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Regeln im Detail - Wie genau müssen/Sollen Regeln sein?


Gast Unicum

Empfohlene Beiträge

 Ausschlaggebend zu diesem Gedanken sind diese Stränge:

http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?/topic/31020-dinge-wiederfinden-auch-hinter-metall/


oder:
http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?/topic/31026-seelenheilung-klänge-der-linderung/


oder:
http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?/topic/31020-dinge-wiederfinden-auch-hinter-metall/
 

Zugegeben, ich komme aus der Physik und da erwartet man in der Welt in welcher wir herumlaufen (also nicht der Sub-Mikroskopischen Welt und nicht der Interstellaren Welt) das Gesetze einfach immer gleich gelten. Licht ist zwar nicht unendlich schnell - aber für unsere Wahrnehmung eben schon. Die Schwerkraft ist immer da und Magie - gibt es eben nicht.

Nun liegt es eben nahe auch für Magie ein "Gesetzbuch" zu schreiben und zu sehen wie es funktioniert,...

Aber:

Ist es wirklich SO wichtig alles haarklein aufzudröseln?

Muss man wissen ob man mit Seelenheilung einen pathologischen Fall nach der UNO Klassifizierung für Psychische Krankheiten der Kategorie I-III, nicht aber der Kategorien IV-VII einsetzen kann? (Wobei sich die Kategorien sicher auch schon nicht eins sind ... ) (bitte keine Diskussionen wenn es diese Kategorien nicht gibt)

Muss man wissen ob Macht über die Sinne nur eine Reichweite von 50 Meter hat - und bei 51 Meter passiert dann nichts und wenn der welcher gerade noch bei 51 Meter stand nun hineinläuft - was sieht dann dieser?

Ist etwas das in einer offen zugänglichen, aber 2.000 Meter tief hineinreichenden absolut Lotrechten Schacht, in Eisenerz haltigen Gebirge liegt nun mit magie zu finden - oder findet die Magie den Weg in diese Höhle nicht? (Und es stellt sich nicht die Frage ob so ein Schacht überhaupt möglich ist,...)

Sind solche fragen nicht dazu geneigt der Magie auch das Mythische zu nehmen?

Laufen bei euren Abenteuern die Helden immer mit einem Maßband herum?
 

Fällt ein Pfeil der von einem Bogen mit 200 m Reichweite abgeschossen wird nach exakt 200 m wirkungslos zu Boden?

Sie Zaubern Blitze Schleudern exakt nur auf Leute wirkt die maximal 199m Entfernt stehen (um dann noch 1m rückwärts gehen zu können?)


Ich erinnere mich an die Zeiten als Ausbilder bei der Bundeswehr - beim Schießen mit dem Gewehr kann man das Visier auf 4 Einstellungen einrasten - 50 m 100m 200m 400m (oder so in der Art) Deswegen ist natürlich das richtige Schätzen dieser Entfernungen wichtig,... und da trifft die reale Welt wieder die "Simulation" einer Magie+Fantasywelt.

Ich kann verstehen das ein Spieler der einmal ein Problem mit einem Zauber löste erwartet das, wenn er wieder das gleiche Problem trifft, es mit dem gleichen Zauber wieder funktioniert.


Für mich ist in vielen Fällen hier eher die Frage:

Wie oft kommt so etwas vor? Wenn es wirklich oft vorkommt müsste es ggf in einem Regelbuch drin stehen - für eher Selten Fälle,... warum unnötig Ballast herumschleppen?

Ich komme mir hier manchmal schon vor wie vor Gericht. (Ich war nur einmal in einem solchen)  Da gibt es sogenannte "Grundsatzurteile". (Hier im übrigen auch,...)

 

Viele der Fragen die später in den Strängen immer wieder aufkommen sind doch eigentlich so das man sagen könnte:

Weniger Detail ist vielleicht mehr Spielspaß,...

 

Regeln sind ein Gerüst über dass man eine Geschichte drapieren kann.

Man kann natürlich ein Gerüst auch als Galgen verwenden und da seine Geschichte Aufhängen.

 

Ausgehend von "Dinge Wiederfinden" ist für mich - als Spieler der SL - nur wichtig das der Spruch recht leicht abgeschirmt werden kann. Das steht im Regelwerk auch so drin. Es steht auch bei Macht über die Sinne drin das es ein sehr schwacher Zauber ist der (im vergleich zu anderen Illusionen) schnell durchschaut werden kann.

 

Für mich ist diese "Möglichkeitsform" sehr viel wichtiger als das Detail zu dem es kommt.

 

Wenn ein Zaubrer nach langem Suchen sein "ding" wiedergefunden hat - das manchmal geklappt hat und manchmal nicht,... kann ihm dann ein EW: Zauberkunde auch zugestehen das es vielleicht in einer Holzkiste lag - die aus "Eisenholz" ist und deswegen wie eine Eisenkiste wirkt,... das gibt der Spruch zwar nicht her - aber die Freiheit des SL's - der im übrigen auch festlegt das alle(?) Wände dicker als 30 cm sind,... von den Orks die ihr LP mit 3w6 auswürfeln aber nur die ins "Mannesalter" kommen welche 3w3+9 LP haben,... 

 

Viele Spieler gehen doch an die Probleme so ran:

"Wie dick ist die Mauer?" (ohne Fenster)

"25,235 cm"

"Gut dann zaubere ich Sehen durch Mauer"

 

aber vielleicht wäre es besser sich als SL anzugewöhnen:

 

"Wie willst du herausfinden wie Dick eine Mauer ist von der du nur eine "Seite" siehst?

"ich zaubere Sehen durch Mauer"

"Die Mauer ist wohl zu dick,..."

 

Es geht doch ursächlich nicht darum wie dick die Mauer ist sondern darum ob der Zauber klappt.

 

---------------------

 

Ja Regeln sind wichtig - aber wenn man zu sehr ins Detail geht dann muss man sich vielleicht fragen:

 

Habe ich Spaß am Spielen oder Spaß an der Regeldiskussion?

 

Zugegebenermaßen habe ich mehr Spaß am Spielen (*), aber über Regeln kann man eben schon diskutieren wenn nicht alle Spieler da sind - oder man sich einfach so mal trifft,... (* = mehr - d.h. ich hab auch Spaß an Regeldiskussionen - aber irgendwie ist es gerade etwas viel und ich möchte mal wieder mit dem Zaunpfhal winken das die Regeln nicht der Sinn des Spieles ist, sondern der Spaß und das gemeinsame Beisammensein,...)
 

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Hier spricht mir einer aus der Seele :sigh:

 

dazu fällt mir dann nur wieder Games 2 ein ...

 

Player: " You are breaking the rules"

Gamemaster: "Story trumps  rules!"

 

oder für mich übersetzt: Wenn ich als Spieler etwas fantastisches in einem Abenteuer erleben möchte, muss ich mich darauf einlassen, dass der Spielleiter ggf. sich über Regelkonstrukte hinwegsetzt. Und das das bei einem anderem Abenteuer (gleicher SL/anderer SL) auch schon wieder anders gehändelt wird. Im Vordergrund sollte der gemeinsame Spielspaß stehen und nicht die Regelauslegung.

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Ich stimme dir vollinhaltlich zu (wir hatten das schon die letzten Tage über). Die Frage, ob etwas geht oder nicht, ist wesentlich interessanter als die technischen Daten und deren Erfüllung. Vor allem, ich wiederhole mich da, wenn der SL eine Situation vorgibt, dann hat er sich iA etwas dabei gedacht - jetzt mit Haarspaltereien zu kommen, um seine Beschreibung auszuhebeln, ist mMn der falsche Weg.

 

Es kam in der Diskussion auch das Argument, dass man ja alle Fälle wissen müsse, um geeignet handeln zu können.

Mein Gegenargument: Am Spieltisch ist es, wenn man nämlich miteinander und nicht gegeneinander rollenspielt, wesentlich einfacher, schnell zu erfragen, ob und was geht (selbst wenn  ich die Spruchdaten nicht auswendig kenne), als dass sich hier* ein Dutzend Leute auf eine Art zu spielen einigen können. Das heißt: Heimrunden funktionieren wesentlich unkomplizierter, als es sich hier* oft darstellt.

 

Darum: auch ich schließe mich dem an, dass der Spielspaß, das gemeinsame Erleben von spannenden Abenteuerszenen und die Zufriedenheit aller am Ende Vorrang haben sollte. Und im Allgemeinen weiß man ja, wie der oder die SLin tickt oder welche Prioritäten sie setzt - und als SL spricht man sich im Laufe der Zeit auch untereinander soweit ab, dass alle in der Spielrunde mit den Vorgaben gut auskommen.

 

Im Detail: Natürlich hat weder eine Spielfigur noch der Spielleiter ein Maßband dabei und auch keine weltengroße Detailkarte. Im Endeffekt ist es immer die Willkür des SLs, wie er eine Szene beschreibt und wie sich die Entfernungen in seiner Vorstellung darstellen. Solange die Spieler damit rechnen dürfen, dass sie nicht willkürlich in ihrem Spielspaß beschnitten werden, indem der SL Regeln zu ihren Ungunsten auslegt, sondern die Regeln gleichermaßen für SC und NSC gelten (ja, da hat auch M5 noch deutlich Nachholbedarf!), solange sollte jegliche Diskussion über Grenzen, Entfernungen oder Abschirmungen im Einzelfall vom Spielleiter im Vorfeld festgelegt werden und dann ist es aber auch gut.

 

Lieben Gruß

Galaphil

 

*hier = in der Regelecke des Forums

Bearbeitet von Galaphil
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Die Frage ist für mich recht einfach zu beantworten:

 

Es kommt drauf an.

 

Sollten die Wirkungsparameter eines Zaubers auf den Meter genau sein? Oh ja. Auf jeden Fall. Nur das ermöglicht planbares Spielen. Ein Tennisfeld ist auch immer gleich groß, ein Basketballkorb gleich hoch. Ändern sich die Parameter, ändert sich das Spiel komplett bzw ist nicht mehr das gleiche. Ist er auf der einen Seite 3,05 m hoch und auf der anderen 3,20 m wirds unfair. Hängt er auf beiden Seiten auf 3,10 ändert sich das Spiel.

 

Wie wichtig sind die Parameter im Spiel letztlich tatsächlich? Wie oft wirkt sich das aus?

 

Kommt drauf an! Ein RW von 200m wird in den seltensten Fällen tatsächlich eine Rolle spielen. Meist ist die Grenze entweder klar über- oder unterschritten. Bei 50 m wird es ähnlich sein. Je kürzer allerdings der Abstand, desto relevanter. Ob jemand im 3m UK steht oder nicht, spielt häufig eine Rolle. Und da kann es zu sehr unschönen Szenen kommen, wenn der UK plötzlich (warum?)  4m ist oder nur 2m beträgt. Irgendeiner ist bei Abweichung immer der Leidtragende. Es wird unfair. Denn nur der Spielleiter würde das entscheiden können.

 

Muss ich mich sklavisch an die Angaben halten? In einer festen Gruppe kann ich spielen, was ich will. Wenn das alle gutheißen, muss man gar nichts fest regeln. Spielt man aber mit anderen, gehts nur mit einem Konsens. Und das sind feste Regeln und keine "Pi mal Daumen" Regeln. Es sei denn, Pi mal Daumen ist das Prinzip des ganzen Systems. Das weiß dann aber jeder Spieler vorher und kann sich entscheiden, ob es das richtige System für ihn ist.

 

Ich stelle mir gerade den "Muss man Parameter wirklich so genau regeln" Gedanken im Sport vor. Mal bekomme ich beim Basketball vom Schiedsrichter 2 Punkte und mal 4 Punkte? Dann wieder nur einen? Und ich rede nicht von 3ern oder Freiwürfen. Mal darf ich zwei Schritte ohne Dribbeln machen, mal drei?

 

"Flexibiltät" habe ich eh andersrum. Denn ob der Gegner 51m oder 50m weit weg steht, ist eh Sache des Spielleiters. Jetzt kann man sich fragen, ob das nicht das Gleiche sei wie flexible Wirkungsparameter. Nein, es ist überhaupt nicht das Gleiche. Ersteres kann der Spielleiter sicherlich willkürlich festlegen, wie es ihm passt, wenn es die Situation zulässt und vorher die Lage nicht für alle klar dargestellt wurde. Spätestens dann, wenn er ein Szenario mit Battlemap benutzt, wozu ich immer dringend rate, ist aber Schluss damit. Dann sieht jeder genau, ob es 50 oder 51 m sind. Und dann den Zauber, denn der Spieler fest als wirksam einordnet, mal willkürlich bei 49m enden zu lassen und mal bei  51m ist schlichtweg bescheuert.  So sehe ich das.

 

Wie ist es bei der Wirkungsweise? Hier beantwortet sich die Frage oft selbst in den Regeln. Die Wirkungsweise der Magie ist schon deshalb oft recht kreativ auslegbar, weil es einfach gar nicht anders geht. Denn selbst eine relativ genaue Beschreibung lässt oft Interpretationen der Wirkungsweise zu. Da kann sich jeder austoben. Mal mehr, mal weniger. Das ist aber völlig von Schwankungen ist den Zauberparametern zu unterscheiden.

Bearbeitet von Einskaldir
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Kleine Ergänzung:

 

Die Frage wurde schon mehrfach diskutiert.

 

Beispiele

 

Warum wird oft zuerst nach Regeln gefragt und nicht nach dem, was mehr Spaß macht?

Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln

Regeln- wie genau müssen sie sein?

 

 

Daher kann es sein, dass dieser Strang mit einem bestehenden verschmolzen wird.

Bearbeitet von Einskaldir
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ganz kurz:

 

Regetextdiskussionen sind graue Theorie, es geht da wie vor Gericht zu(Regelwerk-Exegese). Wenn jemand was geklärt haben möchte, dann hier, nicht am Tisch, und dann bitte gestützt mit Verweisen auf das Regelwerk. Ansonsten nehmt einen Meinungsstrang.

 

In der Praxis dann am Tisch (wie oben gesagt) ist dann der Spaß wichtig und nicht die Regeln!

 

Das hier ist auch meine Ansicht genau dazu: 

http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?/topic/23858-ermutigung-zu-lockererem-umgang-mit-den-regeln/?p=2072890

Bearbeitet von Panther
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Hallo Einskaldir

 

Ich möchte da nur kurz mal festhalten: Zumindest aus meiner Sicht war es nie eine Option zu sagen, eine Angabe ist einmal xx Meter und beim nächsten Mal xy Meter. ABER: wer legt die Abstände fest? Das sind doch die Spieler, inklusive dem SL, oder? Wenn die Spieler sagen: Wir schauen, dass wir alle innerhalb des Wirkungsbereiches bleiben - dann gilt das.

Und wenn der Spielleiter sagt: Du, nein, der fremde Zauberer ist wahrscheinlich außerhalb deiner Reichweite, aber wenn du dich noch etwas näher hinbewegst, was du locker in der Runde schaffst, dann ist er sicher in deiner Reichweite - dann passt das doch auch, oder etwa nicht?

 

Zur Frage Battlemap gab es ja auch schon große Diskussionen. Ich halte Spielpläne, auf denen man Abstände von 1 Meter wie auch von 50 oder 200 Metern genau festlegen kann, für mich und meinen Spieltisch platzmäßig schwer umsetzbar und will das auch gar nicht. Gegen eine schnelle A4- Skizze ist dagegen nichts einzuwenden, nur wird man da kaum genaue Abstände ausmessen können, ebenso wird dort nicht jeder Stein, Strauch oder sonstwas eingezeichnet sein. Man muss sich eben auf das verlassen, was man mit seinen Möglichkeiten umsetzen kann. Das und nichts anderes meine ich (und kommt für mich auch aus Unicums Beitrag als seine Meinung heraus).

 

Und zuguterletzt: Ich halte Vergleiche aus dem Sport für wenig zielführend. Dort kann und wird mit genauesten Hilfsmitteln nachgemessen. In einem Rollenspiel, in dem sich sicher 90% und mehr im Kopf der Spieler abspielt, ist dieses genaue Nachmessen von Längen und Zeiten aber nicht möglich. Wenn der SL sagt, hinter den Büschen am Waldrand taucht ein Mensch auf - wer von den Spielern am Tisch will dann dort nachmessen können, wie weit der entfernt ist? Auch da muss man sich wieder auf das Urteil des Spielleiters entscheiden, der dann sagt: Von deinen Zaubersprüchen: der und der würden gehen, da ist der Mensch in der Reichweite, bei dem und dem geht das leider nicht, da ist er noch zu weit entfernt.

 

Wichtig ist nur, und da bin ich auch der Meinung, dass man als SL nicht offensichtliche Möglichkeiten des Spielers willkürlich beschneidet. Wenn ein Spruch mit 30 Meter Reichweite für den einen geht, muss er auch für den anderen gehen, wenn er gleich weit entfernt ist. Da sollten schon alle einer Meinung sein.

 

Lieben Gruß

Galaphil

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Mal ganz allgemein gesprochen: Regeln müssen allgemein verständlich sein und den Spielverlauf regeln. Und hier muss jede Gruppe ihr Gleichgewicht finden.

 

Damit will ich sagen: Es gibt Spiele, deren kompletter Regelsatz ist kurz, alle Mitspieler können den erfassen und er regelt auch alles. Das ist bei Brettspielen wie Mühle, Dame, Mensch ärgere dich und sogar Schach so. Schach ist zwar ein sauschweres Spiel, aber die Regeln sind realtiv einfach.

 

Beim Rollenspiel ist es meist etwas anders geartet. Irgendwie sind Rollenspiele ja doch Realitätssimulationen und die Realität ist ungeheuer komplex. Im Prinzip kannst du Regelbücher beliebiger Dicke schreiben und hast immer noch nicht jeden Einzelfall realistisch erfasst. Auf der anderen Seite nimmst du immer weniger Spieler mit, je komplizierter die Regeln werden.

 

Sehr erfahrene Regelfüchse, die eventuell auch durch mehrere Verkomplizierungsschulen gegangen sind und die eben einfach auch ihren Kick aus der Komplexität der Regeln ziehen, haben mit M4 keine Probleme. Für die anderen war M5 ein notwendiger Schritt, vor allem eben auch für Neueinsteiger. Aber was absolut "besser" ist, lässt sich dementsprechend nicht sagen.

 

Und das Übrige gilt eben auch ganz allgemein: Die Regelinterpretation und Auslegung muss für alle gelten und eine abweichende, strittige Regelinterpretation der SLs sollte dem Spieler nicht zum Nachteil gereichen. Nehmen wir das Beispiel "Macht über die Sinne": Wenn der Spieler meint, dass die Gegner verzaubert werden, wenn sie erst am Ende der Runde in die Reichweite gelangen und der SL sieht das anders, dann macht er eben seinen Zauber später oder nimmt einen anderen Zauber. Der Zauberer wird in jedem Fall genau wissen, wie sein Zauber wirkt. Und macht der Spieler dass dann ein zweites mal verkehrt, obwohl es dann ja abgesprochen ist, dann hat die Figur eben Mist gebaut.

 

Mir hilft es auch, mir immer zu sagen, dass die Regeln Krücken sind: Die Reichweite eines Zaubers oder die Nahreichweite eines Bogens wird die Figur unter normalen Bedingungen im Blick haben, genau wie jede Nichtspielerfigur weiß, dass es in einem Abstand zum Feind von 30 Meter und geringer viel gefährlicher wird. Entweder lässt man Spieler und SL eben die Felder zählen, wenn man sich auf dem Bodenplan positioniert (ist zwar unrealistisch, aber das einfachste) oder eine Figur muss immer noch ein paar Meter drauflegen, um sich sicher zu sein, entweder in oder außerhalb einer Reichweite zu sein (das wäre irgendwie in dem Punkt realistischer - aber wozu braucht man das? und ist eine einheitliche B in jeder Runde nicht auch unrealistisch?).

 

Ich bin in der Hinsicht pragmatisch: Wenn eine Fallgube 3 Meter tief ist und 4W6 Schaden macht, man zwei Runden mit -2 braucht, um dort wieder rauszuklettern, dann bietet diese Fallgrube genau diese Parameter und der Schleim an den Seitenwänden, die Neigung der Wände sowie das Moos und die Steine auf dem Boden führen genau zu diesen Werten. Jeder, der reinfällt, wird das erleben. Jeder, der reinsieht, wird das (in etwa) so abschätzen. Und das Beispiel ist auf viele andere Situationen zu übertragen.

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So genau wie möglich, so ungenau wie nötig (oder umgekehrt). Gemeint ist: es sollte möglichst keine Spielsituation geben, die nicht durch die Regeln abgedeckt ist. Allerdings muss nicht jedes kleinste Detail bis ins Letzte durchgeregelt sein. Für viele Situationen reicht es, eine einfache Probe, wie eine Kraftprobe abzulegen oder so. Da braucht man keine einzelnen Fertigkeiten für Armdrücken, Gewichtheben usw.

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Hallo Einskaldir

 

Ich möchte da nur kurz mal festhalten: Zumindest aus meiner Sicht war es nie eine Option zu sagen, eine Angabe ist einmal xx Meter und beim nächsten Mal xy Meter. ABER: wer legt die Abstände fest? Das sind doch die Spieler, inklusive dem SL, oder? Wenn die Spieler sagen: Wir schauen, dass wir alle innerhalb des Wirkungsbereiches bleiben - dann gilt das.

Und wenn der Spielleiter sagt: Du, nein, der fremde Zauberer ist wahrscheinlich außerhalb deiner Reichweite, aber wenn du dich noch etwas näher hinbewegst, was du locker in der Runde schaffst, dann ist er sicher in deiner Reichweite - dann passt das doch auch, oder etwa nicht?

 

Zur Frage Battlemap gab es ja auch schon große Diskussionen. Ich halte Spielpläne, auf denen man Abstände von 1 Meter wie auch von 50 oder 200 Metern genau festlegen kann, für mich und meinen Spieltisch platzmäßig schwer umsetzbar und will das auch gar nicht. Gegen eine schnelle A4- Skizze ist dagegen nichts einzuwenden, nur wird man da kaum genaue Abstände ausmessen können, ebenso wird dort nicht jeder Stein, Strauch oder sonstwas eingezeichnet sein. Man muss sich eben auf das verlassen, was man mit seinen Möglichkeiten umsetzen kann. Das und nichts anderes meine ich (und kommt für mich auch aus Unicums Beitrag als seine Meinung heraus).

 

Und zuguterletzt: Ich halte Vergleiche aus dem Sport für wenig zielführend. Dort kann und wird mit genauesten Hilfsmitteln nachgemessen. In einem Rollenspiel, in dem sich sicher 90% und mehr im Kopf der Spieler abspielt, ist dieses genaue Nachmessen von Längen und Zeiten aber nicht möglich. Wenn der SL sagt, hinter den Büschen am Waldrand taucht ein Mensch auf - wer von den Spielern am Tisch will dann dort nachmessen können, wie weit der entfernt ist? Auch da muss man sich wieder auf das Urteil des Spielleiters entscheiden, der dann sagt: Von deinen Zaubersprüchen: der und der würden gehen, da ist der Mensch in der Reichweite, bei dem und dem geht das leider nicht, da ist er noch zu weit entfernt.

 

Wichtig ist nur, und da bin ich auch der Meinung, dass man als SL nicht offensichtliche Möglichkeiten des Spielers willkürlich beschneidet. Wenn ein Spruch mit 30 Meter Reichweite für den einen geht, muss er auch für den anderen gehen, wenn er gleich weit entfernt ist. Da sollten schon alle einer Meinung sein.

 

Lieben Gruß

Galaphil

 

 

Dann ist das doch sowieso alles eine Scheinproblematik und schon gar keine der Regeln.

Bearbeitet von Einskaldir
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Mir sind exakte Regeln innerhalb meiner Runde extrem wichtig. Wenn ein Spielleiter Regeln einfach mal so ändert, damit die Story passt, würd ich am liebsten den Spieltisch verlassen. Sich an vereinbarte Regeln zu halten gehört für mich zum Spielspass dazu. Und ja, ich les bei neuen Rollenspielen immer zuerst den Regelteil. Daran kann ich erkennen ob mir das Spiel Spass machen wird. 

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Also gerade bei Sprüchen finde ich das möglichst genaueste vorher festgelegte allgemein bekannte Regeln relativ unsinnig, wobei die aus den Regeln schon so wirken sollen wie niedergeschrieben.

 Dem SL steht es aber vollkommen frei einen dem Regelbuch ähnlichen Spruch (ad hoc) zu erfinden mit Wirkungen wie es ihm am Besten in den Kram passt, den (vorerst) nur der Gegner-NSC Leonardo da Vincius kennt- So ein Spruch sollte dann allerdings schon (etwas) anders heissen.

Den Spielern steht natürlich auch frei Sprüche zu "erforschen".

 

Zu M4Zeiten hatten wir rundenintern bzgl. Lernen von Sprüchen öfters mal "Diskussionen", weil Spieler sich auch munter aus dem Kompendium bedienten (Schattenweber/Fian-"Spezialsprüche") - Steht ja in den Regeln kann ich also auch lernen und der SL darüber nicht sooo erfreut war (Land-QB waren dagegen nie ein "Problem", sofern man nicht gerade in dem jeweiligen Land spielte) ;-)

 

edit:

anderer Spruchname & M4 ergänzt

Bearbeitet von seamus
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Mir sind exakte Regeln innerhalb meiner Runde extrem wichtig. Wenn ein Spielleiter Regeln einfach mal so ändert, damit die Story passt, würd ich am liebsten den Spieltisch verlassen. Sich an vereinbarte Regeln zu halten gehört für mich zum Spielspass dazu. Und ja, ich les bei neuen Rollenspielen immer zuerst den Regelteil. Daran kann ich erkennen ob mir das Spiel Spass machen wird. 

Ich spiele gerade ein Brettspiel aus dem Bereich Strategie (und da sind Regeln ja auch schon ziemlich wichtig), bei dem sich die Regeln im Spielverlauf ändern. Und zwar so, dass sie niemand vorher kennt.

In der Praxis läuft das so, dass in den Regeln steht, dass bei Erreichen einer bestimmt Bedingung ein verschlossener Umschlag geöffnet wird und der Aufkleber darin ins Regelbuch geklebt wird.

 

Und das ist ein Heidenspaß*.

 

*Bitte nicht diskriminiert fühlen, falls ihr einer anderen Weltanschauung/Religion angehört, der deutsche Volksmund ist nun mal der Meinung, dass Heiden am meisten Spaß haben.

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Mir sind exakte Regeln innerhalb meiner Runde extrem wichtig. Wenn ein Spielleiter Regeln einfach mal so ändert, damit die Story passt, würd ich am liebsten den Spieltisch verlassen. Sich an vereinbarte Regeln zu halten gehört für mich zum Spielspass dazu. Und ja, ich les bei neuen Rollenspielen immer zuerst den Regelteil. Daran kann ich erkennen ob mir das Spiel Spass machen wird.

 

Hallo Abd

 

Ich glaube, dem widerspricht auch niemand. Aber der Anlass für diesen Strang war mWn nicht, weil ein SL die Regeln bricht, sondern die Detailgenauigkeit, mit der man Regeln bis zum Exzess sezieren kann.

 

Lieben Gruß Galaphil

Bearbeitet von Galaphil
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Wie Ihr wahrscheinlich auch, habe ich alle Extreme erlebt: SL, die am liebsten jeden Zauber und jede Fähigkeit deckeln wollen und SL, die die Regeln so großzügig auslegen, dass man sich als Spieler fragt, warum man für dieses oder jenes soviel Punkte ausgegeben hat, wenn man auch ohne entsprechend teure Zauber oder Fähigkeiten schwere Situationen meistern kann. Letzendlich scheitert es meist nicht an der Genauigkeit der Regeln, sondern an der Situation, die der SL schafft.

 

Wenn der böse Vertraute des Hexers immer einen Meter außerhalb der Reichweite von Blitze schleudern oder der von Bögen oder Armbrusten herumflattert und trotzdem alles sehen und hören kann, was die Gruppe so treibt, ist das  - streng genommen - ein Regelmanko. Was fehlt, sind die Regeln zur Anatomie der Sinnesorgane aller als Vertrauter wählbarer Tiere, Dämonen und Elementare und klare Angaben zur Fähigkeit eines humanoiden oder auch tierischen Hirns, Entfernungen ohne Hilfsmittel auf den Meter genau bestimmen zu können. Aber braucht man das wirklich? Ich jedenfalls nicht, zumal das eigentliche "Problem" ja nicht in den Regeln liegt, sondern in der Verzweiflung des SLs, der es sich offensichtlich nicht leisten kann, den Vertrauten abschießen zu lassen, weil er ihn zu brauchen meint, um sein Abenteuer fortzusetzen.

Bearbeitet von donnawetta
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Regeln müssen zuallererst einmal gut formuliert sein. Und das ist schon die größte Schwierigkeit. Und ich mag es, wenn ein Grundprinzip überall durchgezogen wird. Wie lange hat es bei Midgard gedauert, bis das Grundprinzip von Angriff und Abwehr erst auf Zauber und dann auf Fertigkeiten angewendet wurde? Dabei ist es eigentlich eine so simple Idee.

 

Ansonsten braucht man gute Regeln und damit kann man dann auch ein gutes Spiel gestalten. Und dann ist es noch gut, wenn man Stellschrauben individuell verstellen kann, ohne dass das System kippt.

 

Für mich ist Midgard da auf einem guten Weg: Der Grundgedanke ist recht einfach, aber die Details erreichen für mich eine passende Tiefe. Dass in einem Regelwerk nicht noch überall eine halbe Seite Regeltext eingeführt wird, um eine Situation, die jeden 50. Spielabend vorkommt, ein kleines bisschen realistischer zu regeln, finde ich richtig gut. Da finde ich auch am Spieltisch eine Lösung, die zufriedenstellt.

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Wenn der böse Vertraute des Hexers immer einen Meter außerhalb der Reichweite von Blitze schleudern oder der von Bögen oder Armbrusten herumflattert und trotzdem alles sehen und hören kann, was die Gruppe so treibt, ist das  - streng genommen - ein Regelmanko. Was fehlt, sind die Regeln zur Anatomie der Sinnesorgane aller als Vertrauter wählbarer Tiere, Dämonen und Elementare und klare Angaben zur Fähigkeit eines humanoiden oder auch tierischen Hirns, Entfernungen ohne Hilfsmittel auf den Meter genau bestimmen zu können.

Binden des Vertrauten ist wirklich kein Paradebeispiel für ausführliche Regeln: Es wird weder erklärt, ob/wie der Hexer mit einem Vertrauten kommunizieren kann, noch welche Sinne übernommen werden.

 

Streng nach Regeln könnte man sagen: "Reden geht nur mit Tiersprache - und der Zauber BdV lässt Dich zwar mit die Augen des Vertrauten sehen und zaubern - aber hören, riechen etc. geht nicht. Denn es steht nicht da, dass es geht." Dann wäre ein Vertrauter gemessen am Aufwand und am Risiko, welches er dem Zauberer bringt, aber kein wirklich gutes Geschäft: Mit Freundesauge hätte er fast den gleichen Effekt (abgesehen vom Um-die-Ecke-Zaubern), ohne die Gefahr, durch den Vertrauten-Tod einen Schock zu bekommen. Und Lippenlesen gibt es ja auch nicht mehr, d. h. zum Belauschen fremder Gespräche ist der Vertraute dann völlig ungeeignet.

 

Bei Hexenzauber & Druidenkraft gab es eine Sprechen-Regel, die ist aber offenbar weggefallen

 

Mir sind exakte Regeln innerhalb meiner Runde extrem wichtig. Wenn ein Spielleiter Regeln einfach mal so ändert, damit die Story passt, würd ich am liebsten den Spieltisch verlassen. Sich an vereinbarte Regeln zu halten gehört für mich zum Spielspass dazu. Und ja, ich les bei neuen Rollenspielen immer zuerst den Regelteil. Daran kann ich erkennen ob mir das Spiel Spass machen wird. 

Ja, es sollten zumindest die "Naturgesetze" gelten, v. a. wenn sich die Spieler drauf verlassen.

 

D. h. wenn die Spieler(-Figuren) sagen: "Der kann mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der böse Zauberer gewesen sein - der hatte eine Vollrüstung an, während gezaubert wurde.", sollte der Böse nicht auf einmal aus einer Metallrüstung ohne Abzug zaubern können. Natürlich kann es Artefakte und Zauber geben, die nicht im Regelwerk stehen - aber die Grundregeln sollten schon gültig bleiben.

Bearbeitet von dabba
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Moderation DiRi:

donnawetta und dabba gehört auf die Füße getreten!

 

Bitte diskutiert hier ab jetzt weiter Regeln allgemein und nicht irgendwelche Zaubersprüche. Dafür macht entweder selbst einen eigenen Strang auf, gabelt oder was auch immer. Andernfalls werde ich kommentarlos löschen (auch Teilstücke eines Beitrages, wie z.B. bei donnawetta und dabba).

Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

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Mir geht es eigentlich so, wie es hier bereits in mehreren Beiträgen anklang, dass die Regeln am Spieltisch wichtiger sind als die Spielregeln. Wenn ich weiß, wie die Gruppe, die SL mit den Regeln umgeht und ich allen vertrauen kann, dass sie den Gruppenkonsens bezüglich des Umgangs mit den Spielregeln ernst nehmen, dann sind die Spielregeln selbst nicht mehr so wichtig. Ich kann dann bspw. darauf vertrauen, dass die SL fair ist und meine Ideen am Spieltisch würdigt und nicht nur, weil mein Zauberer durch 30 cm dicke Wände sehen kann, auf einmal alle Wände 32 cm dick sind usw.

 

Insofern kann ich mich Unicums Ausgangsbeitrag nur anschließen, dass der Umgang mit den Regeln entscheidend ist und nicht die Spielregeln selber.

Bearbeitet von Fabian Wagner
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Ich mache das eher vom Können der Spielfigur abhängig.

Möchte ein Spieler wissen, ob sein Bogen/Zauber dahin reicht, lasse ihn ihn das abschötzen (würfeln), ein besonders erfahrener Bogenschütze kann das dann besser einschätzen als ein Anfänger.

 

 

Gefällt mir! So könnte ein Wurf auf Bogenschießen entscheiden, ob der Schütze einschätzen kann, wie weit sein Ziel entfernt ist. Das lässt sich auch gut auf Zauber übertragen, nicht in jedem Fall, aber bei Reichweiten geht es gut.

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