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Erfahrungspunktevergabe bei MIDGARD


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Godrik,

 

das hängt doch von der Gruppe ab in der Du spielst und vor allem vom Spielleiter. Je nachdem wie er die Abenteuer einrichtet, wird das eine oder das andere im Vordergrund stehen.

 

Der Kampf ist aber nun mal das Salz in der Suppe bei Midgard (deswegen werden die meisten Spielleitr immer auf diesen zurückkommen). Nicht umsonst ist die grösste Gruppe der Zaubersprüche auf eine mögliche Anwendbarkeit im Kampf hin beschrieben. Will man erfolgreich sein, ist es also konsequent seine Figur auch auf Kampf hin zu optimieren. Das sollte auch jedem der spielt klar sein.

 

 

Ich bin ein Gegner der pauschalen Erfahrungspunkte Vergabe und ein Kritiker der nicht pauschalen (weil ich hier Verbesserungspotential sehe). Nachdem ich mir nun ein Con angeschaut habe, muss ich aber zugeben, dass die pauschale Vergabe für Cons optimal ist. Dies hat mehrere Gründe:

 

1. Als Spielleiter kann man sich auf die meist grosse Gruppe besser konzentrieren und muss sich nicht mit Verwaltung beschäftigen.

 

2. Es ist "gerechter", weil die Figuren unterschiedliche Mittel zur Verfügung haben, die ich als Spielleiter nicht beeinflussen will (magische Gegenstände, besondere Fertigkeiten). Eine Beeinflussung hinterliesse einen "schalen Geschmack".

 

3. Eine nicht pauschale Vergabe würde öfter als ungerecht empfunden werden, da diese in den meisten Spielrunden anders gehandhabt wird.

 

 

Grüsse Merl

Geschrieben
Waffenfertigkeiten haben z.B. horrende Kosten, bringen aber auf der anderen Seite wesentlich mehr EP. Bei Pauschalvergabe würde ich es vermeiden einen Kämpfertypen zu spielen.

 

Insofern, wenn das alles so wäre, würde also eine Pauschalvergabe eine am Abenteuerziel (statt nur der Leistungsmessung) orientierte Steigerung eher fördern als die detailliert-individuelle Vergabe. Das fände ich interessant.

 

Woraus schließt Du das? Kämpfertypen werden benachteiligt. Ihnen felen z.B. Auch die leicht zu erlangenden PP der allgemeinen Fertigkeiten. Ich seh das immer auf Cons, wenn ich nen erstgräder spiele. Der hat am Ende des 1. Abenteuers dank PP wesentlich mehr Punkte zu verlernen, was mich letztendlich dazu gebracht hat auf Cons keine EP mehr aufzuschreiben und Charaktere gleich so zu erschaffen wie ich sie haben möchte und in Heimrunden pauschal vergebende Spielleiter zu meiden. Es gibt eigentlich nur einen SL bei dem ich pauschale Punkte akzeptiere, weil er ansonsten absolut brilliant leitet.

 

Bei den PP für Fertigkeiten bin ich grundsätzlich bei Dir (wobei Krieger meist durch Reiten, Geländelauf u. dgl. auch ein paar PPs holen - wenn auch weniger als die echten Fertigkeitenmonster, Glücksritter usw), aber das ist ein ganz anderes Thema als die Kosten der Waffenfertigkeiten. Ja, da wird die Luft irgendwann recht dünn, aber das ist dann auf Werten, auf die man andere Fertigkeiten gar nicht mehr steigern kann, oder nur noch mit PPs (ich habe gerade festgestellt, daß z.B. bei Überleben durchaus recht früh Schluß ist). Und wenn man Waffen richtig hoch hat, eröffnen sich durch gezielte Angriffe und Scharfschießen auch wieder neue Möglichkeiten.

Geschrieben
Deswegen wiederhole ich es immer wieder. Ich bin mit dem Zusammenwirken von Lernkosten und Erfahrungspunkten in Midgard unzufrieden, weil keine vernünftig vergleichbaren Charaktere rauskommen. So bis Grad 7 oder 8 funktioniert alles noch ganz gut, darüber fängt es an schwierig zu werden.

 

JEF ging immer davon aus, dass Figuren in Grad 7 oder 8 eingemottet werden. Insofern ist sein Ziel erreicht. :dunno:

Geschrieben

Um noch etwas einzuwerfen: wenn die EP pauschal vergeben werden, dann bleibt neben den PPs als Unterschied noch das Geld. Wenn keiner Geschäftstüchtigkeit hat und wirklich alles brüderlich (ahem) geteilt wird, dann ist auch das gleich. Wenn aber einzelne Wertgegenstände den Weg in die Gruppenkasse gar nicht finden... einzelne Abenteurer nebenher handeln... jemand durch Geschäftstüchtigkeit geringere Kosten hat... jemand teure Rüstungen, Waffen und Zaubermaterialien kauft... mit Lebenshaltungskosten gespielt wird und diese (z.B. durch Stand oder Verwandtschaft) unterschiedlich sind... dann ergeben sich doch wieder Unterschiede...

Geschrieben
Da das "Umgehen" eines Kampfes zum Beispiel gar nicht belohnt wird, gibt es schon alleine deswegen unterschiedliche Erfahrungspunkte.

 

Lies mal bitte auf Seite 270 im DFR den Abschnitt über das kampflose Überwinden eines Gegners.

Geschrieben

Hallo Akeem,

 

ich weiss was im DFR steht. Ich beziehe mich auf eine bestimmte Situation in einem Con-Abenteuer, die ich Dir gerne als PN schildere.

 

Grüsse Merl

Geschrieben
das hängt doch von der Gruppe ab in der Du spielst und vor allem vom Spielleiter. Je nachdem wie er die Abenteuer einrichtet, wird das eine oder das andere im Vordergrund stehen.
Mit einer pauschalen EP-Vergabe bin ich davon unabhängig.
Der Kampf ist aber nun mal das Salz in der Suppe bei Midgard (deswegen werden die meisten Spielleitr immer auf diesen zurückkommen). Nicht umsonst ist die grösste Gruppe der Zaubersprüche auf eine mögliche Anwendbarkeit im Kampf hin beschrieben.
Sehe ich genauso.
Will man erfolgreich sein, ist es also konsequent seine Figur auch auf Kampf hin zu optimieren. Das sollte auch jedem der spielt klar sein.
Da hat es sich aber für den Spitzbuben mit Stärke 40 schnell ausoptimiert, wenn Meister "trägt in jedem Arm ein Klavier" ihm über den Schadensbonus zwangsläufig davoneilt und damit seine Wirksamkeit insbesondere im Kampf weiter ausbaut.

Ich habe übrigens nichts gegen die Spezialisierung, im Gegenteil. Nur sorgt der Midgard-Designfehler "hohe Stärke garantiert schnelleren Gradanstieg" für ein zuverlässiges Auseinanderdriften der Grade innerhalb der Gruppe, insbesondere auf höheren Graden.

In einem Vierteljahrhundert Midgard-Erfahrung waren es immer die kräftigen Kampfmaschinen und kampfoptimierten Zauberer, die als erstes die hohen Grade erreichten. Inwiefern das für mehr Spielspaß sorgt, ist mir schleierhaft.

 

Ich fasse mal für mich zusammen:

Das Nostalgie-Argument "Das gehört für mich zu Midgard dazu" kann ich ja noch nachvollziehen, auch wenn es nicht stichhaltig ist. Mit derselben Begründung kann man jede sinnvolle Neuerung verhindern.

Das "Leistungs-"Argument finde ich in sich selbst unstimmig: Worin besteht die Leistung, bei der Charaktererschaffung einen höheren Wert für Stärke zu erwürfeln? Kommt mir jetzt bitte nicht mit "Spiel doch eine andere Charakterklasse" oder "Dann würfel halt nochmal". Das System ist hier definitiv buggy, und ich verstehe nicht, warum es von einigen so vehement verteidigt wird.

Das Belohnungs-Argument: Der gewonnene Kampf und die daraus resultierenden Vorteile sind immanente Belohnung genug, oder?

Das Neid-Argument: Ist ein Schein-Argument. Es wird eine bestimmte Motivation unterstellt, um daraus etwas abzuleiten. Ohne die Motivation funktioniert das Argument nicht mehr.

 

Zur Klarstellung:

Mir geht es nicht ums Rechthaben, ich würde es wirklich gern verstehen.

Außerdem hat mir auch die regelgerechte EP-Vergabe nie den Spielspaß genommen.:)

Geschrieben

Hallo Godrik,

 

wie du schon schreibst hängen die Erfahrungspunkte unter anderem von der Stärke ab. Allerdings ist das nicht der einzige Faktor. Die Geschicklichkeit spielt ebenfalls eine grosse Rolle. Immerhin wirkt ebenfalls in den Schadensbonus mit ein und erhöht zudem noch die Trefferwahrscheinlichkeit. Das ist gerade in den "kleinen Graden" ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Die Ko verschafft einem mehr AP und LP, was einen länger kämpfen lässt und die Überlebenswahrscheinlichkeit steigen. Die GW erhöht ebenfalls die Überlebenswahrscheinlichkeit. Wenn ich also von einer Kampfoptimierung rede, ist dies sicherlich nicht mit "ich lege meinen besten Wert auf Stärke" getan. Für den Nahkampf und die Erfahrungspunkte sind St, Ge, GW und Ko wichtig. Wobei mein persönlicher Favorit von diesen 4en sicherlich nicht die St ist.

 

Das Gerechtere an der "nicht-pauschalen Punkte Vergabe" ist meiner Ansicht nach, dass sich die persönliche Figurenplanung und die Interaktionen im Spiel direkt auswirken. Bei der "pauschalen Punkte Vergabe" ist beides im grossen und ganzen egal. Der Erfolg wird sozialistisch ermittelt. Dies ist sicherlich auf Cons ein sehr gutes Mittel eine "Grundgerechtigkeit" zu erzielen. Für andere Szenarien finde ich die "nicht pauschale Vergabe" besser.

 

Was aber wenn alle 4 "kampfrelevanten" Werte sehr gut sind? Da muss ich zugeben, hilft auch die beste Optimierung nichts. Frag mal den Spieler, der jeden Abend 50% der Gegner wegputzt (weil er aktiv mitspielt und seine Figur stark, geschickt, usw. ist), ob er eine pauschale Vergabe für gerecht hält? Das hängt doch alles vom Blickwinkel ab.

 

Grüsse Merl

Geschrieben
Nur sorgt der Midgard-Designfehler "hohe Stärke garantiert schnelleren Gradanstieg" für ein zuverlässiges Auseinanderdriften der Grade innerhalb der Gruppe, insbesondere auf höheren Graden.

 

Dem muss ich widersprechen. Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht und meine Charaktere haben sich trotz z.B. Stärke 9 und Stärke 34 nicht langsamer als die übrigen Gruppenmitglieder entwickelt.

Geschrieben

Es mag auch Runden geben in denen Kampf eher selten vorkommt oder sich einfach nicht ergibt. In meiner Heim-Midgard-Runde komme ich jetzt auf 6,5 Kämpfe nach etwa 1,5 Jahren Spielerei, wenn ich keinen vergessen habe. Ich kann auch nicht sagen, dass ich Kämpfe irgendwie vermisse oder ein notwendiger Teil eines Rollenspiels.

Geschrieben

Ich finde es garnicht so schlimm, wenn der Kämpfer mit hohem Schadensbonus in höheren Graden ist, dank der individuellen EP-Vergabe.

Irgendwo im Thread wurde doch mal die Frage gestellt, ob ein Krieger Grad 8 genauso nützlich ist, wie ein Magier Grad 8 (oder so ähnlich)?

Ich finde ja, dass ein Magier von kleinerem Grad trotzdem mehr Möglichkeiten,durch Zauber und Fertigkeiten, hat das Abenteuer zu beeinflussen, als der hochgradige Krieger, der einfach nur mit 5 Waffen gleichzeitig herumwirbeln kann.

Ergo hat der "kleine Magier" wahrscheinlich trotzdem mehr Spielanteile. Warum sollte der Spieler dieses Charakters sich dann darüber aufregen, dass der andere Spieler so viel "weiter" ist.

Wenn der Krieger endlich mal seine Waffe weitgenug ausgebaut hat, kann er seine FP auch für andere Fertigkeiten einsetzen. Somit sind irgendwann vll mal beide "gleichnützlich" (im Hinblick auf nicht-schnetzel Abenteuer). Nur ist der Magier immernoch 3 Grade hintenan.

 

Hätten aber alle gleich viele EP erhalten, dann wären Magier und Krieger immer auf dem selben Grad (PPs ignoriert). Irgendwann gerät der Krieger dann total ins Hintertreffen und wartet nur darauf, endlich auch mal wieder EP durch ein paar rollende Köpfe einzusacken.

Ich weiss ja nicht, ob das für mich spielspaßfördernd wäre.

 

mfg Mitel

Geschrieben
Es mag auch Runden geben in denen Kampf eher selten vorkommt oder sich einfach nicht ergibt. In meiner Heim-Midgard-Runde komme ich jetzt auf 6,5 Kämpfe nach etwa 1,5 Jahren Spielerei, wenn ich keinen vergessen habe. Ich kann auch nicht sagen, dass ich Kämpfe irgendwie vermisse oder ein notwendiger Teil eines Rollenspiels.

 

Nur mal so als Bandbreite, bei uns dürfte es jede bis jede zweite Sitzung einen Kampf geben. Wir spielen jede Woche, ca. 3 Stunden pro Sitzung. Wir halten uns eigentlich nicht für eine kampfgeile Truppe.

Geschrieben
Es mag auch Runden geben in denen Kampf eher selten vorkommt oder sich einfach nicht ergibt. In meiner Heim-Midgard-Runde komme ich jetzt auf 6,5 Kämpfe nach etwa 1,5 Jahren Spielerei, wenn ich keinen vergessen habe. Ich kann auch nicht sagen, dass ich Kämpfe irgendwie vermisse oder ein notwendiger Teil eines Rollenspiels.

 

Nur mal so als Bandbreite, bei uns dürfte es jede bis jede zweite Sitzung einen Kampf geben. Wir spielen jede Woche, ca. 3 Stunden pro Sitzung. Wir halten uns eigentlich nicht für eine kampfgeile Truppe.

 

Also Testosteron und Adrenalin (vulgo Kämpfe) gehören für mich schon zum Rollenspiel dazu. Bei nur kurzen 3h-Sessions sicher nicht zwingend, aber wir spielen meist von 11-23 Uhr und dann nur Rätsel lösen, die Mitmenschen mobben und Chips essen? Da könnte ich ja gleich ins Büro gehen :disgust:

 

LG SchneiF

  • Like 2
  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Jein.

 

Ich denke zwar auch, dass die EP überflüssig sind. Die Lernzeitbeschränkung kann man auch über Gold + Zeitaufwand steuern.

 

Aber im Grad zu steigen und aufgrund dessen lernen zu können, hielt ich schon bei D&D für ein schlechtes System. Es geht mir um eine logische Charakterentwicklung und nicht so sehr um eine technische.

Geschrieben
Ich bin mal für was ganz innovatives : schafft die EPs ab !.

 

Wenn ein bestimmtes Rollenspiel-Ziel erfüllt ist, bekommt man den neuen Grad und kann steigern/lernen.

 

Hmm.. Kann man machen. Machen andere Systeme auch und es funktioniert dort ganz gut.

 

Man müsste nur Skala für Gradanstiege anpassen. z.B. linear gestalten und die einzelnen Stufen näher zusammenlegen.

 

Im Prinzip käme das einer Pauschalvergabe gleich. Dann müssten im selben Zuge die EP-Kosten für Fertigkeiten und Zauber angepasst werden.

Geschrieben
Ich bin mal für was ganz innovatives : schafft die EPs ab !.

 

Wenn ein bestimmtes Rollenspiel-Ziel erfüllt ist, bekommt man den neuen Grad und kann steigern/lernen.

 

Hmm.. Kann man machen. Machen andere Systeme auch und es funktioniert dort ganz gut.

 

Man müsste nur Skala für Gradanstiege anpassen. z.B. linear gestalten und die einzelnen Stufen näher zusammenlegen.

 

Im Prinzip käme das einer Pauschalvergabe gleich. Dann müssten im selben Zuge die EP-Kosten für Fertigkeiten und Zauber angepasst werden.

Das ist nicht zwangsläufig. Wir spielen zum Beispiel mit Pauschalvergabe und bei uns können die Spieler die Hälfte ohrer Punkte instantan in FP umwandeln (ersetzt bei und das Lernen durch Praxis) und die andere Hälfte wird gespart, bis irgendwann mal wieder die Gelegenheit zu einer normalen Lernphase ist.

 

Die EP sind halt die Währung, mit der man sich auf dem Basar neue Fertigkeiten kaufen kann. Warum eine pauschale Zuteilung dieser Währung (Pauschalvergabe) automatisch einhergehen soll mit einem restriktiven Umgang bei der Ausgabe (z.B. nur beim Stufenanstieg) ist mir unklar.

Geschrieben
Ich bin mal für was ganz innovatives : schafft die EPs ab !.

 

Wenn ein bestimmtes Rollenspiel-Ziel erfüllt ist, bekommt man den neuen Grad und kann steigern/lernen.

 

Jein.

 

Ich denke zwar auch, dass die EP überflüssig sind. Die Lernzeitbeschränkung kann man auch über Gold + Zeitaufwand steuern.

 

Aber im Grad zu steigen und aufgrund dessen lernen zu können, hielt ich schon bei D&D für ein schlechtes System. Es geht mir um eine logische Charakterentwicklung und nicht so sehr um eine technische.

Ich stimme Akeem zu. Das erinnert mich an D&D und ich fand das schrecklich unlogisch.

 

Ich mag die kontinuierliche Charakterentwicklung bei Midgard durch das Lernsystem sehr, auch wenn ich das System dazu (bekanntermaßen) für unnötig kompliziert halte.

 

Euer

 

Bruder Buck

  • Thanks 1
Geschrieben

Ich würde es sogar umgekehrt machen: Die Erfahrungspunkte sind erstmal das einzige, was einen berechtigt, Fertigkeiten, Zauber und andere Werte zu steigern. Das hat auch nichts mit Lernen bei einem Lehrer zu tun, sondern spiegelt die Erfahrung wieder, die man bei Abenteuern gewonnen hat. Daher braucht man da auch kein Gold.

Als Nebenweg kann es dann noch Möglichkeiten innerhalb der Spielwelt geben, Erfahung von anderen zu nutzen (Bücher, Lehrer, etc.), die kann man gegen Geld oder durch tolle Taten erwerben.

  • Thanks 1
Geschrieben

Das Midgardsche Lernsystem ist eine Simulation und die kommt schnell an ihre Grenzen, wenn man es mit der Wirklichkeit vergleicht.

 

Genaugenommen ist unsere Schule "Lernen nur mit Gold und Zeit", denn der Lehrer wird ja bezahlt (nur bezahlen ihn bei uns die Steuerzahler und nicht nur die Eltern). Und ein Auszubildender lernt durchs Werkstück feilen nicht das Werkstück zu bohren.

 

Dinge, die man schon kann und täglich anwendet, für die gibt es die EP, die man dann aber gleich in Verbesserungen umtauscht.

 

Und sobald man das in Regeln umgießen will, wird es kompliziert. Gerade habe ich zwei Absätze gelöst, die ich getippt hatte, weil man ja eigentlich ZEP und KEP trennen müsste, aber auch WEP und SEP (Wissen, Soziale) einführen müsst. Und was ist mit neuen Fertigkeiten, wenn man schon Grundlagen in einem verwandten Bereich (Balancieren und Geländelauf, aber Kampf ist doch auch eine Bewegung) hat?

  • 6 Jahre später...
Geschrieben

Liebe Midgardgemeinde,

 

ich möchte ein paar Ideen anschubsen / zur Diskussion stellen oder ein altes Fass, neu aufgemacht.

Meine Beobachtung ist, dass auf Cons kaum noch jemand detailliert EPs vergibt. Warum auch? Wozu soll man sich als SL den zusätzlichen Stress machen, sich in Buchhaltung zu üben? Letztlich kann sowieso jeder zu Hause aus seinem Char machen was er will. Die einen nennen es "Hochstricken" andere mitunter "Mogeln". Aber wen bemogelt man denn? Man geht mit einem bestimmten, zumindest für den SL sichtbaren, Char in das Abenteuer, egal wie dieser Charakter entstanden ist und weiterentwickelt wurde.

Warum nun EPs nach dem vorgesehenen Sytem in der Heimrunde? Um belohnt zu werden? Gut, habe ich schon gehört, dass das der ein oder andere mag. Ich bin aber bestimmt nicht mit dem Gedanken alleine, dass ich - als erwachsener Mensch - niemanden brauche, der mich für mein Spielen belohnt. Andere wollen aktive und weniger aktive Spieler mit der EP-Vergabe beeinflussen. Wozu? Gibt das jemandem Spielspaß? Sind die aktiveren Spieler neidisch? (Will ich miot Neidern spielen?)

Dazu kommt, dass man aus der Spielsituation heraus weniger EPs bekommt. Z.B, weil man den Char aus einem Kampf raushalten muss, weil erverletzt ist oder irgendwo absichert oder sonstwas - und schon hängt man den anderen hinterher bei den Steigerungen. Ist es OK, dass hierfür jemand weniger EPs bekommt? Wollte man solche Ideen ("Wenn ich nicht am Kampf teilnehme, bekomme ich weniger EPs" "Ich schließe mich dieser Kampfrgruppe an, weil ich die höhere GW habe und eher treffe"?)

Zu allem Überfluss, gibt es nach dem Spielen immer mal wieder lange Gesichter, wenn ein SL - empfunden - wenig EPs gegeben hat.

Zu den EPs muss es dann noch reichlich (für viele spielwelttechnisch nicht sinnvoll) hohe Goldbeträge geben, damit gelernt werden kann.

 

Mein Vorschlag:

Der SL äußert seine Idee, wieviele EPs das Abenteuer wert gewesen sein könnte und die Gruppe einigt sich auf eine Höhe. Streng genommen ist das sowieso nur in fortlaufenden Runden sinnvoll. Hier gibt es durchaus Runden, in denen die Spieler gar nicht wollen, dass die Chars schnell steigen. Zu diskutieren wäre nur eine Diskrepanz, wenn es dem SL zu schnell mit den Gradsteigerungen geht, weil die Kampagne das nicht hergibt. Natürlich kann die Gruppe auch sagen, der ein oder andere Charkter soll mehr EPs bekommen, weil er vielleicht ein höheres Risiko eingegangen ist, er durch besondere Aktionen andere gerettet hat oder ... Auch hier habe ich as SL gut Erfahrungen gemacht, wenn ich solche Extravergaben vorgschlagen habe.

Die hohen Goldbeträge kann man mit frei Lernen und/oder "Lerngold" (Toro) abfedern. Also Gold, das nur für Lernen verwendet werden darf. Das sind dann nicht einfach mehr EPs, sondern sollte (auch) für die "Nebenkosten" eingesetzt werden.

Wenn das Spielen einen Einfluss auf die Erfahrung haben soll, könnte man sich überlegen, mehr über PPs zu gehen: dass Spieler mehr PPs bekommen, wenn sie bestimmte Tätigkeiten ausführen, z.B. bei einer Bootsfahrt sagen, dass sie sich mit dem Kapitän austauschen (Bootfahren) oder in der Mannschaft mitarbeiten (Geländelauf, Balancieren, Klettern).

 

Ich habe im Laufe meiner Rollenspielkarriere viele unterschiedliche EP-Vergaben erlebt und durchgeführt. Von extremer Buchhaltung und ausrechenen auf 1 AP genau, bis nun recht großzügige Vergabe. Warum auch nicht. Ich habe doch keinen begrenzten EP-Pool, den ich in einem Jahr vergeben darf. Nach Abschluss meiner letzte Kampagne habe ich es dann extrem gemacht. Die Spieler durften wählen: zwischen - großzügigen - EPs und soviel EPs, dass es für Grad 30 reicht. Es haben alle die zweite Version genommen. So haben sie endlich "legitim", da vom SL "erlaubt", alle hochgradige Charaktere.

 

Geschrieben

EPs sind, egal ob auf dem Con oder "zu Hause", ERFAHRUNGSpunkte. Sie sollen also die Erfahrung des Charakters widerspiegeln, er hat etwas "erlebt", seine Fertigkeiten angewandt und hat dazugelernt.
Daher darf der Spieler diese Punkte nutzen, um seine Wert auf dem Papier dem anzupassen.

Das ist alledings auch einer der Punkte, wo meine Ansicht von Punkten im Rollenspiel und die MIDGARD-Regeln nicht so ganz zusammen passen.

In meiner alten DSA-Runde war es so, dass man sich angekreuzt hat, welche Fertigkeiten man genutzt hat, und die durfte man dann mit den Punkten steigern. Daher hat das Steigern mit Punkten auch kein Gold gekostet.
Wollte man zusätzlich etwas lernen oder vebessern, bedurfte es dazu eines Lehrmeisters, eines Buches etc.

Das versucht MIDGARD mit den Praxispunkten umzusetzen, ist aber im Ungleichgewicht zum "normalen Lernen". Warum man aber etwas mit einem Lehrmeister nur lernen kann, wenn man dafür Erfahrungspunkte ausgibt, hat sich mir nie erschlossen.

Um in diesem Punkt meinen Frieden mit MIDGARD zu machen, vergebe ich die EPs möglichst pauschal.

  • Thanks 1
  • Fimolas änderte den Titel in Erfahrungspunktevergabe bei MIDGARD
Geschrieben

Interessant. Wir hatten gestern genau das gleiche Thema in der Heimrunde.

Beim Vorbereiten denken wir meistens noch nicht an irgendwelche EP, am Ende des Abenteuers hat man dann keine Richtwerte parat, verschiebt die EP-Vergabe aufs nächste mal und vergisst es dann doch. Und irgendwie ist das auch gar nicht schlimm.
Durch die stark unterschiedliche EP-Vergabe auf Cons und ca. 1.5 Jahre Smaskrifter spielen nur mit 'Zeit-EP' und ohne Lernmöglichkeiten habe ich eh kein Gefühl dafür, wieviel EP ein Abenteuer wert sein sollte. Für meine Charaktere bedeutet das auch, dass ich mir (zumindest auf Cons) auch nicht immer so viel EP aufschreibe, wie mir der SL zugestehen will. Eben weil es manchmal viel zu viel oder viel zu wenig war. Dazu noch eine Schiffsladung Gold.

Ich steigere meine Figur, wenn ich es für richtig oder nötig halte. Und wie Widukind bei DSA vermerke ich mir meine benutzten Fertigkeiten, würfle mir dafür ein paar PP oder lerne diese dann primär. Wenn ich neue Ausrüstung brauche, nehme ich sie mir. Es gibt für mich eh keine +3/+3 superdupi Waffen. Alles andere sind Peanuts für die Abenteurer Reisekasse.

In Heimrunden muss jeder selber gucken. Da ist der konstante, gleichverteilte EP- und Goldstrom auch nur ein Regulierungselemente um alle Spieler gleichermaßen wachsen zu lassen, so dass sie für neue Abenteuer bereit sind.

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