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Magiergilden


Tanelorn

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Tach auch,

 

am Montag habe ich mit meiner Gruppe "Des Zaubermeisters Erben" begonnen und im Verlauf des Abends ergab sich die Frage, wie sich eigentlich Magier, genauer gesagt die Gilden finanzieren?

 

Fast immer sind sie als weltfremde Gelehrte in ihren Elfenbeintürmen oder Mächtige, die es nicht nötig haben sich mit dem gemeinen Volk abzugeben dargestellt. Nur werden auch sie eine Menge Geld brauchen für den Bau ihrer Türme und Häuser, die seltenen Materialien und exotische Zutaten für ihre magischen Experimente, ganz zu schweigen vom profanen täglich Brot und den Löhnen für die Bediensteten.

 

Klappt das rein durch Dienstleistungen? Magie gilt ja allgemein als ziemlich teuer, wer soll denn das bezahlen? Auch einen ständigen Verkauf von kleinen Diensten oder magischen Gegenständen, so eine Art täglichen Markt oder Basaar bei jeder Gilde, kennt man nicht.

 

Ich habe immer den Eindruck, dass viele Spieler sie mit heutigen Universitäten vergleichen, die mit viel Geld vom Staat, d.h. aus Steuern, finanziert werden. Das passt aber nun mal nicht zu den üblichen pseudomittelalterlichen, fantastischen Gesellschaften.

 

Welche Erklärungen habt ihr dafür? Gibt es private Gönner, z.B. Könige und Fürsten, die eine Magierakademie für ihre Zwecke unterhalten (typisch wären da Alchimisten, die Gold für die Staatskasse machen sollen). Damit sind sie natürlich diesem Fürsten verpflichtet und keineswegs so unabhängig, wie es viele Spieler gerne sähen. Haben die Magiergilden großen Landbesitz, so wie die Kirche bei uns im Mittelalter? Oder muss jeder Student selber zahlen, was aber nur wirklich Begüterten möglich sein dürfte?

 

Gruß Tanelorn

Geschrieben

Hallo!

 

Als allererstes wird die Gilde von ihren Mitgliedern jährliche Beiträge verlangen. Und auch Lehrlinge und Studenten werden wohl Gebühren entrichten müssen. Dazu kommt, daß sie als Lehrmeister für Zaubersprüche und damit verwandte Tätigkeiten tätig werden. Hier lassen die Zauberer unter den Spielfiguren ihr Gold, wenn sie einen neuen Zauber lernen.

Zusätzlich wird die Gilde ihre magischen Dienste anbieten, sei es in Form von Amuletten und Talismanen, sei es als Anlaufstelle bei der Identifizierung von Tränken, Zauberwerk und magischen Waffen. Dazu können die Einrichtungen der Gilde gegen Gebühr auch von ortsfremden Zauberern benutzt werden, so z.B. Bibliotheken und Labore.

In den Küstenstaaten ist es z.B. so, daß auch sämtliches Zauberwerk von der dort ansässigen Gilde, dem Konvent, lizensiert sein muß, was allerdings wiederum gegen Gebühr erfolgt. Unlizensiertes Zauberwerk wird beschlagnahmt und kann dann mit deutlichem Gewinn verkauft werden.

Es spricht aber auch nichts dagegen, daß eine Gilde Handelsbeziehungen unterhält, wobei hier besonders Zaubermaterialien u.ä. von Interesse sein dürften. Und möglicherweise hält sie ihre Mitglieder auch an, aktiv im Sinne der Gilde zu arbeiten, und erbeutete Artefakte, Gold etc. der Gilde im Gegenzug für Unterweisung zur Verfügung zu stellen.

Allerdings denke ich, daß der Großteil der Finanzierung über den Verkauf magischer Dienstleistungen und Artefakte laufen wird (wenn man mal von Ausnahmen, wie dem Konvent, der über die Lizenzen ebenfalls viel einnehmen wird, absieht).

 

MfG

 

- Lars

 

 

 

 

Geschrieben

Nur ein Beispiel:

Der Covendo Mageo de Cevereges Lidrales aus den Küstenstaaten (die größte Magiergilde überhaupt) finanziert sich folgendermaßen:

1. Einnahmen durch den Verkauf von Zauberwerk an Magi oder gewöhnliche Sterbliche (Haupteinnahmequelle)

2. Freie Städte oder Fürsten, die sich der Dienste eines Konvent-Zauberers versichert haben, zahlen je nach Können des Betreffenden eine angemessene Summe an den Konvent, die aber nicht die Entlohnung des Magus selbst enthält.

3. Der Magische Dreizehnte, eine Abgabe, die alle Zauberer entrichten müssen, die einem Gewerbe nachgehen. (sozusagen eine Einkommenssteuer)

4. Registriergebühren für magische Artefakte, die über die einfachsten Gegenstände hinausgehen.

5. Geldstrafen, die aus dem Privileg des Konvents resultieren, Niederes Recht zu sprechen. (auch nicht wenig... wink.gif )

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Geschrieben

ich glaube daß das Zauberwerk an und für sich schon so teuer ist, daß sich die Magiergilden über den Verkauf von einigem Zauberwerk ganz gut über Wasser halten können. Ansonsten stimme ich dem oben genannten zu.

 

Toras

Geschrieben

Bei Tanelorn lese ich zwischen den Zeilen gewisse Zweifel, ob der Verkauf von magischen Artefakten bei diesen Preisen wirklich Haupteinnahmequelle sein kann. Sie sind ja so teuer, dass sie sich nur wenige Menschen leisten können. Diese wenigen Händel aber sollen eine Haupteinnahmequelle darstellen?

 

Das Problem findet durchaus diskussionswürdig:

 

 

Tharon

Geschrieben

Jetzt müßte man auch mal auflisten, welche Ausgaben der Covendo hat, und ausrechnen, ob diese durch die Einnahmen auch gedeckt sind. Hm, müssen sie ja wohl, sonst wäre die Gilde ja schon pleite. smile.gif

 

Interessant fände ich aber schon zu wissen, wie diese Rechnung aussieht. Hält sich die Gilde grade so über Wasser, oder macht sie vielleicht sogar Gewinn und ihre Mitglieder werden immer reicher? Wahrscheinlich letzteres, da sie ja sowas wie ein Monopol auf Magie besitzen, d.h. nicht der Markt, sondern die Gilde bestimmt die Preise für Artefakte und Dienstleistungen. Es sei denn, es gibt einen bürokratischen Wasserkopf, der den Gewinn wieder auffrißt.

 

Herzliche Grüße,

Triton

Geschrieben

Jaja, Midgard und die Magiergilden! Für mich ein ungelöstes Problem: Midgards Stärke sind die irdischen Vorbilder, mittels derer man sich die Kulturen dort leicht vorstellen kann; hinsichtlich der Magiergilden versagen solche Vorbilder natürlich vollständig. Zudem erklärt JEF im Vorwort des Arkanum, daß der Einfluß der Magie auf die Welt Midgard eigentlich gering gehalten werden soll, damit das irdische Vorbild nicht zu stark verfälscht wird. Wie verträgt sich das mit dem Handel mit Magie? Wie können die Magier sich einen Markt für magische Gegenstände und Dienstleistungen erschließen, wenn der Großteil der Bevölkerung Magie ablehnend gegenübersteht?

 

Ich behelfe mir damit, daß Magie nur für einen elitären, aufgeschlossenen und risikofreudigen Teil der Gesellschaft interessant ist, zu dem auch die Abenteurer gehören. Diese Leute sind reich genug, um die hohen Preise für magische Angebote zu zahlen. Also: Magiergilden machen nur selten Geschäfte, dann aber zu unverschämt hohen Preisen. Die regelmäßige Finanzierungsgrundlage stellen hingegen wohl Mitgliedsbeiträge dar. Dabei kann ich mir vorstellen, daß ähnlich wie bei Studentenverbindungen die "alten Herren" freiwillig höhere Beiträge um der Forschung willen leisten. Bei den alten, mächtigen Magiern dürfte so mancher sein, der es - ähnlich einem Abenteurer - durch so manche wundersame Geschichte mit Hilfe seiner magischen Kräfte zu enormen Reichtum gebracht hat. Beispiele können der ehemalige Berater des Königs sein oder der Fernreisende, der eine einzige, lukrative Expedition mit angeführt hat. Gerade die von Tanelorn angeführten Erben des Zaubermeisters sind Persönlichkeiten, die wahrscheinlich in die verschiedensten Angelegenheiten verwickelt waren, bei denen sie so manche Kostbarkeit errungen haben, so daß sie nun märchenhaft reicht sind.

 

Grüße,

 

Hendrik

Geschrieben

</span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Hendrik Nübel @ Okt. 17 2002,21:06)</td></tr><tr><td id="QUOTE">[...]Also: Magiergilden machen nur selten Geschäfte, dann aber zu unverschämt hohen Preisen. Die regelmäßige Finanzierungsgrundlage stellen hingegen wohl Mitgliedsbeiträge dar.[...]<span id='postcolor'>

Nun, ich vergaß oben eine Quellenangabe. Die von mir gemachten Aussagen stammen aus dem GB 24 (S.12) und sind somit also ziemlich "offiziell". Ach ja, und im Manuskript des Küstenstaaten/Valian-QB wird dem bislang auch nicht widersprochen.

 

Daraus schließe ich, dass der Verkauf von Zauberwerk wohl doch etwas größer ist. Und zumindest für den Covendo die Haupteinahmequelle ist.

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Geschrieben

@ Rosendorn: Hinsichtlich des Convendo hast Du natürlich recht. Ich wollte dem auch gar nicht widersprechen. Meine Ausführungen waren vielmehr allgemein gehalten und beziehen sich insbesondere auf Länder außerhalb der Küstenstaaten. Die Küstenstaaten selbst sind ziemlich magielastig, so daß dort andere Maßstäbe gelten. Im Arkanum ist ja z. B. ausdrücklich angegeben, daß dort Runenstäbe regelmäßig verkauft und auch im Alltag eingesetzt werden, z. B. Wasserstrahl zum Feuerlöschen. Ich bin sehr gespannt auf die Umsetzung im QB, weil hier wieder Konflikte mit dem irdischen Vorbild auftreten. Daher habe ich die Küstenstaaten bisher auch größtenteils gemieden und auch in meine obigen Überlegungen nicht einbezogen.

 

Daß im übrigen meine Gedanken höchst subjektiv und nicht der Weisheit letzter Schluß sind, sollte eigentlich klar sein.

 

Grüße,

 

Hendrik

Geschrieben

</span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Hendrik Nübel @ Okt. 17 2002,22:57)</td></tr><tr><td id="QUOTE">Im Arkanum ist ja z. B. ausdrücklich angegeben, daß dort Runenstäbe regelmäßig verkauft und auch im Alltag eingesetzt werden, z. B. Wasserstrahl zum Feuerlöschen. Ich bin sehr gespannt auf die Umsetzung im QB, weil hier wieder Konflikte mit dem irdischen Vorbild auftreten.<span id='postcolor'>

Die magische Feuerwehr! Das wird ja immer verrückter mit diesen Küstenstaaten! Von wegen JEF und "...auf Midgard spielt die Magie eine untergeordnete Rolle..." wink.gif

 

Triton

Geschrieben

</span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Triton Schaumherz @ Okt. 17 2002,23:03)</td></tr><tr><td id="QUOTE">Von wegen JEF und "...auf Midgard spielt die Magie eine untergeordnete Rolle..." wink.gif<span id='postcolor'>

*Seufz* Du sprichst mir aus der Seele! Wenn das so weiter geht, könnte ich rein von der Magielastigkeit bald D&d spielen.  dozingoff.gif

 

Euer

 

Bruder Buck

Geschrieben

Ich sehe es eigentlich wie JEF. Magie spielt auf Midgard eine untergeordnete Rolle. Die Küstenstaaten bilden nur insoweit eine etwas andere Rolle, da dort Magie mehr oder weniger staatlich organisiert (jaja, der Convendo ist nicht direkt eine staatliche Organisation) wird. Selten ist Magie aber auch in den Küstenstaaten. Selbst in den Küstenstaaten wird ein Zauberer argwöhnisch begutachtet wenn plötzlich einen Tag nach seinem eintreffen im Dorf die Milch sauer wird.

 

Man darf nie vergessen: Abenteuer und Charaktere stellen immer Ausnahmesituationen in der Spielwelt dar.

 

Viele Grüße

hj

Geschrieben

Ich denke, daß, wie schon mehrfach angeklungen, die Gilden durch Handel, Lehrgelder, Rechsprechung, Dienstleistungen,

Mitgliedsbeiträge und Sponsoren, Erbschaften Verstorbener oder Verurteilter Zauberer.

 

Wenn man sich das Arkanum (S.260: Alchimistische Zaubermittel) durchliest, liegt doch nahe, daß der Hersteller von Trünken oder Pulvern einiges einbehält.

D.h. die angegebenen Kosten verringern sich, ein Trank verkauft und einen weiteren für sich selbst. Den kann man auch verkaufen.

Die Kosten der Gilde schrumpfen, die Einnahmen steigen.

 

Eine Magierin, liefert alles ab, was sie auf ihren Abenteuern findet, denn schließlich gebührt der Gilde ein Großteil der Eroberungen/Entdeckungen.

Das hat schon was, von einer Studentischen Verbindung.

 

Man sollte die Einnahmen durch Lehrgelder auch nicht unterschätzen.

Vermutlich wird ein wohlhabender reichlich zahlen und ein armer, aber sehr talentierter, wenn man ihn überhaupt entdeckt, finanziert werden muß.

 

So war das bei der oben erwähnten Magierin, arm, talentiert, wurde gratis ausgebildet, liefert aber alles ab. D.h. die Ausbildung hat sich also schon gelohnt, obwohl kein Lehrgeld gezahlt wurde. Mittlerweile geht die Dame auf Grad 7 zu.

 

Spruchrollen: kosten viel, verkürzen die Lerndauer aber erheblich

Kosten: x GS, Verkaufspreis: (bei mir) mindestens 3x GS.

 

Ich denke die Finanzierung der Gilden ist gesichert.

Geschrieben

</span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Hendrik Nübel @ Okt. 17 2002,22:57)</td></tr><tr><td id="QUOTE">@ Rosendorn: Hinsichtlich des Convendo hast Du natürlich recht. Ich wollte dem auch gar nicht widersprechen. [...]

Daß im übrigen meine Gedanken höchst subjektiv und nicht der Weisheit letzter Schluß sind, sollte eigentlich klar sein.<span id='postcolor'>

@Hendrik: Ich hatte Dein Posting nur zum Anlass genommen, die Quellenangabe nachzureichen. Habe es auch nicht als Affront oder Ähnliches verstanden.

 

Nichts für ungut!

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Geschrieben

Vielen Dank,

 

die Regelung in den Küstenstaaten klingt sehr interessent. Da bin ich doch mal recht gespannt auf das angekündigte Quellenbuch. Das läßt sich bestimmt auch für andere Welten so übernehmen.

 

Gruß Tanelorn

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