Solwac Geschrieben 11. Juli 2017 report Geschrieben 11. Juli 2017 In Clanngadarn gibt es Druiden und Götterkulte. Dabei sind die Götter im wesentlichen fürs Volk und die Oberschicht hängt dem druidischen Glauben an. Insgesamt gibt es wenig Quellen zu den Göttern in Clanngadarn, aber nichts deutet auf einen Machtkampf hin. Die Deutung, die Druiden hätten den Götterglauben installiert, ist ganz schön, wirft aber neue Probleme auf. Tolerierung (mindestens, falls einem der Gedanke der absichtlich installierten Kulte nicht gefällt) der Götterkulte durch die Druiden ist leicht erklärbar: Es ist besser für das Gleichgewicht in der Welt. Aber warum sollten die Götterkulte Druiden tolerieren? In der Anfangszeit wird man sich erinnert haben, aber inzwischen sollte das Volk doch an die Schöpfungsgeschichte glauben und da ist von Druiden keine Rede. In Alba sind Druiden deshalb ja auch aus der Gesellschaft gedrängt worden. Wann sind Götter in Clanngadarn aufgekommen? Gab es sie schon so vor dem Krieg der Magier? Davon wird aber nirgendwo berichtet. Gerade das räumliche Nebeneinander zweier unterschiedlicher Pantheons mit jeweils einem Sonnengott an der Spitze wäre eine schöne Folge der Toquiner. Man nehme den "Chef", setze ihn mit dem eigenen obersten Gott gleich und ersetze die anderen Götter durch die mitgebrachten. Aber davon wird bei den Dunatha nirgendwo etwas beschrieben. Auch auf Myrkgard gibt es zwar ein Staatspantheon in Clanngadarn, diese Götter tauchen aber in den südlicheren Provinzen nicht auf. Sind die twyneddischen Götter etwa umgekehrt erst nach den Toquinern aufgekommen? Warum aber hätten die Druiden das zulassen sollen bzw. wie erklärt sich das nebeneinander im Gegensatz zur Situation in Alba? Die Druiden können sich aber auch nicht einfach zurück gezogen haben, denn so etwas hätte bei den Beschreibungen der Druiden unter den Abenteurern auftauchen müssen. Wie sind diese Widersprüche in Eurem Clanngadarn aufgelöst? 1
donnawetta Geschrieben 11. Juli 2017 report Geschrieben 11. Juli 2017 (bearbeitet) Hallo Solwac, ich handhabe es in meinem CL so, dass die Etablierung des Pantheons nicht Knall auf Fall passierte, sondern über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, unabhängig von den Toquinern. Auch sind die Druiden tatsächlich dafür "mitverantwortlich". Sie haben aber nicht das religiöse Rad neu erfunden: In CL gibt und gab es schon immer tausende von "Entitäten", die von irgendwem verehrt wurden, angefangen vom Quellgeist vor der Tür bis hin zu einem Ahnen, der das Kriegsglück für sich gepachtet hatte. Einige dieser Entitäten wurden häufiger verehrt als andere, und einige dieser "Mainstream"-Entitäten bekamen nach und nach Gottstatus - auch, weil Druiden dafür sorgten, dass der Glaube an sie noch stärker etabliert wurde. Dabei handelte es sich natürlich um Götter, die das druidische Weltbild nicht sprengten. In meinem CL gehören zu einem twyneddischen Gott auch eine Vielzahl von "Untergöttern", die dem gleichen Aspekt zuarbeiten und Glauben für das einfache Volk greifbarer machen ("Dieser Quellgeist vor deiner Tür ist ein Diener/Aspekt Dwiannons!"). Letzendlich sehe ich im twyneddischen Götterglauben eine Ähnlichkeit zu den schamanistischen Religionen, die - wie z. B. in den städischen Gegenden Moravods - institutionalisiert wurden. Die Priester in meinem CL sind keine Priester, wie wir sie aus Alba kennen; allerdings ist in meinem CL auch nicht jeder Druide ein Druide nach Regelwerk. So werden z. B. mitunter auch Gelehrte ohne Magiekenntnis oder "weise Hexen" als Druiden bezeichnet. Die twyneddischen Priester sind Anhänger des dweomeren Glaubens und eines Gottes (oder mehrerer), da sich das nicht ausschließt. Die Druiden verleugnen die Existenz und Macht der Götter ja nicht, sondern "relativieren" deren Wirken lediglich. Letzendlich ist es viel einfacher, dem Bauern zu erklären, dass die Göttin der Jagd und ihre Diener es verabscheuen und sich rächen, wenn alle Füchse und Wölfe abgeschossen werden, als wenn man zu erklären versucht, warum die Biester zum Gleichgewicht beitragen. So ganz grob gesagt :-) Auch sind Licht und Dunkelheit, Leben und Sterben über ein Pantheon (inklusive "bösem Gott") viel leichter und heiterer zu erklären als mit dem druidischen Prinzip, aus dem sich Handlungsspielräume ableiten lassen, die für einen Gottesfürchtigen nicht in Frage kommen. Heißt im Klartext: Wenn irgendwo was grau bis dunkelgrau läuft, dann nur unter Druiden, denn die wissen, was sie tun. Glauben sie zumindest :-) Die Druidin sind also nicht der Gegenpart zu den Priestern, die Priester sind eher ein Teil der druidischen Mannschaft. Daher gibt es auch kein gegenseitiges "Dulden". Die Götter sind zufrieden, denn man bringt ihnen Ehrfurcht und Sa entgegen. Ich hoffe, ich konnte dir eine nachvollziehbare Version liefern. Eine Antwort darauf, seit wann das Pantheon offiziell etabliert wurde, muss ich bzw. mein CL dir allerdings schuldig bleiben. Bearbeitet 11. Juli 2017 von donnawetta 2
Tuor Geschrieben 11. Juli 2017 report Geschrieben 11. Juli 2017 Ich sehe es ähnlich, wie donnawetta, zumindest, was den ersten Absatz angeht. Sonst bilden die Druiden bei mir die oberste Instanz, d.h. auch die Priester unterliegen ihrem Rat/ Weisungen. "Echte" Priester finden sich bestenfalls in Städten. Die meisten Dörfer werden seelsorgerisch von einfachen "Opferpriestern" = Schamanen betreut. Zudem gibt es den Kult um die Erdenmutter. Neben den Druiden und den Opferpriestern nehmen noch die Seher eine besondere Rolle ein. Sie sind nicht im eigentlichen Sinne für das Seelenwohl der Menschen zuständig. Sie leben entweder als wandernde Seher oder als Eremiten. Von ihnen kann Jedermann und Frau Weissagungen erhalten. Zuletzt sind dann noch die Barden zu erwähnen. Die Barden werden aufgrund ihrer fundierten Kenntnisse der Sagen und Mythen gerne als Streitschlichter oder gar als Richter herangezogen, wenn hierfür gerade kein Druide oder Opferpriester zur Verfügung steht. Die Glaubenswelt der Twyniddin ist eher diffus zu nennen. Naturgötter und Geister werden ebenso verehrt, wie der Götter-Pantheon. Über allem steht ein nicht näher erklärbarer Geist. Da diese Vorstellung für den normalen Twynedinn aber viel zu abstrakt ist, wendet man sich für die Wünsche und Hoffnungen des täglichen Lebens lieber an die Naturgötter und Geister oder halt an die offiziellen Götter.
KoschKosch Geschrieben 11. Juli 2017 report Geschrieben 11. Juli 2017 Ich habe in meinem Clanngadarn den Glauben und die Kultur ähnlich aufgebaut wie donnawetta (kein Wunder, hab ja auch ihre Webseite als Ansatz genommen, damals), aber mehr Konfliktpotenzial eingefügt. So gibt es in meinem Clanngadarn in den Städten aufstrebende Priester, die (immer wieder mal) beginnen, sich so stark zu organisieren, dass sie eine Kraft darstellen, die (ihnen) groß genug scheint, sich im Beraterstab des lokalen Fürsten mit den Druiden anzulegen, die seit alters her in diesem Stab ein- und ausgehen. Solche lokalen Priestergemeinschaften, die sich in so eine Position hineingearbeitet haben, intrigieren gegen die (lokalen) Druiden oder stellen auch mal tatsächlich die druidische Weltsicht und deren Autorität in Frage. Sie können sich das mal leisten und mal nicht - dann geht es nach hinten los. Aber auf diese Art kann ich Konflikte zwischen althergebrachter (druidisch beratener) Ordnung und revolutionären, demagogischen Priestern aufbauen, wenn ich sie brauche.
donnawetta Geschrieben 12. Juli 2017 report Geschrieben 12. Juli 2017 (bearbeitet) Ja, KoschKosch, das könnte ich mir auch vorstellen, allerdings hebe ich mir den wirklich großen Konflikt zwischen altem Glauben und neumodischem Schnickschnack *g* lieber für Alba auf. Auch wenn das offizielle Midgard-Bild für das historische Problem "alter Glaube/Christentum" wohl eher "Pantheon versus Vraidos" vorsieht, vernachlässige ich letzteren meist (der Kult fühlt sich für mich irgendwie nachgträglich eingefügt und wie ein schlecht sitzender Kilt an) und lasse es eher zwischen übrig gebliebenen Kelten oder Vielgötterverehrehren und Kirgh krachen. Ich mache es deshalb lieber so, weil ich auf meinem Midgard zumindest eine rein druidische/keltische Kultur auf Midgard haben möchte, die nicht zerbrochen oder um Umbruch begriffen ist. Der Sinn vierer keltisch-stämmiger Kulturen (Clanngadarn, Fuardain, Alba, Erain und ggf. sogar noch einer fünften, nämlich Ywerddon) hat sich mir nie erschlossen, zumal nicht eine davon mehr "rein" ist. Bei vielen Spielern löst das Verwirrung aus (bei mir auch) und führt dazu, dass man Nordvesternesse als eine Sauce mit unterschieldichen Farben empfindet: - die Albai waren mal vollständig druidisch. Jetzt haben sie ein Pantheon und jagen ihre übrig gebliebenen Druiden (na ja, bis auf die der Königin, aber die darf sich Druiden halten, sie kommt ja aus Clanngadarn). Albai tragen karierte Röcke und haben Schwerter - Stichwort: Highlander. - die Erainer sind druidisch, haben aber auch einen Gott, der bloß nicht so genannt wird, aber die Hauptreligion ist. Die erainischen Druiden dürfen aber weiter bromoseln, wahrscheinlich, weil die Frauen das Sagen haben und da irgendwie toleranter sind. Das alles passiert nicht in langen Hosen oder Kilts, sondern in weißen Kleidern und mehr à Marion Zimmer Bradley. - die Twyneddin sind die druidischsten von allen, haben aber auch ein Pantheon. Sie sind die klassische barbarische Landbevölkerung mit nacktem Oberkörper und tragen Schädel am Gürtel. Oder aber sie schleichen in druidischen Juteroben aus ökologischer Herstellung herum und sind undurchsichtige Misanthropen. - die Ywerddoner sind auch druidisch, aber natürlich auch irgendwie erainisch und - die in Fuardain sind wie die in Clanngadarn, nur dass sie mehr Fell tragen, weniger Pantheon haben und zusätzlich noch Schamanen haben. Also, mir wäre es lieber gewesen, man hätte zwei bis drei Kulturen dieser Art gestrichen und dafür lieber die Holländer, Portugiesen oder Franzosen irgendwo eingebaut :-) Das ist aber natürlich Geschmackssache Bearbeitet 14. August 2017 von donnawetta 2
Tuor Geschrieben 12. Juli 2017 report Geschrieben 12. Juli 2017 Donnawettas Ansatz zu Alba teile ich. Bei mir haben sich größere Gruppen von Dunata in die Tiefen der Wälder zurückgezogen und leben dort in Allianz mit den Elfen und Gnomen. Von dort aus "inflitrieren" sie auch weiterhin die Städte und Dörfer Albas. Es ist eine im Verborgenden lebende Parallelgesellschaft. Die Twynnedin leben hauptsächlich in kleinen Dorfgemeinschaften. In diesen ist der Pantheon bei mir kein Thema.
Solwac Geschrieben 12. Juli 2017 Autor report Geschrieben 12. Juli 2017 Ist ja alles recht interessant, aber das geht mir zu weit vom offiziellen Midgard weg. Ich bin eher daran interessiert, wie die offiziellen Informationen passend gemacht werden können bzw. welche zeitliche Entwicklung heraus gelesen werden kann.
Birk Geschrieben 12. Juli 2017 report Geschrieben 12. Juli 2017 (bearbeitet) Hallo, ohne zitieren zu können, habe ich die Druiden als graue Eminenzen verstanden und ihr Verhältnis zur Religion folgt quasi der marxistischen Maxime die: "Religion ist das Opium des Volkes". Der druidische "Glaube" ist keine Religion. Er bietet den Menschen keine Erlösungsmythen und er gibt dem Menschen keine zentrale Bedeutung, sondern ist eine philosophische Weltsicht. Die Druiden stellen Götter nicht in Frage und da sie möglicherweise auch positive Seiten an den Menschen hervor bringt und diese zähmt, unterstützen sie die Religiosität sogar. Da die Oberschicht Clanngadarns dieser sophistischen Sichtweise ebenfalls anhängt, gibt es auch keinen Machtkampf zwischen Druiden und Glaubenshütern, denn der ist bereits entschieden. Das war für mich nie eine Frage. Die Druiden lenken hinter den Kulissen die Geschicke und wer sich mit ihnen anlegt, legt sich halt mit den Machthabern des Landes an, dass kann auch mal für einen vom religiösen Eifer entflammten Priester ein jähes Ende bedeuten. Da es aber eigentlich keinen Grund gibt sich mit den Druiden zu streiten (sie stellen ja weder die religiösen Inhalte, noch die Götter, in Frage) gibt es einfach keinen Streit. Ciao, Birk Bearbeitet 12. Juli 2017 von Birk 2
Oramion Geschrieben 13. Juli 2017 report Geschrieben 13. Juli 2017 (bearbeitet) Zum Gruße! Offiziell ist es doch so, dass die Priester sich als kleine Brüder der Druiden verstehen (so ist eszumindest im Arkanum beschrieben), also sich als Seelsorger und Berater des Volkes betätigen (also die Gemeindepfarreien besetzen) und die Druiden als die großen Brüder sich um die Oberschicht kümmern und darauf achten, dass die Entwicklung nicht in eine extreme Richtung wandert. Das Verhältnis ist halt Kultur/erziehungstechnisch bedingt und auch wenn einzelne Priester über die großen Brüder schimpfen mag, es ist halt familiär so geregelt wie es ist. Bearbeitet 13. Juli 2017 von Oramion Rechtschreibsel 1
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