Oramion Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 8 Minuten schrieb Panther: Es kommt immer auf die Spieler mit an, was ihnen spass bereitet, in meiner runde hat die gruppe mal 50 einen Familien beziehungsstück mit gespielt, warum nicht? Er hatte irgendwas mit einer Erbschaft. Ein sc freund ist doch dann dabei und fragt nicht wieviel kohle gibst du mir, das ich dich begleite? Zum Gruße! Panther, was willst du mit dem unterstrichenen Satz sagen?
Abd al Rahman Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 35 Minuten schrieb Blaues_Feuer: Aber gerade Anfänger erzählen, was sie tun möchten, nicht, ob es eine Regel gibt oder dass sie die Fertigkeit Balancieren einsetzen wollen. Ja, das ist auch erfrischend. Sie scheitern aber regelmäßig an den Regeln mit ihren Vorstellungen. Wenn ich einen Mantel & Degen Charakter spielen will, der ganz wie seine literarischen Vorbilder Heerscharen von Gefolgsleuten niedermetzeln kann, dann wird das nicht funktionieren. Wenn ich mir vorstelle einen Bogenschützen zu spielen, werden mich die Regeln schnell auf den Boden zurückholen. Aber das beschränkt sich nicht nur auf's kämpfen. Dort ist es nur offensichtlicher. Balancieren ist so ein Beispiel. Wenn jemand, wie Jackie Chan in seinen Filmen, leichtfüßig über schmale Balken tänzeln will, werden ihn die Regeln (diesmal wortwörtlich) schnell auf den harten Boden der Tatsachen zurückholen.
Eleazar Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 Negativ wäre für mich: Bei Midgard ist der Kriegspriester mit Papierrüstung, Morgenstern und kleinem Schild die effektivste Wahl. Powergamer-Schorsch spielt seit 20 Jahren in jeder Gruppe den Kriegspriester mit Papierrüstung, Morgenstern und kleinem Schild. Und das obwohl er ein eher vorsichtiger Typ ist und seine Kriegspriester immer übervorsichtig, ja feige spielt und den kulturellen Hintergrund eines Priesters komplett ignoriert. Für mich wäre dieser Typ von Powergamer in der Gruppe ein echtes Ärgernis. 2
Blaues Feuer Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 31 Minuten schrieb Abd al Rahman: Ja, das ist auch erfrischend. Sie scheitern aber regelmäßig an den Regeln mit ihren Vorstellungen. Wenn ich einen Mantel & Degen Charakter spielen will, der ganz wie seine literarischen Vorbilder Heerscharen von Gefolgsleuten niedermetzeln kann, dann wird das nicht funktionieren. Wenn ich mir vorstelle einen Bogenschützen zu spielen, werden mich die Regeln schnell auf den Boden zurückholen. Aber das beschränkt sich nicht nur auf's kämpfen. Dort ist es nur offensichtlicher. Balancieren ist so ein Beispiel. Wenn jemand, wie Jackie Chan in seinen Filmen, leichtfüßig über schmale Balken tänzeln will, werden ihn die Regeln (diesmal wortwörtlich) schnell auf den harten Boden der Tatsachen zurückholen. Du bist viel zu schlau und viel zu lange Rollenspieler, um nicht genau zu wissen, dass das nichts mit dem zu tun hat, was ich meine. Man immer Beispiele konstruieren, die das "freie" Charakterspiel torpedieren. Wenn mir jemand sagt "das Setting ist wie ein Eastern" dann erwarte ich, dass meine Figur wie ein Ninja im Klischeefilm balancieren kann. Wenn mir jemand sagt, das Setting ist wie ein Western mit Clint Eastwood, dann erwarte ich, dass ich mit einem Gewehr umgehen kann, auch wenn ich nicht sofort den Lucky Luke bin, was ich nicht erwarte, ist die Möglichkeit einen Mantel und Degen Held zu sein. Natürlich hast du Recht, dass man irgendwann an den Punkt kommt, sich auf die Regeln einigen zu müssen (bzw. das Regelwerk zu rate zu ziehen), aber es ist nicht so, dass man die Regeln kennen MUSS, um ein guter Charakterspieler zu sein. 1
Einskaldir Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 11 Minuten schrieb Eleazar: Und das obwohl er ein eher vorsichtiger Typ ist und seine Kriegspriester immer übervorsichtig, ja feige spielt und den kulturellen Hintergrund eines Priesters komplett ignoriert. Für mich wäre dieser Typ von Powergamer in der Gruppe ein echtes Ärgernis. Ganz ehrlich? Dann sehe ich auf Cons sehr häufig "Powergamer". Ich erlebe dort ständig "zurückhaltend, menschenscheue Elfen", die in Stadtabenteuern alles totquatschen, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist oder tolle Kriegerhechte, die schon 3 Drachen erschlagen haben, im Dungeon sich aber schön in die dritte Reihe zurückziehen, jeden Kampf meiden, vor dem sich sich nicht mindestens 5 Runden boosten konnte und vor dem Öffnen einer Tür erstmal 30 Minuten über die sicherste Öffnungsvariante sinnieren. Diese Beispiel könnte ich beliebig um Zwerg, Halblinge, Heiler, Priester und was weiß ich nicht ergänzen. 3 1
Abd al Rahman Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 8 Minuten schrieb Blaues_Feuer: Du bist viel zu schlau und viel zu lange Rollenspieler, um nicht genau zu wissen, dass das nichts mit dem zu tun hat, was ich meine. Man immer Beispiele konstruieren, die das "freie" Charakterspiel torpedieren. Wenn mir jemand sagt "das Setting ist wie ein Eastern" dann erwarte ich, dass meine Figur wie ein Ninja im Klischeefilm balancieren kann. Wenn mir jemand sagt, das Setting ist wie ein Western mit Clint Eastwood, dann erwarte ich, dass ich mit einem Gewehr umgehen kann, auch wenn ich nicht sofort den Lucky Luke bin, was ich nicht erwarte, ist die Möglichkeit einen Mantel und Degen Held zu sein. Natürlich hast du Recht, dass man irgendwann an den Punkt kommt, sich auf die Regeln einigen zu müssen (bzw. das Regelwerk zu rate zu ziehen), aber es ist nicht so, dass man die Regeln kennen MUSS, um ein guter Charakterspieler zu sein. Wenn mir jemand sagt, das Setting ist "Eastern" dann erwarte ich, das die Regeln genau das abdecken. Wenn das Setting Western ist, dann braucht es Regeln, die das Setting abdecken. Ich komm ja auch nicht auf die Idee, SF mit Midgard-Fantasie bespielen zu wollen.
Blaues Feuer Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 2 Minuten schrieb Abd al Rahman: Wenn mir jemand sagt, das Setting ist "Eastern" dann erwarte ich, das die Regeln genau das abdecken. Wenn das Setting Western ist, dann braucht es Regeln, die das Setting abdecken. Ich komm ja auch nicht auf die Idee, SF mit Midgard-Fantasie bespielen zu wollen. da wiederspreche ich dir doch gar nicht. Aber ich muss als Spieler die Regeln nicht kennen. Ich muss nicht wissen, ob es eine Spezialfertigkeit "Balancieren auf Bambus" gibt oder ob einfach nur Balancieren oder Körperbeherrschung oder Gewandheit oder was auch immer. Ja, es sollte jemanden am Tisch geben, der die Sachen im Zweifelsfall in Regeltext umsetzen kann, aber das muss nicht der Spieler sein.
Barbarossa Rotbart Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 20 minutes ago, Einskaldir said: Ganz ehrlich? Dann sehe ich auf Cons sehr häufig "Powergamer". Ich erlebe dort ständig "zurückhaltend, menschenscheue Elfen", die in Stadtabenteuern alles totquatschen, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist oder tolle Kriegerhechte, die schon 3 Drachen erschlagen haben, im Dungeon sich aber schön in die dritte Reihe zurückziehen, jeden Kampf meiden, vor dem sich sich nicht mindestens 5 Runden boosten konnte und vor dem Öffnen einer Tür erstmal 30 Minuten über die sicherste Öffnungsvariante sinnieren. Diese Beispiel könnte ich beliebig um Zwerg, Halblinge, Heiler, Priester und was weiß ich nicht ergänzen. Das sind auch alles Powergamer, bis vielleicht auf das Beispiel mit der Tür. Das ist eher ein Zeichen dafür, dass bei ihnen der SL sehr gerne mit ganz fiesen Fallen arbeitet und man deshalb besonders vorsichtig geworden ist... Dauerbuffer, Sichselbstspieler, Ausrüstungsoptimierer, etc. Die Liste der Powergamingarten ist lang.
Eleazar Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 29 Minuten schrieb Einskaldir: Ganz ehrlich? Dann sehe ich auf Cons sehr häufig "Powergamer". Ich erlebe dort ständig "zurückhaltend, menschenscheue Elfen", die in Stadtabenteuern alles totquatschen, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist oder tolle Kriegerhechte, die schon 3 Drachen erschlagen haben, im Dungeon sich aber schön in die dritte Reihe zurückziehen, jeden Kampf meiden, vor dem sich sich nicht mindestens 5 Runden boosten konnte und vor dem Öffnen einer Tür erstmal 30 Minuten über die sicherste Öffnungsvariante sinnieren. Diese Beispiel könnte ich beliebig um Zwerg, Halblinge, Heiler, Priester und was weiß ich nicht ergänzen. Aber es geht mir ja nicht darum, dass sich ein Spieler für eine Figur entscheidet, die er nicht ausfüllen kann, sondern darum, dass sich ein Spieler immer wieder aus Optimierungsgründen für eine sehr ähnliche Figur entscheidet, die er nicht ausfüllen kann. Da ist ein Con der schlechteste Ort, um so was rauszufinden. Es sei denn, du spielst immer mit den selben Leuten, die dann aber immer verschiedene und doch gleiche Figuren haben. Und entscheidend ist das Powergamer-Motiv, sich die unpassende Figur zu wählen. Nicht ein falsches Selbstbild oder eine tragisch unausgelebtes Verlangen.
Abd al Rahman Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 16 Minuten schrieb Blaues_Feuer: da wiederspreche ich dir doch gar nicht. Aber ich muss als Spieler die Regeln nicht kennen. Ich muss nicht wissen, ob es eine Spezialfertigkeit "Balancieren auf Bambus" gibt oder ob einfach nur Balancieren oder Körperbeherrschung oder Gewandheit oder was auch immer. Ja, es sollte jemanden am Tisch geben, der die Sachen im Zweifelsfall in Regeltext umsetzen kann, aber das muss nicht der Spieler sein. Du musst aber wissen, wie die Fertigkeit funktioniert. Oder es ist mit dem schönen Charakterspiel vorbei, weil erstmal erklärt werden muss, wie diese Fertigkeit denn jetzt genau funktioniert oder wie die Chancen für das Gelingen stehen. Wenn der Anfänger diese Regeln dann irgendwann mal intus hat, funktioniert auch das Charakterspiel wieder, weil die Regeln in den Hintergrund treten. 1
Blaues Feuer Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 Nö, im Zweifelsfall sagt der SL einfach, wie die Chancen stehen und ob es gelungen ist oder nicht, ohne das der Regelmechanismus erklärt wird. Wenn der Spieler es wissen will, kann man es gerne erklären und die meisten wollen auch irgendwann selbst verstehen, warum Aktionen gelingen oder nicht, aber notwendig ist es nicht. I
Blaues Feuer Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 2 Minuten schrieb Bro: Ja, weil Leute wie Du sich winden und drehen und immer wieder neue Pseudoaspekte finden, Beispiele nennen, die dann, nachdem man dieses Beispiel als irrelevant enttarnt hat, sagen, „es war ja nur ein Beispiel“, etc. Dein Kreuzzug wird allmählich lächerlich. Hä? Welcher Kreuzzug?
Blaues Feuer Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 1 Minute schrieb Bro: Widukind zeigt eine gewisse Verbissenheit. Es tut mir Leid, dass ich eben so ärgerlich reagiert habe. Aber nach seinem ersten Zugeständnis, kam dann gleich danach wieder so ein Klopper. Da reichte es mir echt. Und bevor ich hier noch richtig explodiere, verlasse ich den Strang und überlasse die Verteidigung Rosendorn und Abd, die viel glassener an die Sache herangehen können, als ich dazu in der Lage bin. ich habe selten einen so gelassenen und sachlichen Diskusionsteilnehmer wie Widukind erlebt, deswegen finde ich deine Ausbrüche merkwürdig. 3 3
Abd al Rahman Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 56 Minuten schrieb Blaues_Feuer: Nö, im Zweifelsfall sagt der SL einfach, wie die Chancen stehen und ob es gelungen ist oder nicht, ohne das der Regelmechanismus erklärt wird. Wenn der Spieler es wissen will, kann man es gerne erklären und die meisten wollen auch irgendwann selbst verstehen, warum Aktionen gelingen oder nicht, aber notwendig ist es nicht. I Natürlich ist es nicht notwendig um zu spielen. Aber es ist notwendig um seinen Charakter zu definieren. Wenn ich meine Figur rollengerecht spielen möchte, muss ich abschätzen können, wie die Chancen einer Aktion in etwa sind. Renn ich fröhlich pfeiffend über einen schmalen Balken? Oder gehe ich da mich vorsichtig vorantastend rüber. Das sollte man wissen bevor man eine Aktion ansagt. Das kann man sich zwar alles erklären lassen, aber schöner im Sinne eines guten Charakterspiels ist es, wenn es flüssig vom Spieler selbst kommt. Nur so passt dann das Bild das man vermitteln möchte mit dem Geschehen auf der Spielwelt überein. 2
Abd al Rahman Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 Also ich empfinde das hier als fruchtbare Diskussion. 2 1
Rosendorn Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb Ferwnnan: [....]Ein "Taschenlampenfallenlasser" wird negativ gesehen, weil solches Verhalten spielzerstörerisch wirke (man darf also in bestimmten Konstellationen offensichtlich keine ängstliche Figur spielen). [...] Das ist falsch. "Taschenlampenfallenlasser" (TLFL) ist eine durchaus gängige Bezeichnung für quasi die Anti-These der Art von Powergamer, wie sie hier wohl Konsens ist. Das ist die Form des "schönen ROLLENspielers", die tief ins Negative abgleitet und ebenso den Gruppenspaß vernichtet. Ein TLFL muss ständig jedem am Tisch beweisen, dass er der beste, schönste und tollste Schauspieler und Rollenausfüller ist. Das macht er, indem er ständig die ganze Gruppe mit der Äußerung "aber mein Charakter ist so" in unnötig blödeste Situationen bringt oder den Spielfluss aufhält, damit er mal wieder den ganzen dummen Würfelrollern zeigen kann, wie man richtig ROLLEN spielt. Die namensgebende Situation ist die, dass die Gruppe irgendwo einen Keller nach dem Bösewicht durchsucht, freudig gespannt dem Höhepunkt einer langen Hatz entgegen fiebert, diesen dann findet und der Spieler seine Figur daraufhin demonstrativ "vor Schreck" die einzige Taschenlampe herunter "fallen" lässt, wobei er dann aber immer auch darauf besteht, dass sie nun kaputt ist und jetzt alle mit seiner Figur zusammen kreischend wegzurennen haben. Er ist dann dabei ganz stolz auf seine tolle Spielweise, wie er verhindert hat, dass nun das "doofe" Gewürfle eines Kampfes stattfindet und man jetzt sowieso besser nach seinem Vorbild schauzuspielen hat. Es geht dabei weder um das Erschrecken noch die Ängstlichkeit der Figur, sondern ausschließlich um das Stehlen des Spotlights von anderen, das Belehren, was denn gutes ROLLENspiel sei und das Verhindern von Gewürfle - egal, was die Wünsche der Mitspieler am Tisch sind. Der reine TLFL ist da auch nicht kompromissbereit, sondern sieht sich als den einzig wahren Rollenspieler. Er will im Idealfall auch immer den Applaus für seine ach so großartige Darstellungsweise - wobei er extremst sauer wird, falls seine Figur als Konsequenz für die Aktion im doch darauffolgenden Kampf nun unter sehr ungünstigen Bedingungen massakriert wird. @Bro: Hast du meinen Post an dich gelesen? Ich werde hier jedenfalls den Begriff "Powergamer" nicht weiter "verteidigen". Bearbeitet 14. Februar 2018 von Rosendorn
Eleazar Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 7 Minuten schrieb Bro: Das stimmt. So jemanden würde ich auch nicht in der Gruppe haben wollen. Okay, da haben wir jetzt also ein richtiges Extrembeispiel, so einen Spacken, wie wohl jeder schon mal am Tisch hatte Wo ist hier die Allgemeingültigkeit? Wofür brauche ich Allgemeingültigkeit? Ich bin gar nicht der Meinung, dass alle Powergamer oder der "Powergamer an sich" nerven. Aber scheinbar hat Powergaming einen schlechten Ruf. So zumindest die Grundthese. Wenn die stimmt, woher kommt der schlechte Ruf? Darauf gibt es verschiedene Antworten. 1.) Der Begriff "Powergamer" wird offenbar zumindest von einem Teil der Szene als rein negativer Begriff benutzt: Es wird zum Beispiel nicht zwischen Munchkin (den alle blöd finden) und Powergamer unterschieden. Das kann man bedauern, aber wohl nicht ändern. Dann ist der Begriff als wertfreie Bezeichnung eben verbrannt. Aber das bedeutet ja nicht, dass die positiven Aspekte des Powergamers damit als negativ bezeichnet werden. Sie werden nur nicht zur Kenntnis genommen 2.) "Powergamer" sind Regelkenner und Regeloptimierer. Das kann, muss aber nicht, zu Besserwisserei, Regeldiskussionen und Bevormundungen anderer am Spieltisch führen. Der Powergamer hat zumindest das Handwerkszeug, um auf die Art seine Mitspieler zu nerven. Sein Vorteil wäre, dass man ihn als optimales sprechendes analoges Nachschlagewerk am Spieltisch benutzen kann. Oder er hilft Regeldeppen gerne beim Ausbilden. "Erzähler" nerven zwar auch, aber eben in einem anderen Bereich. 3.) Mein Beispiel: Da es nur ein Optimum gibt, kann ein Powergamer zur Monotonie neigen. Außerdem wählt er seine Figuren mögicherweise nicht danach, was er am besten darstellen kann oder was die Gruppe gemeinsam darstellen möchte, sondern eben nach, was seinen Optimierungswünschen entspricht. Das kann dann leicht quer zum Rest der Gruppe laufen. 4.) Der Powergamer bezieht seinen Spielspaß primär aus der Beschäftigung mit der eigenen Figur und der Verfolgung eigener Ziele. Das machen wahrscheinlich ohnehin die meisten Spieler. Es bedeutet aber auch, dass er die Bedürfnisse der anderen nicht unbedingt gut im Blick hat. Natürlich muss ein Powergamer kein Egoist sein. Aber für einen Egoisten wäre Powergamer wahrscheinlich ein naheliegender Spielstil. Und Egoisten nerven nun mal in Gruppen. 5.) Ganz allgemein werden diese Typisierungen scheinbar überhaupt gerne benutzt, um andere Spielstile abzuwerten. "Barbiespieler" klingt schon mal total bescheuert. Wer will so was sein? Und zum "Erzähler" fällt als erstes nicht ein, dass er für die Runde eine tolle Atmosphäre und Spieltiefe schafft, sondern dass er 30 Minuten lang jeden Hosenknopf seiner Figur beschreibt. Das nervt natürlich. Bei Powergamern ist es nicht anders. Wahrscheinlich alles ganz garstige Leute. Ich finde die Fachbegriffe der Rollenspieltheorie eh oft eher schillernd als wirklich gut zu gebrauchen. Ich glaube, ihr müsst euch einfach abschminken, dass der Begriff "Powergamer" als eine neutrale Bezeichnung gebraucht wird. Aber wer sollte was gegen Regelkenntnisse am Tisch haben und wer will jemandem vorwerfen, dass er eine Figur konstruiert, die funktioniert. 2 2
Rosendorn Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 Ich bin übrigens (wenig überraschend) bei Abd, dass für wirklich gutes Charakterspiel zwingend die Kenntnis der Regeln notwendig ist, um die spielimmanenten Möglichkeiten des Charakters überhaupt korrekt zu erfassen und konsequent richtig auszuspielen.
Ferwnnan Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 (bearbeitet) vor 31 Minuten schrieb Abd al Rahman: Also ich empfinde das hier als fruchtbare Diskussion. Ja, da hast du Recht. Es bringt zumindest mich dazu, mal wieder über die andere Seite nachzudenken, auch wenn ich mit Sicherheit nicht allen euren Argumenten folgen kann Bearbeitet 14. Februar 2018 von Ferwnnan 2 1
Ma Kai Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 10 hours ago, Rosendorn said: Ich beuge mich einfach der Kraft des Faktischen, akzeptiere, dass die Mehrheit "Powergamer" ausschließlich negativ belegt (siehe Wiki), und bezeichne mich fortan nur als "Regelkönner" oder "Gamist". Ich habe das von Anfang an nicht verstanden, warum sich ein paar in einer Diskussion um den schlechten Ruf von "Powergamern", unbedingt in der Bezeichnung "Powergamer" wiederfinden zu müssen meinten...
Rosendorn Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 @Ma Kai: Nun, das liegt daran, dass bei weitem nicht überall der Begriff so ausgelegt wird wie hier.
Panther Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb Oramion: Zum Gruße! Panther, was willst du mit dem unterstrichenen Satz sagen? 50h midgard gespielt , eine kleine kampagne, die auf einen Spieler mit seiner Figur zugeschnitten war, ok, es hat uns allen Spaß gemacht Sorry, das das h fehlte Bearbeitet 14. Februar 2018 von Panther
Gast Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 8 Stunden schrieb Einskaldir: Das verstehe ich jetzt nicht. Dazu muss er doch die Regeln beherrschen. Und das "Ausnutzen" von Regelunklarheiten - wo auch immer das beginnen mag - setzt auch deren Kenntnis voraus. Meist deren gute Kenntnis, denn die oberflächliche Kenntnis reicht nicht, um diese Lücken oder Unklarheiten zu kennen. Für mich ist ein Powergamer zwingend auch ein guter Regelkenner. Wer ohne diesen Aspekt und das Ausnutzen von Regelstellen "nur" das Spotlight anderer stiehlt oder anderen ständig erklärt, wie eine Situation besser zu lösen sei, ist aus meiner Sicht nur ein sich selbst überschätzender Idiot, aber kein Powergamer. Ich finde das nicht zwingend. Die Spieler, die ich kenne und die ich als Powergamer bezeichnen würde, kennen einen Bereich der Regeln gut (z.B. Figurenwerte und Abenteurerfähigkeiten), aber andere Bereich interessieren überhaupt nicht (beispielsweise weitgehend Regeln aus dem Bestiarium oder gar aus dem Meister der Sphären).
Kameril Geschrieben 14. Februar 2018 report Geschrieben 14. Februar 2018 vor 7 Stunden schrieb Panther: Wenn der sc nun sagenkunde und zauberkunde lernt, kann er natürlich auch ohne Gefangenen mal was von diesen legendären ktp Rüstungen gehört haben. Ist doch spielweltlogisch? Hi Panther, Wie will er denn Sagenkunde KTP haben, wenn er aus Waeland kommt, also so als Hintergrund? Wir brauchen das Fallbeispiel nicht groß ausdiskutieren, mir geht es ums Konstrukt, bzw. die Frage nach der Motivation dahinter dieses Konstrukt für einen Charakter als Hintergrund zu erschaffen. Meines Erachtens fängt man hier an eine Background Story zu entwickeln die primär dazu dient dieses Ziel zu stützen. Der Charakter ist zweitrangig. Das Konstrukt dient ziemlich ausschließlich dem Ziel dass Charakter X Kenntnis von Y hat, damit er schnellstmöglich an Y kommt. Das muss nicht zwingend, kann aber durchaus problematisch werden und auch einiges an Spiel vorweg nehmen. Spätestens dann wenn es mehrere dieser Konstrukte für einen Charakter werden und die Kombination zunehmend hanebüchen werden, empfinde ich es persönlich als störend. Das ist aber rein subjektiv. Grundsätzlich ist meine Erkenntnis aus dem Thread, dass die Bewertung von „Powergaming“ oder anderen Spielstilen ausschließlich subjektiv ist und viel mit dem eigenen Stil des Bewertenden zu tun hat. Diese Erkenntnis gewonnen, verbindet für mich nun ein Element alle geschilderten unangenehmen Ausprägungen von Spielstilen. Die Schilderungen sprechen alle in unterschiedlichem Maße von einer gewissen Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen Spielern beim durchsetzen seines eigenen Stiefels. Ich kann mit dieser charakterlichen Eigenschaft auf Dauer insgesamt wenig anfangen, völlig egal ob der Spier nun ein „Powergamer“, „TLFL“ oder anderer Spielertyp ist. Wie bereits an einigen Stellen im Thread von anderen angemerkt ist das Verhalten eines Spielers entscheidender als der Stil. Die zusammenfassende, vor allem negative, Bewertung aller Spieler, die zudem wohl in unterschiedlicher Ausprägung Stil X verfolgen, halte ich für ein Vorurteil. Davon halte ich, wie wohl die meisten hier, nichts.
Widukind Geschrieben 15. Februar 2018 report Geschrieben 15. Februar 2018 vor 13 Stunden schrieb Eleazar: Ganz allgemein werden diese Typisierungen scheinbar überhaupt gerne benutzt, um andere Spielstile abzuwerten. "Barbiespieler" klingt schon mal total bescheuert. Wer will so was sein? Und zum "Erzähler" fällt als erstes nicht ein, dass er für die Runde eine tolle Atmosphäre und Spieltiefe schafft, sondern dass er 30 Minuten lang jeden Hosenknopf seiner Figur beschreibt. Das nervt natürlich. Bei Powergamern ist es nicht anders. Wahrscheinlich alles ganz garstige Leute. Ich finde die Fachbegriffe der Rollenspieltheorie eh oft eher schillernd als wirklich gut zu gebrauchen Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Ich bringe mal ein Beispiel aus den Wirtschaftswissenschaften: Dort spricht man oft von Marktwirtschaft und Planwirtschaft. Beide gibt es in der Realität nicht, sie beschreiben ein theoretisches Maximum. Volkswirtschaften im Manchester-Kapitalismus waren recht nahe dran an der Marktwirtschaft, die Zentralverwaltungswirtschaften des ehemaligen Ostblocks recht nah an der Planwirtschaft. Dennoch beschreiben beide Begriffe ein theoretisches “Ideal“, das in der Realität nicht erreicht wird. Bei den Spielertypen bzw. den Spielstilen ist es genauso. Es gibt keinen reinen Gamisten, Erzählspieler oder Simulationisten. Das sind Extrempunkte in einem Dreieck, der einzelne Spieler ist ein Punkt auf der Fläche des Dreiecks. Was der einzelne Spieler nun als nervigen Powergamer, Barbiespieler usw. empfindet, ist individuell und liegt in den Ecken des Dreiecks. Ich male dazu noch ein Bild später. 1
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