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Experimente beim Rollenspiel II


Mike

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallöchen,

 

Rosendorn hat ja unter dem Titel "Experimente beim Rollenspiel" einen Tread eingerichtet, bei dem es um eine Ideensammlung gehen soll.

 

Da man gegen so etwas natürlich nichts einwenden kann, auch wenn man selber damit Probleme hat, mache ich jetzt lieber einen zweiten Tread auf.

 

Rosendorn fragt: "Muß das alles sein?"

Meine persönliche Antwort: Gibt es mehr als "alles"?

 

Als ich mit dem Rollenspiel anfing, lernte ich, daß eine Besonderheit beim Rollenspiel die Tatsache sei, daß die Geschichte nur in den Köpfen der Beteiligten stattfindet. Zinnfiguren waren aus meiner Sicht daher auch immer nur ein Mittel, um gewisse Situationen genauer und für alle einheitlich darstellen zu können.

 

Mit diesen Ganzen "mehr daraus machen" habe ich daher immer meine Probleme. Sei es "Rollenspielmusik", die Herrichtung des Raumes oder vergleichbares. Von der Phantasie, die in den Köpfen der Beteiligten abläuft, wird dadurch abgelenkt.

 

Ähnlich kritisch stehe ich Gedanken gegenüber, gewisse Aktionen die Spieler selber durchführen zu lassen. Meine Figuren und ich - unsere Fähigkeiten unterscheiden sich fundamental. Wenn ich etwas kann, was meine Figur nicht kann - oder auch umgekehrt. Wie soll das dann funktionieren?

 

Und letztendlich Rosendorns Vorschlag, den SL alternieren zu lassen:

Haben die Figuren da wirklich noch Einfluß auf die Geschichte? Oder werden sie dadurch nicht endgültig zu den Statisten des jeweiligen Spielleiters?

 

 

Wenn Rosendorn (oder anderen) solche Dinge Spaß machen, dann sollen sie das auch so tun. Keine Frage.

Aber ist das dann noch Rollenspiel? Oder vielleicht eher etwas anderes, neues?

"Anderes" muß ja nichts schlechtes sein.

 

Ich hoffe, Rosendorn, Du nimmst das jetzt nicht persönlich.

Leider gibt es aber viele Leute, die ständig "man muß beim Rollenspiel ...", "man muß beim Rollensppiel ...", "man muß beim Rollenspiel ..." von sich geben. Fast immer kommen dann Vorschläge, mit denen ich nicht das geringste anfangen kann. Da frage ich mich dann doch ab und zu, ob ich in deren Augen überhaupt Rollenspieler bin ...

 

nice dice

Mike Merten

Geschrieben

Hi Mike,

 

also in puncto Kontrolle denke ich folgendes: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Was nutzt der beste Plot mit den schönsten Handouts und  den gerissensten NSCs, wenn die Spieler einfach nicht dorthin gelangen? Da sehe ich es als Spielleiter als meine Pflicht, regulierend einzugreifen.

 

Zum Thema Musik: Sie kann ablenken (wenn man's schlecht macht), sie kann aber auch genau die Stimmung erzeugen/unterstützen, die man beabsichtigt (wenn man's gut macht). Ich muß hier wieder mal auf mein Paradebeispiel Cthulhu zurückgreifen. Würde ich hier ohne Musik arbeiten, wären die Spielabende sicherlich nicht so beliebt, wie mir immer wieder von den Spielern beteuert wird.

Für den Selbstversuch: Schau Dir einen beliebigen Film (besser aber einen Gruselfilm oder eine Akte X Episode) ohne Ton an: NICHTS! Dannst Du vergessen, ist die Kameraeinstellung und Beleuchtung auch noch so gut! Deswegen solltest Du keinesfalls auf Musik verzichten. Allerdings kommt es natürlich auf die richtigen Scheiben und das Timing an (am besten eine CD speziell für das Abenteuer brennen...).

Geschrieben

Hach, wenn ich all die tollen Vorschläge im Forum lese, die zur Verbesserung des Rollenspiels eingereicht werden, komme ich mir manchmal richtig klein und häßlich vor.....

 

Ich kann Mike verstehen, der daran erinnert, dass Rollenspiel im Kopf stattfindet. Ein bißchen bin ich aber auch neidisch auf diese Runden, die offenbar alle Sinne mit einbeziehen wollen.

 

Für Vollzeitspielleiter mit viiiiel Zeit zum Vorbereiten kann ich mir den Aufwand ja noch vorstellen, aber wie soll ich all diese Maßnahmen ergreifen (Cds brennen zB), wenn ich froh bin, vor einer Sitzung überhaupt noch mal schnell ins Abenteuer gucken zu können?

 

Ich brauche allenfalls mehr Tips zur Zeitersparnis bei der Buchführung von Abenteuern.....  seufz

 

Estepheia

 

Geschrieben

Ich seh' das als philosophisches Problem.

 

Lieber Mike, du scheinst mir ja der "Gattung" der Rollenspiel-Puristen anzugehören (alles im Kopf in der Phantasie/Keine Ablenkung...). Das ist auch in Ordnung, hauptsache, das Rollenspiel macht Spaß! (Ist mein Grundsatz) Ich denke auch, man sollte die Floskel "Man muss..." in Zusammenhang mit Spielleiteraufgaben unbedingt vermeiden. Jede Spielart hat seine Berechtigung. Ohne wenn und aber.

 

Auf einen Punkt in Deinen Ausführungen möchte ich mich noch direkt beziehen. Du sagtest:

Quote:

<span id='QUOTE'>Ähnlich kritisch stehe ich Gedanken gegenüber, gewisse Aktionen die Spieler selber durchführen zu lassen. Meine Figuren und ich - unsere Fähigkeiten unterscheiden sich fundamental. Wenn ich etwas kann, was meine Figur nicht kann - oder auch umgekehrt. Wie soll das dann funktionieren?

</span>Ich bin der Meinung, dass sobald mal nicht gewürfelt wird, jede Handlung von Dir, bzw. dem Spieler kommt. Wenn also die Figur ein kniffliges Rätsel knackt (nicht durch einen In-Wurf, sondern durch Überlegen), dann waren es doch Deine Fähigkeiten, die das Rätsel gelöst haben. Warum dann nicht gleich dem Spieler das Rätsel möglichst bildlich vorlegen, damit er es besser "vor sich" sieht?

 

Generell wollte ich mit dem Thread "Experimente im Rollenspiel" nur eine Sammlung von Ideen anregen und nicht eine Mindestanforderung an den SL definieren. :wink:

 

Ich investiere nun einmal viel Zeit in mein Hobby "Rollenspiel" und habe das Glück, über genug davon zu verfügen. Meine Spieler wissen das zu schätzen. Da ich aber nun mal kein Genie oder die Kreativität in Person bin, schätze ich neue Ideen, die vielleicht andere schon entwickelt haben. Des weiteren spricht auch nix dagegen, Rationalisierungsmaßnahmen im o.g. Thread vorzustellen, die zur Zeitersparnis beim SL führen.

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von hakon am 11:57 am am April 19, 2001

Hi Mike,

 

Zum Thema Musik: Sie kann ablenken (wenn man's schlecht macht), sie kann aber auch genau die Stimmung erzeugen/unterstützen, die man beabsichtigt (wenn man's gut macht). Ich muß hier wieder mal auf mein Paradebeispiel Cthulhu zurückgreifen. Würde ich hier ohne Musik arbeiten, wären die Spielabende sicherlich nicht so beliebt, wie mir immer wieder von den Spielern beteuert wird.

Für den Selbstversuch: Schau Dir einen beliebigen Film (besser aber einen Gruselfilm oder eine Akte X Episode) ohne Ton an: NICHTS! Dannst Du vergessen, ist die Kameraeinstellung und Beleuchtung auch noch so gut! Deswegen solltest Du keinesfalls auf Musik verzichten. Allerdings kommt es natürlich auf die richtigen Scheiben und das Timing an (am besten eine CD speziell für das Abenteuer brennen...).

</span>

 

Hallo Hakon,

 

Cthulhu kenne ich nur vom Hörensagen, kann dazu also nichts vernünftiges sagen.

 

Zum Selbstversuch:

Zunächst auf Deiner Argumentationsschiene: Bücher und Theaterstücke kommen hervorragend ohne Musik aus, obwohl sie grundsätzlich durchaus mit Filmen vergleichbar sind. Solltest Du jetzt also auf Musik verzichten? trotz der guten Argumente - den Vorschlag hielte ich für übertrieben.

Aber genaugenommen trifft mich Deine Argumentation überhaupt nicht. Egal ob Film, Buch oder Theaterstück. Wir sind immer nur die Betrachter. Beim Rollenspiel hingegen sind unsere Figuren (und damit wir selbst) Akteure. Das Argument, daß Filme durch gute Musik viel gewinnen können (ich sage nur: Sergio Leone), erinnert mich da soch an den vergleich von Äpfeln und Birnen.

 

Und was ich schon mal an anderer Stelle schrieb (aber wer kennt schaon alle Threads auswendig): Mir fehlt auch das Equipment.

Außer CD-Brenner fehlt alles, da wir im Eßzimmer spielen und CD-Spieler "nur" im Wohnzimmer, im Schlafzimmer und im Arbeitszimmer (der PC) herumstehen. Irgendwas tragbares besitze ich nicht. Und die Auswahl an dafür brauchbaren CD's ist auch eher beschränkt. Den Aspekt von Estephaia (auch Zeit kann man als Equipment begreifen, zumindest ist sie eine Resource) will ich mal außer acht lassen ...

 

nice dice

Mike Merten

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

@Estepheia Lamaranea:

Quote:

<span id='QUOTE'>Für Vollzeitspielleiter mit viiiiel Zeit zum Vorbereiten kann ich mir den Aufwand ja noch vorstellen, aber wie soll ich all diese Maßnahmen ergreifen (Cds brennen zB), wenn ich froh bin, vor einer Sitzung überhaupt noch mal schnell ins Abenteuer gucken zu können? </span>

entsprechend selten spiele ich dann leider auch sad.gif (bin voll berufstätig UND studiere...)

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Estepheia Lamaranea am 12:24 pm am April 19, 2001

 

Ein bißchen bin ich aber auch neidisch auf diese Runden, die offenbar alle Sinne mit einbeziehen wollen.

 

</span>

 

Das kann ich durchaus verstehen. Ich erinnere mich da an das letzte Mal in Langeleben. Für ein "Kneipenschlägerei"-Szenario hatte jemand ein selbstgebasteltes Modell dieser Kneipe mitgebracht.

Es war toll!!! Der dogmatische Purist bin ich also zum Glück nicht. Ich kann durchaus auch Dinge genießen und loben, die ich selber nie machen würde.

 

Ich habe halt nur etwas Angst, daß man das Rollenspiel damit möglicherweise überfrachtet.

Für mich besteht so ein Abend meistens/hoffentlich aus zwei Komponenten: Abenteuerspiel und Figurenspiel.

Für das Abenteuerspiel sind diese Ergänzungen sicherlich hilfreich. Nur tendieren viele Kaufabenteuer durch ihre teilweise recht epischen und festgelegten Abläufe eh' schon zum Abenteuerspiel.

Und grade als Spieler (aber auch als SL) bin ich eigentlich weit mehr der Fan von Figurenspiel.

 

Deshalb reagiere ich vielleicht etwas zu heftig, wenn ich das Gefühl bekomme, Figurenspiel könne jetzt noch weiter den Bach 'runter gehen.

 

nice dice

Mike Merten

 

 

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Rosendorn am 12:48 pm am April 19, 2001

IIch bin der Meinung, dass sobald mal nicht gewürfelt wird, jede Handlung von Dir, bzw. dem Spieler kommt. Wenn also die Figur ein kniffliges Rätsel knackt (nicht durch einen In-Wurf, sondern durch Überlegen), dann waren es doch Deine Fähigkeiten, die das Rätsel gelöst haben. Warum dann nicht gleich dem Spieler das Rätsel möglichst bildlich vorlegen, damit er es besser "vor sich" sieht?

 

Generell wollte ich mit dem Thread "Experimente im Rollenspiel" nur eine Sammlung von Ideen anregen und nicht eine Mindestanforderung an den SL definieren. :wink:

 

</span>

 

Hallo Rosendorn,

 

zum ersten:

Das ist einer der beiden Gründe, warum ich gegen Rätsel in Abenteuern bin. Der zweite Grund: Meistens sehen die Autoren keine Alternative vor, falls die Spieler beim Rätsel versagen.

Aber wieso soll es davon abhängen, ob der SL würfelt oder nicht, wenn ich auf mein Figurenblatt schaue und mir überlege, was diese Figur jetzt wohl in dieser Situation machen würde. Selbst die Entscheidung, nach rechts oder links zu gehen mache ich, wenn möglich, von dem abhängig, was ich über die Figur schon herausbekommen habe (feige, mutig, neugierig, geizig ...)

 

zum zweiten:

So hatte ich das auch verstanden. Deshalb der zweite Thead: Damit ich nicht das Thema des von Dir gestarteten verbiege.

Zum Glück bin ich undogmatisch genug, dort nach Ideen Ausschau zu halten, die auch etwas für mich sein könnten.

 

nice dice

Mike Merten

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von hakon am 11:57 am am April 19, 2001

 

[...]

Für den Selbstversuch: Schau Dir einen beliebigen Film (besser aber einen Gruselfilm oder eine Akte X Episode) ohne Ton an: NICHTS! Dannst Du vergessen, ist die Kameraeinstellung und Beleuchtung auch noch so gut! Deswegen solltest Du keinesfalls auf Musik verzichten. Allerdings kommt es natürlich auf die richtigen Scheiben und das Timing an (am besten eine CD speziell für das Abenteuer brennen...).

</span>

 

Gegenversuch: Lies ein Buch - ohne Musik. Und? Es gibt Leute die haben eine so gute Vorstellungskraft, das sie keine "Spannungsmacher" (das und nur das alleine ist Musik) brauchen.

 

Wenn wir bei uns Musik laufen lassen, dann in der Regel eher nicht direkt abgestimmte Musik. Sprich: Keltische Lieder -- auch wenn wir in Moravod oder Rawindra sind. Aber an meiner Vorstellung ändert das nichts. Für mich ist wichtig wie gut der SL "erzählen" kann. Hast du schon einmal einem richtigen "Erzähler" zugehört? Der braucht keine Musik und trotzdem bekommst du eine Gänsehaut.

 

*Tsts* Immer dieser Trend zu "Multimedia" *brr* Demnächst kommt noch einer und erklärt mir, das man keinsfalls auf "Gewandung" verzichten kann. Achja, hat einer von euch schonmal über "Gerüche" nachgedacht, das hat ja noch nicht einmal das Fernsehen, wäre doch was, oder?

Geschrieben

Hallo Woolf,

 

auch wenn Du mich bei dem Beispiel "Buch" inhaltlich zitiertest: Auch Du siehst in Deiner Antwort nur den SL als Macher vor.

 

Wo bleiben da die agierenden Figuren und Spieler????

 

Ich bin Spielleiter und kein Märchenonkel. Wer eine Geschichte erzählt bekommen will, soll sich ein Hörspiel besorgen. Oder ein Hör-Buch.

 

Sorry, will Dich nicht beleidigen. Aber manchmal muß gewisses halt raus.

 

ja, in der Theorie finde ich episch angehauchte Dinge auch ganz toll. Ich möchte schon so etwas wie eine Meta-Kampagne anbieten. Aber morgen abend wird es dann wieder ernst. Thoras Saga, zweite Sitzung. Nordische Saga. Wenn das nicht episch ist, was dann?

 

Wenn ich Glück habe, gebe ich den Löwen-Domteur. Wenn ich Pech habe aber nur den Direktor eines Flohzirkusses, in dem vier angeblich erwachsene Menschen gleichzeitig in mindestens vier verschiedene Richtungen hüpfen. Immer begleitet mit einem "bei meiner Beschreibung meiner Figur steht doch, daß ich ...".

 

Und um es klar zu sageben: Ich finde das toll so!!!!!

 

nice dice

Mike Merten

 

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Mike am 1:57 pm am April 19, 2001

 

[...]

auch wenn Du mich bei dem Beispiel "Buch" inhaltlich zitiertest: Auch Du siehst in Deiner Antwort nur den SL als Macher vor.

[...]

</span>

 

Dann habe ich mich falsch ausgedrückt -- auch ein Spieler kann (und sollte) "erzählen". Mir ging es nur darum, genau wie dir auch, auszudrücken, das man Musik und sonstigen "Schnick-Schnack" nicht braucht.

 

PS: Wobei ein SL in der Regel mehr zu "erzählen" hat als ein Spieler !=)

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Woolf Dragamihr am 2:20 pm am April 19, 2001

 

 

PS: Wobei ein SL in der Regel mehr zu "erzählen" hat als ein Spieler !=)</span>

 

Wirklich? Es ist aus meiner Sicht ein großes Manko vieler fertiger Abenteuer, ob in Zeitschriften oder auch als Heft/Buch, daß dort häufig Geschichten erzählt werden. Das verleitet einen SL dann natürlich, viel zu erzählen, da die individuellen Aktionen der Spieler vom "eigentlichen Geschehen" ablenken könnten. Aber das ja nicht die einzig denkbare Möglichkeit sein.

 

Aber zum Glück kann man sich ja auch z.B. bei Thoras Saga mit den ersten zwei Fitten locker 5 Stunden lang beschäftigen.

 

Da war dann der Anteil, bei dem ich als SL "erzählte" weit geringer, als bei dem Versuch, es bei einem Turnier in 5-6 Stunden  komplett durchziehen zu wollen/müssen. Und statt dessen "erzählten" die Spieler ...

 

nice dice

Mike Merten

 

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Mike am 2:54 pm am April 19, 2001

 

Wirklich? Es ist aus meiner Sicht ein großes Manko vieler fertiger Abenteuer, ob in Zeitschriften oder auch als Heft/Buch, daß dort häufig Geschichten erzählt werden. Das verleitet einen SL dann natürlich, viel zu erzählen, da die individuellen Aktionen der Spieler vom "eigentlichen Geschehen" ablenken könnten. Aber das ja nicht die einzig denkbare Möglichkeit sein.

[...]

</span>

 

Sorry, you didn't caught me. Ich hatte "erzählen" extra in Anführungszeichen gesetzt, weil ich damit darauf hinweisen wollte, das der SL (fast) immer auf die Aktionen der Spieler regiert(en muß). Und wenn er die Reaktion im Erzählstil tut, kann man damit alleine schon sehr viel Atmosphäre schaffen.

 

Du hast vollkommen Recht, das ein Abenteuer, welches der SL den Spielern nur erzählt in der Regel nicht viel Spaß macht. Ich bevorzuge z.B. auch eher Abenteuer die mir den Hintergrund als Geschichte rüberbringen, aber für den Rest des Abenteuers möchte ich eher Fakten als Geschichten. Sprich: Kurzform aber nicht alles vorbeten, was den Abenteuereren passiert -- passiert eh selten so wie der Autor sich das vorstellt. !=)

Geschrieben

Hi zusammen,

 

ich fürchte, Ihr habt mich mißverstanden. Von einer Dauerberieselung halte ich überhaupt nichts. Aber kurze Einspielungen bei wichtigen Szenen haben sich in meiner Spielpraxis als gutes Mittel bewährt. Aber das muß natürlich jeder Spielleiter für sich entscheiden ;)

 

Aber nochmal zur Gruselstimmung: Wenn ich während des Spiels ein Stück anspiele, rutscht den Spielern bereits das Herz in die Hose, ohne das ich auch nur ein einziges Wort gesagt habe. Wenn dann noch die entsprechende Schilderung folgt (und die ist wichtig! das habe ich nie in Frage gestellt), erzielt Ihr Ergebnisse, die sonst nicht möglich wären. Aber das muß man erleben, um es zu glauben...

 

IMHO ist nichts so gut, daß man es nicht mit der entsprechenden Einspielung verbessern kann. Und wieso wollt Ihr eine Stimmung langwierig beschreiben, wenn man diese mit 5 Sekunden Musik ebenso gut  erzeugen kann? Ich dachte, Du hättest so wenig Zeit, Mike? ;)

 

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Woolf Dragamihr:

... Es gibt Leute die haben eine so gute Vorstellungskraft, das sie keine "Spannungsmacher" (das und nur das alleine ist Musik) brauchen...

 

*Tsts* Immer dieser Trend zu "Multimedia" *brr* Demnächst kommt noch einer und erklärt mir, das man keinsfalls auf "Gewandung" verzichten kann. Achja, hat einer von euch schonmal über "Gerüche" nachgedacht, das hat ja noch nicht einmal das Fernsehen, wäre doch was, oder?

</span>

Na na na! Leg mir da bitte nichts in den Mund das ich so nicht gesagt habe :nono:. Musik ist keineswegs nur ein simpler "Spannungsmacher". Die Wirkung von Musik geht darüber weit, weit hinaus. Mit Musik kannst Du _jede_ Stimmung erzeugen, die in Geschichten benötigt wird (wäre dem nicht so, wäre in Hollywood ein ganzer Industriezweig schlagartig arbeitslos).

Die Vorstellungen in den Köpfen der Spieler werden damit nicht beeinflußt - dafür sorgen die Beschreibungen des SL und die persönlichen Erfahrungen des jeweiligen Spielers - aber darum geht es mir hier auch nicht. Die _Stimmung_ der Mitspieler kann man durch den Einsatz von Musik in die gewünschte Richtung manövrieren, und das kann in einer Spielrunde IMHO wichtig sein.

 

(Geändert von hakon um 5:49 pm am April 19, 2001)

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Woolf Dragamihr am 2:20 pm am April 19, 2001

 

Mir ging es nur darum, genau wie dir auch, auszudrücken, das man Musik und sonstigen "Schnick-Schnack" nicht braucht.

</span>

 

Brauchen? Wer redet denn von "brauchen"? Wenn ich sehe, dass etwas gute Reaktionen hervorruft, oder dass ich sehr schnell (zeitergonomisch) eine gespannte Stimmung mit der passenden Musik oder dem schön vorbereiteten Handout schaffen kann, warum dann nicht? Vielleicht bin ich auch zu sehr Lehramtsanwärter und glaube zu unkritisch an diverse Theorien, dass ein Mensch nicht nur durch einen Sinn wahrnimmt, und dass man bessere Ergebnise und eine höhere Motivation hervorrufen kann, wenn man möglichst viele Sinne ansprechen kann. Meine Spieler (und ich hatte schon mehrere Gruppen) jedenfalls waren viel mehr bei der Sache, wenn ich einen passenden Musik-Teppich ausgelegt, den Raum entsprechend angepasst (Kerzen und so) und ihnen ein paar tolle Handouts vorgelegt habe.

 

Natürlich braucht man so einen "Schnick-Schnack" wink.gif nicht betreiben, für mich sind die erlebten Ergebnisse jedenfalls den Aufwand wert.

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von hakon am 5:17 pm am April 19, 2001

 

 

Und wieso wollt Ihr eine Stimmung langwierig beschreiben, wenn man diese mit 5 Sekunden Musik ebenso gut  erzeugen kann? Ich dachte, Du hättest so wenig Zeit, Mike? ;)

 

</span>

 

Sorry, ich dachte, man müsse das auch vorbereiten, indem man z.B. die passende CD raussucht. Das hatte ich wohl falsch verstanden.

 

nice dice

Mike Merten

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Mike am 2:54 pm am April 19, 2001[br

Wirklich? Es ist aus meiner Sicht ein großes Manko vieler fertiger Abenteuer, ob in Zeitschriften oder auch als Heft/Buch, daß dort häufig Geschichten erzählt werden.

</span>

Ist mir neulich schon mal aufgefallen, diese Abneigung gegen Geschichten. Ich hab da nix gegen. Aber es gibt auch verschiedene Arten von Geschichten.

 

Da wäre die Zusammenfassung für den SPL:

Eine gute Zusammenfassung der Geschichte (oder auch Hintergrundgeschichte) am Anfang des Abenteuers hilft mir als SPL immer noch besser als wenn alle Infos ueber den gesamten Band und in den einzelnen Charakterbeschreibungen versteckt sind.

Beispiel Drachenland 9: Tänzer im Sturm (Stadt-Abenteuer) ist ein Musterbeispiel für eine geniale Zusammenfassung. Da weiß man als SPL über alles Bescheid, was man wissen muß (den Zusammenhang zwischen den Vorfällen etc.) und auch, was passiert, wenn die Charaktere nicht eingreifen. Ich kann sowohl die Motivationen der Handlungsträger erklären als auch die Tat gut rekonstruieren etc.

Wenn das alles im Buch verstreut und nirgends zusammengefaßt wäre, hätte ich da arge Schwierigkeiten.

Ein Abenteuer, bei dem ich mir sowas ausführlicher wünschen würde, ist z.B. "Die Haut des Bruders", das mich als SPL am Ende auch überrascht vom Geschen ratlos im Regen stehen läßt (ich weiß, bis die anderen Bände erscheinen, macht mal!!!!)

 

Vielseitige Schilderungen mitten am Abend vorzulesen oder vorzutragen halte ich aber auch meistens für sinnlos. Besonders fies wirds dann, wenn man nur 1,2 wirklich wichtige Details unter nem Haufen Müll verbuddelt erzählt. Nach spätestens 2 Minuten hört eh keiner mehr richtig hin...

 

Habt ihr eigentlich schon mal gemerkt, wie gut man Spieler über Namen manipulieren kann?

Gib ihnen viele und sie fangen an zu schwimmen worried.gif

Besonders, wenn man sie als SPL alle beherrscht :headbang:

 

Schönen Tag auch,

Hornack

Geschrieben

Hi Mike,

Quote:

<span id='QUOTE'>Sorry, ich dachte, man müsse das auch vorbereiten, indem man z.B. die passende CD raussucht</span>

Da hast Du schon recht, deswegen auch die Bemerkung mit dem CD-Brennen. Ich hab mir mal die Mühe gemacht, meine ganzen CDs zu durchstöbern und interessante Stücke zusammenzubrennen. Das hat schon etwas gedauert (dürfte ca. 80 Soundtracks haben), aber jetzt hab ich alles schön gegliedert auf 2 CDs.

Wenn man sich richtig(!) anstrengen will, kann man sich sogar während der Vorbereitung eines Abenteuers von passenden Stücken inspirieren lassen und beschreibende Texte mit entsprechenden Timecodes versehen, d.h. die Sätze passend zur Musik vortragen (Track 1 ab 1:02 bla bla bla). Ist aber ne Sauarbeit, die ich nur sehr, sehr selten mache...

 

Das alles ist schon aufwendig (hat ja auch Rosendorn gesagt), aber auch ich kann nur bestätigen, das sich die Mühe lohnt. Ich spiele lieber seltener, aber dann intensiver. Somit ist jedes Abenteuer für meine Spieler immer ein Erlebnis, an das sie noch lange denken. Bei vielen anderen Spielgruppen habe ich immer die Befürchtung, das dort das Rollenspiel zu etwas alltäglichen verkommt. Aber auch das muß jeder für sich selbst entscheiden, vorschreiben will ich hier niemandem etwas.

Geschrieben

Hallo Hakon,

 

als ich Deinen Beitrag las, mußte ich erst mal grinsen. O.k. - Du hast 80 Soundtracks, da dürfte einiges brauchbares dabei sein. Ich besitze genau einen: Herr der Ringe. Gut, beim frühen Mike Oldfield, Carmina Burana, bei meinen Folk-Sachen, bei den Gothik- und Mediaval-Rock-CDs dürfte auch noch das eine oder andere brauchbare Stück dabei sein. Aber alleine schon für das Thema "Horror" habe ich nichts.

Und selbst wenn ich dann wer-weiß-woher eine passende CD zusammen hätte: was dann? Was macht man damit in einem Eßzimmer ohne CD-Player? In die Microwelle schieben? Klingt nicht sehr intelligent ...

 

Eh, Leute! Die Welt sieht nicht überall so aus wie bei Euch zu Hause!

 

Wenn Du Dir so viel Mühe machst, dann finde ich das toll. Aber warum dieser fast schon missionarische Eifer?

 

Ja, doch, ich habe "Rollenspiel mit Musik" schon kennengelernt. In Langeleben. Der SL hatte einen MD-Player dabei und auf der MD auch durchaus passende "Naturgeräusche" (sicherlich eine gute Ergänzung zu Musiktiteln). Nun kann man sich darüber streiten, ob der SL vielleicht nur ein "schlechtes Händchen" bei der Auswahl hatte. Ich fand es auf jeden Fall eher ablenkend ...

 

Ach ... bah ... wahrscheinlich ziehe ich mich immer noch zu sehr an einem Satz aus Deinem ersten Beitrag in diesem Thread hoch "Deswegen solltest Du keinesfalls auf Musik verzichten."

 

nice dice

Mike Merten

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Aber hallo! Das Thema ist wohl etwas eingerostet!

 

Ich versuche heute Abend mal etwas neues, ist zwar nicht für Midgard, sondern für eine Grönlandexpedition in Cthulhu, aber es ist ein systemunabhängiger Spezial-Effekt:

 

Meine Spieler dürfen heute Abend mit einem Spiritus-Kocher und Camping-Geschirr ihre Rationen selbst kochen. Je nach dem, wie geschickt sie sind, wird es Einfluß auf ihre Physis haben. Auf dem Gourmet-Plan steht Trockenerbswurstsuppe mit Zwieback. Was soll ich machen, das schmeckt den Polarforschern von gestern eben. Bin schon gespannt, ob sie mich umjubeln oder lynchen werden ;)

 

Leider habe ich keinen Schnee da, den sie vorher schmelzen müssen und mein Gefrierfach ist zu kein...

 

Update:

Ich wurde nicht gelyncht, uff! Nein, im Gegenteil! Hat allen sehr gut gefallen, wenn es auch zuerst eine unkontrollierte Erweiterung der Iris hervorrief... ;)

 

(Geändert von hakon um 1:46 pm am Juli 26, 2001)

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