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Druidische Sphärenphilosophie


Teirnon Coedwyn

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Von den Seelen und den Existenzebenen

 

Der unsterbliche Kern eines jeden Wesens ist das Nwyvred, die Seele oder auch der Wille genannt. Das Multiversum ist voller Seelen, deren Existenz von vielen Gelehrten aber nicht wahrgenommen wird, da die meisten von ihnen keinen nennenswerten Einfluß auf das Weltgeschehen haben und keine äußerlich erkennbare Wirkung zeigen.

Das Wesen der Seelen ist elementar, und die meisten Seelen sind auch in der Ebene der absoluten Ordnung zu finden, wo es keine Machtkämpfe gibt und ein ewig gleicher, unbewegter Urstoff Raum für unendlich viele körperlose, reine Seelen ohne Erinnerung, Gefühl oder Form bietet, ein Ort der perfekten Harmonie.

Dort, wo die Elemente in Bewegung geraten, wo sie anfangen, Gestalt anzunehmen, in den elementaren Ebenen, beginnen erste Anzeichen der Beseelung von Materie. Alles Materiewerden ist jedoch begleitet von zunehmender Ungleichheit, da jedes Nwyvred versucht ist, sich selbst in der Materie abzubilden, in die Materie einzudringen, sie gestalten zu wollen, was schliesslich dazu führen kann, vom Rausch der Macht zu kosten. Mit der zunehmenden Materialisierung bilden sich erste Hierarchien aus, da es nicht allen Seelen gleichermaßen gelingt, Gestalt anzunehmen. Die starke Nähe zu der Harmonie der Ebene der absoluten Ordnung verhindert jedoch, daß es zu Machtkämpfen kommt, es gilt das Prinzip des Zuerstgekommenen, die Vorrechte und die Autorität der Älteren werden gewissermaßen noch fraglos respektiert, würde man in menschlichen Worten sagen.

Die Zuerstgekommenen schaffen jedoch Raum für die noch nicht Materiali- sierten, und es bilden sich Gefolgschaftsverhältnisse, die Zuerstgekommenen verzichten auf einen Teil ihrer Macht, indem sie einen Teil ihres Herrschaftsbereichs für die Gestaltung durch weniger starke Geister zur Verfügung stellen. Da Macht auch immer Verantwortung bedeutet, die die harmonisierenden Kräfte der Ordnung gebieten, mißbraucht kein Elementargeist oder herr seine Macht, und sie fühlen sich ihren Gefolgsleuten auch nicht überlegen, da die Materialisierung noch als Bindung empfunden wird, die ihre Freiheit einschränkt und die Sehnsucht nach der ursprünglichen Gleichheit und Harmonie noch überwiegt.

Darüberhinaus kommt es in der Elementarebene des Feuers zum ersten Mal zur Ausbildung eines Astralleibs, der wie sein in der Elementarebene des Wassers ausgebildeten Gegenstücks, der Anima die Seele einkleidet, und die es ermöglichen, einige erworbene Eigenschaften auch dann zu behalten, wenn die Seele sich von der Materie wieder trennen muß. In der Elementarebene der Luft entsteht hingegen ein Zusatzaspekt der Seele, die besonders einige Gelehrte Candranors und der Küstenstaaten mit der Seele selbst gleichsetzen, den man Gedächnis nennt und der ermöglicht, daß sich die Seele an frühere Daseinsformen auch erinnern kann. In diesen Ebenen beginnt das Leben, auch wenn das bedeutet, daß die Seelen nun ihre Unschuld, Reinheit und völlige Freiheit zugunsten von Erinnerung, Gefühl und Gestalt aufgeben.

 

Konflikte gibt es noch keine in den Elementarebenen, es sei denn, sie werden von Außen hereingetragen. Allerdings sind die Elementarwesen nicht so harmlos, wie ihre harmonische Natur vermuten lässt, da die reine Form eines Elements auf komplexere Daseinsstrukturen eine zerstörerische Wirkung ausübt, wenn sie durch geballte elementare Gewalt getroffen werden.

Interne Konflikte gibt es erst in den Urwelten, wo die Elemente zum ersten Mal aufeinanderprallen und spielerisch ihre Kräfte messen. Es gibt in den Urwelten aber auch Ausnahmen, denn die dämonischen Einflüsse des Chaos reichen teilweise bis in dort hinein. So toben auf der Welt Thurisheim Machtkämpfe von unvorstellbarer elementarer Gewalt, deren Auswirkungen bisweilen auch unsere Heimatwelt erreicht haben.

Je weiter sich eine Welt von der ursprünglichen Harmonie entfernt, desto geringer wird die Zahl der ungebundenen, reinen Seelen, die sich entweder materialisieren oder in harmonischere Welten abwandern. In den Mittelwelten, wo sich Ordnung und Chaos annähernd die Waage halten, ist die Zahl der materialisierten und der ungebundenen Seelen in etwa gleich. Auch in unseren Welten gibt es viele Seelen, deren Existenz der Mehrheit der Gelehrten nicht bewußt ist, da es die Meisten von ihnen vorziehen, nicht aufzufallen. Wer nicht einmal bemerkt, daß in jeder Pflanze, jedem Tier und sogar in jedem Wassertropfen oder Sandkorn eine Seele wohnt, wird schwerlich dahinterkommen, daß es auch ohne jede Stofflichkeit und Feinstofflichkeit ein Ich gibt, da in unserer Welt, die zur Zeit dem Chaos zustrebt, die Machtfrage zunehmend vordringlich wird und die kleinen Dinge immer mehr aus dem Bewußtsein verschwinden.

Das Schöne an den Mittelwelten ist, daß sie unzählige Möglichkeiten der Materialisierung bieten. In ihnen ist der Formenreichtum und die Vielfalt des Daseins am Größten, da die harmonisierenden Einflüsse der Ordnung noch bewirken, daß einzelne Individuen ihren Hunger und ihre Machtgier auf den Lebensraum der Kleineren und Schwächeren bezähmen. Man nennt diesen harmonisierenden Einfluß auch Gewissen. Wird die Harmonie gestört, so spüren dies die Kreaturen dieser Welt und schliessen sich zusammen, um die Störung zu beheben, bis das natürliche Gleichgewicht wiederhergestellt ist.

Zum anderen sorgt die Vermischung der Elemente dafür, daß ein ständiger Wandel immer neue Formen ausbilden kann, wobei das Neue das Alte auch zerstören kann, wenn der Wandel zu rasch und zu gewalttätig erfolgt. Auch ist der Platz zur Materialisierung auf jeder Welt begrenzt, so daß der Drang nach Neuem mehr Schaden als Nutzen bringt, wenn die Geduld fehlt.

Magiern, Hexern und vor allem Dämonenbeschwörern fehlt diese Geduld, und ihr Tun ist die Hauptursache, daß diese Welt in ihrem natürlichen Verlauf beschleunigt wird und sich vor der Zeit in eine Chaoswelt verwandeln wird, wenn man diesem Treiben kein Ende bereitet.

In den nahen Chaoswelten nimmt die Mannigfaltigkeit an Erscheinungsformen bereits ab, auch wenn der ständige Wandel eine größere Vielfalt suggeriert und auf einen längeren Zeitraum betrachtet ständig neues hervorgebracht wird. Es ist jedoch keine Vielfalt mehr, die ein harmonisches Miteinander erzeugt, sondern ein Kampf ums Dasein, bei dem die Schwächeren immer wieder untergehen und Auseinandersetzungen und Konflikte fast immer auf Sein oder Nichtsein geführt werden. Kennzeichnend für Chaoswelten sind Hunger, Mangel und ständiges Sich-Behaupten, und die Konzentration von Macht in den Händen weniger.

Jeder fühlt sich nicht nur berufen, sondern erlebt es als Existenzfrage, nach der Macht zu streben, da das Leben zunehmend auf der Ausnutzung oder Zerstörung schwächerer Existenzen aufbaut, und das persöhnliche Wohlergehen nur mit Gewalt und Unterdrückung erreicht werden kann. In den Chaoswelten findet man immer seltener reine Seelen, da sie den Mangel an Harmonie auf Dauer zu öde finden, auch fühlen sie sich von den Dämonen übergangen, da ein Dämon nur Kreaturen mit Macht überhaupt zur Kenntnis nimmt und gar nicht mehr weis, daß es noch ein Sein jenseits von Materie oder Magan gibt.

Es gibt auch Ausnahmen, wie zum Beispiel die Welt Realtaíleann, deren chaotische Natur trotzdem von einer sehr starken Harmonie durchdrungen ist. Viele in anderen Chaosebenen heimatlos gewordene Seelen finden in dieser Welt Zuflucht, denn die Elfen und Gnome haben trotz ihrer strenggenommen dämonischen Natur nicht vergessen, auf die kleinen Dinge zu achten, und verstehen sich als Beschützer der Schwachen und Hüter der in ihrer Welt einzigartig vielfältigen Lebensformen, deren Mannigfaltigkeit aufgrund dieses Schutzes sogar die Mittelwelten übertrifft. Wenn es uns, den Anhängern des Dweomer, gelingen sollte, die Lebenskraft auf unserer Welt zu stabilisieren und somit ein harmonisches Miteinander der unterschiedlichsten Daseinsformen zu erzeugen, wird in unserer Welt auch weiterhin Platz für die Kleinen und Schwachen geben. Dann könnte sich unsere Welt zu einem zweiten Realtaíleann

entwickeln.

Die Dämonen aus anderen Chaoswelten halten Machtlosigkeit jedoch für das Absoltue Nichtsein, sie fürchten Schwäche und Niederlage, da sie glauben, daß man sie vollständig vernichten kann. Eine reine Seele, die über nichts und niemanden Gewalt ausübt, halten sie für ein Nichts. So sieht man, daß auch Dämonen nicht allwissend sind und gewisse Formen des Aberglaubens aufweisen.

In den Sphären, die man Ebenen der Finsternis nennt, sieht es noch trauriger aus, dort gibt es überhaupt keine reinen Seelen mehr, die dortigen Bewohner leiden nicht nur unter extremem gegenseitigem Mißtrauen, sondern auch unter chronischer Einsamkeit, weshalb sie bestrebt sind, Bewohner anderer Sphären gewaltsam zu entführen, um ein wenig Abwechslung zu haben von den ewigen Machtkämpfen. Habhaft werden können sie aber nur Kreaturen, die einen Hang zum Bösen oder zumindest ein Streben nach Wissen oder Macht besitzen, da sie ihre Opfer ja irgendwie anlocken müssen.

Jenseits der Ebenen der Finsternis, in denen die Tyrannen der Tyrannen hausen, nach dem großen Endkampf, der alles Vernichtet hat, beginnt das absolute Chaos, wie viele Gelehrte vermuten. Alle Gegensätze sind dort aufgehoben, es gibt nur noch einen einzigen, unbelebten Stoff, und alle Seelen sind wieder gleich, da sie ihre Unterschiede durch den Endkampf eingebüßt haben, und ein neuer Kreislauf des Seins beginnt.

 

Teirnon Coedwin, Druide von den Darnfyquellen, der sich über kritische Kommentare sehr freuen würde

Geschrieben

Hallo!

 

Whow! Und das als erstes Posting! Ich bin beeindruckt. Als Erstes ein herzliches Willkommen hier im Forum!

Also da hast Du Dir aber ganz schön Arbeit gemacht. Teilweise kommt mir das wie eine Zusammenfassung von diversen Diskussionen über die Welt Midgard aus der Sicht eines Druiden vor. Sehr nett gemacht! Ob dass jetzt alles so stimmt sei dahingestellt, in der Form finde ich, ist der Artikel was für den GB oder das Archiv. Na, Hornack? Hj? Was meint ihr?

 

Weiter so!

Alles Gute

Wiszang

Geschrieben

Werter Teirnon,

 

Eure wohlgesetzten Worte sind insgesamt sehr aufschlußreich und begeistern mich.

 

Was mich jedoch verwundert, ist die Tatsache, daß ihr eine vor Starrheit und Unbeweglichkeit nur so strotzende Ebene der ABSOLUTEN ORDNUNG für die harmonischste aller Welten haltet.

 

Da ich noch nie auf dieser Welt - oder gibt es gar mehrere? - war, kann ich leider nur spekulieren, wie es dort aussehen mag.

Vermutlich aber würden wir die Elemente in ihrer reinsten Form erleben. Wenn es nur eine Welt wäre, dann würden dort lebensfeindliche Vulkan- und Eisregionen unverwandt nebeneinander liegen können, welche in ihrer Reinheit sicherlich schauerlich schön sind.

Aber was ist daran harmonisch.

Ist Harmonie nicht ein wundervolles Miteinander verschiedener, ineinander verwobener Bestandteile, die ein das Herz bewegendes Gesamtes ergeben?

 

Des weiteren irritiert mich der Ausdruck "reine Seele" auf der Ebene der ABSOLUTEN ORDNUNG.

Wenn die Seele ohne jeglichen Inhalt ist, dann ist sie keine.

Erst Erfahrungen, Gewissen, Gefühl und moralische Werte machen eine Seele aus.

Ohne Inhalt ist die Seele NICHTS.

 

 

Vielleicht könnt Ihr, werter Teirnon, mir noch eine Kleinigkeit erklären.

In einigen Gesprächen mit Druiden, stellten diese immer wieder heraus, daß sie das Gleichgewicht, diesen Ausdruck müssen wir nicht weiter diskutieren, wahren wollen.

 

Warum jedoch, wenn doch, wie ihr behauptet, die Ebene der ABSOLUTEN ORDNUNG die harmonischste aller Welten oder Ebenen sein sollte?

 

Oder behaupten viele Druiden dieses nur und wollen unser Midgard der ABSOLUTEN ORDNUNG zuführen?

Das wiederum wäre aber doch äußerst lebensfeindlich, was meinen bisherigen druidischen Bekanntschaften so gar nicht entspräche.

 

Noch einmal danke ich Euch, werter Teirnon, für Eure aufschlußreichen und verwirrenden Wort. Sie bescherten mir so manch schöne Stunde bei einem köstlichen Glas chryseischem Roten.

Ich trinke auf Euer Wohl und möge Euch ein langes Leben beschieden sein.

 

In Hochachtung und großer Wertschätzung,

 

Adonis Karisatsis, Jünger des Jakchos

Geschrieben

Zitat von Adonis: (Da ich noch nie auf dieser Welt - oder gibt es gar mehrere? - war, kann ich leider nur spekulieren, wie es dort aussehen mag.

Vermutlich aber würden wir die Elemente in ihrer reinsten Form erleben. Wenn es nur eine Welt wäre, dann würden dort lebensfeindliche Vulkan- und Eisregionen unverwandt nebeneinander liegen können, welche in ihrer Reinheit sicherlich schauerlich schön sind.

Aber was ist daran harmonisch.

Ist Harmonie nicht ein wundervolles Miteinander verschiedener, ineinander verwobener Bestandteile, die ein das Herz bewegendes Gesamtes ergeben?)

 

Werter Adonis,

 

Viele Gelehrte bezeifeln ihre Existenz, und ich gebe zu, auch keinen Beweis dazu zu erbringen in der Lage bin, aber persöhnlich gehe ich von der Existenz einer Ebene der absoluten Ordnung aus, wo es noch keine verschiedenen Elemente gibt. Ich gehe nicht vom Ursprung von 5 oder mehr Elementen aus, sondern von einem einzigen Urstoff, aus dem sich die verschiedenen Elemente erst entwickeln. Damit bin ich nicht unbedingt einer Meinung mit meinen Kollegen.

 

Zitat:" Des weiteren irritiert mich der Ausdruck "reine Seele" auf der Ebene der ABSOLUTEN ORDNUNG.

Wenn die Seele ohne jeglichen Inhalt ist, dann ist sie keine.

Erst Erfahrungen, Gewissen, Gefühl und moralische Werte machen eine Seele aus.

Ohne Inhalt ist die Seele NICHTS."

 

Wer weis, ob Gedächnis, Gefühl und Gestalt oder auch moralische Werte und Erfahrungen alles sind, was die Seele ausmachen? Von religiösen Asketen aus dem fernen Rawindra habe ich gehört, daß sie einen Zustand der völligen Befreiung anstreben, und dazu gehört das loslösen sämtlicher Bindungen und die Loslösung von allem, was irgendwie...? Anstoß erregen könnte und Konflikte verursachen kann. Und wirklich frei kann man nur sein, wenn man auch nicht mehr durch Erinnerungen belastet wird, als betagter Druide kann ich wohl ein Lied davon singen, wie sehr ich mich manchmal nach Vergessen sehne.

Viele Völker sprechen von der Unsterblichkeit der Seele.

Nun wissen wir aber, daß Leidenschaften erlöschen können,

Seelenstärke, Zauberkraft, Phantasie können auch verschwinden, und Erinnerungen kann man auch verlieren. Trotzdem ist an dem Begriff "Unsterbliche Seele" etwas wahres, ein Kern, der irgendwie da ist.

Vielleicht ist es ein Keim, der alle Möglichkeiten in sich enthält, sich aber in dem Augenblick Grenzen setzt, da er Anima, Astralleib und Gedächnis ausbildet. Worauf ich in meinen Ausführungen auch hinweisen wollte, ist die Tatsache, daß unter dem Begriff "Seele" jeder etwas anderes versteht.

Ihr werdet, als Jackchos-Anhänger, wahrscheinlich die Leidenschaften als Hauptaspekt der Seele ansehen, ein Finstermagier oder schwarzer Hexer hingegen wird sich seine Seele niemals ohne sein Wissen und seine Macht vorstellen können.

 

Zitat:"Vielleicht könnt Ihr, werter Teirnon, mir noch eine Kleinigkeit erklären.

In einigen Gesprächen mit Druiden, stellten diese immer wieder heraus, daß sie das Gleichgewicht, diesen Ausdruck müssen wir nicht weiter diskutieren, wahren wollen.

Warum jedoch, wenn doch, wie ihr behauptet, die Ebene der ABSOLUTEN ORDNUNG die harmonischste aller Welten oder Ebenen sein sollte?

Oder behaupten viele Druiden dieses nur und wollen unser Midgard der ABSOLUTEN ORDNUNG zuführen?

Das wiederum wäre aber doch äußerst lebensfeindlich, was meinen bisherigen druidischen Bekanntschaften so gar nicht entspräche."

 

Mein Plädoyer für den harmonisierenden Einfluß der Ordnung hat zeitbedingte Gründe, da die Machenschaften von Magiern, Hexern und Dämonenbeschwörern in den letzten Jahrhunderten das Gleichgewicht unserer Welt richtung Chaos verschoben haben, und ich der Meinung bin, daß es notwendig ist, jene Glaubensrichtungen zu fördern, die die Kräfte der Ordnung oder der Elemente verehren. Auch die Lebensfreude, wie sie von den Anhängern des Jakchos gepredigt wird, halte ich zur Zeit für einen harmonisierenden Faktor, da die Bejahung des Lebens vor allzu rücksichtslosem Machtstreben bewahren kann.

Zum Gegensatz von absoluter Ordnung und Lebenskraft: All Ding wird im Übermaß schädlich. Meine Heimat Clanngadarn wird einerseits im Norden durch die elementaren Gewalten des EISES bedroht, von Süden jedoch dringen Ideen und Kräfte ein, die den Zusammenhalt meines Volkes gefährden können. Wenn zum Beispiel Magiergilden wie in Alba entstünden, die dort von der Priesterschaft in Schach gehalten werden, würde unsere Autorität untergraben werden, da der Weg von Magiern und Hexern Macht und vor Allem Reichtum verheißt.

Der Werdegang eines Druiden bedeutet dahingegen Verzicht, unsere Macht darf uns nicht dazu verleiten, uns persöhnlich zu bereichern, wir halten uns meistens daran, das Wohl des Ganzen im Auge zu behalten, und überlassen das Repräsentieren und Angeben den Stammesfürsten.

Noch ein Wort zur harmonischsten aller Welten: reine Harmonie kann auf Dauer sehr langweilig und öde sein, sie ist genausoweit von den Freuden und Leiden unserer Mittelwelt entfernt, wie das absolute Chaos.

 

Zitat:"Noch einmal danke ich Euch, werter Teirnon, für Eure aufschlußreichen und verwirrenden Wort. Sie bescherten mir so manch schöne Stunde bei einem köstlichen Glas chryseischem Roten.

Ich trinke auf Euer Wohl und möge Euch ein langes Leben beschieden sein."

 

Herzlichen Dank, möge eure Lebensfreude ansteckend wirken und alle Anhänger des Chaos ergreifen und ihre Ziele im Rausch ertränken!

 

Euer Teirnon

Geschrieben

Seid mir gegrüßt Freund Teirnon!

 

Mich dünkt, soweit mich meine Kenntnisse aus zweiter Hand nicht täuschen, daß die Asketen aus dem Ferne Rawindra, welche die "Erleuchtung" suchen, dorthinstreben, in dem sie ein tugendhaftes, enthaltsames Leben, frei von Sünden versuchen zu leben.

Also auch darin stecken zu erstens Gedächtnis, denn sie müssen sich merken, was erlaubt ist, zum zweiten Sitte, denn nur diese legen fest, was tugendhaft ist, Gefühl, auch wenn es unterdrückt ist, denn was als seine Begierde im Zaum zu halten, ist Enthaltsamkeit anderes?

 

Nicht von Erinnerungen belastet zu, sein bedeutet nicht unbedingt, daß man alles vergessen muß. Es kommt darauf an, daß man, auch Ihr, werter Teirnon, nicht vergißt, sondern sich seinen Dämonen und bösen Geistern stellt. der Tod eines geliebten Menschen kann eine fürchterliche Erinnerung sein. Sie sollte aber nicht in Vergessenheit geraten, denn dann würde man alles, was einen zum Menschen macht leugnen.

Auch, wenn man denkt, man sei Schuld am Tode eines geliebten Freundes, sollte man die Erinnerung nicht versuchen zu vergessen, denn wenn man die Schuld trägt, ist die Erinnerung Sühne und Mahnung, es beim nächsten Mal besser zu machen, zugleich.

 

Daß die Seele unsterblich ist, wer sollte das besser wissen als wir Männer des Glaubens. Wie auch immer man dazu stehen mag und ich weiß, daß ihr Druiden eine andere Sicht der Dinge habt, bzw. es einfach nur anders als die meisten Priester formuliert, es gibt einen Ort, von dem jeder Mensch weiß, daß er nach seinem Tode Einlaß finden wird.

Nur nennen ihn die Menschen anders.

 

Wir beide wissen, daß die Seele der Sitz der Wissens um das Selbst ist.

Auch hier mögen unsere Herkunft die Dinge unterschiedlich nennen, aber im Grunde denken wir sehr ähnlich über die Seele.

Und Ihr irrt gewaltig, anzunehmen nur die Leidenschaft zähle für meine Glaubensbrüder oder sie stehe im Vordergrund.

Nun ja, ich sage mal zumindest bei mir steht sie nicht im Vordergrund, obwohl sie wie für jeden Menschen die Triebfeder seines Handelns ist.

 

Und ich muß auch noch etwas zur Freiheit schreiben:

Wenn der Mensch nicht die Freiheit hätte, zu entscheiden, was er tut oder unterläßt, dann fehlt im ein wichtiger Bestandteil, der zur Seele in meinen Augen gehört.

Das bedeutet, die Seelen haben nach Eurer Theorie ihre Freiheit eben nicht aufgegeben um der Form usw. willen, sondern sie haben eine freie Entscheidung getroffen. Sie hatten die Wahl.

 

Die von den Göttern gegebene Ordnung zu erhalten ist sicherlich tugendhaft und die Aufgabe, die uns von ihnen gestellt wurde, jeder nach seinen Möglichkeiten und Pflichten.

Insofern sind wir also auch hier einer Meinung.

 

Wenn man sieht, was die Albai in den letzten Generationen mit uns Chryseiern gemacht haben, könnte man behaupten, ihr Weg sei der richtige.

In Alba herrscht doch zumindest scheinbar mehr Ordnung, oder vielleicht nur eine andere, als in Chryseia.

Und nehmt die Ordnung in Euren Landen. Dort sieht es auch nicht immer wirklich geordnet aus.

 

Aber dafür sind wir ja auch eine der Mittelwelten und ich möchte auch gar nicht, daß es jemals anders sei.

 

Ich trinke auf Euer Wohl,

Euer Freund im Geiste (des Weines)

Adonis

Geschrieben

An meinen ehemaligen Lehrmeister Teirnon Coedwyn:

 

Man sieht hier deutlich den eingeschränkten Horizont der Göttergläubigen, die noch nicht gelernt haben, über den Tellerrand ihres menschlichen Daseins hinauszudenken, oder zumindest noch keine Konsequenzen daraus ziehen.

Von Freiheit reden sie schon, wenn sie auch nur vor die Wahl zwischen 2 oder 3 Alternativen gestellt sind :D , dabei meintet ihr die Freiheit einer noch form-geschichts-und empfindungslosen Seele, sich noch in alles denkbare entwickeln zu können, also die grenzenlose Freiheit. Seele bezeichnen sie als eine rein menschliche Angelegenheit, die ahnungslosen. :D

In meiner langjährigen Eisiedelei im Bro Bedwen hatte ich kaum menschliche Gesellschaft, und unterhielt mich mit den Tieren.

Gewiß ist so ein Tier einem Menschen in Bezug auf die Intelligenz unterlegen, auch kann man unter Umständen daran zweifeln, daß sie ein Bewußtsein ihrer selbst nach menschlichen Maßstäben besitzen, aber heißt das etwa, daß sie im Kern keine unsterbliche Seele sind ? Ich habe den Verdacht, daß dieser Weinschlauch und Bratenfriedhof, :-p der möglicherweise die Bedürfnisse der menschlichen Gattung weit über die der übrigen Kreatur stellt, nur sein Gewissen beruhigen möchte, und ausschliesslich für Seinesgleichen verantwortlich und gütig handeln will. :angryfire:

 

Bryn ap Ywain, in der Hoffnung, nicht schon wieder über die Stränge geschlagen zu haben :rolleyes:

Geschrieben

(An Bryn ap Ywain gerichtet):

 

"Was mischt Du dich da ein, du nichtsnutziger, die menschliche Gesellschaft scheuender, ungehorsamer Narr. Ich hielt Dich für würdig, mein Wissen zu teilen, und Du hattest nichts besseres zu tun, als dich fernab aller menschlicher Sorgen und Nöte im Wald zu verstecken, um über die grenzenlose Freiheit zu sinnieren. Wer weis, was du dort alles ausgebrütet oder gar angestellt hast. Aber darüber haben wir später noch zu reden, das ist nicht für gütige und pietätvolle Ohren bestimmt."

 

(An Adonis):

Gütiger Freund, hochgeschätzter Jünger des Jakchos:

 

Zweiflet jetzt bitte nicht an Eurer Tugend, Euren Lebenswandel maße ich mir nicht an zu beurteilen. Es ist nichts schlimmes daran, das Fleisch der Tiere zu geniessen. Sie leiden zwar, wenn man sie verletzt, und sie haben ebenfalls eine unsterbliche Seele, wie ich Euch versichern kann, aber sie vergessen und verzeihen schnell, hegen nicht, wie viele Menschen, den Groll über eine erlittene Schmach auch über den Tod hinaus.

Dieser Schüler hat auch seine positiven Seiten, verzeiht ihm bitte seine Bissigkeit, so wie die Tiere verzeihen, die mehr von uns Menschen verstehen und mehr mit unserem Schiksal zu tun haben, als es viele Menschen, die keine Zeit haben, darüber nachzudenken, vermuten.

Ich trinke auf Euren Seelenfrieden ein Horn voll Met, und labe mich dazu am Wildbret

 

herzlichen Gruß, und verliert nicht den Appetit,

 

Teirnon Coedwyn

Geschrieben

Seid mir gegrüßt in dieser Runde, Bryn!

 

Ihr und vor allem Euer Meister theoretisieren so vortrefflich, daß ich mir erlaubte, das tatsächliche Leben ein wenig mit einzubeziehen.

 

Aber habe ich jemals behauptet, daß Tiere keine Seele haben?

Mit Sicherheit kennen sie Gefühle, wie wir alle immer wieder feststellen können. Warum also nicht auch eine Seele?

 

Was mich jedoch sehr verwundert, ist die Tatsache, daß ihr mein Streben nach menschlicher Nähe und Zuneigung, dazu gehört auch die Lust, welche man gemeinsam empfinden kann und sollte, wie Jakchos mir immer wieder versichert, so ganz aus Eurem Leben verbannt habt.

Zweifelsohne kann man ohne all dies leben, oder sollte ich besser sagen, überleben, aber es ist doch ein armes Leben.

 

Oder haben Euch die Nathyr, die Natur oder die Götter so gestraft, daß Ihr Euch aus Buße den Menschen entzieht und lieber die gesellschaft der Tiere suchtet.

In meiner Heimat ist das nichts besonderes. In jeder Beziehung, wie ich betonen möchte. Einige zahlen dafür sogar in Gold.

 

Im Übrigen möchte ich betonen, daß erst das Treffen von Entscheidungen eine Seele gestaltet und sie sich dann entwickeln kann. So ist es doch bei uns Menschen.

Bei den Tieren weiß ich allerdings nicht so genau, wie deren Seele sich entwickeln kann, aber vermutlich auf niedrigerem Niveau ähnlich wie unsere. Sind diese doch viel mehr von ihren Instinkten gesteuert als der Mensch.

 

Der Mensch wurde von den Göttern oder der Nathyr geschaffen um Midgard zu beherrschen.

Je nach Auffassung unterscheiden die Völker dieser unserer Welt die Art und Weise wie das zu geschehen hat.

Die ist die göttergegebene Ordnung.

Allerdings gaben die Götter uns auch den Verstand und niemand wird daran gehindert, das Wort der Götter zu hinterfragen, wenn z.B. mehrere Priester oder Druiden sich über wichtige Dinge streiten und zu keiner Einigung kommen. Selbstverständlich werde ich immer die Entscheidung Jakchos versuchen umzusetzen, jedoch weiß er schon lange, daß ich dies nach meinem eigenen Gutdünken mache. Er wird schon wissen, warum er mir diese Freiheit gewährt.

 

Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, daß das Bewahren der Natur, z.B. großer Wälder, die nicht einfach radikal abgeholzt werden, dem Menschen mehr nutzt, als die Zerstörung. Denn ansonsten verdorrt der Boden.

An dieses Wissen gelangte ich durch Jakchos Güte.

 

Es erfreut mich immer wieder, wenn zornige junge Männer nachdenken und ihre Gedanken äußern. Man lernt so vieles, wenn man dies tut.

 

Auf Euer Wohl Bryn,

Adonis Karisatsis

Geschrieben

Lieber Freund Teirnon!

 

Es freut mich, daß Ihr Euch Sorgen um meine Tugendhaftigkeit macht, aber ich kann Euch beruhigen. Je nach Maßstab (NeaDea) ist das Schiff schon gesunken oder (Jakchos) kann man nicht klagen.

Vermutlich liegt die Wahrheit in der Mitte und nach Euren Maßstäben ist Jakchos das Mittel die übertriebene Tugendhaftigkeit auszugleichen.

 

Auch ich kann nichts verwerfliches am Genuß des Fleisches der Tiere erkennen.

Menschen können in gewissen Situationen Leid und Schmerz als Freude empfinden, da könnte ich so einiges berichten.

Ich habe allerdings, so muß ich Euch korrigieren, durchaus schon nachtragende Tiere erlebt. Und damit meine ich nicht Lastesel.

 

Ihr müßt Eurem Schüler nicht grollen, werter Teirnon.

Es erfrischt mich zu sehen, daß es junge Männer gibt, die Ihr Herz noch auf der Feder tragen. Zweifelsohne hat er nachgedacht, bevor er geschrieben hat. Und das ist die Hauptsache.

Mit dem Alter wird er noch ein gerüttet Maß an Weisheit erlangen und so hoffe ich, beim nächsten Mal etwas länger überlegen.

 

Außerdem verschwende ich auf Zorn oder nachtragend sein keine Energien. Diese sind doch viel besser im Bereich der Freude und der Kunst aufgehoben.

Es betrübt mich im Grunde nur, daß Bryn sich jahrelang im Wald mit Tieren vergnügt hat, jedenfalls glaubt er das wohl.

Das sind - nach meiner Auffassung - verschwendete Energien und Jahre, die er besser unter Seinesgleichen verbracht hätte.

 

Auf Trauer, Liebe, Freude, Tanz und Gesang erhebe ich meinen Krug Anisschnaps und auf Euer Wohl,

 

Adonis

 

PS:

Leid und Freude lasset Euch sagen,

kann man besser gemeinsam ertragen.

Geschrieben

Geschätzter Freund im Geiste Adonis,

 

Um wieder zum eigentlichen Thema zu kommen, zur Sphärenphilosophie: Vielleicht erzähle ich von der Zeit, da ich mit meinen Schülern Sphärenreisen unternahm. Das erklärt vielleicht auch diese Ferne zur menschlichen Lebenswelt, die besonders bei diesem bedauernswerten Bryn so deutlich ist: Vor Jahren reiste ich nach Realtaíleann, wohin ich mehrere Weggefährten und Schüler, unter ihnen Bryn ap Ywain, mitnahm. Ihn haben die dortigen Verhältnisse besonders beeindruckt, auch hatte unser Aufenthalt dort eine unvermeidliche Folge, die speziell ihn betraf, der damals noch sehr jung war: In den nahen Chaoswelten vergeht die Zeit in einem anderen Tempo, normalerweise schneller als auf den Mittelwelten.

Wie lange wir uns dort aufhielten, ist schwer zu sagen, da es dort weder Tag noch Nacht gibt und man allmählich jegliches Zeitgefühl verliert.

Als wir jedoch zurückkehrten, merkten wir, daß wir deutlich älter geworden waren, um schätzungsweise 15 oder 20 Jahre, wärend, wie wir schliesslich feststellten, auf Midgard nur 5 Jahre vergangen waren. Der ehemalige Jüngling Bryn hatte sich zu einem gestandenen Mann mittleren Alters entwickelt.

Die Folge war, daß Bryn sogar seinen Vater Ywain im Alter eingeholt und in der Erfahrung sogar überholt hatte, und mit seinen früheren Freunden und Spielkameraden nur noch wenig anfangen konnte. Die Menschen waren ihm fremd geworden, und aus Enttäuschung und vielleicht auch aus unerfüllter Leidenschaft zog er allein in den Bro Bedwen, einen Ort, der in einigen Aspekten Realtaíleann ähnelt, jedoch wilder und vielleicht auch finsterer ist, da die dort lebenden Elfen sich in ihrem jahrtausende währenden Abwehrkampf gegen die Menschen moralisch verirrt haben und zu den sogenannten Verwilderten geworden sind.

Bryn ist sehr fähig, was das Überleben im Wald betrifft, da er viele Abenteuer und Prüfungen auf Realtaíleann bestand. Jedoch ist er unerfahren im Umgang mit Menschen.

Ich weis nicht, ob er noch die Gelegenheit findet, dieses Versäumnis nachzuholen. Wenn nicht, so werde ich, falls meine Kräfte nachlassen und ich spüre, daß es mit meinem Leben zu ende geht, mit ihm erneut nach Realtaíleann reisen, wo Anhänger des Dweomer, die die Freundschaft der Alfar erworben haben, Frieden finden können.

 

Dann muß ich noch einiges richtig stellen, da meine Chryseiischkenntnisse begrenzt sind, und somit meine Ausführung über meine Heimat mißverstanden werden kann: In Clanngadarn gibt es keine "Stammesfürsten"(s.o.), die einen der 5 Stämme beherrschen, so wie es in Waeland der Fall ist. Ich meinte die Anführer einer Sippe, bei uns Penaddin genannt. Sie repräsentieren die weltliche Macht, die immer umstritten ist, was jedoch auch eine gewisse Form von Stabilität und somit Ordnung bedeutet: Hat ein Herrscher keine Verbriefte und von der Priesterschaft gestützte Vollmacht, so gibt es keine Möglichkeit, große Veränderungen gegen den Willen der Menschen durchzusetzen. Will ein Penadd trotzdem zum Beispiel eine Magiergilde etablieren, so ruft das jede Menge Gegenkräfte hervor, die derartige Bemühungen rasch vereiteln und ihn , wenn es nicht anders geht, auch gewaltsam stürzen können.

Wer mehr über dieses Thema erfahren will, schaue unter "Adelränge im Land der Barbaren" nach oder frage Therror ap LLangwyr.

 

ergebenst,

 

Teirnon Coedwyn

Geschrieben

(Zitat von Adonis):Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, daß das Bewahren der Natur, z.B. großer Wälder, die nicht einfach radikal abgeholzt werden, dem Menschen mehr nutzt, als die Zerstörung. Denn ansonsten verdorrt der Boden.

An dieses Wissen gelangte ich durch Jakchos Güte.

 

Von der Formulierung her fast eine Beleidigung für einen Druiden, aber ich gebe zu, daß der "Bratenfriedhof" in Bezug auf einen Lebenskünstler und Geniesser auch nicht viel treffender war. Es erfreut mich, daß der z.B von Albai vielgeschmähte und verachtete Weingott Jakchos seine Anhänger so einen weisen und einsichtigen Umgang mit den Gaben der Lebenskraft eingibt. Es ist schön zu hören, daß in diesem Chryseia, das ja einst das Zentrum finsterer Zauberkraft und grenzenlosem Machtstreben gewesen ist, nunmehr Lebensbejahende Kulte und Weisheiten blühen, die die Daseinsfreude über das Herrschenwollen stellen. Da steckt ein tiefes Verständnis für eine natürliche Ordnung drin.

Viele, die nach Macht streben, verbrämen ihre schändlichen Motive, indem sie behaupten, "Ordnung" schaffen zu wollen. Dabei ist die Folge vom Streben nach Macht fast immer ein noch größeres Chaos, wie die Magierkriege bewiesen haben.

 

Lasset euch nicht verwirren durch den allzu häufigen Gebrauch des Wortes "Harmonie" durch den konfliktmüden Teirnon. Mein Lehrmeister hat vielleicht zu viele Auseinandersetzungen durchzustehen gehabt, daher gebraucht er sowohl bei den beharrenden Kräften der Ordnung das Wort Harmonie, als auch bei dem Netz von Kraftlinien, die Vermehrung und Wachstum von Pflanzen und Tieren im Gleichgewicht halten und somit "harmonisieren".

Für einen alternden Druiden, den die Lebenskraft allmählich im Stich läßt, erscheint die beharrende Kraft der Ordnung zunehmend als Stütze, die seine abnehmende Vitalität ersetzt. Mir persöhnlich ist das Wort "Harmonie" nicht ganz geheuer, da das Leben doch recht öde ist, wenn es nicht auch zu Spannungen und Konflikten kommt. Des Teirnons Binsenweisheit hierzu erscheint mir nur wie ein Lippenbekenntnis.

Auch wenn ich fernab menschlicher Zivilisation im Bro Bedwen hause, ist mein Leben alles andere als konfliktfrei oder gar "langweilig", ein Wort, das gewiß aristokratische Großstadtbewohner erfunden haben.

Den Adonis habe ich zu meiner Hütte mitten im Birkenwald eingeladen. Mal sehen, was dieser Südländer zum harten, ostclanngadarnischen Winter sagt,

oder zu den wilden, anrüchigen und blutrünstigen Schwarzalben, die ich übrigens ganz nett finde. Man muß sie nur verstehen. Sie sind nicht wirklich böse, nur verroht, durch jahrtausende lange Verteidigungskämpfe, da man ihnen immer wieder ihr Land wegnehmen wollte.

 

Gruß,

 

Bryn ap Ywain

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Doch, wir sind böse. Abgrundtief böse sogar, daß sich da niemand falschen Illusionen hingibt. Kommt nur her, ihr werdet nie wieder in eure Heimat zurückkehren, wenn ihr es wagt, auch nur einen Fuß auf unser Land zu setzen. Wer in unsere Hände fällt, den foltern wir zu Tode, dann essen wir sein Herz...

Geschrieben

Was habe ich gesagt? Völlig verroht, diese "verwilderten" Schwarzalben.

Aber das mit dem Herzessen ist, glaube ich, mehr als nur eine leere Drohung.

Aber was kann man schon erwarten von einem Volk, das zunächst gute Beziehungen zu den Menschen Pflegen wollte, dann aber von Jahrhundert zu Jahrhundert immer weiter nach norden vertrieben worden ist, zuletzt von den Dornar-Hügeln, und nun zu jeder erdenklichen Waffe greift, um den Vormarsch der Menschen irgendwie zu stoppen?

Geschrieben

Es ist eine leere Drohung, zumindest teilweise.

Gewiß sind die "Verwilderten" für ihre Grausamkeit berüchtigt, aber sie setzen ihre Grausamkeit nur zur Selbstverteidigung ein. Es sind Elfen gewesen, und aus Verzweiflung brachen sie mit den elfischen Tugenden. Sie benehmen sich halt wie in die Enge gedrängte Tiere, greifen zu äußerst rabiaten Mitteln, daher kann ich nur jedem vernunftbegabten Wesen empfehlen, einen weiten Bogen um das Bro Bedwen zu schlagen.

Auch Menschen können so scheusliche Taten begehen, wenn ihre Lage nur hoffnungslos genug ist.

An alle Angehörigen der Irenfist auf den Dornar-Hügeln:

Meidet das Bro Bedwen, hört auf, Neuland im Norden erschliessen zu wollen, dann wird, nach einigen Generationen, aus diesen "Verwilderten" wieder ein umgänglicheres Volk.

 

Wieder ein Beispiel für meine These, das böses entsteht, wenn ein zu rascher Wandel erfolgt, ohne Rücksicht auf das, was zuerst dagewesen ist. Die Albai werden lernen müssen, das vieles, was sie nicht verstehen und was ihnen "im Weg" zu sein scheint, für das Gleichgewicht dieser Welt wichtig ist.

Wälder sind nicht nur Hindernisse oder Rohstoffquellen, sondern auch Heimstatt uralter Geschöpfe und Wesenheiten, von denen man lernen, oder deren Existenz man zumindest respektieren sollte, und, falls sie böse sein sollten, es dafür Gründe gibt.

Ein Finsterer Wald wird nicht dadurch besser, das man ihn abholzt. Dann geht der Fluch des Landes auf die neuen Bewohner über, sucht sie heim, trachtet danach, sie zu verderben. Die Finsternis bleibt nicht bis in alle Ewigkeit. Meidet man den Ort der Finsternis, lässt man deren Bewohner in Ruhe, wird das Böse eines Tages verflogen sein.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Von den Druiden heisst es, wir würden nicht wahrhaben wollen, das es einen Fortschritt gibt, das sich die Welt langsam, aber unaufhaltsam vom Zutand der Ordnung zum Chaos hin entwickeln, da wir von der Gleichzeitigkeit aller Existenzebenen ausgehen.(vgl Arkanum: über den Aufbau des Multiversums)

 

Darauf können nur valianische oder eher noch aranische/scharidische Gelehrte kommen, für die es nur richtig-falsch, entweder-oder, schwarz-weis, Licht-Finsternis gibt.

 

Beides ist richtig:

a) Alle Sphären existieren gleichzeitig, und sie gehen ineinander über. Jeder Beschwörer und Sphärenreisende weis, das er in eine andere Existenzebene reisen oder Kreaturen aus anderen Sphären herbeirufen kann,

die zweifelsohne zeitgleich mit dem Zauberer existieren.

 

b) Trotzdem gibt es einen Wandel, wobei der Ordnung zugehöhrige Welten junge, ursprüngliche, primitive Welten sind, und je älter eine Welt ist, desto näher rückt sie dem Chaos, bis sie schliesslich im Zustand des absoluten Chaos stirbt, und sich aus dem absoluten Chaos neue, junge Welten entwickeln.

 

Es existieren Welten aller unterschiedlichen Altersstufen zur gleichen Zeit!

Für Wesen, die an die Seelenwanderung glauben, also kein Grund zur Verzweiflung, wenn die eigene Welt, so wie man sie kannte, untergeht.

Anderswo im Multiversum werden sie denselben oder einen ähnlichen Zustand

vorfinden, so, wie sie es kannten.:turn:

So gesehen kann ein Lernprozess, ein sich-anpassen an einen veränderten Zustand, dasselbe sein wie Selbstaufgabe. Das Überbordwerfen der eigenen Kultur, Assimilation, Aufgehen in einem anderen Volk, ist aus dieser Perspektive schlimmer als der Tod, der ein Weiterbestehen in einer anderen Welt ermöglichen würde, wenn die Verbindung zu den Ahnen noch besteht.

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