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Ritterrüstung - Hausregeltechnische Umsetzung


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Hallo allerseits! Da meine Gruppe sich kürzlich dazu entschlossen hat, die Ritterrüstung auf Midgard zuzulassen, stellt sich nun die Frage zur Umsetzung in Form von Hausregeln. Es geht hier also nicht um ein "ob", sondern um ein "wie". Ich habe im Forum bisher nur sehr wenig zu dem Thema gefunden; falls es die Diskussion so oder ähnlich doch schon gab, @Mods bitte verschmelzen oder schließen. 

Klar ist, dass eine Ritterrüstung mit drastischeren Einschränkungen verbunden sein sollte als eine Vollrüstung. Ich habe zu dem Thema mal den Kodex und - for good measure - das DFR befragt und es stellen sich mir ein paar Fragen, insbesondere zum Thema "Kampf in Vollrüstung in Ritterrüstung". Das wollte ich ursprünglich auch als Thread-Titel nehmen, klang mir aber ein bisschen kryptisch 😉

Zunächst einmal eins vorweg: Das Grundprinzip ist klar. Ritterrüstung gibt es nur in wenigen Ländern (bei uns Küstenstaaten, Zwerge) und auch dann nur zu einem hohen Preis; DFR sagte damals 2.000 Goldstücke und das finde ich erstmal okay. Kodex und DFR sind sich einig, dass zum Unbehinderten Tragen und Verwenden der RR eine Mindeststärke von 81 benötigt wird, Angriffs- und Abwehrboni flöten gehen und es Mali auf Gw (-50) und B (-16) gibt. Laut DFR wiegt RR 60kg; das finde ich persönlich zwar ein bisschen Overkill, aber das gilt eigentlich für das ganze Konzept, passt also. 

So weit, so eindeutig. 

Problematisch wird es beim Thema Bewegungsfähigkeiten. Dort sind zwar Mali für das Tragen von PR und VR angegeben, allerdings nicht für RR - verständlich, kommt offiziell ja auch nicht vor. Genauer sieht es wie folgt aus: 

  • WM-4 auf EW:Akrobatik, Balancieren, Klettern, Schwimmen
  • Bei Geländelauf und Laufen sind im Kodex keine Mali angegeben. 
  • Kodex sagt nur, dass mittels KiV Mali durch Rüstungen ausgeglichen werden können, wo auch immer sie auftauchen. 
  • Schleichen hat im Kodex WM-2 in KR und WM-4 in PR/VR, die also mit Kampf in Vollrüstung ausgeglichen werden könnten (?)

 

Nun also meine Frage: Wie würdet ihr - wenn ihr müsstet/wolltet, ich weiß, dass viele SL/Gruppen das nicht möchten und das ist ja auch völlig okay - das handhaben?

Meine Idee würde wie folgt aussehen: Akrobatik kann man in RR schlicht nicht machen, schon wegen der absurd gesunkenen Gewandtheit. Dasselbe gilt für Schleichen; ich finde Schleichen in Metallrüstungen generell bedenklich und würde es hier einfach nicht zulassen. Auf EW:Balancieren, Klettern, Schwimmen, Geländelauf würde ich WM-8 geben, die mit einem EW-4:Kampf in Vollrüstung ausgeglichen werden können. Laufen würde ich ähnlich zu M4 regeln, also so, dass nach jedem erfolgreichen EW noch eine Bestätigung durch EW-4:Kampf in Vollrüstung geschehen muss. Was haltet ihr davon?

  • Like 1
Geschrieben

Ich habe das Bild im Kopf, wie ein Ritter mit Kran auf sein Pferd gehievt wird, was bedeutet, man wäre in RR sehr unbeholfen und ungelenk.

Wenn ich müsste, würde ich es folgendermaßen handhaben:

vor 7 Stunden schrieb Diomedes:

Problematisch wird es beim Thema Bewegungsfähigkeiten. Dort sind zwar Mali für das Tragen von PR und VR angegeben, allerdings nicht für RR - verständlich, kommt offiziell ja auch nicht vor. Genauer sieht es wie folgt aus: 

  • WM-4 auf EW:Akrobatik, Balancieren, Klettern, Schwimmen
  • Bei Geländelauf und Laufen sind im Kodex keine Mali angegeben. 
  • Kodex sagt nur, dass mittels KiV Mali durch Rüstungen ausgeglichen werden können, wo auch immer sie auftauchen. 
  • Schleichen hat im Kodex WM-2 in KR und WM-4 in PR/VR, die also mit Kampf in Vollrüstung ausgeglichen werden könnten (?)

Ich würde erstens die Mali üfr PR und VR trennen und z. B. für PR -3 und VR -5 statt -4 für beide vergeben.

Zweitens würde ich die höheren Mali bei erfolgreichem EW: KiV reduzieren auf die niedrigere Stufe.

Drittens würde ich für RR dann -7 oder wiwe du bei -8 ansetzen.

4. Bei einem kritischen Erfolg beim EW: KiV um zwei Stufen runtergehen.

5. Akrobatik und Schleichen empfinde ich wie du als unmöglich, Schwimmen und Geländelauf kann ich mir auch nicht vorstellen. Laufen, Klettern und Balancieren fände ich hingegen ok.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Jürgen Buschmeier:

Ich würde erstens die Mali üfr PR und VR trennen und z. B. für PR -3 und VR -5 statt -4 für beide vergeben.

Das entspricht komplett nicht den anderen Fertigkeiten im Kodex. Warum diese Abweichung?

vor 10 Minuten schrieb Jürgen Buschmeier:

Ich habe das Bild im Kopf, wie ein Ritter mit Kran auf sein Pferd gehievt wird, was bedeutet, man wäre in RR sehr unbeholfen und ungelenk.

Das ist schon längst als Mythos entlarvt worden.

  • Like 4
Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb Solwac:

Das entspricht komplett nicht den anderen Fertigkeiten im Kodex. Warum diese Abweichung?

Tut das eine Hausregel nicht sowieso schon?

Weil die eine Rüstung leichter als die andere ist, weswegen ich unterschiedliche Behandlung angemessen finde, aber -4  bei PR gegenüber -8 bei VR zu groß erscheint. Ein Unterschied von 2 schien mir angemessen und und so bleibt man im Durchschnitt bei -4.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb Jürgen Buschmeier:

Ich habe das Bild im Kopf, wie ein Ritter mit Kran auf sein Pferd gehievt wird, was bedeutet, man wäre in RR sehr unbeholfen und ungelenk.

Man sollte nicht den Fehler machen und eine Turnierrüstung und eine Feldrüstung verwechseln.  Turnierrüstungen waren sehr unbeweglich, was beim Tjosten ja auch nicht notwendig war. In einer Feldrüstung war man sehr viel beweglicher. 

Ich würde die Mali wohl so umsetzen, wie von Diomedes vorgeschlagen, nur den Malus auf Kampf in Vollrüstung als Überprüfung der Machbarkeiten von Fertigkeiten würde ich lassen.

Bearbeitet von Einherjar
Geschrieben

Erstmal vorneweg: Ich finde das toll, dass ihr die RR wieder ausgraben wollt.

Wenn schon Hausregel, dann würde ich aber gleich den ganzen (Metall-)Rüstungsbereich hausregeln und zwar so, dass man sich das auch merken kann: Ich würde grundsätzlich allen körperlichen Fähigkeiten den B-Verlust als Malus anrechnen, also KR-4, PR-8, VR-12, RR-16.

Mit einem erfolgreichen EW: Kampf in Vollrüstung kann man diesen Abzug halbieren. Man benutzt einen Wert, den der Spieler kennt und hat einen Mechanismus für alles. Die einzelnen Rüstungen werden feiner abgestuft, ohne dass man sich viel merken muss und das Ergebnis ist nicht so digital: Monsternachteil oder überhaupt keiner. Und meinetwegen hat man bei einer 20 auch gar keine Nachteile, weil zufällig alles passt.

Zwei Fertigkeiten würde ich davon ausnehmen: Reiten und Geländelauf, letzteres aber nur in Kampfsituationen.

Gerade schwere Rüstungen sind fürs Reiten gemacht. 90% der üblichen Situationen vom Pferderücken dürften kein Problem darstellen. Der Rest ist Voltigieren und indianermäßiges mit dem Bogen unter dem eigenen Pferd durchschießen. Da würde ich die üblichen Mali ansetzen.

Mir ist sehr klar, dass ein schwer gerüsteter Kämpfer nicht leichtfüßig durch den Wald oder unebenes Gelände huschen wird, aber wenn man sich seinen Weg durch ein Kampfgetümmel bahnen will, dann ist eine VR doch wohl kaum ein Hemmnis. Das, was sie schadet, macht sie im Rammbockmodus doch wieder wett.

Schwimmen in Rüstung ist natürlich so eine Sache, aber wie (lange) schwimmt man den mit -8 oder -16? Ich würde das eher als herausgezögertes Ertrinken werten und locker hinnehmen. Ich würde einen Erfolg beim Schwimmen so interpretieren,  dass man sich noch schnell irgendwo festgehalten oder ans Ufer gerettet hat oder dass man sich mit seinem EW:KiVR erfolgreich von schwersten Rüstungsteilen befreien kann. Oder er geht die Kampfrunde im Tiefseetauchermodus am Grund des Sees das Stück, das er sonst geschwommen wäre. Das müsste eigentlich reichen, damit keiner in RR freiwillig in den Fluss steigt. Und wer auf einer Seereise in RR auf einem Schiff rumstolziert, der hat seine Entscheidung doch getroffen.

So jedenfalls werde ich ansatzweise meine Rüstungshausregel aufbauen.

  • Like 1
  • Thanks 3
Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Mogadil:

So unbeweglich ist man mit einer RR nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=U3Rm94QRREI

https://www.youtube.com/watch?v=pAzI1UvlQqw&t=258s

Ich gehe davon aus, dass eine RR immer an die Person angepasst sein muss, damit man sich darin überhaupt sinnvoll bewegen kann.

Ich kenne solche Videos und das ist beeindruckend und räumt mit vielen Vorurteilen auf.

Ich möchte aber zu bedenken geben, dass es ja um Rüstungen in einem Spiel und nicht in der Realtität geht. In der Realität wäre sicher jeder Kämpfer am liebsten mit einer RR in die Schlacht gezogen. Da Geld für Abenteurer selten ein endgültig limitierender Faktor ist, würden also alle Kämpferfiguren irgendwann in einer RR stecken und sich durch weiche Gegnerscharen  metzeln.

Also muss etwas Gutem wie ein Rüstungsschutz von 6 auch etwas adäquat Schlechtes angeheftet werden, damit es auch für TRs, LRs, KRs, PRs und VRs gute Gründe gibt. Da muss die Realität zugunsten des Spielgleichgewichts und der Abwehr einer Monokultur Zugeständnisse machen.

  • Like 1
Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Jürgen Buschmeier:

Weiß jemand, was die Rüstung im Film wiegt?

Die midgardsche RR wiegt ja 60 kg.

Kurze Suche im Internet nach "Gewicht einer Ritterrüstung" ergibt Angaben für eine Ritterrüstung von bis zu 40 kg (Plattenharnisch). Spezielle Turnierrüstungen, die nicht für den freien Kampf gedacht waren konnten bis zu 80 kg wiegen.

Für Details gibt es hier Infos (Gewicht demnach 30-35 kg): https://www.grin.com/document/169357

  • Like 1
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Bro:

1: RR müssen gepflegt werden. Täglich. Dafür brauchst Du eine Dienerin, die am besten auch noch was vom Schmieden versteht. Geht die auch in ein Dungeon mit?

2: Darf in Stadt XY jede Hanna und Franzi in einer RR daherlaufen? Da gibt es vielleicht (lokale?) Gesetzt oder eine Herrscherin, die dagegen ist.

3: In der Stadt passiert irgendwas. „Da war so eine Type mit metallener Rüstung dabei, Frau Wachtmeisterin. Oder vielleicht sogar zwei.“ „Ach, gut, dann weiß ich schon, wer dahinter steckt.“ 

Das ist nur, was mir spontan einfällt…

Ich sehe das nicht so eng und das kann ja jeder so in seinem Midgard halten, wie er mag.

Dass allerdings ein Diener mit Ölkanne hinter einem Ritter in der Schlacht auf dem Pferd sitzen soll, halte ich für übertrieben. Also kann der auch vor dem Dungeon warten. Oder man braucht in so wenig wie einen Pferdeburschen, den auch jeder Ritter hatte, und nimmt die Ölkanne am Abend selber in die Hand. Es hat ja auch nicht jeder Adlige im Abenteuer einen Diener dabei.

Wenn Ritterrüstungen einigermaßen verbreitet sind, dann gibt es auch mehr im Stadtbild. Und ob man dann mit einer Ritterrüstung in den Küstenstaaten mehr auffällt als ein bulugischer Schamane oder ein Turbanträger in Alba, sei dahingestellt. Oder oder oder. Dann legt man diese Rüstung eben ab, macht Ärger und zieht sie nachher wieder an. Tada!

Und ich vermute mal, dass es auch auf Midgard sinnvoller wäre, Gesetze gegen Waffen als gegen Rüstungen zu machen. Dann also gegen Bihänder, Schlachtbeile und erst recht gegen all die tückischen Schusswaffen oder will man in den Stadtmauern auf die Jagd gehen? Und Gesetze gegen nicht zunft- oder standesgemäße Kleidung war im Mittelalter der Standard. Eher weniger was, worum man sich gemeinhin bei Midgard schehrt.

Ich finde, dass du sehr selektiv ein Fass aufmachst. Das sorgt dann nach meinem Dafürhalten auch nicht für mehr Realismus. Man kann Ritterrüstungen ablehnen, aber dann sollte man das spieltechnisch wie bei Midgard üblich begründen: Die meisten Tiere stellten gar keine Gefahr mehr da. So aber überzeugen mich deine Punkte nicht.

  • Like 1
Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Bro:

Es sollte mehr etwas sein wie: Du möchtest einen großen Vorteil? Bist Du dann auch bereit, den einen oder anderen Nachteil in Kauf zu nehmen? Aber ich verstehe, dass viele Spielerinnen es als Nötigung oder Gängelei auffassen, wenn man es wagt, ihnen, Schwierigkeiten in den Weg zu legen. 

Ich ziehe daher meine Beitrag zurück. Es ist ja hier auch der Regelbereich und nicht Spielsituationen.

Thema durch.

Du führst schwache Argumente an und ziehst dich dann zurück? Meinetwegen, dein Bier.

Eine RR hat eine ganze Reihe von Nachteilen, die durchaus schwerwiegend sind: Allein die geringe B kostet dich in der Vorwärtsbewegung schnell mal eine Kampfrunde und du kannst leicht ausmannövriert oder zum Kampf gestellt werden. Die Verfolgung eines Gegners kannst du dir abschminken. Du schlägst sogar nach den Typen mit der VR zu.

An Flucht ist nicht zu denken, ruckzuck stehst du vor für dich unüberwindlichen Hindernissen. Du trägst einen respektablen Schatz offensichtlich mit dir herum, den du vielleicht irgendwo zurücklassen musst oder den dir Leute klauen wollen.

Und weil ich mit einer Regel für Rüstungsverschleiß spielen würde, wirst du immer Folgekosten haben.

Ich finde es gut, wenn es in einer Spielwelt RRs gibt. Ich weiß nicht, ob ich als Krieger eine anziehen würde. Wahrscheinlich eher nicht. Es gibt Situationen, wo sie ein echter Vorteil ist und im Kampfsystem eine ganze Reihe von Situationen, in denen die Nachteile überwiegen.

Ein weiterer Vorteil fürs Spiel: Nach meiner Einschätzung sind zweihändige Hiebwaffen gegenüber einer Schild/Langschwert-Kombi die deutlich schlechtere Wahl. Als Panzerknacker könnten diese Waffen aber eine neue Berechtigung erhalten.

Außerdem: @Diomedes möchte RRs einführen. Da macht es wohl wenig Sinn, die Dinger quasi durch die Hintertür komplett sinnlos zu machen. Mit einem Pflichtmechaniker zum Beispiel.

  • Like 2
Geschrieben

Moin, Moin!

Es hat "die Ritterrüstung" nicht gegeben (war ein jahrhundertelanger Entwicklungsprozess). Und bei Midgard sind Rüstungen stark vereinfacht, es wird vieles gar nicht berücksichtigt (Hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, Rüstungspflege, Rüstungsgewicht zählt nicht bei der Traglast, usw.). => Hausregel: Phi x Daumen + Nachbessern = Pass schon.  👍   ;)

Ritter waren beritten, ihre Rüstungen also für den Einsatz vom Pferderücken optimiert. Das höhere Gewicht war also kein so großes Problem. Infanterierüstungen für Adelige & Co. gab es auch. Da waren z.B. Beine schwächer gepanzert, offenere Helme für uneingeschränktes Sichtfeld und gutes Hörvermögen. Diese Unterschiede sind bei Midgard kaum darstellbar. Der Ansatz, dass eine RR richtig gut schützt, aber auch richtig stark behindert sollte daher bleiben. Ansonsten gäbe es kaum ein Argument für LR und KR. Historisch sieht das ganz anders aus. https://de.wikipedia.org/wiki/Plattenpanzer Aber dann kommen wir zu Hitzschlag-in-VR-&-RR, hilfe-meine-Rüstung-rostet und dem Rollenspielunwort REALISMUS.

Das 2.000-GS-sind-doch-billig-gibt-es-Mengenrabatt-Problem zur Ritterrüstung liegt an den völlig absurden Geldmengen fürs Lernen. Wenn die Ritterrüstungen selten bleiben sollen, wären weniger Lernkosten ein Lösungsansatz. Wenn die Abenteurer z.B. nur noch 1/10 des Goldes haben, wird die Ritterrüstung wieder teuer.

Rechtliches: Die Ritterrüstung wurde historisch von adeligen Berufskriegern getragen. Der Besitz durch Nichtadelige wird wohl einfach per Gesetz verboten sein. Auch auf Midgard. :nono:

Vorschlag zur Hausregelfindung: Eine Teststrecke aufbauen. Bewegungsfertigkeiten, Kämpfe gegen schwache/starke Gegner, Über-/Unterzahl, Beschuss mit Fernkampfwaffen, welche Auswirkungen hat die geringere B und in welchen Situationen, usw. Die einzelnen Situationen einfach aus früheren Abenteuern entnehmen (als wir dem Drachen entkamen, die Verfolgung über den Marktplatz, usw.). Dabei wäre auch zu klären, wie es mit der Auffälligkeit einer RR aussieht. Meine Charaktere würden beim Anblick Leuten in Vollkonserve, äh RR, automatisch Ärger erwarten. Denn niemand läuft zum Spaß damit herum, oder um mit seinem Reichtum zu prahlen. :duell: :nunu: :after:

 

Mit abendlichen Tunnelbuddelgrüßen

Geschrieben (bearbeitet)

Ich würde eine Ritterrüstung, so sie den als seltene und extrem teure und obligatorisch stets an den Tragenden angepasste Rüstung in der Spielwelt daherkommen soll, (fast) genauso handhaben wie eine nicht maßgeschneiderte Vollrüstung (Mali auf Fertigkeiten, Abzüge auf Angriffs- und Abwehrboni, Mindeststärke). Die gleiche Mindeststärke wie für eine normale Vollrüstung reicht m. E. vollkommen aus. Die Mali auf Gewandheit und Bewegungsweite sind so krass, dass man das Ding selten genug tragen wird - weitere Mali sind unnötig. Die Ritterrüstung ist state of the art, sie ist einfach besser als eine normale Vollrüstung. Man vergleiche mal Half Plate und Full Plate in D&D 3.0/3.5/Pathfinder, das ist mehr oder weniger wie Vollrüstung (HP) zu Ritterrüstung (FP). Da ist der Malus auf Fertigkeiten bei der Half Plate sogar höher als der der Full Plate, obwohl letztere besser schützt. Ich würde wahrscheinlich sogar auch die Abzüge auf Gw und B genauso handhaben wie bei einer normalen Vollrüstung, aber das ginge vielen Puristen womöglich zu weit.

Ein Ordenskrieger zaubert Goldener Panzer (oder wie es jetzt heißt) auf seine PR und hat RK 6, das juckt doch auch niemanden. Klar, theoretisch gäbe es dann den Ok, der auch KiV lernt und seine Rüstung auch noch verzaubert. Aber wie oft wird das vorkommen? Auf jeden Fall nicht auf Reisen (Hey, wir haben heute immerhin 8 km in 10 Stunden zurückgelegt!), nicht beim Überraschungsangriff in der Nacht. Dynamische Gegner manövrieren den Ritter einfach aus und beharken ihn z. B. mit Langbögen (Durchschlagskraft, RR schützt nur wie KR). Und mal ehrlich: Wenn der Ok das mit den gegebenen Regeln macht, hat er halt nur RK 7 anstatt 8.

Ich weise nochmal extra daraufhin, dass ich hier nur meine Meinung kundtue, jeder soll es so handhaben, wie er oder sie und seine/ihre Gruppe es handhaben wollen. Und die Mods, dass ich in meinem Beitrag bewusst nur auf den OP antworte.

Bearbeitet von Orlando Gardiner
  • Like 3
Geschrieben

Ich schließe mich mal dem Beitrag von Orlando Gardiner an. :thumbs:  Wenn die RR wirklich selten und teuer bleibt, ist das ein sehr guter Ansatz. Die bestehenden Regeln für VR nehmen und einfach weiterspielen. KISS - keep it simple stupid

 

Mit zustimmenden und schulterklopfenden Maulwurfsgrüßen

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)
Am 23.3.2022 um 13:33 schrieb Eleazar:

Wenn schon Hausregel, dann würde ich aber gleich den ganzen (Metall-)Rüstungsbereich hausregeln und zwar so, dass man sich das auch merken kann: Ich würde grundsätzlich allen körperlichen Fähigkeiten den B-Verlust als Malus anrechnen, also KR-4, PR-8, VR-12, RR-16.

Die Idee finde ich super! Ich war mit den Rüstungs-Regeln bei Midgard ohnehin nie so wirklich zufrieden.  Das hier ist eine sehr sinnvolle Handreichung, die ich so weitgehend übernehmen werde. Danke für die tolle Idee, auf so ein schönes, kompaktes Konzept war ich gar nicht gekommen. 

vor 18 Stunden schrieb Orlando Gardiner:

Ich würde wahrscheinlich sogar auch die Abzüge auf Gw und B genauso handhaben wie bei einer normalen Vollrüstung

Da sehe ich eigentlich keinen Grund für. Der Kodex liefert einem ja die Abzüge auf Gw und B "von Haus aus" mit, und da sie den Trend der anderen Rüstungen fortsetzen sehe ich keinen Grund das zu ändern. Die RR soll ja schwerer sein und besser schützen, also auch den Träger stärker einschränken. Die spannende Frage ist eigentlich, wie die Abzüge auf die Bewegungsfähigkeiten aussehen. 

vor 20 Stunden schrieb Ulmo:

Das 2.000-GS-sind-doch-billig-gibt-es-Mengenrabatt-Problem zur Ritterrüstung liegt an den völlig absurden Geldmengen fürs Lernen.

Ehrlich gesagt denke ich nicht, dass der Preis an sich ein Problem ist. Klar, 2.000 GS sind auf hohen Graden irgendwann ein Schnäppchen, aber ich sehe ohnehin nicht irgendwelche Grad-5-Abenteurer eine RR mit sich herumschleppen. Sie wird vermutlich eh hochgradigen Abenteurern vorbehalten bleiben - schon aus folgendem Grund: 

vor 20 Stunden schrieb Ulmo:

Der Besitz durch Nichtadelige wird wohl einfach per Gesetz verboten sein. Auch auf Midgard.

Mit dem Besitz (und vor allem öffentlichen Tragen) einer RR werden vermutlich eh nur hochgradige Abenteurer durchkommen. Auf niedrigen Graden heißt es da höchstens "Wo haste das Teil denn her? Bestimmt geklaut, ab in den Kerker, die Rüstung requirieren wir für den Baron". Womit man aber auch interessantes Rollenspiel generieren könnte...

Wie dem auch sei: Den Vorschlag von @Eleazar finde ich toll und werde ihn wohl für meine Gruppe übernehmen. Er ist handlich in der Umsetzung und meines Erachtens auch noch logisch (lineares Anwachsen der Nachteile der Rüstungen, die auch mit KiV nicht vollständig ausgeglichen werden können). 

Bearbeitet von Diomedes
Geschrieben
vor 22 Minuten schrieb Diomedes:

Wie dem auch sei: Den Vorschlag von @Eleazar finde ich toll und werde ihn wohl für meine Gruppe übernehmen. Er ist handlich in der Umsetzung und meines Erachtens auch noch logisch (lineares Anwachsen der Nachteile der Rüstungen, die auch mit KiV nicht vollständig ausgeglichen werden können). 

Allerdings finde ich dann EW:-4-Schritte je Rüstklasse als zu heftig. Mit RR hätte man -16 auf alle Bewegungsfertigkeiten. Lernen kann man sie bis maximal +18. D.h. fast jeder würde z.B. auf unebenem Grund dauernd stolpern weil er mit einem gelernten Geländelauf +15 und Malus einen EW von -1 hätte.

Da es auf alle Fertigkeiten geht schlage ich vor "nur" EW:-2 je Rüstklasse ab KR zu geben, das ist heftig genug.

Geschrieben

Noch eine Idee zum Balancing einer solche Ritterrüstung: Man kann auch Boni oder Mali auf die Waffen geben, die gegen eine solche Rüstung eingesetzt werden. Leichte Waffen wie Degen oder Kurzschwerter machen deutlich weniger Schaden weil sie mehr oder weniger an der Rüstung abgleiten. Wuchtwaffen wie Streitkolben, Hämmer oder Äxte machen mehr Schaden weil sie die Rüstung so verbeulen, das der Träger noch eingeschränkter in der Bewegung wird und dauerhaft Schmerzen oder Atemnot bekommt.

Kulturen, in denen Ritterrüstungen verwendet werden, werden konsequenterweise auch spezielle rüstungsbrechende Waffen entwickelt. Z.B, Streitkolben zum Zerschmettern der Gelenke oder dornartige Dolche, die Blech durchbohren können.

Man könnte auch darüber nachdenken, ob man kritische Wunden in Ritterrüstung anders regelt. Z.B. Statt Arm ab = der gepanzerte Arm wird so steif, das er unbenutzbar wird und ein Ablegen der Rüstung ist nur durch Zerstörung dieses Rüstungsteils möglich.

Meines Wissens müssen solche Voll-Rüstungen sehr gründlich festgeschnallt werden, was es entsprechend kompliziert macht, sie anzulegen. Deswegen eben auch der Bedarf an einem Diener. Bei nicht korrekt angelegten Rüstungen könnte man den Bewegungsmalus noch weiter erhöhen. Oder Patzer und/oder Schaden im Kampf können zum lockern und damit wieder zu zusätzlichem Bewegungsmali führen.

 

Aber all das würde die Hausregeln stark aufblähen und unnötig kompliziert machen, wenn die Ritterrüstung nur 1 oder 2x im Spiel vorkommt.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Hiram ben Tyros:

Allerdings finde ich dann EW:-4-Schritte je Rüstklasse als zu heftig. Mit RR hätte man -16 auf alle Bewegungsfertigkeiten. Lernen kann man sie bis maximal +18. D.h. fast jeder würde z.B. auf unebenem Grund dauernd stolpern weil er mit einem gelernten Geländelauf +15 und Malus einen EW von -1 hätte.

Da es auf alle Fertigkeiten geht schlage ich vor "nur" EW:-2 je Rüstklasse ab KR zu geben, das ist heftig genug.

Ritterrüstungen sind halt zum Reiten und für den Kampf gemacht, nicht für einen Spaziergang durch den Wald. Und zum Einsatz von Geländelauf in KR zum Durchqueren eines Kontrollbereichs hatte ich ja eine Ausnahme gemacht.

In meiner Vorstellung wird eine RR in der Regel auch nicht überall getragen. Sie ist eine Zweitrüstung für die Schlacht, hochspezialisiert, nicht unbedingt eine gute Wahl für die Wildnis. Da läge sie auf dem Rücken eines Lasttiers.

Aber das muss jeder selber sehen.

  • Thanks 1
Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb TwistedMind:

Noch eine Idee zum Balancing einer solche Ritterrüstung: Man kann auch Boni oder Mali auf die Waffen geben, die gegen eine solche Rüstung eingesetzt werden. Leichte Waffen wie Degen oder Kurzschwerter machen deutlich weniger Schaden weil sie mehr oder weniger an der Rüstung abgleiten. Wuchtwaffen wie Streitkolben, Hämmer oder Äxte machen mehr Schaden weil sie die Rüstung so verbeulen, das der Träger noch eingeschränkter in der Bewegung wird und dauerhaft Schmerzen oder Atemnot bekommt.

Kulturen, in denen Ritterrüstungen verwendet werden, werden konsequenterweise auch spezielle rüstungsbrechende Waffen entwickelt. Z.B, Streitkolben zum Zerschmettern der Gelenke oder dornartige Dolche, die Blech durchbohren können.

Man könnte auch darüber nachdenken, ob man kritische Wunden in Ritterrüstung anders regelt. Z.B. Statt Arm ab = der gepanzerte Arm wird so steif, das er unbenutzbar wird und ein Ablegen der Rüstung ist nur durch Zerstörung dieses Rüstungsteils möglich.

Meines Wissens müssen solche Voll-Rüstungen sehr gründlich festgeschnallt werden, was es entsprechend kompliziert macht, sie anzulegen. Deswegen eben auch der Bedarf an einem Diener. Bei nicht korrekt angelegten Rüstungen könnte man den Bewegungsmalus noch weiter erhöhen. Oder Patzer und/oder Schaden im Kampf können zum lockern und damit wieder zu zusätzlichem Bewegungsmali führen.

 

Aber all das würde die Hausregeln stark aufblähen und unnötig kompliziert machen, wenn die Ritterrüstung nur 1 oder 2x im Spiel vorkommt.

Es gab ja mal bei M4 Abwehrboni und -mali für bestimmte Waffen bezogen auf leichte (bis LR) oder schwere Rüstungen (ab PR). In unserer Gruppe haben wir daraus Boni/Mali für den Angriff gemacht. Ich halte das eigentlich für eine schöne Regel, weil man in verschiedenen Situationen zu verschiedenen Waffen greift, bzw. der Krieger auf beide Fälle vorbereitet sein kann. Führt zu mehr Vielfalt im Waffenschrank. Darf aber nicht zu kompliziert werden.

Dann lieber ein paar wenige Waffen wie z.B. der Langbogen, der Rüstungsschutze über 3 einfach ignoriert. Ein Rabenschnabel mit Grundschaden von 1W6 könnte auch so ein Ding sein.

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Eleazar:

Ritterrüstungen sind halt zum Reiten und für den Kampf gemacht, nicht für einen Spaziergang durch den Wald. Und zum Einsatz von Geländelauf in KR zum Durchqueren eines Kontrollbereichs hatte ich ja eine Ausnahme gemacht.

In meiner Vorstellung wird eine RR in der Regel auch nicht überall getragen. Sie ist eine Zweitrüstung für die Schlacht, hochspezialisiert, nicht unbedingt eine gute Wahl für die Wildnis. Da läge sie auf dem Rücken eines Lasttiers.

Aber das muss jeder selber sehen.

Auch Reiten ist eine Bewegungsfertigkeit und meine Anmerkungen gelten analog. ;)

  • 4 Monate später...

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