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Geruch aus Büchern entfernen


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Geschrieben

Hallo!

Ich bin bisher nur stiller Mitleser und schau hin und wieder hier vorbei.

 

Ich habe mir kürzlich einen Schwung Midgardbücher gebraucht gekauft. Wie bekannt ist, sind die nicht billig, aber ich bin am Ende zufrieden einige ältere Quellenbücher gekauft zu haben. Sind in sehr gutem Zustand, aber beim Auspacken habe ich es gleich gerochen... Ein muffiger Geruch von alten Büchern. Leider so sehr, dass es mich stört beim Lesen.

 

Ich habe sie zunächst 24h gelüftet, was kaum Erfolg brachte.

Ich habe recherchiert, dass man sie in eine Papiertüte mit Natron Pulver stecken solle und 1-2 Wochen warten solle. Dies probiere ich gerade mit einem Buch aus.

Ein weiterer Vorschlag war, das Buch in den Gefrierschrank zu packen!

 

Da die Bücher nicht gerade billig sind, bin ich vorsichtig was ich mit denen anstelle. Drum dachte ich, ich frage mal hier nach, ob es speziell zu Midgard-Büchern Erfahrungen gibt, Was hilft ohne, dass sie dabei Schaden nehmen?

 

Viele Grüße

hafgan

 

Geschrieben

Meine Regelbücher müffeln nicht, wenn ich aber mal ein Buch vom Flohmarkt kaufte, das nach Kartoffelkeller roch, habe ich es so hingestellt, daß die Seiten sich nicht alle berühren, das Buch also aufgeschlagen war, und dann eine Weile so stehengelassen. Das hat bisher immer geholfen. Wenn nicht, hätte ich das Buch auch mal eine Weile rausgestellt, wenn schwacher Wind geht. 

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Geschrieben

Grundsätzlich sind MIDGARD-Bücher ertsmal nicht anders als andere Bücher und sollten eigentlich nicht riechen.

Was den Geruch nach "alten Büchern" ausmachen, ist in der Regel eine Lagerung in (für Bücher) zu feuchten Räumen, typischerweise Keller. Wie Stefanie schreibt, aufgeschlagen hinstellen, so dass die Luft zwischen die Seiten kann ist eine gute erste Maßnahme. Muss man halt sehen, wie gut die alten Quellenbücher, die ja keine Hardcover sind, da stehen bleiben.

Falls Du es erstmal mit dem Gefrierschrank probieren willst - nur zu. Das tut dem Papier nicht weh. Ist im Gegenteil eine Schutzmaßnahme, wenn Bücher naß werden und man sie nicht sofort fachgerecht trocknen kann. Ich weiß nicht, ob es in deinem Fall was bringt, aber schaden tut es nicht. Pack dazu jedes Buch einzeln in eine Plastiktüte oder Klarsichtfolie und mach diese gut zu. Je nach Tiefkühlschrank kriegst Du sonst mehr Feuchtigkeit in die Bücher rein.

Was und ob das mit Natron was bringt - keine Ahnung. Natron wird an vielen Stellen zur Geruchsentfernung eingesetzt und falls es hier hilft, sollte es mich freuen. [Erfahrungsbericht gewünscht :) ] Falls das Problem tiefer liegt [siehe unten] kriegst du damit die Ursache aber nicht bekämpft.

Wenn das alles nicht reicht, haben sie vermutlich einen Schimmelbefall; auch wenn man ihnen das nicht ansieht - Du schreibst ja, dass sie optisch in gutem Zustand sind. Wenn das Fall sein sollte, hilft Lüften und Natron alleine nicht. Selbst wenn die Bücher damit trocken werden, würde der Schimmel bei genügend Luftfeuchtigkeit sofort wieder aktiv werden. Was hier hilft, ist sehr hochprozentiger Alkohol 80 % oder höher [drunter dreht der Schimmel dir eine lange Nase]. Kriegt man in der Apotheke. Auf einen Wattebausch geben und die Seiten großflächig bestreichen. Mit einem Wattestäbchen die Bindung bestreichen, da kommt man mit dem Wattebausch nicht gut hin wenn man das Buch nicht so weit aufdrücken will, dass man riskiert die Bindung zu brechen. Keine Sorge, der Alkohol verfliegt sofort, das richtet am Papier keinen Schaden an. Sollte man aber bei geöffneten Fenstern oder am besten draussen machen und vor allem, viel Zeit einplanen - sowas dauert.

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Geschrieben

Danke für Eure Antworten!!

 

Also es sind M4 Bücher und somit Hardcovers. Andere Quellenbücher die ich woanders her habe riechen auch nicht. Nur diese. Ich hatte sie ja zunächst  1 Tag hingestellt und gelüftet, so dass sich die Seiten nicht berührt haben. Hatte den Eindruck, ein bisschen was hatte es gebracht aber befürchte dass die Seiten wellig werden. Jetzt läuft gerade die Natron-Aktion. Werde nächste Woche berichten ob das was bringt.

 

Zum Einfrieren: Ich habe keine Angst, dass das Papier schaden nimmt, sondern die Klebung der Bindung evtl. Deswegen hatte ich nach Erfahrungen gefragt. Sind bei mir dann -18°C und da zögere ich im Moment einfach mal. Vielleicht probiere ich es nach der (ggf. misslungen Natron-Aktion).

 

Zum Alkohol: Das wäre echt die letzte Möglichkeit die ich probieren will. Das wird aufwendig und wird dann das Papier nicht wellig? Außerdem hätte ich mit Alkohol und der Bindung und Klebung angreift? Hast Du es selbst schon mal ausprobiert?

 

Viele Grüße!

Hafgan!

 

Geschrieben (bearbeitet)

Die Kälte macht dem Kleber nichts aus. Ich hab mal ein Taschenbuch, das Insektenbefall hatte, in den Gefrierschrank gepackt und da lag es aus GründenTM bestimmt ein  Jahr. Hat weder dem Papier noch der Bindung auch nur das geringste ausgemacht. Wichtig ist halt nur, dass man es gut einpackt, damit es nicht noch mehr Feuchtigkeit zieht oder im Eis, das sich in vielen Gefrierschränken bildet, festpappt. Und während des "Auftauens" unbedingt in der Folie lassen sonst bildet sich Kondenswasser aus der Zimmerluft und das ist schließlich kontraproduktiv. Wie gesagt, wenn Bücher nass werden, z.B. bei einem Wasserrohrbruch, ist einfrieren (-25°C) die beste Möglichkeit, sie erstmal zu stabilisieren, bevor man sie dann nach und nach gezielt unter Gefriertrocknung wieder auftaut.

Was das Wellen angeht: es wellt sich lange nicht so stark wie bei Wasser, dafür verfliegt der Alkohl zu schnell. Klar, drübergießen oder in Alkohol eintauchen solltest du die Bücher nicht, dann würde sich das Papier schon mächtig verziehen. Die Behandlung mit hochprozentigem Alkohol ist in der Buchrestauration über viele Jahrzehnte die gängige Methode bei Schimmelbefall gewesen; wegen des großen Aufwands macht man das heute eher mit Begasung oder Bestrahlung. Ich hab schon das eine oder andere Flohmarktbuch mit Alkohol behandelt, weil ich es sonst nicht hätte ins Regal stellen können. Aber zugegeben, da waren die Bücher in einem Zustand, dass ein paar Alkoholwellen nicht wirklich was ausgemacht haben.

Ich hab das jetzt mal an meinem M4 Grundregelwerk ausprobiert: nimmt man zu viel Alkohol kriegt man definitiv Spuren im Papier. Nichts, was man nicht wieder rauskriegen würde, aber dann verdreifacht sich der Arbeitsaufwand. Sollte also wirklich nur die allerletzte Maßnahme sein, wenn es wirklich aktiver Schimmel ist.

Bearbeitet von Blaues Feuer
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Geschrieben

Hi,

 

erste Erkenntnisse:

Die Einfriermethode habe ich ausprobiert am extremsten Buch. Hatte es 24h bei -18°C Zewa eingewickelt und das dann in einer dichten Tüte verpackt.

==> Der Geruch hat sich deutlich verbessert, so dass ich es jetzt schon gerade so lesen würde. Aber es ist schon noch deutlich wahrnehmbar.

 

Bei der Natrium-Methode habe ich nach 1 Woche mal eine zwischen Untersuchung gemacht.

==> Der Geruch scheint noch etwas geringer zu sein als bei der Einfriermethode. Allerdings war es auch von Anfang an bei diesem Buch nicht so schlimm!

 

Allerdings ist mich auch aufgefallen, dass die anderen beiden Bücher ebenfalls besser geworden sind, weil ich sie luftig hingestellt habe. Das scheint auch schon zu helfen.

 

Ich lass mir jetzt Zeit und arbeite mal mit der Natrium-Methode weiter und lüfte die anderen weiter. Wenn dann nach viel Zeit noch was unangenehm ist, werde ich nochmal aufs Einfrieren zurück greifen.

 

Danke an alle die unterstützt haben!!

 

Gruß

hafgan

 

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