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Der Herr der Ringe


Henni Potter

Der Herr der Ringe - Nicht jeder findet alles gut!  

110 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Der Herr der Ringe - Nicht jeder findet alles gut!

    • * Zeitverschwendung
      2
    • ** eher schwach
      2
    • *** Durchschnitt
      8
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      35
    • ***** Großartig
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Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 10 Dez. 2003,21:33)][...]Diesen Strang habe ich nämlich insbesondere eröffnet, als ich im Filmthread zu RotK von Rosendorn las:
Zitat[/b] ]Ich kann den Hype um das Buch gar nicht verstehen. Es ist eine platte Story, schriftstellerisch unzulänglich und vor allem viel zu lang.

Nun, "schriftstellerisch unzulänglich" kann ich hinsichtlich bestimmter Passagen verstehen (auch wenn ich bei Tolkien auch einige Stärken sehe, z. B. in seiner Wortwahl), aber warum ist die Story platt (im Vergleich nicht nur zu anderer Fantasy-Literatur)? Und wie kann es sein, dass du, Rosendorn, als ausgewiesener George Martin-Fan die gerade einmal tausend Seiten als zu lang empfindest?[...]

Nur kurz (und sorry, dass ich nicht jeden eurer ellenlangen Beiträge komplett gelesen habe):

 

Meine Aussage war (von mir) sehr verkürzt und stellt natürlich nur eine Zusammenfassung meines persönlichen Urteils dar. Über die schriftstellerischen Unzulänglichkeiten Tolkiens brauche ich ja wohl nichts mehr zu sagen - sie erkennen ja dem Anschein nach auch einige Fans, jedenfalls habe ich sie hier schon mehrmals erwähnt gesehen.

 

Mit "platt" meine ich (wie auch wunderbar und viel detailierter von Prados ausgeführt) tatsächlich die einfache und mehr oder weniger eindimensionale Schilderung der Geschichte mit ihren Figuren. Sicher mag man vielleicht in jedem der Charaktere ein paar Zweifel, Ängste usw. finden - überraschen tut (mich) allerdings niemand. Wir haben mit Frodo den typischen Held wider Willen, der da durch das Abenteuerchen taumelt. Er hat ein paar (natürlich meistens gute und mächtige) Reisegefährten, die ihm an den entscheidenden Stellen helfen, nicht zu Bewältigendes zu bewältigen. Am Schluss ist (nach den obligatorischen Rückschlägen) alles wieder gut, auch wenn Väterchen Zufall ein wenig mithilft. Aber das alleine überrascht mich noch lange nicht.

 

Beim Lesen fand ich die Geschichte einfach zu lang. Ich meine damit nicht die Seitenzahl, sondern die subjektive Länge. Wenn ich mich mitten im dritten von den sechs Büchern ständig frage, wann denn der Ring endlich zerstört wird, ist mir das eindeutig zu lang(weilig). Ein straff geschriebenes Buch hätte dieselbe Geschichte IMHO auch in 200-300 Seiten ausdrücken können, ohne dass Entscheidendes fehlen würde.

 

Generell stößt mich einfach die (für mich) uninteressante Geschichte ab. Ich kann mich mit keinem der Charaktere identifizieren und mitleiden/mitfreuen.

 

Ich muss aber auf jeden Fall zugeben, dass ich bei diesem Werk überhaupt nicht in die Tiefe gegangen bin und es auch nicht tun werde. Ich habe außer dem Hobbit und HdR nichts von Tolkien gelesen, da es mich einfach nicht interessiert und mir meine Zeit nicht Wert ist. Deswegen kann ich natürlich nicht auf eurem Niveau diskutieren und werde mich nun auch wieder zurückziehen.

 

Ich möchte nochmals betonen, dass meine Abneigung schlicht und einfach aus meinem Lesegefühl entstanden ist und nicht Sache langjähriger Kontemplation. Ich lese ein Buch und es gefällt mir oder eben nicht. HdR gefällt mir nicht - mehr Rechtfertigung brauche ich nicht, um mich nicht weiter damit zu beschäftigen.

 

Die Filme gefallen mir hingegen recht gut, da ich Peter Jacksons Handwerkskunst bewundere, ich eine erfrischende Entschlackung der Story sehe und mir die aufwändigen Bilder einfach gut gefallen. Die Geschichte bleibt natürlich trotzdem (in meinen Augen) platt und wird auch bestimmt nicht besser. Vielleicht sehe ich auch deswegen die Filme nicht ganz so oft wie andere aus meinem Bekanntenkreis. Je einmal in der Kino- und der SEE-Version genügt mir vorläufig.

 

Grüße und viel Spaß noch bei der Literaturkritik...

Der alte Rosendorn

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Top-Benutzer in diesem Thema

Geschrieben

Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Geschrieben
Zitat[/b] (Rosendorn @ 11 Dez. 2003,14:10)]Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Mutant  notify.gif

Geschrieben
Zitat[/b] (Rosendorn @ 11 Dez. 2003,14:10)]Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Ich kann deine Erläuterungen nachvollziehen, Rosendorn, und verstehe dich jetzt besser. Ich danke dir für deine Ausführungen und werde mich besserwisserischer Anmerkungen enthalten - mit einer Ausnahme: Es heißt "in keiner Weise", Herr Lehrer! wink.gif

 

Grüße,

 

Hendrik

Geschrieben
Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 12 Dez. 2003,12:23)]
Zitat[/b] (Rosendorn @ 11 Dez. 2003,14:10)]Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Ich kann deine Erläuterungen nachvollziehen, Rosendorn, und verstehe dich jetzt besser. Ich danke dir für deine Ausführungen und werde mich besserwisserischer Anmerkungen enthalten - mit einer Ausnahme: Es heißt "in keiner Weise", Herr Lehrer! wink.gif

 

Grüße,

 

Hendrik

Oh, schön. Ist meine Definition der Plattheit von Fantasy damit rehabilitiert? Immerhin zitiert Rosendorn sie.

 

Grüße

Prados

Geschrieben
Zitat[/b] (Prados Karwan @ 12 Dez. 2003,12:33)]
Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 12 Dez. 2003,12:23)]
Zitat[/b] (Rosendorn @ 11 Dez. 2003,14:10)]Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Ich kann deine Erläuterungen nachvollziehen, Rosendorn, und verstehe dich jetzt besser. Ich danke dir für deine Ausführungen und werde mich besserwisserischer Anmerkungen enthalten - mit einer Ausnahme: Es heißt "in keiner Weise", Herr Lehrer! wink.gif

 

Grüße,

 

Hendrik

Oh, schön. Ist meine Definition der Plattheit von Fantasy damit rehabilitiert? Immerhin zitiert Rosendorn sie.

 

Grüße

Prados

Nein. Deine Kritik wandte sich gegen das gesamte Genre der Fantasy-Literatur, Rosendorn übertrug sie nur auf Tolkiens Einzelwerk. Rosendorn Meinung kann ich verstehen, auch wenn ich sie nicht teile. Deine Kritik halte ich hingegen schlichtweg für eine falsche Analyse und eine unzulässige Verallgemeinerung.

 

Du kannst deine Genre-Kritik ja gerne einmal statt auf den Herrn der Ringe auf Martins Lied von Eis und Feuer anwenden und Rosendorn fragen, ob er dir zustimmt.

 

Grüße,

 

Hendrik

Geschrieben
Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 12 Dez. 2003,13:26)]
Zitat[/b] (Prados Karwan @ 12 Dez. 2003,12:33)]
Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 12 Dez. 2003,12:23)]
Zitat[/b] (Rosendorn @ 11 Dez. 2003,14:10)]Ach ja, und das habe ich vergessen:

Wer meine Erklärung (oben) nicht nachvollziehen kann, den muss ich leider enttäuschen. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht deutlicher ausdrücken, da meine Ablehnung auf einem Gefühl basiert und Gefühle nun einmal nicht deutlicher erklärt werden können.

 

HdR spricht mich eben in keinster Weise an. Ich bin immun. wink.gif

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Ich kann deine Erläuterungen nachvollziehen, Rosendorn, und verstehe dich jetzt besser. Ich danke dir für deine Ausführungen und werde mich besserwisserischer Anmerkungen enthalten - mit einer Ausnahme: Es heißt "in keiner Weise", Herr Lehrer! wink.gif

 

Grüße,

 

Hendrik

Oh, schön. Ist meine Definition der Plattheit von Fantasy damit rehabilitiert? Immerhin zitiert Rosendorn sie.

 

Grüße

Prados

Nein. Deine Kritik wandte sich gegen das gesamte Genre der Fantasy-Literatur, Rosendorn übertrug sie nur auf Tolkiens Einzelwerk. Rosendorn Meinung kann ich verstehen, auch wenn ich sie nicht teile. Deine Kritik halte ich hingegen schlichtweg für eine falsche Analyse und eine unzulässige Verallgemeinerung.

 

Du kannst deine Genre-Kritik ja gerne einmal statt auf den Herrn der Ringe auf Martins Lied von Eis und Feuer anwenden und Rosendorn fragen, ob er dir zustimmt.

 

Grüße,

 

Hendrik

Oh, schade. Und ich hatte schon gehofft ...

 

Na, dann wünsche ich noch frohen Meinungsaustausch.

 

Grüße

Prados

Geschrieben
Zitat[/b] (Owen @ 11 Dez. 2003,12:24)][...] folgende Bücher besser gefallen haben (zufällige Reihung): Erdsee - LeGuin, Der Drachbeinthron - Tad Williams, Das Silmarilion - Tolkien und Der Wurm Ouroborus - E.R. Eddison.

[...]

Meine Reden, das Silmarillion ist noch besser smile.gif

Geschrieben
Zitat[/b] (Hendrik Nübel @ 12 Dez. 2003,12:23)][...]Es heißt "in keiner Weise", Herr Lehrer! wink.gif [...]

Auch wenn ich nun bestimmt wieder wegen eines OT-Postings einen auf den Deckel bekomme:

 

Da kann ich dir in keinster Weise zustimmen. Der von mir gewählte Ausdruck ist umgangsprachlich korrekt und auch noch grammatikalisch richtig gebildet. Bei uns sagt man das halt so, wenn man diesen Ausspruch besonders betonen will. "In keiner Weise" spiegelt meine gewünschte Aussage nicht so korrekt wieder.

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

 

@Prados: Ich stimme deinen Ausführungen "nur" in Bezug auf HdR zu. Bei "SoFaI" von GRRM wäre eine solche Kritik natürlich vollkommen falsch und bei den Haaren herbei gezogen. wink.gif

Geschrieben
Zitat[/b] (Rosendorn @ 13 Dez. 2003,14:07)][...]

 

@Prados: Ich stimme deinen Ausführungen "nur" in Bezug auf HdR zu. Bei "SoFaI" von GRRM wäre eine solche Kritik natürlich vollkommen falsch und bei den Haaren herbei gezogen. wink.gif

Das habe ich befürchtet. Ich habe auf Hendriks harsche Kritik damit begonnen, das von dir so kennend abgekürzte Werk zu lesen. Ich rechne zwar nicht damit, es wirklich komplett zu lesen, da sein Umfang - doch nicht nur der - diesem Ansinnen im Wege stehen dürfte, doch nach einige hundert Seiten muss ich auch über diese Bücher meinen Stab brechen.

 

Es ist handwerklich überaus professionell geschrieben; man merkt Martin deutlich an, dass er als Drehbuchschreiber tätig war. Viele Szenen schreien geradezu nach einer Verfilmung bzw. lassen sich völlig problemlos vor dem inneren Auge visualisieren. In diesem Sinne schreibt er also sehr gefällig, da er dem Leser ein durch die heutige Medienwelt sehr bekanntes Aufbauschema verwendet. Er verwendet die richtigen Zutaten von Spannung und Emotion, würzt das Ganze mit ein bisschen verruchtem und bei uns negativ sanktioniertem Sex und kann auf Erfolg spekulieren.

 

Bislang, und ich möchte dieses "bislang" berücksichtigt wissen, sehe ich meine Generalkritik allerdings nicht beschädigt. Der gesamte Aufbau erinnert sehr stark an "Dallas" oder "Denver" auf Fantasy: Zwei mächtige Geschlechter stehen unvereinbar gegeneinander, mehrere - für mich - noch nicht einschätzbare äußere Faktoren werden, so vermute ich mal, mal der einen, mal der anderen Seite fast zufällig bzw. über eine alte Legende vorhergesagt, zur Seite springen. Auch hier offenbart sich also zunächst das bewährte Schema von Gut und Böse.

 

Die Charakterisierungen der bislang von mir kennen gelernten Hauptpersonen haben bisweilen karikaturhafte Züge, so überzeichnet und berechenbar wollen sie mir scheinen - doch das dürfte einen Großteil ihres Reizes für den Leser ausmachen. In diesen engen Verhaltenskäfigen gefangen verhalten sie sich den Anforderungen gegenüber recht starr und berechenbar, häufig geradezu klischeehaft (z.B. Brans Mutter). Alle fünf Kinder besitzen deutlich voneinander unterscheidbare Charakterzüge, die leider wiederum klischeehaft gegeneinander auszuspielen sind. Hier mangelt es Martin deutlich an Subtilität.

 

Das Buch besticht durch seinen Detailreichtum und seine Ideen, also Eigenschaften, die der eigentlichen Ausarbeitung vorausgehen. Anders ausgedrückt könnte man sagen, Martin hat über das schwache Fahrgestell der Fantasy eine chromblitzende Ferrarikarosserie gestülpt, die ausgesprochen schick wirkt. Doch wehe, man wirft einen Blick unter die Haube.

 

Letztlich bleibt also als Bewertungskriterium die Frage, was ein Buch überhaupt erreichen soll. Soll es "nur" unterhalten oder den Leser auch "befördern" und zum konstruktiven und kritischen Denken anregen? Unter erstem Gesichtspunkt ist "Das Lied von Eis und Feuer" sicherlich ein großer Wurf, unter zweitem Gesichtspunkt aber wohl ein sehr dünnes Brett.

 

Ich werde noch ein bisschen weiter lesen und mich dann gegebenenfalls wieder zu Wort melden.

 

Grüße

Prados

 

Edit sagt, dass ich von Autos keine Ahnung habe. Ferrari schreibt sich anders, als ich es zunächst getan hatte.

 

 

 

 

Geschrieben

Ich habe für "empfehlenswert" gestimmt, und das nur für Fantasy-Freunde. Warum?

Nun, ich kann nicht so geschliffene Literaturkritiken anbringen wie Prados, aber:

Das Buch hat grooooße Längen. Am schlimmsten finde ich die "Lieder" und "Gedichte". Die habe ich auch nach den ersten paar konsequent überblättert. Auch z.B. die Schilderung der langen Wanderung in Mordor zieht sich wie Kaugummi und der Anfang ist, bis auch nur irgendwas passiert, das man "spannend" nennen könnte, einfach zu lang.

Den verstaubten Stil des Englisch-Professors merkt man den Büchern stellenweise stark an.

Auch wenn manchen (speziell Tolkien-Verehrern) alles so konsequent durchdacht scheint: Wie hier schon geschrieben wurde: Für jemanden, der nur den Hobbit und den HdR kennt, bleibt vieles bruchstückhaft, eben so, als müßte man eine Menge mehr Hintergrund kennen, um das Buch genießen zu können (um einen Midgard-Vergleich heranzuziehen: HdR ist wie ein Abenteuer, das auf dem sehr komplexen Hintergrund eines umfangreichen Quellenbandes erstellt wurde. Wer den QB nicht hat, hat nur das halbe Vergnügen)

 

Insofern ist meine Kritik weniger hochstehend angesiedelt, als ich sage, daß mich das Buch stellenweise (nicht insgesamt) gelangweilt hat und damit auch dem niedrigen Anspruch der reinen Unterhaltung nicht immer Genüge getan hat.

 

Ich habe mich, als ich 14, 15, 16 war, konsequent geweigert, das Buch zu lesen als alle meine Freunde es lasen und habe es erst gelesen, knapp bevor der Film herauskam. Ich bin froh darüber. Als 16jähriger hätte ich das langweilige Buch in eine Ecke gepfeffert (und ich war eigentlich ein Vielleser)

 

Insgesamt ist es jedoch mMn lesenswert, weil es eine märchenhafte Geschichte in einer recht gut durchdachten und komplexen Grundwelt erzählt.

Geschrieben
Zitat[/b] (Prados Karwan @ 13 Dez. 2003,14:43)]Das habe ich befürchtet. Ich habe auf Hendriks harsche Kritik damit begonnen, das von dir so kennend abgekürzte Werk zu lesen. Ich rechne zwar nicht damit, es wirklich komplett zu lesen, da sein Umfang - doch nicht nur der - diesem Ansinnen im Wege stehen dürfte, doch nach einige hundert Seiten muss ich auch über diese Bücher meinen Stab brechen.

 

Es ist handwerklich überaus professionell geschrieben; man merkt Martin deutlich an, dass er als Drehbuchschreiber tätig war. Viele Szenen schreien geradezu nach einer Verfilmung bzw. lassen sich völlig problemlos vor dem inneren Auge visualisieren. In diesem Sinne schreibt er also sehr gefällig, da er dem Leser ein durch die heutige Medienwelt sehr bekanntes Aufbauschema verwendet. Er verwendet die richtigen Zutaten von Spannung und Emotion, würzt das Ganze mit ein bisschen verruchtem und bei uns negativ sanktioniertem Sex und kann auf Erfolg spekulieren.

 

Bislang, und ich möchte dieses "bislang" berücksichtigt wissen, sehe ich meine Generalkritik allerdings nicht beschädigt. Der gesamte Aufbau erinnert sehr stark an "Dallas" oder "Denver" auf Fantasy: Zwei mächtige Geschlechter stehen unvereinbar gegeneinander, mehrere - für mich - noch nicht einschätzbare äußere Faktoren werden, so vermute ich mal, mal der einen, mal der anderen Seite fast zufällig bzw. über eine alte Legende vorhergesagt, zur Seite springen. Auch hier offenbart sich also zunächst das bewährte Schema von Gut und Böse.

 

Die Charakterisierungen der bislang von mir kennen gelernten Hauptpersonen haben bisweilen karikaturhafte Züge, so überzeichnet und berechenbar wollen sie mir scheinen - doch das dürfte einen Großteil ihres Reizes für den Leser ausmachen. In diesen engen Verhaltenskäfigen gefangen verhalten sie sich den Anforderungen gegenüber recht starr und berechenbar, häufig geradezu klischeehaft (z.B. Brans Mutter). Alle fünf Kinder besitzen deutlich voneinander unterscheidbare Charakterzüge, die leider wiederum klischeehaft gegeneinander auszuspielen sind. Hier mangelt es Martin deutlich an Subtilität.

 

Das Buch besticht durch seinen Detailreichtum und seine Ideen, also Eigenschaften, die der eigentlichen Ausarbeitung vorausgehen. Anders ausgedrückt könnte man sagen, Martin hat über das schwache Fahrgestell der Fantasy eine chromblitzende Ferrarikarosserie gestülpt, die ausgesprochen schick wirkt. Doch wehe, man wirft einen Blick unter die Haube.

 

Letztlich bleibt also als Bewertungskriterium die Frage, was ein Buch überhaupt erreichen soll. Soll es "nur" unterhalten oder den Leser auch "befördern" und zum konstruktiven und kritischen Denken anregen? Unter erstem Gesichtspunkt ist "Das Lied von Eis und Feuer" sicherlich ein großer Wurf, unter zweitem Gesichtspunkt aber wohl ein sehr dünnes Brett.

 

Ich werde noch ein bisschen weiter lesen und mich dann gegebenenfalls wieder zu Wort melden.

 

Grüße

Prados

 

Edit sagt, dass ich von Autos keine Ahnung habe. Ferrari schreibt sich anders, als ich es zunächst getan hatte.

<span style='color:green'>eine sehr nette Kritik,die viel besser hier ( Das Lied von Eis und Feuer) aufgehoben wäre.</span>

Geschrieben
Zitat[/b] (Shagrat @ 15 Dez. 2003,10:45)]Phantasie des Regisseurs? Eher die der Geldgeber...

Ich hoffe, dass nicht einmal Peter Jack angryfire.gif son eine so

starke Arwen haben wollte...

Ach, warum so aufgeregt? Das ist nun mal der Herr der Ringe von Jackson/ Walsch. Die stellen sich das ganze so vor und haben ihre Vorstellungen toll umgesetzt. Eine eins zu eins Verfilmung des Buches wäre eine mittelmäßige Katastrophe gewesen. Und man hätte sich dann eben über die Besetzung beschwert, weil der eine oder andere Schauspieler nicht in das eigene Bild der Romanfigur passt. Das wäre nie DEIN Herr der Ringe geworden, Shagrat! Das geht gar nicht!

 

Meiner ist es auch nicht. Aber mir gefällt, was dort da herausgelesen wurde. Tolle Bilder, Klasse Landschaften, schöne Stimmung. Natürlich gibt es einiges was entstellt ist. Aber wenn ich das will, dann lese ich das Buch. Der Film ist eben nur ein Film.... und gar nicht mal schlecht!

 

 

Barmont, der dieser Arwen-und-weiss-der-Geier-was-noch-Gejammer für etwas überzogen hält.

Geschrieben
Zitat[/b] (Barmont @ 15 Dez. 2003,12:23)][...]

 

Barmont, der dieser Arwen-und-weiss-der-Geier-was-noch-Gejammer für etwas überzogen hält.

Definitiv überzogen. Zumal du, Shagrat, nicht müde wirst, es in jedem Strang, in dem es um HdR geht, mindestens einmal so smiley-gewaltig vorzubringen.

 

Grüße

Prados

Geschrieben
Zitat[/b] (Shagrat @ 15 Dez. 2003,10:45)]
Zitat[/b] (Barmont @ 09 Dez. 2003,14:40)]Hallo BB,

 

die HP-Filme gefallen mir nicht (habe nur den ersten mit meinem Patenkind gesehen) und die HdR-Filme sehe ich als Extra zu den Bücher (dem Buch?), also als etwas eigenständiges. Filme können die Bücher nicht ersetzen, weil sie jede Phantasie bremsen (ausser die des Regiseurs).

 

Barmont, offenbar nicht leicht zu verstehen.

Phantasie des Regisseurs? Eher die der Geldgeber...

Ich hoffe, dass nicht einmal Peter Jack angryfire.gif son eine so

starke Arwen haben wollte...

 

Aber im Ernst: Verfilmungen verlieren immer. Zumindest

bei Leuten, die Lesen können. Ich kenne nur einen

Fall, wo ich den Film besser finde als das Buch: "House

of Cards", nach dem Buch vo Michael Dobbs...

Hallo Shagrat,

 

du solltest dir dringend mal die MAking of DVDs zu den Filmen ansehen.

 

Danach könntest du mit deinen Spekulationen aufhören, da P.J und die anderen vom Team dort sehr ausführlich ihre Motivationen zu den gemachten Abänderungen zum Buchinhalt erläutern.

 

Deine "Kritik" klingt uninformiert.

 

Eike

Geschrieben

<span style='color:green'>auch wenns Prados schon getan hat, mache ich es nochmal in grün.

 

bitte, bitte schreibt eure filmkritik dahin, wo sie hingehört. ich möchte echt nicht in jedem strang, der in irgendeiner form mit diesem thema zu tun hat, immer wieder neu darauf hinweisen. wenn ihr auf ein zitat antworten wollt, das in einem anderen strang steht, zieht es rüber und antwortete im richtigen strang. ihr könnt ja gerne alles kritisieren, aber bitte an richtiger stelle.

 

 

danke

 

 

der Mod</span>

 

 

 

 

Geschrieben

Hallo!

 

Ich muss sagen dass ich den Herrn der Ringe als ich ihn mit 14 gelesen habe sehr mochte. Das Simarillion, und besonders die "Unfinished Tales" hingegen haben mir nicht gefallen.

 

Als ich ihn jetzt noch einmal gelesen habe, muss ich sagen das ich ihn immer noch lesenswert finde, aber nicht mehr überragend. Er ist halt ein "durchschnittlich" gutes Buch, aber eben keines was mich vollkommen aus den Socken haut. Gleiches gilt für den Hobbit.

 

 

Auch ist mir die angesprochene "homoerotische Komponente" zwischen Sam und Frodo nie aufgefallen. Ich habe Sam immer nur als sehr pflichtbewusst gesehen, und ich glaube ich würde auch heulen wenn mein einziger Begleiter mitten im Orkland umgebracht würde.

 

viele Grüße

 

Onno

 

 

 

 

Geschrieben

Hey Shagrat, kleiner Tipp, wenn du eine solche Meinung bezüglich der Verfilmung vertrittst, solltest bis zur SEE des dritten Teiles warten und ihn dir nicht jetzt ansehen, dann hagelt es dunkelrote Smileys wink.gif

 

Gruß

 

Jan

  • 2 Monate später...
Geschrieben
Zitat[/b] (Belchion @ 15 Dez. 2003,22:01)]Auch ist mir die angesprochene "homoerotische Komponente" zwischen Sam und Frodo nie aufgefallen. Ich habe Sam immer nur als sehr pflichtbewusst gesehen, und ich glaube ich würde auch heulen wenn mein einziger Begleiter mitten im Orkland umgebracht würde.

Genau!!!

 

 

Ich habe den Herrn der Ringe auf deutsch und englisch angefangen zu lesen, und dann nochmal auf französisch und irgendwie... sind die Bücher einfach nicht "mein Ding".

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich habe für ein Muss gestimmt da ich die Bücher einfach super toll finde und durch diese Buch habe ich angefangen Fantasy zu lesen.

Tyurie, der Herr der Ringe 3-4 mal gelesen hat.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Ich hab das Buch gerne gelesen, war nach dem Hobbit auch so positiv eingestellt, daß ich die langatmigen Passagen überwunden habe.

 

Nochmal zum Stil: An der englischen Fassung finde ich den ziemlich "alliterativen" Stil faszinierend. Der oft zu findende Gleichklang macht das Ganze an einigen Stellen recht melodisch. Fast ein Buch das man besser vor- als nur für sich liest. Dafür ist es dann aber leider wieder zu lang.

 

Natürlich schwingt - auch durch den altertümlich anmutenden Stil - zum Teil eine Menge Pathos mit, aber das hab ich nie als Nachteil empfunden. Für mich lag Fantasy immer nah beim Märchen, daher hat mich der Stil Tolkiens nie gestört.

  • 2 Wochen später...
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ich habs auch vorgelesen bekommen und als mein Vater den letzten Band aus der Hand gelegt hatt, hab ich mir den ersten geschnappt und von vorne angefangen. Ich kann von mir behaupten, dass Der Herr der Ringe der Initiator dafür war, dass ich mich heute soviel mit Fantasy beschäftige.

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