Dengg Moorbirke Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 Ich hoffe das Thema wurde noch nicht an anderer Stelle im Forum besprochen. Bei solchen Themen wird leider oft mehr auf die Person geschaut, als auf das geäusserte. Ich bin kein Matcho und ich bin, was Gesellschaft, Politik was Ihr wollt angeht, für eine totale Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. Nur neulich habe ich ein paar DSA Abenteuer durchgeblättert. Was mir dort auffiel war das zwanghafte bemühen, ständig alle Bilder irgendwie politisch korrekt zu machen. Da war, jetzt übertreibe ich aber nur ein kleines bisschen, die halbe Besatzung des Wikingerschiffes weiblich. Die Thorwahlerin verprügelte schmächtige Jungs usw.... Mir selbst macht so eine Kultur wenig spaß. Unsere Vergangenheit war einfach nicht so. (Das ist zwar kein Argument, aber ich spiele einfach nicht gern in 50 zu 50 Welten.) Wenn die hälfte der Samurais weiblich sind, die hälfte der Wikinger, was ihr wollt dann macht mir das keinen Spaß. Ich finde Frauen in Gruppen okay, aber die Fantasywelt sollte nicht sooo gleichberechtigt sein. In der Kultur sollten meines Erachtens Samuraifrauen wie TomoeGozen die Ausnahme sein. Was meint Ihr? Vorallem die Meinung der Spielerinen interessiert mich? Noch mal, ich rede nicht von der Realen Welt, dort stelle ich es überhaupt nicht als notwendig in Frage. 1
Abd al Rahman Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 Sehe ich eigentlich genauso. Man darf auch nicht vergessen, dass Frauen in vergangenen Zeitaltern (um den Begriff Mittelalter zu vermeiden) immer wichtige Rollen inne hatten. Der Ausdruck 'nur Hausarbeit ist eigentlich eine eher neumodische Erfindung. In einer Zeit in der 'Mann' die meiste Zeit zu Hause gearbeitet hat (als Handwerker oder Bauer) stand die Arbeit der Frau hoch im Kurs. 'Mann' hat schließlich deutlich die Arbeit der Frau gesehen. In vielen Kulturen war es auch so, dass die Frau die Herrin zu Hause war. Bei den Wikingern trug die Frau beispielsweise als Zeichen ihrer hohen Stellung zu Hause den Hausschlüssel sichtbar an ihrem Gürtel. Soweit mal ein kurzer geschichtlicher Abriss In einer Fantasywelt sieht das etwas anders aus. Allerdings würde mich eine 50:50 Teilung sehr stören, da sie mir zu unrealistisch wäre. Wichtig ist nur, dass ein Abenteuer, bzw. Quellenbuchautor darauf achtet Erklärungsmöglichkeiten zu bieten wie man auch weibliche Abenteurer spielen kann. Viele Grüße hj
Nixonian Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 Hallo Dengg, wir hatten schon einmal sowas ähnliches zu den NSC´s (sogar mit Abstimmung ), nämlich hier: Geschlecht von NSC´s Vielleicht hilft dir auch schon das weiter
Henni Potter Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Dengg Moorbirke @ April. 19 2002,12)</td></tr><tr><td id="QUOTE"> [...] Mir selbst macht so eine Kultur wenig spaß. Unsere Vergangenheit war einfach nicht so. (Das ist zwar kein Argument, aber ich spiele einfach nicht gern in 50 zu 50 Welten.) Wenn die hälfte der Samurais weiblich sind, die hälfte der Wikinger, was ihr wollt dann macht mir das keinen Spaß. [...] <span id='postcolor'> Ist auch bei Midgard nicht so, weil die Welt an den irdisch-historischen Vorbildern orientiert ist. Lies z. B. mal das Eschar-Quellenmaterial, das übrigens von einer Frau (Steffi Lammers) verfasst wurde. Die Kultur dort ist sehr patriarchalisch, eben voll orientiert am arabischen Vorbild. Das QB geht auch, wenn ich mich recht erinnere, an einer Stelle auf die soziale Stellung der Frau und die entsprechenden "Probleme" für weibliche SpF ein. Also: Kulturell haben wir bei Midgard wohl keine volle Gleichberechtigung der Frau. Regeltechnisch ist das natürlich anders, da haben weibliche SpF überhaupt keine Nachteile, werden nicht einmal abweichend behandelt. Obwohl jetzt mit DFR4 vielleicht eine Revolution eingeleitet wurde: Frauen würfeln Körpergröße und Gestalt jetzt anders als Männer!!! Ob die Frauen diesen Nachteil auf sich sitzen lassen? Oder ob Männer jetzt häufiger weibliche SpF wählen, weil sie unbedingt schlank sein wollen, um Winden lernen zu können? Grüße, Hendrik, der hier nicht alles so ganz ernst gemeint hat
Akeem al Harun Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 Tja, wenn man bedenkt, daß die Charaktere meiner Freundin fast nur Männer sind... Also, ich denke auch, daß es "realistischer" im Sinne von "glaubhafter" ist, wenn die Abenteurer zum größten Teil Männer sind. Allerdings halte ich ein oder zwei Frauen in der Abenteurergruppe nicht für zu "abgedreht". Es hat ja immer Ausnahmen gegeben, daß Bestimmte Frauen sich durchgesetzt haben, in dem Sinne, daß sie nicht an den heimischen Herd "gekettet" wurden. Wieviele Frauen in den Spielergruppen vorkommen können/sollten, ist auch davon abhängig, wie man Fantasy Rollenspiel spielt. Wieviele Abenteurergruppen gibt es so auf Midgard und wieviele davon sind Frauen. Wenn man das so spielt, daß es vielleicht viele Abenteurergruppen neben der Spielergruppe gibt, aber die Spielergruppe die einzige, oder eine von ein zwei Ausnahmen, in denen Frauen den Männern gleichberechtigt sind, dann ist das doch ok. Allerdings ist das auch durchaus an Probleme gekoppelt, da eine solche Gruppe sicher für Aufsehen sorgt und einen Ruf hat...
Mike Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 Die "Realismus"-Keule Realismus ist nicht unwichtig, auch wenn ich lieber von "innerer Stimmigkeit" rede. Was an Magie ralistisch sein soll, konnte mir auch noch keiner erklären. Wir spielen nun einmal in einer Fantasy-Welt. Da können gewisse Dinge dann durchaus andere aussehen, als es bei den realen Vorbildern war. Grade eine solche Sache wie "Gleichberechtigung" kann eigentlich nur jeder SpL für sich entscheiden. Bei dem Heranziehen historischer Vergleiche wird ja meistens eine Sache übersehen: Alles ist immer nur die Folge irgendeiner Ursache. Alleine durch das Vorhandensein von Elfen, Zwergen, gnomen, von Magie, ... haben wir in einer Fantasy-Welt aber ganz andere Rahmenbedingungen. Ob sich soziale Ansichten unter diesen Bedingungen genauso entwickelt hätten? Wer soll das wissen können? Mit der Realität vergleichen - das müßte soch bedeuten, man vergleicht Midgard mit einer Realen Welt mit Magie, Zwergen ... Und die gibt es nicht. Also: Freie Bahn der Phantasie ... nice dice Mike
Kazzirah Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 Ich finde es ja etwas übertrieben, mit der "historischen Realität" zu kommen... Ist schliesslich auch nur eine (wenn auch z.T. recht gut begründete) Fiktion. Wir können doch bestenfalls ahnen, wie es eigentlich gewesen. Unsere Vorstellung von der Geschichte ist immer massiv von der Gegenwart geprägt. (Wer da Beispiele haben will, -> Messenger! Ich denke übrigens, dass DSA u.a. auch deswegen recht erfolgreich ist, weil sie die Fantasywelt letztlich nur als Maske für die (Ideologie der) Gegenwart nehmen. Aber das nur am Rande. "Gleichberechtigung" ist so ein Thema, da könnten wir jetzt ellenlang drüber diskutieren, was das denn nun eigentlich wäre, und wie so etwas erreicht würde. Und ob dafür dann die Kategorien "Mann" und "Frau" hinreichen würden, um dies zu beschreiben... Ich persönlich habe wenig Probleme damit, wenn die Kulturen auf Midgard weitgehende "Gleichberechtigung" ermöglichten. Es ist natürlich auch für Frauen einfacher, sich in eine Fantasy-Welt zu fügen, wenn sie adäuate (nicht zwingend gleiche) Möglichkeiten für eine weibliche Spielfgur finden wie dies für Männer der Fall ist. Da geht es weder um Quoten oder Anteil der NPCs, sondern um kulturelle Gegebenheiten. Ich finde, die auf Midgard herrschende weitgehende Chancengleichheit für Spielerfiguren jedweden Geschlechts durchaus sinnvoll, selbst wenn sie deutlich von den historischen Gegebenheiten abweichen dürften. Es macht mir jedenfalls mehr Spass, in einer solchen Welt zu spielen, als in einer Welt, in der ich weibliche Spielfiguren historisch genähert dauerdiskriminieren müßte. Es ist einfach unspannend für diese Figuren, wenn sie in der Öffentlichkeit nicht reden dürfen, keine eigenstädnigen Rechtspersonen sind, also faktisch nicht mal ohne männliche Begleitung einen Handel abschliessen dürften. Dein DSA Beisoel finde ich zwar ziemlich extrem, aber ein echtes Problem hätte ich nicht damit, allerdings auch nicht mit dem Gegenteil einer rein männlichen Besatzung. Man sollte sich letztlich auch verdeutlichen, dass die meisten Abenteuer auch keinen repräsentativen Querschnitt durch die Gesellschaft abbilden, sondern zumeist mit Besonderheiten zu tun haben, da kommt es leicht zu deutlichen Verschiebungen zur Norm.
Myrdin Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 Hi! Ich würde sagen de Gleichberechtigung sollte zumindest bei den Nsc's kein Ziel sein. Meine weiblichen Figuren kamen bisher immer aus Kulturen wo es auch eine rechtliche Gleichstellung zwischen Mann und Frau gab. In anderen Ländern und Kulturen gab es dann meist den Auländerbonus bzw. jemand aus der Gruppe hat die rechtliche Verantwortung übernomme (und mich in die Sklaverei verkauft ). Patriarcharliche Kulturen, die das entsprechende frauenfeindliche Bild, welches wir aus dem Mittelalter bzw. aus heutigen Strömungen des Islams vertreten, existieren meines Wissens auf Midgard nicht. Ok mal abgesehen von Kan Thai Pan, aber docht hat als Ausländer jeder ein Problem. Nach der Gleichberechtigung von Männerern in matrilinearen Kulturen fragt ja auch keiner :-). Bzw. nach dem armen Mann der bei den Assads nicht Koch sondern Hexer werden möchte. Möchte man Zwanghaft auf Gleichberechtigung der NSC'S raus, würde das meiner Meinung nach viele Kulturen um einiges ärmer machen. Mit ein interessanter Punkt am Spiel sind für mich unter anderem die unterschiedlichen gesellschaftlichen Systeme. Myrdin
Mike Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Myrdin @ April. 19 2002,14:57)</td></tr><tr><td id="QUOTE">Patriarcharliche Kulturen, die das entsprechende frauenfeindliche Bild, welches wir aus dem Mittelalter bzw. aus heutigen Strömungen des Islams vertreten, (...)<span id='postcolor'> Oh, Christen können das auch ganz gut. Sieh Dir nur mal die sog. Pfingskirchen an.
Akeem al Harun Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 Bei dieser Diskussion sollten wir doch eines nicht vergessen: die Ungleichbehandlung zwischen Mann und Frau hatte in der nicht hochtechnisierten Zeit vor allem aber nicht nur anatomische Gründe: - die engere Bindung der Frau an die Kinder durch die Schwangerschaft und die Stillzeit - die (rein muskulär gesehen) schwächere Frau konnte die schweren körperlichen Arbeiten der Männer oft gar nicht erledigen (z.B. Schmiede); allerdings lag dies häufig auch an der Unterschätzung der körperlichen Hausarbeit - Männer hatten schon immer eher einen Hang dazu, sich zu beweisen und Kämpfe um die "Alpha-Position" zu führen (liegt wohl in den Genen) - wenn Frau zu Hause blieb und der Mann außerhalb von zu Hause Entscheidungen treffen mußte, konnte er nicht mal eben anrufen oder so, er mußte die Entscheidung eben treffen und tragen Solche Überlegungen spielen allerdings für nichtmenschliche und vor allem längerlebige Rassen nur bedingt eine Rolle. Gleichberechtigung kann ich bei Elfen oder Zwergen ohne weiteres weitaus besser begründen, als bei Menschen.
Akeem al Harun Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Mike @ April. 19 2002,15:42)</td></tr><tr><td id="QUOTE"></span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Myrdin @ April. 19 2002,14:57)</td></tr><tr><td id="QUOTE">Patriarcharliche Kulturen, die das entsprechende frauenfeindliche Bild, welches wir aus dem Mittelalter bzw. aus heutigen Strömungen des Islams vertreten, (...)<span id='postcolor'> Oh, Christen können das auch ganz gut. Sieh Dir nur mal die sog. Pfingskirchen an. <span id='postcolor'> Da habt Ihr recht, religiöse Überzeugungen spielen dabei auch eine Rolle. Judentum und Christentum sagten doch, daß die Frau sich dem Mann unterordnen soll. Immerhin ist die Frau ja auch "schuld" an der Vertreibung aus dem Paradies! Die böse...
Myrdin Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Myrdin @ April. 18 2002,15:57)</td></tr><tr><td id="QUOTE">Patriarcharliche Kulturen, die das entsprechende frauenfeindliche Bild, welches wir aus dem Mittelalter bzw. aus heutigen Strömungen des Islams vertreten, existieren meines Wissens auf Midgard nicht.<span id='postcolor'> Ups, das passiert wenn man seinen Text nicht nochmal durchgeht. Eigentlich sollte da kennen anstatt vertreten stehern Myrdin Ps: Nein!!! Es war keine Freudsche Fehlleistung!!
Kazzirah Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 @ HarryB: Na, das ist dann doch etwas zu vereinfacht dargestellt. So eindeutig ist die Vorrangstellung des Mannes in vorindustriellen Gesellschaften gar nicht gewesen. In vielen semitischen Kulturen war das lange nicht so. Außer natürlich, Du monozentrierst das auf indogermanische Kulturen, die sind generell streng patriarchal organisiert. Gerade früh sesshaft gewordene Kulturen scheinen eher matriarchal organisiert gewesen zu sein, während nomadische Kulturen eher eine Tendenz zum Patriarchat haben. (Den sie dann auch bei der Überprägung anderer Kulturen beibehalten haben, so z.B. die Griechen.) Es gibt aber durchaus auch Beispiele für nomadische Kulturen mit weitgehender Gleichberechtigung von Mann und Frau. Die angeblichen anatomischen Gründe der Zurückstellung der Frau sind innerhalb der Archäologie übrigens derzeit hoch umstritten. Es sieht derzeit eher nach einer Totalrevision dieser alten These aus, die (von männlichen Forschern) nahezu unbelegt behauptet wurde.
Dreamweaver Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 Das Vorbild für die Kulturen Midgards sind irdische und dort gab es in so gut wie keiner Kultur eben eine Gleichberechtigung, wie wir sie im heutigen Sinne verstehen. Entweder man entscheidet sich dafür diese Kulturen als Vorbild zu nehmen oder man landet bei einem nun ja political correctness entsprechenden verwässertem etwas. Wir können in nur sehr wenigen Kulturen von einer eindeutigen Dominanz eines Geschlechts sprechen, sondern es ist vielmehr eine differenzierte Aufgabenteilung. Unabhängig davon, ob die Gesellschaften nun matriachalisch oder patriachalisch dominiert und mit vielen Zwischenformen ist es ein integraler Bestandteil der Gesellschaft und damit unverzichtbar. Bislang hat sich keine meiner Spieler/Spielerinnen oder andere Frauen/Männer die ich kenne rollenspielen über die nicht vorhandene Gleichberechtigung in der Spielwelt beschwert. Die Rolle der Geschlechter ist ein entscheidender Bestandteil der Gesellschaft und nicht ohne große Schäden für die Kultur aus ihr rauszulösen. Es spricht überhaupt nichts dagegen das Frauen aus diesen klassischen Rollenbildern ausbrechen (wie übrigens auch in der irdischen Geschichte zum Beispiel Jeanne d`Arc) und sich ihren Platz erstritten haben(oder Männer siehe Assad in Eschar). Das sind sehr interessante und gehaltvolle Möglickeiten zum Rollenspiel. Somit würde man durch eine Einebnung (der Geschlechterrollen) nicht nur den Reiz der Kulturen mindern, sondern auch reizvolles Rollenspiel ausschließen. Mich würde aber vor allem interessieren ob die meinung der Frauen, die ich kenne repräsentativ sind oder nicht? Aus Gründen der political correctness müßten wir auch den Rassismus (weg mit dem Klu Kluc Klan - eh der Ironfist in ALba ) ausmerzen, die Sklaverei aufheben. Die politische Gleichheit aller Menschen ermöglichen im übrigen die Menschenrechte in allen Ländern Midgards einführen. Wie weit wollen wir gehen? Warum bei der Gleichberechtigung schluß machen? Randbemerkung Kazzirah: </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat </td></tr><tr><td id="QUOTE">Ich denke übrigens, dass DSA u.a. auch deswegen recht erfolgreich ist, weil sie die Fantasywelt letztlich nur als Maske für die (Ideologie der) Gegenwart nehmen. Aber das nur am Rande.<span id='postcolor'> Da möchte ich Dir wiedersprechen zwar ist das keine objektive Umfarge aber für alle Spieler die DSA spielen oder spielten, war die Gleichberechtigung kein Thema. Der Erfolg von DSA beruht auf dem kopieren des bewährten TSR Systems. Ein fluten des Marktes durch Finanzkraft und nicht nur etliche Kulturbeschreibungen und tausende Abenteuer anzubieten, sondern das auch durch Computerspiele und Romane zu unterstützen. Das verdrängt jedes andere kleine System an den Rand, wie Midgard.
Dreamweaver Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 @Dengg Die Zeile von dir "Ist DSA ein Vorbild" ist ja an sich schon ketzerisch in einem Midgard-Forum. Zum Glück sind wir Midgardspieler ja sehr tolerant. Schichtet den Scheiterhaufen nicht so dicht - es muß gut brennen - ooops ihr seid ja nich da - Wie ich schon sagte eine Freudenfeuer der Toleranz Dreamweaver
Kazzirah Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 @ Dreamie: Kann es sein, dass Du political correctness eher negativ siehst? Es wirkt einwenig so... Jedenfalls war ich über Deinen recht polemischen Stil etwas verwundert. Ich verstehe auch nicht ganz, woher Du so genau weißt, wie in den jeweiligen Vorbildkulturen der funktional essentielle Teil der Genderrollen liegt, der nicht angerührt werden darf, weil sonst die Kultur als solche kaputt geht. Da weißt Du offensichtlich mehr als die gesamte Geschichtswissenschaft... Ich kenne da ein paar Professoren, die sicher gerne aus Deiner gesammelten Erfahrung schöpfen würden. Komisch kommt mir auch vor, dass Du anscheinend ein recht statisches Geschichtsmodell hast, in dem Gesellschaften keinen inneren Veränderungen unterworfen sein können und es eine "wahre" Konstitution der selben gäbe, die eindeutig zu erfassen sei. Was den Marketingerfolg von DSA angeht, so bitte ich Dich doch einmal durchzulesen, was ich geschrieben habe. Da stand das kleine unscheinbare, aber doch bedeutsame Wörtchen "auch". Was bedeutet, dass der Erfolg nicht ausschliesslich an diesem Momentum liegt. Nicht mal zu einem überwiegenden Anteil, sondern eben auch. Falls Dir der Unterschied nicht klar ist, wende Dich bitte an einen Germanisten Deiner Wahl. Es geht bei solchen Fragen im übrigen nicht um bewußte Entscheidungen, sondern um unbewußtes. Ich behaupte weiterhin, dass nahezu jeder hier mit Anachronismen arbeitet, wenn er Rollenspiel betreibt.
Dreamweaver Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 @Kazzirah wir können uns gerne uaf eine differenziertes Geschichtsbild einigen, wobei die Geschlechterrollen und alles andere ständig im Fluß ist. Ich will mal George Duby (renomierten französischen Historiker) zitieren, Das einzige was uns(Historiker) von einem Romanautor unterscheidet ist das wir uns auf 10% Fakten stützen und 90% erfinden. Das Geschichtsbild ist sicherlich immer nur als ein momentane Interpretation der heutigen Gesellschaft zu sehen. Kazzirah sicherlich arbeiten wir alle mit Anachronismen und es bleibt jedem unbenommen die Kulturen so zu interpretieren, wie es ihm beliebt. Nur war mir noch nie bewußt, warum man gerade an diesem Punkt ansetzen soll und die Gesellschaften verändern soll. Nur wenn ich da anfange warum soll ich da stehen bleiben? Dreamweaver
Akeem al Harun Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Kazzirah @ April. 19 2002,16:10)</td></tr><tr><td id="QUOTE">@ HarryB: Na, das ist dann doch etwas zu vereinfacht dargestellt. So eindeutig ist die Vorrangstellung des Mannes in vorindustriellen Gesellschaften gar nicht gewesen. In vielen semitischen Kulturen war das lange nicht so. Außer natürlich, Du monozentrierst das auf indogermanische Kulturen, die sind generell streng patriarchal organisiert. Gerade früh sesshaft gewordene Kulturen scheinen eher matriarchal organisiert gewesen zu sein, während nomadische Kulturen eher eine Tendenz zum Patriarchat haben. (Den sie dann auch bei der Überprägung anderer Kulturen beibehalten haben, so z.B. die Griechen.) Es gibt aber durchaus auch Beispiele für nomadische Kulturen mit weitgehender Gleichberechtigung von Mann und Frau. Die angeblichen anatomischen Gründe der Zurückstellung der Frau sind innerhalb der Archäologie übrigens derzeit hoch umstritten. Es sieht derzeit eher nach einer Totalrevision dieser alten These aus, die (von männlichen Forschern) nahezu unbelegt behauptet wurde.<span id='postcolor'> Da Geschichte nicht mein stärkstes Fach ist (eher im Gegenteil...) bin ich tatsächlich von dem ausgegangen, was ich sehe und kenne. Nach reiflicher Überlegung und der Erkenntnis, daß die Religion bei der Frage der Gleichberechtigung eine nicht unerhebliche Rolle spielt, muß ich mein erstes Posting fast vollständig revidieren. Denn was auf den ersten Blick logisch erscheint muß nicht unbedingt logisch sein, wenn man nur anders Argumentiert. Die Religion hat sicher einen viel stärkeren Einfluß auf die Gesellschaft, als wir alle zugeben wollen und auch als die Anatomie. Dort wo das Christentum, das Judentum und der Islam verbreitet waren, galt lang Zeit und gilt teilweise noch, der Mann als unumstrittenes Oberhaupt der Familie. Andere Kulturen und damit auch andere Religionen sehen das entsprechend völlig anders. Von daher sollten wir vielleicht anders argumentieren und fragen, welche Religionen sind denn dort, wo Gleichberechtigung herrschen soll verbreitet? Was sagt die jeweilige Gottheit zu dem Thema? Möglicherweise bringt uns das eher zum Ziel, als die Erinnerung an irdische "Fakten" (die vielleicht gar keine sind). Übrigens finde ich es seltsam, daß man viele Geschichten darüber kennt, daß der Mann unter dem Pantoffel steht, auch in patriarchalischer Gesellschaft, aber wenige bis gar keine Geschichten, daß in einer matriarchalischen Gesellschaft ein Mann das Sagen über seine Frau hat... wir lernen daraus, daß ein Patriarchat möglicherweise nur eine Oberflächenerscheinung ist...
Dreamweaver Geschrieben 19. April 2002 report Geschrieben 19. April 2002 @HarryB </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat </td></tr><tr><td id="QUOTE">Übrigens finde ich es seltsam, daß man viele Geschichten darüber kennt, daß der Mann unter dem Pantoffel steht, auch in patriarchalischer Gesellschaft, aber wenige bis gar keine Geschichten, daß in einer matriarchalischen Gesellschaft ein Mann das Sagen über seine Frau hat... wir lernen daraus, daß ein Patriarchat möglicherweise nur eine Oberflächenerscheinung ist...<span id='postcolor'> Frauen sind eben so neet und lassen uns denken wir hätten was zu sagen;) Sind sie nicht nett zu uns. Man könnte auch sagen sie lassen andere die Arbeit machen und greifen nur regulierend ein wenn es ihnen nicht passt. Dreamweaver
Sirana Geschrieben 20. April 2002 report Geschrieben 20. April 2002 </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (HarryB @ April. 19 2002,15:44)</td></tr><tr><td id="QUOTE">[... ] - wenn Frau zu Hause blieb und der Mann außerhalb von zu Hause Entscheidungen treffen mußte, konnte er nicht mal eben anrufen oder so, er mußte die Entscheidung eben treffen und tragen [...]<span id='postcolor'> Dann will ich als Frau mich mal dazu äußern. Und als Aufhänger obiges Zitat wählen. Geanuso konnte sie aber auch nicht ihn anrufen und musste zu Hause Entscheidungen ohne ihren Mann treffen. Und was macht denn besagte Frau in dieser Situation, wenn ihr Hof von Räubern, Wölfen oder sonstigem Kroppzeug angegriffen wird. Viele Frauen haben sich bestimmt in der hinterletzten Ecke der Scheune versteckt und den Angreifern alles überlassen, aber es gab schon immer Frauen, die sich das nicht gefallen ließen und zur Heugabel oder zum Dreschflegel griffen und sich und ihr Heim verteidigt haben. Die meisten Frauen waren nämlich nicht so verweichlicht, wie man sich das heute vielleicht vorstellt, weil ja nur der Mann was zu sagen hatte. Gerade Bäuerinnen mussten schwer arbeiten und konnten sich gar nicht leisten, untätig rum zu sitzen und sich von ihrem Männe verwöhnen zu lassen. OK, es kam nicht gerade häufig vor, dass frau zur Waffe (Schwert, Streitaxt, ...) griff und zum nächsten Feldherrn ging, damit er sie in seine Truppe aufnahm, aber wir spielen nun mal ein Rollenspiel und keine Realsimulation. Und wenn man sich mal anschaut wieviele Rollenspieler Frauen sind bzw. wieviele männliche Rollenspieler Frauen spielen, kann man sich - zumindest größenordnungsmäßig - ausrechen, wieviele weibliche Abenteuer auf Midgard rumlaufen, das sind meiner Erfahrung nach nicht viele. Dass es eine Einschränkung in bestimmten Ländern wie KanThai Pan und Eschar (nur Beispiele) gibt finde ich völlig OK. Es ist ja schließlich auch schwierig einen waelischen Hexer oder Magier zu spielen. Warum soll das dann nicht in anderen Ländern für Frauen gelten? Sirana
stefanie Geschrieben 20. April 2002 report Geschrieben 20. April 2002 Mir fällt dabei auf, daß Ihr viel von politically correct sprecht. Das ist doch aus den USA... ich für meinen Teil warte immer noch darauf, daß dort eine schwarze Frau Präsident wird.
Bruder Buck Geschrieben 20. April 2002 report Geschrieben 20. April 2002 Gleichberechtigung? In der Gruppe auf jeden Fall. In der Spielwelt Nein. Das wäre falsch, flach und langweilig. Eine im Nachhinein hübsche Episode im Leben meiner Ordenskriegerin war in Eschar, als der Master das dortige Frauen / Männerbild stark nach irdischem Vorbild ausspielte. Oh Mann, war mein Charakter gefrustet, durfte die Waffen nicht offen tragen, an keinen Beratungen mit den Männern teilnehmen usw. usw.... Vor lauter Frust hat sie dann Kochen gelernt Damit gebe ich heute noch an, wenn ich den Charakter spiele. Für mich als Spieler war das auch nicht leicht darzustellen, eine stolze Ordenskriegerin zu spielen, die auf Einmal gar nichts mehr darf. Es war aber eine Herausforderung und - wie eingangs gesagt - im Nachhinein eine immer wieder gern erzählte Episode. Euer Bruder Buck
Abd al Rahman Geschrieben 20. April 2002 report Geschrieben 20. April 2002 </span><table border="0" align="center" width="95%" cellpadding="3" cellspacing="1"><tr><td>Zitat (Bruder Buck @ April. 21 2002,00:53)</td></tr><tr><td id="QUOTE">war in Eschar, als der Master das dortige Frauen / Männerbild stark nach irdischem Vorbild ausspielte. Oh Mann, war mein Charakter gefrustet, durfte die Waffen nicht offen tragen, an keinen Beratungen mit den Männern teilnehmen usw. usw.... Vor lauter Frust hat sie dann Kochen gelernt <span id='postcolor'> Der SL in BBs Bericht war ich. Zugegeben hätte ich es nicht so extrem dargestellt wenn BB eine Frau wäre. Da wird man zu schnell in die falsche Ecke gedrängt. Viele Grüße hj
Odysseus Geschrieben 20. April 2002 report Geschrieben 20. April 2002 Solange sich keine meiner Spielerinnen über die 'Ungerechtigkeit' in verschiedenen Midgard-Kulturen beschwert, werde ich daran auch nichts ändern... Best, der Listen-Reiche
Abd al Rahman Geschrieben 20. April 2002 report Geschrieben 20. April 2002 Die Frage ist ja auch immer, wie stark man es als SL darstellt. Meines erachtens reicht es vollkommen aus, wenn man hier und da exemplarisch die eine oder andere Szene in sein Spiel einfügt. Bestenfalls kann man ja beim ersten zusammentreffen der Figur mit den Gepflogenheiten in dem besuchten Land der Figur aus dramaturgischen Gründen den vollen Kulturschock gönnen. Viele Grüße hj
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