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Zielgruppen für M6


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Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb Jürgen Buschmeier:

Und jetzt am besten alles löschen, was nicht mit Zielgruppen zu tun hat.😉

Ich bin eine Zielgruppe. :zwinkern:

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vor 9 Stunden schrieb Raldnar:

Ich erwarte von M6, dass es mir eine klare Regelstruktur vorgibt, in der sich SpL und Spielende - sich gegenseitig vertrauend - bewegen können. Auf Regeln bezogene Aussagen wie "das muss die Gruppe dann unter sich ausmachen" helfen da nicht weiter, da sich dann höchstwahrscheinlich die lautesten und wortreichsten Akteure durchsetzen. Ich brauche Regelwerkzeuge, um möglichst elegant unnötige, also Rollenspiel störende Diskussionen zu vermeiden. Dabei sollten Aktionen sinnvoll und mit möglichst wenig Aufwand abgebildet werden (Fertigkeiten, PWs usw.). 

Vor allem: bis sich jemand durchgesetzt hat, ist Zeit verbraten mit Diskussionen, die nicht zur Story oder zum Spiel beitragen, sondern einen aus aller Immersion heraus reißen. 

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Ich denke, unsere Gruppe steht auch für eine potentielle Zielgruppe von M6, nämlich Leute, die schon den Umstieg von M3 auf M4 nicht mitgemacht hatten, weil letzteres ihnen zu komplex war und auch M5 das nicht stark genug korrigiert hatte. Nach dem, was ich bis jetzt gehört habe, könnte M6 das jetzt schaffen. Wir groß diese Gruppe insgesamt ist, kann ich natürlich nicht sagen.

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Geschrieben (bearbeitet)

Auf der SPIEL 24 hatte ich die Gelegenheit, beim M6-Ask-Me-Anything-Event einige Fragen zur Zielgruppe von Midgard 6 (M6) zu stellen – speziell in Bezug auf das Regelwerk. Die Welt hatte ich bei der Frage nicht im Kopf... dass sie fantastischer ist als Midgard, ist mittlerweile denke ich allen bekannt (Katzenmenschen). Dankenswerterweise bekam ich sehr offene Antworten, die mir einen interessanten Einblick in die Entwicklungsrichtung des Spiels gaben.

Zunächst wurde mehrfach betont, dass das Feedback aus dem anstehenden Playtest abgewartet wird, bevor irgendwelche endgültige Entscheidungen getroffen werden. Man konnte jedoch bereits einige layoutete Regelseiten auf dem Bildschirm sehen, und es scheint, dass sich bis zum Playtest am Ende des Jahres nicht mehr viel ändern wird – das System wirkt bereits jetzt spielbar.

Doch zur eigentlichen Frage nach der Zielgruppe: Es wurde deutlich, dass M6 sich bewusst an Spieler richtet, die einen schnellen Einstieg und unkomplizierte Regeln bevorzugen. Statt komplexer Regelmechanismen setzt man auf Flexibilität und wo nötig auf improvisierte Entscheidungen, anstatt ständig nachschlagen zu müssen. M6 soll klar abgegrenzt sein von Regelmonstern wie Das Schwarze Auge (DSA) und Splittermond – zwei Systeme, die in diesem Zusammenhang explizit genannt wurden. Auch wenn es nicht direkt angesprochen wurde, scheint M6 bewusst weit weniger komplex sein zu wollen als M4 und M5, die bereits unterhalb der Komplexität von DSA und Splittermond lagen. Ein Vergleich mit Dungeons & Dragons 5 wurde gezogen, wobei M6 in meinen Augen aktuell noch einfacher ist. Das System vereinfacht bestimmte Aspekte spielmechanisch, auf Kosten des Realismus, ohne dabei den realistischen Rahmen völlig zu verlieren.

Diese Einfachheit ist kein Zufall oder Ergebnis von Faulheit der Autoren, sondern ein bewusstes Designziel. Der Markt für komplexe Regelwerke im deutschsprachigen Raum ist hart umkämpft und vielleicht sogar gesättigt. Es gibt jedoch eine wachsende Anzahl von Spielern – sowohl Neulinge als auch Veteranen –, die keine Lust auf komplizierte Regeln haben. Gerade in diesem Bereich gibt es bisher nur wenige deutsche Systeme.

Interessanterweise schien mir die bestehende Midgard 5-Spielerschaft nicht die Hauptzielgruppe von M6 zu sein. Vielmehr positioniert sich das System im Vergleich zu den Mitbewerbern DSA, Splittermond und DnD5. Dennoch wurde erwähnt, dass viele Midgard-Spieler ohnehin schon oft mit Hausregeln spielen, häufig um das System zu vereinfachen. Diese Tendenz zur Vereinfachung scheint zu den Zielen von M6 zu passen.

Wenn diese Entscheidung marktorientiert klingt, ist das durchaus nachvollziehbar. Pegasus investiert schließlich nicht in ein weiteres „typisch deutsches“ Rollenspiel mit komplexen Regeln, wenn der Markt dafür übersättigt ist. Ich finde es gut, dass dieser Gedanke offen kommuniziert wurde – auch wenn solch ein Kalkül zunächst abschreckend klingen könnte. In meinem Umfeld sehe ich selbst immer mehr Spieler, denen das eigentliche Rollenspiel und die Handlung wichtiger sind als extrem detaillierte Regelwerke. Daher halte ich die Entscheidung für sinnvoll, sehe aber auch potenzielle Gefahren.

Spannend ist zudem, dass das System modular aufgebaut werden soll. Man kann also verschiedene Regelmodule für bestimmte Mechaniken wählen. Zum Beispiel läuft die Standard-Initiative am Spieltisch einfach reihum, wie bei einem Brettspiel, aber es soll auch das optionale Modul geben, um eine detailliertere Initiative-Reihenfolge zu verwenden (dies war ein Beispiel von Michael). Dann wird dieser Regelblock einfach durch einen anderen getauscht. Ein ähnliches Beispiel könnte das Inventarsystem sein, das standardmäßig mit Slots arbeitet, aber optional auch über Gewicht verwaltet werden könnte (nur ein Beispiel von mir). So könnte jede Gruppe für sich entscheiden, welche Komplexität sie bevorzugt und damit eine größere Zielgruppe abdecken. Für Cons und öffentliche Runden könnte diese Vielfalt jedoch unpraktisch sein, da verschiedene Module für Verwirrung sorgen könnten. Der Standard scheint auf das einfachste und flüssigste Modul ausgerichtet zu sein, was spielbar, aber vielleicht etwas weniger realistisch wirkt.

Ich vermute, dass es zu Beginn hauptsächlich einfache Regelmodule geben wird. Später könnten dann kostenpflichtige Erweiterungen komplexere Regeln anbieten, falls es dafür einen Markt gibt. Das wurde jedoch nicht direkt gesagt – das ist nur meine Interpretation. Gesagt wurde, dass bereits in den Grundregeln verschiedene optionale Module für einige Mechaniken angeboten werden.

Etwas enttäuschend war, dass Pegasus ein einstündiges Panel für M6 angesetzt hatte, aber keine weiteren Teilnehmer für Fragen anwesend waren... 🤷‍♂️ Es entwickelte sich daher eher zu einem persönlichen Dialog mit Michael, der sehr aufschlussreich war. Danke dafür! Hier im Forum habe ich dagegen das Gefühl, dass in M6-Strängen viele die mehr wüssten, nichts schreiben (ggf. nicht dürfen weil involviert), während andere munter spekulieren oder wieder andere weiterhin auf ein im Detail „verbessertes“ M5 hoffen – was M6 aber definitiv nicht ist. Es ist ein völlig neues Spiel! 🙂 

Hoffe ich konnte den Spekulierenden mit meinem Eindruck helfen :thumbs:

Bearbeitet von bastian
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Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb bastian:

Hier im Forum habe ich dagegen das Gefühl, dass in M6-Strängen viele die mehr wüssten, nichts schreiben (ggf. nicht dürfen weil involviert),

Nicht dürfen trifft das eher. Wenn mal der PTG erschienen ist, schaut das anders aus. Ich korrigiere nur Infos die falsch sind bzw. beantworte Fragen zu Themen die bereits öffentlich sind. 

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Geschrieben

@bastian Vielen Dank für diesen sehr sachlichen und informativen Einblick. Es erstaunt mich, dass bei der Emotionalität und dem Engagement, mit dem hier teilweise argumentiert wird, nur so wenige das Frage-Panel mit Michael wahrnahmen.

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 36 Minuten schrieb bastian:

Dennoch wurde erwähnt, dass viele Midgard-Spieler ohnehin schon oft mit Hausregeln spielen, häufig um das System zu vereinfachen. Diese Tendenz zur Vereinfachung scheint zu den Zielen von M6 zu passen.

Das würde ich sagen, ist eine Vermutung von dir. du kannst ja nicht alle Hausregeln von allen Gruppen kennen. Ob das eine Tendenz bei den Hausregeln ist, wage ich mal zu bezweifeln...

Mal soll es einfacher sein, mal soll es detailreicher sein, ein anderes mal soll es ganz anders sein.

 

Ansonsten: SUPER Beitrag! Danke!

Bearbeitet von Panther
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Geschrieben
vor 34 Minuten schrieb bastian:

Regelmonstern wie Das Schwarze Auge (DSA) und Splittermond

finde ich ja interessant, dann sind andere "moderne" Rollenspiele am Markt, die wohl auch nicht so unerfolgreich sind, also auch Regel-Schwergewichte.... DD5e wurde im anderen Thread ja auch M4/5 ebenbürtig einsortiert in Regelkomplexität.

 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Panther:

Das würde ich sagen, ist eine Vermutung von dir. du kannst ja nicht alle Hausregeln von allen Gruppen kennen. Ob das eine Tendenz bei den Hausregeln ist, wage ich mal zu bezweifeln...

Das ist das, was Michael sagte, dass sie durch Befragungen von M5 Spielern herausgefunden haben. Nicht meine Meinung.

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Geschrieben

Komisch

vor 2 Minuten schrieb bastian:

Das ist das, was Michael sagte, dass sie durch Befragungen von M5 Spielern herausgefunden haben. Nicht meine Meinung.

Auf der einen Seite bauen sie ein vereinfachtes M6, weil die M1-M5 Spieler das wollen, auf der anderen Seite sind die M1-M5 Spieler gar nicht so ihre Zielgruppe.
 

  • Like 1
Geschrieben

Wenn Hausregeln auch das Ignorieren oder Weglassen von Regeln beinhaltet, dann stimme ich zu. Es gibt in meiner Wahrnehmung nur sehr wenige Runden, die alle Regeln konsequent anwenden. Letzteres wäre m. E. auch gar nicht im Sinne des Spiels. Es gab doch auch den Strang mit den am häufigsten ignorierten Regeln oder so ähnlich.

  • Thanks 1
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Panther:

finde ich ja interessant, dann sind andere "moderne" Rollenspiele am Markt, die wohl auch nicht so unerfolgreich sind, also auch Regel-Schwergewichte.... DD5e wurde im anderen Thread ja auch M4/5 ebenbürtig einsortiert in Regelkomplexität.

 

  Nochmal zur Klarstellung: Man sagte mir bei der Frage, dass DSA und Splittermond recht komplex und regelintensiv sind (den genauen Wortlaut weiß ich nicht, aber das ist der Kern der von mir verstandene Aussage), und auch meiner Erfahrung nach (ich spielte beide System viele hunderte Stunden lang!) ist das so. Das was ich von M6 gesehen habe ist weit weniger komplex, daher bitte ich meinen Eindruck so hinzunehmen. Ob ein System modern und erfolgreich ist und deshalb ähnliche Sparte gegangen werden müsste oder man lieber modern in eine Sparte geht die unbesetzt ist, will ich hier auch gar nicht zur Debatte stellen. Übrigens war der Uhrwerk-Verlag hinter Splittermond seit dessen Veröffentlichung bereits insolvent. 😉 

vor 57 Minuten schrieb Panther:

Komisch

Auf der einen Seite bauen sie ein vereinfachtes M6, weil die M1-M5 Spieler das wollen, auf der anderen Seite sind die M1-M5 Spieler gar nicht so ihre Zielgruppe.
 

Man sagte mir ja nicht direkt, dass Midgard-Spieler keine Zielgruppe seien... Ich schrieb, dass es mir nicht als Hauptzielgruppe schien - u.a. da es bei der Positionierung nicht verglichen wurde. Die Hausregeln waren erst ein Thema, als es zu den Modulen ging und da sagte er mir dies. Ich weiß nicht worauf du hinaus willst, aber ich bitte dich meinen Eindruck aufzunehmen und nicht zu zerpflücken 🤷‍♂️ Aussagen von anderen, kann ich nur - so gut wie möglich - weitergeben. Ich trage kein dauerhaftes Tonband bei mir und übernehme dafür auch keine Gewähr. 😉

Bearbeitet von bastian
Zur Verdeutlichung "Haupt"-Zielgruppe übernommen aus Post von weiter oben.
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Geschrieben

Ich glaube es ist nicht unbedingt notwendig, wenn man ein Midgard 6 macht, dass man immer dazu sagen muss, dass es auch für die vorhandene Community ist. Die Fragerunde fand in dem Fall ja auch auf der SPIEL statt und nicht auf einem Midgard-Con. 

  • Thanks 1
Geschrieben

Ich war ja krankheitsbedingt nicht auf der Spiel und hätte ansonsten auch bei einem AMA teilnehmen.  

Zum Spielgefühl, Systeme mit schnellen Regeln sind oft amerikanische Indi-Rollenspiele.  Hier wäre n dann die Unterscheidungen dann die Welt und die Abenteuer.  Meistens sind das keine klassischen Fantasywelten oder der Abenteuerschwerpunkt liegt, wenn auch auf originellen, Dungeons.  Zur Abgrenzung zu D& D hätte man ein weniger an High Fantasy, Superheldenkräften und hoffentlich Abenteuer die auch detektivische Ansätze enthalten.  

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