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Historische Nähe von MIDGARD-Quellenmaterial - Vorteil oder Nachteil?


Historische Nähe der QBs zur irdischen Geschichte  

37 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Ist die historische Nähe der Midgard QBs zur irdischen Geschichte ein Vorteil oder ein Nachteil?

    • Ich erachte die historische Nähe der QBer zur irdischen Geschichte als Vorteil
    • Ich erachte die historische Nähe der QBer zur irdischen Geschichte als Nachteil
    • Ich sehe die historische Nähe der QBer zur irdischen Geschichte neutral


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Meiner Meinung nach sind viele Midgard-Quellenbücher recht langweilig zu lesen und verfehlen für mich ihren Zweck, nämlich interessante Abenteuer anzuregen. Das hat aber nichts mit der Nähe zur irdischen Historie zu tun, sondern eher, dass sich viele Bücher wie langatmige, pseudowissenschaftliche Abhandlungen voller irrelevanter Details lesen. Zu wenig abenteuerrelevanter Inhalt in zu vielen Worten. ...

So kann man das auch sehen ...

Eigentlich hast Du sogar recht. Das ist das Hauptproblem der Quellenbücher! Dazu kommt, dass die irrelevanten Details zum großen Teil wirken, als hätte man sie aus Geschichtsbüchern abgeschrieben und dazu noch kulturelle Klischees eingearbeitet.

 

 

Man hat sich bei fast allen Fantasywelten irdischer Kulturen bedient, das ist eine Tatsache. Mittelerde ist ein gutes Beispiel für eine Welt wo dies nicht gemacht wurde, denn Tolkien hat nichts (außer vielleicht das Auenland) so beschrieben, dass man Kulturen zu ordnen könnte, das haben erst die Künstler gemacht.

Die Mittelerde-Saga könnte aber nicht in einer Wüste spielen, das würde nicht funktionieren.

 

Wüste ist aber keine Kultur, sondern eine Gruppe von Landschaftstypen. Mittelerde würde mit eigentlich mit jeder Kultur funktionieren. Ich weis, dass es im Iran eine Rollenspielgruppe gab, die in Mittelerde gespielt hat. Ich schätze deren Mittelerde wird eher persisch ausgesehen haben. Und das ist möglich, weil Tolkien eigentlich nichts kulturspezifisch beschrieben hat (außer vielleicht das Auenland, welches dem Leben im ländlichen England des frühen 20. Jahrhunderts nachempfunden ist). Selbst die Namen sind Übersetzungen.

Geschrieben

 

@br

Ich glaube ich weiß was du meinst.

Ich kann allerdings dein Problem dabei nicht richtig fassen.

 

Dich stört, das Verhalten und Bräuche der Bewohner zu sehr an der Realität fest gemacht worden sind?

Endlich! Ja, das ist genau  das, was ich meine!

Bei den Lesen der Quellenbücher habe ich häufig wirklich das Gefühl, dass da z.B. nicht Alba beschrieben wurde sondern ein fantastisches, mittelalterliches Schottland, wo man nur Namen, Geschichte und Geographie geändert hat, aber das wichtigste, die Kultur, fast unverändert übernommen hat.

 

Weiter vorne war noch von einem Geschichtsbuch die Rede. Nun reden wir von einer Kulturbeschreibung. Damit man deine These verifizieren kann, müsstest du natürlich mal spezifizieren, auf welchen Zeitpunkt du dich eigentlich beziehst. Das Mittelalter umfasst immerhin ca. 1000 Jahre. Da hat sich die Kultur mit Sicherheit auch ganz schön gewandelt.

 

Unbestritten sind gewisse Details des Alltags aus Schottland importiert: Der Albai ist sparsam bis geizig, trinkt gerne Uisge, spielt Dudelsack und trägt Kilt. Das haben 90% der Leser des QB vermutlich vorher so erwartet und gewollt. Wobei es sich (siehe Diskussion ums Kilt) ja teilweise gar nicht um eine wirklichkeitsgetreue Abbildung der mittelalterlichen schottischen Kultur handelt, sondern um die Bedienung beliebter Klischees.

 

Nehmen wir das System zur Königswahl. Das scheint mir eher an das Wahlsystem im Hl. Römischen Reich als an das Tanistry-System (kenne ich nur aus der Wikipedia) angelehnt zu sein. Welcher Kult aus der realen Welt ist 1-1 auf den Vraidos-Kult übertragbar? Überhaupt das religiöse: Das mittelalterliche Schottland war eines vieler christlicher Länder. Wichtige religiöse Fragen wurden im Zweifelsfall in Rom entschieden. Die albische Religion gibt es nur in diesem Land -> völlig andere Situation.

Fiorinde ist für mich eine Stadt mit klarem Bezug zum mediterranen Raum. Wo gab es die in Schottland?

Schottland musste immer mit einer Invasion aus dem kulturell und bevölkerungsmäßig überlegenen England rechnen. Bei Alba muss man vielleicht mit einer Invasion aus Clanngardan rechnen, einem kulturell und bevölkerungsmäßig eher unterlegenem Land -> völlig andere Situation.

...

Geschrieben

Das eine QB "liest sich wie ein Geschichtsbuch".

Das andere QB "enthält lauter Fluff zum auswendig lernen".

 

Ich mag das erste lieber.

Wenn in RAW5 stünde, dass die Rawindi nur farblos weiße Röcke trügen, weil das ihre Midgard-Religion forderte, würde ich mich fragen, warum der Quatsch.

Wenn ich aber jemals bei Dir spielen sollte und Du das so beschriebest und daraus einen spannenden Abenteuerplot machtest - es, klasse.

 

Weiße Flecken sind eigentlich ein Midgard-Designparameter, d.h. die soll es explizit überall geben.

Geschrieben

Mittelerde ist ein gutes Beispiel für eine Welt wo dies nicht gemacht wurde, denn Tolkien hat nichts (außer vielleicht das Auenland) so beschrieben, dass man Kulturen zu ordnen könnte, das haben erst die Künstler gemacht.

 

Mittelerde ist für mich genauso geschrieben das es sich leicht erschließen lässt wenn man die dazu passenden (europäischen) Sagen kennt.

Tolkien hat in seinem Werk schon recht deutlich aus der Sagenwelt herausgeschnitten - etwas das er auch durchaus selbst gesagt hat.

 

Ich bin heute im Geiste durchgegangen wann ich - kulturell - mal etwas wirklich neues und innovatives gelesen habe (gut ich lese nicht mehr so viel seit dem ich in Lohn und Brot bin, aber davor hab ich regelmäßig recht viel gelesen).

 

Mir fallen drei SF Kuluren ein welche einfach so fremd sind das man keine menschliche Kultur darin erkennen kann. Aber auf Fantasy Welten? Hm das ist meistens irgendwie "komplett ohne" irgendwelche Kultur - also so das man es einfach überall hinsetzen könnte und es mehr oder weniger passt. Da war SF immer sehr viel freier, aber auch da - man schaue nur mal Star Treck an - auch viele folgen nur Kopien der Menschlichen Welt in verschiedenen Epochen. Die Klingonen: Ehrenideal der Samurai (wie sie sein sollten aber nie waren) trifft Mongolische Reiherhorde,...

 

Und man beachte: "wie sie sein sollten",... Quelle: meine Japanisch-Dozentin die war in Japan Geschichtlehrerin.

Aber auch bei uns die Edlen Ritter um Arthurs rundes Tischlein,... waren wohl nur sehr wenige sehr edel,...

 

Das ist übrigens auch bei Rollenspielen so: Neu mögen die Hintergründe sein, aber die Kultur dahinter war imho immer deutlich zu erkennen. Das Splittermond fand ich jetzt auch nicht gerade einen neuen Sprung in der Fantasy-Weltbeschreibung,...

Geschrieben

 

Mittelerde ist ein gutes Beispiel für eine Welt wo dies nicht gemacht wurde, denn Tolkien hat nichts (außer vielleicht das Auenland) so beschrieben, dass man Kulturen zu ordnen könnte, das haben erst die Künstler gemacht.

 

Mittelerde ist für mich genauso geschrieben das es sich leicht erschließen lässt wenn man die dazu passenden (europäischen) Sagen kennt.

Tolkien hat in seinem Werk schon recht deutlich aus der Sagenwelt herausgeschnitten - etwas das er auch durchaus selbst gesagt hat.

...

Natürlich hat sich Tolkien bei den europäischen Sagen bedient, aber, das ist das Besondere daran, seine Beschreibungen sind so vage, dass es eigentlich unmöglich, die Kulturen Mittelerdes mit irgendwelchen irdischen Kulturen gleichzusetzen. Jemand, der nicht aus dem europäischen Kulturkreis kommt, hat eine ganz andere Vorstellung von Mittelerde.

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