Yon Attan Geschrieben 19. Januar 2020 Autor report Geschrieben 19. Januar 2020 Am 15.2.2019 um 19:52 schrieb Yon Attan: Eine Idee für eine freie Charaktererstellung wäre jedoch, dass man sowohl die LE die man zu Spielbeginn ausgeben darf wie auch die typischen Fertigkeiten/Zauber für die jeweilige Charakterklasse einfach in Gold und EP umrechnet und mit diesem errechneten Gold und diesen errechneten EP ganz normal nach dem Lernschema Fertigkeiten lernt. Da ich mehrmals gefragt wurde, ob die Lernpunkte für die beiden kostenfreien Sprachen in der Auflistung am Beginn des Threads enthalten sind: Die typischen Zauber und Fertigkeiten sind auf jeden Fall in EP/GS umgerechnet. Ob ich das bei den kostenfreien Sprachen auch gemacht habe, weiß ich nicht mehr. Der Nachfrage dürfte letztendlich die Frage zugrunde liegen, ob man bei der freien Charaktererstellung ebenfalls zwei Sprachen umsonst bekommt oder ob man die mit den EP/GS bezahlen muss. Meine Tendenz geht derzeit dahin, dass ich dazu raten würde, die Sprachen von den EP/GS wie zu Beginn des Threads aufgelistet zu bezahlen. Die Kosten dafür sind nicht hoch und dies ist ein kleiner Ausgleich dafür, dass die Charaktere (unterm Strich) etwas wirkmächtiger/effektiver gestaltet sind, als vergleichbare Charaktere des normalen Erschaffungssystems. Mfg Yon PS: Falls jemand Zeit und Lust hat, kann er ja mal nachrechnen, ob die EP/GS für die beiden kostenfreien Sprachen in der Auflistung zu Beginn enthalten sind. 1
Yon Attan Geschrieben 6. März 2020 Autor report Geschrieben 6. März 2020 (bearbeitet) Am 19.1.2020 um 20:44 schrieb Yon Attan: Da ich mehrmals gefragt wurde, ob die Lernpunkte für die beiden kostenfreien Sprachen in der Auflistung am Beginn des Threads enthalten sind: Die typischen Zauber und Fertigkeiten sind auf jeden Fall in EP/GS umgerechnet. Ob ich das bei den kostenfreien Sprachen auch gemacht habe, weiß ich nicht mehr. Der Nachfrage dürfte letztendlich die Frage zugrunde liegen, ob man bei der freien Charaktererstellung ebenfalls zwei Sprachen umsonst bekommt oder ob man die mit den EP/GS bezahlen muss. Meine Tendenz geht derzeit dahin, dass ich dazu raten würde, die Sprachen von den EP/GS wie zu Beginn des Threads aufgelistet zu bezahlen. Die Kosten dafür sind nicht hoch und dies ist ein kleiner Ausgleich dafür, dass die Charaktere (unterm Strich) etwas wirkmächtiger/effektiver gestaltet sind, als vergleichbare Charaktere des normalen Erschaffungssystems. Mfg Yon PS: Falls jemand Zeit und Lust hat, kann er ja mal nachrechnen, ob die EP/GS für die beiden kostenfreien Sprachen in der Auflistung zu Beginn enthalten sind. Ich habe nun Rückmeldung bekommen, dass zumindest beim "Weisen" die EP für die beiden kostenfreien Sprachen nicht in die EP-Summe mit hineingerechnet wurden. Theoretisch hätte man also auch bei dem vorliegenden, freien Charaktererstellungsmodell zwei Sprachen kostenfrei. Aus den oben genannten Gründen ziehe ich es aber vor, die Sprachen nicht kostenfrei zu lernen, sondern die dafür erforderlichen EP von der jeweiligen, im ersten Posting angegebenen, EP-Summe abzuziehen/zu bezahlen. Selbst dann sind die Charaktere nach der freien Erschaffung gefühlt stärker bzw. besser aufgestellt als Charaktere von der normalen Charaktererstellung. Eine Erfahrung die ich sowohl bei anderen Spielern wie auch bei mir selbst gemacht habe: Wenn das freie Charaktererstellungskonzept verwendet wird, werden bei Kämpfern i.d.R. viel weniger Punkte für Waffen ausgegeben, sondern diese Punkte werden eher bei Fertigkeiten oder Zaubern investiert. Mfg Yon Bearbeitet 6. März 2020 von Yon Attan
Fabian Geschrieben 26. September 2021 report Geschrieben 26. September 2021 (bearbeitet) Ich danke dir, dass du dir die Mühe gemacht hast, all das auszurechnen und uns deine Lösung hier vorgestellt hast. Ich denke auch, ein ganz ausgewogenes System ist fast unmöglich zu kreieren, da die Wertigkeit der einzelnen Fertigkeit doch sehr von der Art der Abenteuer abhängt, die gespielt werden sowie von deren Wirksamkeitsumfang. Spiele ich überwiegend Abenteuer in einem höfischen Milieu, dann wird Etikette auf einmal viel wichtiger und wertvoller, als bspw. Überleben Wald. Figuren mit einem kostengünstigen Zugang zu sozialen Fertigkeiten sind somit im Vorteil usw. Midgard gehört m. E. zu den klassichen Systemen der ersten Generation von Pen&Paper-Spielen, die im Mittelpunkt der Abenteuer den Dungeoncrawl sehen. Früher wurden die dafür typischerweise relevanten Fertigkeiten bezeichnenderweise als "Abenteuerfertigkeiten" kategorisiert. Bis heute sind diese Fertigkeiten vergleichsweise teuer, weil der Spieldesigner von einer bestimmten Art von Abenteuern ausgeht, die mit dem Spielsystem umgesetzt werden. Die Balance der Typen untereinander soll demnach auch über ein Zusammenspiel in der Gruppe erreicht werden, so zumindest meine Interpretation des Regelansatzes, in die jede Figur ihre Stärken einbringt und damit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Dungeoncrawls beiträgt. Ein weiterer Aspekt, der mir für eine Bewertung der Fertigkeiten wichtig erscheint, ist deren Wirksamkeitsumfang. Kämpfer/Krieger haben darum so viele Punkte in Waffenfertigkeiten, weil der Wirksamkeitsumfang jeder einzelnen Waffenfertigkeit sehr gering ist und sich kaum von dem anderer Waffenfertigkeiten unterscheidet (wesentliches Differenzkriterium ist der verursachte Schaden). Andere Spielsysteme unterscheiden bspw. nur zwischen Nahkampfwaffen und Schusswaffen. Hier ist der Wirksamkeitsumfang der einzelnen Fertigkeit weitaus größer. Wird der Wirksamkeitsumfang der Waffenfertigkeiten bei Midgard bspw. mit Verstellen oder bspw. Landeskunde verglichen, dann halte ich es für problematisch, die EP einfach in einen Topf zu werfen und sie beliebig verteilen zu lassen. Es weicht die Konstruktionsprämissen des Spielsystems Midgard teilweise auf. M. E. müsste, damit eine flexible Figurenerstellung erfogen kann, bei Midgard recht radikal an den Fertigkeiten gearbeitet werden und diese bezüglich ihres Wirksamkeitsumfanges überprüft werden. In der Folge sollte der Wirksamkeitsumfang der Fertigkeiten deutlich stärker angeglichen sein. Erst wenn der Wirksamkeitsumfang in etwa ähnlich ist, können m. E. Punkte "frei" verteilt werden (siehe bspw. Savage Worlds*, wo die freie Figurenerstellung m. E. sehr gut funktioniert). Ganz "frei" werden die Punkte wohl bei diesem System ebenfalls nicht verteilt, weil ich trotzdem die Vorgaben des Typs, den ich als Grundlage auswähle, beachten muss. Oder habe ich das falsch verstanden? Allerdings muss ich das in diesem Strang vorgestellte System der "freien" Figurenerschaffung wohl selbst mal gezielt ausprobieren, um mir ein fundierteres Urteil bilden zu können. Erst der Test bringt den gewünschten Einblick. Danke Yon für diesen Ansatz! *Bitte hier keine Diskussion zu unterschiedlichen Spielsystemen oder zu Savage Worlds im Besonderen beginnen, es ist nur als Beispiel für ein neueres System gadacht, welches einen anderen Konstruktionsansatz verfolgt. Mir ist klar, das dieses Spielsystem auch Schwächen hat usw. Bearbeitet 26. September 2021 von Fabian Abmilderung einiger Formulierungen und Ergänzung meines Beitrages.
Orlando Gardiner Geschrieben 27. September 2021 report Geschrieben 27. September 2021 (bearbeitet) Mir scheint, Du überschätzt etwas den Wirksamkeitsumfang des Wortes Wirksamkeitsumfang, inklusive der Verwendung dieses Wortes in Deinem Text. Bearbeitet 27. September 2021 von Orlando Gardiner 1
Yon Attan Geschrieben 27. September 2021 Autor report Geschrieben 27. September 2021 (bearbeitet) vor 22 Stunden schrieb Fabian: Ich danke dir, dass du dir die Mühe gemacht hast, all das auszurechnen und uns deine Lösung hier vorgestellt hast. Ich denke auch, ein ganz ausgewogenes System ist fast unmöglich zu kreieren, da die Wertigkeit der einzelnen Fertigkeit doch sehr von der Art der Abenteuer abhängt, die gespielt werden sowie von deren Wirksamkeitsumfang. Spiele ich überwiegend Abenteuer in einem höfischen Milieu, dann wird Etikette auf einmal viel wichtiger und wertvoller, als bspw. Überleben Wald. Figuren mit einem kostengünstigen Zugang zu sozialen Fertigkeiten sind somit im Vorteil usw. Midgard gehört m. E. zu den klassichen Systemen der ersten Generation von Pen&Paper-Spielen, die im Mittelpunkt der Abenteuer den Dungeoncrawl sehen. Früher wurden die dafür typischerweise relevanten Fertigkeiten bezeichnenderweise als "Abenteuerfertigkeiten" kategorisiert. Bis heute sind diese Fertigkeiten vergleichsweise teuer, weil der Spieldesigner von einer bestimmten Art von Abenteuern ausgeht, die mit dem Spielsystem umgesetzt werden. Die Balance der Typen untereinander soll demnach auch über ein Zusammenspiel in der Gruppe erreicht werden, so zumindest meine Interpretation des Regelansatzes, in die jede Figur ihre Stärken einbringt und damit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Dungeoncrawls beiträgt. Ein weiterer Aspekt, der mir für eine Bewertung der Fertigkeiten wichtig erscheint, ist deren Wirksamkeitsumfang. Kämpfer/Krieger haben darum so viele Punkte in Waffenfertigkeiten, weil der Wirksamkeitsumfang jeder einzelnen Waffenfertigkeit sehr gering ist und sich kaum von dem anderer Waffenfertigkeiten unterscheidet (wesentliches Differenzkriterium ist der verursachte Schaden). Andere Spielsysteme unterscheiden bspw. nur zwischen Nahkampfwaffen und Schusswaffen. Hier ist der Wirksamkeitsumfang der einzelnen Fertigkeit weitaus größer. Wird der Wirksamkeitsumfang der Waffenfertigkeiten bei Midgard bspw. mit Verstellen oder bspw. Landeskunde verglichen, dann halte ich es für problematisch, die EP einfach in einen Topf zu werfen und sie beliebig verteilen zu lassen. Es weicht die Konstruktionsprämissen des Spielsystems Midgard teilweise auf. M. E. müsste, damit eine flexible Figurenerstellung erfogen kann, bei Midgard recht radikal an den Fertigkeiten gearbeitet werden und diese bezüglich ihres Wirksamkeitsumfanges überprüft werden. In der Folge sollte der Wirksamkeitsumfang der Fertigkeiten deutlich stärker angeglichen sein. Erst wenn der Wirksamkeitsumfang in etwa ähnlich ist, können m. E. Punkte "frei" verteilt werden (siehe bspw. Savage Worlds*, wo die freie Figurenerstellung m. E. sehr gut funktioniert). Ganz "frei" werden die Punkte wohl bei diesem System ebenfalls nicht verteilt, weil ich trotzdem die Vorgaben des Typs, den ich als Grundlage auswähle, beachten muss. Oder habe ich das falsch verstanden? Allerdings muss ich das in diesem Strang vorgestellte System der "freien" Figurenerschaffung wohl selbst mal gezielt ausprobieren, um mir ein fundierteres Urteil bilden zu können. Erst der Test bringt den gewünschten Einblick. Danke Yon für diesen Ansatz! *Bitte hier keine Diskussion zu unterschiedlichen Spielsystemen oder zu Savage Worlds im Besonderen beginnen, es ist nur als Beispiel für ein neueres System gadacht, welches einen anderen Konstruktionsansatz verfolgt. Mir ist klar, das dieses Spielsystem auch Schwächen hat usw. Hallo Fabian, vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Deinen Hauptkritikpunkt meine ich darin zu erkennen, dass du befürchtest, dass Spieler*innen für ihre Charaktere bei einer freien Charaktererstellung stets die Fertigkeiten auswählen könnten, die für die jeweils gespielte Art von Abenteuer besonders nützlich ist. Hierzu zwei Gedanken von mir: Zum einen kann ich rückblickend (und ich spiele nun schon einige Zeit mit diesem System) festhalten, dass dies weder bei anderen Spieler*innen noch bei mir selbst der Fall war. Tendenziell beobachte ich vielmehr das Phänomen, dass also in sich stimmige Charaktere erschaffen werden, ohne Rücksicht darauf, welche Fertigkeiten in Hinblick auf die Abenteuerbewältigung besonders hilfreich sind. Dies könnte man nun damit erklären, dass in den von mir geleiteten Runden häufig ein Schwerpunkt auf dem ROLLENspiel liegt. Selbst wenn dies jedoch nicht so wäre - und damit komme ich zu meinem zweiten Punkt - würde die freie Charaktererstellung dennoch lediglich ermöglichen, dass Spieler*innen direkt von Spielbeginn an diejenigen Fertigkeiten für ihre Charaktere auswählen, die sie andernfalls mit den ersten Verfügbaren EP sowieso wählen würden/könnten. Ich erlebe sowohl bei mir selbst, insbesondere aber auch bei Midgard-Neulingen, dass die starren Vorgaben welcher Charakter zu Spielbeginn aus welchen Fertigkeiten auswählen darf, als enges Korsett erlebt werden. Ich kenne von vielen Spieler*innen die Aussage, dass sie die ersten EP welche sie erhalten, erst einmal dafür nutzen müssen, ihren Charakteren diejenigen Fertigkeiten beizubringen, die sie für das Charakterkonzept für wesentlich halten, die sie jedoch wegen des engen Lernschemas zu Spielbeginn noch nicht wählen durften (wohingegen sie andere Fertigkeiten lernen mussten, die sie eigentlich gar nicht wollen/brauchen). Deine Argumentation würde mich überzeugen, wenn es bei Midgard grundsätzlich so wäre, dass manche Charakterklassen generell manche Fertigkeiten nicht lernen können. Dies ist aber nicht (mehr) der Fall. Nach der Charaktererschaffung kann grundsätzlich jeder Charakter jede Fertigkeit lernen. Die von dir geäußerten Bedenken müssten sich damit spätestens im weiteren Spielverlauf sowieso bestätigen, da dann die Spieler*innen tatsächlich frei wählen können. Das ist nach meiner Erfahrung nicht der Fall und selbst wenn es so wäre (in einer Powergaming-Gruppe mag das der Fall sein) würde die freie Charaktererschaffung dies nicht generell, sondern lediglich früher (nämlich bereits im Rahmen der Charaktererstellung) ermöglichen. Ich kann nur dazu einladen, das Konzept der freien Charaktererstellung selbst auszuprobieren. Ich kenne bisher nur Personen, die nach dem entsprechenden Selbstversuch davon angetan sind. Mfg Yon Bearbeitet 27. September 2021 von Yon Attan 4
Gindelmer Geschrieben 30. September 2021 report Geschrieben 30. September 2021 Danke für die Mühe des Berechnens und für die Vorstellung eines alternativen Ansatzes zu Charaktererstellung. Ich finde die Idee sehr interessant und liebäugle damit den nächsten Abenteurer in dieser Weise zu erstellen.
Panther Geschrieben 30. September 2021 report Geschrieben 30. September 2021 Ich glaube, dieser Link trägt zur Diskussion bei https://www.midgard-forum.de/forum/topic/26265-figurenkonzepte-und-lernpunktekategorien/?tab=comments#comment-2320638
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