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Geschichte / Hintergründe Chryseias


KhunapTe

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Grüße,

 

ich dachte mir ich schildere Euch mal, was bei uns so passiert ist in Chryseia!

 

Zum einen gab es vor der Küste Chryseias, genauer ca. 20 Meilen nord-nord-westlich davon eine verwunschene Inseln, Namens Coru (DDD Abenteuer), welche nun nschon seit ca. 6 Jahren von Ihrem Fluch befreit ist und seither eine Magiergilde beherbergt: Die Arkane Akademie! Mein Bruder Reynaud apTe, der Halbelf Celí More, der sehr fähige Thaumaturg Quendac, der Mörser und der Magister Djschalem leiten die Akademie und sammeln allerlei Wissen über die Geschichte Midgards und die Magie. Sie verfügen wohl über die beste Bibliothek im Bezug auf das meketische Reich, die ich je gesehen habe - und ich habe einige gesehen.

 

Außerdem gab es in einem kleinen Tal an der Grenze zu Alba einen .... einen kleinen Zwischenfall, bei dem ein 150 Seelendorf dem Erdboden gleich gemacht wurde. Wer Hinweise hierzu liefern kann kann mit einer Belohnung in Höhe von 1.000GS rechnen. Gerüchten zu Folge sollen rothäutige Dämonen in das Tal eingefallen sein und anschleißend durch ein Tor verschwunden sein.

 

Zum Schluß noch möchte ich alle Seereisenden warnen! Timothy Langmesser hat binnen der letzten 3 Monaten über 15 Schiffe aufgebracht und anschließend versenkt oder gekapert. Er treibt sein Unwesen irgendwo an der Meerenge zwischen den Küstenstaaten und Chryseia. Auf seinen Kopf wird eine Belohnung in Höhe von 8.000 GS ausgesetzt! Tot oder lebend!

 

MfG

  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Gibt es eigentlich irgendwo etwas zur früheren Geschichte Chryseias? Was war mit Chryseia, bevor sie Besuch vom Imperium bekamen? Ich vermute mal das das ganz grob um 1000nL geschehen sein muß, genaue Angaben hab ich dazu nicht gefunden, vielleicht kann es jemand korrigieren aber was war davor?

 

Wäre nett wenn jemand etwas dazu weiß oder die ein oder andere Quellenangabe parat hätte.

 

edit: Shagrat's  biggrin.gif Wunsch entsprochen...

 

 

 

 

  • 5 Wochen später...
Geschrieben

Hi!

 

Na, hat jemand nach den ganzen (nicht zum Thema passenden) Beiträgen in der Zwischenzeit eine Antwort auf die Frage?

 

Ich sage gleich: Nein, habe ich nicht. Es gibt die Ureinwohner (Tusker) und es kamen wohl auch von Norden (?) ein paar Einwanderer mit denen man sich vermischt hat, aber ob das heutige Volk noch andere Wurzeln hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht auch ein paar Schariden Das bleibt wohl Spekulation. Gibt es eigentlich einen Experten für Chryseia?

 

Alles Gute

Wiszang

Geschrieben
Zitat[/b] (Wiszang @ 26 Nov. 2003,15:07)]Na, hat jemand nach den ganzen (nicht zum Thema passenden) Beiträgen in der Zwischenzeit eine Antwort auf die Frage?

 

Ich sage gleich: Nein, habe ich nicht. Es gibt die Ureinwohner (Tusker) und es kamen wohl auch von Norden (?) ein paar Einwanderer mit denen man sich vermischt hat, aber ob das heutige Volk noch andere Wurzeln hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht auch ein paar Schariden Das bleibt wohl Spekulation. Gibt es eigentlich einen Experten für Chryseia?

Die Chryseier sind ein Mischvolk aus Tuskern und einem der Meervölker, welches ab 1 nL im heutigen Chryseia landete. Ich kann hier nur wieder auf den "Tarchuna"-Thread im Nikostria-Forum verweisen, wo ich darüber mal mit DiRi diskutiert habe. Dort ist auch von der "Corischen Republik" die Rede, welche bereits vor den Valianern Stützpunkte an der chryseischen Küste eingerichtet hatte.

 

Herzliche Grüße,

Triton

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich hab vor, mir demnächst eine Jakchos-Priesterin zu basteln. Dank meines Graecums kenn ich mich auch ein wenig in Griechenland aus und hab auch schon einige Vorstellungen, wie die gute Dame werden könnte (Motto: Cocktails, Kerle und Keschichten - äh, Geschichten! ;) ), aber nur zur Absicherung, bevor ich mit meinem SL rumdiskutieren muss: Gibt es inzwischen Quellenmaterial zu Chryseia? Was ist z.B. aus dem Thalassa-QB geworden? Und wie siehts mit sonstigen Infos aus? (Außer im "Hauch von Heiligkeit"?)

 

Vielen Dank an euch schonmal im Voraus!

Iljanthara

Geschrieben

Hier im Forum sollte sich in diesem Bereich einiges Finden lassen. Generell würde ich mich weniger am antiken Griechenland orientieren sondern eher an Byzanz mit einigen hellenistischen und klassischen Einschlägen.

Ansonsten würde ich sagen, dass du dank der Vielschichtigkeit der Region aus dem Vollen schöpfen kannst.

Geschrieben

Hallo Iljanthara,

 

für Nikostria hab ich mich mal ein wenig mit Jakchos-Glaube und -Priestern beschäftigt und würde dir ganz unverbindlich (ohne "offizielle Quellen") raten, deine Priesterin eher als Anleiterin zu den von dir oben angesprochenen Ausschweifungen sehen... Da der Glaube an Jakchos immer noch sehr stark an die Natur gebunden ist, würde ich auch ein dazu passendes Verhalten für realistisch halten. Für Nikostria haben wir den/die Jakchos-Priester eher als eine Art Wanderer gesehen, der die umliegenden Dörfer und Güter durchwandert und dabei die Ernten segnet, den Bauern u. Jägern Ratschläge zur Natur gibt, usw. Zusätzlich hat er in Nikostria natürlich auch die Aufgabe, die jährlichen Jakchos-Feiertage zu zelebrieren und wir haben ihm auch den Vorsitz über besondere Kulthandlungen (mit Ausschweifungen) im Jakchosheiligtum der Stadt und bei den Theaterproben u. -vorstellungen gegeben.

 

Ich habe auch eine kleine Sage über Jakchos geschrieben, die in der Gegend erzählt wird. Jedoch ist auch sie auf Nikostria begrenzt.

 

Bei weitergehendem Interesse schreib einfach eine PM an mich oder an Triton.

 

Viel Spaß mit deinem Priester!

 

Gruß, Kosch

 

EDIT: Natürlich deiner Priesterin! :blush:

Geschrieben

Hi!

 

Das Thalassa-QB ist soweit fertig und liegt bei JEF zum Lektorat vor. Im QB haben wir allerdings keine Sachen definiert, die für einen Priester/in interessant wären. Von daher würde ich es so wie Kazzirah machen.

 

Alles Gute

Wiszang

Geschrieben

Vielen Dank euch allen!

 

Mein SL hat mir inzwischen leider nen Strich durch die Rechnung gemacht; ich darf keine Jakchos-Priesterin spielen... :(

Aber ich werd sie auf jeden Fall im HInterkopf behalten!

 

@ Kazzirah: Eher an Byzanz? Aber Chryseia besteht doch aus ganz vielen kleinen Stadtstaaten, ganz im Gegensatz zum Oströmischen Reich!! Ich denke mal, von der politischen Struktur passt das antike Griechenland also deutlich besser. Und damit einher geht auch, dass auch die Kultur sehr unterschiedlich ist von Gebiet zu Gebiet, und es keine Einheitssachen gibt. Das Gepränge des byzantinischen Reiches wird es sicher auch irgendwo geben - aber auch das Spartanische, genau wie das Attische, und vielleicht noch ein bisschen Mykene, und...

 

@ Aisachos Chias: Ich denke mal, das wird ähnlich wie bei den Griechen von Region zu Region etwas unterschiedlich sein, wie genau der "Job" eines Jakchos-Priesters aussieht. Du hast natürlich recht, Segnen von Feldern und Tieren gehört natürlich auch dazu, und bei den Orgien sollte sie eigentlich eine der Letzten sein, die vom Stuhl fällt... Aber es ist eben auch keine Muttergottheit, sondern kann in manchen Regionen ruhig auch etwas "zünftiger" oder orgiastischer verehrt werden, denk ich.

 

Naja, ich bin auf jeden Fall auf das QB gespannt..!

Viele Grüße,

Iljanthara

Geschrieben

Hallo Iljanthara,

Mein SL hat mir inzwischen leider nen Strich durch die Rechnung gemacht; ich darf keine Jakchos-Priesterin spielen... :(
Na sowas! Ich hoffe, er hat gute Gründe dagegen... ;)

 

Aber Chryseia besteht doch aus ganz vielen kleinen Stadtstaaten, ganz im Gegensatz zum Oströmischen Reich!! Ich denke mal, von der politischen Struktur passt das antike Griechenland also deutlich besser. Und damit einher geht auch, dass auch die Kultur sehr unterschiedlich ist von Gebiet zu Gebiet, und es keine Einheitssachen gibt. Das Gepränge des byzantinischen Reiches wird es sicher auch irgendwo geben - aber auch das Spartanische, genau wie das Attische, und vielleicht noch ein bisschen Mykene, und...
Politisch besteht Chryseia aus vielen Stadtstaaten, kulturell ist es aber in der mittelbyzantinischen Epoche angesiedelt. Stell Dir einfach vor, das römische Reich hätte keinen allmählichen Niedergang erlebt, sondern wäre mit einem großen Knall (Krieg der Magier) in zahlreiche kleine Reiche zerfallen. In Chryseia haben sich diese Kleinstaaten in den letzten 800 Jahren (mehr als in Valian oder den Küstenstaaten) vom Erbe der Seemeisterzeit abgewandt und es hat unter der Ägide der Kirche der Nea Dea eine politische und kulturelle Rückbesinnung auf die eigenen, vor-seemeisterlichen Traditionen stattgefunden. Deswegen kann es auch ganz gut sein, dass es lokal die von Dir genannten kulturellen Einsprengsel gibt, nicht in ihrer ursprünglichen Form, sondern eher in einer eklektischen Variante.

 

Herzliche Grüße,

Triton

Geschrieben

Auch Byzanz war lange Zeit durchaus nicht so monolithisch, wie es uns heute erscheint. Es gab durchaus viele lokale Machthaber, die zwar nominell den Kaiser in Byzanz anerkannten, aber dennoch weitgehend ihr Ding durchgezogen haben. Einigend war jedoch der gemeinsame Glaube.

Ähnliches läßt sich durchaus auch von Chryseia behaupten. Chryseia ist nominell immer noch Teil des Valianischen Imperiums. Nur dass Valian schlicht gar nichts mehr zu melden hat.

Die Religiösität Chryseias ist definitiv wesentlich stärker mit Byzanz zu vergleichen denn mit der griechischen Klassik oder dem Hellenismus. Das was bisher von Chryseia offiziell verlautbart wurde, hat jedenfalls fast ausschließlich Anklänge an die byzantinisch Periode. Dass hier durchaus auch andere Einsprengsel möglich und wahrscheinlich sind, sollte evident sein. ;)

Geschrieben

Hmm, wenn Byzanz überwiegt, ist ja nu auch die Frage, welche byzantinische Epoche? Im "Mittelalter" war ja der Glaube schon sehr wichtig, aber es war ein monotheistischer Glaube, und das passt ja nicht so ganz zu den NeaDea. Oder sollte es noch die Zeit des frühen Mittelalters in Europa sein? Mit den ganzen Konzilen - was ja wiederum für eine doch deutlich anegregte Diskussion stehen würde um die Ausformungen des Glaubes, der ja dann wiederum keine einigende Funktion haben kann?

Oder eher noch ein bisschen früher, zu Beginn des Oströmischen Reiches?

 

Grad volelr Fragen und in den Texten zu Byzanz steckend,

Iljanthara

Geschrieben

Nun ja, zum Einen ist es ja keine 1 zu 1 Entsprechung.

Wie Trito schon sagte, trifft es die mittelbyzantinische Periode wohl ganz gut.

 

Der Glaube paßt eigentlich sehr gut, er ist sehr intensiv, es gibt viele Fraktionen, die sehr über die richtige Auslegung streiten. Es gibt unzählige Heilige, die verehrt werdenIch verstehe nicht ganz, wo der Bruch zum Glauben an NeaDea und Wredelin sein sollte? Der Glaube an sich hat sich in Byzanz eigentlich die gesamte Zeit über nicht wirklich verändert, der christliche Glaube war durchgängig konstituierendes Element.

Geschrieben
Hmm, wenn Byzanz überwiegt, ist ja nu auch die Frage, welche byzantinische Epoche? Im "Mittelalter" war ja der Glaube schon sehr wichtig, aber es war ein monotheistischer Glaube, und das passt ja nicht so ganz zu den NeaDea.
Naja, so 100% monotheistisch ist das Christentum ja nicht. Die oberste Gottheit ist schon mal eine Trinität, hinzu kommt bei Orthodoxen und Katholiken die Marien- und Heiligenverehrung. Ähnlich ist es in Chryseia. Nea Dea, Wredelin und die Chrysen stellen IMO die volkstümliche Seite des Glaubens dar. Daneben (oder darüber) kann die Kirchenlehre durchaus eine universelle und allumfassende Macht annehmen, die unergründlich und unennbar ist und sich in der Muttergottheit und ihrem Sohn den Menschen genähert hat.

 

Herzliche Grüße,

Triton

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

So, ich hab mich inzwiwschen durch ein paar Texte zu Byzanz durchgewühlt, und was in der Forschung ziemlich unumstritten ist: Im Byzantinischen Reich, das sich selbst ja eigentlich als Römisches Reich ansieht (Name: he ton Romaion basileia = "Kaiserreich der Römer"), haben wir eine "streng hierarchische Struktur der Gesellschaft, an deren Spitze der Kaiser steht". Dieser wird von Heer, Volk und Senat gewählt. Sein Verhältnis zu Christus "gleicht dem zwischen Gott und eingeborenem Sohn".

 

Gibt es in Chryseia irgendwelche derartige Strukturen?? Gibt es einen weltlichen Herrn, der über allem steht (vielleicht auch nur nominell)?

 

Oder -wenn wir grad dabei sind- gibt es eine höchste religiöse Autorität im Lande, oder irgendwelche Konzilien oder sowas?

 

Ich will hier keine Haare spalten (auch wenns so aussehen mag), aberr ich kriegs einfach immer noch nicht zusammen...

*Möh*

 

In der Hoffnung darauf, endlich mehr zu blicken,

Iljanthara

 

P.S.: Hab doch meine Fruchtbarkeitspriesterin gekriegt ("Und es wird doch ein Assasine!" ;) ), und mit einer etwas abgedrehten Hintergrundgeschichte läuft Ariadne jetzt durch Vesternesse... *freu*

Geschrieben

Es gibt keine derartigen Strukturen.

 

Es gibt Stadtstaaten, die jeder einen eigenen Herrscher haben.

Soweit ich die offiziellen Quellen kenne, gibt es auch kein gesamtkirchliches Oberhaupt.

 

Das bezieht sich, soweit ich das bisher verstanden habe immer auf das Herrschaftsgebiet des Stadtstaates.

Geschrieben

In Chryseia gibt es durchaus Konzilien, auf denen die religiösen Führer wichtige Fragen erörtern. Es gibt zwar keine dem christlichen Basileus vergleichbare Funktion, da die Gesamtstaatlichkeit fehlt, aber die Kriche ist das einigende Band der Chryseia. Das was von der Religion bisher bekannt ist, ist eindeutig durch die orthodoxe Kirche inspiriert. Daer Basileus war in Byzanz zwar Oberhaupt der Kirche, diese war aber durchaus nicht einheitlich organisiert. In den meisten Gegenden Byzanz war die Macht des Kaisers wenig zu spüren.

Was wir in Chryseia letztlich haben ist ein Byzantinisches Reich ohne Byzanz. Chryseia ist damit auch nicht so rückwärtsgewandt wie Byzanz (hier ist es meines Erachtens weit eher mit Valian zu vergleichen). Thallassa entspricht von der Wirkung auf das Reich her sehr der von Byzanz.

Und: Byzanz ist die hellenistische Hälfte Roms. Also durchaus Griechenland. ;) Aber eben ein mittelalterlich-spätantikes Griechenland.

Was wir in Chryseia haben

Der Kaiser in Byzanz ist eigentlich auch keine allmächtige Person, er steht zwar an der Spitze des Staates, wurde diesem aber auch fast vollständig entrückt.

Geschrieben
Oder -wenn wir grad dabei sind- gibt es eine höchste religiöse Autorität im Lande, oder irgendwelche Konzilien oder sowas?
Die höchste religiöse Autorität haben die Patriarchen bzw. Matriarchinnen der großen Basiliken. Deren jeweiliger Machtbereich muß nicht deckungsgleich mit den Grenzen eines Stadtstaates sein. Weitreichende Entscheidungen in Glaubensfragen werden von der Synode (Konzil, Zusammenkunft) dieser Oberhäupter getroffen, die in unregelmäßigen Abständen einberufen wird. Z.B. beschloß im Jahre 1930 nL eine solche Synode die Verdammung des Bilderdienstes (Ikonoklasmus).

 

Herzliche Grüße,

Triton

Geschrieben

Aaahhhh!!

 

So langsam wird das Bild bei mir klarer...

 

Also, die Religion ist eher so einigend und übergreifend wie in Byzanz, nicht so eher nebenbei wie in Griechenland. Es gibt zwar keine Zentralmacht ( = Griechenland), aber ein großes Selbstverständnis als _ein_ Volk ( = Byzanz). Der Glaube ist auf wenige Gottheiten beschränkt, aber es gibt viele Heilige ( = Byzanz). Dennoch gibt es auch in religiösen Fragen keine absolute Autorität, sondern mehrere, vielleicht auch untereinander um die Vorrangstellung ringende hochgestellte Matriarchinnen und Patriarchen ( = Griechenland bzw. Byzanz zu Beginn des Christentums als Staatsreligion).

 

So langsam wirds...

*freu*

 

Ganz vielen lieben Dank euch allen!! :D

Iljanthara

Geschrieben

Das mit den konkurrierenden Authoritäten galt auch später in Byzanz. Der Basileus hatte zwar religiöse Authorität, aber er ist nicht mit dem Universalitätsanspruch des römischen Papstes auzsgestattet. Er darf nur in Zweifelsfällen entscheiden und hat eine herausgehobene Ehrenstellung.

Es gibt zwar keine Zentralmacht, aber auch Byzanz war letztlich eine Stadtkultur, die (wie Rom) auf einer mehr oder minder losen Herrschaft über einzelne weitgehend autarke Stadtgemeinden fundierte. In Byzanz gab es zwar durchaus auch exempte Gebiete, die einem einzelnen Grundherren gehörten, der "reichsunmittelbar" ist, aber solche uneindeutigen Gebiete sind durchaus auch in Chryseia vorstellbar. Natürlich dient das klassische Griechenland in vielen Fällen als schnelle Referenz, aber insgesamt sollte man sich kulturell und sozial eher an Byzanz orientieren. (Was in vielen Fällen aufgrund der ideologischen Rückwärtsgewandtheit Byzanz' auf eine stark verbrämte Form der griechisch-römischen Koiné hinausläuft.)

In der Tendenz würde ich in den chryseiischen Staaten eher ein mehr an Bürokratie erwarten, eher despotische oder republikanisch-aristokratische Herrschaften als demokratische. (Die aber auch im klassischen Griechenland eher die Ausnahme von der Regel waren.)

Geschrieben

Für religiöse Belange ist ja auch eher der Patriarch von Byzanz zuständig, auch wenn der Basileus ebenfalls Konzilien einberufen kann.

Aber wie gesagt, sowas gibts in der Form ja auch nicht in Chryseia, auch wenn manch kirchliches Oberhaupt davon träumen mag...

 

Dass natürlich immer einer "Kalif sein anstelle des Kalifen" will, ist klar, und dass der Machtanspruch des byzantinishcen Patriarchen nicht von Anfang an überall anerkannt wurde kann ich mir auch sehr gut vorstellen (die Vorrangstellung des Papstes entwickelt sich ja auch erst im Laufe des Mittelalters...).

 

Trotzdem gibt es eben in Chryseia keine hierarchischen Strukturen (nicht einmal theoretisch), also dürfte es in diesem Punkt Griechenland näher sein als Byzanz. Und dass Athen mit der attischen Demokratie eher eine Ausnahme war (wobei die Demokratie ja auch nicht konstant und nicht immer sehr beliebt war), und es in Chryseia wohl auch eher despotische/monastische/oligarchische/aristokratische Herrschaftsformen sind, die man antrifft, klingt auch logisch.

 

(Bestärkt mich aber auch in meiner Meinung, dass gar nicht sooo wenig Griechenland in Chryseia steckt... *stilles grinsen*)

 

Hach ja, ein endlos-Thema... Und auch eins, dass wohl besser bei einem Glas Bier als in eine Forum ausdiskutiert würde.

Aber dat wird ja wohl leider net gehen.

 

Viele Grüße,

Iljanthara

Geschrieben

Der Partiarch von Byzanz war bei weitem nicht die höchste kirchliche Autorität in Byzanz! Die Patriarchen von Antiochia, Alexandia und Rom waren ihm durchaus mindestens vom Rang her ebenbürtig, tendentiell als Nachfolger der Apostel vorangestellt. In religiösen Fragen konnte man sich an einen Patriarchen seiner Wahl wenden, der diese dann entsprechend ausgelegt oder delegiert hat. Es gab keinen formell bevorrechtigten Kirchenfürsten, sondern es handelte sich faktisch um mehrere weitgehend unabhängige Kirchen, die mehr oder minder locker untereinander verknüpft waren. Formell hat der Patriarch von Rom, begründet auf seine Nachfolge von Petrus und Paulus seinen ersten Rang beansprucht. Durchgesetzt hat er sie im Westteil erst im hohen Mittelalter.

Der Kaiser von Byzanz hatte aber ein (kirchenrechtlich durchaus problematisches und umstrittenes) Vorrecht, indem er die Konzilien und Synoden leitete und in theologischen Streitfällen oberster Richter war. (Theoretisch auch im Westteil, praktisch nur dort, wo er gerade Einfluss hatte...)

 

Vom Rang der Religion für das alltägliche Leben in Chryseia würde ich einen Nähe zur Antike strikt bestreiten, wir haben ein festes theokratisches Parallelkonstrukt, das unabhängig von lokalen Machtereignissen und politischen Grenzen existiert, es gibt eine professionelle Kaste, die mit nichts anderem als dem Dienst an der Gottheit beschäftigt ist, es gibt asketische und zurückgezogene monastische Formen, in Griechenland war dies definitiv nicht der Fall! Dort war Religion Sache des jeweiligen Staates, untrennbar mit diesem verbunden. Die Zahl der Priester war begrenzt und in der Regel waren es Laien, die vor allem Bürger waren.

 

Von der Sozialstruktur her paßt die antike Ackerbürgerstadt mit stark eingeschränktem Bürgerrecht auch nicht wirklich in mein Bild der typischen chryseiischen Stadt. Die Rolle und der Rang der Frau dürfte ebenfalls definitiv nicht griechisch sein!

 

Sicher steckt in Chryseia auch ein Gutteil Griechenland, es steckt auch nicht unwesentlich Griechenland in Byzanz. ;) Aber die Bedeutung dürfte m.E. eher gering sein und über einzelne Elemente nicht hinausgehen, während die großen Strukturen byzantinisch sein sollten.

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