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Woher haben die Abenteurer ihren Ruf?


Mike

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallöchen,

 

in einem anderen Thread wurde ich darauf hingewiesen, daß sich Auftraggeber auch an dem Ruf der Abenteurer orientieren, wenn es darum geht, Aufträge zu erteilen.

 

Spontan würde ich dem sofort zustimmen - aber.

 

Nehmen wir an, ein gewisser "Häger, der Schreckliche" vollbringt in Waeland große Heldentaten. Dann reist er nach Alba.

 

In Alba mag man von den Heldentaten gehört haben. Aber woher wissen die Leute, daß sie hier jetzt wirklich den Helden vor sich haben? Und nicht irgendeinen Betrüger? Schließlich gibt es weder Lichtbildausweise noch TV.

 

Jemand mit anscheinend zu wenig Phantasie

Mike Merten

Geschrieben

Hi Mike,

 

ich glaube dass die Leute einfach leichtgläubiger waren. Wenn jemand daherkommt und sagt: 'Ich bin Priester' dann wird ihm ja auch erstmal geglaubt. Dazu gehört natürlich das entsprechende Auftreten. Um Dein obiges Beispiel aufzugreifen gehört zu Hägar auch der wilde Gesichtsausdruck, der Blonde oder Rote Bart etc. Eben daas was sich die Leute gemeinhin als Waelinger vorstellen.

 

Viele Grüße

HJ

Geschrieben

nur dass dieser Hägar keinen Albai beeindrucken wird smile.gif Die haben genügend eigene Helden und Verbrecher, die sie huldigen und fürchten müssen. Ausserdem werden sie in ihrer Überheblichkeit die Taten anderer Leute wohl eher schmälern...

 

Gruss

 

Michael

Geschrieben

Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von hjmaier am 11:19 am am Feb. 7, 2001

Hi Mike,

 

ich glaube dass die Leute einfach leichtgläubiger waren. Wenn jemand daherkommt und sagt: 'Ich bin Priester' dann wird ihm ja auch erstmal geglaubt. Dazu gehört natürlich das entsprechende Auftreten. Um Dein obiges Beispiel aufzugreifen gehört zu Hägar auch der wilde Gesichtsausdruck, der Blonde oder Rote Bart etc. Eben daas was sich die Leute gemeinhin als Waelinger vorstellen.

 

Viele Grüße

HJ

</span>

 

Das die Wesen in Midgard "einfach leichtgläubiger" sind, glaube ich überhaupt nicht: Meiner Ansicht nach gibt es keinen Grund an der Lebenserfahrung der BewohnerInnen Midgrads zu zweifeln. Im Gegenteil, bei den (für uns) erstaunlichen Möglichkeiten der Magie, werden die BewohnerInnen in vieler Hinsicht eher mißtrauischer sein, als wir sein.

 

Ich gehe davon aus, dass der Bekanntheitsgrad von Abenteurern viel enger begrenzt ist, als es heute möglich wäre. Dafür gibt es gute Gründe: erstens stehen "moderne Kommunikationsmittel" nicht zur Verfügung. Zweitens kann eine Heldentat in einer Region in einer anderen völlig unbedeuten sein ("Ihr habt Frtlpfngg erschlagen! Wow... Wer ist das?" ). Was damit zusammenhängt, dass die Kulturen Midgards viel schärfer gegeneinander abgegrenzt sind, als auf der Erde. Drittens sind Abenteurer oft gar nicht daran interessiert, dass ihre Taten bekannt werden - auch oder gerade dann, wenn sie sie selbst als Heldentaten betrachten. Viertens sieht man einem Menschen seinen Grad nicht an. D.h. auch wenn ich als Spieler weiß, dass ein 10. gradiger heftige "Heldentaten" vollbracht haben muss, erkennt eine Spielerfigur den Beweis dafür (seinen Grad) einfach nicht.

 

Ich glaube, dass die Bekannheit von Personen in Midgrad an ganz andere Dinge gekünpft ist, als heute auf der Erde. Während bei uns die persönliche Leistung Einzelner ein bedeutender Maßstab für den eigenen Ruhm ist (Sportler, Wissenschaftler, Politiker  etc.), glaube ich, dass dieser Maßstab auf Midgard relativ nachrangig ist. Das liegt daran, dass ich aus den vorliegenden Material schliesse, dass es sich bein den Kulturen Midgards um traditionalistische, ständische Gesellschaften handelt. Deren Maßstäbe zur Bewertung von Personen sind aber ganz andere  als unsere heutigen: Stand, Zunftzugehörigkeit, Geburtsrechte und vor allem göttlich begründete Macht sind von ausschlaggebender Bedeutung.

 

Dummerweise entziehen sich diese Attribute fast gänzlich dem Einfluss der Spieler. Sie sind in diesem Sinn auch in hohen Graden gesellschaftliche Außenseiter. Wenn sich Abenteurer als "Berühmtheiten" ausgeben wollen, müssen sie meiner Ansicht nach auf andere soziale Merkmale, als die eigene Leistung zurückgreifen. Z.B. erwartet man standesgemäße Kleidung - die in irgendeinem albischen Kaff sicher nicht ohne weiteres (und vor allem nicht schnell!) zu beschaffen ist. Wenn ich mich am Mittelalter orientiere, muss man außerdem davon ausgehen, dass auch weniger bedeutende Persönlichkeiten fast immer mit einem - für heutige Verhältnisse fast schon absurd großen - Gefolge gereist sind. Das haben Abenteurer normalerweise nicht. Zudem glaube ich, dass es ungewöhnlich viel schwerer ist, als in unserer Welt, ein entsprechend standesgemässes Verhalten an den Tag zu legen: Gerade weil es keine Massenmedien gibt, sind die Erwartungen, was, wo standesgemäß ist, schwer zu antizipieren. Und wenn sich die Abenteurer den Erwartungen, die an sie gerichtet werden, unterwerfen, dann sind sie vermutlich in derartige soziale Zwänge eingebunden, dass es ihnen das Abenteurerleben verleidet.

 

Ich verstehe die Midgard Charaktere, als das wie sie in den Regeln auch genannt werden: Abenteurer. Sie sind eben keine Helden  - anders als in anderen Rollenspielen. Abenteurer ist eben ein abivalenter Begriff: er verheißt Mut, Entschlusskraft und Intellligenz, genauso wie Übermut, Unstetigkeit und Unzuverlässigkeit. Das geht nur schwer zusammen mit gesellschaftlich anerkanntem Heldentum.

 

Ciao Jakob

Geschrieben

Teilweise werden die Abenteurer schon als Helden vergöttert, und wenn es nur von der Mutter ist, die durch die Abenteurer ihre entführte Tochter wiederbekommen hat. Das sind Helden im kleinen Maßstab. Ein anderes ist es, wenn die Gruppe ein ganzes Dorf vor dem Bären rettet. Und was ist, wenn die Abenteurer in einem Krieg die entscheidende Schlacht durch eine Heldentat gewinnen? Dann sind es doch Helden im großen Sinne und mindestens schon in 2 Ländern bekannt (dem Gewinner und dem Verlierer)! Also, Helden gibt es zur Genüge, man muß nur die Maßstäbe beachten.

 

Die Sache mit der Kommunikation, wie so ein Heldentum weitergetragen wird, ist schon was anderes. Was haltet ihr von Mundpropaganda, über fahrende Händler, Barden, Gaukler etc.? Wie kommt es denn, daß sich Sagen verbreiten über mehrere Länder auf Midgard?  Es dauert zwar ein paar Jährchen, bis die Heldentat ihre Runde macht, aber wenn es eine wirklich große war ('Habt ihr schon gehört, der findige Igwan hat einen Drachen erledigt, nur mit seinem Dolch!') dann wird die sicherlich ihren Weg finden!

Geschrieben

Hy,

 

ich bin geneigt, Jakob zuzustimmen. Die Einwohner Midgards werden kaum leichtgläubiger sein als der heutige Mitteleuropäer. Schließlich leben sie in einer gefährlichen Welt, in der ein solcher Fehler leicht den Tod bedeuten kann.

 

Was die Verbreitung von Nachrichten betrifft, bin ich allerdings anderer Meinung. Es gibt genug reisendes Volk auf Midgard, das Nachrichten / Gerüchte weiterträgt. Wie sonst sollte man Neuigkeiten erfahren? Diese Art der Information ist natürlich wesentlich langsamer und unsicherer als moderne Medien, aber sie funktioniert. Daß jemand, der in Alba eine Heldentat vollbracht hat, in Aran oder Rawindra nicht bekannt sein muß, ist vollkommen klar, aber in Alba wird sich sein Ruf verbreiten - und je nachdem wie spektakulär die Tat war, vielleicht auch in den Nachbarländern.

Ob Helden daran interessiert sind, daß ihr Ruf sich verbreitet, schert den Barden oder Geschichtenerzähler nicht. Und Heldentaten sind auch nicht vom Grad abhängig. Es geht hier nicht darum, jemanden als starken Krieger oder mächtigen Zauberer zu erkennen. Wenn ein Barde von einem hühnenhaften Helden mit schwarzem Vollbart singt, der mit seiner riesigen Doppelaxt das Leben des Laird McTuron in der Schlacht gegen die nackten Barbaren gerettet hat, könnte ich mir durchaus vorstellen, daß ein Mann, auf den diese Beschreibung paßt, auch in Fiorinde Aufsehen erregt - sei es nun dieser Held oder ein anderer Mann ähnlichen Aussehens.

 

Der Stand eines Mannes mag bei hochgestellten Persönlichkeiten eine Rolle spielen. Beim einfachen Volk - und das ist wohl die überwiegende Mehrheit - wird man ihn an seinen Taten messen, nicht an seinem Gehrock.

 

Jakobs Definition von Abenteurern mag im allgemeinen zutreffen - auch in den Augen des einfachen Volkes. Wenn ich hier aber von Helden schreibe, meine ich damit nicht x-beliebige Abenteurer, die marodierend und plündernd durch die Gegend ziehen - viele Grüße an die Fraktion der Leichenfledderer - sondern Leute, die sich durch ihre besonderen Taten hervorgetan und sich Respekt verdient haben. Respekt, den man sich nicht mit einem edlen Wams überstreifen kann.

 

Viele Grüße

Tyrfing

Geschrieben

Hallo,

 

Jakobs Ausführungen finde ich durchaus für Midgard angemessen.

 

Wahre Heldentaten können sich sicher auch landesweit rasch verbreiten, aber es hängt davon ab, was das Volk oder fahrende Sänger als Heldentat ansehen. Nicht alles, wahrscheinlich nicht einmal das meiste, was Abenteurer vollbringen, wird immer das Interesse der Allgemeinheit erregen. Ein sagenhafter Bekanntheitsgrad dürfte eher die Ausnahme sein, denn viele Abenteuer spielen sich recht unbemerkbar ab. Natürlich können die Abenteuer lokal/regional durchaus einen Ruf erwerben, was m.E. aber auch davon abhängt, dass sie sich längere Zeit an denselben Orten aufhalten.

 

Die Ansicht, das Volk würde nicht auf den Stand der Abenteurer achten, finde ich zumindest für das europäische Mittelalter eher fragwürdig. Ich denke im Gegenteil, dass das standesgemäße und zunftgemäße Auftreten eine sehr große Rolle spielte und Modellcharakter für Vesternesse hat. Es war Teil der gottgebenen menschlichen Ordnung, dass jeder an seinem Platz war, sich entsprechend verhielt und kleidete. Daran werden auch die Abenteurer gemessen werden.

 

In Migard 1880 gibt es eine Regelung für Ruhm und Berüchtigt, die man auf Midgard übertragen kann, wenn man möchte. Ich persönlich bin allerdings der Meinung, dass man so etwas grundsätzlich nicht in einfache Regeln fassen sollte. Der Spielleiter, der sich Midgard als nüchterne Spielwelt vorstellt, wird den Ruf seiner Gruppe vermutlich in engen Grenzen halten wollen. Wer aber mehr auf heroische Fantasy, dem epochalen Aufeinanderprall zwischen Gut und Böse steht, der wird auch die Gruppe gerne mit heldischem Glanz umweben.

 

Viele Grüße

GH

Geschrieben

Hallo GH,

 

 

also ich spiele mit den Ruhm und Ruch Regeln, die im halboffiziellem (hmmm) Regelwerk Barbarenwut und Ritterehre für den Ritter eingeführt wurde. Ich habe diese Regeln beim Start meiner Kampagne für die Gruppe angewendet. Das macht sehr viel Spaß, da die Charakteren nicht nur darauf achten möglichst viel Kohle abzuräumen, sondern auch wegen Ruhm und Ehre Aufträge übernehmen. So sind Aufträge für 50 GS / Person, obwohl alle zwischen Grad 3 und Grad 5, kein Problem, die werden angenommen, man glaubt es kaum. Mitlerweile verfügt die Gruppe, da sehr fähig, über 11 Ruhmpunkte und 5 Ruchpunkte. Weiterhin verbinde ich mit dem Erwerb von Ruhm/Ruch Gruppenpunkte, sprich also zusätzliche EP_Belohnung, ein weiterer Anreiz. Der Ruhm/Ruch der Gruppe beschränkt sich in meiner Kampagne auf den NW Teil von Alba. Je weiter die Abenteurer davon weggehen, desto stärker muß der vorhandene Ruhm/Ruchwert modifiziert werden.

 

Kurze Erläuterung der Regel: Trifft ein NSPF auf die Gruppe, so wird mit einem W100 gewürfelt auf den höheren Wert von Ruhm/Ruch. Bei Ruhm 11 und Ruch 5 wird also der erste Wurf auf Ruhm abgelegt. Fällt eine 11 oder weniger, so kennt der NSPF eine TAt der Gruppe, die sie berühmt gemacht hat. Ist der WErt über 11, so muß sofort auf den niederen Wert, hier also Ruch gewürfelt werden. Wird eine 5 oder weniger gewürfelt, so kennt der NSPF eine Tat, die die Gruppe berüchtigt gemacht hat. Für manche NSPF wäre es sogar manchmal sinnvoller, eine berüchtigte TAt zu kennen, damit eine bessere Reaktion erfolgt.

 

Anmerkung: Dies ist wieder ein trockener Regelmechanismus, aber das Schöne erfolgt nach dem Wurf... das Ausspielen der NSPF Reaktion auf ein vorhandenes Wissen...

 

Geschrieben

Hallo Ingo,

 

war mir entfallen, diese Ruhm/Ruch-Regel aus B&R. Bin mal gespannt, ob die im off. Regelwerk irgendwie auftaucht.

 

Ja, ich meine auch, das Interessante an dieser Regel ist, dass man ein paar Impulse fürs Verhalten der Nspf. daraus ableiten kann. Der Gastwirt Conlon MacRathgar reagiert z.B. vergrätzt auf die Namen der Abenteuer, die vor einiger Zeit Laird Ian MacRathgar die Suppe versalzen haben. "Tut mir leid, das Bier ist ausgegangen und alle Betten sind belegt. Ich bin untröstlich, werte Herren.".

 

Auf jeden Fall dürfte es sinnvoller sein, diese Regelung zu benutzen anstatt den Grad als Ruhmmarke auszulegen. Der Midgard-Grad ist ja nur ein regeltechnischer Wert, der für manche Fertigkeiten, Zauber und als Steigerungslimit herangezogen wird. Macht, Ruhm und Ruch im gesellschaftlichen Kontext haben damit meistens nicht viel zu tun. Außerdem ist der Grad ein zu starrer Wert, während die Ruhm-/Ruch-Werte wohl ziemlich schwankend sein können, oder? ;-)

 

Viele Grüße

GH

Geschrieben

Hallo GH & HJ,

 

 

Ruhm und Ruch ist ein sehr schwankender Wert, das stimmt. Jedoch bekommt man einen Punkt nicht so schnell... naja... einen Ruchpunkt vielleicht.... biggrin.gif

Also ich lebe mit dieser Regel sehr gut, meinen Speilern gefällt´s ebenfalls...

 

Geschrieben

Da ich ja diese Diskussion angestoßen habe ...

 

Daß es sich herumsprechen kann, daß Xxx ein großer Held ist, der drei Drachen erschlagen und ganz alleine zwei Kriege entschieden hat, das will ich ja gar nicht bestreiten.

 

Aber woher soll irgendjamand - ob Bauer oder Bürgermeister - wissen, daß diese Person, die da grade vor ihm steht, wirklich Xxx ist, für den sie die Person ausgibt.

 

Verbreitet werden nur Gerüchte - voe allem, was das Aussehen der Person angeht!

 

Irgendwie kann ich mir immer noch nicht vorstellen, daß folgender Dialod auf Midgard möglich wäre:

Auftraggeber: "Ich suche für einen gefährlichen Auftrag ein paar erprobte Helden. Große Belohnung."

Abenteurer: "Erzähl uns mehr darüber. Wir sind Xxx, Yyy und Zzz. Du hast bestimmt schon von und gehört."

Auftraggeber: "Stimmt! Man hört nur Gutes! ..."

 

Warum, zum Teufen, sollte der Auftraggeber den Abenteurern glauben, daß sie wirklich die bekannten Helden sind???

 

 

nice dice

Mike Merten

Geschrieben

Grundsätzliches Misstrauen? Aber eigentlich ist das ja auch egal, denn er wird sie eh erst bei erledigter Arbeit bezahlen!

Anders ist es, wenn die Abenteurer bei jemandem um Audienz beten, der eigentlich gar nichts will. Da brauchen sie dann wohl schon irgend ein Empfehlungsschreiben, einen Siegelring oder das entsprechende Kleingeld, dass der Hausdiener sie überhaupt zu seinem Herrn vorlässt!

 

Gruss

 

M

Geschrieben

Hallo,

 

hat sich schon mal jemand überlegt, dass es ein nettes Abenteuer abgeben würde, wenn sich jemand anderes für unsere ach so berühmt/berüchtigten Helden ausgibt und dann irgendwelchen Bockmist baut?

 

Kann ein gutes Stück Arbeit für die Spieler sein, die Leute zu überzeugen, dass man zwar dieser Held ist, aber der Bockmist von jemand anderem verzapft wurde. Und erst die Jagd nach dem Übertäter mad.gif der den mühsam erworbenen Ruf verdorben hat.

 

Mein Ruf ist eh schon ruiniert, also in diesem Sinne.

 

Sirana

Geschrieben

Zur Frage:

<span style='font-size:8pt;line-height:100%'>Warum, zum Teufen, sollte der Auftraggeber den Abenteurern glauben, daß sie wirklich die bekannten Helden sind???</span>

 

An ein paar Indizien:<ul>

[*]"Erzählt uns doch, wie ihr damals, den Riesen besiegt habt"

[*]Helden haben oft ein paar äußere Markenzeichen: Wunden, eigenwillige Frisur, Kleidung.

[*]Oft sind auch Ausrüstungsgegenstände (Pferd, Waffe, magischer Gegenstand) in den Geschichten erwähnt, die man dann gerne sehen möchte.

[*]Man möchten den entscheidenten Spruch / die Kampftaktik / die allgemeine Fähigkeit der ruhmreichen Tat vorgeführt bekommen.

[*]Die Gegend (Orte, Personen, Gebäude) an denen das ruhmreiche Abenteuer spielte, könnte das Gegenüber kennen

Diese Punkte mögen gar nicht aus Mistrauen abgefragt werden, sondern auch echtem Interesse (ohne Fernsehn, www und zeitung sind life-Berichte und Anschauungsmaterial gefragt.) Weann dabei nichts verdächtiges auftaucht, ist man glaubwürdig.

 

Sicher kann man täuschen, aber mit einem einfachen "ich bin Xxxx" wird man sicher nicht durchkommen. Das verlangt gute Vorbereitung.

Selbst wenn man wirklich Xxxx ist kann es vorkommen, dasss die sagen und geschichten so übertrieben überliefert werden, dass man den Gerüchten gar nicht mehr gerecht werden kann.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Eine kleine Anekdote zum Thema:

 

Auf einem Con fragte ein Auftraggeber die Charaktere nach den Referenzen der Abenteurer, worauf Byram, mein Charakter, voller Stolz verkünden konnte: ich habe dem valianischen Prinzen sein Erbe gerettet vor dem Ansturm einer Dämonenhorde

Die Mitspieler waren beeindruckt, der Master war verblüfft (und das obwohl ER jenes Abenteuer geleitet hatte) und nachdem ich ein paar Details erzählt hatte, konnte ich den Respekt, der Byram entgegengebracht wurde, richtig spüren.

Der Schlüssel ist die Verbreitung von Geschichten. Ein Charakter, dem es gelingt, in einer Region Geschichten zu verbreiten - seien sie nun wahr oder falsch - hat einfach den entsprechenden Ruf, solange er sich in seinem Benehmen an diese Geschichten hält. Ein Barde oder Märchenerzähler im Gefolge kann da schon gewaltig helfen.

 

Gruss, Airlag

Geschrieben

Hallo Zusammen,

 

ich finde die Regelung mit den Ruhm- und Ruchpunkten sehr gut und pragmatisch, da sie es einem NPC relativ einfach erlaubt eine Einschätzung von der Spielergruppe zu bekommen. Da die Werte für Ruhm und Ruch relativ gering sind, kennen die meisten Leute die Spielergruppe halt nicht, was ich auch durchaus real finde - andererseits kann man ja auch Boni geben, wenn die Heldentaten beispielsweise unbedingt bekannt sein sollen.

 

Was mich an dieser Stelle mal interessieren würde ist, wie geht der SL mit seinen NPCs mit dem Ruhm und Ruf der Grupppe um?

Bei uns in der Gruppe wird sich fast immer dem Guten verschrieben. Trotzdem fangen die Spielercharaktere irgendwann damit an und töten wehrlose Gegner (anstatt heldehaft Gnade vor Recht ergehen zu lassen), Foltern ein wenig bei Verhören und spielen dann nebenbei so Charaktere wie Heiler, Priester, Krieger und Rassen wie z.B. Elfen ganz im Sinne des "Guten" ... Das müsste doch eigentlich Konsequenzen haben, oder?

 

Was meint Ihr?

 

Beste Grüße

 

Mike

 

 

Geschrieben

Ja, Konsequenzen sollte das haben. Richtig. Bei Verwendung der Ruhm/Ruch-Regeln erhielte die Gruppe Ruch-Punkte, wäre also bald bekannt dafrür, daß sie keine Gnade kennen. Folglich ergibt sich niemand, oder die Gegner benutzen Gift, Scharfschützen und was dem SL sonst noch so aus der untersten Trickkiste einfällt.

Auftraggeber, die Kämpfer für das Gute suchen, wenden sich an Andere, zum Ausgleich werden die potentiellen Auftraggeber immer zwielichtiger.

Priester, die sich von ihren Glaubensidealen weit entfernen erhalten radikal Abzüge auf ihre Grundzauber, da ihre Gottheit grollt und müssen Geld und Pilgerfahrten investieren, um die Gottheit wieder gewogen zu stimmen.

Elfen werden (und das ist glaube ich irreversibel) zu Schwarzalben (steht irgendwo im Gildenbrief).

Wenn die Abenteurer Familienangehörige haben, können die sie enterben, sich von ihnen distanzieren, sie verleugnen. Wenn die Abenteurer Lehen haben, kann der Lehensherr es ihnen entziehen, da sie unwürdig sind.

Da stehen dem Spielleiter doch alle Möglichkeiten offen.

Ach, und welche Magiergilde, welche Akademie, welche Waffenschule möchte denn solche Leute als Schüler nehmen. Igitt, was sollen denn dann die Nachbarn denken. Nee nee.... biggrin.gif

- Estepheia

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Zu Ruhm und Ruch: ich denke, Regelmechanismen für Ruhm und Ruch können sehr nützlich sein, allerdings finde ich sollten diese Regeln kompatibel sein zu Göttlicher Gnade und EWs, und nicht durch einen PW abgedeckt werden. Außerdem finde ich die Differenzierung nach Punkten für Ruch oder Ruhm überflüssig, da diese Werte m.E. beide den Bekanntheitgrad einer Figur messen. Diese Aspekte könnten also auch als RUF einer Figur zusammengefasst werden. Dabei ist unerheblich (für das Würfeln), ob es sich um "positive" oder "negative" Bekanntheit handelt - denn das wird die Spielleitung schon wissen.

 

Mal sehen, wenn ich demnächst ein wenig Zeit finde bastle ich mal an einer Regel für "Ruf" auf W20-Basis. Das hätte auch den Vorteil, dass diese Regel mit dem Verhaltensindex (Reaktionswurf) für NspF verknüpft werden könnte. Ich bin nämlich immer dafür bestehende Regeln zu modifizieren und nicht ständig neue mit zusätzlichen Mechanismen einzuführen. Außerdem ist es für das Spiel interessanter den RUF eher als eine Fähigkeit zu betrachten (regeltechnisch), als analog zu einer Eigenschaft, was zumindest bei 1880 so gehandhabt wird.

 

Grüße,

  • 3 Jahre später...
Geschrieben

Nach langer langer zeit, wärme ich diesen thread mal wieder auf.

 

In dem thread [thread=5709]Lp-regeneration zu langsam??[/thread]

 

ging das thema dahin, woran man erkennt wer die gruppe ist und wie es sich verbreitet, aber von vorne.

 

Also meine gruppe hat ein Lp-regenerations Problem, ist aber eigentlich so verrucht, dass ein priester oder sogar ein heiler sich weigern würden ihnen zu helfen. sie sind zwar nicht grundsätzlich böse, aber eiskaltes töten von gefangenen oder auch mal einbrechen oder überfälle führen sie schon durch.

 

aber sie handeln auch öfters im auftrag des guten, wenn ich die gruppe beschreiben müsste wäre es ein schwanken zwischen grau und dunkelgrau(tiefst dunkelgrau manchmal biggrin.gif )

 

aber wenn sie jetzt einen raubüberfall begangen haben und es keine zeugen mehr gibt, kann es gar keine folgen haben, genauso das töten von gefangenen, das sieht ja keiner.

 

also was soll ich tun und kann mir vielleicht jmd. mal genau die Ruhm und Ruch Regel erklären, da ich das Ritterehre und Barbarenwut nicht habe.

 

mfg  und danke im voraus

 

Calandryll

Geschrieben
Zitat[/b] (Calandryll @ 07 Juli 2004,13:41)]Also meine gruppe hat ein Lp-regenerations Problem, ist aber eigentlich so verrucht, dass ein priester oder sogar ein heiler sich weigern würden ihnen zu helfen. sie sind zwar nicht grundsätzlich böse, aber eiskaltes töten von gefangenen oder auch mal einbrechen oder überfälle führen sie schon durch.

 

aber sie handeln auch öfters im auftrag des guten, wenn ich die gruppe beschreiben müsste wäre es ein schwanken zwischen grau und dunkelgrau(tiefst dunkelgrau manchmal biggrin.gif )

 

aber wenn sie jetzt einen raubüberfall begangen haben und es keine zeugen mehr gibt, kann es gar keine folgen haben, genauso das töten von gefangenen, das sieht ja keiner.

Tja, die erwartete Handelskarawane kommt nicht an, dafür eine handvoll Fremde mit verdächtig viel Geld und vielleicht sogar einem auffälligen Schmuckstück, dass früher doch eigentlich immer dieser dicke Händler getragen hat, der mit besagter Handelskarawane kommen wollte.

Das dauert doch keine 20 Minuten, bis der Pöbel mit Mistgabeln und Dreschflegeln die Schenke umstellt hat. Ein ähnlicher Vorfall ist zumindest in der Chronik meines Heimatdorfes verzeichnet. Zivilcourage gab es damals noch.

Und die Gefangenen... irgendjemand kriegt doch mit, dass sie gefangen wurden (und sei es nur der Sohn eines Gegners, der Papi nachgeschlichen ist und das ganze aus dem Gebüsch beobachtet hat). Tja, "Helden" haben Person gefangen, Person ist hinterher tot. Da ist doch dann alles klar.

Geschrieben
Zitat[/b] (Calandryll @ 07 Juli 2004,13:41)]Nach langer langer zeit, wärme ich diesen thread mal wieder auf.

 

In dem threadLp-regeneration zu langsam??

 

ging das thema dahin, woran man erkennt wer die gruppe ist und wie es sich verbreitet, aber von vorne.

 

Also meine gruppe hat ein Lp-regenerations Problem, ist aber eigentlich so verrucht, dass ein priester oder sogar ein heiler sich weigern würden ihnen zu helfen. sie sind zwar nicht grundsätzlich böse, aber eiskaltes töten von gefangenen oder auch mal einbrechen oder überfälle führen sie schon durch.

 

aber sie handeln auch öfters im auftrag des guten, wenn ich die gruppe beschreiben müsste wäre es ein schwanken zwischen grau und dunkelgrau(tiefst dunkelgrau manchmal biggrin.gif )

 

aber wenn sie jetzt einen raubüberfall begangen haben und es keine zeugen mehr gibt, kann es gar keine folgen haben, genauso das töten von gefangenen, das sieht ja keiner.

Es mag ja sein, das es keine Zeugen gibt, aber irgendwer oder irgendwas wird sicherlich immer vermisst.

Überfällt die Gruppe einen Händler und bringt ihn um, dann werden sich die Dorfbewohner seiner Route sicherlich wundern, warum er ausbleibt - von der Familie des Händlers, so er eine hat, ganz zu schweigen.

Ganz ohne Spuren bleibt sowas nie und so wäre es nicht verwunderlich, wenn eine Reisender über ein paar Spuren stolpert und von diesen berichtet.

Gestohlene Gegenstände werden immer irgendwie vermisst, es sei denn, der Besitzer hat daraus ein Geheimnis gemacht.

Häufen sich diese Vorfälle, dann werden vor allem Fremde mißtrauisch betrachtet.

Und wenn diese sich dann auch noch absonderlich verhalten, dann kommt das fast einem Schuldspruch gleich.

 

Zitat[/b] ]also was soll ich tun und kann mir vielleicht jmd. mal genau die Ruhm und Ruch Regel erklären, da ich das Ritterehre und Barbarenwut nicht habe.

 

mfg  und danke im voraus

 

Calandryll

Die Ruhm/Ruch-Regeln befinden sich detailiert in den MIDGARD 1880 Regeln, die für wenig Geld noch zu erstehen sein sollten.

Barbarenwut und Ritterehre sind bei Elsa Franke noch auf Lager (siehe hier).).

Daher ist von einem zitieren der Regeln bitte abzusehen.

 

mfg

Detritus

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