Tukaram Geschrieben 26. November 2001 report Geschrieben 26. November 2001 Guten Tag Da bekanntlich im Mittelalter kaum jemand befugt war Waffen zu tragen, (Adlige) interessiert es mich, wie ihr es in euren Gruppen handhabt. Bei uns gibt es ein paar Städte, in denen Die Gruppe ihre Waffen bei der Stadtwache deponieren muss, oder eine teure Erlaubnis kaufen. (Übernommen aus dem Abenteuer Caramon der Cavalier) Gibt es bei euch Verbote, Auflagen, Ausnahmen... Weiter interessiert mich, ob es euerer Meinung nach "verpönte" Waffen gibt. (Beispiel: die Rüstung eines Schlachtenwüter würde kein ehrbarer Krieger benutzen) Wird in gewissen Regionen die Benützung spezieller Waffengattungen als ehrlos gesehen. (Hab mal gehört, dass im Mittelalter irgend ein Papst die Armbrust verbieten liess; angeblich wegen der Kreuzform, in Wahrheit wahrscheinlich aus taktisch-politischen Gründen.) Gruss Tukaram
Nixonian Geschrieben 26. November 2001 report Geschrieben 26. November 2001 Also, ich habs meistens so geregelt: In "zivilisierten" Gegenden gibt es bestimmte Beschränkungen. Z.B. in Alba hab ich meistens, als SpL, "schwere" Waffen (also alles über Dolch ) und Rüstungen über LR in Städten "verboten", in der von dir oben beschriebenen Weise. Das ab dem Zeitpunkt, wo mir der Tidford-Band in die Hände fiel und ich mir erstmals überlegte, wie zerschundene, in Eisen geschweißte und mit schartigem Bihänder bewaffnete Abenteurer auf "normale" Stadtbürger wirken müssen In den Küstenstaaten kann eine Bewaffnung (vor allem ab einem gewissen gesellschaftlichen Status) sogar erwünscht sein (Rapier o.ä) In KTP ists gesellschaftlich verpönt, in Waeland " gehört" eine gewisse Wehrhaftigkeit zum freien Bürger (wie im "Wilden Westen" ) etc. Ich orientier mich also grob an meiner Vorstellung von der jeweiligen Kultur. Und Stadtbüttel an den Toren sind sowieso immer eine gute Möglichkeit, die Gruppe ein bißchen zu ärgern : Habt ihr eine Erlaubnis dies und jenes einzuführen? Ich muß erst unseren Stadtmagus (Prior...) befragen, ob an diesen Dingen nicht schwarze Magie hängt, Ihr müßt soundsoviel zahlen, um das mitzuführen...
Tukaram Geschrieben 26. November 2001 Autor report Geschrieben 26. November 2001 Seh ich eigentlich auch so, wobei eigentlich auch streng nach lokalität unterschieden werden sollte. In einer Hafenkneipe schauen die Leute vielleicht nicht so genau, wie auf dem Markt, im Tempel oder gar bei festlichen Anlässen. (Ist natürlich wieder stark von den Regionen abhängig.) Gruss Tukaram
Odysseus Geschrieben 26. November 2001 report Geschrieben 26. November 2001 Und man muß wohl noch beachten, ob da ein schwerbewaffneter Ausländer oder ein Einheimischer durchs Stadttor getrabt kommt... Außerdem dürfte auch noch der gesellschaftliche Rang eine Rolle spielen. Ein albischer Krieger darf in meiner Gruppe in Alba auch in Städten sein Langschwert tragen. Praktisch als verbrieftes Kriegerrecht... Und ein albischer Adliger wird von der Stadtwache wohl auch nicht angehalten... Im Tidford- und Corrinisbuch wird (glaube ich) auch erwähnt, das man seine Waffen auf dem Weg zum Gasthaus (beim Betreten der Stadt) und beim Verlassen der Stadt ohne 'Aufpreis' tragen darf. Während man in der Stadt wohnt, muß man sie aber im Zimmer lassen... Best, der Listen-Reiche
Norden Geschrieben 27. November 2001 report Geschrieben 27. November 2001 Es gab' auch Regeln für das verknoten von Waffen. So das ein Schwert eben nicht in Rage gezogen werden konnte. Ebenso gab's natürlich toll aussehende Knoten, die sehr leicht zu öffnen waren. Gute "Seilkunst" Anwendung... Norden
Abd al Rahman Geschrieben 27. November 2001 report Geschrieben 27. November 2001 Obwohl ich eher ein Vertreter der 'realistischen' Spielweise bin, ignoriere ich die Tatsache, dass eigentlich die Charaktere ihre Waffen/Rüstungen oft eigentlich nicht tragen dürften. Meinen Spielern wäre eine solche Spielweise zu nah an der Realität. Viele Grüße hj
Detritus Geschrieben 27. November 2001 report Geschrieben 27. November 2001 Ehrlich gesagt ich ignoriere das meistens auch, vor allem wenn ich an die endlosen Diskussionen denke, die einer solchen Maßnahmen folgen. Man denke nur an bestimmte Charakterklassen: Z.B. Ordenskrieger mfg Detritus
Akeem al Harun Geschrieben 27. November 2001 report Geschrieben 27. November 2001 Bisher haben wir das auch nicht so sehr berücksichtigt. Zumal sich unsere Gruppe (innerhalb der Abenteuer) auch selten in Städten rumtreibt...
Glenn Geschrieben 27. November 2001 report Geschrieben 27. November 2001 Also in unserer Gruppe wendet der Gm diese Regel (natürlich! ) an. Das bedeutet, daß alle Chars bis auf ihre Dolche und Fäuste auf Waffen verzichten "dürfen". Ha, Ha, Ha. Dadurch werden Stadtabenteuer ziemlich gefährlich, da die üblen Gesellen der betreffenden Stadt sich im Normalfall wenig um die Vorschriften der Obrigkeit kümmern und auch eher einen Weg kennen, etwaige Kontrollen zu umgehen. Also: unsere Gruppe hat blos Dolche, die Straßenräuberkombo hat LS, Streitkolben, Kurzschwert etc. Also kann so ein Stadtabenteuer richtig gefährlich werden, es sei denn man wird auf dem Weg von oder zur Unterkunft angegriffen, was aber noch nie passiert ist. Ach ja: Rüstungen sind natürlich auch verboten... Glenn
Kazzirah Geschrieben 27. November 2001 report Geschrieben 27. November 2001 Na ja, es hängt, wie gesagt, davon ab, in welcher Region sich die Abenteurer aufhalten... Natürlich gibt es gewisse Tabus. Und gewisse Waffen sind regional schlicht unüblich und werden auch entsprechend aufmerksam uns skeptisch beurteilt. Hinzu kommt natürlich, wie die jeweilige Gruppe /der jeweilige Char daherkommt. Ich würde natürlich auch einem ehemaligen Leibeigenen das Waffentragen erlauben, wenn er es schafft, die natürliche Überheblichkeit des albischen Kriegers rüberzubringen (und dazu noch entsprechend gekleidet ist). Während selbst ein Mitglied des Hochadels vereinzelt Probleme bekommen dürfte, wenn es in zerrissener Kleidung daherkommt, aber seinen magischen Bihänder in der Corrinis herumtragen will. Er könnte es ja jemandem gestohlen haben...
Tukaram Geschrieben 27. November 2001 Autor report Geschrieben 27. November 2001 Ich habe mich vom Gedanken anregen lassen, wie unglaublich die Abenteurer nach einem Kampf aussehen, in die Stadt reiten, blutverkrustet und dreckig und die Leute reagieren kaum darauf. (würde man in diesem Zustand überhaupt in Badehäuser gelassen...) Schlimmer wirds, wenn die Gruppe in genau in diesem Zustand zum Schmied, Thaumaturgen oder auf den Markt latscht um ihre vom BöFei abgeknöpften Beutestücke zu verscherbeln. Sei naiv, wer da nicht an Raubritter denkt... Gruss Tukaram
Florian Geschrieben 27. November 2001 report Geschrieben 27. November 2001 Hallo zusammen, zugegebenermaßen lasse ich diesen Aspekt auch meistens weg, aus Gründen der Einfachheit. Meist ist das mir (oder meinen Spielern zu umständlich). Realitätsnähe ist aber gut. Wenn ich es dann doch beachte, dann handhabe ich das so, dass in Städten schwere Waffen (naja, ein Langschwert darf es dann schon sein) und schwere Rüstungen (PR oder mehr) nicht mitgeführt werden dürfen. Ob sie dann bei der Stadtwache abgegeben werden (und dann auf mysteriöse Weise verschwinden Eine gute Methode, um die eine oder andere zu mächtige Waffe aus dem Spiel zu schaffen, neben ausbrennen natürlich) entscheide ich nach Situation. Verpönte / Verbotenen Waffen gibt es bei mir allerdings schon. Dazu zählt alles, was dem Prinzip des ehrenhaften Kampfes in extremer Weise widerspricht (v.a. Waffen mit Wiederhaken u.Ä.) Das hindert meine Spieler aber nicht daran, trotzdem welche zu besitzen. Allerdings finde ich, sollte es allgemein schon so sein, dass Charaktere ihre Ausrüstung mitführen dürfen (in anderen Rollenspielen wie z.B. Shadowrun kann man ja schon wegen einem einfachen Messer Monate hinter Gitter kommen). So eine penible Regelung passt meiner Meinung nach nicht zu Charakter von Midgard. Gruß, Florian
Odysseus Geschrieben 27. November 2001 report Geschrieben 27. November 2001 Andererseits regt die mangelnde Auswahl an Waffen in einer Stadt vielleicht die Helden dazu an, eher ihr Hirn zu gebrauchen, um ein Problem zu lösen... Bei uns hat sich die 'Waffenabgaberegel' in Städten zumindestens positiv auf das Rollenspiel ausgewirkt! Außerdem wird so auch der Unterschied zwischen Dungeon, Wildnis und Stadt im Abenteuer deutlicher hervorgehoben... Es grüßt, der (seeeehr-realistisch-bis-lästig-meisternde ) Listen-Reiche
Leachlain ay Almhuin Geschrieben 15. Juni 2012 report Geschrieben 15. Juni 2012 Weil es gerade in einem anderen Strang hochkam: [...]und zweitens in höher zivilisierten Umgebungen, wie Städte, das Gewaltmonopol von Obrigkeit und Unterwelt stärker auszulegen. Wenn man als Abenteurer in Corrinis noch nicht einmal mehr einen Dolch (Dolch!, nicht das kleine Messer) mit sich führen darf, dann werden diese Techniken um einiges interessanter. In meinem Midgard sind in Städten Nahkampfwaffen bis zum Langschwert, Fernkampfwaffen bis (Lang-)Bogen/le Armbrust und Rüstungen bis max Kettenhemd. Es mag besondere Regionen innerhalb der Städte geben (Wohnort des Fürsten), wo das ganze noch einmal eingeschränkt wird, aber im Großen und Ganzen halte ich das recht frei. In einigen Regionen, wie zB. in Städten in Rawindra muss man allerdings Angehöriger der Kriegerkaste sein, um Waffen in den Städten tragen zu dürfen, und diese sind dann ja auch eher Zierden als Waffen.
Kazzirah Geschrieben 15. Juni 2012 report Geschrieben 15. Juni 2012 Ich kann mir eigentlich in keiner Region Midgards ernsthaft vorstellen, dass die Obrigkeit auch nur ansatzweise ein Gewaltmonopol durchsetzen kann, häufig wohl auch nicht will. Am nähesten dürfte denen noch KanThaiPan kommen, auch wenn es dort weniger ein Staatsmonopol als viel mehr ein Standesmonopol ist. Ähnlich vielleicht noch in Rawindra. Ansonsten wird es insbesondere in Regionen wie Corrinis ein schwer verteidigtes Freienrecht sein, Waffen zu tragen. Es wäre ja nachgerade Freiheitsberaubung, wenn man einem freien Mann seine Waffen nimmt. Es gibt sicher Grenzen, in dem Sinne, dass es kulturell akzeptierte Alltagswaffen gibt, wogegen Kriegswaffen stünden, also z.B. schwere Rüstungen, Stangenwaffen Bihänder etc. Ein Langschwert dient aber der Selbstverteidigung und ist die Waffe eines Ehrenmannes.
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