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Quellenbuch Urruti


Bruder Tuck

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Nachdem Elsa eine ausgearbeitete Urruti-Enzy vorliegt,

das ganze aber aufgrund mangelnder Produktkapazitäten

nach hinten verschoben ist (ich gebe ja zu, das manch

andere Länder von höherem Interesse sind), will ich dieses

Forum nutzen, einige Aspekte Urrutis zu diskutieren.

Vielleicht gibt es ja noch einige, die von den Amazonen

und der hurritischen Kultur fasziniert sind und genauere

Vorstellungen darüber haben.

 

Gerade die Verehrung der Götter spielt für die Hurriter eine

zentrale Rolle. Neben den sieben Staatsgöttern existiert

eine unüberschaubare Zahl niederer Götter. Die Verehrung dieser Götter ist im Normalfall lokal begrenzt und obliegt einer kleinen Priesterschaft, die nominell auch einem der großen Kulte unterstellt ist.

Zum Staatpantheon zählen:

 

Aschammeli (H, Schmiede)

Arinna (wH, Sonne)

deren Töchter:

Schauschka (wK, Schwerter)

Lelwanni (wT, Schicksal)

deren Söhne:

Ischkur (K, Spieße)

Telipinu (F)

sowie:

Dumuzi (W, Magie)

 

Aschammeli:

Aschammeli ist der Gott des Wetters und der Schmiede und genießt als Göttervater besondere Verehrung. Er wird als kräftiger alter Mann dargestellt, der in seinem Wolkenwagen sitzt und die Zügel der Zugtiere fest in der Hand hält. Dieser Wagen wird von zwei Stieren, den so genannten "Himmelsstieren" gezogen. Mit diesem Wagen poltert er über Berggipfel, was am Erdboden als Donner zu hören ist. Das Schnauben der Tiere findet in den zuckenden Blitzen Wiederspiegelung. Aschammeli kontrolliert die Bewegung der Wolken, die Richtung des Windes und den Regen. Als Symbol des Regens trägt er eine geringelte Haarlocke, die tief ins Kreuz hängt. Sieht man ihn nicht in seinem Wagen, so steht er auf den Schultern von Teschub und Halab, zwei Berggöttern, die zu den persönlichen Dienern Aschammelis gehören.

Geschrieben

Arinna:

Arinna ist die Göttin des Feuers und der Sonne. Verehrt wird sie auch als Königin des Himmels. Gilt Aschammeli als Göttervater, so bezeichnet man Arinna als die göttliche Mutter. Die am Himmel stehende Sonne ist das Antlitz Arinnas, die den Menschen ihre Aufmerksamkeit schenkt. Jeden Tag jedoch durchstreift sie die von ihr geschaffene Unterwelt, um zu überprüfen, ob Zababa (eine gefallene Göttin, die mit Aschammeli und Arinna um die Erschaffung der Welt wetteiferte, jedoch dämonische Diener wählte und in die Unterwelt verbannt wurde) weiterhin die Rückkehr in die Welt der Lebenden verwehrt ist. In diesem Zeitraum verschwindet ihr Antlitz vom Himmel; es wird dunkel. In der Zeit des Wachstums blickt sie allerdings länger zu den Menschen, da diese ihre Unterstützung bei der harten Arbeit stärker benötigen.

 

Neben der Personifizierung als goldene Sonnenscheibe wird sie auf einem eisernen Thron sitzend dargestellt. In einer Hand hält sie eine Sonnenscheibe, in der anderen einen an seinem Ende in einem leichten Bogen verlaufenden Stab, den Lituus, der auch von ihrer Hohepriesterin getragen wird und als Zeichen der Herrschaft gilt. Auf dem Kopf trägt sie eine Haube, die mit Sonnensymbolen versehen ist. Auf ihren Schultern sitzt ein Phönix, bei dem es sich um ihr heiliges Tier handelt. Ihre Gesichtszüge wirken jung und unverbraucht; ihre Gestalt ist überaus schlank, fast dürr und von einem wallenden Gewand bedeckt.

Geschrieben

Lelwanni:

Lelwanni ist die Göttin des Todes und der Unterwelt. Zusätzlich obliegt ihr die Schutzfunktion über den Leichnam Zababas und die Richtfunktion über alle Seelen der Verstorbenen. Ihr stechender Blick gilt als tödlich für jedes lebendige Wesen. Seuchen, die die Menschen peinigen sind häufig ihr Werk. Jedoch versucht sie damit, die Menschen nur von einem falschen Lebenswandel abzubringen und zu mehr Ehrfurcht und Pietät zu erziehen. Daher genießt sie in diesen Zeiten besondere Verehrung. Da sie nach dem Tode Zababas als Bewahrerin des Wassers gilt, besitzt sie zusätzlich die Möglichkeit, die Menschen mit ihrem anvertrautem Element zu bestrafen.

 

Lelwanni residiert in einem Palast inmitten ihres Reiches, der sich in ständige Dunkelheit hüllt und von Schattenwesen umlagert ist, die sich auch ohne Licht in diesem Bereich orientieren können. Versinnbildlicht wird sie als eine schlanke junge Frau mit einem stechenden Blick. Sie trägt ein wallendes Gewand und hält einen Wassertropfen in der ausgebreiteten Hand, der als Sinnbild des Lebens steht. So stammt alles Leben, gleich ob gut oder böse, aus dem Wasser und Lelwannis Recht ist es, dieses wieder zu nehmen, was mit dem Schließen der Hand verdeutlicht wird.

 

In der Verehrung Lelwannis spielt der Geier, ihr heiliges Tier, eine besondere Rolle. Häufig besucht er die Toten, gleiches gilt für Lelwanni. Stirbt ein reicher Hurriter wird ihm häufig ein Geier geopfert, der die Seele ins Jenseits begleitet und zum Fürsprecher der Seele vor Lelwanni wird.

 

So das wärs einmal für den Anfang als Ausschnitt.

Für jedwede Anregung bin ich natürlich sehr dankbar.

 

Viele Grüße,

 

Thomas

Geschrieben

Hi Mr.Buck!

 

Das ist zwar feiner Stoff, aber ein bißchen karg um als Diskussionsgrundlage zu dienen, wenn man bedenkt, daß Dir schon alle Infos zu einem QB vorliegen.

Kämpfe um und für die Veröffentlichung!

 

Orlando

 

 

 

 

Geschrieben

Hi!

 

Ja, das Götterpantheon scheint gut ausgearbeitet zu sein. Wobei mir Telipinu etwas sagt, gab es denn schon mal im Gildenbrief?

Dann mit dem Phönix, wie groß ist denn nun so ein Phönix? Vogelgroß oder Pferdegroß? Da gab es irgendwo schon heiße Diskussionen.

Also wenn es ein komplettes Uruti QB gibt, dann goibt es nur Eins: Veröffentlichen!

 

Alles Gute

Wiszang

Geschrieben

@Orlando

 

 

selbst wenn mir alle Infos vorliegen, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht verbesserungswürdig wären und ich mich nicht darüber freuen würde, noch zusätzliche Ideen einzubauen oder aber Bestehendes zu verbessern.

 

Außerdem habe ich die Hoffnung mit diesem Thread, Urruti ein bißchen populärer zu machen und einmal auszuloten, wie groß das Interesse wirklich an einem QB über diese Region ist.

Daher bin ich offen für jedwede Meinung.

 

 

@Wiszang

 

 

"Der Kult des Telipinu in Urruti" erschien bereits im Gildenbrief aus der Feder von Christoph Hoppe.

Außerdem findet sich in der Rubrik "Rang und Namen" als Nr.8 eine Beschreibung über Nikelesch ("Freund aller Kinder"), einem Telipinu-Priester, von Christiane Ullrich.

 

Laut "Buch der Begegnungen" S.92 ist der Phönix etwa pfauengroß.

 

 

Ein paar Gedanken über Schauschka:

 

Schauschka wird sowohl als Göttin des Krieges als auch der Fruchtbarkeit und der Liebe verehrt. Als Spenderin aller Fruchtbarkeit lässt sie die Tiere und Herden gedeihen, das Kind im Mutterleib wachsen. Wegen ihrer überwältigenden Schönheit ist sie aber auch die Erwartende, die in immer neuer Liebe Erglühende - Jungfrau und Hetäre, Verführte und Verführerin. Der Kampf, der um ihre begehrenswerte Erscheinung sowohl unter den Göttern als auch unter den Menschen entbrennt, spiegelt sich wieder im Kampf der Städte, den sie häufig schürt. Im Krieg lässt sie es sich nicht nehmen, häufig selbst auf dem Schlachtfeld als Kriegsherrin zu erscheinen und Partei zu ergreifen. Dabei geht sie gnadenlos gegen Gegner vor, die in anderen Jahren unter ihrem Schutz als Knaben heranwuchsen.

 

Der Glaube an Schauschka ist ein zweischneidiges Schwert. Nie kann man sich sicher sein, ihre Gunst zu behalten. Als berüchtigt gilt jedoch ihre Rache, falls sie sich vernachlässigt fühlt, sei es von einem Geliebten oder einem Gläubigen. Eine Stadt, die ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenkte, bedachte sie über Jahre mit Unfruchtbarkeit und drohte ihr noch weitere Strafen an. Selbstbewusstsein, Stolz und Unersättlichkeit sind ihre hervorstechendsten Eigenschaften

 

Schauschka wird als anmutige, grazile Frau mittleren Alters, jedoch von überragender Schönheit und makellosen Konturen dargestellt. In ihrer rechten Hand hält sie ein Schwert auf den Betrachter gerichtet, das dem Menschen ihre Kampfkraft zeigt. Auf der linken Hand geöffneten Hand liegt ein menschliches Herz, dass zum einen als Zeichen der Liebe, zum anderen als Symbol des Lebens fungiert. Vor ihr hat sich auf dem Boden ein Leopard niedergelassen, der ihr geheiligtes Tier ist, da er die gleiche Anmut, aber auch einen gewisse Unberechenbarkeit wie die Göttin zeigt.

 

Viele Grüße,

 

Thomas

Geschrieben
Zitat[/b] (Orlando Gardiner @ 28 Juli 2003,01:37)]Hi Mr.Buck!

jetzt ohne auf das thema zu achten:

 

das hier is Bruder Tuck

 

im forum aber mehr bekannt und nicht zu verwechseln ist unser       Bruder Buck

 

 

wollte das nur richtig stellen blush.gif

Geschrieben

Hallo Bruder Tuck!

 

Entschuldige das Buck, eine Verwechslung (@ xmas: danke für den Hinweis)

 

Was ich sagen wollte: Für einen Diskussionsgrundlage ein bißchen wenig, war auch genauso gemeint, will sagen die Götter sind fertig (und gelungen), was jetzt? Stell irgendwelche Fragen, wie wir uns was vorstellen oder so.

Ich hab schon mal ein Abenteuer in im Land der Hurriter geleitet, habe mich dabei aber kaum an den Hethitern orientiert, da waren mir die Wege der wissenschaftlichen Forschungsliteratur dann doch zu verschlungen (viel archäologischer Kram, nicht sehr lebendig), sondern eher am Perserreich (nicht das Sasanidische sondern das achaimenidische). Natürlich ist der Vergleich nur ganz vage möglich. Ein altpersisch angehauchtes Urruti mit riesigen Städten, die aber nur zu 30% bevölkert sind, der Rest zerfällt. (Ruinenstädte, schön für Abenteuer)  

Eigentlich ist aber das ganze Reich im Niedergang begriffen, wegen uralter Traditionen an der Oberfläche und sich zunehmend ausbreitender Korruption im realen Leben. Die Städte und zugehörigen Landstriche sind formal in den Händen von Prinzengeschlechtern, es gibt keinen, der mächtig genug oder auch nur willens wäre ein Königtum anzustreben) Herausragend: der Weiße Prinz von Imgarra. Er ist tatsächlich mal ein Potentat, der der Sache des Guten dient. In meiner Kampagne wird er als Verbündeter der Helden zunehmend wichtiger.

 

Am Hurri, dem nördlichen Grenzfluß, stelle ich mir ein befestigtes Kontor vor, das von einem mächtigen Mokatti betrieben wird, der sozusagen eine Art offizielles Handelsmonopol für den scharidischen Handel hat. (Was nicht heißt, daß der Hauptstrom der Waren nicht Schmuggelgut ist)

 

Ich vermute mal, das entspricht überhaupt nicht der allgemeinen Vorstellung von Urruti. Daraus folgt: Wenn ich mehr weiß, kann ich vielleicht auch sinnvollere Dinge schreiben.

 

Gib dem Affen Zucker,

 

Orlando

 

 

P.S.: Du willst testen ob Interesse an einem QB Urruti besteht?

Ich habe meine Meinung zum Thema QB schon an anderer Stelle kundgetan (Gildenbrief/ Meinungen zum GB 51)

Aber ich weiß, wenn eines Tages mal ein Quellenbuch Urruti im Laden steht, mache ich es so, wie ziemlich sicher alle hier: ich kaufe es. Spielt keine Rolle ob es jetzt so wahnsinnig wichtig für mich ist. Es ist Midgard und man kann es kaufen. Grund genug zuzugreifen.

 

blush.gif  blush.gifblush.gif

 

 

 

 

  • 11 Monate später...
Geschrieben

Hmm...schade, dass diese Diskussion völlig eingeschlafen ist. Finde nämlich, dass besonders die Ansätze von Orlando ziemlich interessante Settings hervorbringen könnten... thumbs-up.gif

 

Also: Mehr Focus auf Urruti!! huhu.gif

 

Gruss

Marcell

 

 

 

 

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Vor einiger Zeit habe ich mir auch mal Gedanken über eine Kampagne in Urruti gemacht und mich über Hethiter schlau gemacht... einiges, was dabei herumkam:

 

* Der König Urrutis ist gleichzeitig auch oberster Priester Urrutis. . Er wählt seinen Namen gleich einer Gottheit und lebte nach dessen Motto. Er wird nach seinem Tod zum Gott, das heisst er wird mit dem Gott vereinigt, den er sich erwählt hat. (Es gibt ja auch weitaus mehr Götter als die 7, die aufgezählt wurden)

 

* Die Königin regiert nach dem Tod des Königs neben dem Thronfolger weiter, dessen Frau beim Tod der Königin selbst Königin wird.

 

* Jeder Gott ist an eine Statue ge/verbunden und der Besitzer der Statue erbt einen Teil der Macht des Gottes ... so wurden in Urruti der Sage nach schon Kriege gewonnen. Hauptaufgabe der Priester Urrutis ist also auch, ihre Statuen zu bewachen.

Geschrieben

Waschuschas-Dennipas (H-W)

 

Weitab von den großen Siedlungen der Hurriter, im zerklüfteten Westen des Landes liegt eine kleinere Stadt Namens Waschuschas-Dennipas. Das besondere und erwähnenswerte dieser Niederlassung versteckt sich schon in dem atypischen Doppelnamen, denn dieser Name ist nicht nur Bezeichnung für eine an sich unbedeutende Stadt, sondern auch für eine unbedeutende Gottheit.

 

Schon die Form und die Architektur des Ortes verrät einiges über das Wesen dieses Gottes, der außer in Waschuschas-Dennipas nur noch in Urkisch eine bescheidene Anhängerschar vorzuweisen vermag. Die Dorfgrenze verläuft völlig gegen alle Prinzipien des Städtebaus: Weder nutzt sie natürliche Begebenheiten aus, um im Verteidigungsfalle einen strategischen Vorteil zu haben, noch bildet sie eine geometrische Form, die sich gewöhnlicherweise bei der Entstehung einer Stadt ergibt (Kreis, Stern, entlang eines Flusses...). Genausowenig läßt sich irgendwo ein Zentrum entdecken, nur einige etwas größere Gebäude sind zu erkennen, doch in der Regel liegen sie am Rande der Siedlung. Außerdem sind Grundrisse der Häuser alle verschieden und sie sind alles, nur nicht praktisch. Aber doch sind sie irgendwie effektiv, doch dazu später mehr. Die Fortbewegung innerhalb des Städtchens findet größtenteils auf den Dächern statt, auf denen sich die Eingänge zu den Häusern befinden, wie auch in anderen hurritischen Siedlungen üblich.

 

...

  • Like 1
Geschrieben

Der Sage nach ergab es sich vor langer Zeit, daß die zwiespältige Persönlichkeit Dennipas durch einen glücklichen Zufall in der Lage war den Fürstensohn vor einem Stamm der wilden Bergbewohner zu retten, die zu dieser Zeit ihr Unwesen im Lande trieben. Die Höhlenmenschen waren der Auffassung, daß der Anführer der Gemeinschaft ein fairer Wegzoll für die dreiste Überquerung ihres Gebietes sei. Doch Dennipas konnte durch sein schizophrenes Wesen die Primitiven von seiner Überlegenheit überzeugen. Sie waren der Ansicht, daß psychisch Kranke heilig sind, denn ihr Geist wurde von den Göttern berührt, so daß sie schon halb bei den Götter weilen und nicht mehr ganz unter den Lebenden.

Durch diese Geschehnisse wurde den Begleitern von Dennipas klar, daß es im ganzen Reich noch keinen Gott gibt, der für die psychisch Kranken und Schizophrenen da ist. Motiviert durch diesen klaren Mißstand, tauften sie den Gott, der ja schon seit Ewigkeiten existiert und jetzt von Dennipas entdeckt worden ist, ihm zu Ehren Waschuschas-Dennipas. Lange Zeit wurde gerätselt welcher Name der Richtige sei, denn ein einziges Dennipas kam nicht in Frage, war doch Dennipas kein Fürst. Man suchte also einen Namen der am Besten Dennipas zweites Ich beschreibt und kam so auf Waschuschas (sanftes Kind).

 

...

Geschrieben

Dennipas Persönlichkeit war wie schon angedeutet in zwei Teile getrennt, die ich von jetzt an Dennipas und Waschuschas nenne. Dennipas war ein sehr herrschsüchtiger Typ, der gerne das letzte Wort behielt und einen ungeheuren Dickschädel hatte. Er wußte sich auch durchzusetzen, denn niemand ohne gute Sicherheiten stellte sich Dennipas in den Weg, der für sein ungestümes und unbeherrschtes Wesen bekannt geworden war. Dennipas wußte aber auch zu pokern, macht sich seinen Ruf zu nutzen und mußte immer seltener unbeherrscht werden, um mit seinem Kopf durch die Wand zu kommen.

Wachuschas hingegen war eine sehr zurückhaltende und ängstliche Person. Er hatte den Eindruck, daß viele seiner Gefühle und Gedanken von außen gesteuert werden und hat ihnen freien Lauf gelassen, indem er sie aufschrieb. Waschuschas war schnell einzuschüchtern und hat sich dann in sich selbst zurückgezogen. Er war gütig und über vieles bestürzt, was Dennipas gemacht hatte. Im übrigen sind Waschuschas oft Nebensächlichkeiten aufgefallen, die Niemand jemals für wichtig gehalten hat, und die doch oft am Ende ausschlaggebend waren.

 

Waschuschas-Dennipas ist also eine sehr gegensätzlicher Hurriter gewesen und genauso stellte man sich auch den Gott vor, der für die psychisch Kranken spricht. Voller Disharmonien sollte auch das Denkmal sein, das ihm gesetzt werden sollte und man war sich einig, daß die übliche Götterstatue nicht in Frage kam. Man baute eine Stadt, benannte sie nach dem Gott, der jegliche Symmetrie verachtet.

 

...

Geschrieben

Die Priester des Waschuschas-Dennipas werden schon als Kinder nach ihrer Bestimmung erzogen, und nur wer es schafft, seine Persönlichkeit zu spalten, der kommt über den Novizenstatus heraus. Hierzu werden dem Schüler während seiner Ausbildung zahlreiche Hilfestellungen geboten, die das Leben als herangehender Priester nicht gerade einfach machen. Der Prozeß bis hin zum gespaltenen Hurriter ist unter anderen mit psychischen Qualen verbunden. Einfacher haben es die Personen, die diese Gabe von Waschuschas-Dennipas geschenkt bekommen haben. Es läuft auf jeden Fall darauf hinaus, daß der Priester eine starke und eine depressive Seite bekommt, oder in seltenen Fällen auch zwei depressive und paranoide Seiten. Diese Seite wird aber keineswegs als schlechtere angesehen, denn sie besitzt die Aufgabe seherisch zu wirken, Wissen zu sammeln und kann beim selteneren letzten Fall auch als Orakel oder auch Medium benutzt werden. Diese Seite ist natürlich die Waschuschas-Seite. In der Dennipas-Seite spiegelt sich der Mensch wieder, der er vor dem psychisch krank werden war. Er bzw. sie muß keineswegs besonders Herrschsüchtig sein, kann es aber durchaus sein.

 

Als PriesterIn ist es möglich bewußt die Persönlichkeit zu wechseln, was durch einen Zauberspruch geschieht der automatisch nach Abschluß der Ausbildung gekonnt wird. Der Wechsel findet unbewußt statt, wenn man schon länger als 12 h des Tages auf einer Seite verbracht hat

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ein paar Worte zu den angesprochenen Dingen wie sie meiner Vorstellung von Urruti entsprechen würden:

 

Ein König für Urruti, der über das ganze Reich herrscht, existiert schon lange nicht mehr. Die Zwietracht der Städte untereinander haben zur Ausbildung einer starken Stadtstaaten-Kultur geführt, die nur noch durch einen losen Verbund zusammengehalten werden. Hierbei herrschen die Stadtfürsten (Murschilis) nahezu autonom über die Stadt selbst sowie deren Umland. Der Stadtfürst von Apsuwa führt noch aus traditionellen Gründen den Titel "König von Urruti" erhält durch diesen aber keine weitergehenden Befugnisse, da ihn die anderen Stadtfürsten nicht anerkennen.

 

Das Priesteramt kann mit dem Herrscher einer Stadt verbunden werden, gilt aber nicht als zwingend notwendig. Da die Stadtfürsten zumeist männlich und manche Kulte nur Frauen vorbehalten sind (Arinna, Schauschka) verbietet sich dies von selbst.

 

Erbfolge und Erbrecht:

 

Die Erbfolge innerhalb der hurritischen Herrscherhäuser ist streng vom Matrilinearitätsgedanken geprägt. Nicht der Sohn des Herrschers ist für die Wahl des neuen Murschilis von maßgebender Bedeutung, sondern seine älteste Tochter. Diese erwählt sich einen Gatten, der nach dem Tod des Stadtfürsten dessen Nachfolge antritt. Dabei tritt der Ehemann in die herrschende Familie ein und zählt als vollwertiges Mitglied selbiger. Seine Bindung zu seiner ehemaligen Familie hat er vollständig verloren. Frauen werden in den seltensten Fällen zur Murschila (Stadtfürstin) bestimmt. Dieser Fall tritt nur ein, wenn es sich bei den Nachkommen des Stadtfürsten ausschließlich um Söhne handelt. So dann ist der Stadtfürst verpflichtet, die Tochter eines nahen Verwandten zu seinem Nachfolger zu bestimmen. Diese übernimmt dann nach dem Ableben des Herrschers die Position des Stadtfürsten. Ihr Mann besitzt häufig nur die Funktion eines Beraters, sodass in diesem Fall meist eine sehr unabhängige Herrscherin die Stadt regiert. Meist sind große strukturelle Veränderungen auf das Wirken einer Murschila zurückzuführen. Leidiglich Apsuwa ist von dieser Erbfolge ausgenommen, da der Stadtfürst als Hohepriester Aschammelis einen Gegenpol zu Aischa darstellt und dieses Amt mit einer Frau nicht vereinbar ist. Im beschriebenen Ausnahmefall tritt der älteste Sohn die Nachfolge seines Vaters an. Dies hat in der Vergangenheit nicht selten zur unsäglichen Sitte des Schwesternmordes geführt.

 

Herrscher werden normalerweise nach ihrem Ableben als Gottheit personifiziert. Die Zahl der niederen Götter der Hurriter ist unüberschaubar. Allerdings lässt sich jede Gottheit einem der sieben Staatsgötter zuordnen. Die Verehrung der Götter ist im Normalfall lokal begrenzt und obliegt einer kleinen Priesterschaft, die nominell auch einem der großen Kulte unterstellt ist.

 

Zu den Statuen:

Um die Bedürfnisse der Götter zu befrieden führt der Hurriter das Nahrungsopfer durch. Dazu legen die Priester an den Statuen ihrer Götter, die mit deren Geist beseelt sind, Speisen und Getränke nieder, sodass diese niemals Hunger leiden müssen. Damit avancieren die Statuen der Himmlischen zum Hauptgegenstand kultischer Verehrung, die auch die tägliche Waschung und Einkleidung sowie Spiele zu deren Unterhaltung einschließt. Normalerweise sind die Kultbilder nicht jedermann zugänglich. Besondere Bedeutung kommt aber in jedem Tempel der Hebijcha (gotterfüllte Statue) zu, in der die direkte Personifikation und der Aufenthaltsort des Gottes zu bestimmten Zeiten gesehen wird und die im Allerheiligsten des Tempels steht, zu dem nur ein bestimmter Personenkreis Zutritt besitzt. Anlässlich großer Feste wird sie jedoch herausgeführt, um der Bevölkerung ihren Segen zu geben. Der Verlust dieser Statue ist gleichbedeutend mit dem Verlust der Gunst des Gottes und dessen Aufmerksamkeit.

  • Like 1
Geschrieben

@Bruder Tuck: Gefällt mir sehr gut! :clap:

Aber eine Frage: Wenn der Stadtfürst von Apsuwa auf jeden Fall gleichzeitig Hohepriester Aschammelis ist, sollten dann die anderen Städte nicht den Königstitel als solchen anerkennen, aber sich der Führung nur religiös unterwerfen? In weltlichen Dingen würden Vorgaben nur im Falle eines Krieges mit anderen Völkern anerkannt werden, was aber seit vielen, vielen Generationen nicht mehr vorkam.

 

Solwac

Geschrieben

@Solwac:

 

Stimmt eine religiöse Unterwerfung ist per se gegeben, da der Hohepriester Aschammelis als oberste priesterliche Instanz innerhalb Urrutis gesehen wird (die Hohepriesterin Arinnas ist A'ischa und somit streng genommen außerhalb Urrutis angesiedelt). Allerdings trennen die Hurriter zwischen geistlicher und weltlicher Macht. Die Weisungsbefugnis der Stadtfürsten von Apsuwa gilt nur in sakralen Fragen. Das sich gegenseitige Beäugen ist viel zu stark ausgeprägt als dass ein anderer Herrscher sich in sein Regierungshandwerk reinreden lassen würde. Im Fall eines äußeren Feindes haben bisher die Amazonen unter Führung A'ischas zur Vermittlung unter den Stadtstaaten beigetragen (kam seit den letzten Bekehrungsversuchen der Schariden vor ettlichen Jahrhunderten allerdings nicht mehr vor). Somit ging auch die Führung an A'ischa in diesen Fällen.

 

@uebervater

 

es gibt bisher keine Gildenbrief-Artikel über die Amazonen. Ich glaube mich dunkel zu erinnern, dass in einem anderen Fanzine mal was stand (weiß nicht mehr ob DDD, Zauberzeit oder ein anderes), allerdings nichts "offizielles".

Überhaupt ist Urruti im Gildenbrief in den letzten Jahren mehr als unterrepräsentiert (böse Zungen sagen: nicht vorhanden). Ich hoffe, dass sich das in nächster Zeit ändert. :colgate:

 

@Bernson

 

nette Idee! Urruti gibt ja genügend Spielraum für die Entwicklung zahlreicher lokaler Gottheiten.

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Erbfolge und Erbrecht:

 

Die Erbfolge innerhalb der hurritischen Herrscherhäuser ist streng vom Matrilinearitätsgedanken geprägt. Nicht der Sohn des Herrschers ist für die Wahl des neuen Murschilis von maßgebender Bedeutung, sondern seine älteste Tochter. Diese erwählt sich einen Gatten, der nach dem Tod des Stadtfürsten dessen Nachfolge antritt. Dabei tritt der Ehemann in die herrschende Familie ein und zählt als vollwertiges Mitglied selbiger. Seine Bindung zu seiner ehemaligen Familie hat er vollständig verloren. Frauen werden in den seltensten Fällen zur Murschila (Stadtfürstin) bestimmt. Dieser Fall tritt nur ein, wenn es sich bei den Nachkommen des Stadtfürsten ausschließlich um Söhne handelt. So dann ist der Stadtfürst verpflichtet, die Tochter eines nahen Verwandten zu seinem Nachfolger zu bestimmen. Diese übernimmt dann nach dem Ableben des Herrschers die Position des Stadtfürsten. Ihr Mann besitzt häufig nur die Funktion eines Beraters, sodass in diesem Fall meist eine sehr unabhängige Herrscherin die Stadt regiert. Meist sind große strukturelle Veränderungen auf das Wirken einer Murschila zurückzuführen. Leidiglich Apsuwa ist von dieser Erbfolge ausgenommen, da der Stadtfürst als Hohepriester Aschammelis einen Gegenpol zu Aischa darstellt und dieses Amt mit einer Frau nicht vereinbar ist. Im beschriebenen Ausnahmefall tritt der älteste Sohn die Nachfolge seines Vaters an. Dies hat in der Vergangenheit nicht selten zur unsäglichen Sitte des Schwesternmordes geführt.

 

 

Bravo!

 

Die bisherigenb Ideen gefallen mir sehr gut.

 

Ich habe nur eine Kleinigkeit anzumerken:

 

Die leibliche Tochter des Stadtfürsten sucht sich einen Mann und der wird neuer Stadtfürst. Ansonsten wählt er eine 'Ersatztochter' aus und diese wird dann Herrscherin? Das erscheint mir inkonsistent.

 

Gruss

 

Chaos

Geschrieben

Ich habe nur eine Kleinigkeit anzumerken:

 

Die leibliche Tochter des Stadtfürsten sucht sich einen Mann und der wird neuer Stadtfürst. Ansonsten wählt er eine 'Ersatztochter' aus und diese wird dann Herrscherin? Das erscheint mir inkonsistent.

Was genau erscheint dir darin inkonsitent?

Wir haben Fall 1, "normale Erbfolge": Der Ehemann der ältesten Tochter wird neuer Murschili. Sie selbst wird Herrscherin. Allerdings hat sie eine nebengeordnete Position.

In Fall 2, "Murschili hat keine (verheiratete) Tochter": Der Murschili bestimmt aus seiner nahe leiblichen Verwandtschaft eine geeignete Frau, deren Mann wird Murschili. Sie selbst wird Herrscherin. In diesem speziellen Fall ist die Frau häufig sehr durchsetzungsstark. Auch wurde ihre Ehe eventuell nicht unter dem Aspekt der Herrschaftsübergabe arrangiert. Daher ist hier häufiger der Fall, dass die Frau nicht nur der Herrschaftslegitimation dient, sondern stärker in den Vordergrund tritt.

 

Das Verfahren hat mit Matrilinearität zu tun, die von patriarchalen Strukturen überlagert wurde. Im Spezialfall brechen eventuell noch ältere Traditionen durch.

Geschrieben
@Lord Chaos: Vielleicht hilft ja der Vergleich mit den befreundeten Familien aus KTP beim Verständnis der Erbfolge?

Na ja, das ist durchaus ein anderes Konzept... ;)

Es ist nicht dieselbe Erbfolge, das ist klar. Aber es zeigt, wie matri- und patrilineare Erbfolge kombiniert werden können.

 

Solwac

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