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Erscheinungstermine - Verfügbarkeit - Veröffentlichungspolitik etc.


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb draco2111:

1. Machen das viele oder aber das sind Geschäfte die das über E-Bay verkaufen. Solche Angebote sind jedenfalls nicht selten 

2. Steht bei mir da ganz groß Midgard Quellenbuch über dem Angebot :dunno: 

ich kenne mich bei ebay nicht aus, kann man nachvollziehen, ob der Text geändert wurde? Denn ich habe vorhin extra dreimal nachgeschaut, ob ich es etwas handfestes finde, um es zu melden und da stand in der Beschreibung Regelwerk, nicht Quellenbuch.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Jacki:

und die drei Werke kosten dann über 100 € ...

Darauf kann ich nur zwei Antworten geben:

a) Ja und?

b) 100 Euro sind eine Summe, die die meisten nicht so ohne weiteres ausgeben, sie wollen (müssen) wissen wofür und es gibt etliche, die das Geld einfach nicht für ein Hobby haben.

Ob man die Quellenbücher haben will oder nicht muss jeder selbst entscheiden. Es gibt viele Sammler, die gar nicht so viel spielen können wie sie im Schrank stehen haben.

Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb Solwac:

Darauf kann ich nur zwei Antworten geben:

a) Ja und?

b) 100 Euro sind eine Summe, die die meisten nicht so ohne weiteres ausgeben, sie wollen (müssen) wissen wofür und es gibt etliche, die das Geld einfach nicht für ein Hobby haben.

Ob man die Quellenbücher haben will oder nicht muss jeder selbst entscheiden. Es gibt viele Sammler, die gar nicht so viel spielen können wie sie im Schrank stehen haben.

Es geht nicht um die 100€. Für ein Hobby ist das schon okay. Es geht um die Verhältnismäßigkeit. Die 100€ sind gerade mal drei Länder. Überleg' mal was eine Spielwelt mit solchen Quellen-Bbüchern unterm Strich kosten soll. Dann kommen noch die Erweiterungsbücher dazu… Da hört es einfach bei uns/mir auf.

Ich meine, haben die das Papier aus der Lieblingseiche des Papstes geklöppelt?

Vor allem würde ich eine elektronische Version erwarten, ohne eine kostspielige Ausgabe aufgezwungen zu bekommen.

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Jacki:

Die 100€ sind gerade mal drei Länder.

Die drei Länder decken aber viel mehr als nur 3 xtel ab. Du musst die 100 Euro daran messen was drin steht.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Jacki:

Vor allem würde ich eine elektronische Version erwarten, ohne eine kostspielige Ausgabe aufgezwungen zu bekommen.

Das geht nicht, wegen der Buchpreisbindung. Wenn das PDF kostenlos bei den Papierausgaben mitgeliefert wird, darf man es nicht mehr einzeln verkaufen.

Man darf zwar beides (E-Book und Papier) parallel einzeln verkaufen, auch mit unterschiedlichen Preisen. Was hingegen nicht erlaubt ist, ist das eine mit dem anderen zu bundlen. D. h. einerseits ein PDF einzeln zu verkaufen, andererseits das PDF zum Papier kostenlos zu verschenken. Aus diesem Grund bekommt man bei Shadowrun & Co. kein PDF dabei, sondern kann/muss es einzeln kaufen.

Man kann auch nicht sagen: Das PDF kostet 10 €, das Buch kostet eigentlich offiziell 20 € - aber ich verkauf das Buch nur zusammen mit dem PDF, also für 30 €.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Jacki:

Ich meine, haben die das Papier aus der Lieblingseiche des Papstes geklöppelt?

Das ist halt Nische. Anders als Harry Potter kann Midgard nicht Hunderttausende Exemplare über die Walze schicken. :)

Man kann Penetrationsaktionen wie Pegasus bei Shadowrun (20 € fürs Grundregelwerk, 10 € fürs Taschenbuch) starten - aber das sind Werbeaktionen.

Geschrieben (bearbeitet)

Rechnen wir doch mal ohne Insiderinformationen, sondern rein auf der Basis von Schätzungen: Midgard ist ein kleines System. Quellenbücher verkaufen sich lange nicht so gut wie Regelbücher. Irgendwo hier in den Tiefen des Forums gab es mal eine Schätzung für Auflagen im Rollenspielbereich bei den mittelgroßen Systemen.

Ich sage mal, so ein Quellenbuch wird in einer Auflage von 1.000 Stück gedruckt. Das wäre auch schon richtig was. Der Plan dabei ist, dass man 500 Stück im ersten Jahr verkauft und dann je 80 in den 6 nächsten Jahren. Dann kann man neu auflegen.

Wie viel mag so ein Band zum Selbstkostenpreis kosten? Ich habe neulich sellbst mal was drucken lassen: 140 Seiten, Softcover, vollfarbig, Auflage 200 Stück. Kein Lesebändchen, kein Honorar für Texte, Fotos, keine Spesen. Der Verlag hat den Satz und das Layout gemacht. Ein Exemplar kostet im EK rund 21 Euro. Bei 500 oder 1000 wäre es weniger gewesen, aber längst nicht so viel, wie ich es gedacht hätte.

So ein Midgard-Quellenbuch ist in der Erstellung und Gestaltung wesentlich aufwändiger. Selbst wenn du Autoren hast, die das fast für lau machen (stundenlohnmäßig), kommt in der Summe einiges zusammen. Das gleiche für Grafiken. Hardcover, Bändchen, Landkarte, besseres Papier. Die Frankes sind keine Buchdrucker, aber die Bücher sind äußerlich hochklassig. Dafür muss man Leute bezahlen, die nicht zu einem Freundschaftspreis arbeiten. Dann sage ich mal: 25 Euro pro Stück nach Abzug aller Kosten für die Herstelllung - ach ja und da kommt ja auch noch der Versand. Amazon will seinen Teil, die paar Ladenbesitzer und Buchhändler, über die das läuft, wollen ihren Teil.

500 Bücher gehen ratzfatz weg. 500 Bücher stehen also rum, rechnerisch bis zu 6 Jahren. Zusammen mit anderen Druckerzeugnissen. Dafür brauchst du einen Lagerraum mit kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Den musst du bauen, mieten oder von deiner Wohnung abschreiben. Dazu ein Büro und die Kosten für den Online-Shop, deine Internetpräsenz. Ach ja, ein "kostenloses" PDF hast du ja auch entwickelt.

Und dann passieren solche Sachen: Ein Abenteuer von 1993 wäre bei Branwen gerüchteweise immer noch zu haben. Den Posten kann man wohl abschreiben. Das Buluga-Quellenbuch und das M4-Bestiarium wurden zwischendurch von einem Partner zu einem Ramschpreis verhökert. Abgesehen davon, dass der Markt danach wohl gesättigt ist, bleibst du auf deinen Sachen mit dem gerechneten Preis sitzen. Alle Jubeljahre kommt eine Regelneuauflage. Wenn du noch Altbestände von irgendwas hast, kannst du die wohl weitestgehend abschreiben. Wenn du vorher fast alles abverkaufen willst, hast du in vielen Bereichen lange Lieferengpässe. Überhaupt bleiben ja immer die Exemplare, die sich am schlechtesten verkaufen, am längsten im Lager. Bevor du keinen Platz mehr hast, musst du Ladenhüter auch eh mal wegschmeißen. Das heißt, du musst einen mittleren Totalverlusst mit einpreisen. Ich sag mal 10%. Dazu kommen Beleg- und Freiexemplare für Mitarbeiter und seien es nur Korrekturleser. Ups, und Rezensenten bräuchten auch noch welche. Sind wir mal geizig und sagen 20 - schon wieder 500 Euro im Minus. Und weil man die nicht mehr verkaufen kann, fehlt ja auch der potentielle Gewinn. Reichen 25 Euro immer noch aus? Langsam fange ich an, zu zweifeln.

Und dann noch mal am Ende: Wofür das Ganze? Ein Projekt wie Midgard am Leben zu erhalten, schöne Druckerzeugnisse in die Wellt zu setzen, deren Buchrücken zu streicheln, sich schriftstellerisch auszuleben und kreativ zu sein, das mag Lohn an sich genug sein (jetzt bräuchte ich irgendwas für "das ist schon Ironie aber es kommt noch besser"), aber die Scheiß Finanzen im Blick haben, Rechnungen schreiben, den Versand fertig machen, zur Post rennen, dafür Steuererklärungen schreiben, haftbar sein, Reklamationen bearbeiten - dafür muss irgendwer auch bezahlt werden. Kommt auch noch oben drauf. Nicht viel, nur so, dass das Weinen nachlässt.

Wieviel bleibt dann im Rollenspielmarkt noch übrig an dickem Gewinn, damit man es ordentlich krachen lassen kann?

Wenn du da so ein tolles Geschäft vermutest, dann habe ich einen guten Rat: Starte doch dein eigenes Projekt und werde stinkereich. Zumindest bei Midgardspielern findest du ja genug Leute, die 100 Euro für drei Quellenbücher bezahlen. Aber denke daran: Du verdienst an deinen Büchern als Selbständiger erst, wenn alle anderen ihr Geld schon bekommen haben. Bei den letzten wie vielen Büchern, die sich wann wie schnell verkaufen?

Bearbeitet von Eleazar
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Geschrieben

Muss man so eine aufwendige Ausgabe als einzige Ausgabe anbieten? DSA bekomme ich gebunden oder als Taschenbuch. Regeln mit Magiebuch 40€, Midgard dagegen schon 60€. Dafür hab ich bei DSA dann schon eine Erweiterung mehr. Mein Alba sieht aus wie das Notizbuch vom Vater von Indiana Jones, ich will daher nicht mal ne Schmuckausgabe.  

Überleg mal was der Spieler alles bezahlen soll und was die Konkurrenz kostet. Alleine um die Regeln komplett zu bekommen. Dann noch hier eine Erweiterung, dort ein Landesbeschreibung und was weiß ich noch alles für Quellenbücher. Ein neues Midgard kommt raus und es ist nur noch der halbe Spaß.

Ist doch kein Wunder, dass Midgard nicht gekauft wird. Midgard ist nicht Niesche, Midgard hat sich selbst ins Abseits gespielt denke ich. Wer bezahlt so viel, wenn er nicht weiß, ob das wirklich was ist und ob das auch dauerhaft gespielt werden kann? Da hast Du schon die Einstiegshürde. 

Guck mal wie viele "Fan-Seiten" es gibt ... vor allem aktuelle. Guck mal auf Spieler-Such-Seiten. Guck mal die Konkurrenz und so weiter. Gerade auch in Sachen Optik. Umfang. Weißt Du alles selbst. Im übrigen halte ich Pen & Paper nicht mehr für Niesche. 

Von uns kann ich Dir jedenfalls sagen, wir sind eine Handvoll Spieler und keiner hat vor sich weiteres Material zuzulegen. Keiner von uns spielt z.B. eine Zauberer-Klasse. Stichwort "zufriedene Kunden" noch als abschließendes Wort. Wird Magie ein Thema, wandern wir vermutlich ab. 

Ich will das Thema hier nicht diskutieren. Das hier ist nur meine Meinung und die ist eine Antwort. 

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Geschrieben

Deine Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. DSA ist im Preis/Leistungsverhältnis weit hinter Midgard anzusiedeln. 

Wer Midgard spielen will braucht den Kodex, wer Magier spielen will noch das Arkanum. Alles andere ist optional. Das sind 30, bzw. 60 Euro für gebundene Bücher, inklusive PDFs.  

Das von Dir angeführte Beispiel DSA ist echt das schlechteste aller Beispiele, ich bin in DSA kürzlich eingestiegen und habe wesentlich mehr Geld investieren müssen. Die verteilen ihre Grundregeln echt traditionell auf viele Publikationen.

Schau doch mal bitte nach ob in Deinem DSA 5 Grundregelwerk auch nur ein Monster enthalten ist? In den früheren Versionen hatte man da jedenfalls keine Chance. Gleiches gilt für Waffen und Ausrüstung. Bei Midgard ist ein Bestiarium immerhin on Board, die Komplette Liste der Ausrüstung ist vorhanden, inklusive aller relevanten Spielwerte. Eine Weltbeschreibung ist zumindest in kurzem Überblick vorhanden, zwar insgesamt wenig aber immer noch mehr als im Grundregelwerk bei DSA, wo man mal sauber gar nix über Aventurien erfährt. Dafür ist dann aber jeder Bierfilz in Havena bis ins Detail in zusätzlichem hochpreisigen Material ausgearbeitet. Ja, okay. Kann man so machen.

Vor allem ist da spätestens seit Edition 5 die Politik ohnehin das Publikum zu melken. Kaiser Retos Waffenkammer? War mal, jetzt gibt’s für jede Region einen eigenen Band. Unter dem Westwind? Wird jetzt auf 3 Bände aufgeteilt. Diese Liste ist lang und wird länger. 

Das 5er Regelwerk von DSA halte ich für eine konzentrierte und ziemlich unverschämte Abzocke, das Produkt DSA ist für den herausgebenden Konzern nach dem Boston Modell offensichtlich eine Cash Cow, und alles was da passiert, reflektiert das. Das wird mir, je mehr ich erfahre, zunehmend unsympathisch.

Jemand anderes hat bereits angemerkt, dass der günstige Preis des Grundregelwerks diverser RPGs in erster Linie dazu dient neue Spieler zu generieren; also damit die in der Folge die ganzen Erweiterungen kaufen. Das günstige oder kostenlose Grundregelwerk  ist demnach eine betriebswirtschaftliche Investition und kein Freundschaftsdienst oder Freundschaftspreis. Wenn Du zudem Beispiele für günstig willst, warum nicht Legion oder Fate nehmen, spiele also, bei denen das Grundregelwerk komplett als PDF kostenlos auf der Homepage erhältlich ist. Aber, auch hier, Erweiterungen kosten. Druck sowieso.

Ich sehe Midgard komplett anders. Da ist auch nicht alles Gold was glänzt, aber es ist die Arbeit von Fans dahinter und es wird nicht alles wirtschaftlichen Überlegungen untergeordnet. Es werden keine Millionen Umsätze erzielt, die im Zweifelsfall zwar mehr finanziellen Spielraum ermöglichen, aber im Gegenzug eben andere mitunter unsympathische Herangehensweisen nötig machen. Ich habe den Eindruck, dass das eine bewusste Entscheidung ist Midgard als Indie zu betreiben. Mir ist diese „Gallische Dorf“ Mentalität echt grundsympatisch. Bei Interesse kann man im Bundesanzeiger die Bilanzen von Ulisses mal ansehen um sich ein Bild zu machen. Ist ganz interessant, auch wenn natürlich die g+v fehlt.

Bei Midgard bekommt man das Grundregelwerk für einen fairen Preis, die Erweiterungen ebenso und jedes Mal ist das PDF kostenlos dabei. Ich habe nicht das Gefühl, dass mich da jemand „angeln“ möchte, sondern dass man mir auf Augenhöhe begegnet. Das ist mir viel wert. Zumal die Qualität der Veröffentlichungen stets extrem hochwertig ist, was man bei der Flut von DSA Releases nicht behaupten kann. Da ist schon auch recht viel Krempel dabei. Wie gesagt, Cash Cow.

Mag sein, dass es Old-School ist bei Midgard unbedingt das Gebundene Produkt kaufen zu müssen um das PDF zu bekommen, aber mir als Liebhaber kommt das voll entgegen. Ich habe tatsächlich gern beides und sehe das PDF als Bonus. Ich weiß nicht was die PDFs zu den DSA Grundregelwerken kosten aber es wäre sicherlich interessant diese Kalkulation in der Summe dann noch mal zu machen und zu vergleichen.

Andere mögen die Sachlage anders sehen und anders bewerten, vielleicht stricke ich mir da auch einiges so zusammen wie ich es gerne hätte, aber ich halte Midgard für ein sehr gutes, und im Vergleich zu DSA, für das weitaus bessere Preis-/Leistungsverhältnis. 

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Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin absolut kein Experte für Rollenspiel-Marketing, aber ich glaube nicht, dass man über den Preis so extrem viel drehen kann. Penetrationsstrategie ist natürlich eine legitime Marketingform: Mit dem dicken Shadowrun-Buch für 10 bzw. 20 Flocken wird Pegasus bestimmt nicht reich. Das machen die, um in viele Regale reinzukommen.
Mal ehrlich: Würdet Ihr alle das Arkanum kaufen, wenn es statt 30 € nur 20 € kosten würde? ;)

Preise reduzieren bedeutet erst mal ganz platt, dass man von den vorhandenen Käufern weniger bekommt.Wer ein Produkt mit einem VK-Preis von 30 € und einem Herstellungspreis von 10 € auf einen VK-Preis von 25 € reduziert, der reduziert den Deckungsbetrag von 20 € auf 15 €. Er muss statt 750 nun 1000 Stück verkaufen, um nur den gleichen Umsatz wie vorher zu erzielen. Diese 250 Käufer wollen geworben werden. :)
(Jetzt bitte kein Kommentar, dass ein Buch keine 10 € in der Herstellung kostet. Das ist nur ein abstraktes Rechenbeispiel, um zu zeigen, dass Preise reduzieren nicht so einfach ist)

Es gibt immerhin das Einsteigerheft, welches mit immerhin 52 Seiten daher kommt und nur 1 € kostet (als PDF 0 €):
https://branwensbasar.de/produkte/details/product/midgard-fuer-einsteiger__42857.html

Pen & Paper ist nachwievor relativ nischig. Zwar haben es einige amerikanische Sitcoms bekannter gemacht, aber insgesamt betrachtet gibts immer noch sehr viele Leute da draußen, die Pen & Paper gar nicht kennen.

Rollenspiel-Runden sehen in der Praxis doch oft so aus:

  • ein Spielleiter, der oft relativ viele Bücher hat (muss natürlich nicht)
  • vielleicht ein oder mehrere Fans, die eh alles von der alten Tante M kaufen
  • Gelegenheitsspieler, die eh nichts kaufen, weil sie halt nebenbei mitzocken, sich aber nicht aktiv mit Midgard beschäftigen

Dann gibt es zugegebenermaßen auch viele Buch-Sammler. Die sich viele Rollenspiel-Bücher kaufen, aber die spielen. Die sich freuen, wenn ein Buch günstig ist und/oder angenehm zu lesen ist, selbst wenn man es nie spielt. Aber: Für die muss aus meiner Sicht keine Politik gemacht werden. :)

Bearbeitet von dabba
Geschrieben

Über die Preise für Rollenspielprodukte, den Umfang des Regelwerkes und den verfügbaren Ergänzungen (Regionalbände, Abenteuer, ...) kann man trefflich diskutieren und streiten. Im Endeffekt wird es doch darauf hinauslaufen, dass man etwas finden muss mit dem man selbst (und auch der Geldbeutel) glücklich sein kann.

Ich persönlich ziehe gerne Vergleiche mit "Kinokarten" oder "Brettspielen": Für ein gutes und umfangreiches Brettspiel legt man heutzutage auch schnell mal 40 Euro hin, somit findet ich den Preis für das Midgard-Regelwerk gar nicht so wild, denn für mich steckt da "viel Spaß" drin, so dass sich der Preis relativiert.

Kameril hat ja schon den Vergleich zum "Schwarzen Auge" gezogen: Zu Zeiten der 3. Regeledition kam man auch mit wenig Regelwerk aus (Grundregelwerk und Magieregelwerk), es gab einige Regionalboxen, die man aber nicht unbedingt benötigte. Mit der 4. Edition wurde es dann jedoch schon mehr und damit teurer... Basisregelwerk, Grundregelwerk, Magieregelwerk, Geweihtenregelwerk.

Obwohl ich persönlich das Schwarze Auge als Welt und Spielsystem mag steht bei mir bis heute kein DSA 5 herum, denn am Anfang der neuen Auflage war der Tenor ja noch "wir haben verstanden: Einfacher, verständlicher, nicht so ausufernd!". Doch wenn ich mir jetzt das Angebot an DSA-Produkten ansehe, dann kann ich nur den Kopf schütteln: Klar, die Regelwerke gibt es in neuer Version, aber in noch stärkerer Auffächerung als früher. Manche Regeln erscheinen nur in den Regionalboxen. Man muss also, zumindest wenn man auf Vollständigkeit aus ist, verdammt viel Geld in die Hand nehmen. Offenbar gab es wohl genug Geschrei deswegen, denn nur so kann ich es mir erklären, dass zumindest die Regeln in einer Art Wiki nachträglich öffentlich bereitgestellt wurden (wen es interessiert, hier ist das alles zu finden: http://www.ulisses-regelwiki.de/)

Da ist mir ein "ehrliches" Vorgehen wie bei Midgard deutlich lieber als die Salami-Taktik bei DSA: Schon alleine mit dem Kodex kann ich spielen, zugegebenermasse nur nicht magisch begabte Spielfiguren, aber für den Anfang fand ich das mehr als ausreichend. Inzwischen steht bei mir natürlich auch das Arkanum und Mysterium herum und zumindest als Spieler bin ich damit ausreichend ausgestattet, denn ich kann nun wirklich die ganze Bandbreite der Spielfiguren nutzen (und komme damit billiger weg als bei DSA 5).

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Geschrieben

Und vergesst das PDF nicht. Das gibt es umsonst mit dazu. Und wahrscheinlich ist das die einzige Möglichkeit, Buch und PDF an den Markt zu bringen. Allein für sich haben sich PDFs bei Midgard in der Vergangenheit nur mäßig verkauft. Bei Regelwerken und Quellenbüchern würde es wahrscheinlich gerade dazu reichen, Druckausgaben ökonomisch uninteressant zu machen. Und damit würde man die Mehrzahl der Kunden vergraulen.

Der Preis der Midgard-Produkte ist für die wenigsten hier im Forum ein Problem. Sonst würde nicht so nach Neuauflagen gelechzt werden. Fast alle stehen im Berufsleben. Für mich sind Kodex und Arkanum eine Tankfüllung. Über den Preis eine Tankfüllung ärgere ich mich, Midgard macht mir Freude.

Dass Midgard so schmal am Markt steht, hat andere Gründe. Manche liegen weit in der Vergangenheit. Midgard hat bei vielen in der Szene einen schlechten Ruf, der mit M5 an vielen Stellen nicht mehr der Realität entspricht. Aber so was wirkt nach. Dann kann Midgard vieles nicht bieten, was für viele zu einem Rundum-sorglos-Paket gehören würde: Weltenbuch, ausführliches Bestiarium, Quellenbücher für attraktive Regionen der zweiten Reihe wie Küstenstaaten, Eschar, Waeland und Moravod. Außerdem konnte Midgard vor der Einführung von M5 jahrelang so gut wie gar nichts liefern. Daher der Ruf als totes Spiel. Früher gab es ganz selten Veröffentlichungen, heute ist es besser aber andere Verlage veröffentlichen auch mit einer ganz anderen Frequenz. Dass der Preis Leute abhält, höre ich von dir das erste Mal.

Und dass Midgard wenig veröffentlicht, hängt mit damit zusammen, dass am Ende alles über Jürgen Frankes Schreibtisch geht und er an die Qualität hohe Ansprüche stellt und er vielleicht auch sehr eigene Vorstellungen hat. Das macht es alles nicht schneller (wie gesagt, das Eschar-Quellenbuch ist vor 1,5 Jahren von einem gestandenen Autor abgegeben worden, es hat einen erprobten Vorläufer, also viel kanonisches Material - trotzdem kein Eschar in Sicht), muss man aber verstehen. Die Frankes wollen eben mit Midgard auch nicht in erster Linie schnell viel Geld machen, sonst würde es anders laufen.

Tatsächlich hat M5 einen kleinen und für den Verlag selbst überraschenden Boom gebracht und die M5-Produkte sind auch bei Rezensenten gut angekommen. Dass es jetzt keine Billigausgabe von Midgard gibt hat also nachvollziehbare Gründe. Anders als bei Shaddowrun kann man nicht alle Bedürfnisse bedienen. Also bleiben Minderheiten wie die Hauptsache billg Fraktion außen vor.

Aber mal ganz ehrlich: Zu jedem Druckexemplar gibt es ein PDF. Auch den Frankes ist klar, was passiert, wenn eine Gruppe neu zu Midgard kommt und sich nicht sicher ist, ob sie dabei bleibt: Einer kauft sich die Bücher und die restliche Gruppe raubkopiert sich das PDF. Erst wenn man überzeugt und zufrieden ist, kauft man sich ein eigenes Exemplar hinterher. Darf man nicht, muss man als Verlag aber mit rechnen. Und vielleicht ist das auch eine Werbemaßnahme, die den Einstieg noch billiger macht als Shadowrun. Und die unterm Strich mehr Neukunden für das Gesamtpaket anlockt.

Denn sonst gäbe es die PDFs nicht mehr für lau dazu, wenn der Verkauf von Druckexemplaren einbrechen würde.

 

 

 

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Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Eleazar:

Aber mal ganz ehrlich: Zu jedem Druckexemplar gibt es ein PDF. Auch den Frankes ist klar, was passiert, wenn eine Gruppe neu zu Midgard kommt und sich nicht sicher ist, ob sie dabei bleibt: Einer kauft sich die Bücher und die restliche Gruppe raubkopiert sich das PDF. Erst wenn man überzeugt und zufrieden ist, kauft man sich ein eigenes Exemplar hinterher. Darf man nicht, muss man als Verlag aber mit rechnen. Und vielleicht ist das auch eine Werbemaßnahme, die den Einstieg noch billiger macht als Shadowrun. Und die unterm Strich mehr Neukunden für das Gesamtpaket anlockt.

Denn sonst gäbe es die PDFs nicht mehr für lau dazu, wenn der Verkauf von Druckexemplaren einbrechen würde.

 

 

 

Gesundes Selbstbewusstsein des Verlages. Man ist eben von seinem Produkt überzeugt. :)

 

Geschrieben

Mir fiele dazu jetzt einiges ein. Aber wie gesagt, das Thema will ich nicht diskutieren. Was immer wir hier schreiben und mit welchen Argumenten wir hier kommen, am Ende kann es zu keinem Ergebnis kommen. 

Geschrieben

@Jacki: Ich freue mich über jeden, der zu Midgard findet. Es gibt sicherlich einiges an der Veröffentlichungspolitik des Verlages zu kritisieren. Ich mache dies nun seit 30 Jahren mit. Ich denke viele hier sehen in den letzten Jahren eine deutliche Verbesserung, was die Veröffentlichung angeht. Daher hält sich die Kritik aktuell sehr in Grenzen. Als ich mit Midgard (M2) angefangen habe, haben wir in unser Spielrunde die meisten Abenteuer selbst entworfen. Obwohl es inzwischen mehr neue Abenteuer (DDD mit einbezogen) veröffentlicht werden, als wir in unserer Spielrunde spielen können, kann ich es immer noch nicht sein lassen, immer wieder eigene Abenteuer einzustreuen. Hierfür bietet das Regelwerk eine gute Basis. Die Preise für die Regelbücher sind nicht niedrig, das gebe ich zu. Wenn ich aber bedenke, wie viele Abende ich mit Spielen und wie viele Stunden ich mit dem Entwerfen von Abenteuern und allem anderen zugebracht habe, ist es gut investiertes Geld gewesen. Dazu kommt eine super Community, die man sich mit einkauft. Die kauft man sich quasi mit ein. Sei es bei Regelfragen oder allen aufkommenden Problemen (nicht nur Midgard betreffend). Am Ende lebt das Ganze von denen, die es spielen. Da schaut man über das eine oder andere gerne mal hinweg.

  • Like 2
Geschrieben

Die Preise für Rollenspiel-Veröffentlichungen streuen sehr stark.

Es gibt einen großen Gratisbereich, viele halbkommerzielle Sachen und Werbemaßnahmen, Vollpreisartikel (da würde ich Midgard einsortieren) und Melkmaschinen ("Das sind nur die Grundregeln. Du willst auch deine Hände benutzen können? Da gibt's den Spezialband Handy T. Things für nur 7,95 $, spottbillig!", oder Vampire-Hardcover für 100 $..., dito Exalted).

Sofern man Gedrucktes in der Hand halten möchte, ist Midgard meines Erachtens fair und ohne Clickbait ("Nur diese Woche 50% auf alle Küstenstaaten-Quellenbücher!").
Wer ausschließlich vom Tablet liest und spielt, liegt für die Kernbücher, die nur in Print+PDF vorliegen, sehr teuer. Für Begleitmaterial gibt's dann wieder PDF-only (mit, wie ich finde, okay-en Preisen).

  • Like 1
Geschrieben

Mir geht es auch immer wieder so, dass ich denke, schau, was du für einen Spaß über Jahre schon hast für die Kohle, die du da reingesteckt hast.

Gleiches gilt für Brettspiele, die eben mehr als nur einmal zu dritt ins Kino bedeuten.

6 Leute sind in unserer Gruppe, ein Paar, also 5 x das Regelwerk bezahlt. 100€ ist einmal zu zweit nicht billig essen gegangen. Oder eben mit der Gruppe ins Kino und incl. Snacks und Getränke wäre ein Film wohl teurer.

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Geschrieben (bearbeitet)

Nur mal so am Rande:

Wenn mich nicht alles täuscht, lag das DFR bei 34,95 € ? Jetzt ist der Kodex etwas schlanker, aber wenn ich richtig liege, gab es seit der Euroeinführung, also seit 15 Jahren, keine Preiserhöhung bei den Regelwerken. Das ist auch mal hervorzuheben, finde ich.

Bearbeitet von Einskaldir
  • Like 3
Geschrieben

Und warum erwähnt zwar jeder die "pdfs" aber vergisst zu erwähnen, dass man durch den hashcode oft auch ZUSATZMATERIAL bekommt (zumindest bei den Regelbücern)

Als ca 30 Seiten Manual und ca 80 Seiten Abenteuer für den Kodex (ich glaube da war sogar noch mehr - was ich mir noch nichtmal ausgedruckt habe)

ca 40 Seiten Arkanum

Zudem findet man bei midgard online (wenn ich mich nicht irre) zusätzliches Material - Runenklingen z.B (gut das ist jetzt 4. Auflage aber IMMER noch nutzbar)

Also ICH habe Midgardprodukte IMMER als preisangemessen empfunden...

 

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