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Mein erster Tag auf Ynis Maen


Torfinn

Empfohlene Beiträge

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Mein erster Tag auf Ynis Maen  oder die Druidenschule Teil 1

(niedergeschrieben von Myrddin, Sohn eines Edlen aus Darncaer)

 

An einem verregneten Frühlingsmorgen, gleich meiner Stimmung, verabschiedete ich mich von meiner Familie. Knapp eine Tagesreise von meiner Heimatstadt Darncaer entfernt werde ich die Druidenschulde auf Ynis Maen besuchen; mehr nach dem Willen meiner Mutter und meines Vaters, weniger nach meinem eigenen Dafürhalten – und der Zuspruch von Rhys ap Trimble, dem tiefsinnigen Druiden und Berater des Pennadd unserer Tolwydd, der die in mir schlummernden Fähigkeiten bereits in meiner frühen Jugend erkannte. Nach seinen Worten muss meine Gabe, den Weltengeist und den Fluss der Lebensenergie zu schauen, unbedingt durch eine Ausbildung zum Gwysgwerin gefördert werden. So schnüre ich mein Bündel mit dem Notwendigsten und lege Reisekleidung und einen dicken Umhang an, der mich vor den dicken Tropfen des morgendlichen Regens schützen wird. Mein kurzer Marsch durch die bereits erwachte und betriebssame Stadt führt mich zum Hafen, was man am zunehmenden Geruch nach Fisch unschwer ausmachen kann, dort wartet bereits ein kleiner Segler auf mich.

Wir folgen der Küstenlinie nach Westen und mit jedem Augenblick werden die Fischer und Arbeiter am Hafen kleiner, bis sie nur noch kleine, sich bewegende, Punkte sind, dann ist auch bald von Darncaer nichts mehr zu sehen. Die Wolken hängen tief und bedrohlich über der Bucht, kleine Pfützen bilden sich im Boot. Etwa gegen Mittag, genau lässt es sich wegen dem fehlenden Blick auf die Sonne nicht bestimmen, entfernen wir uns von der Küste und nehmen Kurs in südwestliche Richtung. Der Regen hat aufgehört und vom Meer her frischt der Wind zunehmend auf und treibt die Wolken weiter auf das Land zu. Ich streiche die Kapuze meines Umhangs zurück, als die ersten Sonnenstrahlen auf uns herabfallen, jedoch wegen des Windes keine wirkliche Wärme bringen. Vor uns zeichnet sich bereits Ynis Maen ab, die Wellen brechen sich an einigen Felsnasen, die sich vor dem Strand aus der Brandung erheben, wie Wächter. Die Insel scheint viel größer als ich sie mir aus Erzählungen vorgestellt hatte.

An einer kleineren Hafenanlage als in Darncaer legt der Segler an, außer einem Jüngling, der nicht mehr Winter erlebt hat als ich selbst, ist niemand zu sehen. Mit einer kurzen Begrüßungsfloskel und gezwungenem Lächeln stellt er sich als Finn ap Anwen vor, ein Eleve an der Druidenschule. Ich packe mein Bündel und folge ihm den ansteigenden Pfad, zwischen einigen Lagerhäusern hindurch, von der Hafenanlage weg. Nach kurzer Dauer durchschreiten wir ein massives Eichentor, welches einen Erdwall trennt, der sich zu beiden Seiten soweit erstreckt, dass sich sein Ausmaß nicht abschätzen lässt. Der Pfad führt noch ein Stück weiter aufwärts, auf einige Gebäude zu, die dem Anschein nach bereits vor sehr langer Zeit errichtet wurden. Ausgewachsene Bäume, Eichen, Buchen und Ulmen stehen zwischen den freien Flächen der Gebäude, sie spenden sicher im Sommer, sobald sich ihre Blätter im satten Grün voll zeigen, ausreichend Schatten.

Im Hauptgebäude befindet sich ein großer Versammlungssaal, der auch als Speisesaal genutzt wird, in welchem alle Schüler und Lehrer ihre Mahlzeiten gemeinsam einnehmen. In der angrenzenden Küche werden Gerichte vorbereitet, mehrere Türen führen in Vorratskammern. Die hochverehrten Leiter der verschiedenen Disziplinen haben ihre Unterkünfte in diesem Gebäude, ebenso ein kleinerer Empfangsraum für besondere Gäste.

Die weiteren Gebäude, die unregelmäßig oder doch einem Muster folgend, auf der flachen Ebene des kleinen Hügels verteilt stehen, beherbergen jeweils Unterrichtsräume und Unterkünfte der Meister und Schüler der unterschiedlichen Fachrichtungen. Aufzuzählen wären da Geschichte unseres Landes und Ahnenkunde, die Pflanzen und Kräuter, die Tiere und Fabelwesen, Gesetze und Verbote sowie Pflichten, Gesang und Dichtkunst sowie musizieren, Heilkunde und Anwendung der Kräuter, Dweomer und Zauberkunst, um die wichtigsten zu nennen. Auffallend ist das Fehlen jeglicher schriftlicher Aufzeichnungen, wird das Wissen doch nur mündlich vermittelt. Eine Ausnahme gibt es, die Lehre der Ogam-Zeichen, eine Schrift aus alter Zeit, einstweilen findet man auf den Wegen durch unser Land Menhire, auf denen sich Texte in Ogam-Zeichen befinden.

Abseits der Gebäude sind noch zwei ungewöhnliche Orte zu erwähnen, Labyrinthe. Eines mit Abgrenzungen aus Dornensträuchern, das Andere aus aufeinandergeschichteten Steinen, beides mindestens mannshoch. Mein junger Führer meinte dazu nur, dass sie zum Zwecke von Prüfungen angelegt wurden.

Vom Rand der abgeflachten Kuppe sieht man weit ins Inselinnere und kann einige Gehöfte, bestellte Felder und umzäunte Weideflächen erkennen. Alles eingefasst von einem Wald, der sich rechts und links an den Fuß des Hügels anschmiegt. Der Gesang der munter pfeifenden und zirpenden Vögel wird von der kraftvollen Würze sprießender Blätter abgerundet. Langsam stellt sich bei mir auch ein wohliges Gefühl ein, am richtigen Ort zu sein.

Stimmen werden immer lauter, aus den Unterrichtsgebäuden treten Schüler und Lehrer ins Freie und eilen auf das Hauptgebäude zu. Es muss Zeit für das Abendessen sein, die Sonne ist bereits zur Hälfte im Meer im Westen versunken. Der große Saal ist gut gefüllt, nur vereinzelt sind noch leere Plätze auszumachen. Ich setze mich mit Finn an einen Tisch, er stellt mich den bereits Sitzenden vor. Als ich mich umschaue, Mädchen und Knaben, Frauen und Männer, alle unterschiedlichen Alters. Auf einem erhöhten Podest ist ein langer Tisch, die Meisterinnen und Meister sowie die Leiter der Druidenschule, wie man anhand ihres Alters und ihrer Kleidung ablesen kann.

Die Müdigkeit scheint sich in meinem Gesicht abzuzeichnen, denn Finn führt mich nach dem Essen und einer kurzen Unterhaltung mit unseren Tischnachbarn in eines der Unterrichtsgebäude. Eine Kammer, die ich mir mit ihm Teile, wird für die nächste Zeit meine Schlafstätte sein. Ich bedanke mich bei ihm für die Führung und er geht zurück in den großen Saal. Ich räume meine Sachen in die für mich vorgesehene Truhe und lege mich auf das Bett. Einige Gedanken gehen mir durch den Kopf, an die ich mich anderntags nicht mehr erinnern werde können, mit der Geschichte unseres Landes wird mein morgiger Tag beginnen…

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Ein weiterer Tag auf Ynis Maen  oder die Druidenschule Teil 2

(niedergeschrieben von Myrddin, Sohn eines Edlen aus Darncaer)

 

Die Geschichte und unzählige Legenden unseres Landes reichen weit zurück, noch vor der Zeit als das EIS nach Süden vorstieß, und sich die Kälte auf unserem Kontinent bemerkbar machte. Der Prydydd Talhearn ap Awen, ein Legendenbewahrer dessen Ruf weithin reicht, hat es sich zur Aufgabe gemacht, uns die Geschichte unseres Landes nahezubringen. Untermahlt mit bildhaften Reimen erweckt er Legenden zum Leben, die sich wahrlich vor unseren Augen abspielen. In wieweit dabei Zauberei im Spiel ist, vermag ich nicht zu sagen, hänge ich doch zu sehr gefesselt an seinen Worten. Gebannt lauschen wir der Erzählung von Drachen, Riesen, mutigen Frauen und Männern, siegreichen Helden und vieles mehr. So vergeht Stunde um Stunde und eher wir uns versahen, stand die Sonne im Zenit.

 

Das Tischgespräch während der Mittagsmahlzeit drehte sich natürlich um den morgendlichen Unterricht. Finn, mein Zimmerkamerad, wiederholte eine der Geschichten fast so gut, wie der Meister der Legendenerzähler. Gebratenes Fleisch mit einem Brei aus Linsen und Bohnen, duftendes Brot und Käse, dazu frisches Quellwasser war unsere Speise. Abwechselnd war an jedem Tag eine andere Klasse eines Unterrichtsgebäudes für das Austeilen des Essens und das anschließende Abräumen sowie den Abwasch des Geschirrs zuständig, egal welchen Alters. Das Hauptgebäude besteht vollständig aus Stein, selbst das Dach ist mit Schiefertafeln gedeckt. Die einzelnen, unregelmäßigen Steinplatten des Bodens sind durch die über Jahrhunderte darüber gewanderten Sohlen vieler Schüler völlig glatt geschliffen. Der Dachstuhl, die Türen und das Mobiliar besteht aus massivem Eichenholz mit reichlichen Verzierungen von geschnitzten Efeuranken und großen Blättern und Abbilder von Bäumen.

 

Den verschiedenen Regionen und Kleinreiche gehörte am Nachmittag unsere Aufmerksamkeit, von vielem hatten wir noch nie gehört. Damit wir alles Besser in unseren Köpfen behalten werden, verknüpfte der Meister Dafydd ap Gwilym die zahlreichen Gebiete mit den Geschichten und Legenden des Vormittags. Dadurch wurden die Bilder in unseren Köpfen noch lebendiger, jetzt konnten wir den Geschichten noch Orte, tiefe Wälder und hohe Gebirge hinzufügen. Wir sitzen auf warmen Tierfellen, direkt auf dem gestampften Lehmboden, im Halbkreis um den Meister und folgen seinem Unterricht. Auch seine Aufzählung von schneebedeckten Kipfeln, saphirblauen Seen, tausendjährigen Eichen und tosenden Wasserfällen lässt durch seine bildhaften Umschreibungen Bilder vor unserem geistigen Auge entstehen. Wohnen wir doch in einem herrlich schönen Land mit einer reichen und weit zurück reichenden Geschichte, wieder stellt sich ein wohliges Gefühl bei mir ein.

 

Wir verlassen bei tiefem Sonnenstand das niedrige, völlig aus Holz errichtete Unterrichtsgebäude mit seinem aus Grassoden bedecktem Dach und gehen ins Hauptgebäude. Unser Abendmahl aus getrockneten Früchten, Nüssen, Brot und Käse rundet ein Krug Met oder dunkles Bier ab. Fackeln an den Wänden und Kerzen auf den Tischen sorgen für ausreichend Erhellung und Kohlebecken für angenehme Wärme. Die schmalen Fenster wurden mit schweren Stoffen abgehängt, damit die heraufziehende Kühle der Nacht nicht in den Versammlungsraum dringen kann. Als Finn sich erneut an die Wiederholung einer Geschichte des Vormittags mit der dazugehörigen Beschreibung des Gebietes vom Nachmittag versucht, fällt mir die hübsche junge Frau auf, die auch an unserem Tisch sitzt. War sie auch gestern Abend und heute Mittag schon bei uns?

 

Das Geschirr war abgeräumt und jetzt wurden die Tische an die Seite geschoben und die Bänke zu zwei Kreisen aufgestellt, in deren Mitte ein größerer Platz freiblieb. Einige Bardenschüler nahmen auf der freien Fläche Aufstellung und es wurden noch Krüge mit frischem Quellwasser, Met und Dunkelbier verteilt. Nachdem die Kerzen von den Tischen im Kreis vor den Sitzenden der ersten Reihe am Boden im Rund angeordnet waren, wurde es langsam still. Abwechselnd boten die Bardenschüler den gespannt Lauschenden in Erzählungen, Reimform und Gesang die Geschichte von Maolyn Mor ap Don, unseren ersten Hochkönig, dar. Unser geeintes Volk unter einem starken Anführer hielt nicht nur gegen das Seemeisterimperium stand, sondern hat sie in mehreren verheerenden Schlachten soweit geschwächt, dass sie sich aus Vesternesse wieder zurückziehen mussten. Immer wieder schweift mein Blick suchend durch die Reihen der Sitzenden, da, die junge hübsche Frau, auf der anderen Seite. Sie fängt meinen Blick ein und schenkt mir ein Lächeln…

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Ein neuer Tag auf Ynis Maen  oder die Druidenschule Teil 3

(niedergeschrieben von Myrddin, Sohn eines Edlen aus Darncaer)

 

 

Trotz der kurzen Nacht wurden wir am Morgen bei Sonnenaufgang geweckt, erledigten unsere morgendliche Waschung und traten aus dem Unterrichtsgebäude ins Freie. Als ich zur aufgehenden Sonne schaue und mich am Morgenrot erfreue, welches einen schönen Tag ankündigt, erspähe ich einen Fischadler über uns. Er lässt sich in großen Kreisen immer weiter absinken – wie er wohl die Druidenschule mit ihren runden Gebäuden zwischen den vielen ausgewachsenen Bäumen wahrnimmt und offenbaren sich die kreisförmig gehaltenen Labyrinthe für ihn als solche? Die frische Prise, die zu dieser frühen Stunde vom Meer her den flachen Hügel hinauf und über uns hinweg zieht lässt uns etwas frösteln.

 

Wir freuen uns schon auf unser Frühstück in der wohligen Wärme des großen Saales und die fröhliche Unterhaltung zu Tisch. Wild durcheinander übertrumpfen alle sich gegenseitig bei der Kundgabe ihres neu erworbenen Wissens, nur die hübsche, junge Frau an unserem Tisch und ich hören schweigend zu. Unsere Blicke treffen sich und wir müssen beide ob der komischen Situation lachen. Die Zunahme der Lautstärke war ein sicheres Zeichen, dass alle mit dem Frühstück fertig waren und so ermahnten einige Meister zum Aufbruch in die Unterrichtsgebäude. Beim Verlassen des Hauptgebäudes nahm mich die hübsche Frau, mit ihren zu mehreren Zöpfen geflochtenem blonden Haar, zur Seite und fragte mich nach meinem Namen. Sie stellte sich mir als Morgwen ap Don vor und sei im zweiten Jahr hier in der Druidenschule, die Unterweisung in den Gesetzen unseres Landes steht bei ihr an. Sofort spürte ich eine Verbindung zwischen uns, als ich in ihre tiefgrünen Augen schaute, ähnlich einem Silberfaden – obwohl ich den Begriff zu der Zeit noch nicht kannte.

 

Durch die schmalen, mit buntem Bleiglas gefassten Fenstern dringen die Sonnenstrahlen ins Innere unseres Unterrichtsraumes. Bei genauer Betrachtung sind die bunten Bleiglaseinfassungen bei weitem nicht so alt wie das aus massiver Eiche erbaute Unterrichtsgebäude. Wir sitzen wieder im Halbkreis um den Meister der Legenden herum und lauschen gespannt seinen Worten. Vieles hatten wir bereits am Vortag gehört, wurde jedoch in anderen Metaphern neu erzählt. Stetige Wiederholung fördert wohl das Einprägen in unsere Köpfe. Meister Talheam brachte uns auch einige Eselsbrücken bei, mit deren Hilfe wir uns besser Abläufe und Reihenfolge der einzelnen Teile unserer Geschichte merken können. Ich greife noch heute vereinzelt darauf zurück.

 

Zur Mittagszeit sitzen wir wieder im großen Saal des Hauptgebäudes und warten bei hitzigen Debatten zu dem Gelernten des Morgens ab, bis die Speisen aufgetragen wurden. Morgwen saß auch wieder an unserem Tisch. Als ich meine Augen von ihr abwende und den Saal genauer Betrachte fällt mir auf, dass in alle Steinwände Bäume und Sträucher eingeritzt  wurden, als verweilte man auf einer Waldlichtung. Selbst die steinernen Fackelhalterungen und Kohlebecken sind mit Motiven von Ästen ,Sträuchern und Blättern verziert. Das Geschirr wurde abgeräumt und in die Küche getragen, am kommenden Tag wird es die Aufgabe unserer Gruppe sein.

 

Das warme und herrlich angenehme Frühlingswetter gab den Anlass, den Unterricht im Freien zu beginnen. Meister Dafydd führte uns zum Rand des Hügels, von wo aus wir weit in das kleine Tal mit den Bauernhöfen, Feldern und Weiden schauen konnten. Heute wollte er uns alles über Ynis Maen erzählen, von seiner ersten Besiedlung, der Gründung der Druidenschule und die lange Zeit bis zum heutigen Tag. Ynis Maen wurde als Erstes wegen seines fruchtbaren Bodens genutzt, der für reichhaltige Ernten verantwortlich ist. Die Versorgung der Druidenschule und ihren Besuchern werden vollständig von den Feldfrüchten und Gaben der Natur, welche Ynis Maen so zahlreich hervorbringt gedeckt. Der Überschuss wird an den Hochkönig nach Darncaer geschickt, der sich seit Generationen dem Schutz der Druidenschule verpflichtet fühlt.

 

Später am Nachmittag verlegten wir unseren Klassenraum wieder nach drinnen, mit sinkendem Sonnenstand nahm auch die Kraft ihrer Strahlen ab und der hier ständig wehende Wind wurde kühler. Die Ankunft der ersten Druiden auf Ynis Maen fesselte unsere Aufmerksamkeit, folgten sie doch den Kraftlinien bis zu einer Linienkreuzung hier auf der Insel. Ein heiliger Hain kennzeichnet für die sehenden Augen die Stelle, da die Kraftlinien nur von Kundigen erkannt werden können – also noch von keinem von uns. In drei Tagen, Ljosdag der ersten Trideade des Luchsmondes, werden wir gemeinsam in der Nacht an einer Zeremonie am heiligen Hain teilnehmen. Auf die Frage nach den beiden Labyrinthen wurde uns nur so viel gesagt, dass sie zu Übungszwecken geschaffen wurden und wir zu einem späteren Zeitpunkt unseres Unterrichts damit noch Bekanntschaft machen werden. Das Hauptgebäude wurde kurz nach Ankunft der ersten Druiden errichtet, die anderen Gebäude entstanden erst später, als sich die Druidenschule hier gebildet und erweitert wurde.

 

Den Abend verbrachten wir im großen Saal des Hauptgebäudes und jeder erzählte etwas über sich und sein Zuhause, was unsere Gemeinschaft stärkte. Die fehlende Sitzordnung führte dazu, dass sich Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Wissensgebiete an einem Tisch zusammenfanden. Auch die Meister gesellten sich abwechselnd an unsere Tische und gaben etwas über ihr Leben preis und hörten den Ausführungen der Schüler zu. So erfuhren wir über Morgwen, dass sie eine Nichte des Hochkönigs ist, worauf man bei ihrem Schmuck und ihrer Kleidung nicht schließen konnte – was von ihr beabsichtigt war. Ich, als zweitgeborener Sohn des Pennad unseres Tolwydd und aufgewachsen im Dun (Burganlage) unserer Sippe in der Nähe von Darncaer. Der Dun unserer Sippe, welcher innerhalb von Erdwällen auch eine kleine Ansiedlung beherbergt und in deren Mitte sich der aus Stein errichtete, dreistöckige massive Broch (großer Wohnturm, mit steinerner Mauer umgeben) majestätisch in die Höhe streckt, war zu meiner Kindheit der Mittelpunkt der Welt.

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