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Erscheinungstermine - Verfügbarkeit - Veröffentlichungspolitik etc.


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

@Randver:
Es gab auf den alten (Verlags?)Seiten ja mal den Punkt "in der Pipeline", dieser ist entfallen & unter Neuigkeiten gibt es derzeit halt nur noch Informationen wenn etwas erschienen ist (ausser man geht in Archivinfos <2016 & selbst da waren die letzten Bücher ja wohl schon auf dem Drucker ;-)).

Das dürfte so eins der letzten Pipelines im alten Gewand gewesen sein

Bearbeitet von seamus
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Geschrieben
Am 27.1.2017 um 20:55 schrieb Orlando Gardiner:

Aber kommen wir nun zu etwas völlig anderem in Sachen Verfügbarkeit und Verlagspolitik.

Kennt jemand LULU oder vergleichbare Anbieter? Ich habe mir dort mal Barbarians of Lemuria (englische Version, legendary Edition) geholt, das gibt es so nicht mehr als Hardcover, aber LULU fertigt es eben auf Bedarf an.

Ich hab mir schon Midgard-PDFs drucken und binden lassen, z. B. das kleine Kompendium. Allerdings nicht von lulu.com, sondern vom netten Copy-Shop in Rheine - der mehr Kohle genommen und das PDF per USB-Stick vorbeigebracht haben wollte. ;)

Insofern: Im Prinzip würde es ja reichen, einen Deal mit einem Druck-Dienstleister (nein, ich schreib jetzt nicht "Internet-Ausdrucker") zu machen. :whatsthat: 

  • Like 1
Geschrieben
22 hours ago, Randver MacBeorn said:

Diesen Beitrag empfinde ich als (für mich) nicht hilfreich. Insbesondere habe ich die von Ma Kai genannte Pipeline auf der aktuellen Homepage nicht gefunden - außer in älteren Beiträgen aus dem Archiv.

In dem Fall hat Elsa sie ganz gelassen, wahrscheinlich, weil es sie genervt hat, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie sie es beim Ankündigen abgeschätzt hat.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Ma Kai:

In dem Fall hat Elsa sie ganz gelassen, wahrscheinlich, weil es sie genervt hat, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie sie es beim Ankündigen abgeschätzt hat.

Und das ist bei den Reaktionen die es teilweise hier im Thread gab, wenn etwas nicht wie angekündigt erschienen ist, durchaus nachvollziehbar.

Mfg    Yon

Geschrieben

Ich finde es irgendwie schon amüsant, wie die Fans die Mängel verteidigen. Aber ich denke, das liegt in der Natur des Fandoms - unkritische Anbetung und so.

Wie auch immer: Ein gesunder Rollenspiel-Verlag, der eine Rollenspielreihe auf den Markt bringen und/oder halten will, muss Werbung machen und Produkte rausbringen. In der Rollenspielwelt gehen die Produkte in folgender Reihenfolge immer am besten:

  1. Regelwerke
  2. Regelergänzungen (darunter fallen übrigens auch Bestiarien)
  3. Hintergrundbände
  4. Abenteuer

Regelwerke und Regelergänzungen sind in etwa gleich auf, wenn das jeweilige Einzelprodukt nicht besonders schlecht gelungen ist. Das M4-Bestiarium hatte Mängel (Umfang, zuviel Unnötiges).

Werbung sollte auch in Form von Ankündigungen da sein. Wenn denn was käme. Da ist (wie schon lange) bei Midgard alles im Argen. Aber so ist das halt, wenn der Verlag ausschließlich auf extrem geduldige Bestandskunden aufbaut und wohl auch kein finanzielles Schicksal daran hängt. Im Prinzip ist Midgard und Midgard Press für den Rollenspielmarkt zu recht tot.

@dabba:

Am 29.6.2017 um 08:26 schrieb dabba:

Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man als Monster-Buch einfach das Buch der letzten Edition in einen neuen Umschlag stecken und nochmal verkaufen kann? ;) Pathfinder, D&D und DSA sind als Maßstab eher gewagt und Splittermond ist neu, da gab es noch nichts (anders als bei Midgard und seinem M4-Bestiarium) :whatsthat:

Uh, und wieder so eine tolle Aussage. Nun, Pathfinder ist immer noch praktisch in der ersten Edition unterwegs - kein Altmaterial. Die Editionen 3, 3.5, 4 und jetzt 5 von D&D sind größtenteils sehr unterschiedlich. Gerade zwischen D&D4 und D&D5  sind die Unterschiede weit größer als zwischen M4 und M5.

Du kannst doch nicht ernsthaft das nicht mehr erhältliche M4-Bestiarium als Grund anführen, dass es kein M5-Bestiarium braucht?

Splittermond und M5 hatten fast den gleichen Start (M5 Oktober 2013, Splittermond März/April 2014). Splittermond allerdings ohne alte Fanbase, dafür mit namhaften Autoren. Und nem Verlag, der das ganze wohl etwas professioneller angeht.

Splittermond hat seitdem 7 offizielle Print-Publikationen rausgebracht, die in die Kategorie "Spielsystem" fallen, darunter ein Bestiarium und eine Regelerweiterung für Kreaturen. Es gibt 11 Quellenbücher zum Hintergrund - wobei die allgemeine Weltbeschreibung natürlich das erste war. Ach ja, das PDF zum Regelsystem wird übrigens gratis angeboten. Jeder kann sich das Regelwerk völlig ohne Kosten runterladen. Ungekürzt. Trotzdem verkauft sich das inhaltsgleiche, gedruckte Regelwerk verdammt gut (hat inzwischen die zweite Auflage als normales Hardcover. Die Taschenbuchausgabe und die limitierte Edition mit Kunstledereinband gibt es auch noch ...). Es gibt 44 offizielle Abenteuer - Print & PDF.

Soll ich jetzt mal mit den Ankündigungen anfangen?

Der Uhrwerk-Verlag, der hinter Splittermond steckt, wurde 2009 von Patric Götz gegründet. Er war eine Weile ein Ein-Mann-Unternehmen und besteht nun aus 6 festen Mitarbeitern (inkl. Patric). Jepp, das sind dreimal so viele wie aktuell Midgard-Press wohl hat. Dafür bedienen die aber auch 12 weitere Rollenspiele ...

Was ist das Fazit? Nun, Midgard wird nicht professionell betrieben. Die althergebrachte Fanbase wird mit einer Mangelversorgung so halbwegs gehalten und ist sowieso unkritisch genug. Es gab eine kurze Chance auf deutlich mehr Nachwuchs, als M5 sehr positiv außerhalb der Fanbase aufgenommen wurde. Das hat sich aber wieder erledigt.

  • Like 7
Geschrieben (bearbeitet)
vor 53 Minuten schrieb Rosendorn:

Nun, Pathfinder ist immer noch praktisch in der ersten Edition unterwegs - kein Altmaterial. Die Editionen 3, 3.5, 4 und jetzt 5 von D&D sind größtenteils sehr unterschiedlich. Gerade zwischen D&D4 und D&D5  sind die Unterschiede weit größer als zwischen M4 und M5.

Pathfinder und D&D 5 haben als große Amerikaner eine deutlich größere Basis. Mit denen kann man sich als deutsches Klein-System nicht messen.

vor 53 Minuten schrieb Rosendorn:

Du kannst doch nicht ernsthaft das nicht mehr erhältliche M4-Bestiarium als Grund anführen, dass es kein M5-Bestiarium braucht?

Die meisten Alt-Fans haben das Bestiarium halt schon. Ob die sich ein M5-Bestiarium kaufen würden, das faktisch inhaltsgleich wäre? Vielleicht.

vor 53 Minuten schrieb Rosendorn:

Splittermond hat seitdem 7 offizielle Print-Publikationen rausgebracht, die in die Kategorie "Spielsystem" fallen, darunter ein Bestiarium und eine Regelerweiterung für Kreaturen. Es gibt 11 Quellenbücher zum Hintergrund - wobei die allgemeine Weltbeschreibung natürlich das erste war. Ach ja, das PDF zum Regelsystem wird übrigens gratis angeboten. Jeder kann sich das Regelwerk völlig ohne Kosten runterladen. Ungekürzt. Trotzdem verkauft sich das inhaltsgleiche, gedruckte Regelwerk verdammt gut (hat inzwischen die zweite Auflage als normales Hardcover. Die Taschenbuchausgabe und die limitierte Edition mit Kunstledereinband gibt es auch noch ...). Es gibt 44 offizielle Abenteuer - Print & PDF.

Es ist letztlich keine große Aufgabe, viele Bücher auf den Markt zu werfen und viel Reklame für selbige zu machen. Dafür braucht man keine besondere Genialität - sondern nur viel Kohle. Die ist offensichtlich vorhanden: Wer ein Grundregelwerk produzieren und dann kostenlos ins Netz stellen kann, der hat(te) wohl ordentlich Reserven über.

 

Ich möchte hier nichts schön reden. Natürlich würde ich mich gerade als Fan auch freuen, wenn es drölfzig Midgard-Bücher und jeden Monat einen Gildenbrief gäbe. Ich sehe allerdings nicht, dass die von Dir genannten Systeme ein Vorbild für Midgard sein können. Dafür sind ihre Bedingungen mMn zu unterschiedlich.

/e: Was man stattdessen machen sollte? Ich weiß es nicht. :) Um das beurteilen zu können, weiß ich zu wenig. Ich weiß nicht, was machbar ist und wofür Kapazitäten (finanziell und personell) vorhanden wären. Von außen ohne Einsicht kann ich keine Tipps geben. Da würde ich mir so ähnlich vorkommen, wie der Opa am Fußballplatz, der ständig pseudohilfreiche Anweisungen reinbrüllt: "Schieß doch!" - "Helfen!" ;)

Bearbeitet von dabba
Geschrieben
vor 55 Minuten schrieb Rosendorn:

Ich finde es irgendwie schon amüsant, wie die Fans die Mängel verteidigen. Aber ich denke, das liegt in der Natur des Fandoms - unkritische Anbetung und so.

Wie auch immer: Ein gesunder Rollenspiel-Verlag, der eine Rollenspielreihe auf den Markt bringen und/oder halten will, muss Werbung machen und Produkte rausbringen. In der Rollenspielwelt gehen die Produkte in folgender Reihenfolge immer am besten:

  1. Regelwerke
  2. Regelergänzungen (darunter fallen übrigens auch Bestiarien)
  3. Hintergrundbände
  4. Abenteuer

Regelwerke und Regelergänzungen sind in etwa gleich auf, wenn das jeweilige Einzelprodukt nicht besonders schlecht gelungen ist. Das M4-Bestiarium hatte Mängel (Umfang, zuviel Unnötiges).

Werbung sollte auch in Form von Ankündigungen da sein. Wenn denn was käme. Da ist (wie schon lange) bei Midgard alles im Argen. Aber so ist das halt, wenn der Verlag ausschließlich auf extrem geduldige Bestandskunden aufbaut und wohl auch kein finanzielles Schicksal daran hängt. Im Prinzip ist Midgard und Midgard Press für den Rollenspielmarkt zu recht tot.

@dabba:

Uh, und wieder so eine tolle Aussage. Nun, Pathfinder ist immer noch praktisch in der ersten Edition unterwegs - kein Altmaterial. Die Editionen 3, 3.5, 4 und jetzt 5 von D&D sind größtenteils sehr unterschiedlich. Gerade zwischen D&D4 und D&D5  sind die Unterschiede weit größer als zwischen M4 und M5.

Du kannst doch nicht ernsthaft das nicht mehr erhältliche M4-Bestiarium als Grund anführen, dass es kein M5-Bestiarium braucht?

Splittermond und M5 hatten fast den gleichen Start (M5 Oktober 2013, Splittermond März/April 2014). Splittermond allerdings ohne alte Fanbase, dafür mit namhaften Autoren. Und nem Verlag, der das ganze wohl etwas professioneller angeht.

Splittermond hat seitdem 7 offizielle Print-Publikationen rausgebracht, die in die Kategorie "Spielsystem" fallen, darunter ein Bestiarium und eine Regelerweiterung für Kreaturen. Es gibt 11 Quellenbücher zum Hintergrund - wobei die allgemeine Weltbeschreibung natürlich das erste war. Ach ja, das PDF zum Regelsystem wird übrigens gratis angeboten. Jeder kann sich das Regelwerk völlig ohne Kosten runterladen. Ungekürzt. Trotzdem verkauft sich das inhaltsgleiche, gedruckte Regelwerk verdammt gut (hat inzwischen die zweite Auflage als normales Hardcover. Die Taschenbuchausgabe und die limitierte Edition mit Kunstledereinband gibt es auch noch ...). Es gibt 44 offizielle Abenteuer - Print & PDF.

Soll ich jetzt mal mit den Ankündigungen anfangen?

Der Uhrwerk-Verlag, der hinter Splittermond steckt, wurde 2009 von Patric Götz gegründet. Er war eine Weile ein Ein-Mann-Unternehmen und besteht nun aus 6 festen Mitarbeitern (inkl. Patric). Jepp, das sind dreimal so viele wie aktuell Midgard-Press wohl hat. Dafür bedienen die aber auch 12 weitere Rollenspiele ...

Was ist das Fazit? Nun, Midgard wird nicht professionell betrieben. Die althergebrachte Fanbase wird mit einer Mangelversorgung so halbwegs gehalten und ist sowieso unkritisch genug. Es gab eine kurze Chance auf deutlich mehr Nachwuchs, als M5 sehr positiv außerhalb der Fanbase aufgenommen wurde. Das hat sich aber wieder erledigt.

Tjs da muss - nein - kann ich Dir einfach nur beipflichten :thumbs:

  • Like 1
Geschrieben

Ich sehe es eher wie Rosendorn und frage mich schon sehr lange was wohl aus Midgard wird. M5 war in Art und Form für mich eine positive Überraschung, denn da scheinen sich mal andere Leute durchgesetzt zu haben. Aber war wohl leider nur eine Momentaufnahme.

Geschrieben
Am 1.7.2017 um 10:22 schrieb dabba:

[...]Ich sehe allerdings nicht, dass die von Dir genannten Systeme ein Vorbild für Midgard sein können. Dafür sind ihre Bedingungen mMn zu unterschiedlich.[...]

Das ist sehr schade, dass du das nicht siehst. Wie ich schrieb, hat Patric den Uhrwerk-Verlag 2009 aus dem Nichts geschaffen. Ein paar kluge und mutige Schachzüge später, kann er innerhalb drei Jahren ein System (Splittermond) auf dem Markt positionieren, das (ok, auch aufgrund von Fehlern bei Ulisses) DSA auf Augenhöhe gegenüber treten kann.

Ja, die unterschiedlichen Bedingungen sind wohl, dass hinter VF&SF, bzw. Midgard Press niemand steckt, der so richtig will. Die Lösung liegt natürlich auf der Hand: Verkauf der Marke an einen ambitionierteren Verlag. Leute, die nicht jammern, dass es kein gescheites Material vom Himmel regnet, sondern einfach welches anfertigen lassen. Mit geübten und professionellen Freelancern - da geht durchaus was (siehe Splittermond).

Mir will es nicht in den Kopf hinein, dass eine nach wie vor einigermaßen bekannte RSP-Marke mit halbwegs solider und treuer Fanbase so gegen die Wand gefahren wird. Klar, die Treuesten der Treuen bleiben bis zum Untergang - aber weit kann es ja nicht mehr sein. Vor allem bei der Chance, die sich 2013/2014 mit dem wie ein Bombe einschlagenden M5 geöffnet hatte. Unfassbar ... :dunno:

  • Like 3
Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin immer vorsichtig mit solchen Urteilen als Außenstehender. Ich habe auch nicht die Einsicht, um beurteilen zu können, wie erfolgreich Splittermond wirtschaftlich ist. Der U. Verlag ist ja keine Gesellschaft und veröffentlicht seine Zahlen nicht. Am Output kann man das nur bedingt festmachen. Denn wie geschrieben: Es ist kein Problem, viel Material rauszuhauen. Man braucht dafür erst mal "nur" Kohle, die man auslegen kann. Denn wie Du selbst schreibst: Dafür kann ich mir ein paar freie Autoren kaufen und diese Material produzieren lassen.

Ich mein: Vielleicht ist Patric G. bei Splittermond immer noch in der Phase der Marktpenetration und hat schon die erste Million seiner Erbtante verbrannt. ;)

/e:
Noch einmal: Ich habe auch nicht den Eindruck, dass bei Midgard alles toll & perfekt ist. Ich finde nur, dass man bei den Blicken über den Gartenzaun vorsichtig sein muss, vor allem wenn man letztlich nicht mal weiß, wie es im Inneren des eigenen Hauses genau aussieht.

Bearbeitet von dabba
Geschrieben

Hallo Rosendorn!

vor 5 Stunden schrieb Rosendorn:

Mir will es nicht in den Kopf hinein, dass eine nach wie vor einigermaßen bekannte RSP-Marke mit halbwegs solider und treuer Fanbase so gegen die Wand gefahren wird. Klar, die Treuesten der Treuen bleiben bis zum Untergang - aber weit kann es ja nicht mehr sein. Vor allem bei der Chance, die sich 2013/2014 mit dem wie ein Bombe einschlagenden M5 geöffnet hatte. Unfassbar ... :dunno:

Die Spanne zwischen ungenutzten Chancen und dem An-die-Wand-Fahren eines ganzen Rollenspielsystems erscheint mir doch deutlich breiter, als von Dir dargestellt. Du magst mich blind nennen, aber eine Wand ist für mich aktuell nicht in Sicht - oder zumindest nicht näher, als sie in den letzten 15 Jahren war. Daher sehe ich es längst nicht so düster wie Du - vielleicht auch gerade deshalb nicht, weil ich keine Ahnung von irgendwelchen Auflagen und Verkaufszahlen habe, sondern einfach nur erlebe, wie die Szene um mich herum blüht. Dies ist zwar kein Maßstab für weitere Rückschlüsse auf das große Ganze, aber letztlich sind diese ohne belastbare Zahlen seitens des Verlages ohnehin nicht möglich.

Liebe Grüße, Fimolas!

  • Like 1
Geschrieben

@Fimolas: Nein, ich habe auch keine Zahlen, aber es gab 2014 Aussagen von Elsa, dass sie mit dem Verpacken der M5-REgelwerke kaum mehr nachkommt. Zudem scheint ja mindestens die dritte Kodex-Auflage im Handel zu sein, oder?

Des Weiteren habe ich einige Fühler in der deutschen Rollenspielszene - 2014/2015 war Midgard plötzlich Thema auch außerhalb des Midgard-Forums! Vorher gab es nur gelegentlich einen Blog-Eintrag oder ein Posting, dass man überrascht sei, dass es Midgard noch gebe ...

Einige in der RSP-Szene durchaus nicht unbekannte Nicht-Midgärtner haben plötzlich damit angefangen, selbiges zu spielen. Und vielerorts wurden die Rufe nach einem Weltenband und mehr Hintergrundmaterial laut. Und das praktisch ohne jede Werbung seitens des Verlags!

Zwei Jahre später ist es wieder still geworden. Was gibt es an Hintergrundmaterial? Rawindra und Thalassa. Schöne Bücher, aber nicht gerade Kernregionen, über die man Midgard definiert. Essentielle Dinge wie Weltbeschreibung und Bestiarium sind nicht mal offiziell angekündigt (zumindest kann ich nichts auf der Midgard-Seite finden). Einige der o.g. Personen haben sich frustriert abgewandt.

Klar, die entweder alles besitzende oder sich teuer auf ebay eindeckende Fanschar juckt das nicht. Und ja sicher, die können noch ewig spielen und aus ihrem Dunstkreis sicher auch ein paar Leute generieren.

Allerdings ist gerade mal wieder eine sehr positive Entwicklung allgemein auf dem Rollenspielmarkt zu spüren. Rollenspielhändler berichten, dass dank Big Bang Theorie, Stranger Things und anderen beliebten Serien plötzlich komplett neue Leute kommen und teilweise voll einstiegen. Natürlich wollen die erst mal D&D - weil das ihre Helden spielen. Aber auch andere Spiele können profitieren, wenn sie präsent sind.

Soweit ich das momentan sehe, bekommt Midgard vom aktuellen, kleinen RSP-Hype praktisch nichts mit. Das ist zwar jetzt nicht wirklich wichtig, aber irgendwie schon schade.

Nun, vielleicht klären Branwen und JEF längst hinter den Kulissen ihre Nachfolge - was ich begrüßen würde. Sie wirken beiden recht Midgard-müde (was ich jetzt nicht schlimm finde, man sollte nur die Konsequenzen ziehen).

  • Like 3
Geschrieben

Hallo Rosendorn!

Ja, das von Dir Beschriebene habe ich auch gesehen und spricht für verpasste Chancen. Aber wo ist das von Dir genannte "An-die-Wand-Fahren"?

Liebe Grüße, Fimolas!

Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Stunden schrieb Rosendorn:

Allerdings ist gerade mal wieder eine sehr positive Entwicklung allgemein auf dem Rollenspielmarkt zu spüren. Rollenspielhändler berichten, dass dank Big Bang Theorie, Stranger Things und anderen beliebten Serien plötzlich komplett neue Leute kommen und teilweise voll einstiegen. Natürlich wollen die erst mal D&D - weil das ihre Helden spielen. Aber auch andere Spiele können profitieren, wenn sie präsent sind.

Soweit ich das momentan sehe, bekommt Midgard vom aktuellen, kleinen RSP-Hype praktisch nichts mit. Das ist zwar jetzt nicht wirklich wichtig, aber irgendwie schon schade.

Das macht mich jetzt aber neugierig:  Dass das Rollenspiel, und dann auch noch D&D, in Deutschland (!) hypen soll, wundert mich. Rennen wirklich viele BBT-Fans in die Läden und kaufen sich Dungeons & Dragons? Ich mein: D&D 4 ist nie auf Deutsch erschienen und D&D 5 noch nicht. Kaufen die sich alle die englische D&D-Version?!

Wie viele Midgard-Anfänger gab es wirklich durch M5 damals? Um mal frotzelig zu werden: Nur weil ein paar Blogger einmal über den Kodex rutschen, erwarte ich nicht, dass auf einmal alle VFSF-Maschinen hochgefahren werden. Zumal der Hauptaufwand bei Midgard wäre, das längst reichlich vorhandene Text-Material neu aufzubereiten. D. h. externe Dienstleistungen müssten eingekauft werden: neue Illus, neuer Drucksatz.

Bearbeitet von dabba
Geschrieben

Für mich ist es eher eine lange Straße ins Nichts. Man tuckert vor sich hin, bis der Sprit ausgeht.

Ich selbst habe noch genug Möglichkeiten offen, was ich mir noch an Midgard-Material kaufen kann und bin da auch hin und wieder bei. Aber irgendwann hab ich auch alles, was man noch kaufen kann und dabei gäbe es immer noch altes Material, welches ich gerne hätte.

Ich selbst verfolge Midgard jetzt immerhin schon 7 Jahre, aber in den 7 Jahren konnte man keine Veränderung in der Selbstdarstellung des Verlags feststellen, Werbung gab es eigentlich noch nie. Das ich Midgard spiele ist auch nur ein riesen Zufall, da ein Freund es bei sich rumliegen hatte, weil es der Vater mal gespielt hat. Bei mir hätte es also auch jedes andere PnP werden können.

 

Aber man möchte nicht nur meckern,ich finde es toll, dass Branwen einem so freie Hand lässt, wenn  es um Fancontent geht.

Geschrieben

Wenn Midgard mit der gegenwärtigen Veröffentlichungspolitik gegen die Wand führe, was hätte es dann die vergangenen 25 Jahre gemacht? Denn da wurde zu wesentlichen Teilen nicht viel anders agiert (bzw. während der Klee-Zeit - anders, aber auch nicht besser).

Midgard ist bisher kommerziell sehr, sehr vorsichtig vor sich hingetuckert und wird das wohl auch weiter tun. Das war bisher zum Überleben (Wand vermeiden? Hier sehe ich bei aller Eloquenz Rosendorns Argumentation als nicht überzeugend) genug, aber nicht für explosives Wachstum. Da gibt es wohl unterschiedliche Präferenzen.

Geschrieben (bearbeitet)

Weil ihr so an dem "gegen die Wand fahren" stecken bleibt: Lest es meinetwegen so, dass eine Riesen-Chance gegen die Wand gefahren wurde. Hat für mich die gleiche Aussage.

@dabba:

vor 11 Stunden schrieb dabba:

Das macht mich jetzt aber neugierig:  Dass das Rollenspiel, und dann auch noch D&D, in Deutschland (!) hypen soll, wundert mich. Rennen wirklich viele BBT-Fans in die Läden und kaufen sich Dungeons & Dragons? Ich mein: D&D 4 ist nie auf Deutsch erschienen und D&D 5 noch nicht. Kaufen die sich alle die englische D&D-Version?!

Jepp, genau das berichten einige Händler. Du kannst dir dazu diesen Podcast anhören: http://www.3w6-podcast.com/podcast/2016/12/3/112-live-finale-season-1 Es gibt dazu auch noch mehr Aussagen, einfach mal Google bemühen.

Übrigens gibt es das deutsche Spielerhandbuch zu D&D 5 bereits schon seit ein paar Wochen (laut Amazon seit dem 1. April 2017) - ach ja, das deutsche D&D5-Monsterhandbuch gibt es wohl schon seit dem 1. Mai ... ;) Ich hatte es jedenfalls schon in der Hand.

Zu deiner restlichen Aussage: Wie gesagt, stütze ich mich auf Elsas Aussagen von 2014, dass M5 wie warme Semmeln geht und dann die Beobachtungen, dass im Tanelorn neue Midgardrunden und -Käufer plötzlich zuhauf auftraten. Da las man Spielberichte, stolze Einkaufspostings etc. - und das wichtigste war, dass da viel Begeisterung rüberschwappte und diese "Influencer" ( ;) ) viele Nachfragen und Interesse generierten. Leider nehmen inzwischen wieder die frustrierten und enttäuschten Postings und Artikel zu - wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt. Boba Fett hat wohl auf ewig Treue geschworen ...

Wie auch immer, mir ist es egal, ob ich hier irgendwen überzeuge - bei den echten Fanboyz mit der rosaroten Brille sehe ich sowieso keinerlei Chance.

Das Geschilderte ist meine persönliche Analyse des aktuellen Standes. Midgard wird sicherlich noch jahrzehntelang von den treuen Fans gespielt und vielleicht kommt bis dahin jedes Jahr auch immer nett ein neues Produkt raus. Voll sicher finanziert und ohne Risiko oder Werbung. Die Midgard-Gemeinschaft wird auch noch lange weiter bestehen - halt irgendwann kleiner werden und verschwinden, aber bis dahin sind es sicher auch noch viele Jahre und das wird durch gelegentliche Neuzugänge durch Mundpropaganda auch noch ein wenig verlangsamt.

Für keinen einzelnen hier gibt es irgendwas zu tun oder zu verändern.  Midgard existiert technisch gesehen seit 36 Jahren auf dem Markt. Wen juckt es, dass es davon seit rund 20 Jahren außerhalb der eingeschworenen Fans praktisch unsichtbar war und auch so bleiben wird. Es gab immer wieder mal ein kurzes Strohfeuer, das aber immer verglimmt ist, weil niemand von Verlagsseite Interesse hat, da etwas nachzuschieben.

Mein Fazit bleibt: Midgard dümpelt unter dem Radar dahin. Man hätte 2014 eine große Chance gehabt, das aber nicht genutzt. Eine Besserung der für viele frustrierenden Veröffentlichungsituation wird sich erst ergeben, wenn oder falls Midgard von anderen Leuten rausgebracht wird.

Und persönlich noch: Ich lache mich hier durchaus kringelig, welch eifrige Schönfärberei von den Fans betrieben wird. Die miese Veröffentlichungspolitik wird ja beispielweise immer durch die enorme Qualitätskontrolle durch eine einzelne Person persönlich begründet und damit quasi vollständig entschuldigt. Was für ein Unsinn. Die Qualität von Midgardprodukten ist nicht im geringsten höher als das vieler anderer Produkte. Es gibt Massen an Fehlern/Erratas und bei der Usability der Materialien besteht sowieso massiver Nachholbedarf.

Dass anscheinend nur eine Person richtig kontrollieren und absegnen kann, ist ein Zeichen für absolute Unprofessionalität. Es zeigt, dass hier Herrenwissen zurückgehalten wird, damit niemand anderes das kann. In Zeiten von computergestützen Datenbanken ist es ein leichtes, eine vernünftige Content-Kontrolle von Einzelpersonen unabhängig aufzubauen. Und soweit ich weiß, gibt es solche Datenbanken länger als Midgard ...

 

So, und nun denke ich, dass ich alles, was ich sagen wollte, inzwischen mehrfach und unter allen möglichen Blickwinkeln gesagt habe. Ich habe mitbekommen, dass natürlich mal wieder im Schwampf über mich und meine Aussagen gelästert wurde, aber was soll's - so ist das da eben. Ich würde mich hier jetzt gerne wieder zurückziehen.

Bearbeitet von Rosendorn
Typos
  • Like 6
Geschrieben
27 minutes ago, Rosendorn said:

So, und nun denke ich, dass ich alles, was ich sagen wollte, inzwischen mehrfach und unter allen möglichen Blickwinkeln gesagt habe. Ich habe mitbekommen, dass natürlich mal wieder im Schwampf über mich und meine Aussagen gelästert wurde, aber was soll's - so ist das da eben. Ich würde mich hier jetzt gerne wieder zurückziehen.

Klar hast Du das mitbekommen, ich habe Dich ja extra ge-"ät"-tet. Für mich war das aber kein Lästern, sondern eine ernsthafte Diskussion, also eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Deinen Thesen. Wenn ich da übrigens die Lage z.B. zum Thema "Engpass" beschreibe, dann heißt das nicht automatisch, dass ich das so für optimal halte. Ich halte es nur für sinnvoll, wenn Dir zumindest die tatsächlichen Verhältnisse (*) entgegengehalten werden, und nicht Probleme, die tatsächlich keine sind.

Ich fände es durchaus spannend, mit Dir mal Visionen zu diskutieren. Sagen wir es so: wenn wir ein Rosendorn-Ma Kai-Rollenspielsystem (RoMaRo) definieren würden (sofern wir uns dabei nicht die Köpfe einschlagen täten), und im Zuge dessen ausarbeiten würden, wie wir uns die kommerzielle Seite und die Arbeitsabläufe vorstellen würden - ich denke, wir wären da gar nicht so weit voneinander weg. Ich denke z.B., dass man heute über die "Szene" und deren elektronische Kommunikation viel Markteffekt erreichen kann, und sich dieser auch in Verkäufen nieder schlagen würde, ohne dafür notwendigerweise so viel Geld ausgeben zu müssen, wie das früher mit dem Wort "Werbung" verbunden wurde. Bloß, Du setzt das um in "der VFSF müsste..." und ich bin halt ein "Fanboy". Du hast für die Verbreitung von Midgard einiges getan, ich auch hier und da etwas, ich denke, das müssen wir nicht ausbreiten. Keiner von uns beiden hat Zugriff auf diejenigen Bereiche, die Du diskutierst. Ich könnte mir außerdem denken, dass die Vermutung, dass im Augenblick gerade ein paar dickere Brocken durch die Pipeline rollen, nicht ganz so abwegig klingt - aber ich neige wohl recht systematisch zu einer etwas optimistischeren Beurteilung der "Verlagslage", als sie oft in Deinen dramatischen, allerdings unterhaltsamen, Gemälden zum Ausdruck kommt.

 

(*) wobei ich die nun auch nicht immer oder im Detail kenne. I.a. ist das, was ich sage, auch nur irgendeiner Erklärung im Forum entnommen. Das aber zumindest.

  • Like 1
Geschrieben

Ich fände es übrigens überaus interessant, einmal das Thema "Verbreitung im Handel" ein wenig tiefer zu diskutieren. Das trage ich schon seit einer Weile mit mir herum. Als ich Schüler war, konnte ich in den VEDES-Spielwarenladen gehen und da war eine Kiste mit D&D und eine Kiste mit DSA (*) und da konnte ich mir Regelwerke und Abenteuer (sofern jemand sie aus der Plastikfolie geschält hatte) durchlesen.

Ginge das heute noch so? Jein. In Koblenz macht gerade wieder so ein Spielwarenladen wie damals der Sindel in Ulm zu. Es gibt jetzt einerseits Toys R Us (**), andererseits Spezialläden für z.B. Holzspielzeug, in letzterer Kategorie aber auch Comicläden, Spiele-(und eben nicht Spielwaren-)Läden. Immerhin in den letzteren sind Rollenspiele auch vertreten, und meist nicht nur "auch", sondern zentraler und breiter, als das damals bei VEDES der Fall war. Vielleicht ist das sogar ein Vorteil für Midgard. Allerdings ist das Publikum hier ein anderes, in den Spezialgeschäften gibt es eben sehr viel weniger "allgemeine Laufkundschaft". Also, Vorteil, Nachteil?

Hier würde mich auch stark die Perspektive anderer Systeme interessieren, spielt dort der Handel strategisch eine Rolle, oder bleibt die Rollenspielbranche in Summe in der Nische, die sie hat?

Natürlich gibt es heute Online, wo man genauso Regelwerke durchlesen kann, und wo man mit einer simplen Google-Suche viel mehr findet, als früher jemals. Also kein Problem?

 

(*) ich habe ja viele Jahre DSA gespielt, bevor ich Midgard als Zweitsystem anfing und eigentlich erst beim Wiedereinstieg dazu als primäres System gewechselt bin.

(**) bei professionellen Handelsketten wird in einer Weise auf Quadratmeterumsatz optimiert, dass man sich mit einem Rollenspielprodukt gar nicht anzustellen braucht. Mit den Umsatzzahlen von Barbie kann kein Rollenspiel konkurrieren...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Rosendorn:

Jepp, genau das berichten einige Händler. Du kannst dir dazu diesen Podcast anhören: http://www.3w6-podcast.com/podcast/2016/12/3/112-live-finale-season-1 Es gibt dazu auch noch mehr Aussagen, einfach mal Google bemühen.

Übrigens gibt es das deutsche Spielerhandbuch zu D&D 5 bereits schon seit ein paar Wochen (laut Amazon seit dem 1. April 2017)

OK, das mit dem "D&D 5 ist auf Deutsch noch nicht draußen" nehme ich zurück, da hab ich mich geirrt.

Na gut, dann glaube ich das einfach mal, dass Rollenspiel auch in Deutschland hypet. Obwohl ich mir jetzt kein einstündiges MP3 anhören werde. :)

vor 2 Stunden schrieb Rosendorn:

Mein Fazit bleibt: Midgard dümpelt unter dem Radar dahin. Man hätte 2014 eine große Chance gehabt, das aber nicht genutzt.

Es bezweifelt doch niemand, dass man MIDGARD mit entsprechendem Einsatz (!) größer machen könnte. Auch M3 und M4 hätte man größer machen können (Klee/Pegasus?), hat man aber nicht.

Das musst Du nicht gut finden. Es wäre aber schön, wenn Du Deine Meinung kundtun würdest, ohne als Sahneklecks andere Leute als "Fanboyz" und/oder Schönfärber zu bezeichnen. Ich wäre auch nicht sauer, wenn es mehr Midgard-Material gäbe und/oder wenn Midgard mehr Präsenz hätte - ich sehe das aber nicht als allgemeinen Fehlschlag.

Zumal ich dabei bleibe: Um ein definitives Urteil zu fällen, habe ich zumindest viel zu wenige Informationen über die Kapazitäten, die a) vorhanden wären und b) ausgeschöpft werden sollen.

Übrigens haben wir im Schwampf nicht gelästert. Wir haben eine Schattendiskussion geführt. Das macht der Schwampf nicht zum ersten Mal und auch nicht zum letzten. Auch das muss man nicht mögen, aber solange es sportlich bleibt, sehe ich da kein Problem. Im Schwampf wird nun mal anders geschrieben. Daher kommen dort oftmals andersartige Beiträge raus.

Bearbeitet von dabba
Geschrieben

Was ist eigentlich das Problem daran, daß MIDGARD nicht so groß ist wie die anderen und nicht so viel Ausstoß hat?

Muss denn jeder Verlag oder jedes Rollenspielsystem das größte sein oder werden oder werden wollen?

Muss es höher schneller weiter sein?

Warum sollte jeder so ehrgeizig sein?

Warum sollte jeder Unternehmer/Verleger dieses Wachstum haben wollen? Und damit eben auch den verbundenen Aufwand betreiben müssen?

 

Und nun zu uns Konsumenten, also erst einmal zu mir:

Mir reicht aus, was da veröffentlicht wird. Viele Abenteuer habe ich seit M3 und noch immer nicht gespielt, weil wir selbst eben Idee entwickeln. Klar hätte ich nichts gegen mehr Abenteuer, die dann allerdings auch bei mir rumstehen würden.

Es ist also "erstaunlich", daß ein "so schlecht geführtes System" sich hält? Vermutlich überzeugt es die wenigen Konsumenten, die nicht endlos viele Veröffentlichungen haben müssen, weil sie der Masse dann auch hiulflos ausgeliefert wären.

Miss Piggy sagte mal: "Weniger ist nicht mehr, nur mehr ist mehr." Mathematisch hat sie vermutlich Recht, aber weniger Überforderung kann mehr Lebensqualität heißen. Und weniger Material mehr Kreativität, weil es sie fordert und fördert.

 

Vielleicht gibt es also auch genügend Konsumenten, die dieses höher, schneller, weiter nicht immer mitmachen wollen.

  • Like 5
Geschrieben

Midgard hatte noch nie einen sonderlich großen Produktausstoß. Nicht in den 80ern, nicht zur Klee-Zeit, nicht nicht zur Pegasus-Zeit und auch jetzt nicht. Das mag man bedauern, aber es ist in meinen Augen nichts was auf Einsteiger abschreckend wirkt. Sicher, eine Weltbeschreibung wäre nett, ebenso Material zu Clanngadarn, Moravod oder den Küstenstaaten.

Aber weitaus schwerwiegender ist die Nichtverfügbarkeit bereits geschriebener Bücher. Als ich damals Mitte der 90er zu Midgard gewechselt bin waren Corrinis, Tidford und das Waeland nicht mehr verfügbar was bei anderen Publikationen die darauf Bezug namen ein Problem darstellte (Göttliches Spiel, Sieben kamen nach Corinnis). Auch bei der Rache des Frosthexers fehlte die Fortsetzung. Heute ist die Lage weitaus schlimmer, es fehlen Alba (wieder), Aran, Buluga, Eschar (wobei da ja was in der Mache ist), KanThaiPan (wieder), Nahuatlan und das Waeland (wieder) und das Zwergenbuch. Insbesondere Alba fehlt, da es ja auch in der fünften Edition das Standardland für Abenteuer zu sein scheint.

Was Abenteuer angeht, die Abenteuer die zur vierten Edition hin konvergiert und als PDF angeboten wurden sind ja noch immer verfügbar. Warum also nicht die vergriffenen M4 Abenteuer ebenfalls in dieser Form anbieten? Der Aufwand dazu dürfte sich definitiv in Grenzen halten und M5 ist ja ähnlich genug um alte Abenteur spielen zu können.

Quellenbücher verdienen da weitaus mehr den Aufwand einer Konvertierung, wobei es fraglich ist, ob sich der Aufwand bei Exoten wie Nahuatlan oder Buluga lohnen würde. Da würden es vermutlich auch PDFs der alten Fassungen tun.

Eine Neuauflage des Bestiariums wäre sehr wünschenswert, wobei ich mich eher am M3 Buch der Begegnungen als am M4 Bestiarium orientieren würde mit klarem Schwerpunkt auf fantastischen Kreaturen mit möglichst vielen Bildern und weniger Werten für Kleintiere.

 

TLDR: Im Grundregelwerk auf Zusatzbücher zu verweisen die ein Neueinsteiger kaum in die Hände kriegen kann ist weitaus einsteigerfeindlich als eine geringe Zahl von Neuerscheinungen.

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Geschrieben

@Ma Kai

Das wäre auf jeden Fall erfreulich. Ich habe war noch die 99er Fassung (die Neuauflage fiel in meine Midgard Abstinenz), aber ich würde sie mir wohl trotzdem holen, insbesondere wenn sie so viel neues bietet wie Rawindra. Und für Neulinge lohnt es sich ohnehin.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn Rosendorn über Midgard schreibt, dann habe ich meistens den Eindruck, da schreibt jemand nach einer dreckigen Scheidung über seine Ex-Frau. Da sind mit von Grund auf zu viele negative Emotionen im Spiel und was anderes als absolute Zustimmung wird nicht akzeptiert. Das macht es dann manchmal schwierig, bei der Analyse und den Argumenten zu bleiben, denn in vielem hat Rosendorn einfach recht, auch wenn ich das drohende Ende nicht sehe.

Midgard ist, was die Dauer seiner Präsenz am Markt anbetrifft, ein Erfolg. Das älteste deutschsprachige Rollenspiel ist noch da. Das ist schon mal was und kann nicht weggeredet werden. Und die Qualität der meisten Produkte in der M5-Ära stimmt auch. Das geben die Verkaufszahlen (was man davon so hört) und das Feedback (was man so hört) zu verstehen. Das ist auch schon mal nicht schlecht.

Auf der anderen Seite steht die mehr als stotterige Veröffentlichungspolitik. Das Ende von M4 war eine einzige Quälerei und Zumutung an die Kundschaft. Dass so lange keine Regelwerke zu erweben waren, war ein schlechter Witz und sah aus wie ein ernstgemeinter Versuch, Midgard vom Markt zu nehmen. Dann gelang ein furioser Start mit M5, der eine große Chance gewesen wäre oder sogar noch ist, wenn die alte Krankheit nicht wieder ausbricht: Wichtiges Material fehlt.

Da ist das angekündigte Weltenbuch zu nennen, das auch viel anderes retten würde. Da steht das Alba-QB an der Spitze, wo 95% der Abenteuer spielen. Meinetwegen auch das Bestiarium, wobei ich denke, dass man sich für seine Hausrunde auch mit dem Anhang behelfen kann. Und es fehlen im Prinzip fast alle Regionen der B-nichtAlba-Kategorie.

Alt-Midgardianer können sich mit früheren Auflagen behelfen. Und sie sind ja eh gegen die Ärgernisse der jahrzehntelang stotternden Veröffentlichungspolitik gefeit, weil sie sehr geduldig sind, weil sie ohne Material auskommen, weil sie es nicht besser wissen. Dass man diese Mangelwirtschaft gutheißt oder rechtfertigt, wie immer wieder unterstellt wird, ist gar nicht nötig. Stumm oder kritisch redend erleiden, reicht ja schon, damit so weiter gewurschtelt werden kann wie bisher.

Und damit bleibt Midgard auch so klein wie bisher. Ein paar Fans springen ab oder sterben irgendwann weg, ein paar neue Hartgesottene kommen dazu.

Warum sieht die Verlagspolitik so aus, wie sie aussieht? Da gibt es sicher ökonomische Grundentscheidungen, die die Frankes einfach so getroffen haben, wie sie sie eben getroffen haben. Das muss keinem gefallen, aber das ist deren Sache. Und wie gesagt, wer das älteste deutsche Rollenspielsystem immer noch am Markt hält, der hat bislang sicher nicht alles falsch gemacht. Was aber auch nicht heißt, dass es nicht auch ganz anderes hätte laufen können.

Der zähe Output hat jedoch mit der Ökonomie sicher weniger zu tun. Auch nicht mit der Qualitätssicherung, denn da gäbe es andere Wege, die zu gewährleisten. Das Problem ist meiner Meinung nach die Kontrolle über jeden Satz und jede Idee, die zum offiziellen Midgard geschrieben wird.

Du kannst keinem externen Autor eine Arbeit anvertrauen, wenn du willst, dass sie exakt so ausgeführt wird, wie du es haben willst. Das geht am allerwenigsten, wenn du dir noch nicht ganz klar darüber bist, was du für welche Region eigentlich konkret willst. Dann musst du nämlich fast schon ein Quellenbuch vorschreiben, nachdem der Autor dann sein Quellenbuch schreiben kann. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz: Wenn das Buch eigentlich inhaltlich schon fertig ist, kannst du es auch ganz fertig machen und brauchst keinen Autor zu bezahlen. Wenn ein Autor seinen Entwurf laufend korrigieren muss, bis er zu 100% deinen Vorstellungen entspricht, dann kannst du ihn nicht bezahlen oder wahrscheinlicher - er arbeitet praktisch für lau.

Es gibt einen kleinen Kreis von Autoren, die mit dieser Arbeitsweise klar kommen oder sie für sich übernommen haben. Ich finde, so kann da nicht viel wachsen und ich hätte auf so was selbst auch keine Lust. Hier sehe ich ein Problem, das einfach verhindert, dass für Midgard in professioneller Weise ein gewisses Maß an Material produziert wird. Und ich sehe überhaupt nicht, wie das gelöst werden kann. Denn der Wunsch der Kontrolle steht scheinbar über dem Wunsch, die Midgard-Welt mit vielen Publikationen zu entfalten oder es auch für Spieler zu öffnen, die gerne ab und zu etwas grundlegendes oder auch weiterführendes Material hätten.

Ich vermute - mehr ist das nicht -, dass in der Pipeline der ein oder andere größere Brocken steckt. Und irgenwann werden ein oder zwei Kracher recht kurz hintereinander rauskommen. Und dann wird weiter gewurschtelt wie von Anfang an.

So war Midgard und so wird Midgard auch bleiben und lang und stiefmütterlich gedeihen. Das ist lange nicht so schlimm, wie Rosendorns Wertung, aber ätzend genug. Mich frustriert, dass Midgard so so deutlich unter seinem Potential bleibt.

 

Bearbeitet von Eleazar
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