Johnny Cash ist tot

[Agadur]

Ohne Worte.

 

Agadur

[Einskaldir]

nachdem Oquhila und ich dem mann schon im schwampf gedacht haben, hast du natürlich völlig recht, einen strang zu eröffnen.

 

ich zitiere Oquhila aus dem schwampf:

 

@Einsi: Du sagst es, Bruder.

 

Wayfaring Stranger

 

I am a poor wayfaring stranger

Wandering through this world of woe

But there's no sorrow, toil or danger

In that bright land to which I go

 

I'm going there to see my father

I'm going there no more to roam

I'm just a going over Jordan

I'm only going over home

 

I know dark clouds will gather 'round me

I know my way is rough and steep

But golden fields lie out before me

Where all the saints their vigils keep

 

I'm going there to see my mother

I'm going there no more to roam

I'm just a going over Jordan

I'm only going over home

 

I'm going there to see my Savior

To sing His praise forevermore

I'm just a going over Jordan

I'm only going over home

 

Johnny Cash (1932-2003)

[Einskaldir]

 

 

Verglichen mit Cash muss sich jeder Mann wie ein Mädchen vorkommen - Bono

[Einskaldir]

New York/Nashville - Der amerikanische Country- und Folkrock-Musiker Johnny Cash ist tot. Der elffache Grammy-Gewinner, der Generationen von Musikern beeinflusste, erlag im Alter von 71 Jahren den Folgen einer schweren Diabetes. In ersten Nachrufen und Reaktionen wurde Cash als herausragender Musiker gewürdigt, dessen Werk eng mit dem Lebensgefühl von Millionen von Amerikanern verbunden sei. Hits wie "I Walk the Line" oder "Sunday Morning Coming Down" seien zu Hymnen der Menschen geworden, hieß es. Erst im Februar hatte Cash seinen 11. Grammy für seinen Song "Give My Love To Rose" erhalten.

[Einskaldir]

Der legendäre US-Country-Musiker Johnny Cash ist tot.

 

Cash sei am Freitagmorgen im Alter von 71 Jahren in einem Krankenhaus in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee an den Folgen einer Diabetes-Erkrankung gestorben, teilte sein Manager Lou Robin mit. Der stets Schwarz tragende "Man in Black" verkaufte 50 Millionen Tonträger, komponierte mehr als 500 Lieder und wurde zehn Mal mit dem US-Musikpreis "Grammy" geehrt. Cash sang bevorzugt über sozial Benachteiligte, über Bergwerksarbeiter, Mörder, Cowboys und natürlich die Liebe. Mit Songs wie "Ring of Fire", "I Walk the Line" und zuletzt "Hurt" gelangte er nicht nur bei Country-, sondern auch bei Rock- und Pop-Fans dauerhaft zu Kultstatus.

 

"Es ist ein trauriger Tag in Tennessee aber ein großartiger Tag im Himmel", sagte Cashs langjähriger Wegbegleiter Merle Kilgore. "Der 'Man in Black' trägt jetzt Weiß und stößt zu seiner Frau June in der Engel-Band." June Carter-Cash war vor gut vier Monaten gestorben. Das paar hatte vier Jahrzehnte lang zusammen Musik gemacht. Ihr Tod habe Cash, der seit langem schwer krank war, "vollkommen niedergeschlagen", hatte sein Sohn, der ebenfalls Johnny Cash heißt, im August gesagt.

 

Cashs Aufstieg zur Musiker-Legende begann Mitte der 50er Jahre mit dem Album "Folsom Prison Blues". Ein Jahrzehnt lang reihte er einen Hit an den anderen. Doch ab Mitte der 60er erlitt er auch immer wieder Rückschläge wegen seines Alkohol- und Drogenmissbrauchs, der ihn zeitweise schwer zeichnete.

 

Es war Cashs spätere Frau June Carter, Mitglied seiner Band, die dem Musiker maßgeblich aus diesem Tief half. Nach einer Entziehungskur knüpfte er ab 1967 an alte Erfolge an, wurde in seinen Lieder aber zunehmend zorniger und gesellschaftskritischer, wobei er sich von keinem politischen oder ideologischen Lager vereinnahmen ließ. Er sang für Indianer und Hippies - und ebenso für den konservativen Präsidenten Richard Nixon.

 

COMEBACK MIT ROCK-PRODUZENT

 

In den 80ern wurde es still um Cash, doch Anfang der 90er Jahre gelangte ihm nach einigen Rückschlägen noch einmal ein überraschendes Comeback: Sein Album "American Recordings" produzierte Rick Rubin, der zuvor vor allem durch seine Arbeit für Rockbands wie die Red Hot Chili Peppers aufgefallen war. Unter Rubin besann sich Cash auf seine Wurzeln und spielte mit kaum mehr als Gitarren-Begleitung eigene Lieder, aber auch Songs von Größen der Pop- und Rockwelt, wie Tom Waits. Auf den folgenden Alben nahm er zudem Lieder von U2, Sting, Nick Cave und Depeche Mode auf. Damit erschloss er sich eine junge Fangemeinde, seine Songs liefen plötzlich auch prominent in Musiksendern wie MTV, der Ende August sein Video zu "Hurt" mit einem Preis für die beste Cinematografie ausgezeichnete.

 

"Er war nicht nur ein Gigant im Musik-Geschäft, sondern eine kulturelle Ikone ... Das können nur sehr wenige Leute von sich sagen", sagte der Chef der Country-Musik-Vereinigung in den USA, Ed Benson. Cashs Familie teilte mit, sie werde in Kürze bekanntgeben, wie das Begräbnis geplant werde.

[Einskaldir]

"His influence spread over many generations of different people," said the Rolling Stones' Mick Jagger in a statement. "I loved him as a singer and writer."

[Einskaldir]

"He showed me his house, his ranch, his zoo, his faith, his musicianship," said U2's Bono on the band's Web site. "He was more than wise. In a garden full of weeds, — the oak tree."

[Einskaldir]

"To hear that Johnny was interested in doing my song was a defining moment in my life's work," said NIN's Trent Reznor. "To hear the result really reminded me how beautiful, touching and powerful music can be. The world has truly lost one of the greats. My heart goes out to his family and friends."

 

The Nine Inch Nails Web site, http://www.nin.com, was all black on Friday in tribute.

[Einskaldir]

Given the depth and breadth of influence and status, it's obvious that words can't even begin to describe the significance of his passing," Moby wrote on his Web site. "Suffice it to say that few people have been as powerful and influential as Johnny Cash, and the world is a much poorer place for his absence."

[Tharon]

Ja, auch ich denke, er war ein Großer (Man mag zu seinem Kriminellenpathos oder seiner Jesusphase stehen wie man will...). Es gibt doch sehr viele großartige Songs von ihm. Ein guter Nachruf für ihn, denke ich zumindest, könnte der Songtitel eines längst verstorbenen Country-Kollegen sein:

 

"I´ll never get out of this world alive." (Hank Williams)

[Oquhila]

Es bleibt mir nicht mehr viel zu sagen, außer vielleicht meine ersten Erinnerungen an Johnny Cash und seine Musik zu schildern.

 

Denn mit Johnny Cash sind auch ganz stark Erinnerungen an meinen Vater verbunden, der ein großer Fan war, auch ohne, dass er die Inhalte der oftmals kritischen oder kontroversen Lieder verstand. Aber für ihn war Johnny Cash durch sein Leben und sein Handeln zu einem Helden geworden. Wie oft hat er mir von dem Konzert in San Quentin erzählt (und ist dabei, wie so viele andere wohl auch, der Legende aufgesessen, Johnny wäre selbst inhaftiert gewesen)?

 

Auch kann ich mich gut an die Zeit erinnern, als mein Vater mit einem 7 ½ Tonner für seine Firma fuhr und mich und meine Mutter in den Ferien oft abholte. Ich ging damals gerade zur Schule und im Kassettenrekorder des LKWs lief regelmäßig Johnny Cash. Insbesondere The Ring of Fire mit seinen Trompeten haben sich in mein Gedächtnis gebrannt. Ein bisschen fühlten wir uns damals wie die Trucker in Amerika. Und es war auch einer der großen Träume meines Vaters, einmal von der Ost- zur Westküste in einem Peterbilt zu fahren.

Doch daraus wurde nichts mehr

 

Dann gab es eine Zeit, in der Mr Cash aus meinem (Musik-)Leben verschwand.

 

Es muss jetzt knapp 3 Jahre her sein, dass ich wieder über The Man in Black gestolpert bin. Ich war auf der Heimfahrt vom Rollenspiel, dienstags nachts, als im Radio ein Bericht über American III: Solitary Man lief. Und als erstes Stück von diesem Album hörte ich Wayfaring Stranger, ein altes amerikanisches Lied, das Johnny Cash als letztes Stück seines Albums aufgenommen hat. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, dass er noch lebt. Und wie der Mann im Radio erzählte, war es auch gar nicht sicher, dass das noch lange so bleiben würde. Das Lied und die Art, wie Johnny Cash dieses Stück singt, ließen auch keinen Zweifel daran, dass er eigentlich mit seinem Leben im Großen und Ganzen abgeschlossen hatte. Dass er dann noch ein weiteres Album gemacht hat, und auch schon wieder in der Arbeit zu einem weiteren steckte, ist in meinen Augen ein kleines Wunder, für das wir dankbar sein können. Ich denke, allein die Liebe zu seiner Frau June hat diese Leistung möglich gemacht.

 

Als sie im Mai diesen Jahres starb, hatte ich bereits die Befürchtung, dass er ihr bald folgen würde.

 

Jetzt sind sie wieder zusammen.

 

Für mich werden durch seine Musik die Erinnerungen an meinen Vater immer lebendig bleiben.

 

Und ich weiß, wer auf der anderen Seite bei Mr Cashs erstem Konzert in der ersten Reihe stehen wird

[Odysseus]

Then I headed down the street

And somewhere far away a lonely bell was ringin'

And it echoed thru the canyon

Like the disappearing dreams of yesterday.

 

 

Goodbye, Mr. Cash. We will miss you...

 

 

 

Best,

 

der Listen-Reiche

Bearbeitet 30. März 2012 von Odysseus

[Nanoc der Wanderer]

Auch von mir als alten Punkrocker  

ein letzter Gruß an den "real Man in Black".

 

Nanoc der Wanderer