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Welche Rollen erwartet ihr in einem albischen Dorf?


Randver MacBeorn

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Ich arbeite an einem Setting bzw. an Abenteuern, die in einem albischen Dorf stattfinden bzw. dort ihren Startpunkt haben.

Das Dorf ist größer als "ein paar Gehöfte", aber zu klein für offizielle Karten. Es liegt im Norden Albas an der Grenze zu Clanngadarn. Es gibt eine Grenz- bzw. Zollstation dort, außerdem eine Hochmotte.

Welche Rollen würden die Einwohner in diesem Dorf besetzen können? Ich versuche gedanklich die Bewohner besser auszuarbeiten. Das Dorf dürfte zu klein sein, um von Berufen sprechen zu können, daher frage ich bewusst danach, welche Rollen die Dorfbewohner einnehmen könnten? Im Umland dürfte es weitere Gehöfte geben, so dass es für die Bewohner des Dorfes einen Grund geben muss, nicht direkt an den Feldern zu wohnen, sondern in einem dörflichen Umfeld?

Mich interessieren nicht nur Aufzählungen, sondern auch Meinungen.

Danke!

Bearbeitet von Blaues_Feuer
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Wenn es eine Grenzstation gibt, dann ist ein Hufschmied / Dorfschmied, der vielleicht auch Karren repariert und eben die Pferde der Besatzung der Hochmotte beschlägt, auf jeden Fall gesetzt. Also so ein Handwerker für einfache Schmiedearbeiten, bisschen Tierarzt (Pferde), Räder kann er auch reparieren und die Achsen der Karren, etc... 

Dann ein könglich-albischer Beamter für den Zoll. Der könnte auch der "Chef" (keine Ahnung, was ein passender Titel wäre) der Hochmotte sein, aber im Dorf, bzw. im Zollhaus, wohnen. Der militärische Kommandant der Motte wäre dann ein Sergeant, mit X Mann - Anzahl je nach deinem Gusto zwischen 10 und 30 Mann (weniger als 10 machen m.E. keinen Sinn). Dazu ein paar Knechte und Mägde für den Betrieb der Motte. 

Hat der Ort Marktrecht? Dann gäbe es auch gleich einen Grund, warum hier ein Dorf ist* und nicht nur ein Gehöft mit ein paar Bauersfamilien. D.h. 1-2 die Woche wäre Markt. Den dominiert der örtliche Großbauer, ein (für dort) reicher Clansman des dortigen großen, albischen Clans. Dieser Bauer hat entsprechend einen Gutshof am Rand des Dorfes. Dort leben dann seine Eltern, seine X Kinder und X+X Enkel, plus eine Anzahl Knetche, Mägde und Leibeigene. 

Zwar ist Brot backen jedermanns Sache, aber einen großen, gemauerten Brot-Ofen gibt es nicht in jedem Haus. Also könnte es a) eine Mühle geben, die etwas außerhalb am Bachlauf liegt und b) einen Dörfler, der eben so einen Brot-Ofen hat und einen Teil seines Einkommens und Auskommens mit dem Brot backen für alle verdient. Wohl gemerkt: Kein hauptberuflicher Bäcker. Der ist eben Kleinbauer und bessert sich mit dem Lohn-Backen sein Einkommen auf. 

Ein Wirtshaus, mit Übernachtunsmöglichkeit, sollte es an der Grenze auch geben. Das kann, je nach geplantem Grenzverkehr, beliebig klein oder groß sein. 

Und eine Sennerei, ähnlich wie mit dem Brot backen, als Zusatztätigkeit zur eigenen Landwirtschaft. Überhaupt hat in so einem Dorf jeder mindestens einen Gemüsegarten am Haus, oder am Dorfrand. Die meisten werden auch Felder haben, wo die üblichen Dinge der Region angepflanzt werden. 

 

*ein weiterer Grund für das Vorhandensein des Dorfes könnte auch eine Brücke über den Grenzfluss sein. Brücken sind wichtig! 

 

Bearbeitet von Bruder Buck
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Hi,
das ist eine schöne Fragestellung.

Gehen wir davon aus, dass ein Gehöfft alle Generationen einer Familie + Kechte, Mägdte, u.ä. beherbergt und so etwa 6- 12 Arbeitskräfte stellt und 8 - 18 Bewohner beherbergt.

1-3 Gehöfte.
Hier macht im Grunde jeder alles. Die Männer sind auf dem Feld und bei Baumaßnahmen packen alle mit an. Die Frauen werden eher backen, nähen, kochen die Tiere versorgen.
Natürlich gibt es Personen die bestimmte Dinge gut könne, Balken sägen kann Ole und das beste Brot backt Hildelith.
Wahrscheinlich können manche Dinge hier nicht von der Gemeinschaft geleistet werden und man ist auf externe Resourcen angewiesen, wie beispielsweise das Schmieden oder die Herstellung von Werkzeugen.

4-8 Gehöfte.
Es wird sich mehr und mehr der Trend einstellen, dass Aufgaben des täglichen Lebens zentral angeboten werden. Müller, Wäscher, Bäcker, Schlachter, Holzfäller. Das sind zu Beginn einzelne Personen bis hin zu Familienbetrieben. Zur Orientierung: 8 Gehöfte = 64 - 144 Personen bedeutet das Dorf benötigt 10- 30 Brote /Tag.

9-12 Gehöfte.
Spezialisierte Berufe werden sich Niederlassen und aus einem einzelnen Bäcker wird ein Familienbetrieb der nun auch Fahrenden Händlern verkauft. Ein Fahrender Schmied wird sich zB nun niederlassen können weil er hier genug Umsatz macht und das Reisen leid ist, gleiches gilt für den Werzeugmacher.

13-18 Gehöfte.
Weitere Spezialisierungen wie Schreiner, Schnitzer, Kunsthandwerker, Mauerer bilden sich heraus. Händler und Krämer werden sich niederlassen. Es besteht nun nicht nur Bedarf an gewissen Waren und Dienstleistungen, sondern auch an einer guten Infrastruktur zwecks Verteilung.

>19 Händler aus größerer Entfernung werden das Dorf besuchen und es werden Gasthäuser entstehen. Zudem muss das Dorf nun auch geschützt werden. 

Das ist eine sehr sehr grobe Annäherung die nach Bedarf und Gegebenheiten des Dorfes angepasst und ausdifferenziert werden kann. Vielleicht kannst du was damit anfangen.

Viel Vergnügen

 

 

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vor 3 Minuten schrieb Kar'gos:

Brauer, […], Laienglaubensvorsteher (Dorfältester?)

Den Brauer könnte in meiner Version der Wirt mit machen. Dann braut der Bier und verkauft es an Durchreisende im Wirtshaus oder auch Fassweise an die Dörfler, die ihn hauptsächlich in den Rohstoffen für das Bier bezahlen werden + ein paar Geldstücke fürs Brauen... 

Das mit dem Laienprediger gefällt mir sehr gut. Viele SL haben zauberkräftige Priester der Deis Albai in jedem Dorf - das halte ich für völlig übertrieben. Ja, ein Laienpriester, der vielleicht auch noch Wundheiler & Zahnausreißer ist, das ist plausibler in so einem kleinen Dorf. 

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vor 1 Minute schrieb Bruder Buck:

Den Brauer könnte in meiner Version der Wirt mit machen. Dann braut der Bier und verkauft es an Durchreisende im Wirtshaus oder auch Fassweise an die Dörfler, die ihn hauptsächlich in den Rohstoffen für das Bier bezahlen werden + ein paar Geldstücke fürs Brauen... 

Das mit dem Laienprediger gefällt mir sehr gut. Viele SL haben zauberkräftige Priester der Deis Albai in jedem Dorf - das halte ich für völlig übertrieben. Ja, ein Laienpriester, der vielleicht auch noch Wundheiler & Zahnausreißer ist, das ist plausibler in so einem kleinen Dorf. 

Auch der Müller wäre als Brauer denkbar. Ich dachte da an das Zoiglwesen https://de.wikipedia.org/wiki/Zoigl . 

Es muss in einem 0815 Dorf im Prinzip das Wissen geben, um Nahrung über den Winter haltbar zu machen. Welches Wissen verfügbar ist, kommt auf die Nahrungsgrundlagen des Dorfes an. In einem Dorf am Bach/Fluss gibt es sicherlich Angler. In einem Dorf mit alten Obstbaumbeständen gibt es sicherlich einige Leute, die sich auf das Einmachen/Brennen/Mosten spezialisiert haben. Dörfer, die höher gelegen sind, ernähren sich eher von Milchwirtschaft/Jagd/Hirtenwesen. 

In einem spezialisierten Dorf gibt es eine Ressource, die für andere Dörfer/Städte wichtig ist. z.B. Torf oder ein Metall. Dort ist man dann eher auf Nahrungsimporte angewiesen, weil es einfach lukrativer ist, in den Sumpf/Mine zu gehen, als Nahrung selbst anzubauen.

 

 

 

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Einen Laien oder Wanderprediger würde ich da auch sehen. Sollte dieser Wundertaten für harte Münze anbieten ist das eher ein Betrüger und Aufschneider. :satisfied: Spannend, führt jetzt aber zu weit.

Die Frage ist immer welchen Bedarf entwickelt die Gemeinschaft. Für 2 Höfe kommt sicherlich kein Wanderkrämer vorbei, man wird selbst aktiv werden müssen und regelmäßig ins nächste Dorf reiten oder laufen.

Durch Gegebenheiten der Umgebung ergeben sich weitere Beschäftigungsfelder (Fischer) und Spezialisierungen können sich früher lohnen. Ist dort eine bewaffnete Grenztruppe stationiert, ist der Bedarf für einen Schmied / Scherenschleifer eventuell deutlich höher als normal und es kann schon einen Schmied geben bevor es vieles andere gibt.

Natürlich werden bei zunehmender Spezialisierung die Waren auch besser, backt jeder selbst ist das irgend ein Fladen der in einer Tongrube gebacken wurde. Hat sich erstmal ein Hof darauf spezialisiert und verkaut 30 Brote am Tag sieht es wieder anders aus.

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vor 38 Minuten schrieb Bruder Buck:

*ein weiterer Grund für das Vorhandensein des Dorfes könnte auch eine Brücke über den Grenzfluss sein. Brücken sind wichtig! 

Nur ganz kurz eine wichtige Information: Es gibt bei dem Dorf in der Tat eine Brücke über den Fluss (Devern), die Brücke ist abenteuerrelevant.

Danke so weit schonmal für eure Ideen! 

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vor 18 Minuten schrieb Randver MacBeorn:

Nur ganz kurz eine wichtige Information: Es gibt bei dem Dorf in der Tat eine Brücke über den Fluss (Devern), die Brücke ist abenteuerrelevant.

Danke so weit schonmal für eure Ideen! 

Je nach Art der Brücke gibt es unterschiedliche Anforderungen an die Wartung. Wenn es nur Steinplatten sind, die im Wasser liegen, schaut eventuell nach dem Frühjahrshochwasser oder Winter ein Tross Pioniere vorbei und setzt sie in Stand. Eventuell hat das Dorf aber auch die Aufgabe als Teil von Frondiensten, die Brücke gemeinschaftlich zu warten und darf deshalb einen Anteil an Zolleinnahmen dafür kassieren. Eventuell sind es auch nur Schwimmbrücken, die nur zeitweise installiert sind und im Winter abgebaut werden. Dann gibt es vielleicht eine Art Fährmann, der die Brücke wartet oder mit einem kleinen Kahn auf Schäden untersucht. Mit dem Kahn können dann eventuell auch größere Wagen übergesetzt werden, wenn es eigentlich nur eine Fußgängerbrücke ist. Falls es in der Gegend Klausen gibt, könnte auch ein Wassermeister oder Flößer vor Ort sein.

Wenn du ein Dorf plausibel ausarbeiten magst, müsstest du dir überlegen, was die Dorfbewohner zu welcher Jahreszeit für Arbeiten zu tun haben. Feldarbeit ist nur zu bestimmten Zeiten wirklich notwendig, dann brauchst du aber auch die Manpower, von den 6-12 Knechten/Mägden, von denen weiter oben gesprochen wurde. Den Rest des Jahres würden die aber dem Getreide beim Wachsen zusehen. Sind das vielleicht nicht doch eher Wanderarbeiter? Für Tierwirtschaft brauchst du eine feste Personenzahl, die Größe der Herde ändert am Arbeitsaufwand aber eher wenig, der auch gleichmäßiger über das Jahr verteilt ist. Instandhaltung oder Fischen/Jagd/Waldarbeit ginge ganzjährig, wird aber eher in ruhigere Zeiten gelegt. Tierhäute müssen schnell weiterverarbeitet werden, während Wolle zeitunabhängig von der Oma verarbeitet werden kann.

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vor 1 Minute schrieb Kar'gos:

Feldarbeit ist nur zu bestimmten Zeiten wirklich notwendig, dann brauchst du aber auch die Manpower, von den 6-12 Knechten/Mägden, von denen weiter oben gesprochen wurde. Den Rest des Jahres würden die aber dem Getreide beim Wachsen zusehen.

Einspruch! :nono: Nachdem ich seit letztem Jahr reichlich Erfahrung im Gemüseanbau gesammelt habe, kann ich dir sagen, dem ist nicht so! Erstens musst du Felder ohne Pestizide fortwährend manuell von Unkraut befreien, zweitens sind größere Getreidefelder beileibe nicht das, was die Menschen allein ernährt. Denn in so einem Dorf wird quasi jede Familie ihre Obst-Felder haben. Und auch die größeren Bauern werden die haben. Da gibt es nahezu ganzjährig Arbeit. Denn immer wird irgendwas gepflanzt, vorgezogen, gejätet, geerntet, verarbeitet, etc... Nein, Feldarbeit findet fast das ganze Jahr statt. 

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vor 25 Minuten schrieb Bruder Buck:

Einspruch! :nono: Nachdem ich seit letztem Jahr reichlich Erfahrung im Gemüseanbau gesammelt habe, kann ich dir sagen, dem ist nicht so! Erstens musst du Felder ohne Pestizide fortwährend manuell von Unkraut befreien, zweitens sind größere Getreidefelder beileibe nicht das, was die Menschen allein ernährt. Denn in so einem Dorf wird quasi jede Familie ihre Obst-Felder haben. Und auch die größeren Bauern werden die haben. Da gibt es nahezu ganzjährig Arbeit. Denn immer wird irgendwas gepflanzt, vorgezogen, gejätet, geerntet, verarbeitet, etc... Nein, Feldarbeit findet fast das ganze Jahr statt. 

Trotzdem hast du, im Vergleich zu anderen Wirtschaftsformen z.B. Viehhaltung, jahreszeitliche Arbeitsspitzen in der Feldarbeit. Wenn du Pech mit dem Wetter hast, musst du Ende des Sommers 14-18 Stunden arbeiten, um die Ernte rechtzeitig einzubringen. 

Es kommt einfach auf die Wirtschaftsform an. Früher gab es diese ewigen Monokulturen nicht, man hatte immer Unkraut im Feld. Und zwar direkt neben der Pflugfurche, da man es auch nicht hinbekommen hat, die komplette Feldoberfläche zu wenden. Daher wurde auch regelmäßig Vieh in die Felder getrieben. Die haben das Unkraut stärker zurück gefressen, als dass junge Getreide. Wenn man kein Vieh hatte, musste man das wohl wirklich per Hand machen. Dann war man sicherlich das ganze Jahr über beschäftigt. Und zwar 12-14 Stunden/Tag. 

 

Bearbeitet von Kar'gos
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Ich habe so im Kopf das in der Steinzeit etwa jeder Arbeitsfähige im Schnitt 1,1 Menschen ernähren musste - umgekehrt also das es 10 Leute in der Landwirtschaft braucht (kinderarbeit anteilig mit eingerechnet) damit ein anderer was anderes machen kann. sei es sich auf Werkzeugmachen spezialisiern oder Mystizismus betreiben. Die Zahl steigt dann im Laufe der Zeit immer weiter an bis sie heute bei 140+ ist. Also ein Arbeiter in der Landwirtschaft/Lebensmittelindustrie/etc ernärt 140 andere.

Insofern fehlt mir eine der wichtigsten Informationen: wie groß ist das Dorf? Wie viele Einwohner?

Vieleicht suchst du mal im Netz

https://rollforfantasy.com/tools/population-generator.php

Da gibt es sicher noch andere und bessere,... ich suchte nach "RPG village census"

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vor 2 Minuten schrieb Kar'gos:

Trotzdem hast du, im Vergleich zu anderen Wirtschaftsformen z.B. Viehhaltung, jahreszeitliche Arbeitsspitzen in der Feldarbeit. Wenn du Pech mit dem Wetter hast, musst du Ende des Sommers 14-18 Stunden arbeiten, um die Ernte rechtzeitig einzubringen.

Richtig. In den Wintermonaten wurden bei den Bauern oft dann Sachen repariert, Kleidung gewebt, etc... oder Kinder gemacht. ;)

 

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vor 4 Minuten schrieb Kar'gos:

Trotzdem hast du, im Vergleich zu anderen Wirtschaftsformen z.B. Viehhaltung, jahreszeitliche Arbeitsspitzen in der Feldarbeit. Wenn du Pech mit dem Wetter hast, musst du Ende des Sommers 14-18 Stunden arbeiten, um die Ernte rechtzeitig einzubringen. 

Es kommt einfach auf die Wirtschaftsform an. Früher gab es diese ewigen Monokulturen nicht, man hatte immer Unkraut im Feld. Und zwar direkt neben der Pflugfurche, da man es auch nicht hinbekommen hat, die komplette Feldoberfläche zu wenden. Daher wurde auch regelmäßig Vieh in die Felder getrieben. Die haben das Unkraut stärker zurück gefressen, als dass junge Getreide. Wenn man kein Vieh hatte, musste man das wohl wirklich per Hand machen. Dann war man sicherlich das ganze Jahr über beschäftigt. Und zwar 12-14 Stunden/Tag. 

 

Du hast auch in der Viehwirtschaft Arbeitsspitzen. Wenn Jungtiere geboren werden, wenn Schur ist, wenn geschlachtet wird,... Idealerweise verteilt es sich, so dass nicht Lämmergeburt ist, wenn Du am ackern bist und geschlachtet wird für gewöhnlich nach dem die Felder abgeerntet sind.

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Die Vorschläge hier sind in weiten Bereichen viel zu spezialisiert. Die Zahl der Bauern sollte vergrößert werden und die Zahl der besonderen Personen reduziert. Arbeiten sind Gemeinschaftsarbeit sowie der Umfang für eine Person übersteigt. Gibt es eine Wahl, wer eine Arbeit ausführt, dann ist der Besitz von Werkzeug meist wichtiger als wer den Umgang noch ein wenig besser beherscht. Erst bei künstlerischer Qualität wird es zu einer echten Wahl kommen, normal kommen viele in Frage um z.B. einen Balken zu behauen - die Qualitätsunterschiede sind selten so groß um hier etwas anderes zu rechtfertigen. Will man dennoch eine Spezialisierung beginnen, dann über "Zweitjobs". Wichtigere Erntearbeit wird eh gemeinsam erledigt und andere Arbeiten hängen an Material und Regalien.Nicht jeder durfte alles.

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vor 4 Minuten schrieb Solwac:

Die Vorschläge hier sind in weiten Bereichen viel zu spezialisiert.

Das mit den "Zweitjobs" habe ich oben ja schon vorgeschlagen und ich denke, das geht auch entlang der ursprünglichen Fragestellung. 

Aber Achtung: Das Menschen sich spezialisiert haben, gibt es seit der Jungsteinzeit! Das hat viel früher eingesetzt, als die Forschung das bis vor kurzem meinte. D.h. in einer früh mittelalterlichen Gesellschaft, wie im Norden Albas, gibt es sehr wohl den Joan, der eben die Balken gut behauen kann und das dann für alle tut. Oder den Finn, der sich darauf versteht, das Großvieh zu schlachten. Oder die Fimalia, die am besten weben kann und daher die schönen Stoffe für alle webt, etc.... 

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vor 20 Minuten schrieb Blaues_Feuer:

Du hast auch in der Viehwirtschaft Arbeitsspitzen. Wenn Jungtiere geboren werden, wenn Schur ist, wenn geschlachtet wird,... Idealerweise verteilt es sich, so dass nicht Lämmergeburt ist, wenn Du am ackern bist und geschlachtet wird für gewöhnlich nach dem die Felder abgeerntet sind.

Die sind aber nicht so zeitkritisch bzw. abhängig vom Wetter. Ob das Schaf jetzt eine Woche länger seine Wolle hat, oder die Kuh einen Monat länger lebt, ist relativ egal. Du kannst auch das erste Schwein schlachten, weiterverarbeiten (z.B. Räuchern) und einen Monat später das nächste Schwein schlachten. Bei der Geburt muss man im Zweifel gar nicht helfen, sondern nur ein Auge drauf haben. Wenn es Probleme gibt, wird dann auch die Hebamme geholt, bzw. der Bauer dreht selbst das Tier/zieht hinten an.

Bei Feldern kannst du nicht das erste Weizenfeld heute ernten, dann in einem Monat erst das Nächste. Du musst innerhalb 1-2 Wochen all deine Felder fertig haben, da Getreide eine recht lange Wachstumsperiode hat und du definierte Einpflanz- und Erntezeitfenster hast. Bei Obstbäumen ist das Erntezeitfenster ebenfalls vorgegeben.

Bei einjährige Gemüsesorten kannst du über die Aussaat steuern, wann es zum Ernten bereit ist. 

Bearbeitet von Kar'gos
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vor 27 Minuten schrieb Bruder Buck:

Das mit den "Zweitjobs" habe ich oben ja schon vorgeschlagen und ich denke, das geht auch entlang der ursprünglichen Fragestellung. 

Aber Achtung: Das Menschen sich spezialisiert haben, gibt es seit der Jungsteinzeit! Das hat viel früher eingesetzt, als die Forschung das bis vor kurzem meinte. D.h. in einer früh mittelalterlichen Gesellschaft, wie im Norden Albas, gibt es sehr wohl den Joan, der eben die Balken gut behauen kann und das dann für alle tut. Oder den Finn, der sich darauf versteht, das Großvieh zu schlachten. Oder die Fimalia, die am besten weben kann und daher die schönen Stoffe für alle webt, etc.... 

Jein, die meisten Arbeiten wurden lange Zeit immer noch gemeinschaftlich erledigt. Eine Arbeitsteilung, bei der Joan die Balken behaut, andere aber nicht, ist einfach zu starr. Viele Tätigkeiten hingen am Wetter und wenn sie möglich waren, dann mussten alle mit anpacken.

Bearbeitet von Solwac
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vor 2 Stunden schrieb Randver MacBeorn:

Ich arbeite an einem Setting bzw. an Abenteuern, die in einem albischen Dorf stattfinden bzw. dort ihren Startpunkt haben.

Das Dorf ist größer als "ein paar Gehöfte", aber zu klein für offizielle Karten. Es liegt im Norden Albas an der Grenze zu Clanngadarn. Es gibt eine Grenz- bzw. Zollstation dort, außerdem eine Hochmotte.

Welche Rollen würden die Einwohner in diesem Dorf besetzen können? Ich versuche gedanklich die Bewohner besser auszuarbeiten. Das Dorf dürfte zu klein sein, um von Berufen sprechen zu können, daher frage ich bewusst danach, welche Rollen die Dorfbewohner einnehmen könnten? Im Umland dürfte es weitere Gehöfte geben, so dass es für die Bewohner des Dorfes einen Grund geben muss, nicht direkt an den Feldern zu wohnen, sondern in einem dörflichen Umfeld?

Mich interessieren nicht nur Aufzählungen, sondern auch Meinungen.

Danke!

Ui, interessante Frage ...

MEn sind die meisten Bewohner weitestgehend "autark". Lediglich einige wenige Dinge werden tatsächlich von "Spezialisten" produziert oder sind Gemeinschaftsaufgabe.

Als Spezialisten wird es in so einem Dorf vermutlich nur den Schmied und den Wirt, ggf. noch den Köhler und einen Fallensteller geben. Wenn die Hochmotte zugleich der Sitz eines Thaen oder in den jungen nördlichen Gebieten Albas ggf. eines Earl ist, wird dieser auch die Rolle des Schulten haben, ansonsten übernimmt dies der Dorfälteste. Ein Thaen oder Earl wird auch die Mühle betreiben lassen, denn darüber bezieht er einen Großteil seines Einkommens. Vielleicht gibt es auch noch die typische Kräuterfrau.

Gemeinschaftsaufgabe, vor allem durch die heranwachsenden Jungen des Dorfes zu erledigen, ist es das Weidevieh zu hüten. 

Sicherung der Hochmotte und Erhebung des Zolls sind "hoheitliche" Aufgaben, also unterstehen diese Personen entweder dem Thaen selbst, oder sie wurden vom Laird eingesetzt.

Der geistige Beistand ist durch einen Laienpriester gesichert, der in unregelmäßigen Abständen durch einen richtigen Priester angeleitet wird, der für mehrere Dörfer zuständig ist.

Einer der Bauern oder der Schmied wird die wehrfähigen Personen im Waffendienst unterweisen, die Steuererhebung (zehnten an die Kirche, an den Clan und an die Krone) wird über den Thaen geregelt. Vermutlich gibt es auch jemanden, der Schreibarbeiten für die Dörfler erledigen kann und jemanden, der musikalisch bewandert ist.

Wenn das Dorf im Grenzgebiet zu Clanngadarn liegen soll, so gibt es vermutlich, vor allem unter den Unfreien, noch einige Anhänger des druidischen Glaubens, auch wenn sie ihn nicht offen ausleben.

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vor 10 Minuten schrieb Solwac:

Jein, die meisten Arbeiten wurden lange Zeit immer noch gemeinschaftlich erledigt. Eine Arbeitsteilung, bei der Joan die Balken behaut, andere aber nicht, ist einfach zu starr. Viele Tätigkeiten hinden am Wetter und wenn sie möglich waren, dann mussten alle mit anpacken.

Es ist eine Frage der Gewichtung. Für das Rollenspiel finde ich es schöner, etwas mehr Spezialisierung zu haben. 

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