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Rückkehr der Götter?


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Geschrieben

reicht für eine Götterspaltung vielleicht auch schon, daß dieses eine Nomadenvolk (ich hab den Namen grad vergessen) Assad (glaub ich) Ormut als Frau verehren??

Oder stehen die Götter (hier Ormut) über solchen Kleinigkeiten?

 

servus Fabian

Geschrieben

Aran und Eschar liegen meines Wissens nach in ein und der selben Sphäre genannt Midgard.  wink.gif

 

Eike

Geschrieben

und wer sagt, daß so eine Götteraufspaltung nur in zwei verschiedenen Sphären stattfinden kann??

Wenn zwei Kulturen einen Gott unter dem gleichen Namen verehren, sonst aber nicht wirklich viel gemeinsam haben dann ist das doch durchaus mit der Sache Myrkgard vergleichbar.

Da sich ein Gott über auch über seine Gläubigen definiert hätte der nämlich ein echtes Problem wenn er ein und der selbe in beiden Kulturen wäre.

Extremstenfalls ist er in der einen Ausprägung absolut pazifistisch und in der anderen ein Kriegstreiber.

 

Ich seh nicht so sonderlich warum so ein Problem nur in zwei verschiedenen Spähren auftreten kann und nicht auch in der gleichen, wenn ein Gott, aus welchen Gründen auch immer, von zwei unterschiedlichen Kulturen verehrt wird.

Entfernen die sich zu weit voneinander muss es irgendeine Auswirkung auf den Gott haben. Denn er muss ja auf die jetzt sehr unterschiedlen Vorstellungen und Rituale und Anforderungen BEIDER GlaubensRichtungen/Ausprägungen reagieren.

Wenn man von einer Götteraufspaltung ausgeht, finde ich müsste diese auch auf Midgard selbst möglich sein, denn genau dann wenn dem Gott der Spagat zwischen den zwei Kulturen nicht mehr gelingt. Dann müsste sich ein neuer Gott rausbilden, der zwar den gleichen Namen trägt aber ein eigenständiger Gott ist.  Der "alte" Gott wendet sich wieder mehr den Gläubigen zu die ihm noch etwas näher standen.

 

Ein weiteres mögliches Beispiel wäre Irindarios von den Rittern der Heiligen Lanzenbruderschaft. Ist der wirklcih noch personalidentisch mit dem Gott der Albai??

 

Beim Glauben an die Zweiheit würde ich diese Identität sicher bejahen. Die unterschiede sind wohl nicht so fundamental, als daß sich Ormut nicht ruhigen Gewissens mit beiden identifizieren könnte. Auch die Asad seh ich nicht als sonderlich gravierend an, denn ein Gott wird sich außerlichkeiten nicht so beeinflussen lassen und sonst halten die Asad ja alle Glaubensgrundsätze fleißig ein.

Bei den Lanzenrittern bin ich mir da schon nicht mehr so sicher. Denn sie haben etliche Aspekte von Xan aufgenommen. Sind etrem radikaler als die Otto-Normal-Gläubiger. Haben sich komplett von der Kirgh losgesagt. Hier hängt es, denk ich, sehr davon ab welche Vorstellungen sie selbst von ihrem Gott haben. Wie sehr unterscheiden sich die Riten und vor allem das, von ihnen erdachte, Weltbild des Gottes selbst.

Ich hab jetzt keine Ahnung ob die Dheis Albai irgendwann einmal mit dem wahren Glauben über die Welt kommen werden und alle anderen bekehren, oder ob das ein Ziel ist. Aber das wär mal ein entscheidender Punkt.

Genug Zeit hätten die Lanzenritter auch gehabt, daß im Laufe der Zeit dort irgendwann einmal eine neue Gottheit entsteht. Nämlich dann als sich Irindar (bewußt oder unbewußt??) nicht mehr mit DIESEN Gläubigen indetifizieren konnte oder wollte.

 

Ich hoffe es ist etwas klarer geworden was ich meinte

Hob d Ehr Fabian

Geschrieben

So langsam wird es hier echt OFF-Topic und schweift weit vom eigentlichen Thema ab. Deswegen verzichte ich auf eine ausführliche Antwort, bis geklärt ist, wo ein Strang zu diesem Thema besser aufgehoben ist.

 

Eike

Geschrieben

<span style='color:green'>Hallo,

 

ich würde mich freuen, wenn es in diesem Thread weiterhin um die Rückkehr der vernichtenden Myrkgard Götter gehen würde.

 

Über die Entstehung neuer Götter und Missionierung auf Midgard wurde schon hier diskutiert:

 

Wo wirken meine Götter?

 

Neue Götter?

 

Sollten die vorgeschlagenen Themen nicht zu Eurem Diskussionsbedarf passen, bitte ich ein entsprechendes Thema unter Sonstige Diskussionen zu eröffnen.

 

Herzlichen Dank!

 

Das war ein Service ihres freundlichen Mod Teams</span> biggrin.gif

 

 

 

 

Geschrieben

hiho

 

Um nochmal auf die oben schon behandelten Themen IN BEZUG AUF MYRKGARD einzugehen..

 

Ich finde den Ansatz, den Terry Pratchet bei "Einfach göttlich" (so hieß der Titel glaub ich im Deutschen) und auch bei Rune Quest ziemlich passend. Die Erklärweise ist einfach und auch logisch zugleich, so dass ich sie auch bei Midgard-Kampagnen verwende:

Götter leben und entstehen im Prinzip wenn es "Gläubige" gibt, die an deren Existenz und Macht glauben. Dabei gilt der Grundsatz je mehr desto Macht :P ... Aus diesem Grund unterstützen Götter auch nur zu gerne ihre Priester, damit diese höhere Chancen haben, neue Gläubige zu missionieren, bzw zu verhindern, dass ihre Anhänger an die Gottheit verloren gehen, denen "bessere" Priester zur Verfügung stehen. Die Macht, die sie teilweise an ihre Priester weitergeben erhalten die Götter von ihren Gläubigen .. bei Rune Quest ganz konkret in Form von Mana (oder im Original "Power"), einem Basisattribut eines jeden Charakters dieser Welt, welches bei Gottesdiensten gewissermaßen "geopfert" wird...

 

In Bezug auf Myrkgard sei also zu sagen: dadurch, dass die Gläubigen "wissen",  dass die Myrkgardschen Existenzen ihrer Götter vernichtet wurden, ist ein "Glauben" an diese aus weltlicher (menschlicher) Logik nicht mehr möglich/vernünftig.

IMHO wäre die Ljosgardsche Existenz dieser Gottheit sehr wohl in der Lage einem Priester aufzuerlegen nach Myrkgard "zu fahren" ... mit der Mission, die Myrkgardter davon zu überzeugen, dass es sich lohnt an die "alten Götter" zu glauben (ähnlich wie bei der originalen "Dragonlance"-Saga).

Kurzum: Dieses Unterfangen wäre wohl eine (Achtung Wortspiel <biggrin.gif) "Mission Impossible"  devil.gif

 

 

 

 

Geschrieben
Zitat[/b] (friese @ 08 Feb. 2004,16:05)]Götter leben und entstehen im Prinzip wenn es "Gläubige" gibt, die an deren Existenz und Macht glauben. Dabei gilt der Grundsatz je mehr desto Macht :P ... Aus diesem Grund unterstützen Götter auch nur zu gerne ihre Priester, damit diese höhere Chancen haben, neue Gläubige zu missionieren, bzw zu verhindern, dass ihre Anhänger an die Gottheit verloren gehen, denen "bessere" Priester zur Verfügung stehen. Die Macht, die sie teilweise an ihre Priester weitergeben erhalten die Götter von ihren Gläubigen .. bei Rune Quest ganz konkret in Form von Mana (oder im Original "Power"), einem Basisattribut eines jeden Charakters dieser Welt, welches bei Gottesdiensten gewissermaßen "geopfert" wird...

Hallo Friese,

 

dieses Prinzip ist das selbe wie es bei Midgard zugrunde gelegt ist. Hier heißt das Lebensaft der Götter Sa. Aber das nur am Rande.

 

Jakob hat in seinem Beitrag gefragt, warum denn in allen Sphären das selbe Prinzip für Götterentstehungen gelten muss. Damit hat er prinzipiell wohl recht. Es handelt sich um Fantasywelten und da ist alles möglich. Wenn wir aber von einem Wunsch nach konsitenten Grundlagen seitens der Midgardmacher ausgehen, so müssen wir zumindest für Ljosgard und Myrkgard wohl von ein und dem selben Grundprinzip sprechen. Immerhin waren die Sphären ursprünglich eins und haben sich erst im Verlauf der Ereignisse in Oktrea aufgespalten. Da dann diese Göttergrundlagen zu differenzien wäre wohl ein wenig zu willkürlich.

 

Ich muss sagen, grundsätzlich kann ich mich am ehesten mit Eikes Überlegungen anfreunden. Das scheint mir  persönlich am ehesten hinnehmbar, will ich mich an die offiziellen Vorgaben halten.

 

 

Barmont, bedauern aber einverstanden.

Geschrieben
Zitat[/b] ]Dann liegt es wohl weniger am Schicken an sich, sondern daran, dass der Geschickte keine identische Religion auf einer anderen Ebene stiften kann.

 

Es würden neue Götter entsstehen, die vielleicht den gleichen Namen tragen, aber durch den Glauben anderer Menschen und anderer Kulturhintergründe automatisch anders wären als das Original.

 

Daher müssten die Dheis Albi in Midgard andere Götter sein als die Originalgötter der Toquiner.

Das deckte sich dann auch mit der These, dass ein und derselbe Glaube nicht duplizierbar ist.

Außer durch solch höchst seltenen Vorkommnisse wie das Ljosfard/Myrkgard-Problem.

 

Eike

 

 

 

Ich bedauere, dass es nicht möglich ist, die Götter durch entsante Gläubige wieder zum "Leben" zu erwecken. Wenn also Leute aus Ljosgard nach Myrkgard kommen und hier ihre alten Götter (die, die es hier schon mal gab) anzubeten, dann entstehen neue Götter mit dem selben Aspekt aber trotzdem eigenem Charakter. Man kann also keine Revanche ausfechten. Es gibt kein Showdown zwischen DM und Abenteurern bei denen sich im entscheidenden Moment Laran zu Wort meldet und sagt: " Na warte Scorpa, wir haben da noch eine kleine Rechnung offen!" und dann in das verblüfte Gesicht des Viarchen guckt, der stammelt: "Du bist tot. Ich habe dich getötet...! ? bevor er abtritt. Sowas in der Art habe ich mir vorgestellt.

 

 

 

Barmont, der weiß, dass das nicht von Bedeutung ist.

  • 1 Jahr später...
Geschrieben
Dann liegt es wohl weniger am Schicken an sich, sondern daran, dass der Geschickte keine identische Religion auf einer anderen Ebene stiften kann.

 

Es würden neue Götter entsstehen, die vielleicht den gleichen Namen tragen, aber durch den Glauben anderer Menschen und anderer Kulturhintergründe automatisch anders wären als das Original.

 

Daher müssten die Dheis Albi in Midgard andere Götter sein als die Originalgötter der Toquiner.

Das deckte sich dann auch mit der These, dass ein und derselbe Glaube nicht duplizierbar ist.

Außer durch solch höchst seltenen Vorkommnisse wie das Ljosfard/Myrkgard-Problem.

 

Eike

 

 

 

Ich bedauere, dass es nicht möglich ist, die Götter durch entsante Gläubige wieder zum 'Leben' zu erwecken. Wenn also Leute aus Ljosgard nach Myrkgard kommen und hier ihre alten Götter (die, die es hier schon mal gab) anzubeten, dann entstehen neue Götter mit demselben Aspekt aber trotzdem eigenem Charakter. Man kann also keine Revanche ausfechten. Es gibt kein Showdown zwischen DM und Abenteurern bei denen sich im entscheidenden Moment Laran zu Wort meldet und sagt: 'Na warte Scorpa, wir haben da noch eine kleine Rechnung offen!' und dann in das verblüfte Gesicht des Viarchen guckt, der stammelt: 'Du bist tot. Ich habe dich getötet...! ? ' bevor er abtritt. Sowas in der Art habe ich mir vorgestellt.

Und warum sollte das nicht gehen? Spiel doch, was Spaß macht, was interessante Geschichten ergibt. Laß doch Deine Fantasy nicht von solchen rigid-phantasielosen Diskussionen ersticken. - Nur Mut.

 

 

Ich habe ja erst jetzt das Myrkgard-Buch durchgelesen und war von Anfang an begeistert endlich einmal eine WIRKLICH welt(en)erschütternde Geschichte erzählen zu können. Das Ausgangsmaterial, die Spaltung in zwei Welten, ist ja da.

 

Ich sehe als DEN Motor in solch einem echten Epos tatsächlich die Götterwelt und die (vermeintlich) getöteten Gottheiten.

 

Randbemerkung: ich habe neben Midgard auch sehr lange RuneQuest und nun HeroWars/HeroQuest gespielt - wenn man die dortige Welt Glorantha anschaut, dann sind dort viele Gottheiten nur Aspekte derselben, für ihre jeweiligen Gläubigen aber in ihrer Gesamtheit verborgenen Gottheit. Es gibt sogar "misapplied worship", also Schamanen, die glauben einem Geist irgendwelche Dienste abzuluchsen, wobei dieser in Wirklichkeit ein diffuser Aspekt eines Gottes ist, oder "Gläubige", die in Wirklichkeit Zauberei betreiben, aber mit allen rituellen Versatzstücken einer Religion.

 

Wieder zu Myrkgard: Hier sind Götter von Ljosgard bei der Spaltung "gestorben". Was heißt das? Gottheiten sind nur so mächtig und so sichtbar für ihre Gläubigen, wie der Glaube an sie zurückfließt. Nun gab er Ereignisse, bei denen NIEMAND es mehr für möglich hielt, daß selbst ein Gott das überstehen könne. Folglich MUSSTE der Gott also tot sein. Aber ist das wirklich so?

 

Priester von Ljosgard haben Schwierigkeiten ihre Gottheiten zu erreichen, wenn sie auf Myrkgard weilen. Das heißt, diese sind ihnen "fern" - wie auch immer man hier "fern" definieren will. Fern heißt aber auch: sie sind also NICHT tot, sondern nur weit weg und schlecht zu erreichen.

 

Warum sollte dieser - zugegeben erschwerte - Glauben nicht wieder erweckt werden können. Das ist eine Verehrung sozusagen "um die Ecke". Diese kann aber mit der Zeit dazu führen, daß die Götter wieder näher rücken, daß es leichter wird Zugang zu finden, daß sie wieder da sind. Alive and Kicking.

 

Das ist eine - relativ sanfte - Möglichkeit die alten Götter wieder präsent zu machen, die auch in weiten Teilen der Glorantha-Mythologie entspricht. Da wird ein Gott vergessen und ALLE WELT vergißt, daß er z.B. neben einem Licht auch noch einen Feuer-Aspekt hatte. Ein besonders begabter Held - ob durch aktive Mithilfe des Gottes oder nicht ist da egal - entdeckt auf seiner Lebensqueste überraschend den Feuer-Aspekt und bringt diesen seinem Volk mit, indem er davon berichtet. Nun glaubt sein Volk an denselben Lichtgott wie das Nachbarvolk, nur hat er hier auch noch einen Feueraspekt, der im Nachbarvolk unbekannt (unsichtbar, obschon im Gesamtbild der Gotteheit angelegt) ist.

 

Das alles geht - so ähnlich wie bei Terry Pratchetts "Small Gods" - davon aus, daß ein Gott nicht stirbt, sondern vergeht, wenn nicht einmal ein einziger Mensch mehr an ihn glaubt. Aber das muß ja auf Myrkgard nicht der Fall gewesen sein (wie bei DragonLance ja auch nicht). So ist der junge, alte Gott derzeit schwach, kaum sichtbar, kann kaum helfen, doch wenn jemand stark an ihn glaubt und diesen Glauben mit Heiligem Eifer verbreitet, so könnte er wieder erstarken (wenn dieses Pflänzchen nicht von den Widersachern erstickt wird).

 

Das alles geht in eine mir noch viel zu normale Richtung. Ich denke da noch ein wenig weiter. Die Gottheiten sind tatsächlich beschädigt worden. Ihre spirituelle Essenz wurde in alle Winde verstreut. Sie sind de facto auf Myrkgard tot. Doch - ihre Essenz hat eine gewisse Kohäsion. Sie strebt danach zusammenzubleiben, sich zu sammeln. In vielen Völkern Myrkgards werden seltsame Kinder geboren, die schon in der Jugend in ihren Eigenschaften irgendwie aus der Masse herausragen. Diesen ist - so alle Prophezeihungen oder Orakel - ein großes Schicksal verheißen. Ein Schicksal, daß nicht alle von ihnen erleben oder gar ertragen können.

 

Sie sind die neuen Götter.

 

Sie sind (nicht ganz) normale Menschen.

 

Sie müssen das, was sie sein können, erst werden.

 

DAS ist das welt(en)erschütternde Abenteuer, das mir vorschwebt.

 

Die Spielercharaktere wissen nicht um ihre Bestimmung. Sie sind auch nicht einfach eine Mini-Version eines Gottes, sondern nur mit der Essenz eines Gottes oder auch mal mehr als eines alten Gottes in Berührung gekommen. Sie verbinden somit alte Aspekte der toten Götter zu neuen Aspekten, die nie vorher dagewesen sind. Sie haben das Potential zu Gottheiten zu werden, wenn sie die Zeit überleben, die sie brauchen, um herauszufinden, daß sie anders sind, was an ihnen anders ist, welches Potential in ihnen schlummert, wie sie dieses nutzen können, wie sie genug Gefolgsleute/Gläubige um sich scharen können, daß sie auch den beständigen Versuchen alle aufkeimenden neuen Götter, alle Göttlinge, auszurotten trotzen und lange genug überleben können, bis sich ihre wahre Macht entfalten kann.

 

Sie brauchen Gemeinschaften, die sie schützen und die ihnen durch ihr Vertrauen und ihren sich langsam entwickelnden Glauben genug Macht geben, um gegen die Dunkelheit auf Myrkgard vorzugehen. Das ist eine langangelegte, epische Kampagne, die von relativ normalen Charakteren auf Grad 1 startend bis zur echten Gottwerdung gehen soll. Und das konkurrierend mit Radamanthus' eigenen, wohldurchdachten Plänen in dieser Richtung.

 

Die Auseinandersetzungen sollen somit ein echtes HELDEN-Niveau erreichen, an dessen Ende eine Welt mit anderen Gottheiten und anderen Eigenschaften steht. Eventuell sogar eine weitergehende Abspaltung als innerhalb derselben Sphäre. Was würde die Neuen Gottheiten denn daran hindern Myrkgard komplett zu vereinnahmen und eine eigene Sphäre mit eigenen Gesetzmäßigkeiten in einem weltbewegenden Schöpfungsritual zu erzeugen, in der es NUR Myrkgard gibt?

 

Das sind die Ideen, die mir beim Lesen des Myrkgard-Buches so eingefallen sind.

 

Ich finde in diesem Diskussionsverlauf beschränken sich viele Teilnehmer auf eine sehr konservative, sehr wenig mystische und vor allem sehr wenig göttliche Sichtweise. Ich habe fast den Eindruck, die Gottheiten sind nichts anderes als Mentoren, die nur einen anderen Zugangsweg für ihre Magie offenlassen. Das wäre mir für Götter viel zu wenig. - Aber ich bin ja auch von Glorantha her anderen Umgang mit Gottheiten gewohnt. Mir macht es eben mehr Spaß, wenn mystische Wesen NICHT durch und durch deterministisch sind. Da hat ja das Wetter auf den zwei Welten mehr Non-Determinismus als die Götterwelt.

 

Selbst wenn man stets davon ausgeht, daß die Götter nur und ausschließlich aus den Menschen und ihrem Glauben an bestimmte Eigenschaften der Götter hervorgehen, so schaue man sich doch mal die Menschen an. - Wieviele Menschen auf unserer Welt gibt es, die den IDENTISCHEN christlichen Glauben haben? Zwei. Wohl kaum. Glaube ist eine individuelle Sache. Man kann über eine große Gruppe an Menschen den Glauben an eine gleichbezeichnete Gottheit grob zusammenfassen (und läßt dabei natürlich Details weg) und erhält so eine Religion. Z.B. den Glauben an Alaman und Ormut. Aber - wie ja schon gesagt - da gibt es regionale, lokale und persönliche Unterschiede, wie dieser Glaube gelebt wird. Wenn man davon ausgeht, daß jede andere Interpretation gleich einen gänzlich neuen Gott hervorbringt, dann wird man bald auf spriritueller Ebene in Göttern ertrinken, da ein Mensch allein ja auch aus seiner Lebenserfahrung seine Glaubensaspekte ständig ändert. Da quillt der Himmel über!

 

Diese Diskussionsrichtung kann m.E. nicht sinnvoll aufrechterhalten werden. Es ist vielmehr einzig praktikabel die Gottheiten als übergeordnete Entitäten zu begreifen, bei denen jeder leicht differierende Glaube nur einen weiteren Aspekt oder einen anderen Blickwinkel auf DIESELBE Gottheit darstellt.

 

Schlimme Äußerung: Etwas, daß mir schon früher bei Midgard stets aufgestoßen ist, ist der rein technische, uninspirierte und vor allem nicht-mystische Umgang mit den Gottheiten auf Midgard. Das ist m.E. ein Makel der Midgard-Offiziellen, die sich vielleicht nie getraut haben wirklichen Glauben in die Welt einzubauen und somit "glaubhafte" Götter stets schuldig blieben. Aber wir - unsere Gruppe, die auch auf Glorantha viel gespielt hat - haben uns stets die typischen Fragen gestellt, denen sich JEDER Kult, jeder Religion von ihren Anhängern ausgesetzt sieht, und diese ausschließlich mit der Brille der jeweiligen Kultur beantwortet (bei Glorantha gibt es dazu sogar sehr schöne Fragelisten mit den typischen kulturbezogenen Fragen und den typischen spirituellen Fragen). Und das Beste: die Antworten auch nur aus verwandten Kulturräumen stimmten NICHT überein. Und das war auch gut so. Da gibt es nicht den MONOMYTHOS , der hinter allem steckt und wie Naturgesetz für spirituelle Entitäten wirkt. Sondern alles ist immer verschieden und das, was jetzt ist, war schon immer so, oder anders. Das ist die "Logik", die hinter den vielen Religionen unserer realen Erde steckt und es gibt keinen Grund eine FANTASY-Welt plötzlich berechenbarer und exakter zu definieren, als es unsere eigene Religionsweltgeschichte ist.

 

Ich finde Myrkgard hat wesentlich mehr mystisches Potential, als es dieser Thread kaputtzureden versucht hat. Dieses ganzen Sprüche von "das wird nicht gehen", "das muß scheitern", "da gibt es offizielle Regelungen" ist, wenn es um GÖTTER - Halloooo! - G-Ö-T-T-E-R geht, nämlich Humbug. Mystik, Religion und welterschütternde Auswirkungen sind DER Stoff solcher Romane wie die Sturmbringer-Geschichten um Elric. Und als ich Myrkgard gelesen hatte, dachte ich mir: "So, jetzt hat Melnibone und die Jungen Königreiche" auf Midgard Einzug gehalten." Und ich finde das gut. Und die Änderungen und deren Umsetzung ist so kreativ und inspirieren, wie schon lange keine Midgard-Publikation mehr war.

 

Nur darf man sich dann auch trauen, den GROßEN Wurf zu tun und ECHTE Helden-Geschichten zu erzählen. Wo Midgard (Ljosgard) mangels harter, ernstgemeinter Konflikte viel zu sehr wie das Utopia von Fans der Vereinten Nationen wirkt, da schwelt, gärt und kocht es in Myrkgard nur so. Das ist eine Welt, die so nicht mehr lange statisch bleiben kann. Eine Welt, die nach Erlösung vor allem der niedergedrückten Seelen der Geknechteten dürstet. Das ist eine Welt, die bald schon gänzlich anders als es jeder sich vorstellen kann, sein wird, sein muss. In dieser Welt werden Neue Götter aufsteigen und fallen, die Menschen werden mit ihrem heißen Herzen ihren Glauben einsetzen, riskieren und - gewinnen. Es wird sich etwas bewegen. Und - zumindest meine Spieler - bewegen da ganz aktiv daran mit.

Geschrieben
reicht für eine Götterspaltung vielleicht auch schon, daß dieses eine Nomadenvolk (ich hab den Namen grad vergessen) Assad (glaub ich) Ormut als Frau verehren??

Oder stehen die Götter (hier Ormut) über solchen Kleinigkeiten?

 

servus Fabian

 

Eine Aufklärung der "Ormut weiblich?" Frage, die alles beantworten sollte, findest Du im Eschar Quellenbuch (sorry, Seitenzahl weiss ich grad ned, aber es

steht glaub an der Stelle, wo auch die Assad erklärt sind).

 

Steffen

Geschrieben
Man kann also keine Revanche ausfechten. Es gibt kein Showdown zwischen DM und Abenteurern bei denen sich im entscheidenden Moment Laran zu Wort meldet und sagt: " Na warte Scorpa, wir haben da noch eine kleine Rechnung offen!" und dann in das verblüfte Gesicht des Viarchen guckt, der stammelt: "Du bist tot. Ich habe dich getötet...! ? bevor er abtritt. Sowas in der Art habe ich mir vorgestellt.

 

Einen solchen Showdown sollte es SOWIESO nicht geben, unabhängig davon, wer lebt und wer nicht. Direktes Eingreifen von Göttern sollte in Abenteuern

möglicherweise vermieden werden (aber ich weiss, was Du sagen wolltest...

klar... dass eine Wiederbelebung halt ned möglich ist...).

 

BTW: Tin, Nothuns, Laran&Co. sind nur vertrieben, nicht tot :)

 

Allgemein würde ich allerdings sagen, wenn die Abenteuer-Handlung einen Kult eines "toten" Gottes erfordert - einfach einführen. Die entsprechenden Gläubigen wissen ja nicht, daß der betreffende Gott tot ist. Und es gibt sicher

auch auf Ljosgard ne Menge "Priester", die gar keine Wundertaten wirken können, so daß auch dieser Aspekt nicht "verdächtig" wäre... Wobei natürlich aufgrund der Weltlogik von Myrkgard solche Kulte im Normalfall nicht wirklich

in die Welt Myrkgard passen. Aber wer weiss schon, was es da alles an

irgendwelchen lokalen Kulten gibt ???

 

Steffen

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Aus einem undefinierten Grund war ich immer der Auffassung dass ein Gott solange lebt solange er einen Anhänger hat. Wäre ich Spielleiter so könnte es bei mir also auch zu diversen Fehleinschätzungen der Mächtigen Myrkgards kommen...

Geschrieben

Hi Hrok,

wie du dein Myrkgard gestaltest überlassen wir gerne dir und deiner Gruppe. So gesehen ist alles in diesem Strang, genau so wie alles im Myrkgardband beschriebene ohne Belang.

In meinem Myrkagrd besteht das grosse Problem einer toten Gottheit neues Leben einzuflössen nicht primär darin genügend Gläubige zu finden, sondern vorallem darin, dass diese Gläubige die Sagen kennen und wissen dass diese Gottheit tot ist. Das heisst der Missionar müsste erst die Sagen auslöschen oder dahingehend umdeuten, dass die Gottheit 'nur' schläft oder aber den Glauben so umdeuten, dass eine Auferstehung der Gottheit schon immer vorbestimmt war, was sich mit dem Weltbild vieler Götter Myrkgards nicht wirklich in Einklang bringen lässt.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

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