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Direkte Rede im Rollenspiel


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Geschrieben

Issi, ich halte diesen Absatz für den bescheuersten im ganzen Regelwerk. Er entwertet jegliche gelernten sozialen Fertigkeiten und macht den Spielleiter zum Wertungsrichter, so dass eloquente Menschen immer Erfolg haben werden, während zurückhaltende praktisch immer scheitern, weil sie gar nicht erst würfeln dürfen wenn der Spielleiter entscheidet, dass sie sich ungeschickt angestellt haben.

 

Ausserdem zwingt er mich als Spielleiter zu etwas, dass ich weder leisten kann noch will. Denn wenn das von Spielern verlangt wird, muss ich es als Spielleiter schliesslich auch leisten. Und bei aller Liebe, aber ich kann das Spielleiter nicht. Und bevor jetzt Leute mit so tollen Vorschlägen kommen wie: aber du hast doch Zeit, alles vorzubereiten. Du kannst ja jedem NSC eine andere Stimme, eine andere Sprechweise, eine andere Eigenheit geben, dann geht das schon - nein, dass kann ich nicht. Ich habe letztens ein Abenteuer in Nikostria geleitet. Eine wunderhübsch ausgearbeitete Kleinstadt und die Abenteurer hätten jeden dort ansprechen können. Wie soll ich eine ganze Stadt darstellen?

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Geschrieben

Eben. Du belohnst und bestrafst, je nach Leistung. :dunno: Du behauptet aber das nicht zu tun. Ein Hinweis auf M4 hilft da auch nicht.

Der SL bewertet Erfolgsaussichten. Das tut er bei fast jeder Fertigkeit.

Geschrieben

 

Eben. Du belohnst und bestrafst, je nach Leistung. :dunno: Du behauptet aber das nicht zu tun. Ein Hinweis auf M4 hilft da auch nicht.

Der SL bewertet Erfolgsaussichten. Das tut er bei fast jeder Fertigkeit.

 

Ja. Aber aufgrund von Ingamegründen. Und nicht deshalb, weil der Spieler etwas mal gut oder mal schlecht erzählt.

Geschrieben (bearbeitet)

 

 

Eben. Du belohnst und bestrafst, je nach Leistung. :dunno: Du behauptet aber das nicht zu tun. Ein Hinweis auf M4 hilft da auch nicht.

Der SL bewertet Erfolgsaussichten. Das tut er bei fast jeder Fertigkeit.

 

Ja. Aber aufgrund von Ingamegründen. Und nicht deshalb, weil der Spieler etwas mal gut oder mal schlecht erzählt.

 

Liest Du meine Posts überhaupt?

 

Über den Erfolg oder Misserfolg entscheidet nicht die schauspielerische Leistung, sondern die Idee die dahinter steht, um das gewünschte Ziel zu erreichen, plus, falls nicht eindeutig bestimmbar oder zwingend erforderlich, noch ein Würfelwurf.

Bearbeitet von Issi
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Blaues Feuer!

 

Issi, ich halte diesen Absatz für den bescheuersten im ganzen Regelwerk. Er entwertet jegliche gelernten sozialen Fertigkeiten und macht den Spielleiter zum Wertungsrichter, so dass eloquente Menschen immer Erfolg haben werden, während zurückhaltende praktisch immer scheitern, weil sie gar nicht erst würfeln dürfen wenn der Spielleiter entscheidet, dass sie sich ungeschickt angestellt haben.

 

Ich lese die Regelpassage gar nicht so streng, schließlich kann (und soll) der Spielleiter auch bei anderen Fertigkeiten festlegen, dass ein Erfolgswurf nicht notwendig ist. Wenn ich etwa beschreibe, dass meine Figur mit Kletterhaken und Seil eine relativ einfache Wand angeht, dann muss dafür kein Wurf erfolgen, wenn die Figur Klettern gelernt hat.

 

Genauso ist es dann doch auch bei sozialen Fertigkeiten: Wenn der Spieler die Argumente, die seine Figur mittels Beredsamkeit vorbringt, entsprechend beschreibt und der Spielleiter der Meinung ist, dass dies inhaltlich ausreichend ist, um die Zuhörer zu überzeugen, ist kein Erfolgswurf mehr notwendig. Diese Thematik hat aber nichts mit dem Ausspielen einer direkten Rede zu tun, sondern ist eine allgemeingültige Regel.

 

Die Textpassage zielt somit in meinen Augen nicht auf die Förderung der direkten Rede ab, sondern lediglich darauf, inhaltliche Aspekte zu bewerten. Genau vor diesem Hintergrund habe ich die unterschiedlichen Betrachtungsweisen weiter oben (# 45) aufgezeigt.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

Bearbeitet von Fimolas
Geschrieben

 

 

 

Eben. Du belohnst und bestrafst, je nach Leistung. :dunno: Du behauptet aber das nicht zu tun. Ein Hinweis auf M4 hilft da auch nicht.

Der SL bewertet Erfolgsaussichten. Das tut er bei fast jeder Fertigkeit.

 

Ja. Aber aufgrund von Ingamegründen. Und nicht deshalb, weil der Spieler etwas mal gut oder mal schlecht erzählt.

 

Liest Du meine Posts überhaupt?

 

Über den Erfolg oder Misserfolg entscheidet nicht die schauspielerische Leistung, sondern die Idee die dahinter steht, um das gewünschte Ziel zu erreichen, plus, falls nicht eindeutig bestimmbar oder zwingend erforderlich, noch ein Würfelwurf.

 

In der von Dir zitierten Regelpassage steht das anders. Ich verstehe Dich nicht. Du zitierst Regeln und wenn ich schreibe dass ich es nicht gut finde wenn Du das so machst, sagst Du, dass Du es nicht so handhabst, wie Du es gerade aus den Regeln zitiert hast? :confused:

 

" Die Art und Weise,wie der Spieler im konkreten Fall mit der durch den Spielleiter vertretenen Nichtspieler-Figur redet "

 

ist sehr deutlich.

Geschrieben (bearbeitet)

 

" Die Art und Weise,wie der Spieler im konkreten Fall mit der durch den Spielleiter vertretenen Nichtspieler-Figur redet "

 

ist sehr deutlich.

Ich finde es ist eine Auslegungssache: Bewerte ich beim Sprechen die darstellerische Leistung oder die Erfolgsaussichten einer  Idee, die der Spieler damit ausdrückt um ein Ziel zu erreichen?

Bearbeitet von Issi
Geschrieben (bearbeitet)

 

 

" Die Art und Weise,wie der Spieler im konkreten Fall mit der durch den Spielleiter vertretenen Nichtspieler-Figur redet "

 

ist sehr deutlich.

Ich finde es ist eine Auslegungssache: Bewerte ich beim Sprechen die darstellerische Leistung oder die Erfolgsaussichten einer  Idee, die der Spieler damit ausdrückt um ein Ziel zu erreichen?

 

Woher kennst Du die Idee bei wörtlicher Rede? Z.B. bei einer Verhandlung, Beredsamkeit, Verführen etc.? Gerade die soll ja verschleiert werden. Das gegenüber erfährt von der Idee ja nur wenn ein entsprechender WW gelingt.

 

Außerdem: Wie würdest Du "Art und Weise" mit "Spieler" interpretieren? Ist die Art und Weise wie ein Spieler  etwas sagt nicht immer Darstellung?

Bearbeitet von Abd al Rahman
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Geschrieben

 

 

 

" Die Art und Weise,wie der Spieler im konkreten Fall mit der durch den Spielleiter vertretenen Nichtspieler-Figur redet "

 

ist sehr deutlich.

Ich finde es ist eine Auslegungssache: Bewerte ich beim Sprechen die darstellerische Leistung oder die Erfolgsaussichten einer  Idee, die der Spieler damit ausdrückt um ein Ziel zu erreichen?

 

Woher kennst Du die Idee bei wörtlicher Rede? Z.B. bei einer Verhandlung, Beredsamkeit, Verführen etc.? Gerade die soll ja verschleiert werden. Das gegenüber erfährt von der Idee ja nur wenn ein entsprechender WW gelingt.

 

Außerdem: Wie würdest Du "Art und Weise" mit "Spieler" interpretieren? Ist die Art und Weise wie ein Spieler  etwas sagt nicht immer Darstellung?

 

Hast Du denn schon mal mit direkter Rede gespielt, oder ist Dir das fremd?

Geschrieben

Hallo Blaues Feuer!

 

Issi, ich halte diesen Absatz für den bescheuersten im ganzen Regelwerk. Er entwertet jegliche gelernten sozialen Fertigkeiten und macht den Spielleiter zum Wertungsrichter, so dass eloquente Menschen immer Erfolg haben werden, während zurückhaltende praktisch immer scheitern, weil sie gar nicht erst würfeln dürfen wenn der Spielleiter entscheidet, dass sie sich ungeschickt angestellt haben.

 

Ich lese die Regelpassage gar nicht so streng, schließlich kann (und soll) der Spielleiter auch bei anderen Fertigkeiten festlegen, dass ein Erfolgswurf nicht notwendig ist. Wenn ich etwa beschreibe, dass meine Figur mit Kletterhaken und Seil eine relativ einfache Wand angeht, dann muss dafür kein Wurf erfolgen, wenn die Figur Klettern gelernt hat.

 

Richtig. Aber das bezieht sich auf Situationen, die so einfach sind, dass kein EW notwendig ist. Zudem sind Kletterhaken und Seilsicherung eine Standardvorgehensweise, die keine besonderen Möglichkeiten des Spielers erfordern.

 

Im sozialen Bereich entspricht das dem freundlichen Grüßen einer Stadtwache, um das Stadttor zu passieren, wobei die Wache keine Anweisung hat, irgendjemanden zu durchzusuchen.

 

Die Diskussion hier bezieht sich aber auf Situationen in denen ein EW erforderlich ist, um etwas zu erreichen, wobei die Leistung des Spielers entscheidet, ob er gar nicht würfeln muss bzw. im schlimmsten Fall gar nicht würfeln darf, weil er gerade keine clevere Idee hat und/oder diese nicht wie gewünscht rüber bringen kann.

Geschrieben (bearbeitet)

@Issi

 

Hab ich, mach ich gern. Wenn es um soziale Fertigkeiten geht verzichte ich liebend gerne darauf.

 

1. Der Spielleiter kann nicht wissen um was es mir geht. Das geht nur wenn ich beschreibe was mein Abenteurer erreichen will

2. Ich kann niemanden mit Beredsamkeit 18 darstellen. Auch jemand der keine Beredsamkeit beherrscht geht nicht.

Bearbeitet von Abd al Rahman
Geschrieben (bearbeitet)

In M5 sind seitens der Spielleitung doch "nach Einschätzung der Lage" passend zur Schwierigkeit Abzüge oder Zuschläge festzulegen (KOD5, S. 50).  Wir haben also ganz allgemein zunächst für jeglichen Fertigkeitseinsatz eine Lageeinschätzung der Spielleitung, also mit anderen Worten, ein - ob man es mag oder nicht - spielleiterseitiges Bewerten der Lage und zwar von Fertigkeiteneinsatz zu Fertigkeiteneinsatz.

 

Des Weiteren ist nach KOD5, S. 54, wie auch mehrfach schon gepostet wurde, ein Beschreiben der Vorgehensweise seitens des Spielers förderlich für die Erfolgsaussichten eines Ferigkeiteneinsatzes im sozialen Umgang.

 

Je nachdem, wie eng man nun das Ganze für sich in der Gruppe fasst (auslegt), ist von der Betonung der "direkten Rede" ingame bis zum reinen Beschreiben alles gedeckt. Es ist Sache der Gruppe bzw. der Spielleitung, wie hier verfahren wird. Die Regeln sagen m.E. nicht, was eben noch richtig und was schon falsch ist, sondern vielmehr: legt es für euch aus ("Einschätzung der Lage durch SL", KOD5, 50) in Verbindung mit dem persönlichen Verständnis von "Beschreiben der Vorgehensweise des Abenteurers" durch seinen Spieler (KOD5, 54) nach im Rollenspiel. Beides beeinflusst durch vom SL festzulegende Zu- bzw. Abschläge den Erwolgswurf.

Bearbeitet von DiRi
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Geschrieben

Hast Du denn schon mal mit direkter Rede gespielt, oder ist Dir das fremd?

auch wenn du gerade den Abd gefragt hast, fühle ich mich auch mal angesprochen.

 

Ich spiele gerne mit meinen Figuren in direkter Rede. Insbesondere wenn es um die Interaktion mit anderen Spielfiguren geht. Allerdings kann ich das immer nur kurzzeitig und nicht den ganzen Spielabend. Ich möchte daher nicht, dass meine direkte Rede in entscheidenden Situationen vom Spielleiter bewertet wird, um daraus die Modifikationen für den EW abzuleiten.

 

Ich möchte dir gern Beispiele geben, warum:

 

1.) Ich habe mit meiner Hexe Menschenkenntnis, Landeskunde und Beredsamkeit sehr hoch gelernt. Trotzdem hab ich bei der Audienz beim Fürsten auf einem der vergangenen Cons, als alle in direkter Rede waren, als Spieler einen groben Faux Pax begangen. Nach deiner Auffassung (und der von dir zitierten Passage) hätte damit der Rest des Gesprächs für mich als gescheitert angesehen werden müssen ohne dass ich auch nur die Chance habe, das mit meinen gelernten Werten zu beeinflussen. Ist das fair?

 

2.) Bei 7te See gibt es Dramawürfel, die der Spielleiter vergeben kann, für coole Sprüche des Spielers und abgefahrene Ideen was man tut. Diese Dramawürfel geben einen später im Spiel Vorteile. Wie bei der von Dir zitierten Passage wird vom SL entschieden, wann ein Spieler einen Dramawürfel bekommt. Ich mag meine 7te See Runde sehr und halte meinen SL dort auch nicht für parteiisch. Dennoch ist die Dramawürfelvergabe sehr ungleich verteilt, weil es manchmal für Sprüche, wo ich mit den Schultern zucke, vom SL einen Würfel gibt, während andere Aktionen meiner Mitspieler, die ich cool finde, leer ausgehen. Man sieht also am Ende des Abends sehr genau, wer wie bewertet worden ist und dass diese Bewertung sehr willkürlich ist. Bei 7te See als Spass-Spiel, wo man mit ziemlich wenig Risiko für sterben oder ernsthafte Verletzungen unterwegs ist, macht das nichts aus. Bei Midgard, wo eine misslungene Aktion ernsthafte Konsequenzen haben kann, finde ich es nicht gut.

Geschrieben

Der SL bewertet Erfolgsaussichten. Das tut er bei fast jeder Fertigkeit.

 

Bei mir bewertet er das aber nach äußeren Faktoren (nasse, geneigte Wand / starke Strömung im Fluss /Vollmond aber mit teilweise großen Wolken / trockener, gefegter Steinboden / hochkonzentrierte Wache) nicht nach dem Vermögen der Spieler.

 

Bekomme ich für folgende Beschreibung einen Bonus auf den EW: Angriff und Abwehr: Ich halte mein rechtes Schwert hoch erhoben, die Schulter leicht zurück und achte darauf, dass der Ellenbogen auf jeden Fall leicht über der Schulter bleibt. Das Schwert in der linken Hand ist waagerecht vor dem Körper, die Schneide zeigt zum Gegner, die Spitze ganz leicht gesenkt, um bei Bedarf einen zum Knie geführten Schlag abzuwehren oder unter dem Schlag zum Kopf durchzutauchen. Das Gewicht liegt mehr auf dem vorderen Fuß, während der hintere Fuß nur leicht belastet ist, um einem seitlichen Angriff zur anderen Seite auszuweichen, um beim Gegenangriff schräg hinter dem Gegner zu stehen.

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Geschrieben

 

1.) Ich habe mit meiner Hexe Menschenkenntnis, Landeskunde und Beredsamkeit sehr hoch gelernt. Trotzdem hab ich bei der Audienz beim Fürsten auf einem der vergangenen Cons, als alle in direkter Rede waren, als Spieler einen groben Faux Pax begangen. Nach deiner Auffassung (und der von dir zitierten Passage) hätte damit der Rest des Gesprächs für mich als gescheitert angesehen werden müssen ohne dass ich auch nur die Chance habe, das mit meinen gelernten Werten zu beeinflussen. Ist das fair?

Hallo BF ;-)

Regeln sind doch für die Spieler da und nicht umgekehrt,

Wie das dann in der jeweilgien Gruppe ausgelegt und gehandhabt wird, variiert sicher. Ich kann Dir versichern, dass ein "Ideenpatzer" in direkter Rede bei uns nicht ausreichen würde, um jede weitere Chance zu versauen.

Geschrieben

 

 

1.) Ich habe mit meiner Hexe Menschenkenntnis, Landeskunde und Beredsamkeit sehr hoch gelernt. Trotzdem hab ich bei der Audienz beim Fürsten auf einem der vergangenen Cons, als alle in direkter Rede waren, als Spieler einen groben Faux Pax begangen. Nach deiner Auffassung (und der von dir zitierten Passage) hätte damit der Rest des Gesprächs für mich als gescheitert angesehen werden müssen ohne dass ich auch nur die Chance habe, das mit meinen gelernten Werten zu beeinflussen. Ist das fair?

Hallo BF ;-)

Regeln sind doch für die Spieler da und nicht umgekehrt,

Wie das dann in der jeweilgien Gruppe ausgelegt und gehandhabt wird, variiert sicher. Ich kann Dir versichern, dass ein "Ideenpatzer" in direkter Rede bei uns nicht ausreichen würde, um jede weitere Chance zu versauen.

 

 

Heißt das jetzt, der Fehler hat keine Auswirkung oder heißt das ich bekomme "nur" ein schlechtes Standing für das weitere Anliegen und das Verhalten der Anwesenden mir gegenüber?

Geschrieben

Wer gerade keine clevere Idee hat, wie seine Spielfigur an ein geeignetes Wurfgeschoss kommt, dem werde ich als SL auch keinen EW:Werfen zum Angriff auf eine entfernt stehende Spielfigur zugestehen. Und wer keine clevere Idee hat, mit welchem Argument er die Stadtwache dazu bringt, ihn auch nach Toresschluss noch in die Stadt zu lassen, dem steht halt auch kein EW:Beredsamkeit zu.

Die Aktionen in der Spielwelt ergeben sich immer aus einer Mischung aus Leistung der Spieler und den abstrakten Werten auf dem Charakterblatt.

 

Es ist auch unsinnig zu glauben, die Werte auf dem Charakterblatt hätten alle den gleichen Grad an Abstraktion.

Ein EW:Langschwert bildet z.B. eine 10-sekündige Aktion in der Spielwelt ab, wobei das Spiel sich hier noch explizit in einem besonderen 'Spiel-im-Spiel'-Modus befindet.

Ein EW:Verführen bildet dagegen vielleicht einen einstündigen Anbaggerversuch in einer Kneipe ab und läuft im Kontext einer normalen Spielhandlung ab, die auch weitgehend ohne Regeln abgewickelt werden kann.

Man wird sich wohl davon verabschieden müssen, dass das alles völlig gleich zu behandeln ist.

 

Wie man sich da genau durchwurschtelt, muss man dann in der konkreten Situation, auch nach den Vorlieben der Beteiligten, entscheiden.

 

Mir ist unter anderem wichtig, dass ich die Spielwelt als lebendigen Ort empfinde und nicht als Kulisse für die Würfelwürfe der Spieler.

 

Ob ein Schwerthieb den Gegner nun am Bauch aufschlitzt oder die Halsschlagader durchtrennt, ist für die weiteren Ereignisse in 99,9% der Fälle egal.

Ob man die Wache aber mit einem großzügigen Bakschisch zum Wegschauen bewegt oder mit der tränendrüsigen Geschichte von der todkranken Frau und den hungrigen 5 Kindern, die einen dringend erwarten, kann für das weitere Geschehen wichtig sein.

Außerdem liegt die Spannung in Kampfsituationen halt in ganz anderen Dingen begründet als in sozialer Interaktion. Wenn ich soziale Interaktion auf Würfelwürfe reduziere, dann würde ich sie als gähnend langweilig empfinden.

 

Letztlich sollte die gespielte Figur halt auch zum Spieler passen. Wer keine Lust darauf hat, die Spielfigur auf der Battlemap herumzuziehen, der sollte halt eher keinen Kämpfer spielen. Wer keine Lust hat, sich über kreative Einsatzmöglichkeiten von Zaubern den Kopf zu zerbrechen, der keinen Zauberer, und wer am Ausspielen sozialer Interaktion keine Lust hat, der sollte keinen Glücksritter spielen.

 

Zur Frage Bonus oder Malus durch Schauspielern. Im Prinzip ist mir erst einmal wichtig, dass mir als SL klar ist, mit welcher Strategie der Spieler vorgeht. Welche Themen er anspricht, welche Argumente er bringt, was er von sich selbst Preis gibt, welche Lügen und Halbwahrheiten er eventuell verbreitet.... All das wirkt sich schließlich auf das Verhalten der NSC aus. Nicht nur in der konkreten Situation, sondern auch langfristig.

Dabei ist es im Prinzip möglich das in direketer oder indireketer Rede rüberzubringen.

Direkete Rede hat halt den Vorteil der höheren 'Plastizität'. Das kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Der Spieler kann halt unbewusst in ein Fettnäpfchen treten oder auch eine schwache Stelle des NSC treffen (wir hatten bei 'Des Zaubermeisters Erben' eine schöne Stelle, wo ein Spieler zufällig einen Punkt ansprach, der auch im geheimen Brief erwähnt wurde, was den NSC zu einer verräterischen Geste in Richtung dieses Briefes veranlasste).

Tendenziell würde ich hier versuchen, das Ganze eher wohlwollend zu bewerten. Wobei sich auch aus Fettnäpfchen schon schöne Spielszenen ergeben haben. Man sollte halt auch nicht immer nur ergebnisorientiert denken, sondern einfach den Spaß an der Szene mitnehmen.

 

Ich habe übrigens mit schauspielerischen Leristungen schon sehr gute Erfahrung gemacht. Halte mich selbst für keinen guten Schauspieler und auch meine Mitspieler haben meines Wissens da keine Ausbildung. Trotzdem hatten wir da schon viele nette Szenen und ich selbst habe auch schon positives Feedback bekommen.

Z.B. hat ein Spieler, der unsere Runde wegen Umzugs verlassen hat, in seiner Abschiedsmail meine Darstellung der NSCs explizit als sein persönliches Highlight bezeichnet.

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Issi schrieb am 19 Mai 2016 - 11:40:snapback.png

Der SL bewertet Erfolgsaussichten. Das tut er bei fast jeder Fertigkeit.

 

Bei mir bewertet er das aber nach äußeren Faktoren (nasse, geneigte Wand / starke Strömung im Fluss /Vollmond aber mit teilweise großen Wolken / trockener, gefegter Steinboden / hochkonzentrierte Wache) nicht nach dem Vermögen der Spieler.

 

Was sind äußere Faktoren, bei Sozialen Fertigkeiten?

Beispiel 1.. Deine Audienz beim Fürsten. Wer ist alles anwesend? Wer hört Dir zu ? Hast Du dort Feinde; Gönner, Einfluß?

Beispiel 2: Du hast deinen Verfolger gefasst, und möchtest ihn verhören. Bist du alleine in einer dunklen Gasse mit ihm oder mitten auf dem Markt? usw......

Bearbeitet von Issi
Geschrieben

Hallo Blaues Feuer!

 

Die Diskussion hier bezieht sich aber auf Situationen in denen ein EW erforderlich ist, um etwas zu erreichen, wobei die Leistung des Spielers entscheidet, ob er gar nicht würfeln muss bzw. im schlimmsten Fall gar nicht würfeln darf, weil er gerade keine clevere Idee hat und/oder diese nicht wie gewünscht rüber bringen kann.

 

Da gehen wir von gleichen Voraussetzungen aus. Bei einer Kletterwand mag der Spielleiter auch zunächst von einem Erfolgswurf ausgehen, doch die Zuhilfenahme einer aufgefundenen Leiter macht diesen obsolet.

 

Genauso sehe ich das auch bei sozialen Fertigkeiten: Wird bei der Beschreibung von Verführen erklärt, dass die Figur ihr potentielles Opfer mit Alkohol abfüllen und gefügig machen möchte, ich aber als Spielleiter weiß, dass es sich bei diesem um einen willenlosen Säufer/strikten Alkoholverweigerer handelt, kann dies einen Wurf obsolet machen; wird mittels Beredsamkeit versucht, eine Menge von etwas zu überzeugen, und dabei auf ein Argument zurückgegriffen, von dem die Menge durch einen anderen Kenntnisstand bereits weiß, dass es falsch oder gar verleumderisch ist, macht dies den Erfolgswurf überflüssig.

 

In gewisser Weise wird dieser Anwendungsfall auch in vielen Kriminalabenteuern angewandt, wenn dort geschrieben steht, dass der Täter bei Vorlage einer festgeschriebenen Menge an Beweisen gesteht.

 

Soziale Interaktionen sind letztlich deutlich vielschichtiger als andere Handlungen, weil sie meist mehrere unterschiedliche Herangehensweisen ermöglichen. Selbstverständlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass man ohne Beschreibung schlicht den Einsatz einer Fertigkeit über einen einfachen Erfolgswurf abwickelt und erst im Nachhinein anhand des Wurfes das Vorgehen ableitet. Für viele liegt aber der Reiz darin, das allgemeine Vorgehen im Vorfeld beschreibend zu beeinflussen (übrigens nicht nur bei sozialen Fertigkeiten!) - mit all den daraus durch den Spielleiter abzuleitenden Konsequenzen (und zwar unabhängig von der jeweiligen Darstellungsform).

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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1.) Ich habe mit meiner Hexe Menschenkenntnis, Landeskunde und Beredsamkeit sehr hoch gelernt. Trotzdem hab ich bei der Audienz beim Fürsten auf einem der vergangenen Cons, als alle in direkter Rede waren, als Spieler einen groben Faux Pax begangen. Nach deiner Auffassung (und der von dir zitierten Passage) hätte damit der Rest des Gesprächs für mich als gescheitert angesehen werden müssen ohne dass ich auch nur die Chance habe, das mit meinen gelernten Werten zu beeinflussen. Ist das fair?

Hallo BF ;-)

Regeln sind doch für die Spieler da und nicht umgekehrt,

Wie das dann in der jeweilgien Gruppe ausgelegt und gehandhabt wird, variiert sicher. Ich kann Dir versichern, dass ein "Ideenpatzer" in direkter Rede bei uns nicht ausreichen würde, um jede weitere Chance zu versauen.

 

 

Heißt das jetzt, der Fehler hat keine Auswirkung oder heißt das ich bekomme "nur" ein schlechtes Standing für das weitere Anliegen und das Verhalten der Anwesenden mir gegenüber?

 

Das kommt auf ganz Vieles an. Was genau hat deine Figur geäußert? Wie reagiert der NSC darauf? Welche Wirkung Nutzen etc. zieht er daraus um seine Intentionen zu verfolgen? Wer hat es noch gehört? Sind Feinde oder Gönner anwesend? Kann der SL in dieser Situation Deiner Figur einen plausiblen Rettungsanker anbieten?

Bearbeitet von Issi
Geschrieben

Hallo Blaues Feuer!

 

Bekomme ich für folgende Beschreibung einen Bonus auf den EW: Angriff und Abwehr: Ich halte mein rechtes Schwert hoch erhoben, die Schulter leicht zurück und achte darauf, dass der Ellenbogen auf jeden Fall leicht über der Schulter bleibt. Das Schwert in der linken Hand ist waagerecht vor dem Körper, die Schneide zeigt zum Gegner, die Spitze ganz leicht gesenkt, um bei Bedarf einen zum Knie geführten Schlag abzuwehren oder unter dem Schlag zum Kopf durchzutauchen. Das Gewicht liegt mehr auf dem vorderen Fuß, während der hintere Fuß nur leicht belastet ist, um einem seitlichen Angriff zur anderen Seite auszuweichen, um beim Gegenangriff schräg hinter dem Gegner zu stehen.

 

Bei mir gäbe es keine Zuschläge oder Abzüge, weil ich davon ausgehe, dass dies die normale Vorgehensweise ist und der Gegner ähnlich handelt. Genauso geben die meisten Beschreibungen beim Einsatz sozialer Fertigkeiten auch keine Zuschläge oder Abzüge. Beschreibst Du mir aber, dass Deine Figur sich in eine erhöhte Position begibt (und ist dies regeltechnisch durchführbar), dann gibt es einen Zuschlag von +2.

 

Ich denke aber nicht, dass ein Kampfbeispiel zielführend ist, weil Kämpfe - im starken Gegensatz zu sozialen Fertigkeiten - regeltechnisch sehr ausdifferenziert sind und dadurch eine stark schematisierte Statik aufweisen, bei der Beschreibungen häufig nur noch auflockernde Elemente darstellen. Dagegen werden soziale Fertigkeiten aufgrund ihrer höheren Komplexität vom Regelwerk deutlich weicher behandelt.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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Geschrieben

Wenn der Spieler einen Fehler begeht, den die die Figur nicht machen würde, dann stellt sich die Frage nach der Bewertung. Ein Scheitern deswegen wäre für das Abenteuer unschön. Ein Malus auf den EW wäre schon besser, gefällt mir aber auch noch nicht. Keine Boni, die die restliche Beschreibung des Spielers eigentlich verdient hätte? Auch nicht schön, aber akzeptabel. Je nach Ursache des Fehlers (hat der Spieler einfach falsche/keine Vorstellungen von der Szene - z.B. als Neuling - oder war der Spieler vorher unaufmerksam) wird ein Fehler des Spielers möglichst nicht gewertet. Meistens ist er von anderen Voraussetzungen ausgegangen und der Plan löst sich in Luft auf.

 

Warum sollte direkte Rede da jetzt etwas ändern? Fehler des Spielers sind immer noch Fehler des Spielers und bei kleineren Szenen spielt es weniger eine Rolle. Aber manche sozialen Begegnungen sind der Showdown für die ganze Gruppe und da sollten Verbesserungen bei der Beschreibung sowohl bei Spieler wie beim Spielleiter selbstverständlich den Vorzug haben.

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Geschrieben (bearbeitet)

 

 

 

 

 

1.) Ich habe mit meiner Hexe Menschenkenntnis, Landeskunde und Beredsamkeit sehr hoch gelernt. Trotzdem hab ich bei der Audienz beim Fürsten auf einem der vergangenen Cons, als alle in direkter Rede waren, als Spieler einen groben Faux Pax begangen. Nach deiner Auffassung (und der von dir zitierten Passage) hätte damit der Rest des Gesprächs für mich als gescheitert angesehen werden müssen ohne dass ich auch nur die Chance habe, das mit meinen gelernten Werten zu beeinflussen. Ist das fair?

Hallo BF ;-)

Regeln sind doch für die Spieler da und nicht umgekehrt,

Wie das dann in der jeweilgien Gruppe ausgelegt und gehandhabt wird, variiert sicher. Ich kann Dir versichern, dass ein "Ideenpatzer" in direkter Rede bei uns nicht ausreichen würde, um jede weitere Chance zu versauen.

 

 

Heißt das jetzt, der Fehler hat keine Auswirkung oder heißt das ich bekomme "nur" ein schlechtes Standing für das weitere Anliegen und das Verhalten der Anwesenden mir gegenüber?

 

Das kommt auf ganz Vieles an. Was genau hat deine Figur geäußert? Wie reagiert der NSC darauf? Welche Wirkung Nutzen etc. zieht er daraus um seine Intentionen zu verfolgen? Wer hat es noch gehört? Sind Feinde oder Gönner anwesend? Kann der SL in dieser Situation Deiner Figur einen plausiblen Rettungsanker anbieten?

 

 

Eine grobe Missachtung von Zuständigkeiten, was als deutliche Herabsetzung der betreffenden Person bedeutet und das vor den Augen aller wichtigen Persönlichkeiten. Feinde mehr als genug und Gönner, soweit es das dort überhaupt gibt, auch. Der NSC hat direkt gar nicht darauf reagiert (ich hab es nicht mal mitgekriegt, war praktisch eine ausgespielte 1), ich hab es hinterher vom SL erfahren. Im Prinzip hätte ich des Landes verwiesen werden können oder wegen Majestätsbeleidigung ins Gefängnis wandern oder jegliche andere Strafe, die der betreffenden Person genehm gewesen wäre und nein, ausser mit mir eine sowieso unbequeme Person loszuwerden hätte der NSC keinen Nutzen aus meinem Fehlverhalten ziehen können.

 

[bevor es zu weit geht: es hatte in der tatsächlichen Situation keine Auswirkungen, weil es in einer nicht gewerteten Spielszene stattfand]

Bearbeitet von Blaues_Feuer
Geschrieben (bearbeitet)

Ich kenne einige Rollenspiel Systeme, in denen außer Charisma, keine sozialen Fertigkeiten festgelegt sind. Eine  vollständige und komplette Trennung von Spieler und Charakter wird, so wie ich Rollenspiel kennen gelernt habe, in bestimmten Bereichen auch nicht focusiert.

Man kann auch als Spieler mal Fehler machen, obwohl man eine Figur spielt. Das stellt für mich aber eine positive und keine negative Herausforderung dar.Im Gegenzug kann ich aber auch wenigstens einen kleinen Teil meiner Persönlichkeit und Fähigkeit miteinbringen.

Das macht mir zumindest großen Spaß.

 

Ps. In Midgard ist das ja durch die Sozialen Fertigkeiten sehr schön abgefedert. Fühle mich eher besonders gut unterstützt als benachteiligt.

Bearbeitet von Issi

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