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Sind wir denn alle Schauspieler?


FrankBlack78

Schauspielern im Rollenspiel?  

130 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Schauspielern im Rollenspiel?

    • Ja, auf jeden Fall ausspielen
      41
    • Nein, die Fähigkeiten der Meisten reichen hierzu nicht aus
      6
    • Das handhabe ich je nach Spielerrunde anders
      15
    • Es kommt auf die Situation/Fertigkeit an
      69


Empfohlene Beiträge

Ohne direkte Rede würde mir Rollenspiel keinen Spaß machen - weder spielen noch leiten.

 

Als SL versuche ich, mir für die wichtigsten NSCs einen "Sprachstil" festzulegen - spricht blasiert, klingt ein bisschen dumm, ist einsilbig, solche Sachen. Ich glaube nicht, dass meine Spieler wissen, ob die Chars die Wahrheit sagen oder nicht. Und zwar gerade wegen der direkten Rede: Wenn ich einen affektierten Magier spiele, klingt der immer "unecht", einfach weil ich kein affektierter Magier bin. ;)

 

Aber darum geht's ja auch nicht. Es geht darum, dass die Spieler ein Bild von der Person bekommen, das über die Beschreibung "Vor euch steht ein affektiert wirkender Magier, der euch mit einsilbigen Bemerkungen abspeist" hinaus geht.

 

Wenn die Überzeugung eines NSCs nur über "Beredsamkeit" läuft, fände ich das langweilig. Andersrum läuft es doch auch nicht: "Der Fürst überzeugt euch mit guten Argumenten davon, dass ihr den lebensgefährlichen Auftrag für einen Lohn von 10 Goldstücken annehmen wollt."

 

Gruß von Adjana

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Da tun sich ja Abgründe auf! :o:

Meiner Meinung nach gehören wichtige Szenen ausgespielt, und ich bin bisher noch keiner Gruppe begegnet, die das anders gehandhabt hat.

D.h. Gespräche mit wichtigen NSCs (und auch Gespräche unter den SCs, wenn es gut läuft) finden in wörtlicher Rede statt. Das ist doch das Element, aus dem ein guter Rollenspielabend im Normalfall zu 80% besteht, oder?

Gespräche mit unwichtigen NSCs muss man nicht ausspielen, da reicht ein "ihr unterhaltet euch 20 Minuten angeregt über das Wetter", oder "ich frag den nächstbesten Bauern nach dem Weg und gehe dann dahin".

Und sooo viel Schauspielkunst gehört da doch auch nicht dazu, finde ich.

Ansonsten gilt die alte Erzählregel "show, don't tell"; Szenen wirken besser, wenn der Spieler selbst erlebt, was passiert, anstatt dass die SL einfach sagt: "So ist es!"

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Da tun sich ja Abgründe auf! :o:

Meiner Meinung nach gehören wichtige Szenen ausgespielt, und ich bin bisher noch keiner Gruppe begegnet, die das anders gehandhabt hat.

D.h. Gespräche mit wichtigen NSCs (und auch Gespräche unter den SCs, wenn es gut läuft) finden in wörtlicher Rede statt. Das ist doch das Element, aus dem ein guter Rollenspielabend im Normalfall zu 80% besteht, oder?

Hmm. Ich finde das ist Ansichtssache.

Gespräche mit unwichtigen NSCs muss man nicht ausspielen, da reicht ein "ihr unterhaltet euch 20 Minuten angeregt über das Wetter", oder "ich frag den nächstbesten Bauern nach dem Weg und gehe dann dahin".

Und sooo viel Schauspielkunst gehört da doch auch nicht dazu, finde ich.

Vielleicht ist Schauspielkunst nicht das richtige Wort. Dummerweise fiel mir, als ich den Thread eröffnet habe, kein passenderes ebenso kurzes Wort ein. Ich finde es ist allemal eine Kunst z.B. von Spieler zu Spieler eine atmosphärische Diskussion zu führen, die nicht lächerlich wirkt. Das mag mein subjektiver Eindruck sein, aber ich z.B. kann meine Stimme nicht auf Kommando anpassen und wenn ich wütend spielen soll, hört sich das aber mal 100%ig anders an, als wenn ich wirklich wütend bin. Das realistisch darzustellen bedarf schon eines gewissen Talentes, welches nunmal nicht jeder hat. Insofern finde ich Aussagen etwas hart nach dem Motto: "Das muss aber jetzt gespielt werden."

Ansonsten gilt die alte Erzählregel "show, don't tell"; Szenen wirken besser, wenn der Spieler selbst erlebt, was passiert, anstatt dass die SL einfach sagt: "So ist es!"

Das habe ich nicht behauptet. Direkte und indirekte Rede bedeuten nicht, dass man Szenen nicht ausschmücken soll.

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Das mag mein subjektiver Eindruck sein, aber ich z.B. kann meine Stimme nicht auf Kommando anpassen und wenn ich wütend spielen soll, hört sich das aber mal 100%ig anders an, als wenn ich wirklich wütend bin. Das realistisch darzustellen bedarf schon eines gewissen Talentes, welches nunmal nicht jeder hat. Insofern finde ich Aussagen etwas hart nach dem Motto: "Das muss aber jetzt gespielt werden."

 

Da hilft nur eines: Üben, üben, üben.

Im Allgemeinen ist die Angst, sich zu blamieren wesentlich größer als das tatsächliche Unvermögen, so etwas darzustellen.

Das deckt sich auch mit meiner Beobachtung, dass auf Cons - also mit "Fremden" - wesentlich extrovertierter gespielt wird als "daheim". Schliesslich kennt einen da ja keiner. *g*

 

Ansonsten gilt die alte Erzählregel "show, don't tell"; Szenen wirken besser, wenn der Spieler selbst erlebt, was passiert, anstatt dass die SL einfach sagt: "So ist es!"

Das habe ich nicht behauptet. Direkte und indirekte Rede bedeuten nicht, dass man Szenen nicht ausschmücken soll.

 

Vielleicht habe ich mich hier unklar ausgedrückt. Also nochmal:

Es macht einen beträchtlichen Unterschied, ob sich der Spieler "wirklich", also in wörtlicher Rede mit einer mürrischen Stadtwache rumärgert, oder ob die SL dem Spieler sagt: "Du ärgerst dich mit einer mürrischen Stadtwache herum."

Ersteres ist um ein vielfaches intensiver und einprägsamer als zweiteres.

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Ich habe auch für den letzten Punkt gestimmt.

Ich muß sagen, mir macht es manchmal richtig Spaß, einer Person (v.a. als SpL) ein bißchen Leben einzuhauchen.

Mein Problem ist eher, daß ich mich oft nicht traue, das auszuspielen, was ich will, weil ich mir dumm/unglaubwürdig vorkomme. Und leider wirkt sich dieser Zweifel nicht so positiv auf die von mir dargestellten Personen aus.

 

Ein Fazit: Ich würde gerne noch mehr Schauspielerei sehen/beitragen und kann mir eine rein erzählte Geschichte nicht vorstellen.

Ich habe nur nicht für die Option 1 gestimmt, weil man manche Spieler nicht zu ihrem Glück zwingen kann/sollte. Das klänge dann wesentlich zu gekünstelt und wäre wohl für den Betreffenden und die Mitspieler kontraproduktiv.

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Ich habe auch für den letzten Punkt gestimmt.

Ich muß sagen, mir macht es manchmal richtig Spaß, einer Person (v.a. als SpL) ein bißchen Leben einzuhauchen.

Mein Problem ist eher, daß ich mich oft nicht traue, das auszuspielen, was ich will, weil ich mir dumm/unglaubwürdig vorkomme. Und leider wirkt sich dieser Zweifel nicht so positiv auf die von mir dargestellten Personen aus.

Genau das meine ich ja. Viele haben eine innere Blockade wenn es darum geht etwas schauspielerisch darzustellen. Das geht mir ganz genauso. Vielleicht sollte ich mehr üben, weil ich das persönlich ja auch besser finde, wenn das jemand richtig gut kann, aber irgendwie traue ich mir das nicht so zu. Ich kenne mich jetzt immerhin schon 26 Jahre :D . Und in dem Fall beschreibe ich halt lieber. Ich finde es eben nur unfair vom Spielleiter oder auch von Spielern das von einem zu verlangen. Ist mir persönlich noch nicht untergekommen. Aber halt bei anderen (siehe oben).

 

Ein Fazit: Ich würde gerne noch mehr Schauspielerei sehen/beitragen und kann mir eine rein erzählte Geschichte nicht vorstellen.

Ich habe nur nicht für die Option 1 gestimmt, weil man manche Spieler nicht zu ihrem Glück zwingen kann/sollte. Das klänge dann wesentlich zu gekünstelt und wäre wohl für den Betreffenden und die Mitspieler kontraproduktiv.

Eben. Aber für manche ist es eben kein Glück. Und RPG macht denoch viel Spaß.

 

Edit: Was ich aber nicht verstehe. Wieso ist eine Spielfigur weniger lebendig wenn ich ihr handeln und auftreten "nur" beschreibe? Das verstehe ich immer noch nicht. M.E. finde ich sehr viel mehr Vokabeln eine Situation oder eine Handlung zu beschreiben als diese zu spielen. Geht mir zumindest so.

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Edit: Was ich aber nicht verstehe. Wieso ist eine Spielfigur weniger lebendig wenn ich ihr handeln und auftreten "nur" beschreibe? Das verstehe ich immer noch nicht. M.E. finde ich sehr viel mehr Vokabeln eine Situation oder eine Handlung zu beschreiben als diese zu spielen. Geht mir zumindest so.

Ich befinde mich als Spielleiter und als Spieler in meiner Rolle. Ich wechsle die Stilelemente wörtleich Rede und Beschreibungen ab, wie es notwendig ist um eine Situation zu beschreiben. Wenn es aber zu Gesprächen kommt, bin ich für gewöhnlich ganz Rolle. Wenn mein Gegenüber hier nicht ebenfalls wörtliche Rede benutzt fällt mir es sehr schwer in die entsprechende Situation reinzukommen.

 

Viele Grüße

hj

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Edit: Was ich aber nicht verstehe. Wieso ist eine Spielfigur weniger lebendig wenn ich ihr handeln und auftreten "nur" beschreibe? Das verstehe ich immer noch nicht. M.E. finde ich sehr viel mehr Vokabeln eine Situation oder eine Handlung zu beschreiben als diese zu spielen. Geht mir zumindest so.
Ich befinde mich als Spielleiter und als Spieler in meiner Rolle. Ich wechsle die Stilelemente wörtleich Rede und Beschreibungen ab, wie es notwendig ist um eine Situation zu beschreiben. Wenn es aber zu Gesprächen kommt, bin ich für gewöhnlich ganz Rolle. Wenn mein Gegenüber hier nicht ebenfalls wörtliche Rede benutzt fällt mir es sehr schwer in die entsprechende Situation reinzukommen.

 

Viele Grüße

hj

OK, das kann ich nachvollziehen. Aus diesem Grund werde ich auch immer wieder in diese Situation gebracht wörtliche Rede anwenden zu müssen weil mein Gegenüber es anwendet. So ganz glücklich bin ich mit der Situation dann aber nie. Aber wahrscheinlich gibt es eh kein Patentrezept, schon gar nicht wenn beide Ansichten in der Gruppe vertreten sind.
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Ich glaube, es fällt mir auch wesentlich leichter, für meinen Char zu handeln, wenn ich in direkter Rede spreche.

 

Wenn ich ganz cool sage "Adjana wird wahnsinnig wütend", dann kann ich nicht gleichwertig über ihre Handlungen entscheiden - das heißt, sie würde im Spiel eher besonnene Aktionen unternehmen, obwohl sie wahnsinnig wütend ist. Wenn ich statt dessen saftig fluche und aufbrause (was Adjana tut, wenn sie wütend wird), dann ist mir als Spieler viel klarer, wie Adjana sich fühlt. Sie handelt womöglich unüberlegt, ist aggressiv und so weiter.

 

Man könnte sagen: Je mehr ich spiele, desto leichter fällt mir das spielen.

 

Dass dieses Fluchen und Aufbrausen nicht oscarverdächtig ist, darüber hat sich noch niemand beschwert. Im Gegensteil, es ist doch viel lustiger, wenn es übertrieben klingt. Es soll ja keiner meiner Mitspieler glauben, ich selbst sei gerade wahnsinnig wütend.

 

Gruß von Adjanas Spielerin ;)

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Dass dieses Fluchen und Aufbrausen nicht oscarverdächtig ist, darüber hat sich noch niemand beschwert. Im Gegensteil, es ist doch viel lustiger, wenn es übertrieben klingt. Es soll ja keiner meiner Mitspieler glauben, ich selbst sei gerade wahnsinnig wütend.

Ich denke, genau das ist der Punkt. Wir sind zwar (fast) alle keine Schauspieler, aber durch unser Rollenspiel wissen wir zumindest worum es geht und können uns eigentlich ganz gut in der Rolle ausdrücken.

 

Gerade wenn es um Emotionen wie Wut oder Freude geht, dürfte vielen das Ausspielen sehr einfach fallen.

 

Viele Grüße

hj

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Also wenn ich an meine Anfänge als Rollenspieler denke, habe ich damals natürlich auch noch nicht gutes Rollenspiel gemacht. Auch bei ganz neuen Charakteren fällt es mir nicht immer leicht, seine Persönlichkeit im Spiel von Anfang an rüber zu bringen. die Persönlichkeit eies Charakteres entwickelt sich ja häufig erst während der ersten Abenteuer.

Aber wenn ich leite, weiß ich ja ziemlich genau, wie die NSCs drauf sind und bringe sie dementsprechend rüber.

 

Und da komt es im Spiel doch besser rüber und ich krieg die Spieler eher ins Abenteuer, wenn ich z.B. die hinterhältige Schwarze Hexe, die sich den Chars als unbescholtene Bürgerin gibt, nicht nur beschreibe, sondern eben als eine schüchterne brave Dame spiele, und die Chars mit naivem Blick und leiser Stimme um Hilfe bitte.

 

Wenn man erstmal damit angefangen hat, kommt auf jeden Fall auch Übung mit ins Spiel. Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

 

Dass wir alle nicht hundertprozentig wissen, wie man im Mittelalter gesprochen hat und mit welchem Vokabular ist klar. Aber wir wissen doch alle, dass man an einem Fürstenhofe anders gesprochen hat als unter Bauern in der Dorfkneipe. Und da reicht es ja schon, beim Fürsten ein wenig geschwollen zu reden und in der Kneipe eben vulgärer.

 

 

Gruß,

Heng Li

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Ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich es bislang nie so richtig ausprobiert hab. Sollte ich vielleicht mal machen.

Man hat halt immer dieses perfekte Bild im Hinterkopf und die eigene Leistung wird dem oft nicht gerecht.

Einfach mal ausprobieren, Hansel!

 

Am besten ohne deinen Spielern vorher davon zu erzählen, dann werden sie umso überraschter, wenn du einen Dialog plötzlich ausspielst.

Duwirst sehen, es wird deinen Leuten mehr Spaß bringen, davon bin ich überzeugt.

:)

 

 

Gruß,

Heng Li

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In meinen Spielrunden würde auf den Satz "Mein Charakter fragt den Bauern nach dem Weg." jedenfalls der Bauer antworten: "Von welchem Charakter sprichst Du, Fremder? Du kannst mich aber auch gern selbst fragen!"

 

Ich denke, dass man sich in einer Gruppe Gleichgesinnter, meist ja auch Freunde, nicht unbedingt Sorgen machen muss, dass man sich ganz fürchterlich blamiert. Wenn Ihr nicht gerade in einer Runde mit Pacino und de Niro spielt, seid Ihr vermutlich auch nicht viel schlechter in direkter Rede als die anderen Anwesenden.

 

Und wenn alle mitmachen, kommt nach meiner Erfahrung auch der eher gehemmte Rollenspieler aus seiner Ecke (notfalls kriegt er seine eigene "Direkte-Rede"-Szene), und am Ende macht es allen mehr Spass.

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Eine Spielfigur lebt ja nicht nur von der Rede, sondern auch von Aktionen. Wenn mein Solwac redet und dabei ein Zauber eingeflochten werden soll (z.B. Angst), dann habe ich das Problem meine Rede unterbrechen zu müssen, damit der SL und eventuell andere Spieler den Zauber mitbekommen. Außerdem muß noch ein EW.Zaubern gewürfelt werden, da das Ergebnis Einfluß auf meine weiteren Aktionen hat.

 

Dieses Beispiel soll zeigen, dass nicht alles am Spieltisch mit Liverollenspiel abgedeckt werden kann. Ich wechsele daher gerne zwischen direkter Rede und einer beschreibenden indirekten Rede. Leider gelingt es mir nicht immer so gut wie es möchte und ich bewundere Spieler, die dies viel besser können.

 

Es kommt für mich also auf die Situation/Fertigkeit an.

 

Solwac

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Ich habe für 2 gestimmt, obwohl ich lange überlegt habe, ob nicht auch für 4 stimmen soll. Sicher, wenn man gut schauspielern kann, soll man es auch ausspielen. Meist reicht es aber schon, wenn 1 oder auch 2 Leute das nicht gut rüberbringen. Dann killt das in meinen Augen die Atmosphäre, ich bin eben auch ein bisschen Perfektionist. Mir macht es deshalb nichts, wenn Sachen nicht ausgespielt werde, im Gegenteil.

 

Für mich ist der Spass am Rollenspiel, dass ich einen Film im Kopf erlebe und meist sind "Aktionen" sowieso die Sachen, die in einem Abenteuer bei mir hängen bleiben. Insofern ist das Ausspielen zwischendrin nicht zwingend notwendig. Ich habe keine Probleme damit, wenn Leute alles in indirekter Rede abwickeln. Hauptsache der Film in meinem Kopf läuft weiter und das ist meiner Phantasie überlassen und primär wichtig. Insofern mag ich es auch, wenn SL ein wenig Druck in der Handlung erzeugen, so dass man zumindest ab und zu Entscheidungen sehr schnell treffen muss. (Realzeitspiel sozusagen)

 

Ich denke, damit sind wir auch beim Thema Spielstile. Sicherlich ergibt sich durch gutes schauspielern Situationskomik. Das ist für mich aber nicht mehr als ein netter Witz zwischendurch. Wichtiger ist für mich der Handlungsstrang und dass er sich in "meinem Film" spannend gestaltet.

 

Und es muss mitnichten so sein, dass jemand, der indirekte Rede benutzt, ein schlechter Rollenspieler ist (so klang es zumindest in einigen Beiträgen durch). Sie erzeugen ihren Spass oder ergänzen diesen Live-Rollenspielaspekt eben in ihrer Phantasie und haben genauso viel Spass wie alle anderen.

 

Ansonsten kann ich mich Solwac voll und ganz anschliessen.

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Hallo erstmaaal!

Ich sehe den Gebrauch von direkter und indirekter Rede genauso wie Solwac. Es ist halt situationsabhängig, manchmal paßt es und es mach sehr viel Spaß, manchmal eben nicht. Anfangs habe ich mich damit auch immer etwas schwer getan, tue es auch heute noch, aber es gibt Spieltage bzw. Spielsituationen da kann das richtig fun sein. Oftmals rutschen wir unbewußt in die direkte Sprache, weil man vom SL oder sogar von einem der anderen Spieler in direkter Rede angesprochen wird.

Ich würde es an Deiner Stelle einfach mal ausprobieren. Gerade, wenn Du Deine Spieler zum ersten Mal damit konfrontierst wird's bestimmt lustig. Und wenn sie nicht gleich einsteigen sondern am "ähhh, mein Charakter sagt:..." festhalten, dann schau einfach mal links, dann rechts und antworte mit: "Welchen Charakter meint Ihr? Ist Euch nicht gut?" Schubs sie einfach mal in die richtige Richtung. Du wirst schnell merken, mit wem aus Deiner Gruppe Du eher in die direkte Rede gehen kannst und mit wem nicht.

Have fun! :turn:

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Vor allem darf man sich von gelegentlichen "ähs" nicht beirren lassen. Spass macht die direkte Rede in den entsprechenden Situationen wesentlich mehr.

Es gab auch schon Spieler, die in direkter Rede gespielt haben und dann den Zusatz "mein Charakter kann das sicher viel besser rüberbringen, der hat Beredsamkeit / eine hohe PA / kennt die richtigen, regionalen Redewendungen, etc...." angefügt haben. Das finde ich weder schlimm, noch tut es, für mein Empfinden, die Atmosphäre über Gebühr stören (wenn es nicht dauernd so passiert). Man kann schließlich nicht von jedem Mensch erwarten, ein redegewandtes Ass zu sein.

 

Euer

 

Bruder Buck

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Hallo zusammen,

 

ich habe für 4 gestimmt. Meiner Meinung nach kennt man das SL ja auch seine Spieler und weiss was man von einzelnen Leuten erwarten kann. Besonders schön ist wenn man sieht wie sich im Laufe der Jahre die Leute entwickeln, insgesamt ist in meiner lange gedienten Midgardgruppe das Niveau immer höher geworden.

 

Es kommt aber auch auf die Wichtigkeit der Situation an, ob wir es ausspielen oder kurz beschreiben.

 

Was ich mir als SL angewohnt habe ich mit vielen verschieden Tonlagen zu Arbeit, aber auch das musst ich lange üben und lernen.

 

Das einzige wozu wir uns fast nie durchringen ist das SIE, irgendwie ist das für alle so seltsam das wir zu 95 % beim DU bleiben.

 

Clagor

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Ich habe auch für die 4. Option gestimmt.

 

Das Ausspielen macht wirklich spass, aber es gibt auch Grenzen und die habe ich vor Jahren mal auf einem Con bei einer Runde Cthulhu erlebt. Die Charaktere wurde zusehends panischer, einer nach dem anderen verlor den Verstand und die jeweiligen Spieler wälzten sich dementsprechend jammernd, heulend und sabbernd am Boden.

Das war mir dann doch ein bißchen zuviel geschauspielert. :worried:

 

mfg

Detritus

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Im wesentlichen stimme ich mit einigen meiner Vorredner überein. Mir ist die direkte Rede im Rollenspiel sehr wichtig. Ich kann - sowohl als Spieler als auch als Spielleiter - auf diese weise wesentlich besser unterscheiden, was nun intime und was outtime ist. Nicht, die direkte Rede zu verwenden führt - zumindest bei uns - oft dazu, dass wir von anderen Dingen als dem Rollenspiel in Beschlag genommen werden, weil mal wieder einer ein Witzchen gerissen hat und alle irgendwie drauf eingehen. Das ist nicht wirklich lustig auf Dauer.

 

Es ist sicher richtig, dass manche Personen Schwierigkeiten haben, selbst die einfachste Form der Schauspielerei, die direkte Rede, auszuspielen. Hierbei gilt jedoch stets: Übung macht den Meister! Ich persönlich habe eigentlich immer Erfolge damit erzielt, es einfach zu versuchen, meine Figur oder auch einen NSC auszuspielen. Die anderen Spieler hatten bisher nie Probleme die Stimmung und die Aussagen zu erfassen.

 

Viele Grüße

Harry

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  • 1 Jahr später...
Ohne direkte Rede würde mir Rollenspiel keinen Spaß machen - weder spielen noch leiten.

 

Als SL versuche ich, mir für die wichtigsten NSCs einen "Sprachstil" festzulegen - spricht blasiert, klingt ein bisschen dumm, ist einsilbig, solche Sachen. Ich glaube nicht, dass meine Spieler wissen, ob die Chars die Wahrheit sagen oder nicht. Und zwar gerade wegen der direkten Rede: Wenn ich einen affektierten Magier spiele, klingt der immer "unecht", einfach weil ich kein affektierter Magier bin. ;)

 

Aber darum geht's ja auch nicht. Es geht darum, dass die Spieler ein Bild von der Person bekommen, das über die Beschreibung "Vor euch steht ein affektiert wirkender Magier, der euch mit einsilbigen Bemerkungen abspeist" hinaus geht.

 

Wenn die Überzeugung eines NSCs nur über "Beredsamkeit" läuft, fände ich das langweilig. Andersrum läuft es doch auch nicht: "Der Fürst überzeugt euch mit guten Argumenten davon, dass ihr den lebensgefährlichen Auftrag für einen Lohn von 10 Goldstücken annehmen wollt."

 

Gruß von Adjana

:thumbs: So sehe ich das auch.

Ich finde gekünstelte mittelalterliche Redewendungen ziemlich albern, aber echte Dialoge sollten schon stattfinden, sonst wird ja nur noch grob beschrieben und danach auf den Würfel gestarrt.

Das geht natürlich auch, bei Fertigkeiten wie "Verführen" oft ausschließlich... ;)

Es gibt die ganzen körperlichen Fertigkeiten, die ich nicht unbedingt ausgespielt haben möchte, da können sich die Anwesenden ruhig bei den sozialen mal ein wenig überwinden.

 

Außerdem mag ich sehr, wenn die Beteiligten direkt und spontan reagieren, was durch eine gewisse innere Distanz verhindert wird, die sich durch reine "Gesprächsbeschreibungen" aufbaut.

Allerdings ist es irgendwann auch mal gut, viele Gespräche arten in therapeutische Selbstfindung aus, wenn der "Teufel erst mal aus der Kiste ist".

Gebetslitanien etwa würde ich niemals am Tisch erwarten!

 

Nebenbei verstelle ich auch ganz gern mal meine Stimme, rede mit und ohne Dialekt, um den Spielern die Unterscheidung zwischen den NSC einfacher zu machen.

Wenn sie dann darauf immer mit indirekter Rede antworten würden, käme ich mir ganz schön dämlich vor...

 

Das Argument der Schüchternheit mancher Spieler kann ich nur bedingt nachvollziehen, schließlich ist Rollenspiel ein wesentlicher Bestandteil des gesamten Spielspaßes; ich hasse das Gefühl, daß niemand etwas sagt, wenn ich es nicht tue.

 

PS: Abgestimmt habe ich für "4".

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