der Elfe und die Zwerg Geschrieben 8. Januar 2005 Autor report Geschrieben 8. Januar 2005 Danke für die Buchhinweise, leider fehlt mir die Zeit diese Bücher zu lesen. Ließe sich da ein kleines Resümee erstellen, wie man die Infos aus dem Buch umsetzen könnte? Ausländer und Tegaren finde ich bisher immernoch schwer vereinbar, da letztere sehr willkürlich handeln könnten, nach den Infos aus dem GB, aber eher zu kriegerischer Reaktion neigen, wie mir scheint. Gruß
Ambakaj Geschrieben 9. Januar 2005 report Geschrieben 9. Januar 2005 Ich versuche mal, die Erlebnisse von Plano Carpini aus dem Gedächtnis zusammenzufassen: Seine Reise verlief nicht ganz glatt. Mongolische Gastgeber, jedenfalls wenn sie halbwegs von Stande waren und hohen Besuch bekamen, verlangten gerne Gastgeschenke. Die Reisegruppe hatte bei ihrem Aufbruch keine Kenntnis davon und wurde arg gebeutelt, weil sie auf ihrem Wege bei verschiedenen Provinzgouverneuren Station machen musste. Einer, der selbst kein Mongole war und wohl frisch von den Eroberern eingesetzt worden war, war in diesem Punkte ziemlich dreist; schlichter Machtmissbrauch. Sie mussten sogar einmal eine Geisel als Sicherheit für ihre Rechtschaffenheit zurücklassen, die sie erst Monate später auf dem Heimweg wieder mitnehmen konnten. Solche Geiseln wurden aber i. d. R. nicht schlecht behandelt. Nach meinem Kenntnisstand haben sie auch am Hofe gedient und ehrenvolle Aufgaben übernehmen dürfen. Von einfachen Mongolen wurden die Reisenden manchmal ziemlich dreist behandelt - ich glaube, sogar einmal bestohlen, obwohl das ein ziemlich schweres Verbrechen war. Aber ein Haar krümmte ihnen niemand, weil sie sich als Gesandte zu erkennen gaben. Sie bekamen als Gegenleistung für ihre Geschenke auch passende Pferde, weil die gewöhnlichen Pferde des Abendlandes nunmal in der Steppe nicht lange überleben können. Bis sie endlich Batu Khan in Saray erreichten, verging einige Zeit, und sie wurden bei ihrer Audienz ihre letzten Gastgeschenke los - nur um zu erfahren, dass sie in die Mongolei zum Großkhan reisen müssten. Bei Batu ging es ihnen allerdings sehr gut. Dem Khan war daran gelegen, den Wohlstand der Goldenen Horde zu zeigen. Ebenso wurden die Reisenden dort tolerant behandelt. So lehnten sie es ab, dem Khan mit einem Fußkuss zu huldigen, weil es mit den abendländischen Vorstellungen nicht vereinbar sei - und er erließ es ihnen. Sie lehnten angebotene Getränke ab, weil sie Alkohol enthielten - eine schwere Beleidigung. Doch erklärten sie, dass sie in der Fatenzeit seien; und man nahm es ihnen nicht übel. Batu überließ ihnen auch einige Geschenke. Ganz anders erging es einem Russen (die Russen waren ja gerade besiegt worden). Als der eine Huldigung des Khans nicht wie verlangt vornehmen wollte, wurde er getötet. Sein Begleiter, der seinem Herrn vor der Hinrichtung Mut zuprach, wurde zu Tode getreten. Wie man sieht, waren das sicherlich sehr zwiespältige Erfahrungen.
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