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Ist Midgard schwarz-weiß, im Sinne von gut-böse Glauben in der Welt, grau oder bunt?


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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Allerseits,

 

von D&D kenne ich eine klare Trennung in Gut und Böse, Schwarz und Weiß. Es scheint daher zu stammen, dass die Amerikaner einen, wie auch immer gearteten, anderen Bezug zu diesem christlich-zoroastrischen-Aspekt in ihrem Weltbild haben, als wir in Europa.

 

Viele meiner Freunde mögen es, wenn man in einer Welt spielt, in der moralische Graustufen existieren. Dies ist in ihren Augen eine realistische Welt, da die wenigsten Menschen wirklich Gut oder Böse sind, sondern einfach vielschichtig oder bunt.

 

Wie ist Midgard, für euch, was das angeht?

 

Mir kommt es oft so vor, dass es auch in Midgard diese Trennung in Gut und Böse gibt, was die Götter angeht, weil diese im Regelwerk als gut oder böse beschrieben werden.

Andererseits, denke ich, dass Midgard eine realistische Spielwelt simulieren soll, wozu es viele, teils abstruse, Regeln gibt.

Das ist für mich ein Widerspruch.

 

Kann jemand von euch diesen Widerspruch aufklären?

 

Mal angenommen ein Priester Krieg aus der Tegarischen Steppe, soll in einer "guten Gruppe" gespielt werden. Muss dieser dann automatisch böse sein, da der Gott als Böse gilt. Ist damit ein ganzes Volk, dass seine Götter anbetet böse. Oder ist das einfach nur ein anderer Glaube, eine andere Kultur?

 

Außerdem angenommen ein Fian begeht einen Einbruch und Diebstahl. Darf er das? Meiner Meinung nach ja, denn er muss ja nicht gut sein. Er ist lediglich ein loyaler Elitekrieger Erains. Die Attribute Rechtschaffen und Gut finden sich nicht in den Regel- oder Hintergrundtexten zu den Fian. Und selbst ein Ordenskrieger könnte auf die schiefe Bahn geraten sein und es macht vielleicht sogar Spaß das auszuspielen.

 

Für das Ausspielen der Charaktere, fände ich es schön, wenn nicht so stark in diesen Klassen gedacht werden würde, trotzdem denke ich, dass es bei Midgard eine Art Gut-Böse-"Common Sense" gibt. Es fühlt sich irgendwie so an, oder ist das nur in meiner Gruppe so?

Bearbeitet von Legendenschmied
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Geschrieben

Es gibt einerseits die Lichtgötter, die gegen "das Böse" kämpfen. Was aber genau dieses "Böse" ist, das unterscheidet sich von Land zu Land.
Auf der anderen Seite gibt es finstere Mächte, die von den meisten Bewohnern Midgards auch als böse angesehen werden.

Nur sind dies ja nicht alle Mächte auf und um Midgard. Der despotische Herrscher ist sicher nicht "gut", aber ist er deshalb automatisch "böse"?
So kommen viele Graustufen ins Spiel und machen die Spielwelt abwechslungsreich. Der einbrechende Fian ist sicher nicht der Normalfall, aber wahrscheinlich wird es ihn geben - wie Du schon sagst.

In einer Gruppe wird es sicher nicht immer nur Wege nach Recht und Gesetz geben, hier muss ein Gerechtigkeitsfanatiker pragmatisch werden um die Gruppe nicht zu sprengen. Für eine Gruppe sollte sich eine gewisse gemeinsame Haltung ergeben, die Figuren sollten sich bei ihren Aktionen der Rückendeckung durch die anderen sicher sein, natürlich nur solange die Handlungen diesem Konsens entsprechen.

 

Gewisse Abenteurertypen neigen natürlich zu gewissen Aktionen, seien es der rechtschaffene (nicht im Sinne einer Gesinnung wie bei D&D) Ordenskrieger, der seinen (Herrschafts-)Göttern folgen will oder der Spitzbube, der auch schon mal einfach so den Beutel seines Gegenübers leert. Wie gesagt, in einer Gruppe sollten hier die Gemeinsamkeiten im Vordergrund stehen und auf Spielerebene Einzeltouren begrenzt werden. Keiner will einem anderen ständig hinterspielen und jeder freut sich über etwas eigene Luft.

  • Like 3
Geschrieben

Die Spieler (der SL eingeschlossen) sind hier in Midgard sehr frei.

 

Es gibt eine Reihe von Göttern und anderen Wesen, die aus Sicht der Menschen bzw. Spielerfiguren "böse" sind - Drais, Alaman, Lyakon, Samiel und Co. Die treten als "die Bösen" auf.

Es gibt andererseits nur sehr wenig bis gar keine Götter/Wesen, die (bzw. deren handelnde Vertreter auf Midgard) uneingeschränkt "gut" sind. Manchmal hat man das Gefühl, die Ordenskrieger der "guten" Göttin Culsu würden bisweilen als "mehr böse" angesehen als ein finsterer Hexer. Der "Weiße Hexer" ist in M5 doch auch heraus gefallen, nicht?

 

In KanThaiPan/KuroKegaTi gibt es ein ganzes Land, in dem eine Reihe von offiziellen Abenteuern angesiedelt sind, in dem einige überaus unappetitliche Götter als Staatsreligion verehrt werden.

Andererseits gibt es aber durchaus Ehrenkodexe, die in der Anwendung sehr "rechtschaffen gut" sein können, wenn man sie spielen möchte. Ein rechter SaMurai würde z.B. tatsächlich nicht einbrechen oder stehlen, ja nicht einmal von hinten angreifen. Außer der Gegner ist ehrlos, dann bedient er sich jeder Fiesheit, die ihm einfällt.

 

Auch bei Deinem PK (Priester Streiter in M5) aus der Tegarischen Steppe hängt es von der Gruppe ab, wie sie das spielt. Wenn der Gute regelmäßig Menschenopfer bringt, wird er im offiziellen Midgard wenigstens außerhalb seines Heimatlandes denn doch nicht lange überleben. Hält er sich eher zurück - ich meine, wir hatten kürzlich eine Diskussion, welche Aura er denn dann bekäme, und wie die Spielwelt auf diese (da ggf. verräterisch) denn reagieren würde.

 

In Abenteuern aller Art wird der Mensch als des Menschen Wolf, unabhängig von Glaube und Finsterhaftigkeit, häufig und ausführlich thematisiert.

 

Ich denke, die Grundstimmung in Midgard ist "pragmatisch", wobei es schon eine Reihe von klar als solche erkennbaren "Bösen" gibt.

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Geschrieben (bearbeitet)

Grau die Welt ist, nur will das keiner wirklich sehen ;-)

Generell finde ich das in in Midgard schon frei abgebildet, u.a. auch durch die Druidische Kultur.

 

Bei der einfachen Bevölkerung darf halt auch kein Priester, der in ihren Augen lichten Götter, sich einen großen Fehltritt erlauben. Schließlich hält sich doch jeder erstmal für gut, gell

Es gibt aber schließlich auch genügend Kroppzeug in der Welt -Orks, Untote, Finstermagier, ...-, denen man nichts Gutes zutraut (was sicherlich auch fast immer stimmt).

Bei manchen Ländern ist das ja sogar Staatsreligion mit der hellen/lichten Seite (und die passende dunkle Seite der Medaille wird direkt "mitgeliefert" -Ormut/Alaman lassen grüßen oder bei den Zwergen die Versucherversionen ihrer "lichten" Götter) ;-)

 

Desweiteren wirst du sicherlich auch viele lichte Ordenshüter finden, die bei bestimmten Diebstählen/Einbrüchen -was generell ja erstmal "nur" unehrenhaft & anrüchig ist- ein Auge zu drücken, wenn es dem Wohle des Glaubens dient (und nicht zu ihrem "Lichtkult" zurückverfolgbar bleibt).

Bei dem Fian könnte ich mir gut vorstellen, dass es einfach als zu unehrenhaft angesehen wird, um sowas zur einfachen Bereicherung persönlich durchzuführen.

Bearbeitet von seamus
Geschrieben

Oh, ich wollte noch erwähnen - eine Reihe von Göttern, die der Zwerge oder die in Rawindra z.B. - haben auch explizit zwei Aspekte, von denen einer der "zerstörerische" o. dgl. ist. Zwar nicht direkt "finster", aber auch nicht unbedingt sympathisch. Wenn ich da an manches denke, das Kalaratri zugeschrieben wird...

Geschrieben

Midgard kategorisiert so nicht durchgehend. Das ist einerseits unaufgeregt, andererseits auch etwas unübersichtlich für meinen Geschmack.

 

Auf einer selbstgebauten Welt mit selbstgebauten Göttern haben wir mal das D&D-System? für uns übernommen, wo zwei Aspekte mit jeweils einer Mittelstufe miteinander kombiniert werden:

good-neutral-evil

und lawfull-neutral-chaotic.

 

Das wirklich Interessante war, dass man in gewisser Weise gut klar kam, sobald sich ein Aspekt überschnitt, man aber auch Konflikte hatte, wenn ein Aspekt diametral gegenüberstand.

 

Ich sage es mal so: Ein lawfull-good Ordenspriester kam ungefähr gleich gut / schlecht klar mit einem lawfull-evil As wie mit einem chaotic-good Gl und es war jeweils klar, wo sie Kompromisse machen mussten. Letzten Endes kannst du so auch Gottheiten einsortieren.

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Es ist reizvoll, die Spieler Gutes tun zu lassen um Böses zu bewirken und anderseits ihre böse Taten zu einem guten Ende zu führen.

 

Es gibt kein "Gut" oder "Böse" aber viel Spielraum zwischen den vermeintlichen Extremen - es ist eher eine von Umständen beeinflußte, vorübergehende Moral- oder Standpunkt- Sache und die eigene Einordnung darin.

Bearbeitet von Lukarnam
Geschrieben

Eine meiner Con-Figuren ist ein Hexenjäger, der sich definitiv als "Gut" bezeichnet. In einem Abenteuer hat er einem finsteren Dämon geholfen. Ok, er hat ihn gebannt. Aber genau das wollte dieser Dämon, da er so wieder in seine Sphäre zurückkehren kann und im Vollbesitz seiner Kräfte bleibt. Also hat er ihm geholfen und dafür sogar "Dämonische Gnade" bekommen.

Was ist er jetzt. Immernoch gut? Böse? Oder irgend etwas dazwischen?

Geschrieben

Eine meiner Con-Figuren ist ein Hexenjäger, der sich definitiv als "Gut" bezeichnet. In einem Abenteuer hat er einem finsteren Dämon geholfen. Ok, er hat ihn gebannt. Aber genau das wollte dieser Dämon, da er so wieder in seine Sphäre zurückkehren kann und im Vollbesitz seiner Kräfte bleibt. Also hat er ihm geholfen und dafür sogar "Dämonische Gnade" bekommen.

Was ist er jetzt. Immernoch gut? Böse? Oder irgend etwas dazwischen?

 

Er ist gut, denn sein primäres Ziel dürfte sein, die Welt Midgard von Dämonen zu befreien, nicht Dämonen zu ärgern. Meist geht beides Hand in Hand aber in dem Fall kommt auch der Dämon mit einem Lächeln davon.

Geschrieben

Ich glaube, mit relativen Begriffen von Gut und Böse kommt man letztlich nicht weiter. Man braucht universelle Kriterien.

 

Jeder Psychopath wird subjektiv seine Gründe haben, die ihm einleuchten und ihn in seiner verqueren Sicht der Dinge ins Recht setzen. Daher fühlt er sich selbst wahrscheinlich als der Gute.

 

Wenn ich das aber auf Midgard übertrage, dann müssten selbst schwarze Chaospriester Austreiben des Bösen lernen, denn der Zauber richtet sich ja dann immer gegen die Gegenseite. Und ähnlich könnte es mit den Auren sein. Aber diese Subjektivierung führt wohl ins absolute Chaos.

 

Hier finde ich Midgard einfach unorganisiert und wünschte mir grundsätzlich Schubladen, auch wenn ich wüsste, dass man die dann wieder nicht so ernst nehmen darf.

Geschrieben

Chaospriester können doch nach M4 Austreiben des Guten. Letztlich richten sich die beiden Sprüche gegen "weltfremde, extreme" Auren/Wesen.

 

Der tegarische Kriegspriester wird sich an seinen Ehrenkodex halten und wenn dieser mit der Gruppe kompatibel ist, dann passt das solange, bis dieser Priester seine finstere Aura erhält. Ab diesem Zeitpunkt würden meine SFen Probleme mit ihm haben. Und da wird es dann grau, was die Aura angeht. Eine finstere Aura durch Fluch, darf weiter in der gruppe sein, eine finstere Aura durch Orientierung wird schwierig. In der Hausgruppe kann man das alles schön ausspielen und klären, bei Cons wohl eher nicht. Da würde ich dann meine Figur zurechtbiegen.

Geschrieben

 

von D&D kenne ich eine klare Trennung in Gut und Böse, Schwarz und Weiß. Es scheint daher zu stammen, dass die Amerikaner einen, wie auch immer gearteten, anderen Bezug zu diesem christlich-zoroastrischen-Aspekt in ihrem Weltbild haben, als wir in Europa.

 

 

Hallo,...

 

ich kenne sie auch nur so aus D&D und zwar nur aus D&D - aus dem Stehgreif fällt mir kein anderes System ein das so etwas hat,... und es gibt durchaus auch andere amerikanische Systeme. Sicher haben die Amerikaner ein anderes Wertebild als wir und ebenso sicher haben wir auch schon unterschiedliche Wertebilder innerhalb Europa, oder sogar innerhalb von Deutschland.

 

 

 

Viele meiner Freunde mögen es, wenn man in einer Welt spielt, in der moralische Graustufen existieren. Dies ist in ihren Augen eine realistische Welt, da die wenigsten Menschen wirklich Gut oder Böse sind, sondern einfach vielschichtig oder bunt.

 

 

Was ist das "Gut und Böse"?

 

Realistisch betrachtet ist das für jeden irgendwie immer ein klein wenig (oder auch mal mehr) etwas anderes. Ein Psycopaht sieht sich selbst als durchaus guten Menschen an. Es gibt Tagebücher von Nazis in vernichtungslagern die durchaus nahelegen das diese ihre "Arbeit" als wichtig für das Gemeinwohl und deswegen als "gut" gesehen haben, denn irhendjemand muss ja schliesslich auch die drecksarbeit machen. (Manchmal kann man auch sagen das sie versucht haben sich das selbst einzureden,...) Gleiches könnte man sicher auch von den Inquisitoren des Mittelalters denken.

 

 

 

Mir kommt es oft so vor, dass es auch in Midgard diese Trennung in Gut und Böse gibt, was die Götter angeht, weil diese im Regelwerk als gut oder böse beschrieben werden.

Andererseits, denke ich, dass Midgard eine realistische Spielwelt simulieren soll, wozu es viele, teils abstruse, Regeln gibt.

Das ist für mich ein Widerspruch.

 

Kann jemand von euch diesen Widerspruch aufklären?

 

 

Reden wir jezt über die Regeln oder über die Spielwelt Midgard?

 

Das sind zwei verschiedene paar Schuhe!

 

Ich kann mit den Midgardregeln auch auf anderen Welten spielen, und ich kann im Gegensatz dazu auch mit anderen Regeln auf Midgard spielen.

 

Ich selbst sehe keinen Widerspruch wenn sich zwei gegenüberstehen und sagen "Ich bin der gute und du bist der böse" - und beide haben recht. Auch hier: das haben wir auf der Welt doch auch so. Die so vielbeschworenen Graustufen, die gibt es doch in den krasseren Ausprägungen doch nur bei "den anderen,..." man selbst hat doch höchstens nur kleinere graue flecken auf der weisen Weste (mal bei rot über die Ampel gefahren, mal einen Apfel vom Baum des Nachbarn geklaut, mal die Steuern hinterzogen - aber ansonsten ist man doch ein guter Bürger,...)

 

 

Mal angenommen ein Priester Krieg aus der Tegarischen Steppe, soll in einer "guten Gruppe" gespielt werden. Muss dieser dann automatisch böse sein, da der Gott als Böse gilt. Ist damit ein ganzes Volk, dass seine Götter anbetet böse. Oder ist das einfach nur ein anderer Glaube, eine andere Kultur?

 

 

Gut und Böse ergeben sich immer nur als Gegensatz zu jeweils anderem. Ganz alleine für sich ist man immer "Gut".

Du baust den Gegensatz selbst auf indem du sagst er soll in einer guten Gruppe gespielt werden, also ja: er ist automatisch für diese Gruppe böse.

 

Wie siehst du den Islam derzeit? Wie seine Ausprägungen innerhalb des IS? Also für mich ist das böse, aber mit meinen islamischen Kollegen komme ich gut aus,... (die haben ja auch z.b. keine Jesidinen als Sklavinen) das sind die Graustufen. Aber: für jemanden innerhalb des IS sieht es anderst aus - da sind wir die Bösen.

 

Genauso ist es mit dem Priester aus der Tegarischen Steppe und der "guten Gruppe". Für mich ist das dann genau auch ein Widerspruch wie oben,... hellgrau und dunkelgrau vertragen sich eben auch nicht wirklich sehr viel einfacher als schwarz und weis.

 

 

 

Außerdem angenommen ein Fian begeht einen Einbruch und Diebstahl. Darf er das? Meiner Meinung nach ja, denn er muss ja nicht gut sein. Er ist lediglich ein loyaler Elitekrieger Erains. Die Attribute Rechtschaffen und Gut finden sich nicht in den Regel- oder Hintergrundtexten zu den Fian. Und selbst ein Ordenskrieger könnte auf die schiefe Bahn geraten sein und es macht vielleicht sogar Spaß das auszuspielen.

 

 

Ich kenne mich mit den Fian's nicht so gut aus,...

 

Aber sicher auch hier: Es kommt ganz auf den Kodex an. (Nichtz das Regelwerk, sondern die Regeln des Ordens)

So war es bei den Nazis nicht besonderst schlimm bei den Juden zu klauen, aber untereinander klauen war verboten. Der "Kodex" war also sehr "Partikulär".

 

Man kennt auch den Spruch "Der Zweck heiligt die Mittel" und weis das unter Folter erfragte geschehnisse nur recht mau bezüglich der Wahrheit sind - und durch die USA Waterboarding trozdem angewandt wurde,... (Vergleiche dazu auch was im KOdex zu Assassinen steht)

 

Die Schiefe bahn sehe ich dann eher wenn gegen die Ordensregeln und auflagen des Glaubens verstoßen wird - alleine da sehe ich aber dann die Frage: warum sollte ein Gott einem Ordenskrieger seine Wunder gewähren wenn dieser auf der (vom Gott aus gesehen) schiefen Bahn ist?

 

Spaß daraus? - Ja sicher doch, ich spiele gerne Figuren die "Macken" haben, die sind lustiger als "schwarz/weise" Figuren - und ja ich hab auch schon öfters richtig böse Figuren gespielt - aber auch nur wenn das in der Gruppe abgeglichen war.

 

 

Für das Ausspielen der Charaktere, fände ich es schön, wenn nicht so stark in diesen Klassen gedacht werden würde, trotzdem denke ich, dass es bei Midgard eine Art Gut-Böse-"Common Sense" gibt. Es fühlt sich irgendwie so an, oder ist das nur in meiner Gruppe so?

 

Ketzerisch würde ich einfach mal sagen:

 

Stell das Midgardregelwerk in den Schrank, und spiele mal etwas anderes und suche dann nach ob es den erwähnten "Common Sense" auch dort gibt.

 

In meiner derzeit laufenden Gruppe war es lange Zeit so das die Spieler davon überzeugt waren das es einen großen Bösewicht auf der Welt gibt, mitlerweile sind sie nicht mehr gar so sehr davon überzeugt das er der Böse ist sondern das er vieleicht nur etwas tut dessen Gründe sie so nicht verstanden haben. Eingeführt wurde der Bösewicht in Spielabend 1 - ich glaube iun Spielabend 50 rum fing es langsam an zu kippen, mittlerweile haben sie ihn einmal getroffen und nun ist er (vor ihren Augen) verstorben - aber teile der Gruppe glauben trozdem nicht so recht an seinen Tod,...

 

Auch habe ich schon mehrere Abenteuer gespielt in denen die Gruppe auch mal (von ihren "bösen" Auftraggebern) in die Pfanne gehauen wird, und dies nicht bemerkt - vieleicht magst ja mal so ein abenteuer spielen?

Geschrieben

 

Spaß daraus? - Ja sicher doch, ich spiele gerne Figuren die "Macken" haben, die sind lustiger als "schwarz/weise" Figuren - und ja ich hab auch schon öfters richtig böse Figuren gespielt - aber auch nur wenn das in der Gruppe abgeglichen war.

 

 

Und im übrigen macht es auch Spaß einen blütenweisen Paladin zu spielen. (also den "rechtschaffen gut" nach D&D konvention) Aber: das ist auch eigentlich ziemlich schwer - auch in den D&D Welten. (Aber das ist auf der richtig bösen Seite genauso.)

 

 

Da sind richtig graue Figuren leichter zu spielen. Das Fähnchen der Moral mal hierhin und dahin wehen zu lassen macht sehr vieles eben sehr viel einfacher.

Geschrieben

Ich habe mal in Kodex, Arkanum und Mysterium nach "böse" gesucht, und die meisten Treffer finden sich in Zaubersprüchen.

Es gibt meines Erachtens nur eine konkrete Stelle, wo es um das "Böse an" sich geht, nämlich bei der Beschreibung von Elfen, die "alle Ausprägungen des Bösen" bekämpfen.

Was dieses Böse ist steht dort allerdings nicht. Der Begriff der "Finsternis" fällt öfter.

 

In Midgard gibt es meiner Meinung nach statt Gut/Böse eher die Dualität Licht/Finsternis bzw. Ordnung/Chaos.

Zitat aus Kodex S. 7:

 

die Mächte des Lichts und der Finsternis ringen auf ewig miteinander

 

Das von den meisten Gelehrten Midgards anerkannte Weltbild kann man hier nachlesen:

http://www.midgard-wiki.de/index.php/Multiversum

 

Vereinfacht gesagt gibt es auf der einen Seite die absolute Ordnung, auf der anderen das absolute Chaos. Der Physiker würde es vielleicht Entropie nennen.
Midgard liegt in der Mitte (unter anderem daher auch der Name "Midgard"). Die Kräfte der Ordnung wollen die Welt Midgard in ihrem Sinne beeinflussen, die Kräfte des Chaos zerren in die andere Richtung.

Um die Frage des Strangs zu beantworten (unter der Prämisse, dass Gut/Böse im "Midgard-Mainstream" synonym zu Ordnung/Chaos ist):
Midgard als Welt ist grau/bunt/gescheckt, je nachdem wie man es sehen will. Midgard als Multiversum ist eine Art Farbverlauf, von der totalen Ordnung auf der einen Seite zum totalen Chaos auf der anderen.

 

Es gibt allerdings, wie auch in der realen Welt, moralischen Relativismus. Der Inquisitor hält sein Handeln für gut, da er gegen die Mächte der Finsternis kämpft. Der von ihm unschuldig gefolterte ist anderer Meinung.

Meiner Interpretation nach bietet Midgard bewusst Raum für beides:

  • Offene moralische Fragen wie: Ist der Dieb böse, oder Opfer der Umstände?
  • Klare Konstellationen wie: Die Mächte des Chaos möchten über ein Weltentor in Midgard einfallen und alle Menschen versklaven oder töten.

Ersteres kann Abenteuer sehr interessant machen und die Figuren zu kniffligen Entscheidungen zwingen. Letzteres ist für Spielleiter sehr bequem, da man beim Welt-Retten bei den meisten Spielern ein großes Maß an Konsens findet.

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Servus.

 

 

von Elfen, die "alle Ausprägungen des Bösen" bekämpfen. Was dieses Böse ist steht dort allerdings nicht. Der Begriff der "Finsternis" fällt öfter.

Pauschal kann man sagen, alles war Untot ist, fällt (erst einmal) darunter. Ebenso jene Wesen, mit finsterer Aura/Herkunft (nicht zu verwechseln mit dämonisch, die nicht pauschal darunter fällt, weil nicht perse "böse").

 

 

Auf einer selbstgebauten Welt mit selbstgebauten Göttern haben wir mal das D&D-System? für uns übernommen, wo zwei Aspekte mit jeweils einer Mittelstufe miteinander kombiniert werden:

good-neutral-evil

und lawfull-neutral-chaotic.

Ich kenne von früher ADD 2nd. Ed. sehr gut und hätte mich auch gewundert, wenn das (m.M.n. gute) Gesinnungssystem nicht auch im (neueren) D&D weiter geführt worden wäre.

 

Dabei wird eine Einstufung hinsichtlich dem grundlegenden Anerkennen eines Ordnungssystems (rechtschaffen / neutral / chaotisch)

und der persönlichen Moral (gut / neutral / böse) getroffen.

Mit am "schlimmsten" (weil u.a. am wenigsten Gruppentauglich) ist die Kombination chaotisch-neutral.

 

Ich selber nutze dieses System auch in Midgard.

 

Auf die Eingangsfrage, ich sehe Midgard keines Falls als polar an sondern als eine bunte Mischung unterschiedlicher Einstellungen, Moralvorstellungen und Gesinnungen.

 

 

Grüße ~Shar~

Bearbeitet von Shar
Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde, das DFR lässt sehr viele Gestaltungsfreiheiten, und das gefällt mir.

Die offizielle Einteilung ist ja eben nicht von Moralbegriffen wie gut und böse geprägt, sondern von licht, finster und chaotisch.

Als ich Midgard zu spielen begann, kam mir das auf den ersten Blick wie Wortklauberei vor, das ist es für mich aber schon lange nicht mehr.

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Gerade durch die Ablösung von moralisch wertenden Begriffen entsteht die Möglichkeit, die Anhänger von Gottheiten differenziert und auch widersprüchlich darzustellen.

So müssen Priester und Ordenskrieger auch lichter Gottheiten nicht immer wie ein müder Abklatsch von St. Martin oder St. Georg daherkommen.

In der Einteilung licht, finster und chaotisch spiegelt sich m.M.n. das Selbstbild göttlicher Wesen und ihre grundsätzliche Haltung gegenüber Midgard und seinen Bewohnern wieder.

Mit Maßstäben wie gut oder böse lässt es sich nicht messen.

 

Auch lichte Gottheiten versuchen, eigene Macht und Einfluss zu mehren, und da sie das auch mithilfe von fanatisierten Dogmatikern tun, wäre eine moralische und auch schwammige Vorgabe wie 'gut' eher hinderlich.

Nicht umsonst rangieren die Ordenskrieger von Herrschaftsgöttern auf der Beliebtheitsskala ihres Einflussbereiches häufig nicht mal im unteren Mittelfeld, jedenfalls auf meinem Midgard.

Lichte Gottheiten vertreten einen pragmatischen 'gesunden' Egoismus und gehen trotz eines offensichtlichen Machtgefälles einigermaßen kooperative Verträge mit ausgewählten Anhängern ein.

Ihnen ist bewusst, dass auch andere Gottheiten um die Gunst der Bewohner der Welt buhlen und treten gegen diese in einer Art freiem Wettbewerb an.

Ausgenommen von dieser Sichtweise sind allerdings finstere Gottheiten mit ihrem Absolutheitsanspruch, denn auch lichte Gottheiten halten sich letztendlich für die einzig legitimen Herrscher der Welt, sie lassen es halt nur nicht so raushängen.

 

Finstere Gottheiten dagegen verkörpern für mich eine egozentrische, egomane Grundhaltung.

Jede finstere Gottheit betrachtet sich selbst als despotischen Alleinherrscher, als ausschließlichen und rechtmäßigen Eigentümer der Welt mit allem, was sich darauf befindet.

Die offensichtliche Nichtanerkennung ihres Herrschaftsanspruchs durch die übergroße Mehrheit der Bewohner ist ihr völlig unbegreiflich, und sie reagiert darauf mit unbändigem Zorn.

Wer sich an sie bindet, erkennt vorbehaltlos ihre unbedingte Herrschschaft an und ebenso die Tatsache, einen völlig einseitigen Vertrag  zu schließen, auf dessen Erfüllung durch die Gottheit nur bedingt Verlass ist.

Despoten betrachten eine völlige Unterwerfung nun mal als Selbstverständlichkeit, schon das geringste Fehlverhalten als Verrat und bestrafen es vorhersehbar mit drakonischen Maßnahmen.

Jede andere Gottheit ist für sie nicht nur ein Rivale, sondern sogar ein Ursupator (Usurpator? Egal...) der rücksichtlos aus dem Weg geräumt werden darf und muss.

 

Chaotische Gottheiten haben für mich soziopathische Züge und interessieren sich überhaupt nicht für die Folgen ihrer Handlungen.

Eine Erfüllung von vertraglichen Zusicherungen ist für sie eine Frage von unberechenbarer, momentaner Lust und Laune, das gestaltet die dauerhafte Beziehung mit ihnen etwas schwierig und auch nur sehr bedingt einschätzbar.

Solche Gottheiten handeln in meinen Augen wie kleine Kinder, und Midgard mit seinen Bewohnern ist ihr Spielzeug.

Eben lag es noch unbeachtet in der Ecke, jetzt ist es so wichtig wie noch nie, im nächsten Moment wird es an die Wand geworfen oder darauf herumgekaut.
Und andere Gottheiten sind chaotischen schon mal gleich ganz egal oder von höchtens temporärem Interesse.

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Die eine Seite ist also die Persönlichkeit einer Gottheit, ihr Selbstverständnis im Kontext mit anderen Gottheiten und der Welt Midgard.

Die andere Seite ist das persönliche Verhältnis einer Figur zu ihrer Gottheit, an die sie sich gebunden hat.

Auch hier spielt eine moralische Wertung wie gut und böse keine Rolle.

 

Wer sich einer finsteren Gottheit unterwirft, hat grundsätzlich eine sehr dogmatische Haltung, davon gehe ich einfach aus.

Denn nach meiner Lesart lässt die unbedingte Anhängerschaft an ein Wesen mit einem solchen despotischen Charakter nur wenig Spielraum für persönliche Auslegung und Interpretation, denn die Werte und ihre Form der Durchsetzung werden von der Gottheit recht klar vorgegeben.

Kaum in einer Gruppe spielbar, eigentlich nur, wenn alle Figuren derselben finsteren Gottheit anhängen.

Aber als klischeehafte Gegen-NSF äußerst dankbar, als SL muss ich mir nur höchstens die Hälfte der Gedanken über Motivation machen.

 

Ausgewiesene und offizielle Anhänger lichter Gottheiten haben es schon einfacher, sie laufen quasi an der langen Leine.

Sie müssen vermeiden, gegen die eigene Gottheit zu opponieren, das ist klar.

Und falls die Gottheit sie tatsächlich mal zum Handeln auffordert, müssen sie alles stehen und liegen lassen und dem Ruf Folge leisten.

Beides gehört zum Vertragsinhalt, und zwar nicht zum kleingedruckten, es ist Teil der Überschrift.

Solche Priester und Ordenskrieger sind generell gruppentauglich, solange sie selbst ihr dogmatisches Auftreten dem nötigen Pragmatismus anpassen und der Rest der Gruppe ein Minimum an Rücksichtnahme für den Handlungsimperativ der Figur aufbringt.

Ihre Gruppentauglichkeit kann eigentlich nur an ihrem eigenen Fanatismus scheitern - oder an einem SL, der die Figur ständig vor ein unnötiges religiöses Dilemma stellt.

Als NSF lassen sie dem SL alle Freiheiten, vom gewaltbereiten Fanatiker über den verständnisvollen Seelsorger bis zum zweifelnden und zerrütteten Alkoholiker.

 

Anhänger chaotischer Gottheiten sind nur mit Vorsicht zu genießen, sie können die Gruppe sehr bereichern oder zum Explodieren bringen.

Ein konsequent ausgespielter Soziopath kann seinen Mitspielern ihre eigenen Grenzen der nervlichen Belastbarkeit aufzeigen.

Und nur völlig Irrsinnige halten eine pathologisch unverlässliche und total unberechenbare Gottheit für attraktiv genug, sich vertraglich an sie zu binden.

Als NSF bieten Anhänger chaotischer Gottheiten dem SL viel Freude, mit ihnen kann die Gruppe fröhlich in den kollektiven Wahnsinn getrieben werden.

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Fazit: Mein Midgard ist knallbunt, eben weil gut und böse keine übergeordneten und vorgegebenen Kategorien sind!

Bearbeitet von Drachenmann
  • Like 5
Geschrieben

Im Großen und Ganzen seid ihr euch da ja einig und damit ist auch der Widerspruch, der sich bei mir ergeben hat, aufgelöst.

 

Ich denke in meiner Gruppe gibt es eine Trennung von Gut und Böse. Für andere Gruppen mag das auch gelten, jedoch denke ich, ist es bei Midgard nicht so wie bei D&D, wo die klare Trennung von Gut und Böse vorgegeben wird.

 

Ich selbst spiele mittlerweile auch gerne einen von den Guten.

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