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MIDGARD - Generelle Kritik an M5-Regeln und Welt


Hellgore

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Geschrieben (bearbeitet)
Am 1.2.2018 um 10:14 schrieb Bruder Buck:

....kannst du auch Computerrollenspiele spielen. Mal echt jetzt: Wenn ein Kampf und seine Folgen nichts mehr bedeuten, weil man im Zweifel den Krieger auch 10 x hintereinander wieder zu 100% heilen kann, dann ist das nicht mehr Midgard. Das mag manchen gefallen, aber nur Munchkin spielen möchte ich einfach nicht, wenn ich Midgard spiele.

Ich grätsch jetzt mal hier rein, obwohl sicher andere darauf schon Bezug genommen habe (noch nicht alles gelesen, mach ich später), will gerne etwas dazu sagen.

Ich finde den Vergleich mit Computerrollenspielen oder "Munchkin-P&P" (sofern es solche gibt), der hier impliziert wird, äußerst schräg. Mir scheint, dass hier eine Sichtweise vorliegt, die aus der Unkenntnis der Fantasy-P&P-Rollenspiellandschaft herrührt. Dass eine kämpfende Figur nach jedem Kampf geheilt wird, ist in den meisten Fantasy-P&P-Systemen nicht nur gang und gebe, es ist in einigen Fällen vielmehr sogar so, dass magische Heilung während des Kampfes gezaubert werden kann - Stichworte sind hier z.B.: Action Economy und Ressourcen-Management. Mit Deiner Aussage bezeichnest Du geschätzt 90 Prozent aller Fantasy-P&P-Rollenspieler als Munchkins. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung versichern, dass das Spielgefühl bei Pathfinder, D&D, DSA, Runequest, Gurps Fantasy und Co nichts mit einem Computerrollenspiel gemein hat.

Auf einem anderen Blatt steht allerdings die Aussage: "dann ist es nicht mehr Midgard", die ich durchaus nachvollziehen kann und persönlich ähnlich sehe. Eine Änderung dieser Regel halte ich nicht für angebracht, da sie einen realtiv großen Einfluß auf die Spielwelt und das Spielgefühl in ihr hat - eine wundersame Heilung ist eben nicht alltäglich (sondern sozusagen dreitäglich). Es gibt durchaus Midgardgruppen, die komplett ohne magische Heilung auskommen.

Ich kann die Kritik von Hellgore nur teilweise verstehen. Ich kenne auch über 100 Rollenspieler aus allen möglichen Systemen, auch junge Spielerinnen und Spieler - nur dass davon irgendjemand so brutal auf Arcane Codex abfährt wäre mir neu, das ist doch vom System her eher mittelmäßig (also alles andere als innovativ) und wird eher links liegen gelassen? Die Welt ist völlig überfrachtet mit Fantasy-Kitsch, ein uninspirierter Mischmasch sondergleichen. Die jungen Leute, die ich kenne, spricht so etwas zumindest nicht an. Ganze vier (!) Bewertungen auf www.rpggeek.de und dann nur sechs Punkte. Ich sach mal so: Arcane Codex wird bald wieder weg sein vom Fenster und Midgard gibt es dann immer noch und wird auch immer noch gespielt.

Ich bilde mir ein, die meisten gängigen Systeme durchaus gut zu kennen und würde sagen, dass die Midgard-Regeln zu den besseren gehören (habe hier aber zweifellos inzwischen eine Midgardbrille auf, weil ich es doch recht häufig spiele). Ich spiele zur Zeit noch regelmäßig DSA 4.1. und Pathfinder und es macht mir beides Spaß, obwohl ich kaum beschreiben kann, für wie unfassbar bescheiden ich die Regeln für das Schwarze Auge halte.
Der Aufbau der Regeln bzw. die Gliederung bei Midgard ist nicht gut; m. E. ein valider Kritikpunkt, hier ist Luft nach oben. Die grundlegenden Mechanismen sind solide, denn alles greift ineinander. Dass Kampfsystem könnte einen Schuss mehr Dynamik und Berechenbarkeit vertragen, aber das ist eine Geschmacksfrage. Das "Wirtschaftssystem" funktioniert einigermaßen für mich - ich fühle mich in meiner willentlichen Aussetzung der Ungläubigkeit dadurch nicht gestört, will sagen, ich kann es mir glaubwürdig zurechtbiegen.

EDIT: Ich persönlich halte ja die Optik eines Rollenspielprodukts für sehr wichtig um Kunden zu gewinnen (und mag da aber lieber das unpratentiöse, technisch hochwertige, wie z.B. alte Laurin-Produkte, The One Ring; Midgard 2/3, Mutant Year Zero, eigentlich fast alles von modiphius). Die Gestaltung der neuen Midgardsachen gefällt mir schon, nur die Qualität der Cover ist recht wechselhaft, der Kodex ist da zwar technisch solide, aber so brutal generisch, unpersönlich und uninspiriert, dass es wehtut.

Bearbeitet von Orlando Gardiner
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Geschrieben

Ich weiß sehr gut, dass unsere Region ein ziemlicher Ausreißer in Sachen AC ist. Vereinsmitglieder haben sogar das Orkquellenbuch geschrieben, vom Vereinsgründer stammt das Goremoundbuch. Auch wenn ich persönlich dem System auch nicht soo viel abgewinnen kann halte ich es doch für etwas überheblich, es so abzutun. Obwohl du das grade durchaus ja kritisiert hast. Aber diese Überheblichkeit von "Oldschool"-Spielern gegenüber der jungen Generation wird dort durchaus wahrgenommen und ist ein weiterer Punkt, der Nachwuchs vergrault. Und tut mir leid, aber da hat die Midgardcommunity sich auch nicht mit Ruhm bekleckert.

Genau wie aus "1× täglich statt alle drei Tage" "zig mal am Tag heilen" gemacht wird wird sich wieder an Details aufgehängt, die nur als verdeutlichendes Beispiel einer abstrakteren Angelegenheit und nicht als Problem an sich gedacht sind. Oder es wird an falschen Dingen diskutiert. So ging es hierbei nie um Computer vs. Pen&Paper.

Es ist ärgerlich und schade, dass immer wieder der Fokus verloren wird, :( obwohl ich hier so viele gute Beiträge lesen kann.

Geschrieben

Ich sehe in meinem Posting keine Überheblichkeit. Für mich gibt es auch kein "Old-Schooler gegen junge Generation", das Gegenteil ist der Fall. Es tut mir leid, wenn Du Dich verletzt fühlst, wenn jemand der Spielwelt und dem Spielsystem von Arcane Codex nichts abgewinnen kann. Du hast ziemlich klare Worte gewählt, was Deine Kritik an Midgard betrifft, Du solltest also damit leben können, wenn jemand anders sich kritisch über ein anderes System äußert. Wenn Arcane Codex in zehn Jahren noch da ist, dann liege ich mit meiner Vorhersage falsch und freue mich für die Macher. Es gibt dann offensichtlich einen Bedarf, den ich nicht gesehen habe.

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Orlando Gardiner:

Ich sehe in meinem Posting keine Überheblichkeit. Für mich gibt es auch kein "Old-Schooler gegen junge Generation", das Gegenteil ist der Fall. Es tut mir leid, wenn Du Dich verletzt fühlst, wenn jemand der Spielwelt und dem Spielsystem von Arcane Codex nichts abgewinnen kann. Du hast ziemlich klare Worte gewählt, was Deine Kritik an Midgard betrifft, Du solltest also damit leben können, wenn jemand anders sich kritisch über ein anderes System äußert. Wenn Arcane Codex in zehn Jahren noch da ist, dann liege ich mit meiner Vorhersage falsch und freue mich für die Macher. Es gibt dann offensichtlich einen Bedarf, den ich nicht gesehen habe.

Ich bitte dich, nochmal genau zu lesen was ich geschrieben habe. Denn du begehst den gleichen Fehler den ich grade bemängelt habe: du hängst dich am verkehrten Detail auf. Mir ist AC vollkommen egal. Aber da du deinen eigenen Worten zufolge nicht nachvollziehen kannst, dass bei uns so viele AC spielen (und damit am verkehrten Punkt in diesen Steang eingestiegen bist) wollte ich zur Klarifizierung den Background erläutern. Und nicht eine Diskussion um die Qualität von AC beginnen. Denn ich will ja, dass Midgard aus eigener Stärke heraus mehr Neulinge zieht.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann jetzt nachvollziehen, warum bei Euch so viele Arcane Codex spielen, weil Du es erklärt hast. Ich war eigentlich der Meinung auf Dein Argument eingegangen zu sein, dass Arcane Codex so viel mehr junge Spieler ziehen würde, weil es so wenig daran zu kritisieren gebe, so oder ähnlich hast Du das doch in Deinem Opener geschrieben? Nach Deiner Erläuterung wird klar, warum dass bei Euch so ist. Du darfst mir auch nicht die Worte im Mund herumdrehen - ich habe nicht geschrieben, dass ich nicht verstehen kann, warum dass bei EUCH alle spielen, sondern dass ich nicht nachvollziehen kann, dass es generell großen Anklang bei der jüngeren Generation findet - denn in meiner Wahrnehmung ist das eben nicht der Fall.

Ich hänge mich übrigens gar nirgends auf, sondern schreibe in meinem Posting einfach ein paar Sachen, auf die Du gar nicht eingehst, die das Thema aber durchaus berühren (Optik, Gliederung, Kampfsystem, Spielgefühl). Es war mir ein Bedürfnis auf Bruder Bucks Ausführungen einzugehen - wenn Dir das nicht passt, warum kannst Du das nicht einfach ignorieren? Und ja, auch das ist Thema des Stranges: Kritik an Midgard wurde hier mit dem Computerspielargument begegnet, welches ich zu entkräftigen versuchte.

Bearbeitet von Orlando Gardiner
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Eleazar:

Ich verstehe den ersten Satz leider nicht. Ja, ich habe die Auswirkung "keine Auswirkung" aus der Tabelle nicht in die Wahrscheinlichkeitsrechnung einbezogen. Aber das greift ja auch sehr selten. Meintest du das? Wäre das Bestätigen eine offizielle Regel, würde ich die Tabelle da auch ändern. Es macht keinen Sinn, wenn auf zwei Wegen nichts besonderes passiert.

.

 Er meint 1-50 beim Prozentwurf = keine Auswirkungen

Geschrieben (bearbeitet)
vor 9 Stunden schrieb Hellgore:

Aber diese Überheblichkeit von "Oldschool"-Spielern gegenüber der jungen Generation wird dort durchaus wahrgenommen und ist ein weiterer Punkt, der Nachwuchs vergrault.

Da muss man sich ein wenig durchbeißen - lohnt sich: Seit ich regelmäßiger Midgard spiele, weiß ich: Manche Leute können problemlos über 10 Jahre den selben Regelfehler machen. ;) *scnr*

Ansonsten:
Computerrollenspiel ist so ähnlich wie P&P-Rollenspiel. Aber nicht genau so. :)

Bearbeitet von dabba
Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Hellgore:

Aber diese Überheblichkeit von "Oldschool"-Spielern gegenüber der jungen Generation wird dort durchaus wahrgenommen und ist ein weiterer Punkt, der Nachwuchs vergrault. Und tut mir leid, aber da hat die Midgardcommunity sich auch nicht mit Ruhm bekleckert.

Ist das so? - Ich sehe es eher anders. Nämlich so, dass man sich in der Art, wie man P & P betreibt im Laufe der Zeit entwickelt. Was einem zu Beginn mal wichtig war, tritt in den Hintergrund, anderes in den Vordergrund. Ich war zu Beginn ein wahrer EP-Freak. Gelernt wurde was potenziell geeignet war EP zu generieren. Ich wollte möglichst schnell im Grad aufsteigen. Ich sah dabei durchaus auch eine Konkurrenz zu Mitspielern. Beides ist mir nach ca. 30 Jahren Rollenspiel völlig egal geworden. Früher bevorzugte ich Hack & Slay. Heute Abenteuer mit mehr Rollenspielanteil. Früher war ich der Freak und meine Abenteurer normal und langweilig. Heute sind meine Abenteurer die Freaks und ich bin normal und langweilig. ;) 

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Geschrieben

Ich glaube vor allem, dass ältere Rollenspieler eh das Potential haben, gegenüber den jüngeren als überheblich rüberzukommen.* Ist ja in jedem Bereich so, das die "große allumfassende Erfahrung" der alten Säcke schnell mal nervt. Genau so wie Jüngere nerven, weil sie die gleichen Fehler machen wie ich früher und nicht auf mich hören wollen. ;)

Und alte Säcke spielen eben zum Teil auch noch das, womit sie vor 30 Jahren angefangen haben. So viel zu oldschool und überhaupt old.

Irgendwie klappt es nicht mit Selbstreflexion: Würde ich meinem jüngeren Ich heute bei seinen ersten supergeilen Abenteuern über die Schultern sehen, würde ich mich wahrscheinlich schaudern abwenden. Und manchmal fehlt mir die Weisheit, das Maul zu halten und nicht mit meinem geballten Erfahrungsschatz einen Beitrag eines Jugendlichen im Forum zu kommentieren.

Das spräche übrigens mal für einen U25-Bereich im Forum.

*Übrigens: Ich habe neulich mal ein paar Briefe durchgelesen, diie ich so mit 20 geschrieben und nicht abgeschickt habe. Aus heutiger Sicht erschreckt mich da die jugendliche Überheblichkeit, die ich an den Tag gelegt habe. Irgendwas ist also immer und besser wird es auch nicht.

Geschrieben

Das wichtigste bei einem Rollenspiel sind die Kernregeln, also der Probenmechanismus, die Grundlagen des Kampf- und Magiesystems usw. Die müssen eigentlich immer gleich sein. Wenn man die ändert, handelt man sich meistens ärger ein, wie zum Beuspiel bei D&D 4e oder DSA5 passiert ist. Für Midgard bedeutet dies, dass eigentlich alles, was sich über die Auflagen verändert hat, auch verändert werden kann. Fertigkeiten, Zaubersprüche, ja selbst die Charaktererschaffung können bei der nächsten Auflage wieder ganz anders aussehen. Solange die Grundstruktur gleichbleibt. Und wer jetzt meint, dass zu viele Änderungen die alten Spieler vergrault, dem entgegne ich, dass ich bei DSA bei allen neuen Regelauflagen (außer DSA3, welches als Erweiterung von DSA2 eingeführt wurde) beobachten konnte, dass man trotz anfänglicher Ablehnung der neuen Regeln ("Das ist nicht mehr DSA!") doch sehr bald mit diesen Regeln gespielt hat. Nur bei DSA5 hat man den Bogen überspannt. Da sind viele der treuen Fans abgesprungen, weil sie das System nicht mehr wiedererkannt haben. Bei D&D hat auch so gut wie jeder D&D 3e begrüßt, aber die Reaktion der Fans auf D&D 4e war so heftig, dass WotC das System schon nach nicht einmal zwei Jahren einstellte und sich auf die Entwicklung von D&D 5e konzentrierte.

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Geschrieben

Ich hatte noch nie und habe aktuell keine Probleme Midgard Spieler zu finden. Das Problem, dass Midgard aussterben könnte, stellt sich mir nicht dar. Das nur vorneweg. Die jungen Spieler (Kids, Teenager), die ich kenne zocken übrigens alle erst mal das was ihre Eltern (oder die älteren Spieler in ihrem Verein?) spielen, oder halt Star Wars. 

Womit ich unseren jungen Midgard-Spieler echt begeistern konnte ist MOAM. Der findet das prima, weil es den ganzen lästigen Papierkram außen vor lässt, und er sich aufs spielen konzentrieren kann. Das hat er sonst nirgends. Die Funktion mit den Gruppen und Kampagnen, inkl. der Interaktion mit dem SL findet er großartig. Außerdem ist er Coder und findet die Arbeit, die drin steckt total interessant, aber das nur am Rande.

Dieser Spieler hat jedenfalls beim Spielen sein Tablet am Start, und auch gar keine Würfel dabei. Das wird alles im MOAM gemacht. Er meinte letztens, auf einmal kann er das Spiel halt überall zocken und er hat seinen Charakter immer dabei. Das ist extrem praktisch aus seiner Sicht und genau damit wird er abgeholt. Das was hier alles diskutiert wird ist ihm total wurst. Er will spielen und sich nicht in der Tiefe mit dem System befassen. Dazu spielt er schlicht auch zu viele Systeme (Cthulhu, Dungeonslayers, Midgard, Star Wars, usw.) und er hat noch einige andere Hobbys außer Pen & Paper. Wenn es darum geht junge Spieler zu gewinnen um die Zukunft eines Rollenspiels wie Midgard zu sichern, geht es aus meiner Sicht ganz klar in diese Richtung. Aus Pen & Paper wird absehbar PDF & Tablet. Entscheidender als die Feinheiten des Regelwerks wird unterm Strich die Spielbarkeit sein, und das hat viel mit der Reduktion vom Verwaltungsaufwand zu tun.

Zu der Kritik würde ich auch gern noch mal was sagen. 
Kritik ist ja in unserer Gesellschaft eher ein Impulsgeber sich zu äußern als Lob, von daher finde ich subjektive Wahrnehmung genau dann problematisch wenn jemand Allgemeingültigkeit für seine Wahrnehmung beansprucht.  Mir fällt es also ganz schwer die hier geäußerte Kritik in ihrer Qualität zu erfassen, weil ich mir eben nicht sicher sein kann, dass das sich hier nicht einfach ein Kreis unzufriedener aufstellt und laut wird, während da draußen recht viele zufriedene Spieler im Stillen einfach vor sich hin zocken.  Diese stillen Spieler mögen dabei die Macken des Systems irgendwo zwischen gut und doof finden, es aber zumindest in ihren anhaltenden Kaufentscheidungen nicht als Ausschlaggebend bewerten. Immerhin verkauft sich M5 ja (Komplett ohne Werbung) besser als M4 und insgesamt "überraschend gut". Die Leute in meinem FLGS sind auch der Meinung, dass Midgard sich nach wie vor "solide" verkauft. Das Spiel ist ihnen sympathisch, der Verlag sowieso, wobei sie etwas mit der Spärlichkeit an Infos die Händler bekommen hadern. Viel eher als Regelmacken über die Zukunft von Midgard entscheiden, stellt sich mir die Frage was passiert mit Midgard wenn die Frankes sich irgendwann mal (vielleicht auch in den Ruhestand) zurückziehen?

Ich denke der Free RPG Day tut aktuell viel gutes dabei Pen & Paper auch in der kommenden Generation bekannt zu machen, und dieses Jahr ist Midgard ja auch wieder mit dabei. Das ist, denke ich, ein positives Signal. Wenn man jetzt noch am Ball bleibt und ein paar der anderen Überfälligen VÖs auf den Markt bringt, geht da was. Stichwort hierzu wäre aus meiner Sicht z.B. die fehlenden Beschwörer. Vor allem braucht es mal was neues an Erweiterungen bzw. Zusatzmaterial, wie Valian/Küstenstaaten oder vielleicht etwas wie der hier im Thread angedachte Band mit erweiterten Zusatzregeln, für alle, die das wollen. Neue Abenteuer sind ebenfalls immer sehr willkommen.

An der Stelle sei mir bitte etwas Kritik gegönnt. Erst mal vielen Dank an @Hellgore und @Barbarossa Rotbart für Eure Leidenschaft bei dem Thema. Man merkt, dass Midgard Euch am Herzen liegt und es tut gut zu lesen was sich hier alles an Ideen und Impulsen aus Eurer Kritik ergibt. 
Hellgore, die Offenbarung, dass Mitglieder Deines Vereins für AC Material verfassen kam reichlich spät und ist in ihrer Wirkung etwas unglücklich. Erst kommen Deine Äußerungen bei mir so an als würdest Du den Standpunkt vertreten, dass alle jungen Leute im Deinem RPG-Verein lieber AC spielen als Midgard und deswegen schlägst Du Alarm. Midgard muss dringend etwas tun, weil das ja überall so ist und Midgard nun, aufgrund seiner vielen Macken, dem Untergang geweiht ist. Nun, im späteren Verlauf der Diskussion und fast schon beiläufig, kommt zu Tage, dass in Deinem Verein diverse AC Experten Mitglieder sind und darüber hinaus auch an Quellenbüchern für das System arbeiten. Das lässt Deine ganze Kette an Argumenten etwas an Fahrt verlieren. Es entsteht bei mir der Eindruck, dass die AC Experten sich natürlich total für ihr Ding begeistern und die (jungen) Leute wahrscheinlich einfach mitnehmen. Das ist völlig normal und verständlich, hat dann aber weniger was mit Spielsystemen zu tun, und viel mehr mit sozialen Komponenten. Es wäre vermutlich sinnvoller gewesen, dass früher und proaktiv anzumerken.
Rotbart, Deine hier im Strang wiederkehrende Forderung einer Überarbeitung oder Neuauflage der Regeln wird jedenfalls nach meiner Einschätzung nicht kommen, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Wieso auch? Jetzt wo wir endlich das Alba5 haben, und das Thema Material für M5 anscheinend wieder Fahrt aufnimmt, soll auf einmal ein überarbeitetes Regelwerk her, damit man wieder am Anfang ist? Das wäre doch total kontraproduktiv. Die gewünschten Änderungen können aus meiner Sicht nur auf der von Prados formulierten Basis von Regelerweiterungen statt finden, die aber die Grundregeln nicht beeinträchtigen.

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Geschrieben

Wenn ich etwas an Midgard ändern würde, wäre es das Kampfsystem. Die Aufteilung in Bewegung und Handlung ist mir zuwider. Und ich würde den Schaden von der Differenz zwischen Angriff und Abwehr abhängig machen. Damit meine ich nicht unbedingt die Schadenshöhe, es könnte auch ein anderer, aber schwerwiegender Effekt sein. ich denke da z.B. an mehrere Erfahrungen mit Kampfsportlern, die mir ein paar Dinge demonstriert haben: Z. B. Wehrlosigkeit ohne große Schäden oder Verlust von Angriffsmöglichkeiten, weil Arm ohne Verletzung, sondern nur durch Nervenreizung, also Schmerz, gerade sehr beeinträchtigt usw.

Ansonsten ist das System (Lernen, Regeln, Magie, Heilen) für mich sehr gut (Preise kann man auch entspannt verändern/korrigieren) und die Welt, mit ihren an irdische Kulturen angelehnte Kulturen nachvollziehbar und ausreichend.

Die Lücken in Kulturausarbeitungen finde ich gut, sie geben mir genügend Freiraum.

Kleinigkeiten waren mir bei M4 lieber, aber das ist irrelevant, weil letztlich die Welt und die Einfachheit der Regeln das wichtige sind.

Wo ich euch folge, die Übersichtlichkeit könnte besser sein.

Und wofür Midgard nichts kann, ist mein eigenes Chaos und das ständige Vergessen der online-Ergänzungen, die eben bei mir zu Fehlern führen.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Barbarossa Rotbart:

[....]aber die Reaktion der Fans auf D&D 4e war so heftig, dass WotC das System schon nach nicht einmal zwei Jahren einstellte und sich auf die Entwicklung von D&D 5e konzentrierte.

Das ist zwar in der Tendenz richtig (Fans lehnten 4th ab und es wurde relativ schnell abgesetzt), aber zwischen 4th und 5th lagen dann doch 6 Jahre. D&D 4th kam 2008 raus, das letzte offizielle Produkt 2012, D&D 5th dann 2014.

Zum Vergleich:

  • 3rd: 2000
  • 3.5th: 2003

Also war die 4th sogar länger am Markt als jeweils 3rd und 3.5th - fast so lange, wie beide zusammen. Ur-D&D gab es nur 3 Jahre, AD&D dann aber 10 Jahre und AD&D 2nd fette 13 Jahre...

Bei Midgard haben wir immer längere Zyklen:

M1: 1981 bis '85

M2: '85 bis '89

M3: '89 bis 2000

M4: '00 bis '13

M5: '13 bis ?

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Geschrieben

Dabei sollte man wissen, dass das letzte Produkt zu D&D 4e regelfrei war, und dass man die Jahre zwischen D&D 4e und D&D 5e mit offenen Spieltests und Umfragen überbrückt hat. Man wollte schließlich ein System, welches den Wünschen der Spieler entspricht. Somit war 4e nicht länger auf dem Markt als 3e, welches ja als Pathfinder immer noch produziert wird.

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb EK:

Gut, dass hier nicht moderiert wird, sonst gäbe es wieder Heulen und Zähneklappern....

Und du dürftest nicht deinen Senf dazu abgeben!

Neee, ernsthaft, lass doch die Diskussion einfach laufen und Nebenthemen zu, ohne da extra drauf rumzureiten. Da ist doch exakt das, wofür dieses Forum nun eingerichtet und dieser Thread mit dem entsprechenden Präfix versehen wurde. Vielleicht kommen wir von dem Exkurs einfach schnell wieder zu M5 zurück, wenn wir uns nicht über fehlende Moderation freuen oder aufregen müssen.

@Diskussion zurück:

Sollten die Jahreszahlen irgendeine Aussagekraft für M6 haben, dann ist damit wohl nicht vor frühestens 2026 zu rechnen. Somit könnt ihr hier wirklich ganz arg lange und ganz arg viele Verbesserungsvorschläge sammeln.

  • Like 1
Geschrieben

@ Rosendorn: Ich finde es interessant wie der Strang abdriftet und da ich weiß, dass das ja OK ist, habe ich mir erlaubt diese Bemerkung zu machen. Ansosten viel Spaß beim diskutieren.

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Eleazar:

Ich glaube vor allem, dass ältere Rollenspieler eh das Potential haben, gegenüber den jüngeren als überheblich rüberzukommen.* Ist ja in jedem Bereich so, das die "große allumfassende Erfahrung" der alten Säcke schnell mal nervt. Genau so wie Jüngere nerven, weil sie die gleichen Fehler machen wie ich früher und nicht auf mich hören wollen. ;)

Das mag schon so sein, alleine müsste ich wenn mir ein "Jungspund" so etwas vorwirft auch innerlich grinsen.(*) Es gibt so vieles was toll und schön ist, was die alten schon machten und die Jungen auch ihren Spaß dran haben. Nur weil etwas alt ist und schon tausendemale durchsexerziert wurde muss es nicht schlecht und langweilig sein. einen versteckten Hinweis was ich als Beispiel bringen könnte steckt im vorherigen Satz.

(*) Alleine das ist mir so noch nie passiert. Was mir passiert ist das ein Fraggel  äh Mensch daherkommt mit der Meinung sein System ist das beste das es gibt und das was ich gerade spiele ist der totale Müll,... normalerweise breche ich die Diskussion dann ab wenn ich auf die Frage "und wie viele Systeme hast du ausprobiert?" die Antwort kommt "Nur eins, das reicht, gleich mit dem besten anfangen...." Da höre ich dann im Innern immer Platons Höhlengleichnis und denke mir "bleib ruhig in deiner kleinen Höhle,..."

vor 6 Stunden schrieb Eleazar:

Und alte Säcke spielen eben zum Teil auch noch das, womit sie vor 30 Jahren angefangen haben. So viel zu oldschool und überhaupt old.

Und wenn ich mir von einigen Rollenspielen die Entwickler anschaue, sind das auch alte Säcke die neue Rollenspiele auf dem Markt bringen :D.

Was zum Großteil wohl auch daran liegt das sie das know how haben ein System auf den Markt zu bringen, das haben die jungen Hüpfer nämlich nicht.

In den 80ern hatte ich so das Gefühl jeder hat irgendwie das Ziel sein eigenes Regelwerk zu schreiben. Ich kenne persönlich nur einen der es gemacht hat (und er hat mich im Regelwerk erwähnt :panic: ).

Geschrieben
Am ‎02‎.‎02‎.‎2018 um 16:49 schrieb Rosendorn:

Bei Midgard haben wir immer längere Zyklen:

M1: 1981 bis '85

M2: '85 bis '89

M3: '89 bis 2000

M4: '00 bis '13

M5: '13 bis ?

Dazu will ich noch anmerken, dass von M3 auf M4 das Regelwerk eine Evolution erfahren hat. D.h. z.B. ich habe damals mit M3 Midgard spielen angefangen, die Umstellung auf M4 war nicht aufwändig und gefühlt habe ich also bis Ende 2013 ein System mit wenigen Neuerungen gespielt. Und dann kommt nach 24 Jahren M5 und stellt vieles gewohntes auf den Kopf! Manches zurecht, weil es nicht mehr zeitgemäß war, weil es nicht (mehr) funktioniert hat, weil es unnötig komplex war. Leider wurde mit M5 aber auch einiges geändert, was so hätte bleiben können und es wurden neue Kompliziertheiten eingebaut, wo vorher keine waren, z.B. bei dieser Zauber-Anima-Prozess-Dingsda Geschichte, bei der sich mein Gehirn seit vier Jahren weigert, es zu verstehen. :sigh:

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Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb Bruder Buck:

Dazu will ich noch anmerken, dass von M3 auf M4 das Regelwerk eine Evolution erfahren hat. D.h. z.B. ich habe damals mit M3 Midgard spielen angefangen, die Umstellung auf M4 war nicht aufwändig und gefühlt habe ich also bis Ende 2013 ein System mit wenigen Neuerungen gespielt. Und dann kommt nach 24 Jahren M5 und stellt vieles gewohntes auf den Kopf! Manches zurecht, weil es nicht mehr zeitgemäß war, weil es nicht (mehr) funktioniert hat, weil es unnötig komplex war. Leider wurde mit M5 aber auch einiges geändert, was so hätte bleiben können und es wurden neue Kompliziertheiten eingebaut, wo vorher keine waren, z.B. bei dieser Zauber-Anima-Prozess-Dingsda Geschichte, bei der sich mein Gehirn seit vier Jahren weigert, es zu verstehen. :sigh:

Da bin ich aber verblüfft: Von 2000-2013 hast Du die Dingsda-Geschichte verstanden, danach nicht mehr. Das Dingsda wurde doch schon mit M4 Realität.

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 21 Minuten schrieb Bruder Buck:

es wurden neue Kompliziertheiten eingebaut, wo vorher keine waren, z.B. bei dieser Zauber-Anima-Prozess-Dingsda Geschichte, bei der sich mein Gehirn seit vier Jahren weigert, es zu verstehen.

Hm... Dann hast Du aber nie einen Magier gespielt.  :)

Der wählt auch schon unter M4 eine Spezialisierung auf ein Agens oder einen Prozess. Man muss sich alle Zauber merken/von Hand raussuchen, die diesen Prozess bzw. dieses Agens haben. Fertige Listen gibts dafür im Buch nicht. Bei den Zaubern seiner Spezialisierung bekommt der Magier nicht seinen Minus-2-Malus, ebensowenig wie auf seine Grundzauber. Den Minus-2-Malus, den natürlich nie ein Zauberer-Spieler vergessen hat. ;)

Natürlich kann man darüber streiten, ob Heilen von Wunden als Dweomer-Zauber unbedingt stattdessen Lebensrettung heißen muss. Aber die Magier-Spezialisierung war früher unübersichtlicher.

Bearbeitet von dabba
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb dabba:

Aber die Magier-Spezialisierung war früher unübersichtlicher.

Also ich habe mir meine Sprüche damals nicht nach dem Spezialgebiet ausgesucht, sondern ob ich ihn mir leisten kann & für die (nähere) Zukunft eine sinnvolle Anwendung erwarte. Sofern er dann aus dem Spezialgebiet kam: toll & ansonsten halt die -2 eingetragen (wie bei den meisten anderen Zaubern bei den anderen Zauberer auch -dafür gibt es doch extra die Erfolgbonusspalte zum Spruchgenauen nachhalten).

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Geschrieben
vor 1 Minute schrieb seamus:

Also ich habe mir meine Sprüche damals nicht nach dem Spezialgebiet ausgesucht, sondern ob ich ihn mir leisten kann & für die (nähere) Zukunft eine sinnvolle Anwendung erwarte. Sofern er dann aus dem Spezialgebiet kam: toll & ansonsten halt die -2 eingetragen (wie bei den meisten anderen Zaubern bei den anderen Zauberer auch -dafür gibt es doch extra die Erfolgbonusspalte zum Spruchgenauen nachhalten).

...und ich hab mir gezielt Erschaffen-Zauber ausgesucht. Steht also unentschieden. :dunno:

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