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Götter


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Hallo,

laut Quellenbuch hat Waeland unzählige Götter und dazu habe ich folgende Fragen:

- hat sich von euch schon einmal jemand weitere Überlegt und hätte Lust seine Überlegungen hier vorzustellen?

- haben auch die anderen Götter (also die die nicht im Quellenbuch stehen) Priester und Fylgdrym?

 

Meine Überlegungen sind: die anderen Götter sind nicht so mächtig wie die vier großen (Vidar, Wyrd, Asvargr, Fjörgynn) und stammen von ihnen ab, weshalb die Priester dieser vier Götter auch die "Kinder" ihrer Götter mit vertreten. Fylgdrym gibt es nur selten von den "Kindern", da sie einfach auch weniger Macht haben, aber ihre "Eltern" delegieren manchmal Aufgaben an ihre Sprößlinge, wodurch ein Waelinger durchaus auch mal Fyldgrym eines dieser Götter werden kann...

 

Hat jemand weitere Ideen oder Kritik?

Ich würde mich freuen...

Gruß

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  • 4 Wochen später...
  • 4 Jahre später...

Welche Götter kennen wir denn in MID und an welchen Göttern der nordischen Mythologie könnten sie sich orientieren.

Dabei geht es meistens um das, was die Gottheit verkörpert und nicht so sehr um bestimmte Attribute, da diese bei den MID-Göttern anders sind.

 

1. Vidar - He, Erde, Langschwert

Als oberster der Götter ist er sehr an Odin angelehnt. Außerdem trägt er auch den Namen wie einer dessen Söhne, der sogar die Götterdämmerung überdauert. Das Attribut des Langschwerts gehört typischer Weise zu Freyr und Tyr, wobei letzterer in bestimmten germanischen Stämmen wohl früher eine Position eingenommen hat, die später Odin zugeschrieben wurde. Da in Vidars Namen in Waeland Recht gesprochen wird, hat er hier wieder einen starken Überschneidungspunkt mit Tyr.

 

2. Asvargr - K, Feuer, Streitaxt

Als Kriegsgottheit könnte man ihn gut sowohl mit Thor als auch Tyr identifizieren. Die Axt ist kein typisches Attribut eines nordischen Gottes.

 

3. Fjörgynn - F, Fruchtbarkeit/Meer, Stoßspeer

Er ist als Fruchtbarkeits- und Meeresgott wohl mit Freyr und Njörd zu identifizieren. Sein eigentliches Attribut war zwar das Schwert, aber die stimmen in MID ja eh nie - was auch gut so ist.

 

4. Wyrd - W, Luft, Magierstab

Als Göttin der Weisheit und der Runen ist sie wohl definitiv ein Teilaspekt Odins und als Herrin der Disir auch ein bisschen an Freyja angelehnt.

 

5. Kjull

Das ist mal eindeutig Loki.

 

6. Helja

Sie ist wohl mit Hel die Herrin der Unterwelt erinnern, würde vom Namen ja auch passen. In die Unterwelt kamen ja auch nur die nicht ehrenhaft im Kampfgefallenen.

 

7. Trynn

Einen wirklich bösen Gott, der den Göttern nicht wohlgefällig ist, gibt es in der nordischen Mythologie nicht. Ein Vergleich zu Trynn fällt mir nicht ein. Genauso, wie es die Halle der bösen Götter nicht gibt. Vielleicht könnte man in ihm etwas von dem Drachen Nidhögg sehen, der beständig an den Wurzeln des Weltenbaumes nagt und somit den Untergang der bestehenden Ordnung herbeiführen will.

 

8. Var

???

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@der Elfe und die Zwerg:

 

Ich habe den Eindruck, du gehst die Sache zu sehr vom Ende her an. Versuch das mal aus der Entwicklung der Götter her zu begreifen.

 

Das Waeland ist ein sehr altes Siedlungsland. Nehmen wir die Thursen mal raus, die sich ja kulturell offensichtlich nicht mit den Waeländern vermischt haben, dann wohnen die Waeländer dort oben seit Anbeginn der Zeiten und keine andere Kultur hat das Land erobert, kolonisiert oder ihnen ihre Kultur übergestülpt.

 

Also wird sich die waeländische Kultur und Religion ganz gemächlich aus kleinen Gruppen heraus entwickelt haben: Die Sippe wohnte in dem Tal, jene andere in dieser Bucht und zuerst haben sie nicht so viel miteinander zu tun gehabt.

 

Die erste Sippe hatte einen Gott A für den großen Berg und die Herrschaft über alles, einen Gott B für das Meer und einen Gott C für die Fruchtbarkeit usw. Die zweite Sippe hatte Gott D, E und F für die gleichen Aufgaben. Die Götter hatten absolut nichts miteinander zu tun und waren nicht verbrüdert oder verschwägert.

 

Nun wuchs die erste Sippe an und besuchte Sippe 2, prügelte ihnen den Rücken blau und verleibte sich die Sippe 2 und ihren gesamten Siedlungsraum ein. Und das Gebilde nennen wir nun Ministamm. Damit haben sich auch die Götter der ersten Sippe gegenüber den Göttern der zweiten Sippe als überlegen erwiesen.

 

Wie wirkt sich das aus? Es gibt 2 Optionen: Entweder bleiben die Götter A, B und C allein im Geschäft, weiten ihre Zuständigkeit auf den gesamten Bereich aus und Götter D, E und F werden als Nichtskönner vergessen und gehen unter. Oder es passiert folgendes: Gott A wird Gott über alle Berge und die Herrschaft über alles und Gott D ist eine Stufe tiefer nur für diesen einen Berg zuständig. Gott B ist Herrscher über alle Meere und Gott E ist zuständig für den Fischfang in einer Bucht. C Fruchtbarkeit und Liebe und Familie; F: Helferin kinderloser Ehefrauen.

 

Sicher kann es sein, dass die Götter der zweiten Kategorie dann später als Kinder der "umfassenden" Götter angesehen werden. Oder als deren Engel, Heilige, Hiwis ...

 

Sie haben keine Priester, weil der Kreis der Anbetenden oder ihr Aufgabenbereich einfach zu klein sind. Es mag sein, dass hin und wieder ein Priester von Gott C auch mal seinen Wedel an einem Schrein von Gott F schwingt, aber das ist eher die Ausnahme. Wahrscheinlicher ist eine Verortung dieser Götter im Volksglauben oder im Aberglauben, d.h. die Menschen legen kleine Opfergaben an kleinen Altären nieder, sie sprechen kurze Gebete, sie machen kleine Rituale, hängen am 12. soundso einen Kirschzweig in die Küche, weil es Glück bringt und so.

 

Große Wundertaten gemäß Regelwerk oder eine Priesterschaft würde ich für die kleinen Götter fast ausschließen. Die Waeländer sind explizit als Religionsmuffel beschrieben. Da fällt für die zweite Göttergarde einfach zu wenig Power ab.

 

Natürlich ist nicht auszuschließen, dass ein kleiner Gott mal hier und da ein Wunder wirkt, dass vielleicht gar keins ist: Eine Krankheit wird überwunden, eine unfruchtbare Frau wird schwanger, die Krokusse blühen drei Wochen eher als sonst, ein Fischzug ist so erfolgreich, dass sich keiner dran erinnern kann, so etwas schon mal gesehen zu haben ...

 

All so was könnte in einem Abenteuer mal eine Rolle spielen, aber man sollte es nicht verallgemeinern und eine Regel draus machen oder gar eine Spielfigur zum Priester einer anderen Gottheit machen. Ein sparsamer Gebrauch ist angesagt.

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  • 4 Jahre später...
Zumindest bei Disir ist Einzahl und Mehrzahl gleich (WAE2, S. 105 "...das Pferd einer Disir ist ein magisches Schlachtroß...").

Ich würde bei Dyrdurfry davon ausgehen, dass es ebenso ist.

 

Macht Sinn!

 

Danke für die Recherche - hatte ich glatt überlesen, da meist nur die Mehrzahlform vorkommt.

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  • 6 Jahre später...

Die Götter Waelands sind ja im Gegensatz zu den Menschen dem Schicksal unterworfen. Wie genau darf ich mir das vorstellen?

Der Mensch hat die Fähigkeit das Schicksal zu ändern, daher versuchen die Götter Einfluss auf diese zu nehmen. Aber Einfluss nehmen auf Menschen ist doch auch schon Manipulation des Schicksals. Wo ist der genaue Unterschied? Was kann ein waelischer Gott und was kann er explizit nicht? 

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Das Schicksal der waelischen Götter ist vorherbestimmt: Sie werden im letzten großen Kampf mit den Mächtigen Slivugards genau wie diese ausgelöscht. Den Menschen ist auch ein Schicksal vorherbestimmt, allerdings können sie dieses aktiv selbst bestimmen. So zum Beispiel, ob sie auf der Seite der Götter beim Ragnarök kämpfen wollen oder nicht. 

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Können nun Menschen durch ihre Taten das Schicksal der Götter beeinflussen?

Kann ein Gott einen Menschen beispielsweise mit einem Blitz erschlagen oder kann ein Gott einen Menschen zu etwas zwingen? Ist das schon ein Eingriff in dessen Schicksal?

Darf ein Gott das Schicksal der Menschen beeinflussen? Kann er das überhaupt? Oder nur so weit, dass der Mensch noch eine freie Wahl hat?

Ist mit dem Schicksal der Götter nur deren unausweichliches Ende gemeint, oder ihr ganzen Tun und Werken?

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Das Konzept ist einfach. Dadurch, dass das Schicksal vorbestimmt ist, brauchen die Götter die Menschen, um die Welt in ihrem Sinne zu lenken. Entsprechend überlegt sich ein Gott genau, ob er Menschen Schaden zufügt. Denn das würde ja dazu führen, dass sie sich von ihm abwenden und er später keine Möglichkeit mehr hat, die Dinge in seinem Sinne zu beeinflussen. 

Das "Fehu" ist sozusagen die Möglichkeit der Menschen, die Taten der Götter auch ein wenig in ihrem Sinne zu lenken. Davon unbenommen können natürlich Götter tun und lassen, was sie wollen.

Das Schicksal der Götter ist unausweichlich. Aber möglicherweise lebt nach dem Ragnarök ihr Vermächtnis weiter. Und vielleicht können sie nach der Systematik MIDGARDs ja gar nicht endgültig getötet werden (siehe Seemeister-Kampagne). Nicht umsonst versammeln die waelischen Götter die größten Helden ihres Landes in der großen Methalle, um im letzten Kampf möglichst viel Unterstützung zu haben.

Aber wie gesagt, es ist ein Konzept, das auf den letzten Tag ausgelegt ist. Wie es danach aussieht, wissen noch nicht einmal die (waelischen) Götter.

  • Like 1
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Ein waelischer Gott kann im Rahmen seiner Macht die Welt (und die Menschen darin) beeinflussen wie er möchte. Im Endeffekt ist er jedoch zusammen mit den anderen Göttern in einem Spiel gefangen, welches seine vorgegebenen Züge abläuft und dessen Ende er nicht aus eigener Kraft abwenden kann. Seine einzige Chance auf eine Änderung des Spielablaufes besteht im Fehu der Menschen, welches ihnen erlaubt das Schicksal zu beugen. Der einzelne Mensch mag nun nicht besonders stark oder einflussreich sein, aber wenn man genug von ihnen auf die eigene Seite ziehen kann, lässt sich vielleicht am Ende noch etwas 'drehen'. :vote:

Best,

der Listen-Reiche

  • Like 1
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vor 7 Stunden schrieb daaavid:

In meinem Kopf widerspricht sich das aber. Wenn ein Gott tun und lassen kann was er will, warum braucht er dann die Menschen um die Welt in ihrem Sinne zu lenken?

Götter können im Rahmen ihrer Macht einzelne Menschen beeinflussen und tun dies auch. Aber letztlich nur bei einem Teil der Leute in einem Zeitraum. Die Menschen insgesamt üben aber einen größeren Einfluss aus und können dadurch das Schicksal der Götter ändern. Aus Sicht eines Waelingers macht dies einen großen Unterschied, während andere am Großen und Ganzen keine Veränderung sehen.

Der letzte große Kampf wird kommen, aber es sind dennoch viele Details offen. Und was in der großen Geschichte nur ein Detail ist, ist immer noch Stoff für eine große Saga.

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vor 7 Stunden schrieb daaavid:

In meinem Kopf widerspricht sich das aber. Wenn ein Gott tun und lassen kann was er will, warum braucht er dann die Menschen um die Welt in ihrem Sinne zu lenken?

Jede Religion hat ihre Riten entwickelt, um das Zusammenleben mit  Götter zu gestalten. In Nahuatlan werden Menschen geopfert, Rawindi versuchen mit Meditation eine höhere Bewusstseinsebene zu erreichen, also einen Zustand nahe an Gott. Die stolzen Waelinger jedoch glauben, dass es eine Wechselbeziehung zwischen Menschen und Göttern gibt, wie oben erläutert.

Das mag zwar auf den ersten Blick etwas widersprüchlich klingen. Da aber die waelischen Götter von ihrem Gebaren her sehr nah an den Menschen sind, ergibt das schon Sinn.

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vor 42 Minuten schrieb Raldnar:

Jede Religion hat ihre Riten entwickelt, um das Zusammenleben mit  Götter zu gestalten. In Nahuatlan werden Menschen geopfert, Rawindi versuchen mit Meditation eine höhere Bewusstseinsebene zu erreichen, also einen Zustand nahe an Gott. Die stolzen Waelinger jedoch glauben, dass es eine Wechselbeziehung zwischen Menschen und Göttern gibt, wie oben erläutert.

Das Problem dabei ist aber, dass die waelischen Götter aktiv auftreten. Um sie passend spielen zu können muss ich ihre Motive verstehen. Ich suche daher die Sicht der Dinge der Götter, nicht die Rituale oder Riten der Religion.

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Das hängt unmittelbar miteinander zusammen. Gerade in Waeland. Die Götter sind das Idealbild des Waelingers in den jeweiligen Ausprägungen (Weisheit, Krieg usw.). Natürlich bis auf Kjull. Der ist aber sowieso besonders ... Auf Seite 29 des alten Waelandbands ist genau beschrieben, wie die Götter mit Versprechen und Geschenken versuchen, an das Fehu der Menschen zu kommen. 

Bearbeitet von Raldnar
  • Thanks 1
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Ich stelle mir die waelischen Götter immer wie die 'wichtigen' Figuren auf einem Schachbrett vor, wo die Menschen nur die Bauernfiguren stellen, gleichzeitig aber in alle Richtungen ziehen können (und somit ständig unkontrolliert über das Spielfeld eiern). Schwarz und Weiß versuchen nun mit Drohungen, Versprechungen und/oder Täuschungen diese 'freien Elemente' in die richtige Richtung zu lenken... :schwampfball:

Best,

der Listen-Reiche

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  • 3 Jahre später...

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