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Powerdudler - oder: Der Marsch von Invercraig (ausgebucht)


Empfohlene Beiträge

Spielleiter: Fimolas

Anzahl der Spieler: 3-6

Regeledition: M5 (ältere Figuren können aber problemlos gespielt werden)

Figurengrade: egal (wobei ich mir das Recht vorbehalte, unangemessen erscheinende Figuren im Vorfeld abzulehnen)

voraussichtlicher Beginn: Freitag, 19 Uhr / oder / Samstag 10 Uhr

voraussichtliches Ende: Freitag gegen Mitternacht / oder / Samstag gegen Mitternacht

Art des Abenteuers: Dudelsackwettbewerb in Nordalba (Spiel-im-Spiel-Konzept)

Voraussetzungen / Vorbedingungen: das Musizieren mit dem Dudelsack ist Grundvoraussetzung für eine aktive Teilnahme am Wettbewerb, was jedoch wiederum keine Voraussetzung für die Teilnahme am Abenteuer darstellt (s. u.)

Beschreibung:

Unter den albischen Dudelsackspielern, ob nun Pibrochain oder gewöhnlichem Spielmann, gilt aber kein Wettbewerb als anspruchsvoller und demnach ruhmreicher als der traditionelle Marsch von Invercraig. Nur alle fünf Jahre findet dieser im Zusammenhang mit Esbernstid am Übergang vom Sommer in den Herbst statt. Meist bietet sich für einen ausreichend fähigen Pfeifer nur einmal im Leben die Chance zur Teilnahme – wenn er sich überhaupt vor dem Kampfgericht für würdig genug erweist, um an den Start gehen zu dürfen. Entsprechend verbissen wird der Wettstreit um die inoffizielle Dudelsackkrone ausgetragen. Wem es gelingt, den Marsch zu gewinnen, wird unter seinesgleichen unsterblich und in der Wahrnehmung seiner albischen Bewunderer zur Legende.

[Die Sinnfonie des Narrenkönigs II - Von Spitzbuben und anderen Halunken, S. 61]

 

Ich möchte auf dem Bacharach-Con die beschriebene Abenteuer-Sequenz aus meinem zweiten Schandmaul-Kampagnenband leiten. Dabei schweben mir grundsätzlich zwei verschiedene Varianten vor: eine Konzentration auf den eigentlichen Wettbewerb mit Fokus auf der Würfelei als Freitagabend-Variante oder eine ausgedehnte Version mit deutlich mehr Rollenspiel sowie Erleben von Invercraig (Landstädtchen der Rathgars) mit Fayre (u. a. Söldnerschau, Stierkampf, Lumpenzug u. v. m.) als Samstag-Variante. Auf welche der beiden Varianten ich mich letztlich vorbereite, entscheiden die Spieler - daher oben im Datenblock auch noch die unklare Terminierung.

Eine aktive Teilnahme von Spielerfiguren am Wettbewerb mag zwar vordergründig sinnvoll erscheinen, ist aber ausdrücklich keine Voraussetzung für eine Teilnahme am Abenteuer. Daher können gerne auch Spieler mit Figuren teilnehmen, die selbst gar nicht beim Wettkampf mitmachen, sondern lieber als begeisterte Zuschauer dem Wettbewerb beiwohnen oder die Fayre genießen wollen. Bei Bedarf biete ich solchen Spielern auch gerne an, Nichtspielerfiguren für den Wettkampf zu stellen (da gibt es eine Auswahl durchaus stattlicher Teilnehmer), falls man auf dem Abenteuerhöhepunkt wenigstens mitwürfeln möchte.

Hinsichtlich der Gradangabe bleibe ich bewusst vage (was ich selbst als Spieler ablehne, aber was scheren mich als Spielleiter meine Bedürfnisse als Spieler ...). Mir geht es in erster Linie darum, "echten" Figuren mit Seele und Herzblut ein nahezu einmaliges Erlebnis spielerisch wahr werden zu lassen - und nicht darum, eigennützigen Spielern mit künstlich hochgelevelten Con-Überflieger-Helden eine Bühne für exzessive Egotripps zu gewähren. Die spielerische Teilnahme sollte im Fokus stehen, nicht unbedingt der Sieg, den wohl auch nur einer der Teilnehmer wird erringen können. Vor diesem Hintergrund möchte ich die Figuren im Vorfeld sehen und in Abstimmung mit dem jeweiligen Spieler kritisch prüfen. Und weil diese Einschränkung, möglicherweise gepaart mit der Fähigkeit Musizieren (Dudelsack), bereits stark genug ist, will ich nicht auch noch die Gradangaben als limitierenden Faktor vorgeben. Und das Schicksal fragt eben nicht, ob sich bei einem derartigen Wettbewerb nur etwa Gleichstarke einfinden - frei nach dem olympischen Motto: "Dabei sein ist alles!"

Sobald sich das Teilnehmerfeld der Spieler und damit auch die favorisierte Abenteuervariante herauskristallisiert haben sollte, werde ich noch gegebenenfalls Zusatzinformationen herausgeben.

 

Die Sitzung ist ausgebucht, folgende Teilnehmer werden an den Start gehen: Bro, Hadschi Halef Omar, Ulmo, Callum, draco2111 & Merwyn

Bearbeitet von Fimolas
Aktualisierung
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Ich könnte mit Gwyn Feuertänzer einen Gaukler aus dem Norden (Fuardein) oder eine albische Bardin, die u.a. auf den Namen 'Farischa von der Vogelweide' hört, anbieten. Gwyn ist, wie der Künstlername schon vermuten lässt, eher mit Jonglage und Feuer zu Unterhaltungszwecken ausgestattet. Farischa kann zwar noch keine Sackpfeife spielen, sie ist da mehr der Querflöte zugetan, aber da bis dahin ja noch etwas Zeit ist könnte sie sich zumindest noch die Grundlagen zeigen lassen.

Beide sind auf MOAM einzusehen, wobei die Inventare dort garnicht oder nicht vollständig aufgeführt sind.

[Edit:] Ich würde dieses Abenteuer lieber am Sa. spielen.

Bearbeitet von Hadschi Halef Omar
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  • 2 Wochen später...

Hallo Bro & Hadschi!

Euer Interesse freut mich, aber ich mache mir nur die Arbeit, wenn wir mindestens drei Spieler in der Vorabsprache für eine der beiden Varianten hinbekommen. Die Abenteuervoraussetzungen sind zugegebenermaßen recht eng, was es unwahrscheinlich macht, spontan durch einen Aushang noch Spieler mit passenden Figuren anzulocken.

Als Stichtag nehme ich einmal den 01. Mai. Sollten sich bis dahin nicht ausreichend Spieler eingefunden haben, werde ich mein Angebot zurücknehmen.

Liebe Grüße, Fimolas!

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Moin, Moin!

In Ermangelung eines Bardens, könnte ich für den Samstag einen des Gaukelns fähigen Berggnom anbieten. Für ihn wäre es eine sich selbst finanzierende Reise. Und von Thame ist der Weg ja nicht weit.

 

Mit spätmittäglichen Tunnelbuddelgrüßen

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Hallo!

Na, dann brauchen wir wohl nicht bis zum 01. Mai zu warten. Hadschi hat sich zwar noch nicht zur Variante geäußert, aber für den Samstagstermin hätten wir mit Bro, Ulmo und Callum auf jeden Fall eine stabile Mehrheit. Also werde ich mich auf diese Variante nun einspielen.

Würdet Ihr, die Ihr schon zugesagt habt, mir bei Gelegenheit bitte Eure Figuren zukommen lassen (über MOAM verfüge ich nicht)?

Liebe Grüße, Fimolas!

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vor 47 Minuten schrieb Fimolas:

[...] Hadschi hat sich zwar noch nicht zur Variante geäußert, [...]

nicht in einen extra post, aber ja, ich bin auch mehr für Sa.

 

vor einer Stunde schrieb Fimolas:

Würdet Ihr, die Ihr schon zugesagt habt, mir bei Gelegenheit bitte Eure Figuren zukommen lassen (über MOAM verfüge ich nicht)?

kommen per dropbox/excel; aber später, jetzt muss ich los.

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:yeah:

Habe ich auch gleich in meinem Kalender eingetragen. 👍 Rumo Siegelmaler kommt dann als PDF per PN.

Von Haschis Hadschis zwei Charakteren kennt Rumo schon die werte Farischa. Von Callum kennt Rumo schon Esram MacCallum (Ba). Ich vermute mal, dass es sich bei Esram um den angekündigten Barden handelt.

 

Mit erfreut getippten Maulwurfsgrüßen

Bearbeitet von Ulmo
Tippfehlerteufel, verdammter
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Hallo Ulmo!

vor 6 Stunden schrieb Ulmo:

Mit erfreut getippten Maulwurfsgrüßen

Ich freue mich ebenfalls, war mir doch bislang ein aktives Kennenlernen des Forumsmaulwurfs versagt geblieben.

Die Bekanntschaften Eurer Figuren werde ich sinnvoll aufgreifen, um sowohl den Schauplatz als auch den Wettbewerb möglichst interessant und ansprechend zu gestalten. Die Aufgabe reizt mich sehr, weshalb schon die ersten Ideen durch den Kopf schwirren.

Liebe Grüße, Fimolas!

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Hallo!

@Bro: Ich danke Dir und stimme alles Weitere bezüglich Deiner Figur direkt per PN mit Dir ab.

 

Hier folgen nun noch ein paar Hintergrundinfos zum Marsch von Invercraig:

Der nur alle fünf Jahre stattfindende Wettkampf fällt zusammen mit einer spätsommerlichen Fayre in dem nordalbischen Landstädtchen Invercraig eine Tagesreise östlich von Twineward, an der Straße nach Irenhart gelegen, statt. Er lockt Dudelsackspieler aus ganz Alba an, gilt er doch als das wichtigste Kräftemessen im Leben eines waschechten Pibrochain - oder solchen, die es werden wollen. Die anreisenden Teilnehmer sind daher meist von gesellschaftlich gehobener Stellung und haben sich bereits einen Namen mit ihrem Instrument gemacht.

Die Fayre beginnt mit einem Raufballturnier und umfasst über die folgenden Tage nicht nur einen großen Markt, sondern auch eine Söldnerschau mit Greifvogeldarbietung, einen Stierkampf, Baumstammwerfen und Steinstoßen. Eine Besonderheit stellt der sogenannte Lumpenzug dar, bei dem eine größere Schar Bettler aus Twineward nach Invercraig marschiert und dort anschließend gesegnet wird - die Fayre findet eben über Esbernstid statt, was eine besondere Wertschätzung der Ärmsten der Gesellschaft mit sich bringt.

Der Marsch von Invercraig erstreckt sich über drei Tage. Am Morgen des zweiten Tages der Fayre kommt es zum großen Aufspiel des Kampfrichters, bei dem es sich traditionell um den Pibrochain des Clans Rathgar handelt. Den restlichen Tag spielen die Bewerber um einen der begehrten Teilnehmerplätze vor dem Kampfrichter vor, wobei es nicht nur um die Fähigkeiten am Instrument, sondern auch körperliche Eignung sowie Ruf des Bewerbers geht. Die Verkündigung der zehn Teilnehmer erfolgt am Morgen des Folgetages, am darauffolgenden Abend wird die Strecke eingesegnet. Der eigentliche Marsch findet dann am Mittag des Folgetages statt. Dabei muss unter den Augen des Kampfrichters und seiner Gehilfen eine Rundstrecke von knapp 3,5 Kilometer durch zwar abwechslungsreiches, aber stets raues Gelände entlang des Baches Rannoch absolviert werden, wobei das Gewässer nicht nur zweimal durchquert wird, sondern während des gesamten Marsches unablässig der Dudelsack sauber gespielt werden muss. Es versteht sich für den gestandenen Albai von selbst, dass es hierzu einer gewissen körperlichen Robustheit bedarf. Im Anschluss an den Zieleinlauf erfolgt eine Siegerehrung mit anschließender Feier.

 

Weitere Fragen, auf deren Beantwortung Eure Figuren bei Erkundigungen im Vorfeld hoffen können, greife ich hier gerne auf.

Liebe Grüße, Fimolas!

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Bei so einem Ereignis kann mein Barde Antonio (Grad 11) natürlich ach nicht nein sagen und würde gerne teilnehmen.

Er kommt zwar aus den Küstenstaaten, spielt aber hauptsächlich Sackpfeife. Sein Instrument, Fedacs Pipe, gehörte einst dem nicht inbekannten Barde Fedac MacConuilh (siehe Nebel des Hasses) (evtl. das Gleiche wie von Thrib? :dunno: ).

Char-Bogen: Antonio Caranedu

Bearbeitet von draco2111
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Hallo Draco!

vor 8 Stunden schrieb draco2111:

Bei so einem Ereignis kann mein Barde Antonio (Grad 11) natürlich ach nicht nein sagen und würde gerne teilnehmen.

Wunderbar, freut mich - damit ist die Sitzung ausgebucht und ich werde im Eingangsbeitrag einen entsprechenden Vermerk setzen.

Liebe Grüße, Fimolas!

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  • Fimolas änderte den Titel in Powerdudler - oder: Der Marsch von Invercraig (ausgebucht)

Hallo Merwyn!

vor 8 Stunden schrieb Merwyn:

sollte es noch möglich sein und ist es in deinem Interesse, würde ich mit Grendel am Turnier teilnehmen wollen! 🙂

Tja, wozu hat man Prinzipien? Damit ich der einzigen Figur, die sich bereits auf diesen Wettbewerb gefreut und vorbereitet hat, als die Ausarbeitung noch gar nicht fertig war, nun den Zutritt verwehre? Ganz bestimmt nicht.

Lasst uns ein wenig zusammenrücken und einen weiteren Mitspieler in unseren Reihen begrüßen. Ich freue mich von Herzen darauf. :colgate:

Liebe Grüße, Fimolas!

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Hallo!

Ich hatte vor einiger Zeit angekündigt, beim Zustandekommen der Runde hier vorab ein paar Hintergrundinformationen bereitzustellen. Daher will ich Wort halten und hier nun drei der Teilnehmer am diesjährigen Marsch von Invercraig vorstellen, denen man besonders gute Chancen auf den Sieg zuspricht.

"Somit Vorhang auf und Bühne frei für ..."

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Cerdic MacFeoch, der Wolf vom Weißen Fels

Der eigenbrötlerische Barde aus dem hohen Norden Albas kleidet sich gerne in unauffällige Grautöne und ist als Vagabund in weiten Teilen des Weald bekannt. Sein Dudelsackspiel gilt als wild und ungestüm. Seine Bezeichnung als Wolf hat er nicht nur wegen seiner Kleidung erhalten, sondern auch, weil er im vermeintlichen Wolfstrott binnen kürzester Zeit große Strecken zurücklegen kann.

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Musikalische Charakterisierung

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Eswen NiArdoch, die Flinkfingerpfeiferin

Die aufreizende Schönheit kokettiert im männlichen Metier der Dudelsackkunst mit ihrer erfrischenden, nahezu modern anmutenden Art, die Sackpfeife zu spielen. Dabei kann sie nachweislich mehr Töne in kurzer Zeit spielen als jeder bisherige Kontrahent, der es gewagt hat, die Flinkfingerpfeiferin auf diesem Gebiet herauszufordern. Da es bislang noch keinen weiblichen Sieger in Invercraig gab, kämpft Eswen mit höchster Verbissenheit, um diesen Titel für sich zu beanspruchen.

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Musikalische Charakterisierung

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Mahon Marill, des Donners Grollen

Mahon stammt von der Straße und ist als einfacher Bänkelsänger in Zentralalba bekannt. Berühmt für seine tiefe Stimme hat er seit einigen Jahren Gefallen an der traditionellen Kunst des Dudelsackspiels gefunden. Akribisch bereitete er sich auf den bevorstehenden Wettkampf vor, um als Mann des einfachen Volkes seine Chance unter den vielen angesehenen Dudelsackspielern des Nordens zu suchen.

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Musikalische Charakterisierung

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Hallo!

Hier folgen Informationen über den Schauplatz des in weniger als vier Wochen stattfindenden Marsches:

Zitat

Invercraig – Landstädtchen im Kerngebiet des Wolfsclans

Nördlich von Loch Gorm und den Clangebieten der Arans verläuft die Straße zwischen der wuchtigen Festungsstadt Twineward und Irenhart, dem politischen Zentrum und Stammsitz der Rathgars. Sie führt durch das raue albische Hochland und stellt eine der Hauptverkehrsachsen des mächtigen Wolfsclans dar. Eine Tagesreise östlich von Twineward liegt mit Invercraig ein kleines Landstädtchen (800 Einwohner), dessen Bewohner ihren Lebensunterhalt zwar weitgehend mit Viehzucht bestreiten, die sich aber zumindest teilweise durch den Reiseverkehr entlang der Straße einen gewissen Wohlstand erarbeitet haben. Die Siedlung liegt am Südufer des Rannoch, der je nach aktueller Wassermenge entweder als breiter Bach oder kleiner Fluss bezeichnet werden kann, im Südosten durch den langgestreckten Loch Goil fließt und letztlich als Zufluss des Loch Gorm dessen sumpfige Ufer speist.

Bevor sich die albische Kultur dauerhaft in diesem Gebiet etablieren konnte, wurden im Großen Twyneddinkrieg (1984-1989 nL) zahlreiche Scharmützel sowie die eine oder andere Schlacht mit unterschiedlichem Ausgang rund um den Loch Goil geschlagen. Aus diesem Grund haben verschiedene Clans unterschiedliche Erinnerungen an diesen Ort. Erst mit der Gründung von Twineward vor etwa 300 Jahren kehrte eine ausreichende Sicherheit ein, auf deren Grundlage sich eine kleine Eremitenklause am Rannoch bildete. Aus dieser ging das heute noch aktive Kloster von Invercraig hervor, das zu dem Mönchsorden von Esberns minderen Brüdern gehört. Hatten sich hierdurch bereits zahlreiche Hütten zu einer kleinen Siedlung zusammengefunden, so erlebte der Ort seinen Aufstieg zur kleinen Landstadt vor etwas mehr als 50 Jahren, als der damalige Laird des Rathgar-Clans dem Syre von Invercraig offiziell die militärische Sicherung der Straße von Twineward nach Irenhart überantwortete. Mit dieser gewachsenen Verantwortung entstand auf einer nahen Anhöhe die Festung Legavrik, eine kleine und moderne Anlage neuster albischer Befestigungskunst, die dem aktuellen Syre Malcolm MacRathgar als Sitz dient. Zwar sind die ihm unterstehenden Truppen grundsätzlich auch fester Bestandteil der Grenzverteidigung unter dem Oberbefehl des Heereswarts der Nordmarken in seiner Festung Twinesgard in unmittelbarer Nachbarschaft zu Twineward, doch verbleibt normalerweise ausreichend militärischer Spielraum, um der Aufgabe der Straßensicherung nachkommen zu können.

Die Lage im erweiterten Dunstkreis sowohl twyneddischer als auch orcischer Raub- und Eroberungsinteressen hat dazu geführt, dass die Bevölkerung entsprechend kriegerisch eingestellt ist. So gehört es zum guten Ton, dass die jungen Männer von Invercraig zunächst einige Zeit entweder für ihren Clan oder zumindest für eines der Söldnerkontingente in Twineward zur Waffe greifen, bevor sie sich anschließend wieder in ihrer Heimatstadt niederlassen und eine Familie gründen.

Neben Kloster und Festung zeichnet sich Invercraig auch dadurch aus, dass es unter Freunden der Beizjagd (ALB3, S. 43ff.) einen besonders guten Ruf genießt. Ein Zusammenschluss dreier Familien hat sich nämlich auf die Aufzucht und Ausbildung des Graufalks spezialisiert und gilt unter den Falknern der albischen Höfe als erste Adresse für herausragende Exemplare dieser kleinen Greifvogelart. Darüber hinaus stellen diese Familien auch zwei Jäger, die sich für ein fürstliches Entgelt ins Pengannion begeben, um dort Zwergdracheneier zu beschaffen, deren wertvolle Brut von erfahrenen Falknern ebenfalls zur Beizjagd ausgebildet werden kann.

[Die Sinnfonie des Narrenkönigs II - Von Spitzbuben und anderen Halunken, S. 62]

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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Hallo!

Und weiter geht es mit den Hintergrundinformationen:

Zitat

Geschichten rund um den Dudelsackwettstreit

Ein Wettbewerb wie der nur alle fünf Jahre stattfindende Marsch von Invercraig, verbunden mit den hohen Erwartungen von sowohl Zuschauern als auch Teilnehmern, ist geradezu dafür gemacht, besondere Erlebnisse und Geschehnisse hervorzurufen. Vor diesem Hintergrund wird es nicht verwundern, wenn man immer wieder Geschichten von ehemaligen Anwesenden vernimmt, die mit leuchtenden Augen erzählen.

Grundsätzlich kam es trotz (oder gerade wegen?) aller Appelle an die Ehre der Teilnehmer immer wieder einmal zu Handgreiflichkeiten und Auseinandersetzung während des Marsches auf der Strecke – und zwar nicht nur zwischen Teilnehmern und Zuschauern, sondern auch unter den Teilnehmern selbst, was meist zur Disqualifikation beider Streithähne durch das Kampfgericht führte. Es ist auch noch keine 20 Jahre her, dass der damalige Sieger Herrik MacAelfin nachträglich disqualifiziert wurde, nachdem der Kampfrichter auf einen anonymen Hinweis hin Reste von Zaubertusche am Pibrochmor des Angeklagten finden konnte. Der überführte Delinquent beteuerte zwar bis zuletzt seine Unschuld, doch fiel der Sieg im Nachgang seinem Kontrahenten Merton MacCairil zu; Herrik verwand diese Demütigung nicht und man fand ihn am Morgen nach dem Marsch erhängt an einem Baum nahe der Strecke. Ohnehin scheinen immer wieder einmal Todesfälle den Wettbewerb zu überschatten. In der Anfangszeit soll ein heute unbekannter Teilnehmer kurz vor dem Ende vor Erschöpfung zusammengebrochen und verschieden sein; bis heute hält sich seither die Mär, dass so manchem Teilnehmer gegen Ende des Marsches der Geist eines Dudelsackspielers erschienen sei, wobei hier möglicherweise auch die Erschöpfung dem Verstand einen Streich gespielt haben könnte. Vor etwa 40 Jahren glitt die Teilnehmerin Leora NiLachlan in der Furt durch den Rannoch aus, ging unter und tauchte nie wieder auf, obwohl der Fluss nicht sonderlich tief war. Auch über sie erzählt man sich seither die sonderbarsten Geschichten, von einer Flucht der Untergetauchten vor aufdringlichen Freiern, über ihren Eingang in die Welt der Wasserfeen bis hin zu ihrer Wiederkehr als schaurige Untote, die so manche Nächte mit Wehklagen durch die Gassen von Invercraig streift.

Auch der letzte Marsch sorgte für ein besonderes Spektakel. An dem Tag dräuten dunkle Wolken am Horizont und trotz aller Gebete und Segnungen zog der Himmel immer weiter unheilvoll zu. Das Kampfgericht wollte den Marsch dennoch nicht verschieben oder gar abblasen, doch während die Teilnehmer auf der Strecke waren, brach ein fürchterliches Unwetter über Invercraig herein. Blitze zuckten über dem Rannoch, lauter Donner grollte und dichter Hagel ging auf alle Anwesenden nieder. Die meisten Zuschauer ergriffen die Flucht und fast alle der Teilnehmer kamen von der Strecke ab, die in dem sturmgepeitschten Landstrich nicht mehr auszumachen war. Man wollte gerade den Marsch für gescheitert und somit beendet erklären, als unter den wackeren Klängen des Aefoleod* mit Tredan dem Widerspenstigen aus Haelgarde einer der Teilnehmer allen Widrigkeiten zum Trotz im Ziel einlief – als einziger an diesem Tage, hatten sich doch sämtliche seiner Kontrahenten im Hageltreiben verloren. Kurzerhand wurde er zum bislang letzten Sieger des Marsches von Invercraig erklärt und seither wird er nur ehrfurchtsvoll Sturmlaird Tredan genannt.

[Die Sinnfonie des Narrenkönigs II - Von Spitzbuben und anderen Halunken, S. 66]

*: Die flotte, rhythmisch aufpeitschende und durch ihre schnellen Wiederholungen bisweilen fast schon fieberhaft anmutende Melodie wird unter Kennern eindeutig und unverwechselbar mit dem Marsch von Invercraig in Verbindung gebracht. Während einfache Zuhörer sich meist der rauschhaften Wirkung der betörenden Weise hingeben, sind Kundige darüber im Bilde, dass eigentlich nur Teilnehmer des berühmten Wettkampfs diese Melodie zu spielen pflegen. Wehe dem, der sich vor diesem Hintergrund als sowohl schäbiger als auch unlauterer Nachahmer hervortut – das Ansehen in Spielmannskreisen könnte besonders unter den Dudelsackvirtuosen nachhaltig beschädigt werden. Bereits während der Anfänge des Marsches griff man auf das Aefoleod zurück. Dies legt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Stück um eine Eigenkreation von Rory MacRathgar handelt, der als Begründer des berühmten Dudelsackwettbewerbs gilt. [ebd., S. 73]

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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