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Mystische Bäume und Schnitzereien in Grevikjar


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Hallo Forum,

im Rahmen unserer Thurisheimausarbeitungen möchte ich euch auszugshaft in nächster Zeit einige Texte zur Verfügung stellen. Ich freue mich wie immer über Rückmeldungen, Kritik etc. Hier folgt nun ein Auszug aus der Beschreibung einer der sehr, sehr wenigen und kleinen Städte Thurisheims - Grevikjar (kann als "Grüntod" übersetzt werden), Stadt am Fjeldfrosswald, dem einzigen großen Wald dieser (unserer) Urwelt.

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Die Holzfäller der Stadt sprechen den Bäumen einen eigenen Geist und jeder Baumart unterschiedliche Merkmale zu. Fichten sind ob ihrer Kraft und ihres schnellen Wachstums ein Symbol für die Hoffnung. Wer eine Fichte fällt, der weiß, dass neue wachsen werden und das Leben weitergeht. Kiefern dagegen sind langlebig und stehen für Unsterblichkeit – gerne tragen Thursen kleine Anhänger aus Kiefernholz um die Brust und die wenigen Holzschilde sind aus Kiefer gefertigt, um dem Träger das Leben zu retten. Doch vor beiden Bäumen fürchten sich Holzfäller auch, denn die starken Fichten und die langlebigen Kiefern zu fällen, bedeutet das gleiche, wie einen jungen Thursen zu töten – sein Geist wird auch nach dem Tod rachsüchtig versuchen, die verlorenen Jahre von seinem Mörder einzuholen. Anders steht es um Lärchen, die liebenswürdigen Freunde der Zweibeiner. Sie beschützen vor dem Bösen und werden so zum Bauen verwendet, denn niemand muss Unheil befürchten – ob vom Baum oder den finsteren Schatten aus dem Fjeldfross-Wald. Eine ganz besondere Rolle nehmen Tannen ein. Diese Bäume verkörpern Entschlossenheit und Stärke. Waffen werden aus Tannenholz gefertigt, denn selbst gefällt hält der Geist der Tanne die Reste des alten Körpers eisern zusammen, komme, was da wolle.

Die Gebäude Grevikjars sind allesamt überzogen mit Schnitzereien, Runen und Schutzsymbolen. Die wenigen Künstler, die die harte Urwelt Thurisheim beherbergt und die nichts mit Metallverarbeitung zu tun haben, stammen in großer Zahl aus Grevikjar. Ihr Schnitzwerk und ihre Runenmagie beschützt die Häuser vor den mystischen Kräften des Waldes, beruhigt und verzückt die Naturgeister. Als einzige der vier großen Städte der Urwelt ist Grevikjar von einem Wall umgeben, der die Thursen und ihre Sklaven vor dem Wald schützen soll. Nicht nur ist sie übersät mit Runen und Schnitzereien, oftmals ist sie gar in deren Form erbaut. Einmal im Jahr, zum Rúnsdag (Runentag), erneuern die Schnitzer (Rúnskurður) die Symbole an den Mauern und fügen neue hinzu, denn die Naturgeister und Schrecken des Waldes finden immer wieder neue Wege in die Stadt. Der Legende nach hat Rúnin, der erste der Schnitzer, nachdem diese sich benannt haben, an diesem Tag das erste Symbol angebracht. Denn er war ein Holzfäller unter den Thursen, der mit den Bäumen sprechen konnte, in dem er aus ihrer Form und ihren Bewegungen ihren Willen las. So erkannte er, dass manche der kleineren Bäume sich selbst durch Bewegungen schützten, die Tiere, größere Bäume oder unheilvolle Schatten abschreckten. Da er ein Mann von Ehre war, schützte er seine Familie, seine Sklaven und die anderen Thursen auf immer. Die Bewohner Grevikjars sahen das Symbol und nannten es Rúnsmerk, das Zeichen des Rúnin, woraus das Wort Rún (Rune) wurde.

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Falls ihr mehr zu Thurisheim erfahren wollt, dann schaut mal was so in nächster Zeit passiert, wendet euch an mich - und/oder wartet auf M6, wo viel Material der Ausarbeitungen womöglich ebenfalls verwendet wird.

Mit freundlichen Grüßen

Patrick

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Ich hab wenig Ahnung von Bäumen, aber die Assoziation "Kiefern = langlebig" hab ich noch nie gehört.

Nach meinem Wissen sind Kiefern ein relativ schnell wachsendes, leichtes Holz.

Im kalten hohen Norden würde ich eher an "Krüppelkiefern=zäh, widerstandfähig" denken.

 

Aber die Idee, das nicht nur Tiere eine Seele/Totem/Geist haben, sondern auch Bäume, finde ich sehr passend.

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vor 18 Minuten schrieb TwistedMind:

Ich hab wenig Ahnung von Bäumen, aber die Assoziation "Kiefern = langlebig" hab ich noch nie gehört.

Nach meinem Wissen sind Kiefern ein relativ schnell wachsendes, leichtes Holz.

Verwechselst du Kiefern mit Fichten?

Alldieweil - sind die Bäume ggf besser als ihr Ruf,... Bezüglich Kiefern: (Fichten sind auch nicht so schlecht, aber gehören zu den großen Verlieren des Klimawandels)

Zitat

Insbesondere in Korea und Japan kommt den Kiefern eine besondere symbolische Bedeutung zu: Sie stehen dort für Stärke, Langlebigkeit und beständige Geduld. Kiefern sind daher in diesen Ländern besonders oft in sorgfältig ausgestalteter Form bei Tempel- und Gartenanlagen zu finden.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kiefern#Verbreitung_und_Anbau

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vor 2 Stunden schrieb TwistedMind:

Ich hab wenig Ahnung von Bäumen, aber die Assoziation "Kiefern = langlebig" hab ich noch nie gehört.

Nach meinem Wissen sind Kiefern ein relativ schnell wachsendes, leichtes Holz.

Im kalten hohen Norden würde ich eher an "Krüppelkiefern=zäh, widerstandfähig" denken.

 

Aber die Idee, das nicht nur Tiere eine Seele/Totem/Geist haben, sondern auch Bäume, finde ich sehr passend.

Danke. Es ging mir da weniger um die tatsächlichen Eigenschaften der Bäume, sondern wie sie kulturell gesehen wurde. Die Quelle dafür habe ich leider nicht mehr... Aber Irwisch hat ja schon etwas gefunden :)

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  • 4 Wochen später...

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