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Midgard bei den Orkenspaltern


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden schrieb Räter:


Alle drei sagen nichts in den 10 Minuten, dass den Fakten in Midgard widerspricht.
 

 

Sorry, aber das ist falsch:

1. Der Spieler darf erst nach dem Auswürfeln entscheiden, welche Klasse er spielt

Falsch: Er wählt in der Regel danach die Klasse, was aus meiner Sicht auch sinnvoll ist, um anhand der Werte zu bestimmen, was ich sinnvoll spielen kann. Das ist aber nur die eine Option.

Wortlauf Kodex

Zitat

Die Regeln stellen zwei Möglichkeiten zur Wahl, wie Spieler die Basiseigenschaften ihrer Abenteurer mit dem Würfel bestimmen können. Die erste richtet sich an Anfänger oder Spieler, die sich überraschen lassen wollen. Die zweite Methode gibt eine größere Kontrolle über das Ergebnis, wenn ein Spieler schon weiß, welchen Abenteurertyp er spielen möchte. Dadurch wird verhindert, dass die zum Magier bestimmte Figur nur schwellende Muskeln, aber kaum Talent für Zauberei besitzt oder der Spitzbube zwar hochintelligent ist, aber zwei linke Hände hat.

2. Die Editionen unterscheiden sich nicht viel.

Falsch im Hinblick auf Regelmechanismen. Da wurde einiges geändert. Richtig im Hinblick auf die Kultur.

3. Viel Railroading in Abenteuern

Kann ich ehrlich gesagt mangels Vergleich zu anderen Systemen nicht beurteilen. Ich hab nicht den Eindruck, dass es so ist. Klar gibt es sowas, aber eben auch nicht.

Und jetzt das Erschreckende:

Ich wollte wegen deines Einwandes nochmal genau schauen und bin das Video jetzt nochmal durchgegangen. Nun schlagt mich, wenn ich falsch liege, aber was Fakten oder Behauptungen zum Spielsystem/Regeln angeht, sind diese drei Punkte die einizigen, die erwähnt werden. Abgesehen von dem Hinweis, die Kulturen orientieren sich an irdischen (geschenkt).

Das ist echt wenig Content, um es euphemistisch auszudrücken, für 10 Minuten Reden über Midgard.

 

Bearbeitet von Einskaldir
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Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Einskaldir:

Sorry, aber das ist falsch:

1. Der Spieler darf erst nach dem Auswürfeln entscheiden, welche Klasse er spielt

Falsch: Er wählt in der Regel danach die Klasse, was aus meiner Sicht auch sinnvoll ist, um anhand der Werte zu bestimmen, was ich sinnvoll spielen kann. Das ist aber nur die eine Option.

2. Die Editionen unterscheiden sich nicht viel.

Falsch im Hinblick auf Regelmechanismen. Da wurde einiges geändert. Richtig im Hinblick auf die Kultur.

3. Viel Railroading in Abenteuern

Kann ich ehrlich gesagt mangels Vergleich zu anderen Systemen nicht beurteilen. Ich hab nicht den Eindruck, dass es so ist. Klar gibt es sowas, aber eben auch nicht.

Und jetzt das Erschreckende:

Ich wollte wegen deines Einwandes nochmal genau schauen und bin das Video jetzt nochmal durchgegangen. Nun schlagt mich, wenn ich falsch liege, aber was Fakten oder Behauptungen zum Spielsystem/Regeln angeht, sind diese drei Punkte die einizigen, die erwähnt werden. Abgesehen von dem Hinweis, die Kulturen orientieren sich an irdischen (geschenkt).

Das ist echt wenig Content, um es euphemistisch auszudrücken, für 10 Minuten Reden über Midgard.

 

Hier sehe ich nur den semantischen Aspekt bei dir. Denn das mit sollte, könnte, ist doch ein wenig I-tüpflerei oder?

Ich sagte, dass sie nichts sagen, was den Fakten widerspricht.
Und das tut ihr Gesagtes auch nicht. Es fasst nur nicht alle Aspekte bzw. alle Optionen. Und die erwähnten Optionen stehen nicht im absoluten Widerspruch sondern sind Möglichkeiten. Sowie auch ein Abenteuer möglicher Weiße ein Railroad ist. 
 

Bearbeitet von Räter
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Räter:

Hier sehe ich nur den semantischen Aspekt bei dir. Denn das mit sollte, könnte, ist doch ein wenig I-tüpflerei oder?

Ich sagte, dass sie nichts sagen, was den Fakten widerspricht.
Und das tut ihr Gesagtes auch nicht. Es fasst nur nicht alle Aspekte bzw. alle Optionen. Und die erwähnten Optionen stehen nicht im absoluten Widerspruch sondern sind Möglichkeiten. Sowie auch ein Abenteuer möglicher Weiße ein Railroad ist. 

Sehe ich anders. Wenn man Informationen weglässt und dadurch ein falsches Bild entsteht ist das durchaus als Falschinformation zu sehen vor allem in der Art wie sie es präsentiert haben. Ich würde in dem Fall aber keine Absicht unterstellen.

Das hat sich halt hochgeschaukelt, auf beiden Seiten.

Geschrieben
vor 44 Minuten schrieb Lemeriel:

Und bezüglich ihrer "Sinologie-Kenntnisse", sollte sie sich bitte noch einmal mit der Geschichte Chinas und vor allem den letzten Kaisern beschäftigen. Da hieß nun einmal Zaizhen bzw. seine romanische Schreibweise ist Tsai-chen, Tsai-Chen oder Tsai-Cheng.

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Zaizhen

Und da ich gerade selbst neugierig bin. Tsai ist das romanisierte Wort für den chinesischen Nachnamen Zai , welcher sich historisch vom einstigen chinesischen Staat Cai herleiten lässt. Nach dem Untergang dieses Staates und als während der Qin Dynastie die Nachnamen eingeführt wurden, haben sich etliche der einstigen Bevölkerung aus Erinnerung den Nachnamen Cai gegeben. Der Nachname stammt somit aus dem archaischen chinesischen ab. Im Mandarin wird es Cài geschrieben und bedeutet scheinbar vegetable, green, dish, course. Zumindest sehe ich hier kein saloppes "Isthalthier".

 

 

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Räter:

Ich sagte, dass sie nichts sagen, was den Fakten widerspricht.
Und das tut ihr Gesagtes auch nicht. Es fasst nur nicht alle Aspekte bzw. alle Optionen. Und die erwähnten Optionen stehen nicht im absoluten Widerspruch sondern sind Möglichkeiten. Sowie auch ein Abenteuer möglicher Weiße ein Railroad ist. 

Und möglicherweise ist Wasser nass und es am Tage heller draußen als in der Nacht... Sorry, aber wenn man sich zur Begründung einer Aussage anderer so verdrehen bzw. strecken muss, lässt das doch deutlich auf den inhaltlichen Wert der betreffenden Aussage schließen. Dann lieber 'I-Tüpflerei' als den Gartensprenger... :notify:

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Geschrieben

Ich habe mir gerade die Kommentare unter dem Video angeschaut und muss leider feststellen, dass ich von einigen Beiträgen, die vor allem von hier aktiven und erfahrenen Forumsnutzern stammen, wenig erbaut bin. Ich befürchte, einige 'alte Hasen' erweisen dem Ruf des Systems gerade einen Bärendienst - Midgard-Spieler sind offensichtlich überwiegend alte, konservative, unbewegliche Blindköppe, die sich weigern, mal ein wenig Humor und Leichtigkeit in ihr Leben zu lassen und leben und leben zu lassen - könnte man meinen. Si ta­cu­is­ses, phi­lo­so­phus man­sis­ses.

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Geschrieben

Kannst du erklären, wo? Vielleicht habe ich zu wenig gescrollt (und ich beteilige mich sowieso nicht an der Diskussion bei yt) aber ich sehe das Angebot eine Runde zu leiten, einmal von HJ, einmal von noch wem anderen, und 2, 3 Leute, die ihre Begeisterung für Midgard ausdrücken und jemand, der kritisiert, daß sie sich im Vorfeld zu wenig informiert haben. Ähnliche Stimmungslage scheint für "Savage Worlds" zu herrschen.

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Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe mir das Video nun - getriggert von Prados - auch mal angesehen - Fazit (mein Feedback): ihr übertreibt!

 

Das Mädel hat wohl eine Anekdote gerissen (mit Rückblick auf ihr 14. Lebensalter!), sie hat auf Grund ihres Studiums möglicherweise mehr Ahnung von asiatischer Kultur und steht dazu - und sie ist nicht sonderlich begeistert. D'accord - es gibt nun einmal Hunderte Rollenspiele, da kann man durchaus schon einmal eine andere Präferenzen haben. Wenn ich mir hier im Forum so manche "Realismus-" Beiträge von "Fachexperten" durchlese, dann ist für mich die Einordnung gleichwertig.

Die beiden Jungs haben für meine MIDGARD- Kenntnis und Verständnis auch keine groben Zoten gerissen, auch das Rollenspiel nicht abwertend beurteilt. Gleich am Anfang haben sie den Geltungsbereich klar gemacht: sie haben im Prinzip noch nie MIDGARD gespielt und können es nicht als Insider beurteilen.

Kann es sein, dass zu viele von euch hier auf Grund ihrer Präferenz in einem Tunnel sind?

 

Ich gucke sehr selten YouTube und habe wenig Vergleichsmöglichkeiten: trotzdem fand ich den Beitrag in der Aufmachung und trotz teils flapsiger Bemerkungen erheblich besser, als die Präsentation von MIDGARD Beiträgen von andere bekannten "Channels". Bei allen anderen habe ich nach zwei, drei Minuten einfach abgeschaltet.* Die mögen inhaltlicher präziser sein, aber ein Neuling ist noch nicht soweit für diese Tiefe. Somit auch hier mein Fazit: hätte ich Interesse, etwas Neues im Elfen- Zwerge- Ork- Fantasy Rollenspiel zu probieren, würde mich MIDGARD nach dem obigen Beitrag hier weitaus eher reizen, als die Inhalte aller anderer "Channels".

 

* hier bin ich mittlerweile zum Zeitpunkt RuneQuest angekommen

Beispiel: es gib irgendeinen Channel, zu dem unser Fimolas einen Beitrag geleistet hat. Sicherlich interessant. Hätte ich mir gerne länger angehört. Aber, sorry, es ging einfach nicht. Vielleicht bin ich zu alt für den Stil.

Bearbeitet von Lukarnam
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Geschrieben
vor 56 Minuten schrieb Nixonian:

Kannst du erklären, wo? Vielleicht habe ich zu wenig gescrollt (und ich beteilige mich sowieso nicht an der Diskussion bei yt) aber ich sehe das Angebot eine Runde zu leiten, einmal von HJ, einmal von noch wem anderen, und 2, 3 Leute, die ihre Begeisterung für Midgard ausdrücken und jemand, der kritisiert, daß sie sich im Vorfeld zu wenig informiert haben. Ähnliche Stimmungslage scheint für "Savage Worlds" zu herrschen.

Ich sortiere die Kommentare nach 'neueste zuerst', mit der Einstellung sind (waren) diejenigen weit oben, die mir Stirnrunzeln bereiten.

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb Prados Karwan:

Ich sortiere die Kommentare nach 'neueste zuerst', mit der Einstellung sind (waren) diejenigen weit oben, die mir Stirnrunzeln bereiten.

Stimmt, da dreht sich die Stimmung. Ich habe nach "Top Comments" sortiert. Ich finde es für yt-Verhältnisse nicht ausufernd, aber stimmt, der Ton ist nicht so lieb, wie wir es hier gewohnt sind.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich dachte immer, Tsai-Chen würde einfach für "Zeichen" stehen, so wie asiatische* Schriftzeichen halt.

Natürlich sind die asiatischen* Namen albern für jemanden, der sie versteht. So wie man als Deutscher vermutlich nicht jeden Reik-Namen von Warhammer oder jeden Eisen-Namen bei 7te See 100 % ernst nehmen kann.

Wobei man das auch nicht überbewerten soll: Asiaten* haben das gleiche Recht, vom Rest der Welt mit Klischees und Fragen bedacht zu werden, wie alle anderen. Was können wir dafür, dass die Chinesen und Japaner so an ihrer überkomplizierten Schrift hängen, wie die Amerikaner an ihren imperialen Maßeinheiten? ^^

* Eigentlich ist es Ostasien. Denn Asiaten sind auch Araber, Iraner, Russen, Inder... Ist es eigentlich rassistisch, bei "Asien" intuitiv nur an Ostasien zu denken? ;)

Bearbeitet von dabba
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Prados Karwan:

Ich habe mir gerade die Kommentare unter dem Video angeschaut und muss leider feststellen, dass ich von einigen Beiträgen, die vor allem von hier aktiven und erfahrenen Forumsnutzern stammen, wenig erbaut bin. Ich befürchte, einige 'alte Hasen' erweisen dem Ruf des Systems gerade einen Bärendienst - Midgard-Spieler sind offensichtlich überwiegend alte, konservative, unbewegliche Blindköppe, die sich weigern, mal ein wenig Humor und Leichtigkeit in ihr Leben zu lassen und leben und leben zu lassen - könnte man meinen. Si ta­cu­is­ses, phi­lo­so­phus man­sis­ses.

Auf jeden Fall wird es höchste Zeit, jetzt wieder in ruhigere Fahrwasser zu kommen.

Dan hat deutlich gemacht, wo ihm der Schuh drückt.

Orkenspalter TV hat erklärt, warum es so gewesen ist.

Wenigstens zwischenzeitlich war die Bereitschaft da, eine Online-Runde mitzumachen, mehr über Midgard zu erfahren und vielleicht daraus mal eine Sendung zu machen. Das ist doch alles konstruktiv und gut. Lasst uns das nicht kaputt machen und lasst uns uns in der Szene nicht gegenseitig zerfleischen. Boykottaufrufe und Unterstellungen helfen bestimmt nicht weiter.

Dass auch alte, konservative, unbewegliche Blindköppe ein Feedback zu einem Video geben, ist in Ordnung und ihr gutes Recht. Vielleicht will Orkenspalter ja auch die mit in ihrem Publikum haben. Und dann ist so ein reinigendes Gewitter auch mal was Gutes. Wenn es kurz ist und danach die Luft besser.

Auch Blindköppe sollten letztlich auf eine konstruktive Lösung hinarbeiten. Dewegen danke für deinen Hinweis.

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Geschrieben (bearbeitet)
On 7/29/2020 at 9:16 AM, Patrick said:

Das Hauptargument, dass sie vorgebracht hat, waren diese Länderklischees. Allerdings bedienen sich die meisten Fantasiewelten irgendwelchen irdischen Vorbilder und der Mensch will auch im Fantasiebereich etwas, das er kennt. 

Bei Numenera wird im gleichen Video (oder war es im ersten Teil) als Nachteil dargestellt, dass der Zugang aufgrund der fehlenden Länderklischees etwas schwierig ist. Es wird auch erwähnt, dass es mit den Länderklischees beim Haus-und-Hof-Rollenspiel von Orkenspalter, DSA, nicht anders ist und die Namen auch dem Alter geschuldet sind. (Wobei es tatsächlich ja nicht nur um das Alter von MIDGARD geht, die Namen stammen ja zum Teil noch von Magira. Edit: Die Namen wurden wohl verfremdet. So wurde als Albyon bei Magira Alba bei Midgard; die Ähnlichkeit zum realen Alba geht insoweit also doch auf das Konto von Midgard).

Tolkien hat auch überall in der europäischen Mythologie geklaut. Noch nicht mal einen eigenen Namen für "Mittelerde" bzw. "Middle Earth" hat er sich ausgedacht. Das ist einfach nur wortwörtlich aus der norsischen Mythologie übersetzt!

Bearbeitet von Meeresdruide
Geschrieben
On 7/30/2020 at 11:35 AM, Räter said:

Alle drei sagen nichts in den 10 Minuten, dass den Fakten in Midgard widerspricht.
Bei allen ihren Meinungen legen sie klar und sachlich Beispiele und Gründe für eben diese Meinung an.
Warum Midgard ihnen eher nicht gefallen hat, ist anhand der Daten nachzuvollziehen.
Ihre Analyse den Spiels bezieht sich auf empirische Daten von 1 Drittel ihrer Leute. Und diese Erfahrung ist negativ ( – ich nenne das „Dumm gelaufen“). 
Das ist m. E. sachlich und professionell zu quittieren. Da diskutier ich auch nicht drüber :) 

Es ist völlig richtig, dass die Orkenspalter nichts grundlegend Falsches über MIDGARD sagen. Es sind eher Schwerpunktsetzung und wie es rübergebracht wird, was irritiert. Zumal Orkenspalter ja selbst sagen, dass sie Rollenspiel-Publikationen nicht schlecht bewerten wollen, weil sie selbst wissen, wie viel Arbeit ihre Kolleginnen und Kollegen dort reingesteckt haben. Hier sieht es aber eher so aus, dass Mháire aus persönlichen Gründen (über die wir nur spekulieren können) MIDGARD nicht mag und deswegen die negativen Sachen besonders hervorstellt.

Anderen Rollenspiele wie Traveller kommen da besser weg, kritikwürdige Eigenarten—wie dass man in der Charaktererschaffung sterben kann—werden da eher als liebenswürdige Schrulligkeiten und Grund, warum man das Spiel kennen sollte, dargestellt.

Geschrieben
19 hours ago, Eleazar said:

Und dann noch diese Asiengeschichte: Vorab - ich spreche kein Wort irgendeiner fernöstlichen Sprache. Aber ich kenne mich mit zumindest einer nicht indogermanischen Sprache etwas aus und ich habe zumindest mal einem Sinologen mal länger zugehört. Ich habe keine Ahnung, ob die Macher des KanThaiPan-Quellenbuches irgendwelche Mandarin- oder Japanischkenntnisse einfließen lassen haben. Den Google-Übersetzer gab es ja noch nicht, aber Uni-Bibliotheken und -Mensen werden nicht weit entfernt gewesen sein: Entweder wussten sie, was sie tun und haben das Land oder das Tal bewusst so benannt. Oder sie haben lautmalerisch was zusammengedichtet. Was ich jedoch nicht glaube, ist, dass man so einfach aus einer deutschen Transkription auf ein chinesisches Wort zurückschließen kann. Außer die Autoren haben genau gewusst, was sie taten und sich an die entsprechenden Transkriptionsregeln gehalten. Aber dann hätten sie zu viel Ahnung, um keine Ahnung zu haben.

Die Bezeichnungen im Quellenbuch KanThaiPan sind überwiegend schlicht Übersetzungen oder Neubildungen aus dem Chinesischen oder Japanischen. Nur die Transkription in das lateinische Alphabet entspricht nicht der heute üblichen, sondern ist an die deutsche Aussprache der Buchstaben angepasst (um mal reale Ortsbezeichnungen als Beispiel zu nehmen, hieße es zum Beispiel PäiDsching statt Běijīng oder KyohTo statt Kyōto). Bis auf wenige bewusste Wortspiele ("DoMino" oder den zweiten Teil von "Kurai Anat") kann man problemlos das sinojapanische Original erkennen (und die zugehörigen Schriftzeichen raussuchen). Wahrscheinlich ist hier der Vorwurf, dass man einfach nur reale Bezeichnungen aus China und Japan geklaut hat, noch am zutreffendsten. Die Hauptstadt vom TsaiChen-Tal heißt ChangAn – ja, ist klar!

Aber den NinYa nehme ich euch übel. Das muss NinDscha heißen!

On 7/28/2020 at 11:07 PM, Räter said:

"Isthalthier" das ist herrlich. Ich schmeiß mich weg.
Das könnte aus der Feder von Terry Pratchett stammen.

Ich finde das auch besser als die Erläuterung mit Zaizhen (danke an @Lemeriel, ich war da bisher auch der gleichen Meinung wie @dabba). Wobei Chinesen ja Wortspiele mit Bedeutungen, die sich nur durch Töne unterscheiden, ja durchaus mögen (und Japaner Wortspiele mit Homonymen, die durch das Weglassen der Töne bei der Übernahme chinesischer Fremdwörter entstanden sind), so dass es auch in der Spielwelt durchaus mehrere Interpretationen des Namens "Tsai-Chen" geben kann.

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Geschrieben

So, ich hab mir jetzt auch mal das Orkenspalter Video angeschaut und sorry Leute, aber ich versteh euer Problem nicht! Midgard wurde auf den Stapel zum spielen gelegt und es wird gesagt, dass die es unbedingt mal spielen wollen! Klar war das jetzt inhaltlich eher so gegen 0, aber sie haben ganz kurz was gesagt und dann gings weiter. Finde es persönlich nicht in Ordnung die Leute da jetzt so anzugreifen, nur weil Midgard nicht in den Höchsten Tönen gelobt wurde sondern einfach gesagt wurde.' Haben wir noch nie gespielt, wollen wir aber mal'. 

Das sich hier so hochgeschaukelt wird, ist für mich nicht nachvollziehbar, ihr hättet unter dem Video lieber mal kommentieren sollen wie ihr Midgard spielt und empfindet und zu Runden einladen, anstatt zu sagen, dass nur falsche aussagen getroffen wurden oder es kein Inhalt gab. Was für mich ein absolutes No Go ist, sind die Behauptungen von Clickbaits und der Aufruf, dass die Videos nicht mehr geschaut werden sollen. So kenne ich unsere Kommunity absolut nicht. Schade... man hätte einfach sachlich und mit Herzblut Midgard anpreisen und vertretten können, so sieht es eher so aus, als ob die Leute die das spielen ziemlich stur und eigen sind....

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Geschrieben

Ich denke man sollte nicht alles in dem Video zu 100% ernst nehmen. Wir sind immer noch alle Nerds und wenn ich ein solches Video gemacht hätte, dann hätte ich an DSA auch einiges zu bemängeln gehabt.

Zitat aus der Kommentarsektion: "Klar ist das subjektiv. Ich glaube, das sagen wir auch mehrfach in dem Clip. Ich möchte hier nochmal drauf hinweisen, dass für mich alle Kritikpunkte, die an Midgard in dem Video genannt wurden, genauso auch für DSA gelten. Jede Menge Railroad, oft einfallslose Kulturen + Regeln stehen dem Spiel seit Edition 4 nur noch im Weg. Das hier ist keine DSA-Jubelseite, wir haben hier schon sehr viel über DSA gelästert. Ich schreibe das nur, weil dein Text so wirkt, als würdest du die DSA-Fans hier nicht gegen dich aufbringen wollen. So dogmatisch sind die hier aber normalerweise auch nicht." OrkenspalterTV

Des Weiteren schreibt Orkenspalter, dass sie demnächst auf jeden Fall gerne Midgard spielen möchten mit einem/einer DM die sich auskennt. :D  

 

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Geschrieben

Na gut, ich oute mich dann mal hier als jemand, der "diese Frau" und "diesen Typ im Hintergrund" kennt und schlimmer noch: über Patreon mitfinanziert. Insofern dies auch als Disclaimer vorab, als dass ich hier nicht völlig neutral bin. Mháire und Nico gehören irgendwie seit ein paar Jahren zu meinem Freundeskreis. 

Ich war auch live dabei, als sie das auf Twitch gestreamt haben. Wichtig ist, glaube ich, den Hintergrund dieses Streams zu verstehen. Das ist der zweite Teil der Liste: Rollenspiele, die man gespielt haben sollte. 

Teil 1 waren Systeme, die sie selbst physisch vorliegen hatten und zudem auch genügend kennen. Das war der Grund, warum in jenem Teil 1 Midgard nicht dabei war. (Aber auch ein paar andere.) Teil 2 kam aufgrund vielfachen Publikumswunsch zustande. Mit ausdrücklichen Community-Picks und in dem Wissen, dass alle drei Teilnehmenden hier bei jedem davon nur über rudimentäre Kenntnisse verfügen, sich aber gerne durch Einwürfe aus dem Chat leiten lassen. Was auch passiert ist. Im Chat, der leider nicht auf YT verfügbar ist, gab es da eine sehr lebhafte Diskussion bei quasi jedem Spiel der Sendung. 

Ich finde selbst, dass Midgard schlechter weg gekommen ist, als es das verdient. Vor allem aber deswegen, weil es besser als sein Ruf draußen in der weiten Rollenspielwelt ist. Der  (imho unsägliche) Ulissestalk "Alte Männer reden über alte Spiele" stellte Midgard als "Da hast du damals als Spieler Erfahrung gesammelt, in Buchhaltung". Das ist das Bild, was viele haben, Ebenso das der Wagenburg, des Closed Shops. "Sektenähnlich" hab ich gehört. Und ich verstehe, warum das Bild besteht. Auch wenn ich es nicht teile. Aber es ist so, dass Midgard im Verhältnis zu vielen anderen Systemen ziemlich abgekapselt existiert. Das ist schade. Denn Midgard ist toll. Und sollte bekannter werden! 

Was da sicher nicht hilft, sind Kommentare, die durchaus als persönliche Angriffe gewertet werden können. Das steigert total die Lust, ein Spiel kennen zu lernen, mit man bisher negative Erfahrungen verbindet, aber von vielen Leuten hört, dass es eigentlich viel besser sei. Und dann werden mit einem Mal alle negativen Befürchtungen maximal getriggert! Well done! 

Mháire und Nico sind im Moment in der glücklichen Lage, vor allem Projekte zu machen, auf die sie Bock haben, weil sie dank Patreon weitgehend unabhängig von Verlagsaufträgen sind und stattdessen von Orkenspalter.tv leben können. Natürlich machen sie nebenher dennoch anderes. Dennoch haben sie sehr viele coole Ideen und dafür zu wenig Zeit. Es heißt also überhaupt schon was, dass sie sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen, Midgard ins Programm zu nehmen. Das ist natürlich bei weitem keine Garantie, dass es was wird. Da spielt ne Menge rein.

Hier wurde eine Nähe zu Ulisses und DSA hergestellt. Die stimmt in der Art nicht. Thomas E. war mal Ulisses-Mitarbeiter, ist es aber nicht mehr. Auch viele im Programm sind ehemalige Ulisses-Mitarbeiter:innen. Das stimmt. Sie sind als Sender aus dem Orkenspalterforum hervorgegangen und daher gerade in der Anfangszeit natürlich sehr DSA-lastig gewesen. Zudem veranstalten sie DSA-LARPs. 

Das Verhältnis zu Ulisses ist aber aus verschiedenen Gründen, die hier nichts zur Sache tun, bestenfalls neutral. Hausverlag wäre eher ein Uhrwerk. Mit denen teilen sie immerhin das Maskottchen Heinz. 

Sie machen auch viel mit Pegasus, u.a. ist die CONspiracy aus ner gemeinsamen spinnerten Idee von Pegasus und den beiden entstanden und innert weniger Tage aus dem Boden gestampft worden. Da war Midgard ja erfreulich präsent.

Die paar DSA-Kampagnen, die noch als Actual Play bei OSTV produziert werden laufen übrigens nach einem Legacy-Ruleset, ausdrücklich nicht nach DSA-Regeln. Haussystem ist eher D&D, weil das für den Kampagnenstil von Mháire besser passt. Spannenderweise eher aufgrund der guten Verbindung von Mháire zu Wizards of the Coasts. (Mháire hat letztes Jahr auf der SPIEL D&D im Asmodee-Livestream geleitet.)

Zum Worldbuilding: Ich verstehe beide Seiten. Ich kenne aber auch in beiden Fällen einen guten Teil der Historie, wie sie zu dieser Position kommen. Ich glaube aber, ihr hängt euch zu sehr dran auf. Weil, das war definitiv nichts spezifisches zu Midgard. Aber bedingt durch die lange Geschichte dieser Hintergrundwelt, schleppt die halt Dinge mit sich, die heute vermutlich anders angelegt würden. Und die Offenheit der Welt wird m.E. nicht auf den ersten Blick offenbar. Auf diesen reiht sich das halt ein in die Reihe vieler weiterer eurozentrierten mehr oder minder generischen Abenteuerwelten, bei denen die Kulturen je weiter sie von vertrauten europäischen Kulturadaptionen mit viel Variationen im Detail entfernt sind, zu immer eindimensionaleren Kulturmelangen werden, die selten den Vorbildern gerecht werden. (Daher der Asienrant, nicht weil Midgard ganz Ostasien vermischte, sondern weil ihre Erfahrung ist, wenn bestimmte Topoi gesetzt sind, und du tiefer gräbst, nicht viel mehr als die kommen, vermischt mit reichlich postkolonialem Brimborium.)

Und das kann ein Problem sein, wenn es in dem Unterschied zum Rest so frappierend wirkt. 

Noch mal, ich sehe Midgard nicht so, Und ich denke, wenn sie Midgard eine Chance gibt, kann das bei ihr auch deutlich werden. Ob sie die Welt und das System danach mögen wird, ist ne andere Frage. Aber so was ist eh subjektiv.

Insofern sehe ich die Erwähnung der Sinologie bei ihr nicht als Grund, warum sie das doof findet, sondern eigentlich eher: "Ich sehe mich in dem Punkt als halbwegs kompetent, an, anders als z.B. bei der Einschätzung von Buluga, da kenne ich mich nämlich zu wenig bis gar nicht aus." 

Mit Wortexegese kommt ihr da garantiert nicht zum Ziel sie eines besseren zu bekehren, weil das am Kern ihrer Aussage vorbei geht.

Warum war das bei ihr überhaupt so präsent? Unter anderem, weil grad in Bezug auf Rollenspiel sehr viel Rassismus, Diversität, Repräsentanz, Koloniales Erbe etc. diskutiert wird. Wizards of the Coast hat angekündigt, künftig noch sensibler auf diese Themen zu achten. Es gibt viele spannende Entwicklungen im Rollenspielbereich dazu. Kagematsu zum Beispiel funktioniert am besten, mit umgedrehter Rollenverteilung, eine Frau stellt den Samurai dar, der das Dorf retten soll, Männer die Dorffrauen, die ihn davon überzeugen sollen, dass er das dann auch tut. 

The Spire, das in einer kolonialen Fantasywelt spielt und die Spieler:innen sind zwingend kolonialisierte Dunkelelfen, die von Hochelfen beherrscht werden. Die Gruppe ist ne Zelle von Freiheitskämpfern und ständig in dem Dilemma, dass ihre Aktionen tendenziell das Leben der ihnen verbundenen gefährdet. 

Da fällt dann auf, dass z.B. in DSA immer noch einige sehr problematische Kulturtypisierungen dabei sind, wie die Novadis, wie vor allem die Norbaden. Splittermond reiht sich da leider auch teilweise ein, obwohl die sich eigentlich sehr drum bemühen. Also, das hatte nichts spezifisches mit Midgard zu tun.

IMHO wäre es sehr gut für Midgard, wenn Mháire doch noch Lust hätte, sich auf dieses Experiment einzulassen, mit ideal jemanden wie @Abd al Rahman als SL. Ob das klappt, keine Ahnung. 

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Geschrieben
vor 31 Minuten schrieb Kazzirah:

Na gut, ich oute mich dann mal hier als jemand, der "diese Frau" und "diesen Typ im Hintergrund" kennt und schlimmer noch: über Patreon mitfinanziert. Insofern dies auch als Disclaimer vorab, als dass ich hier nicht völlig neutral bin. Mháire und Nico gehören irgendwie seit ein paar Jahren zu meinem Freundeskreis. 

Ich war auch live dabei, als sie das auf Twitch gestreamt haben. Wichtig ist, glaube ich, den Hintergrund dieses Streams zu verstehen. Das ist der zweite Teil der Liste: Rollenspiele, die man gespielt haben sollte. 

Teil 1 waren Systeme, die sie selbst physisch vorliegen hatten und zudem auch genügend kennen. Das war der Grund, warum in jenem Teil 1 Midgard nicht dabei war. (Aber auch ein paar andere.) Teil 2 kam aufgrund vielfachen Publikumswunsch zustande. Mit ausdrücklichen Community-Picks und in dem Wissen, dass alle drei Teilnehmenden hier bei jedem davon nur über rudimentäre Kenntnisse verfügen, sich aber gerne durch Einwürfe aus dem Chat leiten lassen. Was auch passiert ist. Im Chat, der leider nicht auf YT verfügbar ist, gab es da eine sehr lebhafte Diskussion bei quasi jedem Spiel der Sendung. 

Ich finde selbst, dass Midgard schlechter weg gekommen ist, als es das verdient. Vor allem aber deswegen, weil es besser als sein Ruf draußen in der weiten Rollenspielwelt ist. Der  (imho unsägliche) Ulissestalk "Alte Männer reden über alte Spiele" stellte Midgard als "Da hast du damals als Spieler Erfahrung gesammelt, in Buchhaltung". Das ist das Bild, was viele haben, Ebenso das der Wagenburg, des Closed Shops. "Sektenähnlich" hab ich gehört. Und ich verstehe, warum das Bild besteht. Auch wenn ich es nicht teile. Aber es ist so, dass Midgard im Verhältnis zu vielen anderen Systemen ziemlich abgekapselt existiert. Das ist schade. Denn Midgard ist toll. Und sollte bekannter werden! 

Was da sicher nicht hilft, sind Kommentare, die durchaus als persönliche Angriffe gewertet werden können. Das steigert total die Lust, ein Spiel kennen zu lernen, mit man bisher negative Erfahrungen verbindet, aber von vielen Leuten hört, dass es eigentlich viel besser sei. Und dann werden mit einem Mal alle negativen Befürchtungen maximal getriggert! Well done! 

Mháire und Nico sind im Moment in der glücklichen Lage, vor allem Projekte zu machen, auf die sie Bock haben, weil sie dank Patreon weitgehend unabhängig von Verlagsaufträgen sind und stattdessen von Orkenspalter.tv leben können. Natürlich machen sie nebenher dennoch anderes. Dennoch haben sie sehr viele coole Ideen und dafür zu wenig Zeit. Es heißt also überhaupt schon was, dass sie sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen, Midgard ins Programm zu nehmen. Das ist natürlich bei weitem keine Garantie, dass es was wird. Da spielt ne Menge rein.

Hier wurde eine Nähe zu Ulisses und DSA hergestellt. Die stimmt in der Art nicht. Thomas E. war mal Ulisses-Mitarbeiter, ist es aber nicht mehr. Auch viele im Programm sind ehemalige Ulisses-Mitarbeiter:innen. Das stimmt. Sie sind als Sender aus dem Orkenspalterforum hervorgegangen und daher gerade in der Anfangszeit natürlich sehr DSA-lastig gewesen. Zudem veranstalten sie DSA-LARPs. 

Das Verhältnis zu Ulisses ist aber aus verschiedenen Gründen, die hier nichts zur Sache tun, bestenfalls neutral. Hausverlag wäre eher ein Uhrwerk. Mit denen teilen sie immerhin das Maskottchen Heinz. 

Sie machen auch viel mit Pegasus, u.a. ist die CONspiracy aus ner gemeinsamen spinnerten Idee von Pegasus und den beiden entstanden und innert weniger Tage aus dem Boden gestampft worden. Da war Midgard ja erfreulich präsent.

Die paar DSA-Kampagnen, die noch als Actual Play bei OSTV produziert werden laufen übrigens nach einem Legacy-Ruleset, ausdrücklich nicht nach DSA-Regeln. Haussystem ist eher D&D, weil das für den Kampagnenstil von Mháire besser passt. Spannenderweise eher aufgrund der guten Verbindung von Mháire zu Wizards of the Coasts. (Mháire hat letztes Jahr auf der SPIEL D&D im Asmodee-Livestream geleitet.)

Zum Worldbuilding: Ich verstehe beide Seiten. Ich kenne aber auch in beiden Fällen einen guten Teil der Historie, wie sie zu dieser Position kommen. Ich glaube aber, ihr hängt euch zu sehr dran auf. Weil, das war definitiv nichts spezifisches zu Midgard. Aber bedingt durch die lange Geschichte dieser Hintergrundwelt, schleppt die halt Dinge mit sich, die heute vermutlich anders angelegt würden. Und die Offenheit der Welt wird m.E. nicht auf den ersten Blick offenbar. Auf diesen reiht sich das halt ein in die Reihe vieler weiterer eurozentrierten mehr oder minder generischen Abenteuerwelten, bei denen die Kulturen je weiter sie von vertrauten europäischen Kulturadaptionen mit viel Variationen im Detail entfernt sind, zu immer eindimensionaleren Kulturmelangen werden, die selten den Vorbildern gerecht werden. (Daher der Asienrant, nicht weil Midgard ganz Ostasien vermischte, sondern weil ihre Erfahrung ist, wenn bestimmte Topoi gesetzt sind, und du tiefer gräbst, nicht viel mehr als die kommen, vermischt mit reichlich postkolonialem Brimborium.)

Und das kann ein Problem sein, wenn es in dem Unterschied zum Rest so frappierend wirkt. 

Noch mal, ich sehe Midgard nicht so, Und ich denke, wenn sie Midgard eine Chance gibt, kann das bei ihr auch deutlich werden. Ob sie die Welt und das System danach mögen wird, ist ne andere Frage. Aber so was ist eh subjektiv.

Insofern sehe ich die Erwähnung der Sinologie bei ihr nicht als Grund, warum sie das doof findet, sondern eigentlich eher: "Ich sehe mich in dem Punkt als halbwegs kompetent, an, anders als z.B. bei der Einschätzung von Buluga, da kenne ich mich nämlich zu wenig bis gar nicht aus." 

Mit Wortexegese kommt ihr da garantiert nicht zum Ziel sie eines besseren zu bekehren, weil das am Kern ihrer Aussage vorbei geht.

Warum war das bei ihr überhaupt so präsent? Unter anderem, weil grad in Bezug auf Rollenspiel sehr viel Rassismus, Diversität, Repräsentanz, Koloniales Erbe etc. diskutiert wird. Wizards of the Coast hat angekündigt, künftig noch sensibler auf diese Themen zu achten. Es gibt viele spannende Entwicklungen im Rollenspielbereich dazu. Kagematsu zum Beispiel funktioniert am besten, mit umgedrehter Rollenverteilung, eine Frau stellt den Samurai dar, der das Dorf retten soll, Männer die Dorffrauen, die ihn davon überzeugen sollen, dass er das dann auch tut. 

The Spire, das in einer kolonialen Fantasywelt spielt und die Spieler:innen sind zwingend kolonialisierte Dunkelelfen, die von Hochelfen beherrscht werden. Die Gruppe ist ne Zelle von Freiheitskämpfern und ständig in dem Dilemma, dass ihre Aktionen tendenziell das Leben der ihnen verbundenen gefährdet. 

Da fällt dann auf, dass z.B. in DSA immer noch einige sehr problematische Kulturtypisierungen dabei sind, wie die Novadis, wie vor allem die Norbaden. Splittermond reiht sich da leider auch teilweise ein, obwohl die sich eigentlich sehr drum bemühen. Also, das hatte nichts spezifisches mit Midgard zu tun.

IMHO wäre es sehr gut für Midgard, wenn Mháire doch noch Lust hätte, sich auf dieses Experiment einzulassen, mit ideal jemanden wie @Abd al Rahman als SL. Ob das klappt, keine Ahnung. 

Sie suchen zur Zeit einen DM für Midgard. Haben sie in den Kommentaren geschrieben 😊👍🏼

Geschrieben

Vor diesem Hintergrund wäre es vielleicht erfrischend herauszustellen, dass es z.B. in den Küstenstaaten eine Region gibt, in der Männer und Frauen gleichberechtigt und auch in Wirtschaft und Politik gleichmäßig verteilt sein sollen: Serenea mit seinen Duganaten. Das unterstreicht auch Die Welt nochmal. 

Ich habe das Gefühl, man kann mit Midgard Mhaires Wünsche an einen Kulturhintergrund erfüllen, aber man kann auch alle ihre Vorurteile bedienen. Midgard bietet Gegenden für beides. 

Geschrieben

Kazzirah, vielen Dank für Deine ausführliche Darstellung. Sie hilft, die Hintergründe etwas besser zu verstehen und Brücken zu bauen, wo Gräben aufgerissen wurden.

Zu dem folgenden Punkt mag ich aber noch etwas herausstellen, was mir wichtig ist:

vor 9 Stunden schrieb Kazzirah:

Zum Worldbuilding: Ich verstehe beide Seiten. Ich kenne aber auch in beiden Fällen einen guten Teil der Historie, wie sie zu dieser Position kommen. [...] Und die Offenheit der Welt wird m.E. nicht auf den ersten Blick offenbar. Auf diesen reiht sich das halt ein in die Reihe vieler weiterer eurozentrierten mehr oder minder generischen Abenteuerwelten, bei denen die Kulturen je weiter sie von vertrauten europäischen Kulturadaptionen mit viel Variationen im Detail entfernt sind, zu immer eindimensionaleren Kulturmelangen werden, die selten den Vorbildern gerecht werden. (Daher der Asienrant, nicht weil Midgard ganz Ostasien vermischte, sondern weil ihre Erfahrung ist, wenn bestimmte Topoi gesetzt sind, und du tiefer gräbst, nicht viel mehr als die kommen, vermischt mit reichlich postkolonialem Brimborium.)

[...]

Insofern sehe ich die Erwähnung der Sinologie bei ihr nicht als Grund, warum sie das doof findet, sondern eigentlich eher: "Ich sehe mich in dem Punkt als halbwegs kompetent, an, anders als z.B. bei der Einschätzung von Buluga, da kenne ich mich nämlich zu wenig bis gar nicht aus." 

[...]

Warum war das bei ihr überhaupt so präsent? Unter anderem, weil grad in Bezug auf Rollenspiel sehr viel Rassismus, Diversität, Repräsentanz, Koloniales Erbe etc. diskutiert wird.

[...]

Da fällt dann auf, dass z.B. in DSA immer noch einige sehr problematische Kulturtypisierungen dabei sind, wie die Novadis, wie vor allem die Norbaden. Splittermond reiht sich da leider auch teilweise ein, obwohl die sich eigentlich sehr drum bemühen. Also, das hatte nichts spezifisches mit Midgard zu tun.

Ich finde es ebenfalls wichtig, Stereotypen kritisch zu hinterfragen - da gehe ich grundsätzlich mit Mhaire konform. Häufig beruhen diese auf der unkritischen Übernahme tradierter Bilder und schlichter Unkenntnis. Um also klassische Denkmuster aufzubrechen, muss man sich intensiver mit dem Unbekannten hinter den Klischees beschäftigen, um möglichst aus dem Erkenntnisgewinn heraus verzerrende oder schlicht falsche Vorurteile abzubauen, Verständnis zu entwickeln und dadurch gegenseitigen Respekt zu erzeugen.

In diesem Bestreben jedoch verfällt Mhaire in dem hier behandelten Video genau in die gegenteilige Rolle, die sie eigentlich doch kritisieren möchte: In ihrem Bemühen, klassische Denkweisen - hier also kulturelle Fantasymuster - durchbrechen zu wollen, rückt sie trotz klar formulierter Unkenntnis des Systems und einzig aufgrund zweier wahllos beim Durchblättern aufgeschnappter Begriffe MIDGARD in die Ecke althergebrachter, klassischer Rollenspiele mit platten Stereotypen und (hinsichtlich exotischer Gesellschaften) kulturell undifferenziertem Einheitsbrei. Dabei kritisiere ich noch nicht einmal das Ergebnis - zu dieser Ansicht kann man durchaus gelangen, aber dann doch bitte in Kenntnis der Sachlage. Wer aber Oberflächlichkeit im Umgang mit Fremdem anprangert, sollte sich selbst nicht genau dieser stereotypen Oberflächlichkeit bedienen, um Kritik zu üben und letztlich Vorurteile gegenüber MIDGARD zu schüren. Da wünsche ich mir einfach ein einheitliches Augenmaß.

  • Thanks 1
Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb KoschKosch:

Vor diesem Hintergrund wäre es vielleicht erfrischend herauszustellen, dass es z.B. in den Küstenstaaten eine Region gibt, in der Männer und Frauen gleichberechtigt und auch in Wirtschaft und Politik gleichmäßig verteilt sein sollen: Serenea mit seinen Duganaten. Das unterstreicht auch Die Welt nochmal. 

Ich habe das Gefühl, man kann mit Midgard Mhaires Wünsche an einen Kulturhintergrund erfüllen, aber man kann auch alle ihre Vorurteile bedienen. Midgard bietet Gegenden für beides. 

Ich denke in dieser Hinsicht war Midgard schon immer fortschrittlicher. In Alba können sich Frauen auch Aegrel erklären und gleichberechtigt agieren. In Waeland sind sie es auch. Matriarchalische Kulturen gibt es gar nicht so viele.

In früheren Editionen (M3?) wurde in den Regelwerken auch immer von der Spielleiterin gesprochen. 

Natürlich würde es heutigen Ansprüchen an Diversität kaum gerecht werden, aber das schafft wohl kaum ein Rollenspiel, schließlich ist es auch eine relativ neue Bewegung. 

  • Like 1
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb daaavid:

Ich denke in dieser Hinsicht war Midgard schon immer fortschrittlicher. In Alba können sich Frauen auch Aegrel erklären und gleichberechtigt agieren. In Waeland sind sie es auch. Matriarchalische Kulturen gibt es gar nicht so viele.

In früheren Editionen (M3?) wurde in den Regelwerken auch immer von der Spielleiterin gesprochen. 

Natürlich würde es heutigen Ansprüchen an Diversität kaum gerecht werden, aber das schafft wohl kaum ein Rollenspiel, schließlich ist es auch eine relativ neue Bewegung. 

Aber es gibt auch knallharte Patriarchate. Valian z.B.? Moravod? Waeland in gewissem Sinne?

Geschrieben

Ganz ehrlich?

Ich mag im Rollenspiel Diversität. Die bedeutet für mich aber bitte klassische patriarchalische Strukturen und welche mit Gleichberechtigung, am besten auch noch matriarchalische und solche mit fixen Aufteilungen.

Ich mag keine aufgepfropfte political Correctnes im Rollenspiel. Als nächstes kommt da noch de Rassismus und Genderdebatte ins Rollenspiel ....Nein, danke,

  • Like 5

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