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Rollenspielsysteme & neue Version(en) eher Evolution oder Revolution


seamus

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Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb Barbarossa Rotbart:

Noch nie etwas vom gamistischen Rollenspiel gehört? Die besonders in den USA und dort unter den D&D-Spielern verbreitet ist? Wer gamistisch spielt, der könnte auch ein Brettspiel spielen.

Nein, hab ich tatsächlich noch nicht. Kannst du mir das bitte ein wenig ausführlicher erklären? Was macht die Spiele so besonders und warum fallen gerade D&D-Spieler darauf herein? Wie verfährt man denn bei gamistischen Rollenspielen am besten bei Regeländerungen von Edition zu Edition?

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Hornack Lingess:

Nein, hab ich tatsächlich noch nicht. Kannst du mir das bitte ein wenig ausführlicher erklären? Was macht die Spiele so besonders und warum fallen gerade D&D-Spieler darauf herein? Wie verfährt man denn bei gamistischen Rollenspielen am besten bei Regeländerungen von Edition zu Edition?

Sie fallen nicht darauf hinein. Sie spielen so. Es ist eine Spielweise. Mehr nicht. Und es ist eine legitime Spielweise. Ich würde sagen, dass die Turnier-Abenteuer von AD&D der 1970/80er gerade für diese Spielweise geschrieben wurden, denn dort ist es nicht unüblich mehrere Charaktere zu spielen. wenn man aber mehrere Charaktere führt, ist ein "normales" Rollenspiel nicht möglich. D&D eignet sich von den Regeln und auch den üblichen Aufbau der Abenteuer sehr gut für eine eher gamistische Spielweise. Das hat sich über die Editionen nicht wirklich groß geändert.

Geschrieben
vor 20 Minuten schrieb Barbarossa Rotbart:

Sie fallen nicht darauf hinein. Sie spielen so. Es ist eine Spielweise. Mehr nicht. Und es ist eine legitime Spielweise. Ich würde sagen, dass die Turnier-Abenteuer von AD&D der 1970/80er gerade für diese Spielweise geschrieben wurden, denn dort ist es nicht unüblich mehrere Charaktere zu spielen. wenn man aber mehrere Charaktere führt, ist ein "normales" Rollenspiel nicht möglich. D&D eignet sich von den Regeln und auch den üblichen Aufbau der Abenteuer sehr gut für eine eher gamistische Spielweise. Das hat sich über die Editionen nicht wirklich groß geändert.

Was ist denn jetzt diese Spielweise? Die AD&D-Abenteuer der 70/80er kenne ich nicht.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Barbarossa Rotbart:

Noch nie etwas vom gamistischen Rollenspiel gehört? Die besonders in den USA und dort unter den D&D-Spielern verbreitet ist? Wer gamistisch spielt, der könnte auch ein Brettspiel spielen. Ich habe vor einigen Jahren ein D&D 5e Adventure League-Abenteuer auf einem Con gespielt. Es war kurz (wir haben vier Stunden benötigt). Es waren aber nur zwei Stunden vorgesehen und bestimmte Aktionen wurden festgelegt. Es ging von Encounter zu Encounter, meistens Kämpfe, und was dazwischen passierte sollte eigentlich nicht ausgespielt werden, sondern einfach vorgelesen werden. Das hätte auch ein HeroQuest-Szenario sein können.

Joa, so eine Runde hab ich auch mal erlebt. Ein Bekannter von mir ist ein Spielleiter, der vor allem darauf zielt, ein Kampfszenario nach dem anderen zu provozieren.
So ähnlich wie ein Pornofilm, nur halt mit Kampfszenen, statt X-Szenen. :hjhatschonwiederwas:
/e: In den 90ern gab es auch Versuche, Tabletop so in den Mainstream zu drücken, mit Nummern wie HeroQuest oder Die Claymore-Saga (alias BattleMasters).

Fühle ich persönlich nicht so. Wenn ich kloppen will, kann ich heutzutage das Videospiel auspacken. Da gehts schneller und ohne Regeldiskussionen. :)

Bearbeitet von dabba
Geschrieben

Sorry,  aber ich fühle nich abgehängt. Was hat dieser ganze Brettspielvergleich jetzt nur den Thema Evolution oder Revolution zu tun? Gab es bei den Brettspielen keine Revolutionen? Man schaute sich nur an,  wie die Regeln des Schach Ende des 15. Jahrhunderts geändert wurden. 

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Widukind:

Sorry,  aber ich fühle nich abgehängt. Was hat dieser ganze Brettspielvergleich jetzt nur den Thema Evolution oder Revolution zu tun? Gab es bei den Brettspielen keine Revolutionen? Man schaute sich nur an,  wie die Regeln des Schach Ende des 15. Jahrhunderts geändert wurden. 

Na ja, ich stelle tatsächlich vor allem die Frage: wo gab es denn mal bei einem Brettspiel mehrere signifikante Regelauflagen? 

Ich glaub "World in Flames" - strategisch 2. Weltkrieg über drei oder mehr Küchentische ausgebreitet - hatte mehrere Editionen, und ich glaube, da gab es auch Diskussionen im Sinne von zu viel oder zu wenig geändert. Eventuell könnte man analog "Rise and Fall of the Third Reich" - "Advanced Third Reich" - "A World At War" anführen, da gab es tatsächlich sehr merkbare Änderungen von einem zum anderen, aber auch eine Kontinuität in Kultur und Mechanismen. Aber so was wie Siedler von Catan hat doch jetzt nicht mehrere Regeleditionen gehabt, oder? Ist da was an mir vorbei gegangen? Oder gab's bei Blood Bowl oder so was in der Ecke mehrere Editionen? Cluedo, Monopoly, Dippy, Öl für uns Alle, auch Junta: die Spiele aus meiner Jugend sind in den Regeln weitgehend identisch mit dem, was heute im Regal steht. Man hat vielleicht mal die Optik des Spielmaterials verändert - bei Öl für uns Alle ist das z.B. passiert. Cluedo gibt es jetzt in einer Harry Potter-Variante, aber auch die mit praktisch identischen Regeln, spielt sich auch genauso. 

Also was genau soll die Relevanz des Vergleichs sein bzw. was soll dieser zeigen, das für Rollenspiele erkenntnisfördernd ist? 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Barbarossa Rotbart:

Ich nicht gesagt, dass sie praktisch das gleiche wären, sondern das die Grenzen fließend sind. Es gibt Brettspiele, die fast schon Rollenspiele sind (ihnen Fehlen in der Regel aber oft noch irgendwelche Elemente, die sie zu echten Rollenspielen machen würden,wie z.B. Charaktererschaffung, Spielleiter (auch wenn es Rollenspiele gibt,die ohne auskommen), Regeln für soziale Interaktion u.ä.), und es gibt Rollenspiele, die sich ohne weiteres wie Brettspiele spielen lassen.

Noch nie etwas vom gamistischen Rollenspiel gehört? Die besonders in den USA und dort unter den D&D-Spielern verbreitet ist? Wer gamistisch spielt, der könnte auch ein Brettspiel spielen. Ich habe vor einigen Jahren ein D&D 5e Adventure League-Abenteuer auf einem Con gespielt. Es war kurz (wir haben vier Stunden benötigt). Es waren aber nur zwei Stunden vorgesehen und bestimmte Aktionen wurden festgelegt. Es ging von Encounter zu Encounter, meistens Kämpfe, und was dazwischen passierte sollte eigentlich nicht ausgespielt werden, sondern einfach vorgelesen werden. Das hätte auch ein HeroQuest-Szenario sein können.

Dies alles habe ich aber nur angebracht, weil hier jemand, dagegen war, dass ich die Editionsgeschichte von Rollenspielen mit der von Brettspielen vergleiche, um deutlich zu machen, dass diese ständige Regelrevolution eigentlich unsinnig ist.

Vor langer, langer Zeit habe ich auf einem Wiesbadener Drachenfest mal ein AD&D-Turnierabenteuer mitgespielt. Ich bin in den ersten zehn Minuten rausgeflogen, weil ich nicht einmal die Zugbrücke in das Spukschloss lebend überqueren konnte. 

Aber im Ernst: auch wenn für die Abwicklung der Kämpfe bei so etwas die Regeln eines Rollenspiels genutzt werden: das ist kein Rollenspiel. 

Man kann auch Midgard als Brettspiel spielen. Ich habe mal - Midgard 2 war das, und ich hatte als Schüler zu viel Zeit - fünf Lanzenreiter auf zwanzig Räuber zu Fuß losgelassen. Man lernt da viel über Taktik und Midgard macht das gar nicht schlecht, jedenfalls besser als das damalige DSA. Fand ich damals. Aber auch das ist halt kein Rollenspiel. 

Geschrieben
Am 2.2.2025 um 18:45 schrieb Blaues Feuer:

Ist völlig wurscht, wie oft Du das behauptest, es wird davon nicht richtig.

Bisher haben die Gruppen, in denen ich geleitet habe noch jedesmal für meine Abenteurer andere Enden gefunden, als ich es mir vorher überlegt hatte.

Bei einem Abenteuer hat sogar jede einzelne Gruppe etwas anderes gemacht, bloß keine der von mir gedachten Lösungen.

Ich leg eins drauf, Rollenspielergruppen können auch einen anderen Anfang finden. Z.B. wenn sie gewisse kulturelle Dissonanzen mit kanthanischen Auftraggebern erleben und den Abenteuerauftrag schlicht verweigern. 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 2.2.2025 um 13:30 schrieb Panther:

Was sagst du denn zu Illuminati?  OK, es gibt einen festen Rundenrahmen und feste Gewinn-Regeln.

Aber um zu gewinnen, da gibt es doch eigentlich wenig Regeln... Da ist viel "Labern" ohne Regeln!

Oder Junta.... Kreml....

Überhaupt gibt es viele Brettspiele, die man nur mit "Labern" wirklich gewinnen kann.

Ich kenne nur INWO, das ist doch so ein Kartenlegespiel, bissle wie MtG nur ohne den Sammelaspekt? 

Klar, Junta, Kreml, Pax Britannica, Dippy, alles Verhandlungsspiele. Aber ich kann bei Dippy nicht plötzlich sagen, hey Russland, ich geb Dir 300m Kujambel Kredit, damit Du Deine Rüstungsindustrie aufbauen kannst, und verheirate Deinen Thronfolger mit meiner Tochter, und dafür greifst Du mich nicht an. Du kannst nur das und genau das machen, was im Regelheft steht. Gut, Du kannst auch sagen, lieber General 2 bei Junta, Du kriegst diesmal nur eine Million, aber wenn Du mich stützt, backe ich morgen Muffins für Dich. Aber trotzdem macht das das irgendwie nicht zum Rollenspiel, oder? 

Bearbeitet von Ma Kai
Geschrieben
Am 2.2.2025 um 12:23 schrieb Barbarossa Rotbart:

Und gerade die gamistische Spielweise reduziert das Rollenspiel auf ihre Mechanik. HeroQuest ist zwar nicht modern und recht simpel, lässt sich aber trotzdem wie echtes Rollenspiel spielen, ohne dass man da irgendetwas hinzufügen muss.

Äh, nee, glaub net, dass das jetzt echt was wäre, das ich als Rollenspiel bezeichnen würde. 

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb Ma Kai:

Na ja, ich stelle tatsächlich vor allem die Frage: wo gab es denn mal bei einem Brettspiel mehrere signifikante Regelauflagen?

Talisman zum Beispiel ist gerade in der 5. Edition erschienen.

Und das Monopoly oder Mensch ärgere dich nicht hier nicht gemeint sind sollte wohl klar sein, oder?

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