Ismael Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 Moin, Moin, Ich hab mich extra im Forum wieder angemeldet um, um Rat zu bitten von eventuell kreativeren Spielleitern was etwas problematischere Runden angeht. Kurz zu mir. Ich leite und spiele seit circa 10 Jahren und eigentlich relativ querbeet durch die Systeme. Hatte diverse Runden vor dieser und leite parallel hin und wieder, ich würde mich also nicht unbedingt als Anfänger bezeichnen, auch wenn ich definitiv zuweilen Blödsinn mache. Ich hab vor knapp 2 Jahren mit einer Runde begonnen die Runenklingen zu spielen. Nach 1 oder 2 Vor- Abenteuern und schon die waren ziemlich unkonventionell und schwierig es überhaupt irgendwie zu einem Abschluss zu bringen. Ich dachte damals das liegt daran, dass viele Anfänger drinnen sind aber es wurde nicht besser. Nun sitzen wir zwei Jahren an den Runenklingen, haben es bis zu dem Kampf um Irensroth geschafft und..nein..wir spielen ungefähr jede zweite Woche. (Eher öfter) Es geht einfach nicht voran. Ich neigte immer dazu zu behaupten, das nicht funktionierende, oder ständig eskalierende Runden eher an schlechten Leitern als an Spielern liegen aber ich weiß allmählich nicht recht weiter. Probleme: Zwei, je nach Tagesform drei, Spieler beteiligen sich überhaupt nicht. Ich habe mit den üblichen Sachen versucht, direktes ingame Ansprechen, NPCs oder Orte aus der Vergangenheit, geschummelte Würfe damit sie exklusive Infos haben, rätselhafte Visionen vom entsprechenden Gott und Sachen die direkt auf sie zugeschnitten sind..es hilft nicht. Einer macht permanent Quatsch und hat die Gruppe damit schon mehrfach fast umgebracht oder im Gefängnis landen lassen, es kümmert nicht. Ich hab es mit relativ konsequenten Sachen Versucht, ich hab versucht indirekt darauf hinzuweisen. Partiell blockiert die Gruppe sowas mittlerweile aber es ist recht schwierig, zumal er auch durchaus Gruppenintern destruktiv ist. (Den Meditierenden Magier mit dem Erdschwert nerven, das versteck der Gruppe durch lautes Singen verraten..etc) Auch wirklich direktes Ansprechen hat da nicht geholfen. Die Welt wird sehr...Videospielartig behandelt. Ich hab nachdem jemand die Gruppe verlies (Pärchen ging auseinander) einen guten Freund von mir gebeten dazu zu kommen. Wir spielen seit Jahren sowohl zusammen als auch untereinander und ich hab gehofft das er Dinge vielleicht etwas zum bessern wendet oder zumindest etwas ein interaktionspunkt ist und er hat nach drei Terminen gesagt das er eigentlich keine Lust dazu hat, weil er nicht ins Rollenspiel findet, "weil sich alle benehmen als seie es ein Point n Klick". Das mag etwas drastisch formuliert gewesen sein..aber es ist insofern durchaus richtig als das sich Spieler benehmen als hätten sie Story- Armor (Was NICHT der Fall ist und ich war deutlich was das angeht), sie intressieren sich wenig für die Geschichte oder die NPCs so interaktionsmässig. (Was nicht an Ausarbeitung liegt, ich hab Morvill partiell überarbeitet, mehr Side Quests wegen sehr unterschiedlichen Lernzeiten eingebaut, mehr Backstory für zu dünne NPCs..ich hab weltmässig partiell sehr viel akribischer Vorbereitet als sonst. Ich bin normal eher der improvisationstyp als Leiter, aber dachte das es damit ggf besser wird.) Manchmal sind sie komplett gleichgültig (Sie haben z.b bei Irensroth jetzt die Frau in der Scheune- , den Wolspferch unberührt-, das Orklager mit den Leichen in Ruhe gelassen) und dann wiederum recht unzufrieden wenn das plötzlich Konsequenzen hat. (Sie haben die Sklaven in ersten Teil der RK zu den Orks geschickt um Ablenkung für ihre Flucht zu haben und waren SEHR erstaunt das der Gott von ihrem Priester das nicht sooo cool fand.) Manchmal werden sie Böse wenn sie wirklich irgendwas tun müssen. Zwei reagierten völlig sauer im zweiten Teil der Runenklingen (Wolfswinter) als klar war das sie die eingebrochene Treppe runtermüssen und der Eingang versteckt ist. Offenbar haben sie sich das mehr wie ne DHL Fiale vorgestellt...und es interessiert sie auch nicht was passiert. Sie haben in Thame komplett vergessen das sie da ja noch die Runenklinge suchen und sind mehr Unfall massig drüber gefallen. Es gibt nur einen mit Nennwerte Eigeninitiative (Sie besteht daraus sich einen immer größeren Zoo von dienstbarem Viehzeug zuzulegen) der Rest tut gern mal nichts. Auf viele von mir dargestellte Optionen kommt minutenlanges Schweigen, dann wiederum werde ich häufig mitten in Beschreibungen unterbrochen mit "Ich will JETZT Aktionen" Am schlimmsten dürfte aber sein, das sie relativ wenig mitdenken oder miteinander diskutieren. (Trotz häufiger Aufforderung meinerseits) Sie kommen kaum auf irgendwas und spielen nur den absolut offensichtlichen Teil...dazu steht jedes mal fest das kein NPC jemals lügt. Was auch eher verwirrend ist. Ich hab überlegt ob es eine Überforderungssache ist und war eine Weile großzügiger mit Hinweisen. Ich hab's umgekehrt versucht. Ich hab sie zeitweilig mehr und weniger unter Zeitdruck gesetzt. Ich hab relativ viel damit gearbeitet Leute mit guten Ideen mehr zu Belohnen über EP. Bestimmte Aktionen die sich positiv auf NPCs ausgewirkt haben wurden auch mehr belohnt als vorgesehen. Ich hab, sagte ich oben schonmal, die einzelnen Spieler Chars Story massig mehr einzubinden. Hat wenig gebracht...Heldendarstellungen haben auch nicht geholfen. Längere Atmosphärennummer mit Barden mit spezifischen Lieder, Trinkwettbewerben, alberne Wetten, Geschichtenerzähler (also so Fluff was nicht in den Büchern ist, sonst sollte es ja eig immer da sein)...das wurde alles gleichmütig hingenommen. Ich schränke definitiv nicht zu sehr ein, ganz im Gegenteil ich bin sehr großzügig, einfach weil sonst gar nichts passiert. Meistens bin ich schon froh wenn irgendwer an der passenden Stelle guckt...trotzdem scheint es unglaublich schwer für sie zu sein. Ich hab ihnen sogar erlaubt im Rahmen ihrer EP und ihres Goldes ihre Chars umzuarbeiten (Was ich normal nie tue) sollten sie gemerkt haben das sie unnötiges oder verskilltes Zeug haben. Hat einer gemacht. Ich hab zwei drei mal auf den Tisch gehauen weil sich die Leute untereinander teils massiv angegangen sind und partiell durchaus persönlich beleidigend waren und auch wegen dem oben erwähnten, sehr destruktiven Spielen. Wenn ich mit dem Angriff auf die Burg durch bin steh ich vor dem Problem was ich mit der Runde machen soll. Ich hab ne Kampagne rumliegen...aber die kann ich nicht nehmen weil das quasi nur eigenini ist mit einer sehr offenen Welt. Ich kann natürlich hier zirkulierende Sachen spielen, aber da stellt sich das Problem auch immer wieder. Ich bin mittlerweile reichlich frustriert und hab wenig Lust dazu das weiterzuführen. Aufzulösen finde ich schwierig weil sich die Leute partiell schon irgendwie darüber zu freuen scheinen, aber mehr auf die Art wie man sich darüber freut vor dem Fernseher nicht denken zu müssen. Es hat tatsächlich was davon als wäre ich nicht mehr als eine interaktive Soap auf RTL. Hilfe? Liebe Grüße und sorry für die Wall of Text und die vermutlich darin enthaltenen Fehler.
Serdo Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 Die Situation kenne ich nur zu gut. Ich rede mal Tacheles: Du hast sehr viel Arbeit, Mühe und Liebe rein gesteckt, damit die Leute so spielen, wie Du das möchtest. Aber die Leute spielen weiter so, wie sie das möchten. Das Wichtigste hast Du schon getan: Du hast nicht nur mit Zuckerbrot und Peitsche, mit Anreizen und Konsequenzen gearbeitet, sondern auch den Leuten klipp und klar gesagt, was Du möchtest. Nur: Das Ergebnis ist nicht so, wie Du möchtest. An der Stelle musst Du Dich entscheiden: Möchtest Du mit den Leuten so spielen, wie sie das wollen ODER willst Du eine Gruppe leiten, die ähnlich wie Du spielen wollen? Beide Alternativen sind möglich! Auch ich war schon total storygetrieben, mit tiefen Charakteren und NSC-Kommunikation. Aber die Gruppe Kumpels, die sich jede Woche getroffen hat, wollte lieber als Killerhobos durch die DnD-Welt schlappen und alles weghauen, was da vor die Pfeil- oder Schwertspitze lief. Nach langen Tagen auf Maloche war da nicht mehr viel mit intellektuell fordernden Detektivabenteuern. Für die Truppe war der wöchentliche Rollenspielabend das Äquivalent zum auf der Couch hocken und sich vom Fernseher berieseln zu lassen. Und jetzt kommt's: DAS IST AUCH OK! Es ist ein anderes Ziel, ein anderer Anspruch. Aber wer bin ich, dass ich anderen Menschen vorschreiben soll, wie sie ihre Freizeit verbringen? Das sind meine Kumpels und dann setze ich mich einfach daneben und lass die Würfel rollen. Fertig. Natürlich hatte ich auch meine eigenen Wünsche und Ansprüche. Ich war in zwei Rollenspielrunden mit insgesamt 9 Spielern (ohne mich). Und als ich wieder selbst eine Kampagne leiten wollte, habe ich mir aus den zwei Runden die drei besten Rollenspieler rausgesucht und denen ganz klar das Angebot gemacht, in meiner Kampagne großes und tiefes Rollenspiel (in meiner Denke) zu zelebrieren. Und das war ganz großes Kino. Wir hatten über Jahre richtig gut Spaß (bis ich wegen der Arbeit ans andere Ende Deutschlands gezogen bin...). Aber mach' Dir da keine Illusionen! Die anderen 6 Spieler haben mich nicht mehr angeschaut. Ist ja auch klar. Da gab es dann keine Einladungen mehr zum sommerlichen Grillen im Schrebergarten... Lange Rede, kurzer Sinn: Du bist an einer Stelle, wo Du Dich entscheiden musst. Und egal ob Du Dich für die Partypeople oder für die "wahre Rollenspielkunst" entscheidest - beides hat seine Berechtigung. Aber entscheide Dich und leide nicht weiter. Und lebe mit den Konsequenzen. PS: Ich musste es durch lange Jahre erst lernen und akzeptieren, dass ich nicht der Psychotherapeut oder Pädagoge bin, der die Leute verändert, mit denen er seine Freizeit verbringt. Rollenspiel ist eine Freizeitbeschäftigung, die Spaß und Freude bringen soll. Die Zeit, die ich da verbringe, ist Qualitätszeit, ist Lebenszeit. Und die ist viel zu schade, als dass ich mich da so ärgere. Wenn ich leite, mache ich ein Angebot. Und das Angebot passt nicht für jeden, sondern für eine bestimmte Zielgruppe. Wenn jemand nicht zu dieser Zielgruppe passt, werden wir da keinen Spaß haben. 12
Baal Sharmoon Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 Moin Ismael, jede 2. Woche ? und das mit unmotivierten Spielern? Das lohnt den Aufwand den du betreibst auf gar keinen Fall. Mach es Dir nicht so schwer und lasst es einfach sein - es gibt wirklich gute Spiele die man Online spielen kann, da sollte für jeden etwas dabei sein - oder auch zusammen, solltet Ihr etwas gemeinsames finden. Aus Deinem Post kann man unschwer herauslesen, dass Du dir sehr viel Gedanken machst und viel Zeit investierst - mein Vorschlag: Verbringe sie mit Menschen die das schätzen. Mag sein, dass der ein oder andere hier im Forum noch vernünftige Lösungsansätze findet - aber ehrlich, ich würde mir das bei solch einer Spielergruppe nicht antun. Manchmal ist ein Cut einfach die beste Lösung, auch wenn es schwer fällt. Vielleicht bei der Zusammenstellung der nächste Gruppe darauf achten, dass die Spieler grundsätzlich in den wichtigen, das Spiel betreffenden, Fragen ähnlich denken. Nichts macht weniger Spaß, als Querulanten, Selbstdarsteller oder auch Schlafende mit dabei zu haben. Gruß, Baal Sharmoon PS: ansonsten kann ich mich den Ausführungen von Serdo bedingungslos anschließen
Chriddy Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 Wie alt sind deine Mitspieler und Du? Ich frage, weil ich persönlich als Rollenspieler (spiel seit ich 10 bin... herje, ich bin so ein Nerd...) mit 20 andere Interessen hatte als mit 30 oder 40 und auch andere Vorstellungen beim leiten. Wie Serdo schon anmerkte stehst du vor einer Entscheidung. Die heißt Weitermachen oder Aufhören m.M. nach. Dir macht es wenig bis kein Spass mehr und Du bist genauso Teil der Gruppe. Wems kein Spass mehr macht musst etwas daran ändern, indem er komplett aufhört oder die Gruppe so "korrigiert" das es wieder Spass macht. Um zu "korrigieren" musst Du als erstes herausfinden worin das Problem liegt: 1. Liegen eure Vorstellungen vom Spielen so weit auseinander? du vielleicht zu rollenspiellastig (also, informationsbeschaffung, zu große Hintergrundgeschichte, NSC Interaktionen, etc.), während die anderen vielleicht lieber nur Hack and Slay spielen wollen (Prinzessin aus dem Fängen des Drachen befreien) 2. Spielt ihr vielleicht zu häufig? Vielleicht nur noch einmal pro Monat spielen, dafür aber "Qualität statt Quantität". Würde das die Spieler dazu bringen mehr interesse zu zeigen, da sie sich mehr auf das Treffen freuen. 3. Wie sehen die Spieler das Spiel? Ist das Rollenspiel nur mittel zum zweck, um sich zu treffen und über andere Dinge zu quatschen und man spielt nebenbei (was auch völlig ok ist - es sollten sich nur alle dessen bewußt sein) 4. Worauf fahren die einzelnen Spieler ab? Was gibt es was ihnen besonderen Spass bereitet. Der eine sammelt einen Zoo. Das könntest du einbauen, indem irgendwas mit den Tieren passiert. Sie müssen ja nicht gleich sterben, aber wenns ne Hündin ist, könnte die trächtig sein und der Spieler deutet die Zeichen falsch und denkt sie ist krank. Was ist dem den anderen Spielern? Gibts da Beispiele wo sie bei der Sache sind? Ich beispielsweise mag gerne Horrorfilme und bau gern ekelige Szenen in meine Abenteuer ein. Das mag zwar nicht jeder so richtig, aber es hat bisher bei den meisten die Aufmerksamkeit erweckt. 5. Spieler die vorsetzlich das Spiel zerstören, z.B. durch singen während man sich versteckt bitten die Gruppe komplett zu verlassen. Manchmal gibt es ja nur eine Person die die anderen mitzieht. 6. die alternative ist es störende Aktionen im Spiel voll umzusetzen. D.h. die SC werden gefunden und ggf. bekämpft und getötet. Natürlich will niemand ein total party kill, aber als Ergebnis könntest du das mal durchziehen. Mal gucken wie die Spieler reagieren. Im nachhinein könntest du das korrigireen, indem du sagst das das nur ein Traum war und sie gerade oder kurz vor der tödlichen Situation aufwachen. 7. Ich kenne die Abenteuer nicht, aber vielleicht sind zuviele Informationen dabei. Wenn Du schon aufwand betreiben willst, könntest du den SC eine Mappe mit Informationen zusammenstellen, welches ihnen ermöglicht die Zusammenhänge besser zu verstehen. Im Idealfall machen sie sich notizen in diesen Unterlagen und sie fangen an mehr einzufordern. Dann viel Erfolg. Bist in keiner schönen Situation, aber lass uns Wissen wie es weitergeht. Hier sind viele erfahrene Spielleiter die dir aus ihrem Erfahrungsschatz Dinge mitteilen können. Und es gibt auch nicht "den einen Weg", liess dir alle Vorschläge und Posts durch, frag nach und lass dich nicht von anderen beeinfluss das irgendein Vorschlag blöde ist. LG Chriddy 2
Hop Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 Denke du scheiterst gerade an deinem eigenen Anspruch.
donnawetta Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 (bearbeitet) Ich denke nicht, dass das Scheitern ist. Ich halte es für eine wertvolle Erkenntnis - nämlich die, dass nicht alle Rollenspieler gleich gut miteinander spielen können. Und dass es Leute gibt, die zwar Würfel haben und einen Charakterbogen, die aber gar keine Rollenspieler sind. Ihnen fehlt jegliche Vorstellungskraft und sie haben keinen Bock auf Teamwork, Nachdenken, Characterplay oder mehr Eigeninitiative als das Umdrehen des Würfelbechers. Sie sitzen bloß lieber mit am Tisch, als gänzlich unbeschäftigt oder unbeachtet zu sein. Jetzt kommt es darauf an, dass du etwas daraus machst. Ich schätze, dass jede weitere ingame-Intervention vergeblich ist. Deinen Ausführungen entnehme ich, dass du wirklich schon alles versucht hast. Es könnte aber helfen, die schlaffen Konsumenten mal zum Arbeiten zu bringen - indem sie selbst spielleiten. Möglicherweise gehen dabei dem ein oder anderen die Augen auf. Immerhin ist es enorm undankbar, Zeit und Mühe in die Ausarbeitung von Abenteuern zu investieren, die dann von unkonzentrierten, destruktiven, profilneurotischen und/oder ständig Faxen machenden Spielern verhunzt werden. Wahrscheinlich werden sich die Leute aber rausreden oder so lieblos leiten, dass du geneigt sein wirst, sofort wieder abzuklatschen. Wenn das so ist, wirst du vermutlich nur froh, wenn du dir andere Leute suchst. Serdo hat das schon dargelegt. Das gibt in den meisten Fällen Ärger, aber es gibt Rollenspieler, mit denen man sehr gut befreundet sein kann, obwohl man nicht mehr mit ihnen spielt. Ich kenne zwei dieser Sorte. Will sagen: Wer sich gegenseitig wirklich schätzt, verkraftet das. Bearbeitet 13. Februar 2021 von donnawetta 3
stefanie Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 Mein Mann und ich haben uns oft genug mit Gruppen abgequält, die wir wesentlich schneller hätten verlassen sollen. Wir hatten auch schon Spieler, die unsere Gruppe viel eher hätten verlassen sollen, bei einigen hatten wir auch genug Rückgrad, es ihnen endlich zu sagen, andere Gruppen gingen auseinander. Ich denke, sowas liegt nicht an den Charakteren, es liegt nur an den Spielern. Ein unterschiedlicher Spielstil ist da schon schlimm genug, aber Deine Leute scheinen es nur darauf anzulegen, Dich zu provozieren. Ich denke, indem Du die Leute selbst darauf angesprochen hast, wie sie Deine Bemühungen demolieren, hast Du genau das getan, was man tun sollte. Da das nicht half, besteht mein Rat darin, die, die Dich nur ärgern (wollen), hinauszuwerfen. Lieber heute als morgen. 2
Eleazar Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 Moin Ismael. Ist dir die Gruppe was wert? Dann habt ihr eine Menge Arbeit vor dir. Wenn nicht, suche dir eine Gruppe, die besser passt. Wobei: Ich glaube auch, du hast dich in eine ungute Rolle hineinmannövriert. Das kann dir in weiteren Runden auch so passieren. Beim Lesen deines Beitrags fällt mir auf: Du beschreibst das als ein "Ich, der SL, gegen die, die Spieler"-Ding. Du definierst deine Rolle für mich offensichtlich als Dienstleister (du bereitest unwahrscheinlich viel vor), als Verantwortlicher (du stellst als Einziger Überlegungen an, wie die Gruppe gerettet werden kann) und als Erzieher der Gruppe (du weißt, wie "richtig" Rollenspiel gemacht wird und die Gruppe soll das von dir lernen und kapieren). Gehe mal gedanklich aus der Konfrontation und deinen Rollen heraus und besehe es von oben: Da sind Leute, deren gemeinsames Spiel nicht funktioniert, weil sie unterschiedliche Erwartungen haben. Da gibt es scheinbar bei vielen eine Unzufriedenheit, die sich auf verschiedene Arten und Weisen Bahn bricht. Da gibt es eine unter FreundInnen nicht so übliche und auch nicht förderliche Konstellation, dass einer den Erwachsenen im Raum gibt und die anderen in die Rollen von verwöhnten oder renitenten Kindern schlüpfen. Und alles hängt irgendwie zusammen. Ich würde an eurer Stelle eine ganze Menge erst mal gedanklich ändern: 1.) Der Spielleiter ist ein Teil der Gruppe. Er hat eine besondere Aufgabe und er muss sich vorbereiten, aber das macht ihn nicht zum Chef und die anderen nicht zu Untergebenen. 2.) Es ist grundsätzlich in Ordnung, wenn alle in der Gruppe unterschiedliche Erwartungen an das Spiel haben. Man mus nur gucken, wie das für alle passt und wo man welche Kompromisse schließen muss. 3.) Jeder kann sich in dem Maße und auf die Weise ins Spiel einbringen, wie es ihn gefällt und entspricht. Man muss nur gucken, wie das für alle passt und wo man welche Kompromisse schließen muss. 4.) Jeder tritt für sich und seine Belange ein und lässt den anderen aber auch so machen, wie er will. Und alle nehmen Rücksicht auf die anderen. 5.) Ihr müsst euch klar werden, was ihr wollt, wen konkret was stört und wie ihr gemeinsam für euch zu einer Lösung kommt. Konkret würde ich vorschlagen, ihr trefft euch das nächste Mal nicht zum Spielen, sondern zum Reden und Chips essen. Richtig im Sinne eines Gruppen-Coachings. Und dann klärt ihr die Sachen. Wichtige Regel: Ich-Botschaften - jeder redet nur von sich und nicht über die anderen. Das solltest du in der Einladung schon beherzigen: "Ich habe gerade ein Problem mit der Gruppe. Mir macht das Spielen nur wenig Spaß und ich denke, da wäre mehr rauszuholen. Ich weiß nicht, was ihr von mir und der Gruppe erwarte. Ich weiß nicht, wie ich euch als Spielleiter das bieten kann, was ihr braucht." Zum Anfang Regeln aufstellen: Es geht darum ein Problem zu klären und zu lösen. Ich-Botschaften. Keine Schuldzuweisungen. Sich gegenseitig ausreden lassen. Sich offen und ehrlich in das Gespräch einbringen. Das gemeinsame Spiel: Mehr Spaß und weniger Ärger für alle. Organisatorisches: Ist einer bereit, die Ergebnisse zu notieren. Du schreibst sie am Ende gern noch einmal sauber ab. (Hättet ihr eine/n ModeratorIn und ein Flippchart, dann lieber das) Informationen sammeln. Ruhig so, dass Leute sich Stichworte auf einem Zettel sammeln und dann eine Runde gemacht wird, wo jeder seins vorträgt und die anderen nicht dazwischen reden. Jede Frage eine Runde: - Was bedeuten unsere Rollenspieltreffen für dich? Was erhoffst oder wünschst du dir? - Was geben dir die Treffen? Welche Erwartungen werden erfüllt und welche werden enttäuscht? - Was sind deine Erwartungen an den Spielleiter? Was muss der SL machen, damit es ein guter Spielabend wird? - Was sind deine Erwartungen an dich als SpielerIn? Was musst du tun, damit es ein gutes Spielabend wird? - Was sind deine Erwartungen an deine MitspielerInnen? Was müssen die tun, damit es ein guter Spielabend wird? - Wo siehst du in dieser Gruppe konkrete Konflikte, Probleme oder Hemmnisse? Und dann könnt ihr im offenen Gespräch die Punkte abarbeiten. Wir machen in unserer Göttinger Gruppe seit ewigen Zeiten nach jedem Spielwochenende ein Feedback. ProtokollantIn fängt an, danach geht es einmal rum. Am Ende kommt der/die SpielleiterIn. Danach gibt es eventuell noch eine zweite Runde oder ein offenes Gespräch. Es gibt ein Feedback aufs Abenteuer, aufs Erleben der eigenen Figur im Abenteuer, aber es werden auch Störungen und Konflikte angesprochen und Wünsche geäußert. Der/die SpielleiterIn fährt nicht mehr blind, Konflikte werden nicht verschleppt und man kann sich ja auch bestätigen, dass alles super war. Noch mal zu einzelnen Punkten: - Wenn die SpielerInnen hack `n` slay haben wollen, dann gib ihnen das doch, statt dagegen anzugehen. Wenn du immer mit "besseren Abenteuern" dagegen anarbeitest, steht der Wunsch immer im Raum und drängt überall rein. Stell das Fastfood auf den Tisch und stille den Hunger danach. Nach dem dritten Mal wird es den Spielern öde und sie wollen mit dir an komplexeren Geschichten arbeiten. - Dass ein Spieler nur freundlich lächelnd am Tisch sitzt und bloß an der richtigen Stelle seine Würfel rollen lässt, ist erst mal nicht dein Problem. Wenn es ihm reicht und Spaß macht, brauchst du ihn nicht zu Höherem treiben. Er stört ja auch nicht weiter. Dein Problem ist nicht der eine oder die zwei, sondern dass du als SL Anspielstationen brauchst. Wer braucht dafür was oder ist auf was ansprechbar? - Laut am Lagerfeuer zu singen, mag als ein Witz oder gutes Rollenspiel gemeint sein. Typischer Taschenlampenfallenlasser. Aber wie empfinden die MitspielerInnen die Situation? Will der Spieler in Kauf nehmen, dass die anderen Spieler sich über ihn ärgern? In welchen Situationen, kann er das, was er will, ausleben. In welchen nicht. Für Rückmeldungen auf solche Situationen ist das Feedback ideal. - Überziehe deine Rolle nicht! Du bist ein Teil der Gruppe, mehr nicht. Du hast eine besondere Aufgabe, klar. Aber es hängt nicht alles an deiner Vorbereitung, deinen Vorstelllungen und deinen Ansprüchen. Du reagierst auf das Problem in der Gruppe mit noch besserer Vorbereitung, noch stärkerer Leitung, noch mehr Erziehung. Und deine MitspielerInnen reagieren darauf und werden noch mehr zu pubertierenden Jugendlichen: Sie übernehmen nicht selbst Verantwortung als Erwachsene, sondern sie konsumieren und rebellieren. Du musst zurück ins Glied und die müssen mehr mittragen. Und damit aber auch mitbestimmen. - Ehrliche Frage an dich: Wie viel Platz lässt du eigentlich deinen SpielerInnen? Du bist komplett vorbereitet, bis an die Zähne bewaffnet, für alle Eventualitäten gewappnet, du hast eine klare Vorstellung, wie es richtig zu laufen hätte - wo bleibt da eigentlich der Freiraum für die SpielerInnen? Ich erlebe und höre es oft, dass "übervorbereitete" SLs gar nicht mehr offen sind für das, was die SpielerInnen einbringen. Ihnen bleibt nur noch ein vorgezeichneter Weg durch eine perfekte Kulisse. Vielleicht ist der Weg daraus ja: Runter mit den Erwartungen, runter mit der Vorbereitung, Popcorn auf den Tisch: "Reinigt den Wald von Räubern". Drei Szenen: Einmal werden die Spieler überrascht, einmal legen sie einen Hinterhalt, einmal Räuberhöhle. Allgemeine Motivation bei allen: Berge von Gold. Das ist natürlich ein gewaltiges Programm. Überlege, ob es dir das wert ist und ob es was nützen kann. 3 3
Jürgen Buschmeier Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 @Ismael: Hast du mit den Leuten denn auch mal off-play gesprochen? Inplay - ist ja dein ganzer Eingangsbeitrag - scheinst du ja alles versucht zu haben. Eleazar hat ja ein Riesenportfolio für dich aufgelegt, an dem du dich bedienen kannst. Viel Glück bei deiner Lösungssuche. Offplay mit deinen Mitstreier*innen zu reden, scheint mir der einzig logische Ansatz.
Abd al Rahman Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 @Ismael Hmm... Ich gehe mal davon aus. dass Du schon mit Deiner Gruppe gesprochen hast. Ihr spielt jetzt schon zwei Jahre zusammen. Das bedeutet, dass es Deiner Gruppe Spass macht so zu spielen. Ich vermute ganz einfach. dass Eure beiden Spielstile einfach nicht zusammen passen. Deine Gruppe scheint Spass zu haben. Sonst würden sie nicht regelmäßig kommen. Was kam denn als Reaktion als Du das Thema mal angesprochen hast?
Ciri Els Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 (bearbeitet) Ich kenne das Problem nur zu gut. Ich hatte eine Tischrunde, die ganz ähnlich verlief. Mittlerweile sind wir getrennt, weil sich einer versucht hat über die anderen zu stellen und meinte, dass er wüsste, wie dieses Spiel zu spielen sei und dieses ständig kommunizieren musste in einer überheblichen Art und Weise. Dabei sind Tischrunden etwas Tolles und Seltenens. Deswegen wäre mein Rat, versuche dich auf die gleiche Ebene zu stellen und dich als gleichwertigen Teil der Gemeinschaft zu erkennen. Wie war das eigentlich am Anfang, als ihr euch entschieden habt gemeinsam zu spielen? War dein Anspruch und dein Ziel, dass du den Gruppenmitgliedern gesagt hast, dass du ihnen zeigen wirst, wie ein Rollenspiel funktionieren sollte / muss? War oder ist das dein Anspruch? Kann ja sein, dass du diesen Anspruch entweder direkt zu Beginn kommuniziert hast, dir während des Spiels als Ziel überlegt hast und deine Freunde spüren, dass sie erzogen werden sollen, dass sie eine Art Zwang unterworfen werden sollen. Ein Zwang, ein "Du musst", "Du sollst" führt eben sehr häufig dazu, dass dagegen vorgegangen wird mit einer Abwehrhaltung, einer Rebellion oder dergleichen. Auch wenn dieser Anspruch von dir nicht direkt kommuniziert wurde zu Spielbeginn, sondern, wenn er nur während des Spiels mitschwingt - die Spieler wollen nicht zu etwas überredet werden, zumindest nicht, wenn sich jemand als Höhergestellter positioniert hat. Dewegen ist mein Rat: Überzeuge sie, indem du mit ihnen lachst, mit ihnen gerne spielst und sie so sein lässt, wie sie sind. Dann kommt eher ein Einsehen, als wenn man es mit aller Macht forciert. Natürlich kannst du das Gespräch suchen, wie hier in den Beiträgen geschildert wurde und vorsichtig nachfragen, was sie von deinen Stil zu Leiten halten, was ihnen Spaß macht und was ihnen weniger Spaß bereitet. Versuche aber generell die Gemeinschaft zu sehen, also Gemeinsamkeiten zu finden und die Unterschiede Unterschiede sein zu lassen. Das würde euch bestimmt allen gut tun, wenn ihr wieder gemeinsam Freude habt und auf derselben Ebene seid PS: Bitte verstehe das nicht als Angriff, denn ich weiß ja gar nicht, wie ihr kommuniziert habt und wie ihr wirklich miteinander umgeht. Bearbeitet 13. Februar 2021 von Ciri Els 3
dabba Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 (bearbeitet) OK, hier Küchenpsychologie. 19 hours ago, Ismael said: Einer macht permanent Quatsch und hat die Gruppe damit schon mehrfach fast umgebracht oder im Gefängnis landen lassen, es kümmert nicht. Ich hab es mit relativ konsequenten Sachen Versucht, ich hab versucht indirekt darauf hinzuweisen. Partiell blockiert die Gruppe sowas mittlerweile aber es ist recht schwierig, zumal er auch durchaus Gruppenintern destruktiv ist. (Den Meditierenden Magier mit dem Erdschwert nerven, das versteck der Gruppe durch lautes Singen verraten..etc) Auch wirklich direktes Ansprechen hat da nicht geholfen. Der Typ macht sich wichtig. Vielleicht weil er in seinem echten Leben wenig hinbekommt, vielleicht weil ihm sonst am Spieltisch langweilig ist. Wie dem auch sei: Der gehört an die frische Luft. Ggf. mit scharfer Ansage. Solche Müllspieler testen mMn den Spielleiter und die Mitspieler aus, womit sie durchkommen, ohne out-game (!) Konsequenzen zu spüren. Sie freuen sich innerlich, wenns mal wieder klappt. Danach ist die Gruppe, falls sie dem Müll nicht nachtrauert, schon wieder eine andere. Bearbeitet 13. Februar 2021 von dabba 1
Die Hexe Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 (bearbeitet) Hier haben schon Einige tolle Dinge gesagt und wenn du die Anregungen von @Eleazarumsetzt (und es auch noch funktioniert) Respekt! Ich spiele nun schon ein Weilchen Midgard und hatte ausreichend Runden (sowohl als SL und als Spielerin), in denen ich keinen Spaß hatte, genervt und/oder angestrengt war, in denen meine Mitspieler*innen andere Vorstellungen von Rollenspiel hatten oder es andere Probleme gab (z.B. Kommunikation und Absprachen). Ich hatte/habe aber auch richtig tolle Runden mit Menschen, die ähnliche Ideen von Rollenspiel haben wie ich. Ich komme immer mehr dahin zu sagen, Midgard ist mein Hobby, meine Freizeit, in der ich Spaß haben möchte mit Menschen die ich mag und versuche dementsprechend zu handeln. Überlege dir wirklich gut, was dir die Gruppe wert ist und was die Gründe sind, weshalb du mit ihnen am Spieltisch sitzt. Manchmal braucht so etwas Zeit, aber irgendwann muss man ev. auch mal einen Schlussstrich ziehen (aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass das sehr erleichternd sein kann). Ich drücke dir die Daumen, dass du für dich eine gute Lösung findest. es grüßt die Hexe Ein kleiner Nachtrag: Ich finde schon, dass Konflikte in einer Spielrunde dazu gehören, es muss nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen sein. Man spielt zwar Rollenspiel, ist aber dennoch als Person dabei, da ist es ganz normal, dass auch mal Schwierigkeiten auftauchen. Durch ansprechen und darüber sprechen sollte sich das jedoch wieder klären/beheben lassen. Bearbeitet 13. Februar 2021 von Die Hexe 1
Eleazar Geschrieben 13. Februar 2021 report Geschrieben 13. Februar 2021 Ich will auch noch mal nachlegen, dass sich keiner verpflichtet fühlen muss, aufwändig seine Gruppenkonflikte aufzuarbeiten. Vielleicht ist man auch gar nicht der Typ dafür. Vielleicht ist es einem die Gruppe auch nicht wert. Das ist in Ordnung. Meine Erfahrung ist, dass man am äußerlichen Verhalten selbst erst mal ganz wenig ablesen kann: Einer beteiligt sich nicht aktiv? Vielleicht ist er desinteressiert, vielleicht hört er gespannt zu und wartet auf seinen festumrissenen Einsatz (Kämpfen!). Charakterspiel würde ihn stressen und überfordern. Einer macht immer blöde Bemerkungen? Entweder hat er zu viel Selbstbewusstsein oder zu wenig. Vielleicht sucht er seine Rolle als Witzbold, weil er sich für witzig hält. Man bräuchte aber viel mehr einen konzentrierten Mitspieler. Einer redet immer dazwischen? Vielleicht ist er auch unsicher und aufgeregt. Das gleiche Verhalten kann oft das Eine und exakt das Gegenteil bedeuten. Deshalb lohnt sich das Nachfragen und Reden. Und das Schwerste ist eben, seine eigene Rolle in dem Schlamassel herauszufinden. Man selber weiß ganz genau, was man eigentlich tun oder erreichen will. Man weiß aber schon nicht mehr so genau, was man eigentlich ganz konkret tut. Noch weniger weiß man, wie das, was man tut, von den anderen verstanden wird. Die Innenperspektive ist total klar, also was man selber will oder meint. Was davon beim anderen ankommt, kann aber sehr stark abweichen. Und das noch mal stärker, wenn man unter emotionalem Stress steht: "Ich reiße mir hier den Arsch auf und die Deppen wissen es nicht zu würdigen!" Insofern vermute ich einige Aha-Effekte auf allen Seiten, wenn ihr mal in die Tiefe geht. Ob die Gruppe damit noch/ überhaupt zu retten ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber zumindest lernt man was für die nächste Gruppe. Und fürs Leben ;). 1
Ismael Geschrieben 14. Februar 2021 Autor report Geschrieben 14. Februar 2021 Uff, Danke für die vielen Antworten und den Zuspruch. Ich versuch mal so chronologisch wie möglich zu Antworten. vor 22 Stunden schrieb Serdo: Und jetzt kommt's: DAS IST AUCH OK! Es ist ein anderes Ziel, ein anderer Anspruch. Ja. Definitiv. Das ist etwas was ich vielleicht hätte sagen sollen, es wäre für mich völlig ok. Ich hab sehr spezifische Vorstellungen von gutem Rollenspiel und die teilt nicht jeder. Auch in meinen anderen Runden nicht. Meine Chars sind immer aus mechanischer Sicht immer fragwürdig gebaut und können meist kaum sinnvoll kämpfen und sind fast nie "Spezialisten" Ohne diese "Munkins" die aus 12 Regelwerken alle Skills für MaxSchaden perfekt gebalanct verbaut wäre ich komplett aufgeschmissen und weiß das sehr zu schätzen. Das wir sehr unterschiedliche Vorstellungen von Charakterbauen und funktionieren haben..ist komplett egal. Das ist halt Arbeitsteilung. Ich kümmere mich mehr um die Lebensgeschichte von Bäuerin Hildegard und der andere blüht in Kampf auf und holt ihr die Kuh vom Drachen zurück. Wäre die Gruppe auf Hack n Slay aus, schick. Ein Dungengenerator und ne dünne Story wäre kaum Arbeit^^ Aber (Auch so für den Rest.) die mögen keine Kämpfen. Das klingt eventuell seltsam, aber die töten nur Leute passiv. Das ist eine Machtfantasienummer (was sich bei Zweien davon definitiv durchzieht aber nur ab und an zutage tritt.) Leute die sich nicht wehren können, werden schnell benutzt oder passiv getötet. Richtige Kämpfe aber vermieden wo es nur geht. Wenn Kämpfe nicht vermeidbar sind (wegen ihnen, nicht wegen mir) gibt es durchaus Beschwerden und Geschimpfe. Von sowas wie Strategien fang ich hier gar nicht an. Wenn sie einfach vorgefertigte Abendteuer mit wenig Inhalt an wechselnden Orten spielen wollen würden...wäre auch prima. Ist aber OG eindeutig abgelehnt worden. (Wir haben darüber tatsächlich geredet, komm ich später drauf zurück) Ich Unterhalte mich gerade mit besagtem erfahrenen Spieler den ich da reingesetzt hab und er meinte: Das Problem ist nicht rauszufinden wie die Spielen wollen, die Spielen ja überhaupt nicht. Das intressiert die nicht. Und das beschreibt das Problem vielleicht besser. Wie alt sind deine Mitspieler und Du? Ich frage, weil ich persönlich als Rollenspieler (spiel seit ich 10 bin... herje, ich bin so ein Nerd...) mit 20 andere Interessen hatte als mit 30 oder 40 und auch andere Vorstellungen beim leiten. Huhu Kollege^^. Ich Spiel seit ich 15 bin hin und wieder und seit meinem 18 Lebensjahr (sobald ich ausgezogen bin xD) hab ich feste Runde und geh nun ungünstig hastig der 30 entgegen. Meine Spieler sind zwischen 25 und 40...Schwerpunkt ist so mein Alter mit Anfang 30 +-2. Das sieht erstmal nach viel Spanne aus..ist aber repräsentativ für meinen Freundeskreis. Keine Ahnung warum. 2. Das ist ne gute Idee. Da denk ich mal weiter drüber nach. 4. Es gibt quasi nur den..der irgenndwas im eigentlichen Sinne "In-Charakter" tut die anderen behandeln ihre Figuren wie Tabellen. Ich hab darüber mit ihnen geredet und mehrfach danach gefragt weil ich das wichtig finde..keiner von den Chars hat intrinsische Motivationen, Ideen, Ideale, Freunde...das sind alles Pappfiguren. Da daran kein Interesse besteht...was recht deutlich gesagt wurde, hab ich das gut sein lassen. Deshalb hat dieser Backstory weg auch nicht funktioniert. vor 19 Stunden schrieb Chriddy: 7. Ich kenne die Abenteuer nicht, aber vielleicht sind zuviele Informationen dabei. Wenn Du schon aufwand betreiben willst, könntest du den SC eine Mappe mit Informationen zusammenstellen, welches ihnen ermöglicht die Zusammenhänge besser zu verstehen. Im Idealfall machen sie sich notizen in diesen Unterlagen und sie fangen an mehr einzufordern. Das haut in dieselbe Kerne wie die Protokollidee. Es gibt einen Discord mit schriftlichen Notizen, allen Handouts und allen zusammenhängen der von allen geführt wird. Mehr oder minder gut. Ab und an schreibt da auch wer Ideen rein..das letze mal war letzes Jahr aber hey. Vorhanden. Elezar Erstmal vielen Dank das du dir soviel Mühe gemacht hast. Ich...versuch das mal in Grob Blöcken zusammenzufassen. 1. Ich hänge nicht besonders an den Leuten. Zwei davon sind Freunde von mir und daran ändert das Auflösen davon überhaupt nichts. Mit den restlichen dreien, hab ich nicht zu tun. Die sind von einem Freund mitgebracht worden, der die Runde vor geraumer Zeit verlassen hat. (Er war von den Leuten genervt und ich war auch nicht böse drum weil er neigungsweise schwierig war.) Untereinander ist tatsächlich auch eine eindeutige Cliquenbildung und zwei davon können sich überhaupt nicht ab...bis zu dem Punkt das ich da sehr deutlich werden müsste. (Kern ist SPD und FDP Anhängerschaft..fragt mich bitte nicht wie man sich darüber ernsthaft streiten kann....) Ich hab damals angeboten zu leiten..weil ich die einzige mit Erfahrung war und bin da irgendwie reingerutscht. Ich weiß das bei vielen davon nicht viel sonst an Sozialleben da ist (vor allem Momentan) daher hab ich einfach skrupel das ohne einen tieferen Gedanken hinzuwerfen. Das ist natürlich in keinster Weise meine Verantwortung aber...ich denke schon das ich mir da Mühe geben sollte. Einfach aus so Mitmenschengründen. Block 2: "Gegen Spieler spielen und wieviel Freiraum haben sie." Es ist immer schwer sich da selber zu beurteilen, man ist sich selbst selten objektiv gegenüber. Aber ich glaub nicht das es das typische "ICH BIN DIE GESCHICHTE UND IHR SEID NUR EIN TEIL VON DEM WAS ICH DARSTELLE" Problem ist. Die Runenklingen sind immer noch ein Kaufabenteuer..da häng ich nicht drin. Die haben nie was von mir gespielt. Das würde auch wegen der fehlenden Eigeninitiative, das sagte ich schon, nicht gehen. Tatsächlich ist es mir beim Leiten am liebsten wenn ich die Umgebung bin und ansonsten gar nichts. Ich bin kein Freund davon wenn Spielleiter viel Reden weil es für eine Sache unter den Spielern ist. Da find ich die richtige Balance super, super schwer, das geb ich gern zu. Aber die Menge an Input die ich geben muss damit überhaupt irgendwas passiert, ist mir viel zu viel und nervt mich sehr. Ich störe mich wenig daran wenn meine Spieler irgendwas tun. Meine alte Runde (beruflich aufgelöst) war ziemlich notorisch dafür ausgedehnte Kneipenabende zu spielen, Passanten magisch in den Wahnsinn zu treiben, Partys zu feiern oder Gaukelauftitte zu machen oder einfach mal drei Out game Stunde Shoppen zu gehen. Das ist mir völlig egal, da hab ich Spaß dran weil viel unvorhergesehenes passiert. Das ist lustig. Man muss ja nicht jeden Tag die Welt retten. (Ich find tatsächlich Helden betrinken sich unrealistisch selten und retten unrealistisch oft den Tag). Die aktuelle Runde..tut einfach nichts. Wenn die nen freien Tag haben bitten sie mich zu überspringen..und das solange bis die Quest weitergeht. Ich mein das mit dem tun einfach nichts..ziemlich ernst. Das ist mehr so eine Abendteuervermeidungshaltung. Ich betrachte es definitiv NICHT als meine Aufgaben meinen Spielern zu sagen was sie tun soll. Block 3. Reden. Haben wir. Das erste Mal als wir begonnen haben..da hab ich so meinen Rahmen abgesteckt. (Eure Chars können sich gerne Mobben, aber ihr spielt Konflikte aus und löst sie nicht mit +12 auf Überreden -Ihr teilt Loot gerecht auf. Keine Sexualisierte Gewalt und keine Sexszenen) Ich behaupte das ist relativer Standard und sie haben so ein bisschen erzählt was sie gern hätten. Da kam primär einen netten Abend, ein bisschen Abendteuer mit freunden und so. Auch so ziemlich der Standart. Ich hab damals auch immer nach Feedback gefragt. Da kam nix. Also meistens wirklich nix...manchmal sowas wie ja das war wieder nett. Aber das ist ja in Prinzip auch nur..nichts. Dann gab es das Gespräch nochmal bevor wir mit den Runenklingen angefangen haben..weil ich gesagt hab das ich nicht sicher bin ob das wirklich das richtige ist und weil da wer raus ist. Da gab es inprinzip auch nicht viel. Jemand hat sich darüber beschwert das ich einfach Sachen gespielt hätte wo zu viele Enden offen waren und das alles zu unübersichtlich war. (Ich hab versucht das besser hinzukriegen, mehr Infos aber..ich glaub um ehrlich zu sein das Problem war Unaufmerksamkeit.) Auserdem gab es da die Beschwerde das ich dem Charakter mal was verboten hätte zu versuchen...(Ich weiß nicht mehr was es war. Es ist eig immer Blödsinn aber ich erlaube ihnen seitdem eig alles und lass es auswürfeln.) Dann gab es nochmal ein sehr langes Gespräch kürzlich als der Besetzungswechsel stattfand und ich den Charumbau erlaubt. Was dabei in aller erster Linie kam waren Vorwürfe untereinander. Der Magier wurde als sinnlos empfunden weil er nicht kämpft..woraus ein riesiger Streit entbrannte bis ich darauf verwiesen hab das, dass Ziel der Aktion nicht ist anderen Leuten die Chars schlecht zu machen. Es wurde sich über den beschwert der immer Blödsinn macht. Was der zur Kenntnis nahm und sich nicht dafür intressierte. Zwei davon sagten mir das man ohne den jetzt gegangen Spieler das einfach auflösen könnte weil man selber, neben dem ja der einzige wäre der da irgendwas tut. (Das kam von den Leute von denen ich sagen würde das sie nicht allzu hilfreich sind.) Ich hab so die üblichen Sachen reingeschickt..(The Gamers 1&2 10 Points to be a better roleplayer) und ich hab nochmal nach Feedback oder wünschen für die Zukunft gefragt. Da kam ein Dankeschön das ich das tue. Alles Prima. Wir können ja so weitermachen...ABER SPIELER XY nervt. Das ist alles nicht wirklich hilfreich für mich. Wenn ich das so schreib hab ich etwas das Gefühl das die Leute einfach keinen Bock aufeinander haben und es da harkt. Block 4. Persönliches. Schwierige Nummer...ich bin mir sehr sicher das viel von dem im Hintergrund von den Leuten liegt. Das ein oder andere sieht man da schon sehr deutlich. Aber das ist nicht das Umfeld dafür. Das kann ich nicht leisten und das will ich auch nicht. Das ist nicht mein Ausbildungsbereich..wir kommen alle von irgendwo und wir gehen alle nach irgendwo. Ich verstehe das man das nicht draußen lassen kann..aber bei leichtherzigem Spaß sollte das im Hintergrund sein. 2
Ismael Geschrieben 14. Februar 2021 Autor report Geschrieben 14. Februar 2021 Klarstellungen und Ergänzungen: vor 14 Minuten schrieb Ismael: Das ist alles nicht wirklich hilfreich für mich. Bezieht sich auf: Das was von meinen Spielern kommt. Nachtrag zum Leiten weil glaub ich die Menge an oben erwähnten Maßnahmen und das mit dem sehr losen Leiten im zweiten Post seltsam klingt. Ich komme aus der Tradition von diesem Wittgensteinschen "We make the rules as we go along" Ich hab früher vorbereitungsfrei mit nur wagen Eckpunkten, ner Weltkarte und ein paar Dorf- und Dungonkarten geleitet. Es gab grob notiert Quests. Es gab "Weltbosse" und Artefakte...aber das wars auch schon. Die Geschichten haben sich dann meist von selbst gebaut...irgenndwann habs da mehr an Geschichte aber nie wirklich was engmaschiges. Das fing erst mit dieser Runde an, weil die nicht damit klar gekommen sind.
Chriddy Geschrieben 14. Februar 2021 report Geschrieben 14. Februar 2021 Wenn Du mit einigen Deiner Spieler überhaupt nicht wirklich befreundet bist, mach doch folgendes. Du setzt mit dem Spiel ein oder zwei Monate aus. Zum einen wirst du dann sehen, ob sich jemand bei dir meldet, der gerne wieder spielen möchte. Dann kannst du nochmal mit ihm/ihnen darüber reden. Zum anderen bist du jetzt hier im Forum angemeldet. Starte doch ein Aufruf für eine neue Gruppe bzw. Spieler. Die können dann deine Gruppe auffüllen. Ggf. kann dein alter Kumpel dazukommen, der keine Lust hatte weiter mitzuspielen. Dazu kommen dann ggf. die Spieler die aus Eigeninitiative bei dir anfragen. Zusammen mit den "neuen" Spielern könnt ihr dann die Kampagne weiterspielen oder was neues anfangen. Ausserdem wird die Gruppendynamik mit neuen Spielern neu gemischt. 2 1
daaavid Geschrieben 14. Februar 2021 report Geschrieben 14. Februar 2021 (bearbeitet) Es ist ziemlich schwer sich das ganze aus der Ferne vorzustellen. Je mehr du erzählst, desto kurioser wird die Szene in meinen Kopf. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass sich die Gruppe gegenseitig hemmt. Vielleicht würden sie in anderen Konstellationen besser funktionieren. Wie war es denn, wenn ihr mal nicht in voller Gruppenstärke gespielt habt? Wenn beispielsweise der "Spaßvogel" mal gefehlt hat? Und hast du dir das Feedback der Leute einzelnd oder als Gruppe geben lassen. Wenn du schon Rückmeldungen hast wie vor 4 Stunden schrieb Ismael: ABER SPIELER XY nervt. dann liegt dort irgendwo das Problem. Da würde ich nachhaken, aber mit allen einzelnd. Bearbeitet 14. Februar 2021 von daaavid Fehlendes Wort ergänzt
Eleazar Geschrieben 14. Februar 2021 report Geschrieben 14. Februar 2021 Ich bin einfach einigermaßen ratlos. Wenn es dir nicht gefällt, der Rest der Gruppe aber nichts ändern will, dann ist das wohl das Ende. 1
Gormat Geschrieben 14. Februar 2021 report Geschrieben 14. Februar 2021 Ich denke auch, wie du es beschreibst, gibt es eigentlich nichts mehr was du tun kannst. Du scheinst da ein paar ganz schöne Früchtchen am Tisch zu haben und das solltest du dir nicht geben. Ich find Chriddys Vorschlag sehr gut. Mach die Runde ne Zeit dicht und schau was übrig bleibt. Dann auffüllen und Neustart. Vielleicht sind die Runenklingen dann Verbrannt als Abenteuer, es gibt aber mehr als genug. LG Gormat
Ciri Els Geschrieben 14. Februar 2021 report Geschrieben 14. Februar 2021 (bearbeitet) Vielleicht hilft es, wenn wir über Teamfähigkeit nachdenken? Was macht ein gutes Team / eine gute Gruppe aus? Wichtig ist, dass wir im Rollenspiel über zwei Gruppen nachdenken können: Erstmal haben wir die Gruppe am Tisch. Außerdem gibt es die Gruppe im Spiel als Abenteurer. Bedingungen für das Gelingen einer Teamarbeit: Merkmale: 1. Zusammenarbeit 2. Ein gemeinsames Ziel 3. Austauschen 4. Regeln 5. besteht seit längerem Zeitraum 6. verschiedene (ergänzende) Rollen Vorteile: 1. verschiedene Sichtweisen 2. Arbeitsaufteilung 3. sich aufeinander verlassen 4. Wissensaustausch 5. Hemm- und Schamschwelle sinkt 6. Zusammenhalt ("Wir-Gefühl") Förderliches Verhalten: Respekt Kommunikation Vertrauen Wertschätzung Identifikation Ehrlichkeit / Offenheit Konfliktfähigkeit Kompromissbereitschaft Verantwortung Konstruktive Kritik Organisation Rollen- und Aufgabenverteilung gegenseitige Motivation Zusammenarbeit Rücksichtnahme Beobachtungskriterien: Wie teamfähig ist eine Gruppe? Akzeptanz: 1. Werden Wortbeiträge der Gesprächsteilnehmer akzeptiert? Kommunikation: 1. Lässt man sich ausreden? 2. Geht man auf die Argumente der anderen ein? 3. Sind die Wortbeiträge offen und ehrlich? 4. Werden eigene Gefühle angesprochen? (Offenheit) 5. Sind die Argumente sachbezogen oder eher persönlich, verurteilend und angreifend? Kooperationsbereitschaft: 1. Wird gemeinsam an einer Lösung gearbeitet? 2. Dominieren einzelne Personen? Konfliktlösung: 1. Wird offen und direkt über das Problem gesprochen? 2. Versucht man Kompromisse zu erreichen? 3. Werden die Lösungsvorschläge von allen akzeptiert? 4. Wird das Problem gelöst? Bearbeitet 14. Februar 2021 von Ciri Els 3 1
Ciri Els Geschrieben 14. Februar 2021 report Geschrieben 14. Februar 2021 (bearbeitet) Ich denke, dass vor allem das Ziel der Gruppe nicht bei allen das gleiche ist: am Tisch: Ziel: Wir wollen Spaß haben bei einer gemeinsamen Aktivität. Das ist allerdings kein Ziel in dem Sinne, wie z.B. "wir erschaffen eine selbstgebaute Holzhütte mitten im Wald" Unter "wir wollen Spaß" versteht jeder etwas anderes. im Spiel: Ziel: Ihr müsst die Welt vor dem aufkommenden Bösen retten und erhaltet dazu vorher eure Runenklingen. Ihr werdet zu Helden, die eine große Verantwortung tragen. Ich denke, dass ist dein Ziel als Spielleiter. Aber ist es auch das der Spieler? Denn du schreibst ja, dass sie eigentlich eher passiv zuhören oder sich absichtlich untereinander provozieren, Passanten bzw. Unschuldige nerven oder gar töten... Ihr Ziel ist es also eher zuzuhören und/oder Chaos zu stiften. Helden wollen sie nicht sein - vielleicht weil ihnen etwas fehlt? Wann begreift man sich als verantwortungsbewussten Menschen / Helden? 1. Es muss eine gewisse Dringlichkeit zu spüren sein, zu handeln. 2. Es sollten kleine Erfolge / Teilerfolge erreicht worden sein (falls es geht, sollten diese selbstherbeigeführt worden sein. Runenklingen findet man leider einfach so bzw. sie finden einen.) Generell sollte für eine gute Gruppe das Ziel und damit die Motivation vorhanden sein. Wenn eine Person nicht das Holzhaus nicht bauen möchte, weil er den Sinn darin nicht erkennen kann, dann wird dieser Mensch kaum einen Finger rühren, vielleicht sogar die Aktion boykottieren, andere provozieren... sich andere Ziele suchen, die ihm Spaß bereiten und er Aufmerksamkeit bekommt. Da ist die Gruppe dann gefragt, diesen Menschen wieder ins Boot zu holen und zu motivieren. Falls das nicht klappt ihn zu motivieren oder Kompromisse zu schließen, sollte in der Gruppe gemeinsam überlegt werden, was zu tun ist. Das Ausschließen einer Person kann eine Möglichkeit sein, ist aber immer mit Schmerz verbunden und kann sich negativ auf die gemeinsame Zukunft auswirken, wenn man den Abschied nicht gut kommuniziert / oder die Person nachtragend ist. Deswegen finde ich den Vorschlag von Chriddy gut, wenn du einen Neustart initiierst und auf Eigeninitiative setzt, denn dann ist eine gewisse Motivation bereits beim Anfragen zur Teilnehme vorhanden. Bearbeitet 14. Februar 2021 von Ciri Els 1 1
TwistedMind Geschrieben 14. Februar 2021 report Geschrieben 14. Februar 2021 Meine 2Cent nach dem Durchlesen eurer Beiträge (Eventuell hab ich manche Passagen nur überflogen, zuviel Text, sorry): Haben deine Mitspieler überhaupt Bock auf Fantasy-Rollenspiel oder suchen sie nur irgendeinen Rahmen, um mal für ein paar Stunden von ihrem sonstigem Leben wegzukommen? Ich finde den Tipp mit der Pause für ein paar Monate nicht schlecht. Warte mal ab, wer sich meldet. Im Zweifelsfall kannst du in der Konstellation die Kampagne abbrechen und einzelne aus der jetzigen Runde unter 4 Augen ansprechen, ob sie mit dir und neuen Spielern (hier aus dem Forum?) eine neue Runde starten wollen. Das hat ein Kumpel von mir mal gemacht, weil auch bei ihm die Gruppendynamik ziemlich gegen den Karren gefahren war. Er hatte ähnlich wie du, für ein paar Anfänger eine Runde SR5 oder DSA5 gestartet, aber sich dann nach den ersten Abenteuern als SL zurückgezogen. Noch ein Tipp: Ab ner gewissen Stelle musst du dich selbst psychologisch schützen. Wenn du die ganze Zeit Energie reinsteckst, in Form von Zeit, Vorbereitung, emotionaler Verwicklung, kreativer Ideen, psychologischer Moderation, dann bist du irgendwann ausgepumpt. Daraus entsteht Frust und im Extremfall Depressionen. Man kann innerhalb einer sozialen Gruppe nur ein gewisses Ungleichgewicht zwischen Energie, die man reinsteckt und Energie, die man zurückbekommt, vertragen. Wenn es zu heftig wird, muss man sich eben zurückziehen. Also: lass dich nicht zum Alleinunterhalter, Seelsorger oder zum Gruppensekretär machen. Es ist auch deine Freizeit, in der du Erholung und Spaß haben willst. 1
Okas Geschrieben 14. Februar 2021 report Geschrieben 14. Februar 2021 Hallo, ich habe das meiste auch nur kurz überflogen. Nur ein paar Anmerkungen: a. ggf. haben die Spaß mit ihrer chaotischen Spielweise, dass das für dich Streß ist, bemerken Sie nicht oder interessiert sie nicht b. Gruppen trennen sich, man sollte nicht aus Gewohnheit dabei bleiben, wenn es einem nicht mehr passt c. leite mit diversen Spielern online, da bekommst Du neue Erkenntnisse und auch Feedback, wenn Du danach fragst Viel Erfolg
ohgottohgott Geschrieben 14. Februar 2021 report Geschrieben 14. Februar 2021 ... hier sind - wie üblich - eine Menge toller Ideen genannt worden. Einen Tippe habe ich noch: Überlege, ob Dir die Lebenszeit, die Du für diese Runde investierst, diesen Output wert ist. Hast Du was davon, dass das Wert ist? Ich für mein Teil, habe solche Gruppen verlassen, selbst wenn ich die Menschen mag. Es gibt noch andere Gelegenheiten, zu denen man sich sehen kann. 5
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