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Ist euer Midgard lebenswert?


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Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Minuten schrieb Eleazar:

Ich denke, dass die Selbstmordrate überhaupt kein Kriterium zu Bestimmung der allgemeinen Lebensqualität ist. Es ist eine Binsenweisheit, dass Menschen auch unter ökonomisch schweren und schwersten Bedingungen Lebensfreude erfahren können oder gerade in beängstigenden und gefährlichen Situationen einen starken (Über-) Lebenswillen entwickeln. Da spielen ganz andere Faktoren eine Rolle.

Unzufriedenheit, Sinnlosigkeit und Leere empfinden hingegen auch Menschen, denen es ökonomisch kaum an etwas fehlt.

Und ist das nicht ingesamt auch ziemlich zynisch? Kommt bei mir so an.

Danke für den Beitrag. Ich habe viermal angesetzt, um etwas zu dem Thema zu erwidern, welches aus meiner Sicht in dem Zusammenhang erschreckend unzureichend und falsch angesprochen wird, um es milde auszudrücken.

Aus meiner Sicht sollte es daher nicht im Rahmen dieses Strangthemas weiter verfolgt werden.

 

Bearbeitet von Einskaldir
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Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Eleazar:

Ich denke, dass die Selbstmordrate überhaupt kein Kriterium zu Bestimmung der allgemeinen Lebensqualität ist. Es ist eine Binsenweisheit, dass Menschen auch unter ökonomisch schweren und schwersten Bedingungen Lebensfreude erfahren können oder gerade in beängstigenden und gefährlichen Situationen einen starken (Über-) Lebenswillen entwickeln. Da spielen ganz andere Faktoren eine Rolle.

Unzufriedenheit, Sinnlosigkeit und Leere empfinden hingegen auch Menschen, denen es ökonomisch kaum an etwas fehlt.

Und ist das nicht ingesamt auch ziemlich zynisch? Kommt bei mir so an.

Da möchte ich aber dann doch drauf antworten.

Mein Beitrag war überhaupt nicht zynisch gemeint.

Er sollte eher eine Ratlosigkeit ausdrücken, nämlich die Ratlosigkeit darüber, was der Strangeröffner eigentlich wissen/diskutieren will.

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Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Ma Kai:

Oder sie hatten hinreichend Angst vor der ewigen Verdammnis, die Selbstmörder im Jenseits erwartet... 

Chrsitlich geprägte Weltanschauung. Ist/war in Asien (und anderen Teilen der Welt) zum teil deutlich anderst prominent: Japan / Malaysia. Selbst in den Buchreligionen - die eigentlich alle den Selbstmord verdammen - wurden/werden Ausnahmen gemacht. Ich weis auch garnicht wie viele der Midgardreligionen dazu stehen, weil in den Büchern dazu zum großteil nichts steht. Ist jezt auch nicht unbedingt ein Abenteuererschaffendes Thema.

Ich würde das jedenfalls nicht unbedingt in eine betrachtung einfliessen lassen und ich kenne 3 Leute die auf diese Art und weise aus dem Leben geschieden sind. Was ggf schon recht viel ist.

Geschrieben
vor 45 Minuten schrieb Stephan:

Da möchte ich aber dann doch drauf antworten.

Mein Beitrag war überhaupt nicht zynisch gemeint.

Er sollte eher eine Ratlosigkeit ausdrücken, nämlich die Ratlosigkeit darüber, was der Strangeröffner eigentlich wissen/diskutieren will.

Hallo Stephan.

Auf deine Ratlosigkeit hatte ich keinen Bezug genommen mit meiner Antwort. Vielleicht hätte ich das Zitat kürzen sollen.

Ich bezog mich auf die Überlegungen und die Verquickung mit Gründen, die zu einem Suizid führen. Dass du deinen Beitrag nicht zynisch gemeint hast, freut mich. Ich war mir so beim Lesen nicht ganz sicher. Und ich war irritiert, dass sich daraus gerade eine (muntere) Diskussion entwickelte.

Da habe ich mich gefragt, was denn wohl ein Leser denken würde, der in seinem Umfeld von Suizid betroffen wäre. Egal. Du hast es klagestellt, die Sache ist erledigt.

Geschrieben
Am 13.1.2025 um 11:05 schrieb Solwac:

Oft wird die Welt Midgard stereotyp dargestellt, der Alltag wird oft ignoriert und viele Details pauschal abgehandelt. Magie und übernatürliche Wundertaten kommen in keinem ausgewogenem Verhältnis vor usw. Sieht euer Midgard auch so aus oder schafft ihr es, Details zum Leben zu erwecken und die Welt pseudorealistisch darzustellen? Wie sieht es bei euch aus, wo und wie setzt bei euch die Fantasie an und muss explizite Details ergänzen? Würdet ihr da leben wollen?

P.S. Ich beziehe mich auf überwiegend menschliche Gemeinschaften, Nichtmenschen sind da eher eine Randerscheinung meiner Betrachtung.

Also nochmal auf den Einganspost einzugehen - und weil ich an anderer Stelle vor einiger Zeit eine ähnliche Diskussion geführt habe - und lasse auch mal die Halbmenschen weg.

Ich gehe (in meinem Midgard) davon aus das Magie nicht komplett allgegenwärtig ist. Viele Zauber haben auch recht wenig Impakt (*) auf die Welt der "normalen" bevölkerung. Die Hauptarbeit wird tatsächlich wie im Mittelalter geschafft - Nahrung wird auf dem Acker gezogen, die Arbeit ist mühsam. Erz muss aus Mienen herausgeholt werden und zur Verhüttung muss man erst mal auch die passende Kohle haben.

Sicher mit etwas Wettermagie kann man hier und da die Einflüsse von schlechtem Wetter dämpfen - es ist nur die frage wie hoch die Dichte für solche Zauberer ist. In meinen Augen ist sie nicht so hoch das sie alles abfedern kann. Eine Landesweite Dürre in einem Land? Das würde ich selbst bei den Küstenstaaten - wo ich eine hohe "Zauberer pro 1000 Einwohner" Quote annehme - als ein Problem darstellen das sich durchaus auch mal niederschlägt in den Verhältnissen der ärmeren Bevölkerung.

(*) Impakt haben imho "heilen von Krankheit" und alles was mit Wasser erschaffen zu tun hat oder Wetterzauber. Heilen von Wunden finde ich jezt nicht mal so wichtig - heoilt natürlich in 1-6 tagen auch

Schlussendlich läuft es auch darauf hinaus wie "magisch" man die Welt "spielt" - im groben halte ich mich da an die Publikationen die vorliegen und die zeichnen jezt nicht gerade eine Welt in welcher in jedem Dorf ein Grad 15 Priester und / oder Magier sizt der sich um das Wohlergehen der Leute kümmert. Krankheiten Heilt und Wetterzauber spricht.

Aber ja, wenn man diese Stellschraube so dreht das es so ist das pro 100 Einwohner ein Grad 10 Zauberfähiger da ist hat das schon auswirkungen als wie wenn der Teiler 500:1 oder 1000:1 ist.

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Wie man es schafft das ins Spiel zu bekommen? Nun ja man beschreibt bei Reisen eben die Arbeit der Leute auf den Feldern, abseitz der Wege ist in der nähe von niederlassungen immer jemand zu finden den man nach irgendwas fragen kann - und wenn es nur der Weg, die näcshte Schänke oder etwas ähnliches ist.

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Die Fantasy findet bei mir dann eher in den Randregionen ein - Monster lauern nur selten direkt hinter dem Ortsschild - in Alba vieleicht etwas häufiger als in den Küstenstaaten. Dafür leben in den Städten der Küstenstaaten mehr Vampire als in den Dörfen von Alba (klar dort gibt mehr zu trinken). Auch das hängt mit dem Verhältniss der zauberfähigen zu den normalen ab. Sind zauberfähige recht häufig und höhergradig haben es die "Monster" eben schwerer. Das ist sicherlich auch abhängig davon wo auf Midgard man spielt.

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In der Steinzeit geht man - glaube ich mal aufgeschnappt zu haben - davon aus das 13 Leute essen suchen müssen damit einer etwas anderes machen kann - also etwa religion machen oder Nähen, Spinnen, alles was eben nicht dazu gehört. In der Neuzeit (heute & "westliche Industrienation") ist es so das der teiler nicht 13:1 sondern 1:170 ist - legt mich bitte nicht auf die genauen zahlen fest aber so in etwa war das was ich mal gehört habe. Das Mittelalter liegt also irgendwo dazwischen und das davon abgeleitete Fäntelalter eben auch und davon leitet sich dann eben auch irgendwelche Fantayswelt ab - wenn sie den Anspruch haben zumindest nicht kompletter humbug zu sein. Ich gehe für "mein" Midgard von einem 7-5 zu 1 aus.

 

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Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Solwac:

Danke @Irwisch, dein Beitrag geht in die Richtung, die mir vorschwebte. Da fehlt mir nur eine Bewertung der Lebensqualität, die sich für die Bewohner ergibt.

Naja aus meinem oberen Beitrag abgeleitet - für den Bauer auf dem Feld ist es in Midgard die gleiche Arbeit wie für den Bauer im Mittelalter hier auch - Aussehen, Unkraut Jäten, Wässern, Ernten, Einlagern and repeat. Es ist nur auf der Welt midgard so das einige Impakts besser abgefangen werden. Also wird der Bauer Krank kann man im Nachbardorf fragen ob da der eine Priester kommt der Heilen von Krankheit kann. Fällt Monatelang der Regen aus wird sich der Sire der Region mal umschauen ob er einen Magier aus einer größeren Stadt kommen lässt der eine Woche lang jeden Tag Wetterzauber/Regelnzauber macht oder mit Wasserstrahl et al die Bewässerung macht.

Also ja da hingehend ist die Lebensqualität besser.

Für Midgard gesehen ist es auch deutlich besser das es eigentlich weniger Kriege gibt. ich meine seit es von Magira nach Midgard ging wie viele Abenteuer oder Quellenbücher beschäftigten sich mit einem aktiven Krieg? - Keines. Fällt eine der Geisseln weg die mir im "Mittelalter" (und drum rum) ein Graus gewesen wären, alleine wenn man sich Bezeichnungen wie "30_Jähriger Krieg" - "100 Jähriger Krieg". Die andere - Krankheiten - wird abgefedert, Hungersnöte ebenso. Dafür hat man ... echte Monster, Hexen und Finstermagiere.

Keine Marodierenden Horden, Keine Völkerwanderungen,... Eigentlich ist Midgard Politisch gesehen doch stinklangweilig, am ehesten noch Ywerdoon - aber da passierte ja auch nichts in all den Jahren.

Ich kann verstehen das es vieleicht nicht gerne gesehen würde wenn man etwa Alba in ein "besetzes Land" Szenario verwandelt hätte, König im Exil oder Tod, Ein fremder König auf dem Thron, Kirk muss in den Untergrund,... man könnte halt alte Abenteuer nicht mehr spielen - da hingehend hat Elsa recht wenn sie sagt "ausgelutscht" - auf der anderen Seite hat man sich nicht getraut politische Umwälzungen im großen Stil zuzulassen. Ich hab das neue Abenteuer "Kampf um Alba" nicht gelesen, es geht vieleicht in die Richtung aber ich vermute es geht in dem Abenteuer darum den Status Quo (ante Bellum? bin kein Lateiner) zu erhalten - und das ist eben langweilig.

Also in der Abschätzung ist  die Lebensqualität auf Midgard eigentlich in allen Regionen leicht besser als in der vergleichbaren Region/Kulturzeit auf der Erde. Sogar in Ländern wie KanThaiPan oder der Tegarischen Steppe.

Aber ja am wichtigsten sehe ich die Stellschraube "Wie magisch ist die Welt?" Und da dann insbesondere die Frage 'Wie viele Zauberer in welchem Gradbereich gibt es?" Der ist eben auch in den Küpstenstaaten anderst als in Waeland und im Elfenwald in Alba anderst als in Rest-Alba. Soweit mögen mir vieleicht noch alle folgen aber dann kommt es eben das individuelle SL-Abhängige "mein Midgard" und "dein Midgard". Wenn die (einfachen) Stadtwachen in Candranor alle Grad 15 sind ist das ein anderes Midgard als wie wenn sie Grad 1 sind.

ALternativ: Bei mir muss man Linienkreuzungen suchen, die gibt es natürlich aber die sind selten. Das sich mal drei Linien kreuzen mag ich noch mal machen, aber bei sieben das ist mir - in meinem Midgard - etwas "over the top" aber wenn andere SL das so machen? Warum nicht? Ich kann mich auch auf sowas einlassen als Spieler.

Schon alleine deswegen ist die Fragestellung,... schwierig. Jeder SL macht sein Midgard etwas anderst, ich denke das hat man in der ConSaga auch gut gesehen - und du, @Solwac, warst da ja im anstatz auf der SL seite.

Ich neige dann sogar fast dazu in einem eher LowMagic Midgard eine bessere Lebensqualität vorzuhalten weil bei dem HighMagic Midgard sind mir die drohenden Katastrophen/Moster/etc eben auch etwas zu stark. Da würde ich als Bauer mit der Hacke in der Hand einfach zu dumm dastehen. Und wer schonmal selbst etwas "geackert" hat wird wissen was ich meine. Kartoffeln sind ne tolle sache, aber die aus dem Boden zu hohlen - da tut mir gearde vom dran denken der Rücken weh.

Bearbeitet von Irwisch
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Geschrieben

@Irwisch und @Solwac. Das liest sich alles schön. Aber es ist, sorry, eine banale Sammlung von Allgemeinplätzen, die wir auf den drei Seiten davor auch schon hatten und in vielen anderen Strängen auch schon. :dunno:

  • Midgard könnte für die Normalbevölkerung etwas besser sein als das reale Mittelalter, je nachdem, wie stark in der jeweiligen Spielwelt magisch begabte "gute" Menschen den Alltag erleichtern, bzw. Naturkatastrophen und Seuchen abwenden können. Es könnte aber auch gefährlicher sein, je nachdem, wie stark in der jeweiligen Spielwelt reale Monster und finstere, magische Mächte auf die Normalbevölkerung einwirken. 
  • Es könnte aber auch anders sein, wenn SL ihre Spielwelt anders darstellen und an der Magieschraube drehen. 
  • Die bisherige Verlagslinie hat über Jahrzehnte der veröffentlichten QB und Abenteuer große Kriege und Verheerungen vermieden. Daher könnte man davon ausgehen, Midgard sei an der Stelle friedlicher, als die reale Welt. Auf der anderen Seite, das wurde noch nicht angesprochen, wenn man ein Menschenleben als Zeitspanne zu Grunde legt, gibt es durchaus auch Epochen in der Zivilisationsgeschichte der realen Welt, in denen Generationen keine Kriege in ihrer Heimat erlebt haben. Also könnte es sein, dass auch das kein großer Unterschied zur realen Welt ist.
  • Magie macht den Unterschied. Ach echt? 

:sigh: 

Geschrieben
vor 30 Minuten schrieb Bruder Buck:
  • Die bisherige Verlagslinie hat über Jahrzehnte der veröffentlichten QB und Abenteuer große Kriege und Verheerungen vermieden. Daher könnte man davon ausgehen, Midgard sei an der Stelle friedlicher, als die reale Welt. Auf der anderen Seite, das wurde noch nicht angesprochen, wenn man ein Menschenleben als Zeitspanne zu Grunde legt, gibt es durchaus auch Epochen in der Zivilisationsgeschichte der realen Welt, in denen Generationen keine Kriege in ihrer Heimat erlebt haben. Also könnte es sein, dass auch das kein großer Unterschied zur realen Welt ist.

Es gibt derzeit keinen offenen Krieg auf Midgard, richtig. Aber es gibt einige Konflikte, die jederzeit zu Größerem werden können. Unsere realweltlichen Erfahrungen helfen hier leider nicht weiter. Denn auf Midgard würde kaum ein industrieller Krieg ausbrechen, auch wenn Magie unkalkulierbar ist. Der Hundertjährige Krieg war eher ein immer wieder aufbrechender Konflikt mit einer Abfolge von Schlachten. Die "einfache Bevölkerung" litt natürlich unter Raubzügen, aber der Unterschied zu Orküberfällen dürfte nicht so groß sein. Eine Umwelt ohne politische Sicherheit ist für viele sicher bedrückend, große und flächendeckende Ereignisse sind eher selten und in vielen Bereichen wird das Leben einfach weiter gegangen sein. Die Betrachtung des Alltags und die Folgen für das (Über)Leben sind genau der Punkt, der in vielen anderen Strängen eben nicht das Thema ist.

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Solwac:

Die Betrachtung des Alltags und die Folgen für das (Über)Leben sind genau der Punkt, der in vielen anderen Strängen eben nicht das Thema ist.

So langsam kommen wir auf den Punkt. Mich hat eine Erzählung damals beeindruckt, als ich mit @AzubiMagie in der Nähe von Karlsruhe mit einem nachgebauten Boot aus der Römerzeit auf einem See rum gepaddelt sind und die Erklär-Frau meinte, diese Art Boot hat auf dem Rhein 300 Jahre lang die Außengrenze des Römischen Reichs gesichert. Und auch andere römische Hinterlassenschaften in unserer Region deuten darauf hin, dass im Römischen Reich über Generationen das Alltagsleben wohl stabil war. 

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Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Bruder Buck:

Das liest sich alles schön. Aber es ist, sorry, eine banale Sammlung von Allgemeinplätzen, die wir auf den drei Seiten davor auch schon hatten und in vielen anderen Strängen auch schon. :dunno:

Das "sorry" hättest dir auch spaaren können wenn danach zwei abwertende retorische Begriffe wie banal und Allgemeinplätze kommen. Ich bin mitlerweile echt nicht mehr gewillt unter solchen Bedingungen Kommunikatien zu führen die du vieleicht noch als Diskuisson bezeichnest.

Was hättest du denn gewollt auf Seite 1? Ein "Lies doch selbst, irgendwo im Forum steht die Antwort darauf schon!"

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Geschrieben
Am 13.1.2025 um 11:05 schrieb Solwac:

Würdet ihr da leben wollen?

Nein!

Schließlich gibt es überall auf unserem Midgard absolute Herrscher, sehr viel gewaltvollere Hierarchien als hier bei uns in Deutschland. Man müsste viel mehr tun, um sein Überleben zu sichern als in unserer heutigen Welt. Es ist heute so schön bequem, man muss sich nicht die Hände schmutzig machen, Energie und Wasser kommen aus Leitungen gegen leistbares Entgelt, Obst, Gemüse, Fleisch muss ich nicht selbst sammeln, ziehen, jagen, ausnehmen... ich kann mit der Welt kommunizieren und muss nicht, z. B. an die Scholle gebunden, mein Dasein an einem einzigen Ort (in einem Radius von einstelliger Kilometerzahl) fristen. Ich möchte nicht einem Willkürherrscher und seinen üblen Steuereintreibern etc. ausgesetzt sein und genauso wenig einer höchst abergläubischen und misstrauischen Gesellschaft. 

Verlockend wäre das höchstens in einer leidlich hohen Machtposition, die man ausnutzen könnte. Aber das wäre mir zuwider. Oder aber als irdisch wirklich unheilbar Kranker. Da hätte man dann wenigstens die Hoffnung, einer Allheilung oder einem Wunder über den Weg zu laufen.

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Geschrieben

@Solwac, wie bist du auf diese Frage eigentlich gekommen? 

Ich vermute mal generell, dass die Gruppen irgendwann ihr Midgard gefunden haben und es eben Dinge gibt, die in irgendeiner Form von Gruppenvertrag eben nicht stattfinden oder zumindest nicht geschildert werden. Das entschärft das realweltliche Mittelalter als Vorbild und das macht die Welt dann eben für uns spielenswert. Aber lebenswert? Niemals, aber eben erlebenswert.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Irwisch:

Das "sorry" hättest dir auch spaaren können wenn danach zwei abwertende retorische Begriffe wie banal und Allgemeinplätze kommen. Ich bin mitlerweile echt nicht mehr gewillt unter solchen Bedingungen Kommunikatien zu führen die du vieleicht noch als Diskuisson bezeichnest.

Was hättest du denn gewollt auf Seite 1? Ein "Lies doch selbst, irgendwo im Forum steht die Antwort darauf schon!"

Das Wunder der schriftlichen Kommunikation. :whatsthat:

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Jürgen Buschmeier:

Nein!

Schließlich gibt es überall auf unserem Midgard absolute Herrscher, sehr viel gewaltvollere Hierarchien als hier bei uns in Deutschland. Man müsste viel mehr tun, um sein Überleben zu sichern als in unserer heutigen Welt. Es ist heute so schön bequem, man muss sich nicht die Hände schmutzig machen, Energie und Wasser kommen aus Leitungen gegen leistbares Entgelt, Obst, Gemüse, Fleisch muss ich nicht selbst sammeln, ziehen, jagen, ausnehmen... ich kann mit der Welt kommunizieren und muss nicht, z. B. an die Scholle gebunden, mein Dasein an einem einzigen Ort (in einem Radius von einstelliger Kilometerzahl) fristen. Ich möchte nicht einem Willkürherrscher und seinen üblen Steuereintreibern etc. ausgesetzt sein und genauso wenig einer höchst abergläubischen und misstrauischen Gesellschaft. 

Verlockend wäre das höchstens in einer leidlich hohen Machtposition, die man ausnutzen könnte. Aber das wäre mir zuwider. Oder aber als irdisch wirklich unheilbar Kranker. Da hätte man dann wenigstens die Hoffnung, einer Allheilung oder einem Wunder über den Weg zu laufen.

Diese Sicht ist sehr modern und dadurch eingeschränkt. Auf Midgard gibt es für den Einzelnen sehr viele Möglichkeiten, seinen Lebensunterhalt zu erwerben. Dadurch erhältst du auch die persönliche Freiheit und musst dies gegen die soziale Abfederung in deiner Gemeinschaft aufwiegen. Dabei kommt dann auch die Bindung an eine Scholle oder die gemeinschaftliche Arbeit in einer Mine ins Spiel. Das ist natürlich für uns heute schwer einzuordnen, aber die Grundhaltung, dies nur negativ zu sehen, ist mir zu einseitig. Die Leute früher haben auch gefeiert und das Beste aus ihrem Leben gemacht. Die persönliche Zufriedenheit hängt dabei von vielen Faktoren ab, die im Detail diskutiert werden müssten. Aber das ist so ein Punkt, wie unser medizinisches Wissen heute. Der pauschalisierte Alltag wird entweder grundsätzlich positiv gesehen oder negativ.

 

vor 1 Stunde schrieb Jürgen Buschmeier:

@Solwac, wie bist du auf diese Frage eigentlich gekommen?

Am Wochenende hat unsere Midgardrunde die Weihnachtsfeier nachgeholt und natürlich redet man über dies und das. Im Nachgang kam mir dann die Frage, wie Midgard aus der Sicht der Bevölkerung zu sehen ist und wie sehr sich einzelne Länder da unterscheiden.

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Geschrieben

  Ich glaube aus dem nachstehenden Widerspruch ergibt sich eine großer Teil der Konfusion in diesem Strang.

Eingangsbeitrag

Am 13.1.2025 um 11:05 schrieb Solwac:

Würdet ihr da leben wollen?

Vorstehender Beitrag

vor 4 Minuten schrieb Solwac:

wie Midgard aus der Sicht der Bevölkerung zu sehen ist

Das sind entgegengesetzte Fragen die auch entsprechend unterschiedlich zu beantworten sind.

Will ich in MIdgard leben? Verglichen mit dem Lebensstandard, den ich selbst als nicht so wohlhabender Deutscher habe: NEIN.

Wie sehen es die Midgardianer? Wie ich die Welt bei den meisten SL erlebe ist sie für die Normalbevölkerung lebenswert. Um die Ausnahmesituationen kümmern wir uns als Abenteurer.

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden schrieb Solwac:

Diese Sicht ist sehr modern und dadurch eingeschränkt. Auf Midgard gibt es für den Einzelnen sehr viele Möglichkeiten, seinen Lebensunterhalt zu erwerben. Dadurch erhältst du auch die persönliche Freiheit und musst dies gegen die soziale Abfederung in deiner Gemeinschaft aufwiegen. Dabei kommt dann auch die Bindung an eine Scholle oder die gemeinschaftliche Arbeit in einer Mine ins Spiel. Das ist natürlich für uns heute schwer einzuordnen, aber die Grundhaltung, dies nur negativ zu sehen, ist mir zu einseitig. Die Leute früher haben auch gefeiert und das Beste aus ihrem Leben gemacht. Die persönliche Zufriedenheit hängt dabei von vielen Faktoren ab, die im Detail diskutiert werden müssten. Aber das ist so ein Punkt, wie unser medizinisches Wissen heute. Der pauschalisierte Alltag wird entweder grundsätzlich positiv gesehen oder negativ.

Nun ja, es gibt Untersuchungen, das Naturvölker im Amazonas tatsächlich nur ca 3h am Tag für ihr Dasein arbeiten müssen. Den Rest der Zeit haben sie somit Freizeit und können tun und lassen was sie wollen....

> Wenn du da lebst, wo die Natur die gut versorgst und du in einer guten Community lebst, hast du wohl viel Freizeit.... Wie es mit der täglichen Daseinarbeit bei den Inuit vor 500 Jahren ausgesehen hat? Jagen ca. 12h am Tag

Bearbeitet von Panther
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Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Solwac:

Diese Sicht ist sehr modern und dadurch eingeschränkt. Auf Midgard gibt es für den Einzelnen sehr viele Möglichkeiten, seinen Lebensunterhalt zu erwerben. Dadurch erhältst du auch die persönliche Freiheit und musst dies gegen die soziale Abfederung in deiner Gemeinschaft aufwiegen. Dabei kommt dann auch die Bindung an eine Scholle oder die gemeinschaftliche Arbeit in einer Mine ins Spiel. Das ist natürlich für uns heute schwer einzuordnen, aber die Grundhaltung, dies nur negativ zu sehen, ist mir zu einseitig. Die Leute früher haben auch gefeiert und das Beste aus ihrem Leben gemacht. Die persönliche Zufriedenheit hängt dabei von vielen Faktoren ab, die im Detail diskutiert werden müssten. Aber das ist so ein Punkt, wie unser medizinisches Wissen heute. Der pauschalisierte Alltag wird entweder grundsätzlich positiv gesehen oder negativ.

Du fragtest: "Würdet ihr da leben wollen?"

Wie anders, als aus meiner persönlichen modernen Sicht soll ich denn deine Frage sonst beantworten? Moderne Leute haben das Spiel entwickelt, schreiben dafür, spielen es heute.

Klar gab es auch im Mittelalter - menschliche Gesellschaften verändern sich nicht so stark, das setzte ich ungeschrieben voraus - soziale Gefüge, Geborgenheit, Freizeit... Im Dunklen oder im Winter wird man als Bauer eher nicht aufs Feld müssen, aber in die Mine muss man da wahrscheinlich schon rund um die Uhr, ist dort ja eh immer dunkel. Und die persönliche Zufriedenheit und Probleme der Leute in unserer fiktiven Welt sind halt fiktiv.

Letztlich gestalten wir diese Welt wahrscheinlich alle zu einem gewissen Anteil stereotyp (historische, literarische, filmische Vorbilder) und wer will schon eine realistische Mittelaltersimulation spielen?

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Solwac:

Am Wochenende hat unsere Midgardrunde die Weihnachtsfeier nachgeholt und natürlich redet man über dies und das. Im Nachgang kam mir dann die Frage, wie Midgard aus der Sicht der Bevölkerung zu sehen ist und wie sehr sich einzelne Länder da unterscheiden.

Und was ist denn jetzt die konkrete Frage? :dunno:

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  • Confused 1
Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb Jürgen Buschmeier:

Wie anders, als aus meiner persönlichen modernen Sicht soll ich denn deine Frage sonst beantworten? Moderne Leute haben das Spiel entwickelt, schreiben dafür, spielen es heute.

Als Rollenspieler wirst du dich doch in andere Figuren versetzen können? Dieser Perspektivwechsel scheint mir nötig zu sein und könnte für einige Missverständnisse die Ursache sein.

  • Confused 5
Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Solwac:

Der Hundertjährige Krieg war eher ein immer wieder aufbrechender Konflikt mit einer Abfolge von Schlachten.

In Südfrankreich fand er zudem praktisch nicht statt, oder? Die Kampfhandlungen beschränkten sich auf Atlantik- und Kanalküste, im etwas weiteren Sinne, d.h. wenn man die halt bis Orléans zählt... 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Panther:

Nun ja, es gibt Untersuchungen, das Naturvölker im Amazonas tatsächlich nur ca 3h am Tag für ihr Dasein arbeiten müssen. Den Rest der Zeit haben sie somit Freizeit und können tun und lassen was sie wollen....

Wunderbar.... :clap:

Ich habe das auch im Bali der Neuzeit erlebt. In einem Land, in dem alles fruchtbar ist, alle Früchte jederzeit wachsen und in dem es nie kalt wird, ist die Daseinsvorsorge nicht so ausgeprägt, wie in unseren nördlicheren Breiten, wo man für den Winter vorsorgen muss, die Ernte sichern muss, Vorräte anlegen muss und stabile Häuser braucht. 

Aber hey, man kann immer Vergleiche anstellen, die hinken. :sigh:

Geschrieben

Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen:

Ja, mein Midgard und mein Damatu ist lebenswert. Die Leute schaffen es.

Tatsächlich gabs im Alltag deutlich relevantere Probleme als Kriege. Ein Grund für hohe Kindersterblichkeit ist in der Geschichte, neben Krankheiten, die Tatsache, dass manche Mütter nicht stillen können und sich auch keine Amme leisten konnten. Thematisiere ich so ein Problem am Spieltisch oder im Quellenmaterial? Auf keinen Fall.
Und so geht es weiter: Man abstrahiert, wie in vielen Geschichten: Die Welt funktioniert einfach - irgendwie. :)

Es ist erst recht keine quatschige Dystopie wie Warhammer 40.000, in der gefühlt alle Völker und Fraktionen dauernd im Krieg sind und trotzdem gefühlt endlos große Städte, Gebäude und Raumschiffe errichten, damit diese dann zerbersten können. :)

  • Like 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Solwac:

Als Rollenspieler wirst du dich doch in andere Figuren versetzen können? Dieser Perspektivwechsel scheint mir nötig zu sein und könnte für einige Missverständnisse die Ursache sein.

Das wird so sein, aber du hast halt gefragt, ob wir dort leben wollen würden und dazu brauche ich keinen Perspektivwechsel.

Geschrieben (bearbeitet)

Für mich ist das ganze mittelalterliche Setting nur Fluff (den ich mag und wichtig finde), aber die Spielwelt hat nicht viel mit dem realen oder historisch rekonstruierten Mittelalter zu tun, schlicht weil selbst rechtschaffene Historiker es nicht reproduzieren können. Midgard ist eine Fantasy-Utopie des Mittelalters. Mit krassen Monstern, fiesen Bösewichten und so weiter. Aber wenn man spielt, fühlt es sich nie ansatzweise wie eine Mittelalter-Simulation an (welches überhaupt: Frühmittelalter, Hochmittelalter, Spätmittelalter? um mal ganz grobe Trennlinien zu setzen). Ich habe neben mittelaltericher Geschichte auch Byzantinistik studiert und im oströmischen Reich gab es eigentlich kein Mittelalter, mal ganz abgesehen von allen anderen Weltregionen außerhab Europas. Und Midgard ist mehr als Europa.

Zur Frage: Ist euer Midgard lebenswert? Ja, klar, ist es. Es ist wie ein Film, Robin Hood oder Braveheart, am Ende gewinnen die Guten gegen die Bösen. Klar gibt es auch Gegenden, die nicht so lebenswert sind, aber dann kommen die Abenteurer und sorgen dafür, dass es wieder lebenswert wird.

Bearbeitet von Orlando Gardiner
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