Toras Geschrieben 18. Mai 2005 report Geschrieben 18. Mai 2005 Hallo erstmal. Ich bin beim Leiten des Abenteuers "Endstation Jenseits" im Band "Zwischen den Welten" auf folgende Ungereimtheiten gestoßen und wollte diese hier einmal zur Diskussion stellen, bzw. den künftigen Spielleitern damit vielleicht eine Hilfestellung beim Leiten geben. 1. Im Stadtplan ist eine kleine Karte von Bayreuth unten links eingezeichnet. Bayreuth müsste sich auf der Karte (wenn diese genordet ist) im Osten befinden, da der Zug in Richtung Bayreuth unterwegs war, allerdings im Rückwärtsgang auf das Abstellgleis gefahren ist. Auf der Karte sieht es allerdings so aus, als befinde sich Bayreuth im Süd-Westen. 2. Wer hat die Weiche des Abstellgleises verstellt? Im Regelfall wird die Weiche so eingestellt sein, dass der Schienenverkehr aus dem Südwesten (was auch immer dort für ein Ort liegt) nach Grünenrieth kommt. Wenn der Zug also im Rückwärtsgang in Richtung dieses ominösen Ortes fährt, muß jemand die Weiche verstellt haben, wenn der Zug dann aufs Abstellgleis fährt. Wer war diese Person? 3. Welches Motiv hat Himmel seine jetzige Frau (Henriette) umzubringen? Sie hat Ihm keine Kinder geschenkt? Sie hat etwas von seinen Machenschaften erfahren und wird ihm damit zur Gefahr? Im Abenteuer steht nur geschrieben, dass er sie aus dem Weg schaffen will. Das warum und weshalb bleibt im Dunkeln. 4. Warum schnappt sich Henriette Himmel am Freitag Abend die Puppe und steigt in den Zug? "Sie steht unter dem EInfluß der Toten" steht etwas weiter unten geschrieben. Was hat das zu bedeuten? Welche Rolle spielt die Puppe? 5. Warum rennt Ihr Bürgermeister Himmel hinterher. Er könnte doch froh sein, dass seine Frau in den Geisterzug steigt. Damit löst sich sein Problem von ganz alleine. Er wird seine Frau los. Das war es doch was er wollte, oder etwa nicht? Zu 2. Ich persönlich habe das ganze so gelöst, dass Franz-Joseph Himmel an dem besagten Freitag vor zwei Jahren hinter seiner Frau hergeritten ist und unterwegs Einar Julenkamp (einen alten Freund) traf. Diesen bat er die Weiche zu verstellen, da er sich schon unterwegs seinen Plan ausgemalt hatte. zu 3. Als Motiv habe ich mir ausgedacht, dass Henriette von dem Mord Franz-Josephs an Amalie erfahren hat und nun zur Bedrohuing für den Bürgermeister wird. Deshalb bedroht er sie und sinnt darüber nach sie aus dem Weg zu schaffen. Sie wird deshalb mehr oder weniger gefangen gehalten im Haus des Bürgermeisters. In Anwesenheit des Bürgermeisters traut sie sich nichts zu sagen. Sollten die Abenteurer sie aber mal unter vier Augen sprechen können, ohne dass Henriette Angst haben muss, dass Ihr Ehemann gleich auftaucht, bittet sie die Spieler um Hilfe. zu 4 und 5. Mir waren Henriettes Beweggründe nicht klar, deshalb ist Henriette in meinem Abenteuer nicht geflohen, sondern wurde an dem Abend von Ihrem Mann und Einar Julenkamp (sein Gehilfe) gefesselt und geknebelt. Mit der Kutsche wird sie durch das menschenleere Grünenrieth (nur die Abenteurer sind (hoffentlich) da) zum Bahnhof und in die Lok verfrachtet. Himmel geht dabei davon aus, dass sie bei dem Zusammenstoß mit der Bergwand ebenfalls vom Erdboden verschwindet. Dass er damit unrecht behalten soll, ist ihm noch nicht klar. Über Rückmeldungen, Kritik und Kommentare wäre ich hocherfreut. Euer Toras
Odysseus Geschrieben 18. Mai 2005 report Geschrieben 18. Mai 2005 Huhu! zu 1. Diese Unstimmigkeit war mir auch aufgefallen. Wahrscheinlich ein Zeichenfehler... zu 3. In der Tat will Himmel seine zweite Frau töten, um für eine neue Ehe frei zu sein. Das berichtet sie den Charaktere auf S.61 unter dem 'Kasten'. Die Kinderlosigkeit ihrer Ehe (S.58) scheint dafür wohl das Hauptmotiv zu sein. zu 4. Offensichtlich hat Himmel mit seiner Tat sich den Fluch der Geisterwelt aufgeladen, welcher schließlich in seiner Entlarvung und seiner anschließenden Bestrafung/Hinrichtung enden wird. Da Henriette das gleiche Schicksal wie ihrer Vorgängerin droht, 'übernimmt' sie in der Wiederholung der Vorgänge die Rolle von Amalie Himmel und steigt deshalb auf den Zug. Die Puppe steht dabei für das Kind Luise, da sie selber ja keine Kinder hat. zu 5. Offensichtlich ist auch Himmel in diesem grausigen Stück gefangen - genau wie der Heizer, seine tote/lebende Frau und die anderen Tote muß er die Geschichte noch einmal durchspielen. Er hofft dabei wohl tatsächlich, den Geisterzug endgültig verschwinden zu lassen. In Wahrheit steht am Ende seine Bestrafung (möglicherweise durch die Charaktere), der er nicht entgehen kann... Best, der Listen-Reiche
Toras Geschrieben 18. Mai 2005 Autor report Geschrieben 18. Mai 2005 Hallo Ody, zu Deiner Erklärung Nr. 3: Es ist doch etwas drastisch seine Frau direkt umzubringen, weil sie kinderlos geblieben ist, oder... Sicherlich mag es solche Personen geben, aber ich halte das als einziges Argument nicht für hieb- und stichfest. Und warum rennt er Ihr dann hinterher zum Bahnhof, wenn das doch ihr sicherer Tod zu sein scheint? Wird er dann von der Geisterwelt dazu gezwungen? Und warum wurde er dann die beiden male zuvor nicht auch schon dazu gezwungen mitzufahren? Das leuchtet mir alles nicht ein. Da Henriette das gleiche Schicksal wie ihrer Vorgängerin droht, 'übernimmt' sie in der Wiederholung der Vorgänge die Rolle von Amalie Himmel und steigt deshalb auf den Zug. Die Puppe steht dabei für das Kind Luise, da sie selber ja keine Kinder hat. Warum übernimmt sie die Rolle? Ich finde das nicht logisch. Nur weil sie jetzt mit Himmel verheiratet ist und er sie aus dem Weg räumen will, rennt sie in den Geisterzug, um sich umzubringen? Die Frau will doch überleben. Die wird sonst etwas tun, aber nicht in den Zug mit den Geistern steigen und auf ihren Tod warten. Das halte ich für großen Humbug. Zu 5. Dass Himmel bestraft werden soll, leuchtet mir dagegen ein. Er war auch auf dem Unfallzug und ist zwar noch abgesprungen, aber die Geister wollen Rache an Ihm üben. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass er wie auch immer im EInfluß der Toten steht und dazu gezwungen wird seine Rolle noch mal zu spielen, indem er in den Zug steigt. Unschlüssig ist dagegen, weshalb er nicht die beiden Male zuvor an Bord des Zuges war. Ich finde meine eigene Lösung schlüssiger, aber das muß jeder selbst für sich ausmachen. Mir ist die ganze Geisterwelt und ihre Wirkungen auf die Lebendigen nicht ganz so einleuchtend und bleibe lieber bei natürlichen Phänomenen, wie Angst, Habsucht, die ebenso als gute Motive durchgehen können. Außerdem können die Abenteurer diese Motive besser nachvollziehen, als irgend eine komische Geisterwelt, die die Hände im Spiel hat. Toras
Odysseus Geschrieben 18. Mai 2005 report Geschrieben 18. Mai 2005 Hi Toras, zu 3. Himmel wird als 'Bestie in Menschengestalt' beschrieben. Einer solchen Person traue ich jede Handlung zu, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Seine zweite Frau bekommt keine Kinder? -> Er räumt sie aus dem Weg. Eine andere Erklärung kann ich dir nicht bieten... zum Rest: Ich persönlich mag die Geisterwelt und ihren Einfluß auf das normale Leben. Himmels Opfer verlangen nach Rache und sie werden sie bekommen! Der Geisterzug und sein plötzliches Auftauchen sind die Warnung an den Bürgermeister, aber erst die Charakter bringen (mal wieder) den Stein dann ins Rollen. Durch ihre Nachforschungen erschließt sich erst das ungeheuerliche Verbrechen, so daß auch die weltlichen Mächte Himmel bestrafen können. Erst wenn dieser Zustand gegeben ist, beginnen sich die 'Figuren auf dem Spielbrett' zu bewegen. Dazu gehören Himmel, seine zweite Frau, der Heizer und die Charaktere, welche das Stück noch einmal spielen müssen, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Meiner Meinung nach hat keiner dieser Parteien mehr die Wahl, ob sie mitspielen wollen - das Schicksal hält alle Fäden in der Hand.... Das ist zumindestens meiner Interpretation des Geschehnisse. Deine weltlich-schlüssige Form mag natürlich ihren auch ihren Reiz haben; das will ich gar nicht bestreiten. Allerdings nimmt sie dem Abenteuer vielleicht etwas den 'Zauber'... Best, Thomas
Toras Geschrieben 18. Mai 2005 Autor report Geschrieben 18. Mai 2005 Hi Toras, zu 3. Himmel wird als 'Bestie in Menschengestalt' beschrieben. Einer solchen Person traue ich jede Handlung zu, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Seine zweite Frau bekommt keine Kinder? -> Er räumt sie aus dem Weg. Eine andere Erklärung kann ich dir nicht bieten... zum Rest: Ich persönlich mag die Geisterwelt und ihren Einfluß auf das normale Leben. Himmels Opfer verlangen nach Rache und sie werden sie bekommen! Der Geisterzug und sein plötzliches Auftauchen sind die Warnung an den Bürgermeister, aber erst die Charakter bringen (mal wieder) den Stein dann ins Rollen. Durch ihre Nachforschungen erschließt sich erst das ungeheuerliche Verbrechen, so daß auch die weltlichen Mächte Himmel bestrafen können. Erst wenn dieser Zustand gegeben ist, beginnen sich die 'Figuren auf dem Spielbrett' zu bewegen. Dazu gehören Himmel, seine zweite Frau, der Heizer und die Charaktere, welche das Stück noch einmal spielen müssen, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Meiner Meinung nach hat keiner dieser Parteien mehr die Wahl, ob sie mitspielen wollen - das Schicksal hält alle Fäden in der Hand.... Das ist zumindestens meiner Interpretation des Geschehnisse. Deine weltlich-schlüssige Form mag natürlich ihren auch ihren Reiz haben; das will ich gar nicht bestreiten. Allerdings nimmt sie dem Abenteuer vielleicht etwas den 'Zauber'... Best, Thomas Hi Ody, jeder kann ja das ABenteuer so leiten, wie er will. Ich finde diese Unausweichlichkeit der Ereignisse, da von überirdischen/bzw. unterirdischen Mächten geleitet, nicht so spannend für die Charaktere. Diese haben nunmal keinen Einblick in die Geschehnisse der Toten und für sie können diese übernatürlichen Phänomene sehr willkürlich erscheinen. Es ist aber gut, dass man vielleicht auf diese Art und Weise künftigen Spielleitern die Wahl gegeben haben, das Abenteuer auf die eine oder andere Art enden zu lassen - je nachdem ob sie es eher fantastisch oder realistisch mögen. Toras
Odysseus Geschrieben 18. Mai 2005 report Geschrieben 18. Mai 2005 In der Tat. Zumindestens ist dieses Abenteuer bei meiner Gruppe das beliebteste gewesen. Besonders der Anfang wußte zu gefallen... , der Listen-Reiche
Toras Geschrieben 18. Mai 2005 Autor report Geschrieben 18. Mai 2005 In der Tat. Zumindestens ist dieses Abenteuer bei meiner Gruppe das beliebteste gewesen. Besonders der Anfang wußte zu gefallen... , der Listen-Reiche Den Anfang fanden in meiner Gruppe auch alle gut: Sofort Action, Spannung und Unterhaltung! Toras
Kurna Geschrieben 26. Juni 2022 report Geschrieben 26. Juni 2022 Da ich das Abenteuer eventuell auch demnächst leite, hier etwas (passende ) Strang-Nekromantie. ist der Ort Grünenrieth aus dem Abenteuer eigentlich komplett fiktiv? Google hat mir unter dem Namen nichts ausgespuckt. Falls sonst noch jemand Erfahrung mit diesem Abenteuer hat, bin ich über jeden Tipp dankbar. Ich werde für mich den Einstieg wohl leicht abändern müssen, sodass die Gruppe eigentlich auf der Durchreise ist, da es für sie keinen Grund gäbe, irgendwo mitten in Deutschland Urlaub zu machen, aber das sollte nicht zu problematisch sein, hoffe ich. Die sind eigentlich neugierig genug, um das auf eigene Faust zu untersuchen.
Olafsdottir Geschrieben 1. August 2022 report Geschrieben 1. August 2022 Der Ort ist fiktiv, ja. Das Abenteuer passt übrigens sehr gut in das in Arbeit befindliche Magiesystem. Man muss die ganze Geschichte nur als eine einzige, große, komplexe Erscheinung ansehen, dann kommt das hin. Rainer 1 1
Kurna Geschrieben 15. August report Geschrieben 15. August Gestern Abend haben wir das Abenteuer erfolgreich abgeschlossen. Es hat deutlich länger gedauert als erwartet. Insgesamt haben wir fünf Sessions (jeweils ca. 4 Stunden lang) gebraucht während unseres Rollenspielurlaubs. Ich schreibe nach dem Urlaub noch etwas mehr dazu.
Kurna Geschrieben 18. August report Geschrieben 18. August Hier wie versprochen noch ein paar Sätze zum Abenteuer. Da mir eine gewisse innere Logik wichtig ist, habe ich das Abenteuer an die walisisch-englische Grenze verlegt. Es gibt derzeit keinen sinnvollen Grund, warum die Gruppe in Süddeutschland Urlaub machen sollte. In Wales waren sie hingegen sowieso, weil dort das letzte Abenteuer gespielt hatte. Also habe ich es direkt in die Rückfahrt nach London eingebaut. Das ergab dann zusätzlich Sinn, dass die Geister sie "auswählen" würden, weil sie die frische übernatürliche Aura an den Helden "spüren" konnten. Im Wesentlichen verlief das Abenteuer sehr schön und zum passenden Höhepunkt. Ich hatte dabei einen Satz geprägt, den die von ihnen befragte okkulte Expertin in ihre Erklärung der Geister-Erscheinung eingebaut hatte: "Eine solche Erscheinung zeigt, was tot oder zerstört ist, wobei zerstört auch in einem übertragenen Sinne erfüllt sein kann." Deshalb haben sie in der Erscheinung die Toten und den Zug gesehen, wie auch den Heizer, dessen Geist bei diesem Ereignis "zerstört" wurde, aber nicht den Mörder. Das war ein schöner Aha-Moment als ihnen diese Feinheit klar wurde. Ansonsten habe ich Rainers Vorschlag aufgenommen und das Ereignis als "komplexe Erscheinung" definiert. Eine sehr schöne Szene ergab sich, als sie einen der immer in ihrer Nähe rumhängenden Burschen beauftragten, auf das Haus des Bürgermeisters aufzupassen und ihnen mitzuteilen, wenn er irgendwo hinginge. Die Burschen waren natürlich wie im Abenteuer vorgeschlagen in ihrer Nähe, weil sie schon vom Bürgermeister den Auftrag hatten, auf die Fremden aufzupassen. Als gute Geschäftsleute hatten sie natürlich kein Problem damit, für beide Seiten zu arbeiten. Ein Grinsen beim nächsten Treffen mit den Burschen hatte sie dann aber verraten, und die Gruppe erriet das Doppelspiel (eine echte 20 bei Menschenkenntnis). Ab da hatte die Gruppe dann einen strategischen Vorteil gegenüber dem Bürgermeister, da sie die Burschen erfolgreich einschüchtern und mit einer zusätzlichen Geldzahlung auf ihre Seite ziehen konnten. Als sehr poetisch wurde empfunden, dass der Bürgermeister am Ende verrückt war und in der gleichen Zelle landete, in der vorher der Heizer die letzten zwei Jahre verbracht hatte. 1
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