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Ring des Lebens vs Todeshauch, etc


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Geschrieben

Guten Morgen,

aus einer Nachbereitung eines Abenteuers hat sich mir eine Frage aufgedrängt:

Hilft ein Ring des Lebens gegen Zauber wie Todeshauch? Und wenn ja, wie? Denn es scheint ja mehr Lebenskraft im Ring als im Flammenkreis zu stecken, denn der eine richtet Schaden an, der andere nicht. Im Arkanum steht dazu nichts, aber die Beschreibung des Effekts klingt identisch wie die des Flammenkreis.

Zum Vergleich:

Ring des Lebens "... Es handelt sich dabei um konzentrierte Energie des Lebens..." (Arkanum, S.157)

Flammenkreis "...Der Verzauberte wird von einer kalten, blaugrünen Flammenlohe aus konzentrierter Lebenskraft eingehüllt..." (Arkanum, S.85)

Man könnte ja vielleicht die 4W6 Schaden des Rings mit den 3W6 Schaden des Hauchs gegenrechnen, wenn nix vom Todeshauchschaden übrig bleibt, ist er weg, sonst nur geschwächt. Das hätte den Vorteil, dass man nicht nur sich selbst, sondern auch andere Personen vor dem Hauch schützen könnte und dafür zahlt man ja auch 4AP und nicht nur einen.

Geschrieben

Ich sehe den Ring des Lebens als einen räumlich konzentrierten Zauber, so dass die Wirkung eben nicht den Schutz wie Flammenkreis bietet. Wesen mögen aus dem Wirkungsbereich fliehen wollen, eine Wolke aber nicht.

"Realistisch" betrachtet wird ein Ring des Lebens schon einen Effekt haben, aber eben nicht im Sinne der Abstraktion für die Abhandlung der Wirkung eines Zaubers. Das Kontaktgift findet halt seinen Weg.

Geschrieben

Der Unterschied ist, dass der Flammenkreis den Verzauberten während der Zauberdauer einhüllt und dicht umschließt, wohingegen der Ring des Lebens sich vom Zentrum aus wegbewegt und keine Fläche bedeckt, sondern lediglich überstreicht, bis er dann am Ende der Wirkungsdauer vergeht. Der Zauberer selbst kommt dabei nur einmal kurz während der ersten Runde mit dem Ring des Lebens in Kontakt, weswegen er gegen das Gift des Todeshauchs nicht schützen kann.

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Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Kejuro:

Hilft ein Ring des Lebens gegen Zauber wie Todeshauch? Und wenn ja, wie?

[Hausregel] Ich erinnere mich an eine Situation vor einigen Jahren, die ein solches Aufeinandertreffen von Todeshauch (von einem Todlosen gewirkt) und Ring des Lebens (von unserem Druiden gezaubert) mit sich brachte: Wir haben das durch ein Zauberduell geregelt (bei dem in unserem Fall der Ring des Lebens obsiegte und den Todeshauch verdrängte). Im Arkanum steht diese Regelung nicht, aber wir deuten die entsprechenden Passagen so.

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Prados Karwan:

Der Unterschied ist, dass der Flammenkreis den Verzauberten während der Zauberdauer einhüllt und dicht umschließt, wohingegen der Ring des Lebens sich vom Zentrum aus wegbewegt und keine Fläche bedeckt, sondern lediglich überstreicht, bis er dann am Ende der Wirkungsdauer vergeht. Der Zauberer selbst kommt dabei nur einmal kurz während der ersten Runde mit dem Ring des Lebens in Kontakt, weswegen er gegen das Gift des Todeshauchs nicht schützen kann.

Wahrscheinlich kommt der Zauberer mit dem Ring des Lebens gar nicht in Kontakt. Ansonsten wäre nämlich der analoge Zauber "Ring der Wilden Kraft" (DUM S.75) potentiell tödlich für den Zauberer. Außer man argumentiert, dass der Zauberer immun gegen seine eigenen Ringe ist.

EDIT: Ich würde den Ring auch nicht gegen einen Todeshauch wirken lassen, bzw. irgendwie gegenrechnen. Ansonsten müsste nach dieser Logik der Todeshauch auch gegen Geschosszauber aus konzentrierter Lebensenergie wie Feuerbienen schützen.

Bearbeitet von Kar'gos
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Kar'gos:

Ich würde den Ring auch nicht gegen einen Todeshauch wirken lassen, bzw. irgendwie gegenrechnen. Ansonsten müsste nach dieser Logik der Todeshauch auch gegen Geschosszauber aus konzentrierter Lebensenergie wie Feuerbienen schützen.

[Hausregel] Warum nicht!? Das wäre doch ein super Einfall des Spielers (oder vielleicht auch des SL) und sowas belohne ich als SL gerne, auch wenn wir uns dabei nicht mehr im ausformulierten Teil der Zauberbeschreibung bewegen.

Geschrieben

Als Hausregel kann man alles regeln, wie das Haus (Spielrunde) es will. Nach den Worten des Regelwerks aber hilft der Ring des Lebens nicht gegen Todeshauch. Wäre das so, würde es explizit genannt werden.

Ich bin für diese harte Regelauslegung, weil der Zauber Ring des Lebens ansonsten den Flammenkreis überflüssig werden ließe.

Geschrieben (bearbeitet)

Danke für eure Gedanken.

Also zunächst, der RdL schadet nur untoten Wesen (@Kar'gos) "... Energie des Lebens, die Untoten schadet, alle anderen Geschöpfe aber ohne Wirkung passiert." (ARK, S.157 oben) Dass heißt, es ist definitiv ein Zauber, den ich mitten im Kampf direkt um mich herum wirken kann, meine Gefährten und mich überstreicht und Untote dazu zwingt entweder 4W6 Schaden zu schlucken oder aus dem Kampf zurückzuweichen, mit entsprechenden Konsequenzen.

Warum sollte aber ein magisches Gift, das eben durch Lebenskraft vom berühren einer Oberfläche abgehalten werden kann von der selben Lebenskraft, die sich komplett wie ein 3m hoher geschlossener Zylinder ausdehnt nicht weggeschoben werden, oder halt neutralisiert werden? Die Kraft ist ja sogar noch konzentrierter, denn im Gegensatz zu Flammenkreis ist die Wirkung ja viel stärker ("...ein Untoter ... erleidet keinen Schaden, weicht aber ... zurück." (ARK, S.85)) Gegenüber den 4W6 Schaden vom RdL.

Und im Gegensatz zu Geschosszaubern wird auch tatsächlich ein immer größer werdender Zylinder komplett und lückenlos von der Wirkungsweise des Zaubers durchstrichen. Außerdem scheint der Konsens zu sein, dass während der 1 Minute Wirkungsdauer der komplette Raum den der Ring einnimmt mit Lebensenergie geflutet ist, da ich nicht mehrere Ringe ineinander setzen darf um mehrmals Schaden zu bewirken (https://www.midgard-forum.de/forum/topic/31328-ring-des-lebens-mehrmals-zaubern/)

Der Flammenkreis wird dadurch keinesfalls überflüssig, wirkt dieser doch länger (2 Minuten gegenüber 1 Minute) und ermöglicht taktisch gesehen völlig anderes Vorgehen (evtl. vor dem Kampf gewirkt, Wirkungsbereich bewegt sich mit dem Verzauberten mit).

Das dies einen Mehrwert des RdLs darstellen würde, stelle ich nicht in Frage, aber die Unterschiede zu Lebensflammen sind ja: Stufe 2 vs. Stufe 5 (entsprechende Lernkostenunterschiede); 1 AP vs. 4 AP; 2 Minuten vs. 1 Minute Wirkdauer. Also vom Balancing sehe ich da keine Schwierigkeiten.

Bearbeitet von Kejuro
Geschrieben (bearbeitet)
vor 20 Minuten schrieb Kejuro:

Danke für eure Gedanken.

Also zunächst, der RdL schadet nur untoten Wesen (@Kar'gos) "... Energie des Lebens, die Untoten schadet, alle anderen Geschöpfe aber ohne Wirkung passiert." (ARK, S.157 oben) Dass heißt, Es ist definitiv ein Zauber, den ich mitten im Kampf direkt um mich herum wirken kann, meine Gefährten und mich überstreicht und Untote dazu zwingt entweder 3W6 Schaden zu schlucken oder aus dem Kampf zurückzuweichen, mit entsprechenden Konsequenzen.

Hab ja vom Ring der Wilden Kraft gesprochen ;)

Flammenkreis oder auch die druidischen Lebensflammen wirken zusätzlich gegen Geisterwesen. Der Ring des Lebens fügt eben nur untoten Wesen Schaden zu. D.h. die "konzentrierte Lebenskraft" beider Zauber wird im Detail einmal defensiver und einmal offensiver ausgeformt (wie auch immer du dir den Zaubervorgang vorstellst).

Wenn du beide Zauberarten gleichsetzen magst, dann solltest du auch über die Fälle nachdenken, dass jemand mit Flammenkreis einen Untoten ins Handgemenge nimmt, oder sich in ein Geisterwesen reinstellt.

Die Idee ist an sich cool, als Hausregel kannst du das ja einsetzen.

 

Bearbeitet von Kar'gos
Geschrieben

@Kejuro Die Wirkung ist beim Flammenkreis eine Lohe, beim Ring des Lebens aber Energie. Einmal haben wir Holz -> Holz, einmal Holz -> Eis. Und wie @Prados Karwan oben schon ausführt, der Wirkungsbereich ist einmal ein Wesen (welches vollständig eingehüllt wird) und einmal ein Umkreis wo sich Nebel zusammen mit Energie aufhalten kann. Unabhängig von der doch recht deutlichen Beschreibung sehe ich daher keine Übertragungsmöglichkeit der Wirkungen.

Geschrieben

Ich frage mich:

Wenn die Wirkungsbereiche von Todeshauch und Ring des Lebens sich überschneiden: Muss dann (zumindest) für diesen Überschneidungsbereich nicht ein Zauberduell durchgeführt werden? Irgendwie hätte ich Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, dass Todeshauch und Ring des Lebens gleichzeitig am selben Ort wirken können.

Mfg   Yon

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Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Solwac:

@Kejuro Die Wirkung ist beim Flammenkreis eine Lohe, beim Ring des Lebens aber Energie. Einmal haben wir Holz -> Holz, einmal Holz -> Eis. Und wie @Prados Karwan oben schon ausführt, der Wirkungsbereich ist einmal ein Wesen (welches vollständig eingehüllt wird) und einmal ein Umkreis wo sich Nebel zusammen mit Energie aufhalten kann. Unabhängig von der doch recht deutlichen Beschreibung sehe ich daher keine Übertragungsmöglichkeit der Wirkungen.

Wenn du über Agens Reagenz und Prozess argumentierst, wird mein Fall noch eindeutiger:

Flammenkreis: Erschaffen Holz -> Holz

RdL: Zerstören Holz -> Eis

Todeshauch: Agens Eis

Also Zerstört der Prozess des RdL das Agens des Todeshauchs... viel Offensichtlicher, als dass die Anwesenheit des Reagenz Holz den Todeshauch blocken kann.

Geschrieben

Ich gewinne den Eindruck, dass dich unsere Auffassungen letztlich nicht so richtig interessieren, wenn sie deinem Vorschlag widersprechen. Irre ich mich? Das ist nicht böse gemeint, dein Beitrag wäre dann lediglich im Bereich der Hausregeln besser aufgehoben.

Geschrieben

Guten Abend,

interessiert bin ich definitiv. Allerdings fand ich bisher die Argumentation nicht schlüssig und meine Argumente nicht wirklich widerlegt. Ich finde den Austausch wichtig, da es ja um eine wirkliche Erweiterung der Einsatzmöglichkeit eines mittelstarken Zaubers geht.

Geschrieben (bearbeitet)

@Kejuro der Thread in deinem Link sagt nicht, das mehrere Ringe nacheinander in 10s Takt nicht additiv wirken,  Sie tun es.

Ansonsten warum sollte eine lebensenergie Mauer suf ein magisches Gift in der Umgebung wirken? Schlangenbiss wäre auch Eis. Meinst du auch, dass der dann neutralisiert ist?

Bearbeitet von Panther
Geschrieben

@Panther:

Moin, meine Argumentationslinie ist folgende (wie man oben lesen kann): Die Spruchbeschreibung von Flammenkreis (und Lebensflammen, dem reinen dweomeräquivalent) (die beide gegen Todeshauch helfen) und RdL beschreibt fast wortgleich den Effekt, dass die konzentrierte Lebensenergie die vom Zaubernden ausgeht, einen fast gleichen Einfluss auf die Welt hat. Wenn also der Flammenkreis, der rein logisch betrachtet viel weniger Lebensenergie enthält, da er nur 1 AP kostet und Untote lediglich schadensfrei zurückweichen lässt gegen Todeshauch hilft, warum sollte ein anderer Zauber, der wesentlich mehr Lebensenergie freisetzt (nämlich für 4 AP in einem maximalen Radius von 18m 4W6 Schaden anrichtet) nicht auch gegen den Todeshauch helfen? 

Die Wirkungsdauer des RdL ist eine Minute, die des Todeshauch ebenfalls. Eine räumliche Koexistenz der beiden Effekte klingt unlogisch. Daher denke ich, dass ein Zauberduell tatsächlich der sinnvollste Weg ist, das Problem  zu lösen.

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Kejuro:

Guten Abend,

interessiert bin ich definitiv. Allerdings fand ich bisher die Argumentation nicht schlüssig und meine Argumente nicht wirklich widerlegt. Ich finde den Austausch wichtig, da es ja um eine wirkliche Erweiterung der Einsatzmöglichkeit eines mittelstarken Zaubers geht.

Ich fürchte, du verlangst Unmögliches. Eine Argumentation (oder konkret: eine Widerlegung) in deinem Sinne kann es nicht geben, da du das ausschlaggebende Argument nicht anerkennen möchtest, nämlich den Wortlaut der Regeln. Diese sehen den von dir vorgeschlagenen Anwendungsfall schlicht nicht vor und geben es dem Spieler auf, eine - sofern er das denn überhaupt haben möchte - spielweltlogische Begründung dafür zu finden.

Du gehst jetzt den anderen Weg und möchtest aus einer Leerstelle im Text eine logische Begründung ableiten, warum dein Vorschlag zutreffend sein könnte. Es ist also in gewissem Maße eine Art des Powergamings: Die Regeln verneinen etwas nicht explizit, also sollte es möglich sein. Für eine solche Überlegung kann es aus der bestehenden Regel-Logik her keine Unterstützung geben, insofern ist die Argumentation an diesem Punkt beendet. Es liegt einzig in deiner Entscheidung, ob du eine entsprechende Hausregel einführen möchtest.

  • Thanks 1
Geschrieben

@Kejuro:

Könntest du anerkennen, dass 4W6 Schaden auf ziemlich viele Wesen im Wirkungsbereich für 4 AP ein ziemlich großer Effekt des Ring des Lebens ist, der nicht noch durch das Kontern weiterer Zauber gesteigert werden muss?

Für mich kann Magie mit den selben Mitteln völlig unterschiedliche Effekte haben, genauso wie ich mit einer Pistole schießen, jemandem auf den Kopf schlagen oder einen Nagel in die Wand klopfen könnte.

Die Flammenlohe hüllt den Körper ein und lässt gewisse Dinge und Wesen nicht eindringen. Wesen aus psychischem Grund und diese Nebel aus magisch-physikalischen Gründen.

Der Ring besteht aus meiner Sicht aus einer anderen Konzentration/Nutzung der Lebensenergie. Hier wird diese nicht als Schutz sondern als Waffe eingesetzt. Warum sollte die Offensivwaffe gleichzeitig auch eine Defensivwaffe sein und Schaden verhindern? Da könnte ich bei einem großen Metallschild auch argumentieren, wenn ich damit zuschlagen muss ich wie beim Bihänder auch 2W6-Schaden machen, beides Stahl und 5 kg schwer.

Man kann aus denselben Werkstoffen unterschiedliche Dinge herstellen, die auch unterschiedlich wirken.

Es gibt ja genügend Zaubersprüche mit Erschaffen Feuer Feuer, die alle nicht identisch wirken und auch nicht alle geringeren Zauber ersetzen können. Mit einer Feuerkugel wird es im Gegensatz zu Feuerfinger schwierig ein Lagerfeuer zu entzünden.

Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb Yon Attan:

Wenn die Wirkungsbereiche von Todeshauch und Ring des Lebens sich überschneiden: Muss dann (zumindest) für diesen Überschneidungsbereich nicht ein Zauberduell durchgeführt werden? Irgendwie hätte ich Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, dass Todeshauch und Ring des Lebens gleichzeitig am selben Ort wirken können.

Ich sehe das zwar so wie @Yon Attan, würde aber für eine flexible Lösung plädieren. Solche Situationen (Todeshauch prallt auf Ring des Lebens) kommen zu selten vor (in meiner seit 20 Jahren laufenden Kampagne exakt einmal), als dass sie nach einer Regel (oder richtiger: Hausregel) verlangten. :dunno:

Die einen halten sich mit guter Begründung an die Regeln, die anderen argumentieren eben mit der Phantasie. Powergaming, so mein Eindruck, ist da weniger das Ziel, weil die Situation zu selten vorkommt (s.o.), als dass sie Powergamern vonnutzen wäre. Wenn ich als SL jedoch den Eindruck gewinnen würde, dass ein Spieler permanent diesen Zauberspruch außerhalb der Regeln einsetzt mit Begründungen außerhalb der Regeln, würde ich allerdings diesem Spieler Grenzen seines Spielstils in meinem Spiel aufzeigen. Bisweilen würde ich so ein spontanes trickreiches Verhalten jedoch nicht sanktionieren, sondern belohnen (indem ich es außerhalb des Regelwerks) spontan erlaube.

Am Ende kommt es auf den Spielstil des SL an, mit dem hoffentlich alle Mitspieler glücklich sind. Ob regelkonform oder nicht, spielt dabei dann keine Rolle mehr.

Geschrieben

@Kejuro: Ich finde, die Spielerideen müssen sich mit der Formulierung der Regeln, Fertigkeits- oder Spruchbeschreibungen leicht in Einklang bringen lassen. Wenn man sich da was aus den Fingern saugen muss, um etwas für nachvollziehbar/regelkonform zu halten, dann sollte einem genau diese Maßnahme zu denken geben.

Wenn ich als SL die Phantasie durchgehen lasse, dann kann ich doch nicht einmal so und einmal so entscheiden, das fände ich inkonsequent.

Und es ist ein großer Unterschied, ob man um Feinheiten ringt oder eben so deutliche und offiziell nicht formulierte Veränderung in der Wirkung - hier des Spruches - vornehmen möchte.

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Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Jürgen Buschmeier:

Wenn ich als SL die Phantasie durchgehen lasse, dann kann ich doch nicht einmal so und einmal so entscheiden, das fände ich inkonsequent.

Auf den ersten Blick sähe eine solche Regelung inkonsequent aus, da gebe ich dir recht. Wenn sich jedoch Prämissen ändern, muss ein guter SL seine anfängliche Regelung überdenken und verändern. Situationen können sich verändern und neue Lagen sollten berücksichtigt werden. Wenn eine spontane tolle Idee des Spielers ("Ich zaubere meinen Ring des Lebens mit letzter Kraft gegen den Todeszauber des fiesen Bösewichts!") aus dramaturgischen Gründen gewürdigt wird und zu grandiosen Spielerlebnissen wird, so bedeutet das nicht, dass der Spieler diese (sagen wir mal) lockere situationsbedingte Interpretation des Spielleiters für sich selbst auch in anderen Situationen nutzen kann. Kommunikation über die Vorstellungen ist da wichtig und der SL hat in jedem Fall das letzte Wort (und sollte dabei im Sinne des Spielspaßes die Spielbalance nicht außer Acht lassen).

 

vor 23 Minuten schrieb Jürgen Buschmeier:

Und wenn die Gruppe mit was auch immer glücklich ist, dann ist es für diese Gruppe ok. Es führt aber vielleicht zu Irritationen, wenn auf Cons dann alles anders ist.

Ja, das stimmt. Und solche Irritationen sollten mit (idealerweise humorvoller) Gelassenheit kommuniziert werden. Bei grundsätzlichen Hausregeln ist das simpel: Einfach vorher den Spielern die Handhabung mitteilen ("Bei mir werden gezielte Treffer in einem Kampf nach M4-Regeln gehandhabt"). Bei einzelnen Situationen wird es schwieriger und hängt stark vom Spielleiterstil ab. Am Ende verliert derjenige an Spielspaß, der bockig ist und sich nicht in einer einmaligen (Con-)Situation auf einen anderen Spielstil einlassen kann. Gelassenheit und Humor sind meiner Ansicht nach förderliche Herangehensweisen.

Aber ich glaube, wir kommen vom (doch recht speziellen) Thema ab: Ich würde als SL (eingedenk der Tatsache, dass es so nicht in den Regeln steht) situationsangemessen reagieren und wahrscheinlich aus dramaturgischen Gründen ein Zauberduell gewähren. Augenmaß ist nach meiner Erfahrung eine der wichtigsten Eigenschaften eines Spielleiters.

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Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Baldor:

1. Auf den ersten Blick sähe eine solche Regelung inkonsequent aus, da gebe ich dir recht. Wenn sich jedoch Prämissen ändern, muss ein guter SL seine anfängliche Regelung überdenken und verändern. Situationen können sich verändern und neue Lagen sollten berücksichtigt werden. Wenn eine spontane tolle Idee des Spielers ("Ich zaubere meinen Ring des Lebens mit letzter Kraft gegen den Todeszauber des fiesen Bösewichts!") aus dramaturgischen Gründen gewürdigt wird und zu grandiosen Spielerlebnissen wird, so bedeutet das nicht, dass der Spieler diese (sagen wir mal) lockere situationsbedingte Interpretation des Spielleiters für sich selbst auch in anderen Situationen nutzen kann. Kommunikation über die Vorstellungen ist da wichtig und der SL hat in jedem Fall das letzte Wort (und sollte dabei im Sinne des Spielspaßes die Spielbalance nicht außer Acht lassen).

 

2. Ja, das stimmt. Und solche Irritationen sollten mit (idealerweise humorvoller) Gelassenheit kommuniziert werden. Bei grundsätzlichen Hausregeln ist das simpel: Einfach vorher den Spielern die Handhabung mitteilen ("Bei mir werden gezielte Treffer in einem Kampf nach M4-Regeln gehandhabt"). Bei einzelnen Situationen wird es schwieriger und hängt stark vom Spielleiterstil ab. Am Ende verliert derjenige an Spielspaß, der bockig ist und sich nicht in einer einmaligen (Con-)Situation auf einen anderen Spielstil einlassen kann. Gelassenheit und Humor sind meiner Ansicht nach förderliche Herangehensweisen.

Aber ich glaube, wir kommen vom (doch recht speziellen) Thema ab: Ich würde als SL (eingedenk der Tatsache, dass es so nicht in den Regeln steht) situationsangemessen reagieren und wahrscheinlich aus dramaturgischen Gründen ein Zauberduell gewähren. Augenmaß ist nach meiner Erfahrung eine der wichtigsten Eigenschaften eines Spielleiters.

Zu 1.: Wenn sich das Textverständnis grundsätzlich ändert, habe ich damit kein Problem. Ich möchte mich aber als Spieler darauf verlassen können, dass Regeln gelten oder Abweichungen vorher besprochen werden.

Zu 2.: Humor und Bockigkeit sehe ich genauso wie du. Wer auf Cons geht, sollte da offen sein. Und zu diesem Fall: Nur aus dramaturgischer Sicht sollte man nicht eine Regel ändern. Dafür gibt es Glückspunkte, Göttliche Gnade, Schicksalsgunst. Und Figuren dürfen sterben. Sei es aus eigener Dummheit oder Pech. Hier hätte ich als SL ganz klar entschieden, das geht nicht. Und auch als Spieler wäre ich sehr verwundert gewesen und hätte das als willkürlichen Regelbruch betrachtet. und im weiteren Verlauf des Spieles entweder konsequent ausgeblendet oder bei einer ähnlichen Situation zu Gunsten einer anderen Figur auch einen solchen Regelbruch gefordert. Z. B. hätte dann ein Krieger mit seinem großen Schild auch 2W6+ Schaden anrichten dürfen, genau wie mit seinem Bihänder. (Erklärung s.o.)

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Jürgen Buschmeier:

Ich möchte mich aber als Spieler darauf verlassen können, dass Regeln gelten oder Abweichungen vorher besprochen werden

Verstehe ich, ist aber aufgrund der Komplexität unseres Hobbys faktisch leider nicht vollumfänglich möglich. "Sollte ein Todeszauber gewirkt werden, so kann dieser durch folgende Zauber per erfolgreichem Zauberduell neutralisiert werden" ist ein Beispiel von hunderten spezieller Situationen, die über das Niveau von grundsätzlichen (d.h. auf zahlreiche Situationen anwendbaren) Hausregeln hinausgehen. Letztere sollten in der Tat vorher kommuniziert werden, das sehe ich genauso wie du.

 

vor 3 Stunden schrieb Jürgen Buschmeier:

Nur aus dramaturgischer Sicht sollte man nicht eine Regel ändern.

Warum nicht?

 

vor 3 Stunden schrieb Jürgen Buschmeier:

Dafür gibt es Glückspunkte, Göttliche Gnade, Schicksalsgunst

Nein, diese Goodies sind nur für reines Würfeln à "Wiederhole den Resistenzwurf!" da. Sie ersetzen nicht das, worauf ich hinaus möchte, nämlich den Gebrauch kreativer Lösungen (die vorstellbar sind!) sowie von Phantasie und die zu den Wow-Erlebnissen führen, an die wir uns noch Jahre später vielleicht erinnern. "Ich wiederhole meinen Resistenzwurf unter Einsatz des [Gummipunktes]" kann natürlich auch zu so einem Erlebnis führen, ist aber m.E.n. deutlich weniger wahrscheinlich. Kein Regelsystem dieser Welt kann die Komplexität menschlichen Denkens und Vorstellungsvermögens einfangen, folglich sind Regelsysteme per se begrenzt. 

 

vor 3 Stunden schrieb Jürgen Buschmeier:

Und Figuren dürfen sterben. Sei es aus eigener Dummheit oder Pech.

Absolut, das unterschreibe ich voll und ganz und genau solche Situationen sind oft auch dramatisch und hinterlassen (als vielleicht traurige Situationen) einen bleibenden Eindruck (welcher wiederum positiv sein kann). Ein Beispiel hierzu findet man bei Taliesin Jaffe (Lessons in making characters bei youtube, ca. 8:34). Diese Feststellung hat aber mit dem Thema wenig zu tun.

 

vor 3 Stunden schrieb Jürgen Buschmeier:

Hier hätte ich als SL ganz klar entschieden, das geht nicht. Und auch als Spieler wäre ich sehr verwundert gewesen und hätte das als willkürlichen Regelbruch betrachtet.

Wir haben einen unterschiedlichen Spielstil und das ist völlig okay. Ich bin mir sicher, dass du viel Spaß hast mit deinem Spielstil und der ist für dich perfekt. :)

 

vor 3 Stunden schrieb Jürgen Buschmeier:

Z. B. hätte dann ein Krieger mit seinem großen Schild auch 2W6+ Schaden anrichten dürfen, genau wie mit seinem Bihänder.

Nein, hätte ich nicht erlaubt, da fehlt das erwähnte Augenmaß für die Anwendung von Regeln sowie Berücksichtigung besonderer Situationen und Einfälle. Meiner Auffassung nach ist gute Spielleitung etwas, das weitaus mehr ist als die Anwendung von Regeln (aber diese eben auch als wichtigen Bestandteil umfasst!). Sie ist eine Kunst, Menschen um sich herum eine wortwörtlich phantastische Zeit zu bereiten. In dieser Zeit soll Dummheit bestraft werden und Charaktere können sterben. So ein Augenmaß braucht jahrelange Übung (ohne Perfektion jemals erreichen zu können) und transzendiert schnödes Powergaming, welches mittel- und langfristig keinen Spaß machen kann und insofern spielleiterische Kurzsichtigkeit reflektiert.

Happy gaming :)

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