Hornack Lingess Geschrieben 3. Mai 2004 report Geschrieben 3. Mai 2004 <span style='font-size:17pt;line-height:100%'>Die fliegenden Frösche des Ikenga-Beckens</span> In den Tiefen des Urwaldes des Ikenga-Beckens lebt eine kleine Art Frösche, die von den Einheimischen Daokai genannt wird. Daokais leben auf den riesigen Bäumen des Waldes. Nur selten wagen sie sich auf seinen Boden, denn dann werden sie leicht zur Beute für andere Tiere. Daokais ernähren sich von den zahlreichen Insekten, die in den Bäumen leben. Ihre Feinde sind vor allem auf Bäumen lebende Schlangen und einige der vielen Vogelarten des Dschungels. Wie viele andere Frösche des Ikenga-Beckens sind auch Daokais giftig. Geraten sie in Gefahr, sondern ihre Giftdrüsen am ganzen Körper milchigweißes Gift aus. Die Zeichnung des Daokai ist sehr auffällig, um jeden, der jemals mit seinem Gift in Berührung gekommen ist, vor weiteren Freßversuchen abzuschrecken. Der Name Daokai bedeutet übersetzt fliegender Frosch. Er kommt von einem Ritual, bei dem der Frosch zu fliegen scheint. Daokais können von den Jägern des Ikenga-Beckens leicht gefangen werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren bleiben sie sitzen, wenn sich ihnen ein Mensch nähert. Sie verlassen sich bei Gefahr vollends auf ihr Gift. Daher sind sie eine leichte Beute für die Froschjäger des Ikenga-Beckens. Diese sammeln die Frösche ein und bringen sie in ihr Dorf, wo das Ritual des fliegenden Frosches durchgeführt wird. Das Ritual des fliegenden Frosches Solcherart lebendig gefangene Daokais werden zu einem Schamanen gebracht, der anschließend das Ritual des fliegenden Frosches durchführt. Hierzu werden vier dünne Holzstecken in den Boden gesteckt, so dass sie etwas kniehoch aus dem Boden ragen. Der Frosch wird nun mit einer Lianenfaser an die Stecken gebunden. Dabei wird jede Gliedmaße an einem eigenen Holzstab befestigt. Arme und Beine des Frosches werden dabei vom Körper abgespreizt. Von oben betrachtet sieht es nun aus, als könne der Frosch fliegen. Durch diese grobe Behandlung beginnt der panische Frosch Gift abzusondern. Mit einem Stab schabt der Schamane das Gift von seiner Haut. Um noch mehr Gift zu erhalten, zwickt er den Frosch ab und an ins Maul. Bevor der Daokai jedoch an Erschöpfung oder am Schreck stirbt, lässt ihn der Schamane wieder frei. Es gilt als übles Omen, wenn ein Frosch bei diesem Ritual ums Leben kommt. Daher sorgt der Schamane auch dafür, dass er den Urwald wieder erreicht. Meist setzt er den Frosch in einen Baum. Die Tätowierung des Giftes Dem Gift des Daokai werden von den Ikenga-Bewohnern wundersame Wirkungen zugeschrieben. Die Jäger unter ihnen schwören, dass es Jagdglück verleiht. Zudem scheint erwiesen zu sein, dass das Gift Körper und ihr Geist der Einheimischen des Ikenga-Beckens reinigt. Daher werden schon im Kindesalter die so genannten Froschzeremonien durchgeführt. Vor der Zeremonie wird normalerweise viel gegessen. Dies schützt vor einigen Nebenwirkungen des Rituals. Anschließend tätowiert ein Stammesmitglied mit einer glühenden Nadel das Gift unter die Haut desjenigen, dessen Geist und Körper gereinigt werden soll. Der Patient leidet während der Tätowierung unter starken Schmerzen. Oftmals muss er trocken würgen und sich erbrechen. Nach der Tätowierung fallen schwächere Personen oftmals für mehrere Stunden in Ohnmacht. Auch kräftige Krieger leiden stundenlang unter Kopfschmerzen. Nachdem die Nebenwirkungen verschwunden und in Ohnmacht gefallene Personen wieder erwacht sind, gehen Jäger mit dem Segen des Daokai auf die Jagd. Das Gift eines Frosches reicht für eine Tätowierung, die innerhalb einer halben Stunde nach Gewinnung des Giftes erfolgen muss. Sonst wirkt es leider nicht mehr. Regeltechnisches Daokai (Grad 0) In: t25 LP 1W3 AP 1W3 EP0 Gw70 St01 B8 OR Abwehr+10 Resistenz+10/10/10 Angriff: keiner Raufen+2 (1W6-5) Bes.: Kontaktgift (s.u.); Klettern+20, Tarnen+14; Gegner erhalten -4 auf ihre EW:Angriff Vorkommen: Dschungel des Ikenga-Beckens Das Gift des Daokai wirkt als Kontaktgift. Berührt jemand den gerade Gift absondernden Frosch oder wird ihm das Gift tätowiert, muss ein Prüfwurf Gift abgelegt werden. Die Virulenz des Giftes beträgt-10. Gelingt der Prüfwurf, leidet der Patient unter den Nebenwirkungen des Giftes. Er übergibt sich mehrfach und leidet zudem unter heftigem Kopfschmerz (wie Schmerzen; Wirkungsdauer: bis er 8 Stunden am Stück geschlafen hat). Die Ikenga-Bewohner bauen dem Erbrechen vor, indem sie zuvor viel essen, damit sie nicht trocken würgen müssen. Misslingt der erforderliche Giftwurf bekommt der Vergiftete zusätzlich zu den Nebenwirkungen den normalen Schaden des Giftes (2W6-Gift, 1W6x1min). Nachdem sie geschlafen hat gilt die Person für 2W6+7 Tage als vom Frosch gesegnet (wie Segnen mit Wirkungsdauer 2W+7 Tage). Als Pfeilgift kann das Gift dieses Frosches übrigens nicht verwendet werden. Es ist nicht lange genug haltbar. Aufmerksam auf dieses Ritual wurde ich durch einen Reisebericht im Geo, 9/2001, S. 40f. Ich danke dem Verfasser dieses Artikels für seine interessante Schilderung Brasiliens. Das irdische Vorbild des Daokai ist der Frosch daokait (Phyllomedusa bicolor). Ein Link zu diesem Frosch mit einem Bild: http://www.rainforestconservation.org/data_sheets/frogs/p_bicolor.html Hornack 1
Solwac Geschrieben 3. Mai 2004 report Geschrieben 3. Mai 2004 Sehr schön! Zwei Fragen: Ist die Zeremonie nur für NSCs gedacht oder kann sie auch von SC-Schamanen gelernt werden? Wenn ja, welche Voraussetzung ist nötig? Die Auswirkungen bei gelungenem PW:Gift schließen den Verlust von 1W6 AP ein? Ich fände eine Unterscheidung der Nachwirkungen schön, wenn das Festmahl nicht genossen wurde (z.B. ein Modifikator beim PW:Gift). Solwac
Rana Geschrieben 3. Mai 2004 report Geschrieben 3. Mai 2004 Prima! Ein kleiner Vorschlag: Auf den riesigen Bäumen des Ikenga-Beckens wachsen Schmarotzerpflanzen. Es handelt sich hierbei um großblütrige Blumen ohne Stengel. Wasser sammelt sich in ihnen, und sie bieten so einen idealen Lebensraum für die Frösche. Die Pflanze sondert einen fäkalartigen Geruch aus, um Fliegen zwecks Bestäubung anzulocken. Der Frosch nutzt diese zur Nahrung. Gruß Rana
Hornack Lingess Geschrieben 3. Mai 2004 Autor report Geschrieben 3. Mai 2004 Zitat[/b] (Solwac @ 03 Mai 2004,10:15)]Sehr schön! Zwei Fragen: Ist die Zeremonie nur für NSCs gedacht oder kann sie auch von SC-Schamanen gelernt werden? Wenn ja, welche Voraussetzung ist nötig? Die Auswirkungen bei gelungenem PW:Gift schließen den Verlust von 1W6 AP ein? Ich fände eine Unterscheidung der Nachwirkungen schön, wenn das Festmahl nicht genossen wurde (z.B. ein Modifikator beim PW:Gift). Solwac Die Zeremonie ist von meiner Seite aus eher für NSCs gedacht. Wäre evtl. als Belohnung für Ausländer möglich. Ansonsten sollte es reichen, wenn der Schamane tätowieren lernt (s. Ndetade, Nahuatlan-QB). Die 1W6-AP durch die Schmerzen werden zusätzlich verloren (auch bei gelungenem PW:Gift). Wer vor der Tätowierung nichts ißt, leidet genauso unter den Giftfolgen. Aber das Erbrechen tut nicht so weh, weil mehr zum Erbrechen da ist @ Rana: Danke für die tolle Ergänzung. Hornack
Rana Geschrieben 3. Mai 2004 report Geschrieben 3. Mai 2004 Und hier noch ein Nachschlag: Wassergefüllte Bromelientrichter beherbergen wie Mini-Teiche Algen, Kleinstlebewesen und die Larven von Libellen, Mücken und vielen anderen Insektenarten. Auch manche Frösche legen ihre Eier darin ab. Affen und Vögel versorgen sich an den Wasserspeichern in luftiger Höhe mit Trinkwasser. (Quelle: Was ist Was, Der Regenwald) Bildquelle: http://www.faszination-regenwald.de/info-ce....ien.htm Gruß Rana
Dengg Moorbirke Geschrieben 3. Mai 2004 report Geschrieben 3. Mai 2004 sehr schöne Beschreibung. Die Ideen gefallen mir sehr gut. Ich könnte mir diese Zeremonie auch bei den PiaoPau in KTP gut vorstellen. Auf jeden Falle eine Riesenidee für Urwaldschamanen. Grüße von Dengg (Profischrottgangschaltungentüftler)
lendenir Geschrieben 6. Mai 2004 report Geschrieben 6. Mai 2004 Hab mir das Ganze jetzt auch mal durchgelesen. Gefällt mir gut. Ergänzungen fallen mir grad keine ein lendenir
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