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Neue Götter


Bro

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Beim Namen "Nea Dea" für eine Göttin in Chryseia drängt sich

natürlich der Verdacht auf, dass in der Götterwelt Midgards

Entwicklungen gibt. Ist das so oder führt mich da der

Name aufs Glatteis?

 

Dass Göttergeschlechter und Pantheen nicht statisch sind,

sondern von ihren Gäubigen verändert werden, kann man

schließlich bei vielen Religionen nachlesen. Ich rede jetzt

von Religionsgeschichte, nicht von Theologie. Ursprünglich

war z. B. nicht Odin der Ober-Ase, sondern Tyr, der später

zum Kriegsgott degradiert wurde.

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In Chryseia gab es früher andere Götter die hauptsächlich verehrt wurden. Einziger überlebender Gott dieser Zeit ist noch Jakchos.

 

Die Götter Ta Mekets sind teilweise zu Dienergeistern Ormuts degradiert wurden.

 

Eike

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Mich würde mal interessieren, inwiefern die Macht der

Götter, die für Midgard zuständig sind, von der Anzahl

und der Glaubensstärke ihrer Gläubigen abhängig ist.

 

Um ein solches Thema geht es bei Terry Pratchetts "Small

Gods": Ein eigentlich mächtiger Gott verliert fast all seine

Macht, weil seine Gläubigen nur noch den Kult verehren,

aber nicht mehr den Gott, der dazu gehört.

 

Ähnliches beschreibt David Eddings im Prolog des dritten

Bandes der Elenium-Saga, "Die Rose aus Saphir", in dem

der Aufstieg des dunklen Gottes Azash beschrieben wird.

Gibt einem zu denken.

 

Könnte so etwas auch auf Midgard passieren oder sind

alle derzeit bekannten Götter Midgards fix?

 

Das präzisiert meine Ausgangsfrage noch etwas. Vorhin

kam ich nicht dazu...

 

Shagrat, heute etwas mystisch angehaucht...

 

 

 

 

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Hi Shagrat,

eine Theorie besagt, dass jeder und alles Gott werden kann, wenn er/ sie/ es nur genügend Gläubigen findet die ihn/ sie/ es genügend intensiv verehren. Ebenfalls können Götter sterben, ihre Existenz beenden, in dem sie entweder einfach verhungern (keine Anhänger mehr haben) oder aktiv getötet werden. Weiteres gibt es z.B. im QB Nahuatlan unter den Stichworten Geschichte und Camasotz zu lesen.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

p.s. Ebenfalls vermuten gewisse Gelehrte, dass die Götter von ihren Gläubigen beeinflusst werden und sich in ihrer Persönlichkeit nach den Vorstellungen ihrer Gläubigen richten (müssen).

 

 

 

 

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Ich habe mal ein Abenteuer geleitet, in dem die Gläubigen Abenteurer Albträume bekamen, ihre Götter würden schwächer. Es stellte sich heraus, dass es einen neuen Kult im Untergrund gab, der einen (neuen) monotheistischen Gott verehrte. Das war natürlich eine Gefahr für alle Götter Midgards (ganz grob, es gab da natürlich noch mehr drum rum und jede Menge Verwirrung).

Allgemein würde ich jedoch sagen, dass zu Lebzeiten eines Abenteurers sich da nicht so viel verändert, dafür ist die Lebensspanne eines einzelnen Menschen einfach zu kurz. In meinem Abenteuer haben die Leute das "Problem" des neuen Kultes eigentlich auch nur gestreift und sich mit einer Untergrundzelle voller Gläubiger beschäftigt, sonst wird das zu global. Aber Einbringen kann man so was schon, finde ich. Und das Schöne dabei: Es kollidiert in keinster Weise mit dem offiziellen Midgard.

 

Euer

 

Bruder Buck

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Wegen Myrkgard habe ich mich intensiver um das Problem entstehender und vergehender Götter kümmern müssen und habe viel mit Jürgen darüber diskutiert. Hier die "offizielle" Sichtweise, so wie ich sie verstanden habe. Das Thema ist allerdings etwas komplex, so dass keine Gewähr dafür besteht, dass ich Jürgen aus meiner Erinnerung heraus exakt wiedergebe:

 

Götter entstehen durch Verehrung der Gläubigen (Es wird Sa frei). Auf diese Weise ist z.B. auch Vraidos entstanden. Das dauert aber Jahrhunderte! Darüber weiss auf Midgard aber eigentlich niemand (bis auf Ausnahmen wie z.B. Vraidos) bescheid.

 

Götter betreiben keine aktive Missionierung in anderen Sphären bzw. Ebenen. Das verhindern die Schicksalsmächte (was immer das auch sein mag - darüber weiss ich nichts). Es ist allerdings natürlich möglich, dass die Priester einer Gottheit dies aus eigenen Antrieb tun. Unterstützung erfahren sie aber durch ihre Gottheit keine.

 

Götter können werden indem man ihre Anhänger dezimiert. Ihnen wird durch weniger Verehrung ganz einfach weniger Sa zugeführt. Das dürfte z.B. in Eschar mit den Meketischen Göttern passiert sein. Ob Götter sterben können wenn man alle Anhänger getötet bzw. bekehrt hat weiss ich nicht.

 

Götter können aber auf Empyreischer Ebene vernichtet werden. Das ist auf Myrkgard während dem Krieg der Götter passiert. Wie das geneu vonstatten geht kann ich nicht sagen.

 

Durch Verehrung können sich Götter auch generell ändern. Das geht aber auch nur langsam über Jahrhunderte. Siehe dazu auch KanThaiPan und der Glaube an die Dunkle Dreiheit.

 

Viele Grüße

hj

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Zitat[/b] (HarryB @ 29 Okt. 2003,14:32)]Interessant wäre es, wenn die Figuren gerade die Endphase mitbekommen, wie ein normaler Mensch zum Gott wird. Aber so "einfach" wie Raistlin auf Krynn hat man es auf Midgard wohl eher nicht.

Ich glaube nicht, dass es solch eine überschreitbare, wahrnehmbare Grenze gibt. Es ist ein langer, langsamer Prozess.

 

Viele Grüße

hj

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Zitat[/b] (hjmaier @ 29 Okt. 2003,13:47)]Götter entstehen durch Verehrung der Gläubigen (Es wird Sa frei). Auf diese Weise ist z.B. auch Vraidos entstanden. Das dauert aber Jahrhunderte! Darüber weiss auf Midgard aber eigentlich niemand (bis auf Ausnahmen wie z.B. Vraidos) bescheid.

Ich hab' das auch immer so gesehen. Götter sind schlicht die Manifestierung der "Gesinnung" ihrer Anhängerschaft auf einer anderen Existenzebene. Deshalb gibt es "gute" und "böse" Götter. Ein Gott entsteht wenn lang genug an ihn mit genügend Intensität geglaubt wurde (es muß wohl sowas wie eine "kritische Masse" Sa geben). Erst dann sind auch Wundertaten durch Priester (=besonders starke Sa-Quellen) möglich.

 

Herzliche Grüße,

Triton

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Zitat[/b] (Eike @ 29 Okt. 2003,14:22)]Dass Götter pervertierbar bzw in ihrem Charakter durch den Glauben veränderbar sind hat sich eindrucksvoll in Nahuatlan ereignet.

Die Götter Nahuatlans sind in dieser Hinsicht ein besonders schwieriger Fall, der aber deshalb auch besonders interessant ist:

 

Es ja so, dass es außer den Nahauatlani in Nahuatlan noch eine ganz erheblich Exil-Nahuatlanische Gemeinschaft gibt, die die Götter in ihrer alten Form vereheren. Es steht für mich eindeutig fest, dass die Götter in gewissen Aspekten durch die Praktiken im Zeitalter der Mondjaguars verändert wurden. Allerdings stellt sich die Frage, inwiefern sich die alten Aspekte der Gottheiten, die zumindest bei Tolucan und Ixtanzantuh (?), Ahuatl (?) sowie Nahuhauqui erhalten haben, da diese ja weiterhin verehrt werden. Haben sich die Gottheiten gespalten? Sind sie in gewissem Sinne schizophren?

 

Mir scheint, die Weisen stehen hier vor einem schwer lösbaren Problem. Denn für mich steht außer Frage, dass zentrale dogmatische Grundsätze bei den beiden Arten der Verehrung trotz aller Veränderung noch gleich sind. Reicht diese Art der Veränderung um quasi neue Götter mit altem Namen hervorzubringen? Sind die heute in Nahualtlan verehrten Göttern dunkle Zwillinge der alten Götter? Oder sind Götter so schwer zu verstehende Wesen, dass sie gleichzeitig in der Frage der Menschnopfer dafür (neues Dogma) und dagegen (altes Dogma) sein können, weil Menschen ihren Willen grundsätzlich nicht als als Ganzes begreifen können?

 

Fragen über Fragen!

 

Gruß

 

Jakob

 

 

 

 

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Vielleicht ist das ähnlich wie bei einigen Wesen des Empyriums. Nämlich so, dass übernatürliche Wesen auf Midgard bestimmte Daseinsformen haben und sich quasi aus sich selbst heraus als Wesenheit duplizieren können auf bestimmte Regionen und Zeitfenster begrenzt.

Insofern ist die Schizophrenie der Götter wohl gar nicht so abwegig, nur kann ich mir vorstellen, dass es auch einen mehrdimensionalen Zeitaspekt gibt. Wer sagt denn dass Götter linear existieren?

Die Nahuatlani des Huaxal verehren die neuen pervertierten Götter, die Exil-Huatlani die alten Götter. Also ein und dieselbe Gottheit zu unterschiedlichen Zeitpunkt ihres Daseins zur selben Zeit auf Midgard.

 

Eike

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Zitat[/b] ]Sind sie in gewissem Sinne schizophren?

 

Menschen schaffen Götter so, wie sie selbst sind,

also auch mit ihren Nachteilen. Um es einfach auszudrücken:

Götter sind auch nur Menschen. smile.gif

 

"I will bow to the moon, bow to the sea,

bow to the love between you and me,

I will bow to the sun, bow to the land,

but never to a god, made in the image of man."

("Ten Commandments", New Model Army, Jahr weiß ich

gerade nicht...)

 

Shagrat

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Zitat[/b] (Eike @ 29 Okt. 2003,16:53)]Vielleicht ist das ähnlich wie bei einigen Wesen des Empyriums. Nämlich so, dass übernatürliche Wesen auf Midgard bestimmte Daseinsformen haben und sich quasi aus sich selbst heraus als Wesenheit duplizieren können auf bestimmte Regionen und Zeitfenster begrenzt.

Insofern ist die Schizophrenie der Götter wohl gar nicht so abwegig, nur kann ich mir vorstellen, dass es auch einen mehrdimensionalen Zeitaspekt gibt. Wer sagt denn dass Götter linear existieren?

Die Nahuatlani des Huaxal verehren die neuen pervertierten Götter, die Exil-Huatlani die alten Götter. Also ein und dieselbe Gottheit zu unterschiedlichen Zeitpunkt ihres Daseins zur selben Zeit auf Midgard.

 

Eike

Hi Eike,

 

wobei es auch so sein könnte, dass die Menschen unterschiedliche Aspekte einer Gottheit verehren, die stets und zu jeder Zeit in der Gottheit existent ist. Die sich aber nicht zwangsläufig zeigt.

Man könnte wenn man diese Annahme zu Grunde legt sogar theoretisieren, dass es letztendlich nur einen Gott gibt, der sich in den unterschiedlichsten und teilweise widersprüchlichen Aspekten seinen Gläubigen präsentiert. Dieser Gott ist aber so unglaublich komplex und abstrakt, dass jedes Verständnis seiner Präsenzform durch Menschen unmöglich ist. Daher verehren die Menschen ihn in seinen unterschiedlichen Facetten, was die Widersprüche für sie auflöst.

Wenn ich nun den Gedanken aufgreife, den Triton bereits vorher angesprochen hat:

Zitat[/b] (Triton Schaumherz @ 29 Okt. 2003,15:18)]Ich hab' das auch immer so gesehen. Götter sind schlicht die Manifestierung der "Gesinnung" ihrer Anhängerschaft auf einer anderen Existenzebene.

 

Dann ist dieser Eine, komplexe, facettenreiche, und abstrakte Gott nichts weiter als die Manifestation der Komplexität der menschlichen und Nicht-menschlichen Gesellschaft der Gläubigen und bei der angesprochenen kritischen Masse:

 

Zitat[/b] (Triton Schaumherz @ 29 Okt. 2003,15:18)]Deshalb gibt es "gute" und "böse" Götter. Ein Gott entsteht wenn lang genug an ihn mit genügend Intensität geglaubt wurde (es muß wohl sowas wie eine "kritische Masse" Sa geben).

 

...handelt es sich wahrscheinlich um die Menge der Gläubigen, die nötig sind um eine Oberfläche zu generieren, auf die sie ihren Glauben projezieren können. Wobei alte Oberflächen nur langsam wieder verschwinden aber es für Neue lange dauert bis sie erscheinen.

In diesem Sinne ist natürlich auch nie eine Gottheit tot, da sie ja alle nur die Facetten einer Gottheit sind, sondern die Facette ist verschwunden.

Legt man diese Annahme zugrunde, so bleibt noch festzustellen, dass auch die eine Gottheit nur als Wesen des kollektiven Bewußtseins existiert und somit der Gegenspieler auch in dieses Konzept miteinbezogen werden muss. Das würde dann heißen, dass die Dämonen und dunklen Gottheiten auch Teil dieses großen facettenreichen Konzeptes sind und wenn man es auf die Spitze treibt, kann man in dieser Anahme sogar das Wesen des Dweomer an sich erkennnen.

Dies wiederum würde bedingen, das die Existenz der Chaoswelten und der Ebenen der Ordnung und möglicherweise sogar der Mittelwelten nur aus der Tatsache heraus existieren, weil Wesen daran glauben. Nun stellt sich die verwirrende Frage, muss die unglaublich komplexe Gottheit an die Welt glauben, damit diese existiert oder existiert diese Welt oder die Gottheit unabhängig jeder Vorstellung, quasi faktisch??? confused.gif

 

 

Ciao

Birk crosseye.gif

 

<span style='font-size:3pt;line-height:100%'>Und mir stellt sich die Frage:

Was ist das Wesen des Spielleiters?</span>

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@Birk

Ist zwar ein mögliches Theoriegebäude, welches du gerne für dein Midgard verwenden kannst. Doch bei Midgard Dämonen und Götter unter einen Hut bringen zu wollen, ist schwierig. Dämonen und empyreische Wesensheiten gab es weit vor den Göttern, sie sind um ein Vielfache älter und nicht an Sa gebunden bzw. können damit nicht wirklich etwas anfangen. Götter sind eher eine zwergisch-menschliche Erfindung, um die ihnen unbegreifliche Umweld begreifbar zu machen. Ansonsten kann ich bzgl. der Götter nur auf HaJo Ausführngen (die Jürgen wiederzugeben versuchen) verweisen. Aber Götter, Gottwerdeung und dergleichen sind ein weites und m.E. noch nicht völlig abgestecktes Feld.

 

Ciao,

Dirk.

 

 

 

 

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Hi DiRi,

 

das schöne an dem Theoriegebäude ist, das es auf jeden Einwand eine Antwort bieten würde.

 

Ich könnte jetzt beispielsweise auf den Einwand antworten, dass das Sa gar nicht dazu dient eine Gottheit zu erschaffen, sondern nur eine Facette in der Entität herauszubilden, die dann als Gottheit fungiert.

 

Aber ich hab durchaus schon eingesehen, dass das zu weit führt. Wir bleiben schön bei unseren linearen Modellen (rechts Gut/links Böse, früher mächtig/heute tot). Das vereinfacht das Spiel und reicht als Theorem vollkommen aus!

 

Also, ich stimme dir, wenn auch mit Minderheitenvotum meiner gespaltenen Rollenspielerpersönlichkeit, zu!

 

So long

Birk crosseye.gif

 

 

 

 

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Grüsse,

 

Götter haben verschiedene Aspekte, die auch unterschiedlich verehrt werden können. Welcher überwiegt, kann natürlich durch die Art und Tiefe der Verehrung beeinflusst werden. Ich verweise nur auf die Götter der Zwerge, die eine "lichte" und "dunkle" Seite haben, aber sonst dieselben sind.

 

Gleiches kann man den huatlanischen Göttern unterstellen, wo eben die dunkle Seite die Oberhand bekam. Zudem gibt es auch noch die Theorie, wonach wenige echte und tiefe Gläubige ihrem Gott genauso viel Macht liefern können, wie viele oberflächlich Gläubige, die eher Lippenbekenntnisse abliefern.

 

TomKer

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Zitat[/b] (TomKer @ 06 Nov. 2003,23:47)]Gleiches kann man den huatlanischen Göttern unterstellen, wo eben die dunkle Seite die Oberhand bekam.

Das Problem bei den nahuatlanischen Göttern ist aber, dass es noch eine ganze Menge "alte" Glaubenangehörige gibt (im Exil), deren Wundertaten genauso funktionieren wie früher. Wenn die nahuatlanischen Götter im ganzen "verändert" wären, dürften die Sprüche dieser Priester eigentlich nicht mehr richtig funktionieren. Das ist aber ausweisliche des Quellenbuches nicht der Fall. Vielmehr funtkionieren sie nur im eigentlichen Nahualtlan nicht mehr. Offensichtlich ist die Wirkung von Göttern also auch ortsgebunden.

 

Im übrigen finde ich durchaus nicht, dass es zu jeder "guten" Seite der Götter auch eine "schlechte" geben muß (und umgekehrt) - wie es bei den Zwergen ist. Das ist meiner Ansicht nach viel zu sehr von der Überlegung geleitet, dass das Universum irgendwie im Gleichgewicht sein müsse. Davon halte ich wenig - schon deshalb, weil man dieses Gleichgewicht nicht messen kann.

 

Gruß

 

Jakob

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  • 1 Jahr später...

Ich sehe ein kleines Problem mit dieser Götterdarstellung. Es bedeutet nämlich, daß die Götter von den sie verehrenden Menschen abhängig sind. Das heißt die Götter werden aus reinem Selbstzweck ihre Gläubigen weder vernichten noch anders schlecht behandeln.

 

Ist eigentlich vollkommen konträr zu irdischen klassischen Göttern. Bei uns schuf Gott die Menschen und wir sind ihm deshalb auch was schuldig, in Midgard schaffen die Menschen die Götter. Folglich sind die Götter den Menschen eigentlich was schuldig.

 

Bei uns gab es oft Götter, die die Menschen aus Vergnügen, Zorn oder aus anderen Gründen diversen Katastrophen aussetzten ohne deswegen selbst an Macht einzubüßen. Dies ist auch einer der Gründe warum wir die Götter nicht nur verehren sondern uns auch vor ihnen fürchten. Wir opfern ihnen Dinge um ihren Zorn nicht heraufzubeschwören.

 

In Midgard würde sich jeder Gott schön ins eigene Fleisch schneiden, wenn er Katastrophen größeren Ausmaßes über seine Gläubigen schicken würde. Ihr Tod würde mit einem Machtverlust seinerseits verbunden, da er in Zukunft ihr Sa nicht mehr erhält.

 

Folglich wird er es nicht so oft (wenn überhaupt) tun wie die Götter auf der Erde. Folglich sollte man sich überlegen welchen Einfluß dieser Mangel an göttlichen Katastrophen auf die Beziehung der Menschen auf Midgard zu ihren Göttern hat.

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Die Frage ist, ob z. B. Ormut sich der "Abhängigkeit" von seinen Anhängern bewußt ist. Ich vermute nein, daher wird sich Ormut so verhalten als wenn er die Menschen geschaffen hat. Vielleicht stimmt es ja auch? ;)

 

All diese Theorien gibt es ja von mehrenen Sichtpunkten: Die Gläubigen, die Götter, Magietheoretiker auf Midgard, Regelfreaks, normale Spieler usw.

 

Solwac

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Zitat[/b] (HarryB @ 29 Okt. 2003,14:32)]Interessant wäre es, wenn die Figuren gerade die Endphase mitbekommen, wie ein normaler Mensch zum Gott wird. Aber so "einfach" wie Raistlin auf Krynn hat man es auf Midgard wohl eher nicht.

Ich glaube nicht, dass es solch eine überschreitbare, wahrnehmbare Grenze gibt. Es ist ein langer, langsamer Prozess.

 

Viele Grüße

hj

Hei !

 

Der Thread ist zwar schon uralt ....

Zu dem Thema gibt es ein interessantes Abenteuer:

"A Rose for Talakara", erschienen Sep/Okt 1990 in der Zeitschrift Dungeon.

Dort versucht eine Zauberin Unsterblichkeit dadurch zu erlangen das sie sich anbeten läßt um so zu einer Göttin zu werden. Nachdenklich wurden die Spieler hier als sie bemerkten das diese Priester bereits einige göttliche Wundertaten beherrschten, was allerdings daran lag dass ....

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Moin Klaus,

 

Ich sehe ein kleines Problem mit dieser Götterdarstellung. Es bedeutet nämlich, daß die Götter von den sie verehrenden Menschen abhängig sind. Das heißt die Götter werden aus reinem Selbstzweck ihre Gläubigen weder vernichten noch anders schlecht behandeln.

 

Auch ein Ritter in Alba ist von seinen Leibeigenen abhaenig, trotztem schlafen diese Leibeignenen auf Stroh und nicht auf Seide, und wenn sie nicht gehorchen, so werden sie geschlagen. Der zornige Gott des Buches auf den den du anspricht, hat doch mit seiner Methode erfolg gehabt. Immer mal wieder grosse Katastrophen auf die Nachbarn wie Aegypten, Sodom, Gomorrah oder Babylon damit die wissen wo's lang geht, und kleinere Katastrophen fuers eigene Volk, damit die mal wieder inniger beeten. Frueher waren es Heuschrecken, heute sind es brennende Oelfelder. Ich bin sicher, dort wo die Oelfelder brennen wird inniger gebetet. Aber lass uns lieber zurueck zu Midgard kommen, sonst werd ich zu polemisch am fruehen morgen. :whatsthat:

 

Ich hab als Craig Patfield PW/Vraidos haeufiger darueber nachgedacht, was Goetter eigendlich sind, und wie sie entstehen. Ich hab derzeit 3 Theorien und vermute : sie sind falsch.

 

1 - Viele menschliche Kulturen haben einen Ahnenkult. Die Urne mit Asche von der Grossmutter auf der Fensterbank mit dem Schaelchen Reiswein davor oder der Schrumpfkopf am Guertel mancher Twyneddin zeigen wie Ahnenkult funktioniert. In manchen primitiven Kulturen sind diese Ahnengeister fast so maechtig wie Goetter. Es ist nur noch ein kleiner Schritt, der aber in diesen Kulturen fast nie vorkommt, weil jede Grossmutter wird irgendwann von Ihrer Tochter abgeloest, und jeder Schrumpfkopfsammler stirbt irgendwann, und wird dann selber zum Schrumpfkopf. ( Betreiben wir Vraidos Priester also nur einen komplexen Ahnenkult :lookaround: )

 

2 - Vraidos war ein Magier. Kein Macht bessener, wie die meisten anderen, sondern einer der den Zweig des Wissens zur Volkommenheit studiert hat. Nun ist, wie die meisten Machtmagier zum Glueck nicht wissen, der Zweig des Wissens der kuerzeste Weg zur Unsterblichkeit. Vraidos brauchte also nur einen Weg zu finden um als Wanderseele Sa zu emfangen, um zum Gott zu werden, und seine Gaben, sind in Wirklichkeit die Folgen einer kurzen Besessenheit. ( Wenn ich das zu laut sage, schleift mich mein eigener Orden zur intollerantesten Kirgh Albi und bittet um Holz :-p )

 

3 - Es gibt nur die Dualitaet. Alle Goetter sind aus dieser Dualitaet geschaffen, weil jeder Mensch versucht, sich ein Bild von seinem Gott zu machen. Doch die Dualitaet war vor den Menschen da, und existiert auch in anderen Ebenen, auf anderen Welten. Daher sind alle Welten nur ein grosses Spiel, in dem es darum geht " Das gute ist nur gut, wenn das boese einfacher ist ". ( Mit dieser Version darf ich mich in Eschar und Aran, oder bei Druiden blicken lassen - aber was wuerde mein Orden dazu denken :music: )

 

ciao,Kraehe

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Krähe,

"Auch ein Ritter in Alba ist von seinen Leibeigenen abhaenig, trotztem schlafen diese Leibeignenen auf Stroh und nicht auf Seide, und wenn sie nicht gehorchen, so werden sie geschlagen. "

 

Das stimmt schon, allerdings ist die Abhängigkeit eines Ritters nicht dermaßen stark, daß er vollkommen seiner Macht oder gar seiner körperlichen Existenz beraubt werden würde, wenn ihm seine Untertanen verloren gehen. Er ist vielleicht an Gütern ärmer, hat aber trotzdem noch sein Leben und seine Ideale. Mit einem Wort er existiert auch ohne Diener weiter. Eben weil ihn seine Diener nicht erfunden haben, sondern weil er von selbst existiert ohne ihre Hilfe. Midgard Götter sind da anders. Sie werden von ihren Dienern geschaffen und verschwinden scheinbar wenn diese wieder weg sind.

 

Wenn Midgard Götter nur Ausgeburten der Kraft der Menschen sind, so nimmt man ihnen einen großen Teil ihrer klassischen Existenzberechtigung, z.B. als Schöpfer der Welt. Und wenn die Götter die Welt nicht schufen, wer war es dann? Mr. X? Zweifel am Verehrungsanspruch und der Legitimation der Götter sind dann mehr als berechtigt.

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Krähe,

"Auch ein Ritter in Alba ist von seinen Leibeigenen abhaenig, trotztem schlafen diese Leibeignenen auf Stroh und nicht auf Seide, und wenn sie nicht gehorchen, so werden sie geschlagen. "

 

Das stimmt schon, allerdings ist die Abhängigkeit eines Ritters nicht dermaßen stark, daß er vollkommen seiner Macht oder gar seiner körperlichen Existenz beraubt werden würde, wenn ihm seine Untertanen verloren gehen. Er ist vielleicht an Gütern ärmer, hat aber trotzdem noch sein Leben und seine Ideale. Mit einem Wort er existiert auch ohne Diener weiter. Eben weil ihn seine Diener nicht erfunden haben, sondern weil er von selbst existiert ohne ihre Hilfe. Midgard Götter sind da anders. Sie werden von ihren Dienern geschaffen und verschwinden scheinbar wenn diese wieder weg sind.

 

Wenn Midgard Götter nur Ausgeburten der Kraft der Menschen sind, so nimmt man ihnen einen großen Teil ihrer klassischen Existenzberechtigung, z.B. als Schöpfer der Welt. Und wenn die Götter die Welt nicht schufen, wer war es dann? Mr. X? Zweifel am Verehrungsanspruch und der Legitimation der Götter sind dann mehr als berechtigt.

Ich denke, du gehst hier zu aufgeklärt an die Sache.

 

Die Menschen erschaffen die Götter nicht bewusst. Soll heissen, da sitzt nicht einer und sagt: "So, ich erschaffe mir jetzt einen Gott.- Bumms, da ist er. - Moment, wenn ich den Gott selber erschaffen habe, wer hat dann die Welt entworfen?"

 

Ich denke viel mehr, dass es ein schleichender Prozess gewesen ist. Der Mensch sieht die Sonne und denkt sich: "Gute Güte, welche strahlende Gestalt läuft da immer über den Himmel und sorgt dafür, dass es hell ist? - Der oder die ist bestimmt für die Entstehung der Welt verantwortlich." Mit dem ersten Gedanken entsteht quasi vom Menschen unbemerkt der Gott, der für den Menschen schon immer da war, aber solcher noch nicht identifiziert wurde. Mit dem zweiten Gedanken entsteht dann quasi der Schöpfungsmythos, der von den Vorstellungen der Menschen geprägt und ausgebaut wird, bis kein Widerspruch mehr kommt. "So muss es gewesen sein!". In unserer realen Welt würden wir das eine Theorie nennen.

 

Mag sein, dass einige hochrangige Priester wissen, wie es wirklich ist. Vielleicht wissen auch noch ein paar Magier und Magister bescheid, aber der überwiegende Teil der Midgardvölker wird nicht wissen, dass sie selbst für die Entstehung der Götter verantwortlich sind. Alles andere wäre Ketzerei.

 

mfg

Detritus

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