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Argumente für das Unargumentierbare


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Geschrieben
Zitat[/b] (Morpheus @ 05 Mai 2004,15:22)]Edit: Warum ich diese Frage auf diese Weise stelle? Wenn der Priester sich nicht von selbst Gedanken darüber macht, muss er eben von einem seiner "Schäfchen" danach gefragt werden. Und wenn er nicht will, dass seine Schäfchen Zweifel an seinem Gott bekommen, wird er wohl eine plausible Antwort geben müssen.

Gotteslästerer!

Wie kommt Ihr Ungläubigen auf die Idee, daß die Götter Euch ihr Tun und Handeln erklären müssen.

Eure kleingeistigen Gehirne sind gar nicht in der Lage die Tragweite der göttlichen Entscheidungen zu überblicken.

Trachte zunächst danach Euer minderwertiges Leben nach den Regeln der Götter auszurichten, bevor Ihr auf die Idee kommt, die Götter in Frage zu stellen!

Oder habt Ihr schon erlebt, daß der Küchenjunge die Entscheidungen des Königs in Zweifel stellt, geschweige denn, der König sie ihm erklärt!

 

PS: Nicht meine Meinung, aber nachdem viele Antworten mit erklärendem Hintergrund gegeben werden, möchte ich mal das absolutistische nach vorne schieben.

 

 

 

 

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Geschrieben
Zitat[/b] (Aldric McNorr @ 05 Mai 2004,15:33)]
Zitat[/b] (Morpheus @ 05 Mai 2004,15:22)]Edit: Warum ich diese Frage auf diese Weise stelle? Wenn der Priester sich nicht von selbst Gedanken darüber macht, muss er eben von einem seiner "Schäfchen" danach gefragt werden. Und wenn er nicht will, dass seine Schäfchen Zweifel an seinem Gott bekommen, wird er wohl eine plausible Antwort geben müssen.

Gotteslästerer!

Wie kommt Ihr Ungläubigen auf die Idee, daß die Götter Euch ihr Tun und Handeln erklären müssen.

Eure kleingeistigen Gehirne sind gar nicht in der Lage die Tragweite der göttlichen Entscheidungen zu überblicken.

Trachte zunächst danach Euer minderwertiges Leben nach den Regeln der Götter auszurichten, bevor Ihr auf die Idee kommt, die Götter in Frage zu stellen!

Oder habt Ihr schon erlebt, daß der Küchenjunge die Entscheidungen des Königs in Zweifel stellt, geschweige denn, der König sie ihm erklärt!

 

PS: Nicht meine Meinung, aber nachdem viele Antworten mit erklärendem Hintergrund gegeben werden, möchte ich mal das absolutistische nach vorne schieben.

Das wäre eine typische Antwort meines Laran Priesters  biggrin.gif

Geschrieben
Quote[/b] (hjmaier @ 05 May 2004,12:53)]snip

 

Dazu ein Beispiel aus dem realen Leben:

 

Ich hatte mit einer jüdischen bekannten einmal eine Diskussion über diverse Regeln ihrer Religion. Unter anderem ging es um das Verbot Schweinefleisch zu essen (eigentlich lautet das Verbot auf den Verzehr von Paarhufern wie ich erfuhr).

 

Als einzige Begründung warum das so sei bekam ich als Antwort "Weil Gott es so will". Mehr war für sie als Begründung nicht nowendig, sie verstand sogar meine Frage nicht.

 

Viele Grüße

hj

Hallo Leute,

Meine Erinnerung fördert zu diesem Verbot folgende Erklärung hervor, bitte fragt mich nicht woher ich sie habe:

Schweinfleisch ist bei den, besonders im Sommer, üblicherweise höheren Temperaturen in den südlichen Ursprungsländern dieser Religionen nicht lange haltbar, verdirbt schneller. So gesehen ist dieses göttliche Verbot nichts anderes als ein guter Rat zur Gesundheitsvorsorge, der um ihn nicht andauernd nachweisen zu müssen und dabei in Erklärungsnot zu geraten, während der Ueberlieferung in ein göttliches Verbot umgewandelt wurde. Andere Beispiele für solche Mechanismen gibt es viele. Also: weshalb Tote verbrannt oder begraben werden, weshalb Inzest verboten ist. Die eheliche Treue (im speziellen der Frau) wird von den Religionen wohl hauptsächlich deshalb gefordert, weil dies die einzige Möglichkeit (nun seit den Fortschritten der molekularen Biologie nicht mehr) der Ehemänner ist sicher zu gehen, dass sie auch tatsächlich die Väter ihrer Kinder sind. etc

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

p.s. Kanibalismus ist eigentlich sinnvoll, nur die eigene Art kann den optimalsten Mix von Nähr- und Baustoffen liefern. Leider, und deshalb auch verboten, werden so, siehe BSE, natürlich auch Krankheiten übertragen.

 

 

 

 

Geschrieben
Zitat[/b] (Morpheus @ 05 Mai 2004,15:22)]Ist es gerecht, dass dieser als Sklave geborene Mensch von seinem grausamen Herrn (solche gibt es ja trotz allem) tagtäglich gequält, ausgepeitscht, in Ketten gelegt, was auch immer wird. Warum haben die Götter diesem Menschen dieses Schicksal aufgelegt?

 

Edit: Warum ich diese Frage auf diese Weise stelle? Wenn der Priester sich nicht von selbst Gedanken darüber macht, muss er eben von einem seiner "Schäfchen" danach gefragt werden. Und wenn er nicht will, dass seine Schäfchen Zweifel an seinem Gott bekommen, wird er wohl eine plausible Antwort geben müssen.

Der Priester könnte vieles antworten.

Gottes Wege sind unergründlich (Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, daß in unergründlich die Verneinung eines Grundes steckt?), Ungehorsam, Aufstachelung zur Revolte, Beischlaf mit der Frau seines Herrn, einem Priester gegenüber Gott in Zweifel gezogen...

Wird das Schäfchen dann noch eine weitere Frage stellen?

Geschrieben

Eikes Antwort trifft es m.E. ganz genau.

 

Solange ein Sklave angemessen behandelt wird (nach den jeweiligen Normen des jeweiligen Kulturkreises, in der Regel übrigens recht passabel), wird es als gerechtfertigt angesehen werden.

Sklaventum wird nicht unbedingt mit schlechter Behandlung gleich gesetzt.

Geschrieben

Und wenn die schlechte Behandlung doch kommt (und darauf wollte ich eigentlich hinaus), wird sie dann von den Priestern als "Sünde" (oder "schlechtes Karma" oder was auch immer, je nach Religion) des Herrn angesehen? Aber was ist mit staatlich (und wenn die Priesterschaft den Staat stützt auch von Seiten der Tempel) sanktionierter Grausamkeit gegenüber Unschuldigen, wie nun z. B. in den altrömischen Gladiatorenarenen, wo ja nicht nur Verbrecher, sondern eben auch Sklaven um ihr Leben kämpfen mussten. Das kann nur sehr schwer als humane Behandlung angesehen werden (es kann nicht einmal als "gesellschaftlich notwendig" bezeichnet werden), trotzdem zog es keine Santktionen nach sich...

 

Und wie gesagt, mehr beschäftigt mich die Frage nach der Begründung der Folter zum Erpressen eines Geständnisses als Beweis, da man hier nicht so leicht von "gottgegebenen Grundlagen der Gesellschaft" sprechen kann.

 

 

 

 

Geschrieben

Hi Morphaus,

Ich glaube dazu musst Du zuerst den Begriff von Folter präzis definieren. Ist es Folter die Daumenschraube zu benutzen? ganz klar. Ist es Folter jemanden so lange nicht schlafen zu lassen bis er eine Aussage macht, ist es Folter jeden Kontakt zu anderen Menschen zu unterbinden, ist es Folter dem Angeschuldigten zu sagen er habe sowieso keine Chance...? Ich glaube die Menschen in diesen Gesellschaften (siehe Quellenbuch KanThaiPan) sehen in der Folter nicht ein Machtmissbrauch aus sadistischer Gier des Folternden sondern eine Verhörtechnik zur Wahrheitsfindung...

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

Geschrieben

@Morpheus:

Es gibt Gesetze, die Regeln, was ein Besitzer seinem Sklaven antun darf und was nicht.

 

Panem et circenses! Brot und Spiele!

Das war gesellschaftlich eindeutig notwendig. Sonst wäre es im alten Rom sicherlich zu vielen Aufständen gekommen.

 

Zur Folter:

Z.B. in Alba wird nicht gefoltert. (QB S. 57)

In KanThaiPan gibt es dafür sehr genaue Regeln, wann und wie gefoltert werden darf.

 

Wenn jemand der Täter ist, aber keine Aussage macht und man dieses Delikt also nicht ahndet, dann gibt es keine Gerechtigkeit. Genauso umgekehrt, wenn ein Unschuldiger gefoltert würde.

Und nun?

 

Vertausche den Rechtsgrundsatz:

"In dubio pro reo" mit "in dubio contra reo" und fang dann noch einmal von vorne an.

 

Dann sieht das so aus:

1. Ein Verbrechen ist geschehen und das muß bestraft

  werden.

2. Wir haben einen Verdächtigen.

3. Wenn er es war, wird er leugnen um seiner gerechten

  Bestrafung zu entgehen oder wenn er unschuldigt ist.

  Das Problem: Wir wollen keinen Schuldigen laufen

  lassen.

4. Also befragen wir ihn ausdauernd.

5. Er ist weiterhin verstockt und beteuert völlig (subjektiv) seine Unschuld.

 

Jetzt erst setzt die Folter ein.

 

6. Ich ergreife härtere Maßnahmen.

7. Er gesteht:   a) Er gesteht und ist tatsächlich

                   schuldig, was nun auch nachweisbar

                   ist. "Ich habe es doch gewußt", sagt

                   da der Folterer.

                b) Er gesteht, ist aber unschuldig. "Er

                   hätte es aber sein können, alles

                   sprach gegen ihn, was treibt er sich

                   auch dort um diese Zeit herum."

 

Egal wie man es dreht, ein fader Beigeschmack ist aus unserer heutigen aufgeklärten, von Menschenrechten geprägten Sicht immer dabei.

Das gab es in einer mittelalterlichen Welt aber nunmal nicht.

Geschrieben

Nun, aber es gibt nur eine Möglichkeit, diese Wahrheitsfindung als Unschuldig zu bestehen: so einen starken Willen zu haben, dass man die Folterungen übersteht und trotzdem nichts aussagt. Dass diese Art der "Wahrheitsfindung" keine wahren Ergebnisse bringt, sondern nur die, die es aushalten durchkommen und die anderen nicht, müsste eigentlich unmittelbar einleuchtend sein. Denn es gibt nur zwei Antworten: "Ich gestehe!" und "Ich gestehe nicht!" Wenn ich gestehe, dann ist die Folterung vorbei, aber ich werde getötet, eingekerkert, versklavt oder was auch immer. Wenn ich nicht gestehe, werde ich weitergefoltert. Das müsste ein durchschnittlicher Richter auch verstehen. Wenn ich jemanden foltere, um Informationen zu erlangen, ist es etwas anderes. Hat er die Informationen, so kann er die Folter dadurch beenden, indem er sie preisgibt. Hat er sie nicht, hat er keine Möglichkeit, die Folter zu beenden, bis die Leute es aufgeben. Er kann sich also nicht durch eine Verfälschung der Wahrheit von der Folter befreien, wie dies bei der anderen Art möglich ist. Das mag für den Gefolterten noch unangenehmer sein, aber für die Allgemeinheit ist es ein Nutzen. Das andere ist einfach (unmittelbar einsichtig, wage ich einmal zu behaupten) nicht zur Wahrheit führend.

 

Wichtig ist mir, klarzumachen, dass es mir bei dieser Fragestellung nicht um Menschenrechte geht, die es zur Zeit des Mittelalters sowieso kaum gab. Es geht mir um die Logik. Die zwei anderen Fragen kann man mit göttlicher Intervention beurteilen, diese jedoch nicht. Etwas anderes wäre es bei einem Gottesurteil, aber das ist die Folter ja wohl nicht.

 

 

 

 

Geschrieben

Es ging vor allem darum, dass jemand bestraft werden mußte, die Tat mußte gesühnt werden. Allerdings konnte es vorkommen, dass ein Unschuldiger gestand - dann ist das so, dass wußte jeder, dass sowas vorkam.

 

Schlimmer wäre gewesen, einen Schuldigen ohne Beweise laufen lassen zu müssen.

 

Außerdem konnte nicht nach Lust und laune gefoltert werden - dafür gab es Vorschriften. Und zwar nicht nur über die Verfahren, sondern auch, ab wann sie gerechtfertigt war.

Geschrieben

Hallo,

 

ich habe die Diskussion hier ein wenig verfolgt. Ich denke ihr macht euch alle zu viel Mühe, das Ganze ist eigentlich viel einfacher.

 

-> Thema Sklaven: Es war schon immer Gang und Gäbe (glaube die Rechtschreibung stimmt), dass man nach Kriegen die Besiegten als Sklaven hielt und für sich arbeiten ließ. Da kommt gar keine Diskussion auf, weil es eben so ist. Selbst der liebste weisseste Priester nimmt das so hin, weil es eben so ist. Die Schwarzen waren sowieso keine Menschen, als Sklaven aber ganz annehmbar, die haben doch eh keine Kultur also sollen sie doch froh sein, wenn wir sie aufnehmen.

 

-> Thema Folter: Ich denke die Gerichte waren doch eh viel korrupter, da musste man nicht unbedingt ein Geständnis rausbekommen. Da wurde man einfach gehenkt und das wars (siehe Hexenverbrennung). Vor wem musste man sich denn rechtfertigen??? Die Leute waren doch froh wenn sie ihre Ruhe hatten und irgendwelche Rechtsanwälte gab es sowieso nicht, da der jeweilige Fürst / König/ Herrscher das Gesetz war.

 

ich denke bei den meisten Themen kann man hier so argumentieren. Die Bevölkerung Midgards ist einfach nicht aufgeklärt, sie haben Angst vor dem Unbekannten, der Obrigkeit und den Göttern. Diese Punkte reichen doch völlig aus um alles zu erklären. Wieso sollte man sein Leben hinterfragen.

 

gruß

 

Isaldorin

Geschrieben

@ Isaldorin: das alles gebe ich prinzipiell zu und stelle das auch gar nicht in Frage. Im Prinzip frage ich mich, wie Leute, die sich mehr Gedanken über gewisse Dinge machen (es gibt z. B. in Chryseia sicherlich Philosophen) und dabei nicht zu dem Schluss kommen, die gesamte Gesellschaft wäre schlecht (das wären dann die Außenseiter), diese Praktiken argumentieren.

Geschrieben

Irgendwer hat doch vorher schon einmal geschrieben, wie Aristoteles zur Sklaverei stand.

Auch Aristoteles, der sich viele Gedanken gemacht hat, war ein Kind seiner Zeit.

 

Es gibt einfach Dinge, die nicht mit unserer heutigen Auffassung von Logik, Philosophie usw. zu betrachten keinen Sinn macht.

 

Du willst von uns moderne Erklärungen für moderne Ansichten von Spielfiguren.

 

Und wenn Du den Satz "In dubio pro reo" nimmst. So wie er jetzt gilt in unserer heutigen Rechtsprechung, was sagst Du den Opfer von Gewalttaten, deren Täter aus Mangel an Beweisen freigelassen wurden, obwohl alle Wissen", daß er/sie es war?

Oder bei einem Verfahrensfehler?

Wenn die Wahrheit unter Folter herausgekitzelt wurde oder ein anderer Fehler gemacht wurde, wird der Täter eventuell freigesprochen.

Ist das gerecht? Was kann das Opfer dafür?

Ist das logisch, daß ein Verbrecher, obwohl gefaßt, nicht bestraft wird?

 

Man kann sicherlich endlos philosophieren und diskutieren.

Geschrieben

Nun, bei der Sklaverei bin ich ja inzwischen mit den gegebenen Antworten sehr zufrieden. Nur bei der Folter komme ich nicht ganz zurecht. Denn es werden sicherlich Fälle bekannt sein, in denen Fürsten ihre Feinde der Folter ausliefern haben lasse, weil sie genau wussten, dass sie unter der Folter zusammenbrechen würden. Und solche Fälle werden (zumindest der gebildeten Schicht) bekannt sein. Denn prinzipiell bräuchte man laut "In dubio contra reo!" die Folter gar nicht. Man verurteilt ihn einfach. Obwohl...es war ja ein Geständnis notwendig, damit der Prozess rechtsgültig war. Nur kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass jemand denken könnte, dass Unschuldige die Folter auf wundersame Art und Weise erdulden könnten ohne zu gestehen. Wenn ich meine, genug Beweise zu haben, dass jemand schuldig ist, kann ich ihn immer noch aufgrund von Indizien verurteilen und hinterher kann ich ihn dann auch noch foltern, damit es netter aussieht, weil er ja gestanden hat...aber warum vorher? Wenn er stark verdächtigt wird kann ich ihn ja auch so verurteilen - einfach weil ich glaube zu wissen, dass er es war. Warum dann umständlich foltern?

 

Edit sagt, ich sollte noch einmal betonen, dass ich keine moderne Erklärung haben möchte (denn eine solche gibt es wohl nicht), sondern höchstens eine, die von archaischen Gelehrten vertreten werden kann.

 

 

 

 

Geschrieben
Zitat[/b] (Morpheus @ 05 Mai 2004,21:47)]Nur bei der Folter komme ich nicht ganz zurecht. Denn es werden sicherlich Fälle bekannt sein, in denen Fürsten ihre Feinde der Folter ausliefern haben lasse, weil sie genau wussten, dass sie unter der Folter zusammenbrechen würden. Und solche Fälle werden (zumindest der gebildeten Schicht) bekannt sein.

Wo ist das Problem?

Der Fürst wird seinen Ruf weg haben und andere werden sich ihr Teil dazu denken.

Es gibt nun mal immer wieder einen schlechten Fürsten.

Aber der nächste wird hoffentlich besser sein.

 

Und vielleicht versucht jemand den Nachfolger aus irgendeinem Grund (Rache, Gerechtigkeit, von den Göttern inspiriert) schneller ins Amt einzuführen.

 

Oh! Und wenn einer meckert, dann haut der Fürst ihm gleich dir Rübe ab.

(Das gibt es immer noch auf unserer schönen Welt und mit diesen Diktatoren kann man wunderbare Geschäfte machen. Es braucht nämlich keine Genehmigungsverfahren um eine Mülldeponie zu bauen. Der sagt einfach: "Die kommt dahin!" Und schon wird ein Dorf umgesiedelt.)

Geschrieben

Ich denke, Gesellschaften und einzelne Menschen können ganz gut mit widersprüchlichen Sachverhalten leben:

 

Sklaven halten und ein aufgeklärter Mensch sein muss kein Widerspruch sein, siehe Thomas Jefferson, Verfasser der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten.

 

Werte für Kindererziehung predigen und seine eigenen ins Heim geben war kein Problem für Jean Jacques Rousseau.

 

Ein liebender Familienvater sein und andere Menschen mit dem Gewehr vom Balkon aus abknallen, kein Problem für den Vernichtungslagerkommandanten Höss.

 

Banaler: Wenn eine Technikfolgenabschätzung sagen würde, dass ein neues Verfahren jährlich 1 Million Mensch töten würde würden wir es empört ablehnen und dann mit dem Auto nach Hause fahren. (Weltweit schätzt man 1 Million Verkerstote pro Jahr, In Europa über 100 000.)

 

 

 

 

Geschrieben

Tja, ist eben alles eine Frage der Möglichkeiten und der Macht sie durchzusetzen.

Das ist das eine und das andere ist eben: wo kein Kläger, da kein Richter...

letzteres gilt eben besonders für Abenteurer. Wenn keiner petzt und das Folteropfer nicht laufengelassen wird, ist ja alles in bester Ordnung... wäre da nicht die Magie und die Geisterwelt biggrin.gif

 

Letztenendes muss man auf jeder Welt in jeder Umgebung mit den Konsequenzen seines Handelns leben. Manchmal geht´s gut, ein andermal tritt man jemanden entscheidenden auf die Füsse, dann sind die Konsequenzen u.U. auch entsprechend.

 

Gruss,

S.

 

 

 

 

Geschrieben

Vermutlich war auch das gesamte Rechtssystem im historischen Mittelalter nicht allzu geordnet, daher wird wohl jeder Fürst das tun, was ihm beliebt. Fragt sich nur, was mit zentralistischen Staaten ist, in denen die Folter zum Erpressen eines Geständnisses rechtliche Praxis ist...

Geschrieben

Mal wieder die Antwort meines weißen Hexers zur Folter:

 

"Eine Peinliche - Gemäß den Gestzen durchgeführt, dient der Wahrheitsfindung. Derjenige, der reinen Herzens ist, muss eine solche Befragung nicht fürchten. Sein tiefer Glaube an die göttliche Allmacht und an die Reinheit seines Gewissens werden ihn alle Marter überstehen lassen."

 

Tatsächlich überstanden im Mittelalter viele gefolterten die Folter weil sie unschuldig waren und selbt unter Folter nichts zugeben wollten, das ihnen und ihrer Familie (nebst ihrer Seele - denn die stand beim eingeständnis der Schuld auch auf dem Spiel) Schande bringen würde.

 

Mein Hexer würde weiter ausführen:

 

"Willkürliche Folter, zur Erpressung von Aussagen ohne entsprechende Anweisung der Gerichte ist abscheulich und verachtungswürdig."

 

Viele Grüße

hj

Geschrieben
Zitat[/b] (Morpheus @ 06 Mai 2004,08:24)]Nun, einigen Fürsten wird es nicht gut bekommen, wenn er einem geweihten Priester die Rübe abhaut. Ordenskrieger können ganz schön gefährlich sein... dayafter.gif

Ein paar Ordenskrieger würden wohl nicht ohne weiteres auf einen Fürsten losgelassen, weil dieser einen Priester hat töten lassen.

 

Eike

Geschrieben

Wenn ich das richtig verstehe, stellt Morpheus die Frage,

wenn es in einem Land aufgeklärte Interlektuelle (welche auch immer) gibt,

sie die Folter und andere Dinge unter logischen Gesichtspunkten sehen,

zu dem Ergebnis kommen,

das bestehende Vorgehen ist menschlich nicht rechtens,

dann würden sie doch aufbegehren und die Sachlage richtig stellen?

 

Ja, würden sie.

Aber nur, wenn sie dazu die Macht hätten.

Haben sie aber nicht immer, nur manchmal.

Daher auch so viele unterschiedliche Kulturen.

 

Aber eine Frage bleibt dann,

ist die dann bestehende Vorgehensweise die richtige?

Oder hat sie wiederum nicht eigene Fehler und Probleme?

Gibt es überhaupt DEN Weg?

 

 

Dazu ein Beispiel aus der Gegenwart.

Aus Gründen der menschlichkeit wird ein Sexualstraftäter nach einigen Jahren entlassen,

weil jeder das Recht hat, nach seiner Strafe rehabilitiert zu werden,

dann sucht er sich erneut ein Opfer und tötet es.

Dieses Opfer zahlt den Preis für die Moral.

Hätte es nicht, wenn man den Mann nie freigelassen hätte,

und vieleicht gleich getötet.

Ist DAS moralisch?

 

Schwierige Frage!

Und um gleich Proteststürmen vorzubeugen,

ich habe nicht mein Meinung geäußert,

denn das wäre eine Strang füllendes Thema

und ebenso schwierig wie Fragen der Moral immer sind.

Geschrieben
Zitat[/b] (Morpheus @ 06 Mai 2004,09:34)]Vermutlich war auch das gesamte Rechtssystem im historischen Mittelalter nicht allzu geordnet, daher wird wohl jeder Fürst das tun, was ihm beliebt. Fragt sich nur, was mit zentralistischen Staaten ist, in denen die Folter zum Erpressen eines Geständnisses rechtliche Praxis ist...

Leider entspricht das historische Mittelalter nicht ganz diesen liebgewordenen Vorstellungen, die mehr oder weniger Unfug sind. Vielleicht wäre mal ein Blick in ein Lexikon hilfreich ...

 

Grüße

GH

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