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Hexenverbrennung in Alba


Viktor Brech

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo miteinander!

 

... Die valianisch/lidralischen (küstenstaatlerischen) Hexenjäger behaupten ja, dass die als Hexenverbrennungen bekannten Rituale auch - und das gilt nicht nur für die Vesternesse - ihre Wurzeln im Verhalten von Lynchmobs in Form von aufgehetzten Volkgruppen haben, die ihrem angestauten Zorn und Unmut auf etwas rustikale Art und Weise einen feurigen Nachdruck verleihen wollen (ohne das jene Unwissenden selbstredend wissen, was genau sie da wirklich tun, geschweige denn, was sie damit (Scheiterhaufen sind hier gemeint) bewirken können oder eben gerade nicht). Im Grunde genommen sind - falls von einer herkömmlichen Verbrennung auf dem Scheiterhaufen ausgegangen wird - jene volkstümlichen Verfahren unnütz, denn welche gewiefte, magisch geschulte und erfahrene Hexe (oder ihr männliches Pendant) weiß sich nicht durch entsprechende Zauber gegenüber einer schnöden Verbrennung auf einem von einer aufgestachelten Volksmenge in manchen Gegenden - und das gilt (leider) nicht nur für die rückständischen Regionen der Vesternesse - schnell entfachten Scheiterhaufen zu schützen. Wirklich helfen tut hier natürlich nur göttlicher Beistand. Der tatsächliche Schuldige kann allein durch ein göttergefälliges (hiermit sind natürlich die valianischen Götter gemeint) Ritual im Namen Culsus ihrer reinigender Flamme (vernichtet Körper und die Seele) überantworten werden - alles andere ist barbarischer Mummenschanz gepaart mit einer gehörigen Portion an Diletanttismus, womöglich noch gefördert von gleichsam dickbäuchigen wie unwissenden Vertretern der im Halbwissen fischenden albischen Kirgh - alles schlicht und einfach beschränkte Unwissende! Diese Umstände und in sich doch wirklich schlüssigen Zusammenhänge einem starrköpfigen albischen Kirghlaird nahe zu bringen, ist allerdings ähnlich schwierig wie Eulen nach Kroisos zu tragen, wie mein gelehriger chryseischer Tempelschreiber zu sagen pflegt ...

 

Im übrigen gilt natürlich penibel zu differenzieren: als verdammt haben selbstredend nur solche Personen zu gelten, die sich schwarzer (oder gar finsterer) Magie bedienen. Dass einen übelriechend albischen Sektierer beizubringen, ist dabei ähnlich schwierig wie den Wilden aus den Weiten des Ikenga-Beckens das Schreiben - doch damit solche Feinheiten unseren lieben Kollegen aus dem Norden endlich einmal einsichtig werden, dazu muss noch viel Wasser das Aquädukt von Candranor herunterfließen. Über die Möchtegern-Zauberen, die, wahrscheinlich den vielversprechenden Einflüsterungen übernatürlicher Wesen erlegen, sich der sog. Grauen und gar Weißen Magie als Hexer bedienen, mag man gutmütig das Tuch des Schweigens hüllen. Der geschulte valianische Gelehrte in magischen Belangen weiß natürlich, dass gerade dieser Personenkreis nahezu deckungsleich ist, mit dem, was der Gemeine auf der Straße mit dem Wort ohne jegliche akademische Schulung behaftetet Stümper ab zu tun pflegt; leider sind solche entscheidenden Feinheiten unseren dickschädligen Tempelherren aus Alba im Zweifelsfalle nur mit dem Streitkolben einzuprügeln. Vielmehr sollte man die Magiedilettanten (der geneigte Leser mag sich hier mal nicht den typischen albischen Kirghlaird vorstellen - soweit wollen wir dann doch nicht gehen) ob ihrer Unwissenheit eher bedauern, als sie als bösartige Zauberwirker zu stigmatisieren. In Alba wird da natürlich nur unscharf stellenweise auch gar nicht differenziert. Wenn man hier, das gilt insbesonder für die verbohrten Kreise der Kirgh, nicht weiter weiß, verfällt man gerne nach außen hin in einen starken Aktionismus, der sich meist in Form von zu Unrecht geschundener Zauberwirker ausdrückt, die eher zum Befriedigen menschlicher Sensationsgelüste einem vermeintlich geheiligten Flammenspektakel überantwortet werden, als dies tatsächlich dem Ausmerzen der wirklichen Schwarz- und Finsterwirker dienen täte. Unsere klerikalen Kollegen im hohen Norden tappen da wie üblich in einer Gemengelage aus gefährlicher Unkenntnis gepaart mit hinterwäldlerischer Borniertheit, doch das ist ja für uns nichts Neues ...

 

Fracese Maggiovale, Bomelkar Tarkois et al. in: ethernas mysterias, Vol. III, albische Anhänge.

 

---

 

Ciao,

Dirk.

 

 

 

 

Geschrieben

Ah, eine Expertenmeinung! Klasse DiRi! clap.gif

 

@Alysandirion

Locker bleiben. Nicht jede Frage kann hier sofort beantwortet werden. Einige Ideen müssen erst reifen...  cool.gif

 

 

 

Best,

 

der Listen-Reiche

Geschrieben

Wow, in meiner Abwesenheit ist ja aus diesem Thread eine ansehnliche Sache geworden!

 

Also, meine Frage ist jedenfalls mehr als beantwortet.

 

 

@ Alysandirion

 

Ich vermute, dass es solche Walpurgisnächte in Alba wohl eher nicht gibt, da die Hexen auf Midgard ja nicht wie die Hexen in der irdischen Mythologie (siehe Faust I) oder z.B. auf Aventurien durch einen gemeinsamen (Irr-)Glauben zu einer Gemeinschaft zusammengeschweißt werden. In Alba Hexe zu sein heiß ja nur, ZauberIn ohne Gildenzugehörigkeit oder sonstige Zugehörigkeit zu sein.

Und nicht wieder aufbrausend werden, wenn Dir etwas nicht passt.

 

Alles Gute

Viktor

Geschrieben

Dass Hexen, die z.B. den gleichen Mentor haben, durchaus auchmal ein Treffen abhalten (wie z. B. in der Walpurgis-Nacht) halte ich doch nur für logisch.

Wollt ich nur noch hinzufügen.

 

Emilio

 

 

 

 

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