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Artikel: In meinem Alba: Kulturelle Differenzen


dabba

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Ich habe mal wieder Lust, einen kleinen Fall zu schreiben und Euch zu fragen: "Wie würdet Ihr entscheiden?"

Wie schon damals bei Schwarzer Humor könnt Ihr entscheiden, ob und wie jemand bestraft werden soll. Es sei davon auszugehen, dass es keine fest geschriebenen Gesetze für den konkreten Fall gibt und der Entscheider (also Ihr) deshalb nach eigenem Ermessen entscheiden kann und muss.

Die Geschichte ist nicht am Spieltisch entstanden. Alle Namen sind frei gewählt und die Figuren sind keine Abenteurer.

Kulturelle Differenzen

Es gab mal wieder Ärger in einer Kneipe in Haelgarde. Der stadtbekannte Sorellor Iain konnte mal wieder seine Klappe nicht halten. Nachdem er einen Waelinger (beide jeweils leicht angetrunken) mit dem Spruch: "Kjull zum Gruße! Seid ist gescheit!" provoziert, kommt es zu einem üblen Geschubse im Schrankraum.

Die Stadtwache stürmt kurz darauf die Kneipe. Iain versucht noch schnell, die Gaststätte zu verlassen, wird aber aufgehalten zurück gedrängt. Truppführer Orlon fordert Iain auf, erst mal zu warten, um später Fragen zu beantworten.

Orlon erkundigt sich zunächst bei anderen Leuten und findet schnell raus, dass Iain die Sache angestachelt hat. Er fragt: "Wo ist eigentlich Iain?" Doch dieser ist verschwunden. Eine Rekonstruktion der Ereignisse führt relativ schnell zu der Erkenntnis: Iain hatte sich zunächst scheinbar seinem Schicksal gefügt, dann aber nach einigen Minuten, als die allgemeine Aufmerksamkeit woanders war, den etwas simpel gestrickten Aufpasser Morad an der Tür mit dem Zauber Verwirren belegt, um sich an ihm vorbei zu mogeln.

Dies sorgt für Ärger. Orlon beschwert sich am nächsten Tag bei der Magiergilde über Iain. Er kündigt an, dass er, wenn er Iain erwische, ihn "ordentlich auf links ziehen" werde.

Iain hält jedoch dagegen: "Ich habe nichts Verbotenes gemacht. Im Gegenteil: Ich wurde körperlich angegriffen. Wir sind hier in Alba. Ich muss doch keine Rücksicht auf die waelischen Empfindlichkeiten nehmen. Außerdem sind kurz vor mir sind auch noch andere Leute heimlich aus der Taverne gegangen, die ebenfalls bei der Keilerei dabei waren. Sie haben Morad an der Tür bequatscht und wurden von ihm rausgelassen. Sie haben ihre sozialen Fertigkeiten eingesetzt, ich meine magischen. Wo ist der Unterschied?"

Was soll der Entscheider der Magiergilde tun?


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Geschrieben

Der Entscheider der Magiergilde sollte Orlon sagen, dass er sich um die Bestrafung Iains kümmert und diesem eine verbale Rüge erteilen, da er das friedvolle Zusammenleben mit den Muggeln gefährdet hat...eine Standpauke ohne weitere Folgen.

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Geschrieben (bearbeitet)

Aus der Aufklärung der eigentlichen Prügelei würde ich mich als Magiergilde raushalten, hierbei war keine Magie im Spiel also keine Gildenangelegenheit. Als Leumundzeuge kann die Gilde in einem Verfahren natürlich aktiv werden. 

Selbst beim "Entfernen von Tatort" würde ich mich als Gildenvorstand/Entscheider schon sehr von der Nachdrücklichkeit Orlons genervt zeigen und es noch unter "mit Heranholen Äpfel stehlen" sehen. Wenn er unbedingt will soll er doch ein Verfahren wegen dem unerlaubten Entfernen vom Tatort anstreben, als Gilde würde ich dort vielleicht versuchen Iain damit rauszuboxen, dass er sicher nur zur Gilde wollte um sicherzustellen, dass seine Rechte gewahrt werden. Sollte er dann in einem normalen Verfahren für so eine Kleinigkeit belangt werden nun gut. Jedoch könnte Orlon dann darauf bestehen, dass ein Gildenverfahren wegen Missbrauch von Magie in einem minderschweren Fall eröffnet wird. Aber nur wenn er wirklich Ärger macht. Und dann stellen wir das möglichst schnell ein oder belassen es bei einer Rüge oder einem Tag Hausarrest. 

Iain persönlich würde ich aber nahelegen in der Nähe von Wealingern kleinlauter zu sein, eine Axt im Schädel tut weh und Heiler sind teuer. Auch würde ich ihn zum umsichtigeren Gebrauch von Magie anhalten, sonst steht morgen noch die Kirgh mit Fackeln und Xan-Orden vor der Tür.

Bearbeitet von Elsch
Edit: Rechtschreibung
  • Thanks 1
Geschrieben

Wenn Iain nur innerhalb der Magiergilde gestanden hat, "Verwirren" gezaubert zu haben, dürfte die Magiergilde nach außen hin geschlossen auftreten. Intern wird es maximal einige undankbare Arbeiten für ihn geben, wenn überhaupt. Die Rekonstruktion der Ereignisse wird einfach angezweifelt, kein magischer Laie könne "Verwirren" erkennen, Orlon lügt. Orlon hat einen ehrenwerten Sorellor Anweisungen erteilt und festgehalten, überdies am morgen danach noch aufs Schlimmste bedroht. Orlon sollte degradiert werden. Morad sollte befördert werden, weil er den Sorellor im Gegensatz zu Orlon nach einem kurzen sachlichen Gespräch gehen hat lassen.

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Geschrieben

Erstens - Orlon ist Repräsentant der Obrigkeit, ebenso Morad

Zweitens - Orlon hat Iain aufgefordert für eine Aussage zu bleiben (Rechtmäßig - liegt in seiner Befugnis = Anordnung der Obrigkeit)

Drittens - Iain hat sich dieser Aufforderung entzogen - hat damit gegen albisches Recht verstoßen (das Argument - die anderen auch, zählt nicht, denn rechtsbruch anderer erlaubt nicht eigenen rechtsbruch, wenn die Namen der anderen unbekannt sind, pech für Iain - ev disziplinäre Maßnahmen für Morad). Dieser Verstoß ist unabhängig von den eingesetzten Mitteln. Diese Mittel (Verwirren) kommen als erschwerender Faktor hinzu - zur Beurteilung, ob es ein Verstoß gegen die Gildenregeln ist, wäre das Gildengericht zur Stellungnahme aufzufordern, sollte das Gildengericht gegen Iain entscheiden wäre dies beim Strafmaß der weltlichen gerichtsbarkeit zu berücksichtigen (allenfalls also 2 Verurteilungen + 2 Strafen weltlich und magisch). Verwirren könnte als Angriff auf die Obrigkeit (Morad) gewertet werden - wäre also im Prinzip das schwerste Vergehen.

Viertens - die Prügelei - maximal eine Ordnungswidrigkeit - Sollten Schäden an der Schankraumeinrichtung entsatnden sein, so wäre der Wirt durch die Kontrahenten zu entschädigen - 3. Verfahren

 

Alles in allem eine Nichtigkeit die zu einem Affäre ausgewachsen ist....

  • Thanks 1
Geschrieben

Hm, mal weg von unserem heutigen Rechtsverständnis ...

  •  die Anwendung der Magie wird durch niemanden bemerkt, bzw. sie  ist nicht nachweisbar. --> Kein wirklicher Aufhänger, die Gilde wird sich nicht um missbräuchliche Nutzung von Magie kümmern
  • Orlon ist sauer, weil sich Iain seiner Anordnung entzogen hat. Welche Möglichkeiten hat er? Wie Iain zu finden ist, ist bekannt, daher die Frage, ob die Anordnung überhaupt notwendig war. Schließlich ist keiner getötet oder ernsthaft verletzt worden und Iain ist Mitglied der ehrenhaften Phönixgilde. Eine Befragung zu dem Vorfall ist jederzeit möglich.
  • Waelinger, auch wenn sie in Haelgarde einen vermutlich besseren Stand haben, als anderswo in Alba, sind per se schuldig an Schlägereien. Das liegt in deren Natur. Da aber niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist, werden die Waelinger einmal zum Ausnüchtern ins Hafenbecken geworfen und gut ist. Alles andere ist übertrieben.
  • Da niemand wirklich von der Anwendung der  Magie weiß, wird Orlon vom Gildenoffiziellen darauf verwiesen, dass er ein ehrenwertes Mitglied bedroht, was er sich noch einmal überdenken sollte. Ansonsten könne es eine Beschwerde beim Stadtrat über ihn geben.

 

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Geschrieben

Der Entscheider der Gilde kann sich entspannt vor ihn stellen, denn nur er weiß, dass Magie geübt wurde und hat ihn später in der Hand, falls er etwas von ihm will. Das wäre die innerpolitische Möglichkeit für die Gilde.

Ansonsten hat er freundlich gegrüßt, wenn die Waeländer - ich weiß, es heißt Waelinger, aber Albai müssen das nicht wissen - genausowenig, wie sie sich genau mit deren Göttern auskennen müssen, da so feindselig reagieren und in die körperliche Auseinandersetzung gehen, also das nicht ertragen können, sollen sie Alba eben fern bleiben.

Außerdem ist fraglich, ob das Festhalten Iains rechtmäßig wäre, der schließlich ein angesehenes Mitglied der Gilde ist. Man weiß, wo man den findet. Pech für Orlon. Er scheint da eher in Gefahr von oben einen auf den Deckel zu kriegen.

Dass Orlon dann vielleicht in einer dunklen Gasse mit ein paar Freunden und maskiert Iain eine Abreibung verpassen könnten, ist deren Privatsache.

 

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  • 2 Monate später...
Geschrieben

In einem Feudalstaat ist es immer wichtig, die Intensionen der Handelnden und Mächtigen zu kennen. Letztere sind immer in der Lage, sich in solch einem Machtgefüge über das Recht hinwegzusetzen. Wenn Iain es sich bereits mit seiner Gilde verscherzt hat, kann dies eine wunderbare Möglichkeit sein, ihm eine auszuwischen. Andererseits kann es aber auch sein, dass die Magier gerade keine schlechte Reputation gebrauchen können ... 

Die Waelinger sind als Ausländer in einer frühmittelalterlichen Gesellschaft das "unterste Glied der Nahrungskette". Je nach dem, wie aktuell das Verhältnis der Albai zu dem Nordvolk ist, werden sie entweder geflissentlich ignoriert oder sogar hart bestraft. 

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