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Keinen Respekt mehr vor dem König?


Keinen Respekt mehr vor dem König? - Die Spieler in der Spielwelt  

181 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Keinen Respekt mehr vor dem König? - Die Spieler in der Spielwelt

    • Ein König zwingt die Bauern seines Reichs, ihm eine Burg zu errichten. Um die Arbeit im Steinbruch anzutreiben, scheut er nicht vor Peitschenhieben zurück. Die Felder liegen währendessen brach, der Winter naht... Eure Antwort, als Ihr dem König begegnet?
      15
    • Egal, ob König oder nich' - den mach' ich einen Kopf kürzer!
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    • Mal abwarten, was er zu sagen hat...
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    • Ruhig und unauffällig bleiben... Hoffentlich kommen wir hier mit heiler Haut raus.
      101
    • Eure Hoheit, ich stehe Euch zu Diensten.
      38


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Zitat[/b] (Lars @ 31 Juli 2004,11:26)]Adelige werte ich nur als solche, wenn sie sich in der direkten Umgebung ihres Geburtsortes befinden, denn wie heißt es sinngemäß so schön im DFR: Adelige Abenteurer sind aber in Ungnade gefallen oder stammen aus einem verarmten Geschlecht, denn warum sonst würden sie in einer gemischten Gruppe auf Abenteuer ausziehen.

Halte ich für problematisch, weil ein Adliger in den meisten Fällen ein seiner Herkunft entsprechendes Auftreten gelernt haben wird und sich entsprechend verhalten wird. Auch wenn ihm das Schicksal nicht wohlgesonnen (oder vielleicht ja doch. wink.gif ) gewesen sein mag, wird er aus seiner Haut als Angehöriger des Adels nicht herauskommen.

Wobei es ein gehöriger Unterschied ist, ob die regionalen Standesgrenzen eher durchlässig oder undurchlässig sind.

 

Zitat[/b] (Lars @ 31 Juli 2004,11:26)]

In Diatrava interessiert es m.E. niemanden, ob einer der Abenteurer der Sohn eines coruischen oder tevarrischen Burgherrn/Ritters ist.

Heftigster Widerspruch! Solange man sich in einem zusammenhängenden Kulturkreis bewegt, würde ich davon ausgehen, dass die Adelszugehörigkeit sehr wohl interessiert. Aus Sicht des Adels sind Ländergrenzen innerhalb eines Kulturraumes nicht dermaßen relevant. Wichtiger sind Verwandschaftsbeziehungen und die machen seltenst an Ländergrenzen halt. Gerade in den Küstenstaaten würd ich davon ausgehen, dass die das also sehr wohl interessiert.

 

Zitat[/b] (Lars @ 31 Juli 2004,11:26)]Ich möchte auch nochmal darauf hinweisen, daß wir hier von Respekt gegenüber einem König sprechen. Die Abenteurer haben es mit der mächtigsten, ältesten Familie des diatravischen Hochadels zu tun, die rangmäßig in der Gegend eines Herzogs einzustufen sind UND es sieht schwer danach aus, als würde diese Familie den neuen Dugan (so was wie König) stellen. Selbst wenn sie adelig, Priester, Ordenskrieger oder weiß ich was wären, gehe ich davon aus, daß nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß der neue Dugan ein hochrangiger Priester ist, Abenteurer dieser Klassen den freundlichen Hinweis ihrer Oberen erhalten würden, sich hier nicht einzumischen (ihre Loyalität sollte in erster Linie ja immer ihrem Glauben gelten). Auch die Geistlichkeit ist (in meiner Welt) über machtpolitische Spielchen nicht erhaben.
Volle Zustimmung was die Kleriker angeht. Bei Adligen hängt's von den Loyalitäten ab. Aber das ist ein weites Feld

Benehmen wird sich ein Adliger jedenfalls unter allen Umständen... Zumindest halbwegs angemessen.

 

Zitat[/b] (Lars @ 31 Juli 2004,11:26)]Und: Priester und Ordenskrieger fremder Religionen werden eh nicht respektiert.

Ich denke, respektiert schon, solange sie sich benehmen. (I.e. vor allem nicht missionieren wollen.) Was nicht bedeutet, dass sie irgend etwas zu sagen haben... Wobei es vom Status des Klerikers abhängt. Dorfpfaffen dürften weniger Respekt erhalten als ein Tempelvorsteher, der zu Besuch ist. Aber da sind wir endgültig auf dem Feld der Diplomatie.

 

Zitat[/b] (Lars @ 31 Juli 2004,11:26)]Somit haben wir es IMHO mit einem klassichen Fall: "was der König sagt, wird spätestens dann, wenn er es sagt, zur Wahrheit"

zu tun.

Stimmt, auch wenn's von der Art des Königtums abhängt. Aber Wahrheit ist ja relativ.  biggrin.gif

Geschrieben

@Lars

 

Prinzipiell stimme Ich Kazzirah zu, und die Möglichekiten des "Adeligen" Abenteurers, Reichen vom Pilger, bis zum Erben der auf Queste geht.

 

Es interessiert in dem Falle sehr wohl ob seine Familie sich eine solche Beleidigung ihrer Familie bieten lässt.

 

GGF finden es Kirchen spez streitende Orden überhaupt nicht lustig, wenn man sich ungebührliche Freiheiten gegenüber ihren Mitgliedern herausnimmt.

 

Ermahnung eines französischen Königs an einen seiner Grafen

 

"Wer machte euch zum Grafen?"

 

Antwort des Grafen

"Wer machte euch zum König?(!wink.gif"

 

Selbst das Wort eines Friedrich Barbarossa musste sich Deutungen und "Auslegungen" gefallen lassen.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Um das Thema noch mal aufzuwärmen:

 

Wenn ihr (Schwerttänzer & Kazzirah) adeligen Abenteurern, Priestern und Ordenskriegern einen solchen Einfluß zusprecht, wundert es mich nicht, daß der Respekt gegenüber einem König zu wünschen übrig lässt.

Ich stimme euch beim nochmaligen Nachdenken zu, daß in benachbarten Landstrichen adelige Verwandschaftsbande existieren, so daß es ein weitläufiges Netzwerk aus Beziehungen gibt. Abenteurer stammen in meiner Gruppe aber immer aus dem niederen Adel, denn warum sonst würden sie sich in die "typischen" Abenteuer einer gemischten Gruppe stürzen. Genau das disqualifiziert sie aber wiederum in den Augen "echter" Adeliger, die ihre Stellung wahrnehmen und ausfüllen. Ein Angehöriger des diatravischen Hochadels nimmt in meiner Spielwelt keine Rücksicht auf den fünften Sohn eines Landbesitzers, der nur mit viel Glück als Burgherr bezeichnet werden kann und zudem aus einem benachbarten (rivalisierenden) Land stammt (vor allem nicht, wenn es um seine eigene Haut geht). Das ist doch nachvollziehbar, oder???

 

Jedem Ordenskrieger oder Priester würde ich als SL auferlegen, daß er sich aus weltlichen Streitereien weitgehend raushält. Es sieht nunmal nicht gut aus, wenn der Pri oder Or für einen Kameraden (der nicht in eine religiöse Gemeinschaft eingebunden ist) bürgt, dieser dann allerdings durch zahlreiche, einflußreiche Belastungszeugen (auch wenn diese gekauft sind) letztlich als schuldig dasteht.

 

Rang, Einfluß und politische Macht möchte ich meinen Abenteurern, solange sie auf Abenteuer ausziehen vorenthalten, selbst wenn sie adelig, Or oder PRI sind. Wenn man ihnen das in einem gewissen Rahmen allerdings doch gewähren möchte, müsste die Kampagne IMHO darauf zugeschnitten sein.

 

- Lars

Geschrieben
Zitat[/b] (Lars @ 14 Aug. 2004,16:34)]....

Rang, Einfluß und politische Macht möchte ich meinen Abenteurern, solange sie auf Abenteuer ausziehen vorenthalten, selbst wenn sie adelig, Or oder PRI sind. Wenn man ihnen das in einem gewissen Rahmen allerdings doch gewähren möchte, müsste die Kampagne IMHO darauf zugeschnitten sein.

 

- Lars

Hi Lars.

 

Deinen letzten beiden Sätzen möchte ich doch klar widersprechen. (Du kannst es natürlich so handhaben)

 

Nur weil ein Priester eine Spielerfigur ist, ist er doch trotzdem Priester. Und wird auch so behandelt.

 

Es grüßt

Nanoc der Wanderer

Geschrieben
Zitat[/b] (Lars @ 14 Aug. 2004,16:34)]Um das Thema noch mal aufzuwärmen:

 

Wenn ihr (Schwerttänzer & Kazzirah) adeligen Abenteurern, Priestern und Ordenskriegern einen solchen Einfluß zusprecht, wundert es mich nicht, daß der Respekt gegenüber einem König zu wünschen übrig lässt.

@Lars

 

Ganz im Gegenteil, wenn diu SC von Stand respektlos behandelst, so ist es nur natürlich wenn die SCs NSCs von Stand genauso behandeln.

 

Ein König der eine Flasche ist wie Ethelred der Unberatene, erhält keinen Respekt, und hat auch eine Autorität von max 0, sondern höchstens die Höflichkeit, die seinem Stand zukommt, wenn schon ein Friedrich Barbarossa und ein Hugo Capet Probleme ´haben sich gegen ihre Vasallen durchzusetzen, welche Autorität soll ein Neuherrscher dann haben, der die Treppe raufgefallen ist.

 

Brurgherren, also Adlige die aus eigenem Recht eine Burg zum Lehen haben, sind prinzipiell Hochadelige vom Baron, etc aufwärts.

 

Jedem Or oder Pr ist bei mir aufgelegt die Gebote und Aufgaben der Kirche spez seines Gottes und seines Ordens zu befolgen und durchzusetzen.

Wenn besagter Pr bei seinem Gott scchwört, steht sein Eid, solangesein Gott ihn als Pr anerkennt.

 

Was würde wohl mit einem Pr geschehen der bei seinem Gott falsch schwört?

 

Davon abgesehen, das wenn ein Hochadeliger sich anmamsst Gewalt gegenüber einem Or zu verweenden könnte der Grossmeister sienes ORdens den Hochadeligen vor ein ORdens oder Krichengericht bringen lassen, oder die Kriche exkommuniziert ihn.

Sofern er nicht Busse und Abbitte leistet, plus entsprechende Entschädigungen, in einem solchen Fall hat der Hochadelige vor dem Orden resp der Kirche Klage zu erheben.

 

Solte er allerdings falscher Klage für schuldig befunden werden, ist das nicht erfreulich.

Geschrieben

@Nanoc: ein Priester hat auch bei mir als SL den Respekt der gläubigen Bevölkerung und wird geachtet, allerdings hat er kaum Macht und Einfluß, wenn man ihn mit hochrangigen Priestern im Tempel oder am Hof eines Königs vergleicht. Das war der Punkt auf den ich hinaus wollte.

 

@Schwerttänzer: okay, sagen wir mal es ist eher umgekehrt - ich behandele SCs von Stand erst dann respektlos, wenn sie meine NSCs respektlos behandeln. In dem beschriebenen Fall würde ich davon ausgehen, daß jeder Adeliger die Brisanz der Situation erkennt und weiß, daß es hier nichts bringt sich offen zu widersetzen. Durch einen entsprechenden Eid würde er seine Ehre und die seiner Familie aufs Spiel setzen, selbst wenn er weiß daß sein Eid wahrheitsgemäß ist, da davon auszugehen ist, daß (wie auch immer) das Gegenteil bewiesen wird. Da möchte ich jedem adeligen SC genau bedenken lassen was er tut.

 

Wie auch immer Burgherr nun definiert ist, stammen Abenteurer ausnahmslos aus dem niederen Adel, sind also dann eher Gefolgsleute eines Burgherren.

 

Nun kommen wir aber auf den springenden Punkt, während du davon ausgehst, daß die Priesterschaft und kämpfenden Orden immer dem Guten, der Gerechtigkeit und der Wahrheit dienen, gehe ich davon aus, daß sie sich notgedrungen realpolitischen Verhältnissen anpassen müssen oder dies sogar wollen. Gehen wir also mal davon aus, daß die Kirche und die Orden ein starkes Interesse daran haben, daß jemand König wird oder bleibt. Dieses Interesse sei so stark, daß sie über kleinere Ungerechtigkeiten seitens des Herrschers hinwegzusehen bereit sind. Jetzt kommt da ein Abenteurer und bedroht dessen Position. Leider hat dieser Abenteurer einen Kameraden der ein Priester oder Ordenskrieger ist und soagr bereit wäre im Namen seines Gottes einen Eid auf dessen Rechtschaffenheit zu schwören (was erstmal ein unglaubliches Vertrauen voraussetzt, wenn man wie hier bei der fraglichen Szene nicht mal anwesend war). Da denkt sich jetzt aber der Orden oder die Kirche "Stop" und läßt dem fraglichen PRI/Or durch einen Oberen seines Glaubens befehlen auf diesen Eid zu verzichten.

So würde es meiner Meinung nach immer ablaufen, wenn die Interessen der Abenteurer einem größeren Interesse der Priesterschaft entgegenlaufen. Das setzt allerdings voraus, daß diese nicht per se "gut" sind, sondern ebenfalls tief in politische Ränke verstrickt sind (so möchte ich es in meinem Midgard).

 

Bei einem Adeligen verhielt es sich genauso. Würde die Familie nicht ihrem Mitglied, das sich so leichtfertig für Angehörige niederen Standes verbürgt zürnen, weil er sie damit in einen Konflikt hineinzieht, die sie angesichts der Kräfteverhältnisse in der Regel lieber meiden würden? Ich denke schon. Er zwingt sie damit nämlich in einen Konflikt hinein, der angesichts seiner Position als Abenteurer nur der eigene ist.

 

Wenn man als SL Spielern Adel mitsamt Rechten zugesteht, sollte man dann auch verlangen dürfen, daß der Stand ihnen etwas abverlangt, was manchmal entgegen den Interessen der Abenteurer läuft. Soweit meine Meinung.

 

- Lars

Geschrieben
Zitat[/b] (Lars @ 15 Aug. 2004,10:06)]

@Lars

 

Das kommt auf darauf an,

Wie der Adelige seine Position im Vergleich zum "Gemeinen" sieht.

Als Erainner, Albai für ein Clansmitglied, bei den Clans, Übliches Verfahren.

Bei einem Lehns bzw Gefolgsmann, könnte man ihn noch nicht einmal ohne dessen Hinzuziehung anklagen, wobei Eidbürgschaften ebenfalls üblich sind.

 

Der Aedlige beeidet das, wenn die Ggegenseite nicht jemdanden auffährt, der diesen eid widerlegen kann, war es das damit formaljuristisch, sprich jemand von mindestens gleichem bzw höheren Rang oder genügend Zeugen die dessen Eideswert überbieten können.

Wenn ja, dann ist er dran, bzw bleibt ggf ein Gottesurteil.

 

Nein, Ich gehe nicht davon aus, das Kirche und Priesterschaft etc dem wahren und guten verpflichtet sein müssen.

Eher, niemand rührt einen von uns an.

Vgl die Deutschordensritter, die mit Kirchlischen Würdenträgern, sprich Bischöfen nicht immer mit den ihm zustehenden Respekt verfuhren, noch mit ihren Gütern oder Untergebenen.

Oder die Templer. Investiturstreit ...

 

Anders ausgedrückt, ob Pri oder Or Recht oder Unrecht haben interessiert weniger, sondern ob Majestät sich anmasst sich gegenüber Kirche und Orden Freiheiten herauszunehmen.

 

Ich habe mich auch nicht auf Zeugen berzogen, sondern auf Eidbürgen, die  die Rechtschaffenheit des Beklagten bezeugen, das war einst gängige Rechtspraxis und üblich.

Geschrieben

@ Lars:

Da hst du aber einiges Überinterpretiert, nach meiner unwesentlichen Ansicht. wink.gif

Also: bloß weil eine adlige Spielfigur mit Respekt vom Herrscher eines Landes behandelt wird, bedeutet das nicht, dass sich diese Figur viel herausnehmen an! Im Gegenteil! Von einem SC, der nicht "von Stande" ist, vielleicht gar noch aus einem fremden ("barbarischen") Kulturkreis, erwartet niemand, dass er sich benehmen kann. Der hat mehr "Freiheiten", dafür hört ihm aber auch keiner wirklich zu.

Ein Adliger hat zumindest schon mal (erleichterten) Zugang zu einflussreicheren Stellen. Wenn er sich aber nicht benehmen kann, ist sein Einfluss ebenfalls gleich 0. Schlimmer noch, da er eigentlich aus dem Kreis der "Dazugehörigen" stammt, wird das auch künftig als Makel an ihm kleben. Bei einem Nichtadligen hält es niemand für notwendig, sich zu merken, wer da sich so daneben benommen hat!

Und: Auch wenn ich jemandem mit Respekt begegne, kann ich ihm im Rahmen der Manieren durchaus deutlich machen, dass ich eigentlich gar nichts von ihm halte, wenn ich ihm das zeigen will.

Aber letztlich soll das jede Gruppe so halten, wie sie es für sich für am passendsten befindet.

Das Adel für einen SC nicht zwingend ein Vorteil ist, halte ich für selbstverständlich. Es hat Vorteile, aber auch mindestens genauso viele Nachteile. Oft sogar im sleben Zusammenhang!

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Beim Thema Respekt vor Adeligen kann ich über Rollenspieler oft nur schmunzeln. Viele laufen tatsächlich mit einer Kurzfassung der Menschenrechte im Kopf herum und legen moderne Maßstäbe an. Da ich eher realistisch an sowas rangehe und inzwischen auch an Mittelaltermärkten teilnehme, wundert mich das. Da stelle ich einen arabischen Sklavenhändler dar (und habe kein schlechtes Gewissen). :D

Klar, beim Rollenspiel sind die Ritter etwas strahlender als in Wirklichkeit und die Schurken ein bisschen schmutziger. Aber in vielen Staaten Midgard herrscht keine Demokratie. Dass ich einen Herrscher verachte, der sich ungerecht verhält, ist klar - sagen werde ich es ihm nicht. Ich werde höchstens versuchen, ihm das Leben irgendwie im Rahmen meiner Möglichkeiten schwer zu machen, etwa indem ich mich unkoopereativ verhalte oder ihm einfach aus dem Wege gehen.

Geschrieben

Moin,

 

ich gehe mal kurz zum Hauptthema zurück:

 

Respekt gegenüber Herrschern.

 

Als SL leite ich fast nur KTP.

 

Ich hatte noch nie Probleme (echte) Herrscher so überzeugend darzustellen, dass die Spieler genügend Respekt und angemessenes Benehmen gezeigt hätten. Und wer es nicht gezeigt hat, wurde von der Gruppe selbst gemaßregelt, da in KTP im Zweifelsfall alle "mitbezahlen".

 

Einmal sassen die Abenteurer in Kuenkung beim Tee mit einem alten Mann mit der üblichen Knochenmaske, dessen Rang sie ungefähr einschätzen konnten (es war der militärische Oberbefehlshaber der Stadt mit 120.000 Einwohnern und entsprechender Armee).

 

Alle verhielten sich respektvoll. Bis der alte Mann einen "Vorschlag" machte, der einem nicht passte. War natürlich als Befehl gemeint.

 

O-Ton: "Ja, da werden wir mal drüber nachdenken."

 

Die Wachen in dem Raum zogen nur kurz den Atem scharf ein und spannten kaum merklich ihre Muskeln an.

 

Die anderen Spieler haben den Spieler in- als auch outplay böse Blicke zugeworfen, sich inplay auf den Boden geworfen und gesagt, dass es so und genauso wie gewünscht geschehen würde.

 

Die Figur wurde dann bei der erstbesten Gelegenheit von den anderen Spielern verbal zur Sau gemacht und danach hat sie sich auch angemessen verhalten.

 

Der alte Mann war dann großzügig, hat sie den Auftrag erledigen lassen und dann dem Störenfried später noch eine kleine Aufmerksamkeit zukommen lassen, die dieser nie vergessen wird (immerhin hat er es überlebt). :angryfire:

 

Wo ist das Problem?

 

Kotau

 

Ich gebe allerdings gern zu, dass mit mit Herrschern in anderen Regionen eher Schwierigkeiten hat, diese Art von Respekt zu erreichen.

 

Grüße aus Waeland von Njord

 

Leif Johannson

Geschrieben

Nachtrag:

 

Man muss den Spielern auch das Gefühl geben, dass entsprechendes ungehöriges Verhalten knallhart bestraft wird. Keine Konsequenzen - kein Respekt.

 

Meine Gruppe weiss sehr genau, wie weit sie gehen kann - und sie wissen auch, dass sie Ihre Spielbögen gleich abgeben können, wenn sie bei solch einer Situation wie oben sich nicht entsprechend verhalten.

 

Und als SL habe ich dann auch keine Skrupel, eine Gruppe beliebigen Grades einzutüten :angryfire:

 

Kotau

 

Grüße aus Waeland von Njord

 

Leif Johannson

Geschrieben

vollste Zustimmung :clap:

Ich würde das aber je nach Umstand durchaus auf andere Länder übertragen, denn Möglichkeiten Spieler für mangelnden Respekt zu bestrafen gibt es ja genug (mehr oder weniger direkt).

 

- Lars

Geschrieben

Um nochmal auf die von mir geschilderte Szenerie weiter oben zurückzukommen, ich habe letztlich dem betreffenden Abenteurer von dem Auftraggeber unauffällig Gift unterschieben lassen (in Form einer Präparierung seiner Rapierspitze mit tödlichem Gift), was schließlich dazu führte, dass er vor einigen Zeugen einen angesehenen Ratsherr, der als ausgesprochen guter Fechter galt, in einem Duell bis zum ersten Blut tödlich vergiftete. Er musste bei Nacht und Nebel aus der Stadt fliehen und hat jetzt ein paar Kopfgeldjäger auf den Fersen. Der betreffende Ratsherr stand den Auftraggebern natürlich im Weg und sie hatten das Duell fingiert.

Geschrieben

Leif, was Du schreibst, gefällt mir. Bei mir hat es einmal ein geschäftstüchtiger Albai geschafft, eine Audienz bei einem tegarischen Khan zu bekommen. Ich habe ihm durch eine Wache genau erklären lassen, wie er sich in der Palastjurte zu benehmen hat, um ihn nicht ins offene Messer rennen zu lassen.

Einen ordentlichen Kotau als Begrüßung hat er noch hingekriegt, aber im Lauf des Gesprächs wurde er immer "mutiger" und hat schließlich dem Khan erklären wollen, was ein fairer Handel ist. Naja, zu seinem Glück waren die alten Mongolen gegenüber Händlern und Gesandten aus anderen Ländern extrem tolerant, sodass er nur mit einem verbalen Fusstritt aus der Jurte und dem Lager flog. Für meinen Tegaren, der während des Abenteuers als NSC (reiner Gastgeber und Dolmetscher der Gruppe) im Lager dabei war, ein peinliches Erlebnis.

Etwas davor hatte der Albai noch einem moravischen Adligen gepanschten Schnaps verkauft - er konnte sich aber noch rechtzeitig aus dem Staube machen (Würfelglück!). Wenn er das mit dem Khan gemacht hätte! Manche Leute legen's echt drauf an...

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ich denke, dass die Spieler sehr gut erkennen können, wie sie sich verhalten sollten. Wenn das Abenteuer es erfordert, den König zu köpfen, dann wird das auch arrangiert. Geht es aber nicht darum, wird es sein gelassen. :dunno:

 

Grüße,

 

uebervater

Geschrieben

Da ist schon was dran. Gehen die Spieler mit einer Herrschergestalt nicht so um wie der SL sich das vorgestellt hat, muss er eben nachhelfen, indem er eine genauere Beschreibung der Herrschergestalt ("...der Kalif war von einer Aura umgeben wie nur mächtige und entschlossene Männer sie besitzen...") liefert.

Geschrieben

:schweiss::D ich habe dieses Problem für MICH gelöst meine Charaktere haben es mit autoritäten nicht so.

Entweder weil sie gesellschaftlich nicht SO interessiert sind und eher nach IHREM Verstand handeln oder einfach solche aufgeplustere Leute austrixen. zugegebner maßen habe ich eine Ermittlerin aus KanTAiPAn die das natürlich ganz anders handhabt (respektvoll, unterwürfig usw.) aber dennoch je nach situation sich überlegen würde wie sie was arrangieren könnte.

Ansonsten muss man sich überlegen was und wie man einen Charakter spielt ein Ordenskrieger oder so müsste dann schon wesentlich respektvoller mit einem Herrscher umgehen (erziehung)

  • 5 Wochen später...
Geschrieben

Man war das ne Arbeit, euer ganzes Zeugs zu lesen.

Dann will ich mal meinen (mäßig scharfen) Senf dazugeben Also:

-Gaaanz am Anfang stellte sich die Frage, warum Spieler mit dem König in Kontakt treten sollen\dürfen. Hierzu sei nur gesagt dass im Mittelalter bei den meisten Herrschern Hans und Franz Audienzen bekamen, das heutige Petitionsrecht ist so eine Art Überbleibsel, nur dass man das heute postalisch machen kann

-dass typische herumblödeln auch während Interaktionen ist natürlich kritisch, da der entsprechende Respekt flöten geht, trotzdem sollte man nicht sofort so tun, als hätten die Spieler alles gleich so gesagt. Man sollte sie schon erstmal ihren Spass haben lassen, dann noch einmal, "jetzt mal im Ernst". Sprachlich würde ich nicht alles so genau nehmen, ätzend finde ich es, wenn ich nicht nur Rollenspielen, sondern auch Schauspielen soll. Wichtig ist nur, dass sich die Figuren so verhalten. Für die Spieler ist es natürlich schwieriger, am Tisch mit nem Kumpel einen unterwürfigen Ton anzuschlagen, natürlich sollten nicht ernsthaft Anreden wie "KJönig, alter Wichser, was geht ab" fallen. Aber wenn jemand fragt was ist los, dann gehe ich davon aus, dass die Figur etwas ihrer Zeit angemessenes äußert.

Zum Schauspielen sei noch gesagt, dass im Mittelalter kein Mensch so gesprochen hat, wie die meisten Verfechter das fordern "Seid gegrüßt holdes Weib, laßt euch Speis und Trank munden". Das waren immerhin vollkommen ungeblidete Leute mit ausdrucksweisen und Benimmformen, vor denen wir schreiend weglaufen würden, wers nicht glaubt kann ja mal Luthers Sachen lesen, einem der gebiuldetesten seiner Zeit.

 

-Sodann sollte man gerade bei Unterredungen mit Herrschern auch auf die Spielfiguren achten. Der rassistische Magier aus Eschar wird sich vor einem Elfenherrscher nicht auf die Knie werfen, der Nordlandbarbar kennt keine "großen Herrscher, sondern höchjstens den Dorfvorsteher und kniet nur vor Gott. Konflikte sind vorprogrammiert, aber auch Herrscher haben für sowas Verständnis.

Geschrieben

Jeder Spieler sollte seine Figuren deren Kulturkreis angemessenes Verhalten zeigen lassen.

 

Jede Figur weiß, daß sie sich Höhergestellten gegenüber höflich und respektvoll geben muß.

 

Was der Waelinger jedoch für angemessen höflich hält, wird für einen Schariden wahrscheinlich ein wenig irritieren.

  • 5 Wochen später...
Geschrieben

Hallo zusammen!

 

Grundsätzlich liegt es in der Hand der SCs, wie sie ihre Charaktere auf "hochgestellte" Persönlichkeiten reagieren lassen.

 

In meiner Hand als SL iegt es dann, wie die "hochgestellten" Persönlichkeiten auf die Charaktere reagieren. Wie man in den Wald hineinruft... :devil:

 

Und ich gehe nicht davon aus, dass jeder x-beliebige Adelige meiner Kampagnenwelten in der Lage ist, zu beurteilen, wie "angemessenes Verhalten" jenseits seiner Landesgrenzen aussieht. Der jeweilige "Repräsentant" wird davon ausgehen, dass jedermann ihm den seiner Meinung nach gebührenden Respekt in der - ebenfalls - seiner Meinung nach nötigen Form zu erweisen hat.

 

Bist Du in Rom, mach' es wie die Römer...

 

Es obliegt hier den SCs, entweder durch Fragen an NSCs oder durch Erlernen und Anwenden von Landeskunde zu ermitteln, wie man sich dem ortsüblichen Adeligen gegenüber verhalten sollte.

 

Begehen die SCs also - entweder aus Unwissenheit oder wissentlich - einen Faux Pas, liegt es an der Person, mit der sie sich befassen, wie sie auf eine derartige Provokation reagiert. Dies hängt dann u.a. davon ab, wie groß dessen Toleranz für ungebührliches Verhalten ist, unter welchen Umständen der Fehltritt erfolgt ist (in der Öffentlichkeit oder eher privat) und wie groß das Interesse des Adeligen an den SCs ist.

 

Die Reaktionsspannweite reicht von "Ernennung zum neuen Hofnarren" über "Ignorieren" bis "Hinrichtung".

 

Grüße,

Yarisuma

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Hi!

 

Ich stimme all jenen zu die meinen die SC haetten die Konsequenzen zu tragen falls sie sich daneben benehmen. Meiner Erfahrung nach kommt das aber v.a. in 'Hack n Slay' Gruppen vor. Rollenspieler versuchen sich in ihre Figur hineinzuversetzen. Eine sehr haeufige Frage bei uns: Wie ist sein Stand im vergleich zu meinem? Respekt vor Authoritaeten, bzw Ansgt vor den Konsequenzen wurde immer ausgespielt.

 

Es haengt aber auch stark davon ab wer der Herscher ist (der Sultan von Mokkatam ist etwas ganz anderes als ein verarmter albischer Syre) und den Stand und Grad der SC. Eine Gruppe von 13+ SC's kann sich auch einem einflussreichen Mann gegenueber einiges herausnehmen von dem 4. stufige SC's nur traeumen koennen. Man denke an einen maechtigen albischen Baron der einen Eismagier veraergerte, und Njord kann man durchaus als pensionierten Abenteurer sehen.

 

Ad Pr und Or: Wirklichen weltlichen Einfluss werden sie wohl kaum haben, der ist fast immer mit einem Amt verbunden und das ist mit dem unsteten Abenteurerleben selten zu vereinbaren. Vor Gericht hat ihr Wort zumindest in ihrer Heimat trotzdem einiges an Gewicht. Auch andere Abenteurer koennen in Regionen in denen sie sich bewaehrt haben (Ehren)titel, Bekanntheit und auch Einfluss erlangen.

 

Das mit dem Respekt ist natuerlich zweischneidig. Wenn es zb ein Bettler einem erfahrenen Ritter gegenueber an Respekt fehlen laesst hat der Spieler kaum mit Konsequenzen zu rechnen wenn er mit seiner gepanzerten Faust den Wehrlosen niederscghlaegt. Ein Samurei haette sogar mit EP Verlust zu rechnen wenn er eine derartige Beleidigung durchgehen laesst.

Geschrieben

Ad Pr und Or: Wirklichen weltlichen Einfluss werden sie wohl kaum haben, der ist fast immer mit einem Amt verbunden und das ist mit dem unsteten Abenteurerleben selten zu vereinbaren.

Beide können durchaus auch als Reisende ein Amt innehaben. Gerade einflußreiche Ämter sind häufig mit Reisetätigkeit verbunden. Einfache Priester werden eher an einen Ort gebunden sein als hochrangige.

Um mal das Beispiel eines mittelalterlichen Abtes oder Bischofs zu nehmen: Die waren fast ständig unterwegs und oft gar nicht in ihrem Amtsbezirk.

Einfluss hatten sie aber dennoch.

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