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[Abenteuer] Schatten über Waeland


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Geschrieben

Ihr seid in Jarnigard, dem Jarlssitz der Freden.

 

Die Schneeschmelze im Frühjahr ist schon beendet und der Sommer lockt bereits mit seinen Sonnenstrahlen. Rund um Jarnigard breitet sich das Grün der Natur wieder aus, und der Wasserstand des Flüßchens, das Jarnigard mit dem Meer verbindet, hat wieder seinen normalen Pegel erreicht. In der Nähe des Wassers wechselt sich das Hämmern der Bootsbauer mit den Geräuschen der Fischer ab, die den Fang aus ihren Netzen leeren, alte Netze reparieren und den Fisch ausnehmen. Etwas weiter entfernt sieht man die fredischen Eisenschmelzen, in denen das Erz geschmolzen wird, welches aus den Bergen im Umland gewonnen und nach Jarnigard gebracht wird.

In der Stadt selbst herrscht eine fast erstaunliche Ruhe. Man merkt kaum, dass man sich in einer Stadt mit immerhin 1.000 Einwohnern und dem Sitz eines Jarls befindet. In der Mitte der Stadt erhebt sich der Sitz des Jarls, eine mächtige Halle mit einigen Gesindehäusern drumherum, daran schließen sich dann die Langhäuser der gewöhnlichen Einwohner Jarnigards an. Auf den ausgetretenen Wegen zwischen den Langhäusern sind hauptsächlich einige Horden spielender Kinder zu sehen, die Verstecken spielen oder Heldentaten mit ihren Holzschwertern und -schilden nachstellen. Die Langhäuser sind die Wohnhäuser der Freden und zugleich die Gästequartiere, wenn es doch einmal Fremde nach Jarnigard verschlägt. Die Einheimischen wetteifern regelrecht damit, die seltenen fremdländischen Gäste zu beherbergen, denn sie sind (außer den im Herbst heimkehrenden Besatzungen der Drakarschiffe und den gelegentlich Jarnigard besuchenden waelischen und zwergischen Händlern) die einzige Quelle an Informationen (aus Übersee). Nur die berühmtesten und bekanntesten Reisenden erhalten die Gelegenheit, in der Halle des Jarls unterzukommen, die übrigen müssen sich ein Quartier irgendwo in der Stadt suchen. Sobald der Kontakt zu einem der freundlichen Sippenältesten hergestellt ist, kann man damit rechnen zumindest so lange unterzukommen, wie man noch neue Geschichten zu berichten weiß. Erst wenn der Bart der Geschichten den Bart der gastgebenden Waelinger an Länge übersteigt, geben sie den Gästen freundlich (aber doch bestimmt) zu verstehen, dass es jenseits des Langhauses Möglichkeiten gibt, neue Abenteuer zu erleben, um neue Geschichten erzählen zu können. Und nach einem erfolgreichen Bestehen der Abenteuer würden sie die Heimkehrer dann gerne wieder beherbergen, um die Geschichten zu hören.

 

So habt auch ihr eine Sippe gefunden, die euch gerne Gastrecht in ihrem Langhaus gewährt. Der alte Egil Weißhaar hat euch für heute abend eingeladen, wo er euch zu Ehren ein kleines Fest gibt, damit alle gleichzeitig euren Geschichten lauschen können.

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Geschrieben

Es war vor einigen Tagen, da ein gutes Stück nördlich ein kleines Holzboot, ja beinahe ein Floß, den Ufern des Waelandes nähertrieb. Kein Mensch an "Bord", nur das Boot das allmälich begann die felsigen Fjorde zu küssen. Der kieshaltige Strand lies das Boot auch bald Fuß fassen und die wellen reschten ihr Wasser in den Bootsraum. Noch recht eisig wehte der Wind über die Landzüge als dich eine Hand aus dem Boot erhebt, etwas klobig und abgeschlissen sah sie aus. Ein ebenso klobiger und abgeschlissener Körper folgte ihr. Eine abgebrochene Gestalt kräftiger Statur getränkt in Salzwasser. Der filzige Bart, der die Brust überragte trug einige schimmernde Salzkristalle in sich, die das kräftige Braun etwas versilberten. Die Gestalt schaute sich ein wenig um und schließlich auf das Boot zurück.

 

"Und ich fragte noch, warum baut man eigentlich keine ordentliche Brücke? Baaah, Menschen. Können noch nicht mal anständige Gebäude bauen und versuchen mit ihren klapprigen Bauten die Gewalten des Meeres zu überwinden."

 

Er griff ins Boot und zog eine Streitaxt hinaus. "Sodann" er befestigte sie an einem Halter in Hüfthöhe. Er beugte sich weit vor und entnahm dem Boot noch einen großen Schild und ein Schlachtbeil. Er umfasste diese mächtige Waffe, die in etwa seiner eigenen Körpergröße entsprach. "Na, dich lasse ich nicht zurück, mag kommen was wolle." Schnell entschlossen machte er sich auch gleich weg von den salzigen Wassern des Meeres und suchte sich einen Weg in die noch leicht schneebedeckten, felsigen Landschaften.

 

"Ein Fluss, wo ist hier nur ein Fluss, bei Mahal. Meine schöner Baaaaaaaaart" jammerte er vor sich hin während er der Landschaft trotzte. Tage verstrichen bis er Zivilisation entdeckte, mehr oder weniger... Der mitgenommene Zwerg wurde schnell von einer der hier lebenden Spippen aufgenommen. Die fast üertriebene Gastfreundschaft und fürsorge überraschte ihn, doch das reichhaltige Essen lies ihn bald wieder zu Kräften kommen. Doch ein Gefühl ließ den Zwerg nicht los, man scheint noch irgendwas von ihm zu erwarten. Häufig wurde er gefragt wo er denn her komme und was ihm passiert sei. Bisher schwieg er sich darüber aus, aber die Einheimischen scheinen ein großes Interesse daran zu haben dies zu erfahren. So liegt er heute auf einer Bank in seiner Unterbringung, ein zentral gelegenes Langhaus dessen Wände mit anscheinenden Jagdtrophäen behängt ist. Die Anstrengung und Erschöpfung langsam aus seinen Gliedmaßen gequetscht wird er schon ganz unruhig, er kann doch nicht blos faul in der Gegend herumliegen, wenn es ihm doch gleich wieder so frisch geht.

 

Somit macht er sich auf die Stadt mal etwas näher zu beschaun, viel hat er bisher noch nicht gesehen von ihr und bei seiner Ankunft hat er ohnehin nicht viel davon mitbekommen.

Geschrieben

Wie es der Zufall will werdet ihr alle in demselben Langhaus untergebracht werden, da sich Jarnigard offenbar für ein größeres Fest vorbereitet. In den anderen Langhäusern sind bereits so viele waelische Gäste untergebracht, dass man euch an Egil Weißhaar, den Besitzer dieses Langhauses, weiter empfohlen hat.

Geschrieben

"Und was hat der Riese dann gemacht?" Die junge Frau errötete leicht, als sich der hochgewachsene, dunkelhäutige Mann zu ihr umdrehte und die anderen Mädchen in Kichern ausbrachen. Der junge Mann schenkte ihr ein Lächeln, dass die weiß scheinenden Zähne in seinem dunklen Gesicht aufblitzen ließ. "Der Riese riß ein gewaltiges Stück aus seiner Hammelkeule und reichte sie dem Ritter. -"Willst du ein Stück?" donnerte er mit seiner gewaltigen Stimme." Der junge Mann hatte bei den letzten Worten die Stimme erhoben, worauf einige der ihm eifrig lauschenden Mädchen zusammenzuckten und gleich darauf wieder in Lachen ausbrachen.

Nur auf den ersten Blick fällt der Mann in seiner typisch waeländischen Kleidung nicht zwischen den vielen anderen Waelingern auf. Doch sobald man sein Gesicht und seine Hautfarbe sieht, ist auch dem dümmsten Albai klar, dass er hier einen sehr ungewöhnlichen Waelinger vor sich hat. Groß gewachsen, wie es sich für einen Nordmann gehört, doch mit soviel Schalk, Witz und vor allem Charme in den Augen, dass sich auch der nörgeligste Miesepeter ein Schmunzeln nicht verkneifen kann.

Seinen Landesgenossen fällt an Kleidung und Gebaren auf, dass der sympathische junge Mann aus einer fredischen Adels- oder zumindest Freienfamilie stammen muss. Die beiden Langschwerter, die an seinem Gürtel baumeln, lassen auf einigen Wohlstand der Familie schließen, schon weil sie eindeutig nicht waeländischen Ursprungs sind.

Geschrieben

Sobald ihr Zeit findet euch in Jarnigard ein wenig umzuschauen fällt euch auf, dass hier nur wenige junge Männer und Frauen anwesend sind. Auf den Straßen spielen Kinder, ansonsten begegnen euch meist Männer und Frauen in gesetzterem Alter. Es treffen tagsüber weitere Gruppen von Reisenden ein, meist in einem Alter, dass dem der in Jarnigard anwesenden Personen entspricht. Ab und zu befinden sich auch einige jüngere Personen in so einer Gruppe, waelische Männer und Frauen mit wenig mehr als sechzehn Lebensjahren. Die Neuankömmlinge steuern zielstrebig die anderen Langhäuser an und werden dabei von Kinderhorden begleitet. Vor den Langhäusern werden sie von Angehörigen erwartet und freudig begrüßt. Euch schenkt man im Moment nur wenig Aufmerksamkeit, so dass ihr euch ungehindert bewegen könnt. Euch fallen versteckt die Behausungen von ein paar Zwergen auf, die sich in Jarnigard angesiedelt haben, dort geht es aber ruhiger zu. Der Hafen (also die Stelle am Fluß, wo die Langboote und Knorren anlanden) und der angrenzende Marktplatz, umrandet von den paar Vorratslagern, ist heute nur Nebensache.

Geschrieben

Einige der Neuankömmlinge steuern auch auf das Langhaus von Egil Weißhaar zu. Ein junges Mädchen geht wortlos hinein und macht sich, nachdem sie sich umgeblickt hat, an einer abgelegenen Seite ein Lager mit ihren Sachen. Obwohl die Sonne heute gut wärmt, trägt sie einen Überwurf aus Bärenfell, auf dem sie sich ein Ruhelager einrichtet. Sie hat mittellanges, helles Haar, das recht struppig wirkt. Nach einer kurzen Weile wird sie angesprochen und nimmt dankend das ihr angebotene Essen und Trinken an. Sie wird von einigen neugierigen Kindern umringt, mit denen sie sich freundlich leise unterhält. Bei vielen ihrer Antworten fangen die Kinder spontan an zu kichern. Ein paar der Einheimischen lauschen neugierig ohne zu reagieren.

Geschrieben

Eine im Vergleich zu den Anwesenden Waelingern kleine, Stämmige Gestalt betritt das Langhaus von Egil Weißhaar. Die Langen Braunen Haare sind zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der Stolze Bart etwas mitgenommen von einer wohl längeren Reise, ebenso wie der Restliche Körper.

Der Zwerg trägt feste Reisekleidung, darunter ist bei genaueren Hinsehen ein Kettenhemd zu erkennen. Am Waffengurt hängt ein Kurzschwert in seiner Scheide und ein Kriegshammer. Am Rücken trägt der Zwerg eine große Axt, einen Rucksack und einen Großen Schild, der das Zeichen Torkins zeigt, was jeder Zwerg oder Zwergenkundige erkennen kann.

 

Der Zwerg sieht sich kurz um stellt der nächststehenden Person ein kurze Frage, worauf diese auf Egil Weißhaar deutet und stapft dann schnurrstracks auf diesen zu. Er verbeugt sich kurz und spricht dabei in guten Waelska:

 

"Gestatten, das ich mich vorstelle? Algrimm Flammenschmied werde ich genannt. Sohn von Dvarik und Schüler von Barin Eisenhammer. Dvarheim ist meine Heimat und ich befinde mich auf einer Reise ohne festgelegten Ziel, einer Wanderung die dazu dienen Soll mein Wissen und Können zu erweitern. Man hat mir gesagt, das ihr eventuell noch Platz für einen müden Wanderer habt und bereit seid einen solchen Unterkunft in eurem erhabenen Haus zu gewähren."

 

Nachdem Egil dies nur kurz mit einem freudigen

 

"Willkommen in meinen Haus werter Algrimm, sucht euch ein Plätzchen, in meinem Haus soll es euch an nichts mangeln, denn Gastfreundschaft wird hier hoch in Ehren gehalten. Wir freuen uns immer über weit gereiste Wanderer als Gäste. Ruht euch ersteinmal aus, heute Abend gebe ich ein Fest um meine Gäste willkommen zu heißen und ihren Geschichten zu lauschen, ich hoffe, nein ich bestehe sogar darauf, das auch ihr euch diesem geselligen Beisammensein anschließen werdet."

 

bejaht und vorerst keine Fragen stellt, sucht sich Algrimm ein Freies Plätzchen. Er legt seinen Rucksack, alle Waffen außer dem Kurzschwert, seine Oberbekleidung und das Kettenhemd ab, wobei ein Anhänger mit einem Wohl religiösen Zeichen zum Vorschein kommt. Danach lässt er sich Wasser bringen, wäscht sich sein Gesicht und grob seinen Oberkörper und lehnt auch die ihm von einer Feisten, jungen Waelingerin angebotenen Speisen und Getränke nicht ab sondern nimmt diese entgegen und bedankt sich höflich. Nach der kurzen Wäsche zieht er ein (relativ) sauberes Leinenhemd an und setzt sich auf seinen Rucksack um Speis und Trank zu sich zu nehmen, während er seinen Blick durch die Runde auf die Anwesenden Personen schweifen lässt, welche er interressiert beobachtet, aber vorerst keine Anstalten macht mit ihnen Kontakt aufzunehmen.

Geschrieben

Ein junger Mann, knapp mal zwanzig Jahre steuert zielstrebig auf das Langhaus zu. Das Rote Haar ist zu Zöpfen gebunden, der Bart ist ebenfalls leuchtend rot und reicht bis zur Brust. Der Oberlippenbart ist prachtvoll und mit Drähten (Silber?) sind die Spitzen nach oben gebogen und erreichen fast die Augen.

 

Die Lederrüstung scheint schon älter zu sein, vermutlich ein Erbstück, ist aber sorgfältig repariert und könnte ihren Dienst noch tun, bei guter Pflege. Die Pflege sieht man ihr an, auch den Versuch des "Putzens". So ist die ganze Gestalt mit Bändern und bunten Tüchern etwas "aufgepeppt". Ein Langschwert an der Seite, gut gearbeitet und offensichtlich ausländischer Herkunft, zwei Speere und ein Leinenbeutel, der offensichtlich ein Harfe enthält rundet das Bild ab. Die Harfe steckt nicht in einem einfachen Beutel, nein, auch hier ist mit verschiedenen Materialen, hauptsächlich Bänder aus bunten Stoffen und Federn etwas Farbe im Spiel.

 

Offensichtlich ist dieser Reisende schon lange unterwegs und hat sich erst vor kurzem herausgeputzt, die Spuren einer weitern Fahrt springen einem geübten Beobachter sofort ins Auge.

 

Mit festem Schritt tritt der Reisende ins Langhaus. Er hat auf einmal ein Rassel in der Hand, ein recht einfaches Instrument mit dem er sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Er macht damit nämlich Geräusche.

 

"Groß ist die Ehr des Herrn des Herdes,

Sind die Gäst zahlreich,

Reich der Segen Wyrds

auf des weisen Mannes Gastfreundschaft.

 

Fjörgynn segne diesen Haustand und

alle die da gehen ein und aus.

 

Asvargr macht uns hart

und Vidar ehren wir.

 

Fröhlich Leut preisen wir

Egil Weißhaar."

 

Der Reisende grüßt in die Richtung, in der er den Hausherr vermutet.

Geschrieben

Das junge Mädchen hebt überrascht den Kopf und lauscht aufmerksam den klangvollen Worten dieses jungen Mannes.

Fasziniert betrachtet sie ihn, jetzt, wo die Kinder jemand interessanteres entdeckt haben, kann sie sich in Ruhe umschauen. Immer wieder versucht sie einen Blick auf die Einzelheiten der Aufmachung des Buntgekleideten zu erhaschen. Auch der imposante andere junge Mann, der vorhin noch so eindrücklich erzählt hatte, wird von ihr betrachtet. Dann steht sie mit ihrem fast leeren Teller auf, um ihn abzuräumen und schlängelt sich langsam durch die Leute in Richtung des jungen Barden, wie sie vermutet.

Geschrieben

Gleich fällt ihm auch ein ekliges getöse auf, ein rasselnder Krach, der ihm keine Ruhe lassen würde. Er begibt sich in Richtung der Töne und erblickt eine spottvoll geschmückt und gekleidete Gestalt. Die Worte die seinem Mund entspringen sagen dem Zwerg garnichts, einzeln wusste er zwar deren Bedeutung, doch was bei Lishadi wollte er einem damit sagen. Etwas grimmig, und von dem geplapper des Jünglings genervt wendet er sich von dem Haus ab. Er schreitet auf einen nahegelegenen Steinbrocken zu und lässt sich darauf hernieder. "Herrlich" bringt er auf Waelska hervor. Er erfasst den leicht von der Sonne erwärmten Fels.

 

Schließlich öffnet er seine Umhängetasche und holt einen hölzernen Kamm heraus mit dem er seinen Bart nach möglichkeit glättet. Das Salzwasser hatte ihm böse zugesetzt, aber nun hatte er seinen alten Glanz zurückerlangt. Der Zwerg greift wieder in die Tasche und holt einige Bänder heraus. Nach und nach flechtet er sie in deinen Bart und flechtet ihn zu zwei Zöpfen.

Geschrieben

Über 200 Seemeilen hatte sie in dem kleinen Boot hinter sich, als sich die Gestade der Flussmündung nach Janigard deutlich vor ihren Augen abzeichneten. Eine junge, grazile und sehr hübsche Frau steuerte das Boot auf raumen Kurs, nahm entsprechende Änderungen an der Stellung des Luggersegels vor und ärgerte sich jetzt schon über den Fussmarsch der noch vor ihr lag.

 

Die Sonne hatte ihren Zenit fast überschritten während Neniel den Fussweg nach Jarnigard auf der Backbordseite ihres Bootes ausmachte. Sie holte das Segel ein, zog ihr Boot an Land, kramte einen Pflock unter der Ducht hervor, rammte diesen in den Boden und vertäute ihre Slipknot.

 

Mit grossem Unmut machte sich Neniel auf den Weg nach Jarnigard. Es war nicht ihre Idee zu dem Fest zu fahren, doch Neniel fügte sich vor ein paar Tagen dem Wunsch ihrer Eltern, packte den Rucksack, griff ihr Axt und den Buckler und segelte ohne grosse Worte des Abschiedes Richtung Jarnigard.

 

Neniel kickte ein paar Kiesel vor sich her als sie auch schon in Janigard eintraf. Sie trat in das Langhaus von Egil Weisshaar ein und wäre am Liebsten sofort wieder hinausgestürmt, blieb zunächst doch in der Tür stehen um nach ein paar Augenblicken sichtlich genervt einen Platz am Feuer einzunehmen. Für die meisten der Anwesenden musste klar sein, die junge Frau musste eine Waeländerin sein: Sie war hochgewachsen, von der Sonne gebräunt und trug die landestypische Kleidung. Letztere war nicht mehr sauber, doch momentan war dieser Umstand Neniel eher Recht.

Geschrieben

Im Langhaus wimmelt es von unfreien Waelingern und Waelingerinnen, aber auch moravischen Sklaven und chryseischen Mädchen, die Essen hereintragen, Kleider zum Waschen bringen oder den Unrat hinausschaffen. Eine lange Holztafel in der Mitte des einzigen "Großraumes" wird von Mädchen festlich geschmückt, Stühle und Hochsitze werden herbeigeschafft und geputzt. Aus dem einen Ende des riesigen Langhauses dringt Essensgeruch, offenbar bereiten dort die Mägde die Speisen für das Fest zu, während aus einem großen Kessel Eintopf für die eintreffenden Wanderer geschöpft wird. Schüsseln mit Waschwasser werden gereicht und die letzten Überreste vergangener Feiern werden von den Längsseiten des Langhauses entfernt, damit die Gäste dort ihr Nachtlager aufschlagen können.

 

Egil Weißhaar ist auch zu sehen, auch seine Frau Sigrun ist anwesend, die mit lauter Stimme Anweisungen an die Knechte und Mägde erteilt. Es herrscht emsige Betriebsamkeit im Langhaus.

Geschrieben

Grinsend sieht der dunkelhäutige Mann zu, wie seine bisherigen Zuhörer sich mit den Worten des eintreffenden Skalden scheinbar in Luft auflösen, nur um wenig später in dessen nächster Nähe wieder aufzutauchen. Auch gut, nach dem Erzählen könnte ein Schluck ganz gut tun. Aufmerksam sieht er den Mägden und Knechten zu, wie sie die Tische decken, um einen von ihnen auf sich aufmerksam zu machen.

Dabei fallen ihm drei weitere Neuankömmlinge auf, die (jeder für sich) auf die eine oder andere Art aus der Masse herausstechen. Nachdem er alle drei kurz gemustert hat, greift er sich kurzentschlossen vom nächsten Knecht ein Tablett mit einem gefüllten Krug und Bechern und marschiert zur Feuerstelle, an der die mißmutig dreinblickende junge Frau sitzt.

"Hallo, bist du in eine Pfütze getreten oder hat dich dein Freund sitzenlassen? Du machst ein Gesicht, als würden dir die Götter zürnen. Was es auch sei, mit einem guten Schluck lässt sich alles besser ertragen und vielleicht willst du mir ja von deinen Sorgen berichten? Man nennt mich Ulfgarsson, aber du kannst mich Ulfgar nennen." Mit einem Lächeln reicht Ulfgar ihr einen gefüllten Becher.

Geschrieben

Das junge Mädchen steht nun neben dem `Barden´. Wenn er sich nicht abgewandt hat, spricht sie ihn an:

"Hallo, das Ihr habt nett gesagt! Verzeihung, ich sage einfach meine Denken, aber glaube, die sind Moment alle schwer belastet! Wolltst Ihr noch ein Lied singen? Das wär fein! Oh, Verzeihung, ich hab mich ja nich´ vorgesagt: ich heiße Sindri."

Die Rede hat ihr offenbar Mühe gemacht, sie hat mit starkem Akzent und Worte suchend geredet. Nun schweigt sie, betreten zur Seite guckend und möchte fast wieder gehen. Dem Eindruck nach gehört sie bestenfalls zum Volk, prunkvolles findet sich nicht an ihr.

Geschrieben

Der Skalde, von der jungen Frau angesprochen, wendet sofort seine ganze Aufmerksamkeit der Schönheit zu.

 

Er verneigt sich vor Ihr. "Sindri, ein schöner Name, passend zu einer schönen Frau. Ihr seid weit gereist? Oh wie unhöflich von mir, Bran, Bran ist mein Name, Bran Hersgardottir, ich komme von Tokur Glammur, einer Insel in der Wyrdsee. Nach der ganzen Zeit auf der Straße wollte ich mich erst etwas stärken."

 

Er lacht. "Natürlich bin ich nicht die ganze Zeit auf der Straße gewesen, aber der heutige Tag war anstrengend. Vielleicht könnten wir uns setzen und ein wenig Geschichten austauschen?"

 

Auch Bran ist wohl eher bescheidener Herkunft. Seine prachtvolle Aufmachung ist nichts anderes als billiger Putz. Da hat wohl jemand bunte Stoffe zerrissen um etwas Farbe in das äussere zu kriegen. Seine Rassel schlägt er wieder in Tücher und packt sie ein. Sie wird wohl nicht rasseln, wenn ihr Besitzer es nicht will.

 

Er schaut Sindri an, bereit ihr zu folgen.

Geschrieben

Sindri ist bei den Worten "schöner Name" und "schöne Frau" spontan errötet und kurz klappte auch ihr Mund auf- sie wirkt nicht, als ob sie Komplimente gewöhnt sei- dann fängt sie sich aber erstaunlich schnell und mit ruhiger Stimme antwortet sie knapp:

"Danke gern, wir können sprechen! Wollt Ihr nicht auch Wasser für zum Waschen und Essen und Trinken nehmen? Ich hole gern, gleich wieder da- dort Platz ist gut!"

Sie zeigt ihre Schüssel, weist dann zur Bank, wo sie gesessen hatte und ihre Sachen in der Nähe liegen.

Freundlich abwartend blickt sie zu Bran auf. (Sie ist deutlich kleiner als er.)

Geschrieben

"Gerne Sindri, sehr gerne. Das Schwitzhaus ist nicht in Betrieb? Nun ja, vielleicht ergibt sich noch eine Gelegenheit."

 

Bran wird sich hübsch artig die Hände etwas waschen, symbolisch etwas Wasser ins Gesicht schütten (schnelle Katzenwäsche) sich eine Kleinigkeit zum Essen holen und zu Sindri setzen.

 

Dabei überlegt er sich, wo er diese Aussprache schon mal gehört hat, an was es ihn erinnert.

 

"Singen werde ich, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Wo seid ihr denn her? Was führt Euch nach Jarnigard? Es ist schon toll hier, solch eine reiche Stadt habe ich noch nicht gesehen. Erzählt mir ein bisschen was von Euch".

 

Er ist bereit zum zuhören, hat aber auch noch ein wenig Aufmerksamkeit auf das Treiben ringsum. Er scheint sich wohlzufühlen und lächelt Sindri aufmunternd zu.

Geschrieben

Sindri zögert bei ihrer Antwort:

"Ich werd wohl spät was sagen müssen, wollen Geschichten von alle Gäste!

Nun, ich bin nich´von diese Stadt, komm von weiter, übers Wasser, von Westen!

Aber meine Mama is schon von hier, also, weiß nich´ richtig, ich will suchen, von wo!" Sie wartet, fragt dann: "Verstehst Du? Entschuldigung, mein Sprechen, nich´so fein!- Mein Vater Dorf Barbaren, aber nicht von Waeland!"

 

Während Bran isst, nimmt sie aus ihren Sachen einen kleinen Kamm und beginnt, ein bißchen zur Seite rutschend um Bran nicht zu stören, ihre Strähnen auszukämmen, wobei manche Grashalme und anderes Gekrümel herausfallen. Sie lächelt entschuldigend und grinst auch dabei.

 

" Reise viele Tage lang, hab´auf Boden geschlafen, aber schön, das Luft ist warm, so viele neue Pflanzen, auch Tiere, die ich nich´kenn´,hab´ich sehen! Ich wünsch´noch viel sehn´! Jetzt kann ich gehen wo ich will! Kann bißchen helfen Leute in Karawane, manchmal ich fang kleine Tiere, brate sie, manchmal halte Wache oder Ausschau vorne auf Weg. Gibt nich´viel Geld, aber kann mitkommen, besser als alleine!"

Mit ihrem nun strahlendem Blick schaut sie sich verträumt um. "So viel Leut´! So viel neu! So ich möcht´ganze Welt besuchen!"

 

Nach diesem Gefühlsausbruch kämmt sie sich ruhig fertig und wühlt auch frische Kleidung aus ihren Sachen heraus. Dabei legt sie kurz ein paar Dinge zur Seite, wie ein kleines Jagdmesser, ein Beutel, in dem wohl Feuerstein und Zunder ist und ein kleines, mit Zeichen verziertes, klapperndes Beutelchen. Auch ein Proviantbeutel lugt aus dem Tragebeutel heraus.

Geschrieben

"Aus dem Westen, sagt ihr? Hm"

 

Bran hat sichtlich Probleme, Sindri zu verstehen.

 

"Und ihr sucht Eure Mutter? Erzählt ein wenig mehr. Geschichten werden besser beim Erzählen. Und Geschichten werden reicher, wenn man sie mit anderen teilt."

 

Er schaut Sindri wohlwollend bei Ihrer Haarpflege zu. Durch sein breites Grinsen scheinen die Spitzen des Schnurrbartes schier die Augen auszustechen. Er verstaut ebenso sein Gepäck, sucht in seinem Rucksack und bringt ein paar bunte Bänder zum Vorschein. Es sind die gleichen billigen Teile, mit denen er sich auch selbst "schmückt". Er sucht ein paar schöne raus. Einige scheinen wirklich mal was besseres gewesen zu sein (Seide?)

 

"Hier, für Euer Haar, schmückt Euch ein wenig für das Fest."

 

OT: Äh, die Haarfarbe von Sindri?

Geschrieben

Da inzwischen Zeit vergeht ist es Abend geworden. In Egils Langhaus kehrt die "Ruhe vor dem Sturm" ein. Die Knechte und Mägde haben die Vorbereitungen für das Fest abgeschlossen, nur aus der Küche hört man immer wieder die Anweisungen Sigruns an ihre Mägde. Einige Waelinger sind mittlerweile erschienen, die ebenfalls von Egil zum Fest eingeladen wurden.

 

Da betritt Egil Weißhaar den Innenraum des Langhauses. Sein schneeweißes Haar hängt ihm schulterlang von seinem Kopf und man erkennt deutlich, dass er bereits viele Lebensjahre gesehen hat. Er macht einen alten, aber keinen schwächlichen Eindruck. Seine scharfen Augen streifen den Innenraum des Langhauses und mustern die anwesenden Personen, dann klopft Egil mit einem Axtkopf gegen einen Holzbalken.

 

*klopf* *klopf* *klopf* *klopf*

 

Die Gespräche der anderen anwesenden Gäste verstummen, als alle gespannt auf Egils Rede warten.

 

"Freunde, Verwandte, Gäste! Ich freue mich, euch alle in meinem Haus zu sehen! Ihr habt den weiten Weg nicht gescheut ..."

 

Egil blickt kurz zu den Abenteurern.

 

"... um diesem Fest beizuwohnen, dass am Vorabend der Vermählung von Svante mit seiner schönen und tugendhaften Frau Ylva stattfindet! Lasst euch auf euren Plätzen nieder und seid meine Gäste, genießt den herrlichen Braten und den leckeren Fisch, schmeckt das Bier und kostet den Wein, den mir mein Sohn Halvar aus dem Süden mitgebracht hat! Und erzählt eure Geschichten ..."

 

Wieder blickt Egil zu den Abenteurern.

 

"... um uns zu unterhalten, oder tragt einen Reim vor, singt, tanzt ..."

 

Egil hustet kurz.

 

"... denn viele Sommer werde ich nicht mehr erleben, darum soll dies ein schönes Fest werden, von dem ich noch lange zehren kann!"

 

Nach einem kurzen, betretenen Schweigen brandet Beifall auf, während die ersten auf die gedeckte Tafel in der Mitte des Innenraumes zustürzen, wo jetzt eine bestickte Tischdecke auf dem Holztisch liegt. Darauf befinden sich Teller und Becher aus Holz und aus Zinn, dazu noch einige Trinkhörner in der Mitte des Tisches. Kurz darauf stürzen die ersten Mägde und Knechte mit Schüsseln und Krügen zum Tisch, um die Gäste zu bedienen.

Geschrieben

Bran schaut Sindri an und meint: "sollen wir?"

 

Er geleitet Sindri zum Tisch. (Seine Harfe nimmt er mit, ausgepackt).

 

Er schaut sich um, ob er jemand sieht, der ihm etwas über den Gastgeber erzählen könnte, vielleicht kann er irgendwas in bestehende Lieder einflechten.

Geschrieben

Sindri hatte Bran erzählt, dass ihr Dorf zu Clanngadarn gehört und etwas nördlich des Flusses Devern liegt. Dann hatte sie sich zum Umziehen an eine geschützte Stelle zurück gezogen. Nun steht sie mit hübschem, luftigem Oberteil über einem langen schlichten Rock ebenfalls auf. Die bunten Bänder von Bran hat sie sich geschickt in Strähnen in ihr mittellanges, hellbraun-blondes Haar eingeflochten, ihr Gesicht leuchtet frisch und munter. "Oh! Fest beginnen! "

"Sag´welche Geschichten werde gewünscht? Von meine Familie ich möcht nich´gern vor alle hier...Oder lustig Geschichte aus mein Dorf, was mein Papa ist passiert? Möcht´aber nich´Anfang sein, besser Leut´trinken erst, nich´gut hören wenn ich so falsch sag !"

Geschrieben

Nachdem sein Bart wieder alte Stärke erreicht hat, begibt sich der Zwerg auch gleich auf Wanderschaft. In aller Stille, trotz der ständig auf ihm verharrenden Blicke sieht er sich Umgebung und Gebäude an. Als die Sonne sich dem Horizont schon zuneigt kehrt er wieder ein ins Langhaus Egils. Mittlerweile war hier gut was los und gerade schien Egil eine Rede zu halten.

'Den Weg nicht gescheut? Ich wollte hier doch garnicht hin.' denkt er in sich hinein als auch schon die Worte erklingen:herrlichen Braten und den leckeren Fisch, schmeckt das Bier und.... 'Hm, hier bleib ich erstmal' er geht auf einen nahegelegenen Tisch zu als der Blick des Gastgebers auf ihn fällt. Er fühlt sich ein wenig bedrängt und lässt sich neben einer Dame nieder, nein eher einer Frau. Eine beachtliche Frau, obgleich auch sie recht schlank erscheint, sieht sie doch ziemlich kräftig und robust aus. Auch hat sie ordendlich Farbe im gesicht, nicht so blass wie die Alba. Eine Waeländerin wie er sie sich vorstellte. 'Also, wenn ich ein Mensch wäre...' Seinen Blick zoge es nun wieder zu dem buntgeflochtenen Rasseler, der wohl wieder etwas von sich geben möchte. Schon vorzeitig genervt rief er etwas tölpelhaft in die Runde "Ihr sagtet es gibt Bier?"

Geschrieben

Algrimm gesellt sich zu dem zweiten Zwergen und reicht ihn einen Humpen (er hat gerade zwei vom Tablett einer Kellnerin genommen).

 

"Hier nehmt mein Freund, die hiesigen Frauen haben zwar keine Bärte, aber das Bier ist gut, wenn auch natürlich kein Vergleich zum Malzbier bei uns zuhause in Dvarheim, aber damit hab ich gerechnet. Achja, hätte ich doch fast vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist Algrimm, Algrimm Feuerschmied nennt man mich. Sohn von Dvarik und Schüler von Barin Eisenhammer. Und wie ist euer Name? Ich hätte nicht geglaubt hier noch andere Zwerge zu treffen, ich danke Torkin für die glückliche Fügung die euch hierhergeführt hat. Seit ihr alleine gekommen?"

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Als das Fest beginnt, beendet Ulfgar sein kurzes Gespräch und stärkt sich erstmal. Nach dem Essen schlendert er zu dem Skalden und der bunten Truppe, die sich um diesen gesammelt hat, hinüber. Anfangs hört er noch zu, doch schließlich ergreift er das Wort: "He, Skalde, nun reißt euch mal von den schönen Augen eurer Begleiterin los" - ein vieldeutiges Zwinkern Richtung Sindi - "und erzählt, was es Neues gibt in der Welt. Wer von den Aegliern zieht diesmal als erster auf Vidhing aus?" Mit einem breiten Grinsen sieht Ulfgar Bran erwartungsvoll an.

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