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Diskussionen zu Moderationen


Abd al Rahman

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Fakt ist, dass erst "gelöscht" wurde, als ich auf den Begriff reagiert und ihn mal umgedreht habe.

 

Von Nazis okkupierte Begriffe können nicht mehr neutral verwendet werden.

 

Vieles hier erinnert mich an die besorgten Bürger - das muss doch mal gesagt werden dürfen.

 

Wenn, dann muss man auch bereit sein, die Reaktionen darauf aus zu halten.

 

Azu (wie gesagt, ich reagiere auf die Vokabel Zecke sehr allergisch) bi

Geschrieben

 

Von Nazis okkupierte Begriffe können nicht mehr neutral verwendet werden.

 

Das finde ich schade, dass man sich selbst so beschränkt. Vor allem, was Sprache betrifft. Vor allem, weil man dann bei strenger Auslegung kaum mehr ohne Internetrecherche schreiben oder sprechen kann - es gibt kaum noch Begriffe und Redewendungen, die nicht in irgendeiner Art und Weise vorbelastet sind.

  • Like 3
Geschrieben

Ehrlich gesagt, Schmeißfliege, fliegende Schweine, und auch der unsägliche "alle Soldaten..."-Spruch wären mir unabhängig von der konkreten juristischen Aufarbeitung im Einzelfall hier bereits zu viel.

  • Like 1
Geschrieben

Es geht aber nicht nur um Beleidigungen und Herabwürdigungen, es gibt im Gegenteil auch sehr viele Begriffe/Bezeichnungen und vor allem Symbole, die vorbelastet sind.

 

Der Verzicht auf beleidigende Begriffe würde mir leicht fallen.

Geschrieben

Bei den "vorbelasteten" Begriffen hilft es m.E., zu differenzieren. Ist es direkt von Goebbels oder Hitler, oder ist es von deren Nachfolgern?

Wo sie Begriffe zweckentfremdet oder in anderem Zusammenhang gebraucht haben, nutze ich die gern wieder in der ursprünglichen Funktion, gerade um die Herrschaft über meine Sprache wieder zu gewinnen.

Ein direktes Weiterbenutzen von Nazi-Verunglimpfungen mag ich aber nicht gerne. Damit macht man sich mit den Typen gemein.

  • Like 1
Geschrieben

Ich kann verstehen, dass man sich nicht von irgendwelchen Gruppierungen die Wortwahl vorschreiben lassen möchte. Aber wenn Begriff x im allgemeinen Bewusstsein mit Gruppe x in Verbindung gebracht wird, dann darf man sich bei Gebrauch des Begriffs x nicht über Schlussfolgerungen wundern.

Es liegt also an einem selbst ob man nicht besser nach Alternativbegriffen sucht (insbesondere hier beim langsameren Schreiben im Vergleich zu einem Gespräch) um seine Position nicht von vornherein einzuengen oder ob man trotzig dabei bleibt den Begriff x sich nicht wegnehmen zu lassen.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann verstehen, dass man sich nicht von irgendwelchen Gruppierungen die Wortwahl vorschreiben lassen möchte. Aber wenn Begriff x im allgemeinen Bewusstsein mit Gruppe x in Verbindung gebracht wird, dann darf man sich bei Gebrauch des Begriffs x nicht über Schlussfolgerungen wundern.

Es liegt also an einem selbst ob man nicht besser nach Alternativbegriffen sucht (insbesondere hier beim langsameren Schreiben im Vergleich zu einem Gespräch) um seine Position nicht von vornherein einzuengen oder ob man trotzig dabei bleibt den Begriff x sich nicht wegnehmen zu lassen.

 

Dazu musst Du überhaupt auch eine Ahnung haben, dass ein Begriff irgendwie durch irgendjemanden seit irgendwann "verpöhnt" ist.

Und das bei mehreren deutschen Sprachen, fast dreißig Dialekten in DE, diversen Mundarten, fremden Einflüsse (Anglizismen) und technischen (Fach-)Begriffe ... Abkürzungen ... Verschiebungen von Begriffsbedeutungen ...

Ah, den unsäglichen Genderwahn nicht vergessen! (Ich hoffe, dieser Begriff findet sich auch bald wieder auf einer "verpöhnt"- Liste!)

Usw. usw.

 

:bf:

Bearbeitet von Lukarnam
  • Like 1
Geschrieben

 

Ich kann verstehen, dass man sich nicht von irgendwelchen Gruppierungen die Wortwahl vorschreiben lassen möchte. Aber wenn Begriff x im allgemeinen Bewusstsein mit Gruppe x in Verbindung gebracht wird, dann darf man sich bei Gebrauch des Begriffs x nicht über Schlussfolgerungen wundern.

Es liegt also an einem selbst ob man nicht besser nach Alternativbegriffen sucht (insbesondere hier beim langsameren Schreiben im Vergleich zu einem Gespräch) um seine Position nicht von vornherein einzuengen oder ob man trotzig dabei bleibt den Begriff x sich nicht wegnehmen zu lassen.

 

Dazu musst Du überhaupt auch eine Ahnung haben, dass ein Begriff irgendwie durch irgendjemanden seit irgendwann "verpöhnt" ist.

Und das bei mehreren deutschen Sprachen, fast dreißig Dialekten in DE, diversen Mundarten, fremden Einflüsse (Anglizismen) und technischen (Fach-)Begriffe ... Abkürzungen ... Verschiebungen von Begriffsbedeutungen ...

Ah, den unsäglichen Genderwahn nicht vergessen! (Ich hoffe, dieser Begriff findet sich auch bald wieder auf einer "verpöhnt"- Liste!)

Usw. usw.

 

:bf:

 

Nein, so ist es nicht. Ich habe von allgemeinem Bewusstsein geschrieben, dazu gehören einzelne Dialekte, Fachbegriffe usw. nicht automatisch. Es geht ja auch nicht um den einzelnen Begriff, mit dem man sich unweigerlich in die Nesseln setzt (obwohl das Risiko natürlich besteht, aber das ist ein anderes Thema).

 

Es geht darum, dass nach dem Erhalt der Information schmollend auf den Boden gestampft wird.

 

Um beim Begriff Zecke zu bleiben: Es soll offenbar bewusst ein abwertender Begriff genommen werden. Es wurde Zecke gewählt, dieser Begriff wurde kritisiert. So weit ist nichts schlimmes passiert. Problematisch ist für mich aber, dass selbst nach Erklärung der Herkunft des Begriffs auf diesem Begriff bestanden wird und dies in einer Art und Weise, die ich nicht als distanzierend zu dieser Herkunft empfinde.

  • Like 1
Geschrieben

 

 

Ich kann verstehen, dass man sich nicht von irgendwelchen Gruppierungen die Wortwahl vorschreiben lassen möchte. Aber wenn Begriff x im allgemeinen Bewusstsein mit Gruppe x in Verbindung gebracht wird, dann darf man sich bei Gebrauch des Begriffs x nicht über Schlussfolgerungen wundern.

Es liegt also an einem selbst ob man nicht besser nach Alternativbegriffen sucht (insbesondere hier beim langsameren Schreiben im Vergleich zu einem Gespräch) um seine Position nicht von vornherein einzuengen oder ob man trotzig dabei bleibt den Begriff x sich nicht wegnehmen zu lassen.

 

Dazu musst Du überhaupt auch eine Ahnung haben, dass ein Begriff irgendwie durch irgendjemanden seit irgendwann "verpöhnt" ist.

Und das bei mehreren deutschen Sprachen, fast dreißig Dialekten in DE, diversen Mundarten, fremden Einflüsse (Anglizismen) und technischen (Fach-)Begriffe ... Abkürzungen ... Verschiebungen von Begriffsbedeutungen ...

Ah, den unsäglichen Genderwahn nicht vergessen! (Ich hoffe, dieser Begriff findet sich auch bald wieder auf einer "verpöhnt"- Liste!)

Usw. usw.

 

:bf:

 

Nein, so ist es nicht. Ich habe von allgemeinem Bewusstsein geschrieben, dazu gehören einzelne Dialekte, Fachbegriffe usw. nicht automatisch. Es geht ja auch nicht um den einzelnen Begriff, mit dem man sich unweigerlich in die Nesseln setzt (obwohl das Risiko natürlich besteht, aber das ist ein anderes Thema).

 

Es geht darum, dass nach dem Erhalt der Information schmollend auf den Boden gestampft wird.

 

Um beim Begriff Zecke zu bleiben: Es soll offenbar bewusst ein abwertender Begriff genommen werden. Es wurde Zecke gewählt, dieser Begriff wurde kritisiert. So weit ist nichts schlimmes passiert. Problematisch ist für mich aber, dass selbst nach Erklärung der Herkunft des Begriffs auf diesem Begriff bestanden wird und dies in einer Art und Weise, die ich nicht als distanzierend zu dieser Herkunft empfinde.

 

Ach, Tuor meint das sicherlich nicht so, aber ihm ist vermutlich doch bewusst, daß es so ankommt, nachdem hier jetzt mehrfach heftigst mit der Zaunlatte gewinkt wurde. Er möchte aber weiterhin "gegen den Strich bürsten".

 

 

Das N-Wort ist so negativ belegt, weil es aufgrund der brutalen Kolonialgeschichte so gewaltvoll besetzt ist. Das Wort nicht mehr zu benutzen stört mich überhaupt nicht.

 

Warum sollte ich das Wort Zecke nicht weglassen können, wenn es um Menschen geht? Was nimmt es mir oder Euch, das Wort in dem Zusammenhang nicht zu benutzen?

 

Und: Warum sollte ich die übliche Entwicklung von Sprache, dazu zählt für mich auch der "Genderwahn" herabsetzen? Frauen sind jetzt nach dem Gesetz zumindest gleichberechtigt, seit wievielen Jahren? Seit den 70ern dürfen sie selbst entscheiden und nicht mehr ihr Mann, ob sie arbeiten. Vergewaltigung in der Ehe ist erst seit ´98 strafbar...

 

Da ist es doch kein Wunder, wenn die Sprache dies nach und nach berücksichtigt. Das wird noch lange dauern, bis die Sprache nicht mehr ganz so männlich dominiert ist. Und nur weil meine Gefühle vielleicht anders gelagert sind, heißt es nicht, daß ich die Gefühle anderer nicht berücksichtigt wissen möchte.

 

Es wird auch genügend Leute geben, die ihre Sprache, warum auch immer nicht ändern werden.

 

Ich finde aber wichtig, daß man eben auf Dinge, die einem auffallen, hinweist und hier im Forum mit der Erklärung und nicht einfach ohne moderiert. Möglicherweise hätte ein Hinweis als Vorwarnung auch Sinn gehabt, aber die Moderation zur Äußerung, das seien Zecken, finde ich ok.

  • Like 1
Geschrieben

Der Begriff "Zecke" ist mir persönlich das erste Mal in den frühen Neunzigern begegnet und zwar als Bezeichnung für Punks und Antifaschisten, die zumindest nach meiner Beobachtung nur von Nazis oder ironisch von Punks verwendet wurde und wird. (So wie sich Afroamerikaner untereinander manchmal als "Nigger" bezeichnen, das aber anderen nicht unbedingt zugestehen würden.)

 

Wenn jemand diesen Begriff also verwendet und nicht offensichtlich selbst zu den Punks oder Antifaschisten gehört, wirft das in meinen Augen daher erst mal ein bestimmtes unschönes Licht auf ihn. Das kann sich natürlich als Fehlurteil herausstellen, dennoch fände ich es klüger, diesen Begriff zu vermeiden.

 

Über Fußballfans weiß ich persönlich zu wenig, um das sicher zu beurteilen, allerdings vermute ich stark, dass der Begriff "Zecke" über die leider vorhandenen rechten Tendenzen in machen Fangruppierungen in deren Vokabular eingezogen ist.

 

Liebe Grüße

Saidon

Geschrieben

 

 

Ich kann verstehen, dass man sich nicht von irgendwelchen Gruppierungen die Wortwahl vorschreiben lassen möchte. Aber wenn Begriff x im allgemeinen Bewusstsein mit Gruppe x in Verbindung gebracht wird, dann darf man sich bei Gebrauch des Begriffs x nicht über Schlussfolgerungen wundern.

Es liegt also an einem selbst ob man nicht besser nach Alternativbegriffen sucht (insbesondere hier beim langsameren Schreiben im Vergleich zu einem Gespräch) um seine Position nicht von vornherein einzuengen oder ob man trotzig dabei bleibt den Begriff x sich nicht wegnehmen zu lassen.

 

Dazu musst Du überhaupt auch eine Ahnung haben, dass ein Begriff irgendwie durch irgendjemanden seit irgendwann "verpöhnt" ist.

Und das bei mehreren deutschen Sprachen, fast dreißig Dialekten in DE, diversen Mundarten, fremden Einflüsse (Anglizismen) und technischen (Fach-)Begriffe ... Abkürzungen ... Verschiebungen von Begriffsbedeutungen ...

Ah, den unsäglichen Genderwahn nicht vergessen! (Ich hoffe, dieser Begriff findet sich auch bald wieder auf einer "verpöhnt"- Liste!)

Usw. usw.

 

:bf:

 

Nein, so ist es nicht. Ich habe von allgemeinem Bewusstsein geschrieben, dazu gehören einzelne Dialekte, Fachbegriffe usw. nicht automatisch. Es geht ja auch nicht um den einzelnen Begriff, mit dem man sich unweigerlich in die Nesseln setzt (obwohl das Risiko natürlich besteht, aber das ist ein anderes Thema).

 

Es geht darum, dass nach dem Erhalt der Information schmollend auf den Boden gestampft wird.

 

Um beim Begriff Zecke zu bleiben: Es soll offenbar bewusst ein abwertender Begriff genommen werden. Es wurde Zecke gewählt, dieser Begriff wurde kritisiert. So weit ist nichts schlimmes passiert. Problematisch ist für mich aber, dass selbst nach Erklärung der Herkunft des Begriffs auf diesem Begriff bestanden wird und dies in einer Art und Weise, die ich nicht als distanzierend zu dieser Herkunft empfinde.

 

Wie ist denn dieses 'allgemeine Bewusstsein' definiert? Mir war nicht bekannt, dass der Begriff 'Zecke' originär von Neonazis verwendet wird (auch, wenn es mich nicht überrascht), vielen anderen anscheinend auch nicht.

Außerdem war es ja nicht so, dass man Tuor (z.B.per PN) darauf aufmerksam gemacht hat, dass der Begriff vorbelastet ist, und ihm vorgeschlagen hat, in zukünftigen Beiträgen eine andere Metapher zu verwenden.

Vielmehr wurde ein Beitrag, der anscheinend in Unkenntnis dieser Vorbelegung geschrieben wurde, gelöscht. Da der Gehalt des Beitrages praktisch 0 war, in diesem Fall kein echter Verlust.

Aber generell finde ich es problematisch, wenn ein Beitrag gelöscht wird, weil jemand in ihm einen Begriff findet, der von irgendeiner Randgruppe gekapert wurde.

  • Like 2
Geschrieben (bearbeitet)

Zecke war für mich schon ein Schimpfwort, aber ich hab das jezt nicht in die NS schiene gelegt.

Für mich geht die Verwendung in Richtung "Leute welche die Solidarität anderer und der Gemeinschaft Ausnutzen" - mit vielen der Verbindungen die Wikipedia dazu nennt kann ich nichts anfangen.

 

Irgendwie finde ich es auch übertrieben alles immer auf die Nazigoldwage zu legen und mir neue Wörter ausdenken zu müssen nur weil eines NS-mäsig besetz ist finde ich auch etwas dümmlich - wirklich neue Wörter haben die sich auch nicht ausgedacht,... was könnte man sich denn für "Autobahn" als neues Wort überdenken?

 

Es ist auch eine Sache das diese Begriffe meistens Kürzer und Prägnanter sind (damit man sie auch populistisch einsetzen kann) - Kampfausdrücke kennt jede Seite, auch in anderen Themenfeldern. ("Herdprämie" "Totes-Tier-Esser")

 

Ich würde an der Stelle eher dafür plädieren Beleidigungen zu vermeiden. Und damit meine ich nicht nur gegen die Linken sondern auch gegen die Rechten.

 

Schlussendlich sind alles Menschen.

Bearbeitet von Unicum
Geschrieben

Wie jetzt schon von mehreren anderen Forumsteilnehmern bestätigt wurde, wird der Begriff "Zecke" eben nicht nur von Neonazis benutzt. Nehmt das doch bitte einfach mal zur Kenntnis, wie auch ich zur Kenntnis nehme, dass er auch von Neonazis benutzt wird, was mich aber nicht davon abhält, ihn zu benutzen. Ich lasse mir von diesen Leuten nicht vorschreiben, welche Begriffe ich verwenden darf. Damit wertet man die Nazis nur auf. Mir persönlich war gar nicht bekannt, dass dies Nazi-Jargon sein soll. Es lag mir sogar fern, weil ich ihn eben ständig von Polizisten höre, die für mich mit Nazis nichts zu tun haben. Letzten Endes ist aber eine drastische Ausdrucksweise schon immer ein stilistisches mittel gewesen. Warum wohl wird der Götz von Berlichingen zitiert mit: "Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsch lecken." - Er hätte ja auch sagen können: "Er soll mir mal den Buckel runter rutschen." - Hat er aber nicht. Meiner Meinung nach muss ein solches Stilmittel in einer Diskussion möglich sein. Selbstverständlich soll es auch möglich sein, dies zu kritisieren. Es sollte aber nicht zum Löschen führen. Das ist für mich der wesentliche Punkt.

  • Like 1
Geschrieben

Also Nazi-Jargon soll möglich sein?

 

Da kommt die Bezeichnung in ihrer Verwendeung nämlich zweifellos her.

 

Im BGS wird er auch verwendet? Das Thema mit der Rechtsdrift in der Polizei hatten wir auch schon. Da hätten wir das nächste Indiz.

 

Mal ganz abgesehen davon, dass dieselben Beamten dann wieder auf der nächsten Demo dunkel gekleideten Personen vorurteilsfrei gegenüberstehen sollen und darauf achten sollen, was sie wirklich tun und nicht die Schwarze-Klamotten-Palituch-Parasiten-Schublade aufziehen, wenn sie dunkel gekleidete Personen auf einer Demo mitlaufen. Unprofessionell, wenn man als Staatsbeamter Nazi-Jargon übernimmt und exakt genau so verwendet wie die Neonazis. Äh, genauer: Mit der Profession unvereinbar.

 

Und Fußballfans? Da hatten und haben wir die Borussenfront* und ähnliche Gruppierungen und die Hooligans* gegen Pipapo mit einer deutlich braunen Gesinnung und weit über den eigenen Bereich reichenden Einfluss. Von da aus hat sich diese menschenverachtende Bezeichnung ausgebreitet und wird scheinbar auch von vielleicht nicht rechten Fans mitbenutzt. Vielleicht sind aber auch einfach viele von den Benutzer immerhin so rechts, dass es ihnen egal ist, Nazi-Jargon zu benutzen. (*Natürlich sind die meisten Fans nicht so, aber es gibt solche Gruppen eben in und um die Stadien herum und Fußballfankultur ist für Rechte anziehen und wird genutzt/missbraucht). Insofern sind Fußballfans auch nicht gerade gute Kronzeugen für die Unbelastetheit des Begriffes.

 

Mag ja sein, dass man von der Herkunft und Bedeutung dieser Beschimpfung nichts wusste. Dann sind diese Informationen jetzt bekannt.

 

Benutzt man das Wort dann weiter, dann breitet man Nazi-Jargon aus - aus Überzeugung, Gleichgültigkeit oder Trotz - aber nicht zur Rettung der Meinungsfreiheit.

 

In jedem Fall ist das übel. Für mich ist das die gleiche Stufe wie Judenwitze zu erzählen ("Ich bin ja kein Nazi, aber der ist vielleicht lustig...") oder die Floskel "bis zur Vergasung" zu benutzen. In manchen Dingen zeigt man Charakter, indem man sich davon fernhält.

  • Like 2
Geschrieben

Ich finde diese ständige Vermischung von Nazis und Rechten unsinnig. Der Nationalsozialismus war eine politische Bewegung, die vor 80 Jahren in Deutschland die Macht ergriffen hat und einen der schlimmsten Kriege der Menschheitsgeschichte verbrecherisch vom Zaun gebrochen hat und gleichzeitig mit ihrer Vernichtungsmaschine eines der größten Menschheitsverbrechen begangen haben.

 

Wer jetzt gegen Ausländer, Asylanten, Obdachlose... pöbelt, schlägt oder zündelt, der ist auch ein Unsympath, aber immer noch meilenweit von jenem Verbrechertum entfernt. Selbst wenn viele der Beteiligten mit dem damaligen Gedankengut kokettieren oder sich in diese Tradition stellen, so sind es für mich immer noch keine Nazis. Die heutige Welt ist sowieso eine andere. Selbst wenn diese Leute in die Lage versetzt würden, ihre Vorstellungen umzusetzen, so käme etwas ganz anderes dabei heraus.

 

In gleicher Weise finde ich übrigens den Begriff 'Stalinist' für jemanden, der ein geschlossenes kommunistisches Weltbild hat, unpassend. Auch hier wird letztlich eines der großen Menschheitsverbrechen marginalisiert.

Geschrieben

Deine Meinung scheint mir dann doch ein wenig undifferenziert. Ist aber nicht schlimm, ist je deine und nicht meine.

 

 

Ach ja? Und ich dachte, ich bringe Argumente. Damit könnte man sich ja auseinandersetzen. Das dann beliebig als "Meinung" zu bezeichnen, halte ich für mehr als schwach.

 

Und was du da mitten in der braunen Soße differenzieren möchtest, ist mir schleierhaft. Es bleibt braune Soße in jeder Differenzierung.

 

Aber du hast recht, das Gespräch zwischen uns beiden an dieser Stelle hat wohl gebracht, was es bringen konnte.

Geschrieben

@Stephan: man sollte tatsächlich Sachen auseinanderhalten, allerdings finde ich, daß man Originalnazis und Neonazis durchaus zusammenpacken kann. Die einen sehen sich als die Erben der anderen.

 

Rechts ist allerdings nicht gleich Nazi, da fände ich es auch besser, genauer hinzuschauen.

 

Dumm ist halt, daß da Sympathien erkennbar scheinen, die von zentralrechts bis ganz rechts verschwimmen.

 

Da fällt das Differenzieren schon mal schwer. Man schaue sich nur Parteislogans wie "Kinder statt Inder" oder die "jüdischen Vermächtsnisse" des Roland Koch an oder Minister Herrmanns "wunderbaren Neger". Das sind eben rassistische Äußerungen, die nazis auch so hätten bringen können.

Geschrieben

@Jürgen: Für mich sind deine Beispiele gerade wieder Beleg dafür, wie undifferenziert mit der Rassismus- oder Nazi-Keule auf Dinge eingedroschen wird, die für mich teilweise schlimmstenfalls als 'ungeschickt formuliert' zu bewerten sind.

Geschrieben

Da ich auch den Begriff "Nazis" verwendet habe: Wenn sich mir gegenüber jemand selbst als Nazi bezeichnet, dann akzeptiere ich das so. Und genau diese Leute haben mir gegenüber auch das erste Mal den Begriff "Zecke" verwendet.

 

Liebe Grüße

Saidon

Geschrieben (bearbeitet)

@Tuor: Du hast einen Satz gepostet, des Inhalts, die Hausbesetzer seien für dich Zecken. Ein anderer erklärt dir fundiert und ausführlich, warum er das nicht gut findet und dessen Meinung ist undifferenziert?

Eleazar behauptet, es sein Nazi-Jargon und von da käme es her. Zudem stellt er die rhetorische Frage, ob man diesen verwenden darf und beantwortet diese aus dem Kontexte heraus mit einem pauschalen „Nein“. – Dies ist mir nicht differenziert genug. Ich differenziere danach, ob es sich um einen Begriff der Nazis, genauer um einen von dem damaligen Regime gebrauchten Begriff handelt (wie z.B. Lügenpresse). Ist dem so, verwende ich ihn nur, wenn ich unmittelbar zum Ausdruck bringen will, dass sich jemand ebenso wie diese Nazis aufführt. Ich lehne nämlich Nazi-Vergleiche nicht grundsätzlich ab, man muss sie aber zurückhaltend und bewusst verwenden und sich dessen klar sein. Handelt es sich um einen Begriff, der von den Neo-Nazis verwendet wird, hält mich das mal grundsätzlich nicht ab, ihn auch zu verwenden. Hier fehlt aber die Differenzierung, dass der Begriff nachweislich nicht nur von Neo-Nazis verwendet wird. Der sich anschließende Schluss, dass die Polizisten, die diesen Begriff verwenden in die Neo-Nazi Ecke zu schieben sind, halte ich für gedanklich falsch. Man kann auch die Konsequenz daraus ziehen, dass der Begriff eben auch von anderen Gruppen verwendet wird. Dass die Polizisten dann nicht professionell seien ist eine fehlerhafte Schlussfolgerung aus der falschen Annahme, nur Neo-Nazis belegen diesen Begriff. Auch dies ist undifferenziert. Ähnliches gilt für die Fußballfans. Hier wird nicht etwa aus der Erfahrung heraus, dass der Begriff nur von rechtsradikalen Fußballfans verwendet wird die Schlussfolgerung gezogen sondern aus einem doppelten Vorurteil heraus. Vorurteil 1: Alle Fußballfans die den Begriff verwenden sind Neo-Nazis. Dies ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Vorurteil 2: Wer darüber hinaus den Begriff verwende (ohne zwingend Fußballfan zu sein) ist ebenfalls in die Neo-Nazi Ecke zu stellen. Eine zweite unzulässige Verallgemeinerung. Zuletzt dann die die Verallgemeinerung und Gleichsetzung mit „Judenwitzen“. Einmal ist die gezogene Parallele undifferenziert, zum anderen halte ich auch Judenwitze oder andere Witze über Minderheiten nicht per se für unzulässig. Ganz im Gegenteil, sehe ich es als diskriminierend an, bestimmte Minderheiten bei Witzen bewusst auszuklammern. Das haben sie m. E. nicht verdient. Hier kommt es sehr stark auf den Einzelfall an. Es gibt zahlreiche Judenwitze, die Juden über sich selber erzählen. Problematisch wird es erst, wenn man mit dem Judenwitz ein Klischee aufgreift, dass von dem Regime im 3. Reich geprägt wurde. Ist dies nicht der Fall, bewege ich mich auf der Ebene von Ostfriesen-Witzen. Dies halte ich für völlig in Ordnung. 

Bearbeitet von Tuor
Geschrieben

Ich frag mal ganz höflich an:

 

Ursprungsgrund für diese Diskussion ist zwar eine Moderation, aber meint ihr nicht, dass die Sache mittlerweile eher in den "Ton im Forum" gehört? Irgendwie halte ich es da für besser aufgehoben.

Geschrieben

Ich frag mal ganz höflich an:

 

Ursprungsgrund für diese Diskussion ist zwar eine Moderation, aber meint ihr nicht, dass die Sache mittlerweile eher in den "Ton im Forum" gehört? Irgendwie halte ich es da für besser aufgehoben.

Ja, ist wohl richtig.

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