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Tod durch rollengerechtes Spiel


Gindelmer

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Hallo zusammen,

ein Thema, welches mich schon recht lange beschäftigt, soll hier zur Sprache kommen und eventuell diskutiert werden.

Wie kann man den Tod eines Charakters bzw. einer Spielerfigur honorieren, welche nur dadurch starb, dass sie sich rollengerecht verhalten hat.

 

Um sich ein Bild davon machen zu können, was hier überhaupt gemeint ist, schreibe ich einfach mal zwei Beispiele in dieses Posting.

 

 

Beispiel 1:

Ein Abenteurer möchte sich einen Tunnel oder Durchgang näher anschauen. Er fragt in die Runde ob jemand mitkommen möchte, da er noch etwas unerfahren in solchen Dingen ist und es besser für ihn wäre etwas Rückendeckung zu haben. Auf seine Anfrage hin meldet sich niemand. Nur ein Abenteurer erklärt sich schließlich dazu bereit, da er ein Gruppenmitglied alleine nicht ausziehen lassen möchte. (Der Spieler des begleitenden Charakters weis allerdings um die Gefahr, die in dem Durchgang droht)

Die Konsequenz dieser folgenschweren, aber rollengerechten Entscheidung ist der Tod, der begleitenden Spielerfigur. (Die andere überlebte)

 

Beispiel 2: (konstruiert)

Ein Barbar, droht in Gefangenschaft zu kommen. Er steht keiner Übermacht entgegen und stellt auch selbst keine Übermacht dar. Als ihm die Waffen abgenommen werden sollen entschließt er sich dazu, zu versuchen seine Gegner in die Flucht zu schlagen.

Im Laufe des Kampfes, der bisher zugunsten des Barbars verlaufen ist, landet ein Gegner einen kritischen Treffer, der den Barbaren sofort tötet.

 

 

Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

Wie kann man solch ein rollengerechtes Verhalten honorieren?

 

 

Wichtig:

Ob die Entscheidung des begleitenden Spieler nun klug war oder nicht, soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden.  blush.gif

 

viele Grüsse

Gindelmer

 

 

 

 

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Zitat[/b] (Gindelmer @ 19 Aug. 2004,17:22)]Hallo zusammen,

ein Thema, welches mich schon recht lange beschäftigt, soll hier zur Sprache kommen und eventuell diskutiert werden.

Wie kann man den Tod eines Charakters bzw. einer Spielerfigur honorieren, welche nur dadurch starb, dass sie sich rollengerecht verhalten hat.

 

Um sich ein Bild davon machen zu können, was hier überhaupt gemeint ist, schreibe ich einfach mal zwei Beispiele in dieses Posting.

 

 

Beispiel 1:

Ein Abenteurer möchte sich einen Tunnel oder Durchgang näher anschauen. Er fragt in die Runde ob jemand mitkommen möchte, da er noch etwas unerfahren in solchen Dingen ist und es besser für ihn wäre etwas Rückendeckung zu haben. Auf seine Anfrage hin meldet sich niemand. Nur ein Abenteurer erklärt sich schließlich dazu bereit, da er ein Gruppenmitglied alleine nicht ausziehen lassen möchte. (Der Spieler des begleitenden Charakters weis allerdings um die Gefahr, die in dem Durchgang droht)

Die Konsequenz dieser folgenschweren, aber rollengerechten Entscheidung ist der Tod, der begleitenden Spielerfigur. (Die andere überlebte)

 

Ich vermeide es im Allgemeinen, Spielfiguren ohne Warnungen zu Tode kommen zu lassen. Wenn eine Spielfigur nun aber trotz der offensichtlichen Warnungen die Gefahr auf sich nimmt (weil der Spieler meint, dass die Figur das "muss", wegen rollengerechtem Verhalten), dann geht sie halt drauf. Die Belohnung ist dann entweder, dass die Figur vor dem Tod noch ein paar hochdramatische, spannende Momente erlebt, und dass sich der Spieler hinterher eine etwas überlebensfähigere Figur auswürfeln darf. *g*

 

Zitat[/b] ]

Beispiel 2: (konstruiert)

Ein Barbar, droht in Gefangenschaft zu kommen. Er steht keiner Übermacht entgegen und stellt auch selbst keine Übermacht dar. Als ihm die Waffen abgenommen werden sollen entschließt er sich dazu, zu versuchen seine Gegner in die Flucht zu schlagen.

Im Laufe des Kampfes, der bisher zugunsten des Barbars verlaufen ist, landet ein Gegner einen kritischen Treffer, der den Barbaren sofort tötet.

 

Klassische Situation, ist mir selbst auch schon passiert. *g*

Aber ob der Kampf nun unvermeidbar oder durch rollengerechtes Spiel provoziert war ist doch eigentlich egal. Der Barbar stirbt heldenhaft im Kampf, das ist doch Belohnung genug.

Und mein Nachfolge-Charakter war wieder ein Barbar, der sich allzu leichtsinnig in Gefahr begibt, sich von niemandem etwas sagen lässt und den Mund nicht halten kann. Bisher hat er nur Glück gehabt, dass er noch lebt.

Ich finde, den Spass, den man beim Spielen einer solchen Figur hat wird eben durch das etwas höhere Risiko kompensiert. Der ängstliche Feigling sieht halt nicht so viel Action pro Zeiteinheit, dafür überlebt er länger.

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Hallo Gindelmer,

 

wir haben ja schon darüber geredet. Aus meiner Sicht sollte ein Charakter der rollengerecht spielt, auch rollengerecht sterben, aber es handelt sich ja hier um ein Spiel, es würde mir als SL auch schwer fallen einen solchen Char auch noch bestrafen.  In dem vorliegenden Fall 1 (ich war bei der Gruppe dabei, wollte auch nicht mit) konnte der SL aber nicht drumherum, dass ihr auf einen übermächtigen Gegner stoßt. In anderen Fällen könnte der SL das rg - Verhalten in so weit honorieren, dass er den Gegner schwächer macht oder komplett weglässt.

 

Laß dir aber noch sagen, dass es eventuell nicht sehr rollenspielgerecht ist, wenn der Beschwörer sich plötzlich als mutiger und tapferer Beschützer eines, ihm im Kampf überlegenen, Waldläufer aufschwingt devil.gif

 

Vielleicht könnte der SL noch (in Fall 2 auf jedenfall, bei Fall 1 je nach Gottheit) weitere Punkte an Göttliche Gnade verteilen, bzw. den fälligen Wurf um das erflehen dergleichen selbst würfeln und ihn "gelingen lassen".

 

Soweit meine Vorschläge...

 

 

Isaldorin, in stiller Trauer um Pytangelos..

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Die einzige Belohnung, die mir einfällt, wäre eine entsprechende Würdigung des Spielers. Die Figur ist tot und kann daher nicht mehr (sinnvoll) mit EPs bedacht werden.

 

Wenn der Tod in einer Situation eintrat, wo die Figur noch einen großen Wunsch offen hatte, dann kann der Geist des Toten vielleicht noch etwas bewirken und den Rest der Gruppe unterstützen. Dies bietet sich besonders dann an, wenn die Gruppe nach dem Ausfall einer Figur zu schwach geworden ist.

 

Solwac

 

P.S. Ich gehe davon aus, dass bereits alle Möglichkeiten wie SG und GG ausgeschöpft wurden

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Zitat[/b] (Isaldorin Marcallo @ 19 Aug. 2004,17:47)]zu niedrig gradig um SG zu besitzen und leider auch keine GG. Man könnte in solch einer Situation aber schnell noch welche geben, aus meiner Sicht.

Es gibt aber auch Charaktere, die würden nie und nimmer eine Gottheit um Hilfe anflehen. Der Durchschnitts-Waelinger, der im Kampf tödlich getroffen wird, wird wohl kaum "Götter rettet mich!" rufen, sondern wohl eher "Walhalla, ich komme!"

Da bringt es dem (rollengerechten) Spieler auch nix, wenn er noch ein paar Punkte GG kriegt.

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Zitat[/b] (Pyromancer @ 19 Aug. 2004,17:54)]
Zitat[/b] (Isaldorin Marcallo @ 19 Aug. 2004,17:47)]zu niedrig gradig um SG zu besitzen und leider auch keine GG. Man könnte in solch einer Situation aber schnell noch welche geben, aus meiner Sicht.

Es gibt aber auch Charaktere, die würden nie und nimmer eine Gottheit um Hilfe anflehen. Der Durchschnitts-Waelinger, der im Kampf tödlich getroffen wird, wird wohl kaum "Götter rettet mich!" rufen, sondern wohl eher "Walhalla, ich komme!"

Da bringt es dem (rollengerechten) Spieler auch nix, wenn er noch ein paar Punkte GG kriegt.

wie wäre des denn mit einem verdeckten Wurf des SL (wie bereits von mir oben erwähnt)??

 

Ich bin schon der Meinung, dass ein Waelinger Asvagr anfleht, dass er seine Arbeit noch zu ende bringen kann.....

 

 

Isaldorin

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--Laß dir aber noch sagen, dass es eventuell nicht sehr rollenspielgerecht ist, wenn der Beschwörer sich plötzlich als mutiger und tapferer Beschützer eines, ihm im Kampf überlegenen, Waldläufer aufschwingt--

 

@Isaldorin: Es ging mir damals nicht um mutig sein, oder gar den Beschützer spielen zu wollen. Dann wäre ich wohl als erster überall hingegangen und wäre nicht immer hinterher gelaufen, so wie es meine Passivität erforderte. Der Grund zu dieser Handlung war, dass sonst niemand mitgegangen ist.

 

 

 

viele Grüsse

Gindelmer

 

 

 

 

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Mir fällt für einen würdigen Tod eines Charakters nur eine Belohnung ein und das ist Erheben der Toten. Doch das ist eine Art der Belohnung, die mit Vorsicht zu genießen ist und nur in bestimmten Situationen angewendet werden kann (Gläubiger starb im Auftrag seines Glaubens und ein geeigneter Priester mit EdT ist da und der Char ist es auch Wert wiederbelebt zu werden).

Ansonsten bleibt nur den Tod zu verhindern (dann hat halt mal ein Gott interesse an dem gleichgültigen Waeländer) oder der Trost des Spielers in Form eines würdigen Todes und/oder Belohnungen für seinen neuen/anderen Charakter.

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Die größte Belohnung für mich als Spieler ist es,

meinen gestorbenen Charakter dadurch in guter oder sogar

heldenhafter Erinnerung zu haben.

 

Bis heute erinnere ich mich immer wieder gerne an meinen

Zwergensöldner, der bei seinem ersten Kontakt mit einem

Steingolem nicht wußte, daß er eine magische Waffe benötigt.

Abgesehen von der Tatsache, daß der Blutrausch das Denken

sowieso schwierig machte.

Er war Grad 5 und Stolz.

"Erheben der Toten" hätte er übrigens nicht gemocht.

Warum auf Midgard leben müssen,

wenn man doch schon längst in Walhalla ist!

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  • 1 Monat später...

Meiner Meinung nach ist der Tod einer Figur ein leider notwendiges Mittel, um die Spieler hin und wieder daran zu erinnern, daß sie in ihren Abenteuern Gefahren ausgesetzt sind. Man sollte als Spielleiter versuchen, die Leben der Spieler zu schonen, wenn es geht. Schließlich ist es ein Rollenspiel und keine Konfliktsimulation, und es soll auch allen Spaß machen.

Ein Spielleiter, welche alle schwachen Charakter im Kampf "bestraft", hat mir schon den Spaß an meinem Magier genommen, welcher sich für Kämpfe nicht interessierte und auch keine Kampfzauber lernen wollte (geschweige denn, sich eine Rüstung anziehen oder eine Waffe zu lernen!). Zwar hat der Magier immer mit knapper Not überlebt, musste aber trotzdem nach jedem Kampf vom Kriegspriester und vom Krieger erstmal wieder zusammengekratzt werden.

Aber manchmal hilft der Tod eines Charakters im Kampf eben, die Spannung der Kämpfe zu erhalten. Kämpfe können tödlich ausgehen. Was meiner Erfahrung nach die Spannung vollends zu Brei werden läßt, ist, wenn die Spieler wissen, dass sie nicht sterben können. Dann legen sie sich irgendwann mit den Falschen an (ein Heerlager der Orks oder so was), und um glaubwürdig zu bleiben, muss man dann die ganze Gruppe auslöschen. Ein Erlebnis, welches man vermeiden sollte. Deswegen: hin und wieder eine Figur, die richtig Pech hatte, über die Klinge springen lassen, und alle bemühen sich auf einmal wieder so richtig und haben dann selber auch wieder viel Spaß.

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Für mich kommt es auch auf das "Alter" der Figur an. Ein Erstgradler, der für seine Prinzipien beim ersten Abenteuer in den Tod geht, hatte meiner Meinung nach zu früh die falschen Prinzipien ;) Man wächst ja auch mit Kompromissen und Niederlagen. Wenn meine Hexe mit ihrer vertrauen Eule nur Schwierigkeiten bekommt, deswegen auf dem Scheiterhaufen und vor der Frage "dein Leben oder das der Eule?" landet, dann wird sie sich das als noch kleine Hexe mit dem Vertrauten schwer überlegen.

 

Tod durch rollengerechtes Spiel sollte daher auch die Erfahrung und Reife der Figur berücksichtigen.

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  • 3 Wochen später...

Marc und Shafar, ihr habt beide Recht. Ich kann dazu nur sagen: Der Tod eines SC will überlegt sein und man muss dabei wirklich auf die Situation und Erfahrenheit der Spieler eingehen. In einer Grupe von Anfängern könnte es den Spielspaß verderben, wenn Figuren zu leicht sterben. Man hat sich gerade einen Charakter ausgedacht und schon ist er tot. Ohne den Nervenkitzel draufgehen zu können wird es aber einfach nur blöd. Als ein SL einmal einen Charakter von mir mit einer ziemlich durchsichtigen und gebastelten Aktion rettete, war ich sogar ziemlich unzufrieden. Habe den Charakter nun beiseite gelegt.

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