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[Abenteuer] Schatten über Waeland


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"Gut, gut! Ich mag ausgefeilte Geschichten! Besonders mag ich die, in denen erschlagene Orcs oder Zechgelage vorkommen. Am liebsten sind mir die, in denen die Orcs in ein Zechgelage hineinplatzen und gleich vor Ort erschlagen werden. Da braucht sich der Erzähler nicht mit irgendwelchen Reisebeschreibungen aufzuhalten, sondern kann sofort zum Wesentlichen kommen." In der sicheren Erwartung, dass Sindri eine ebensolche Geschichte vortragen wird, lächelt Norgel die Menschenfrau erwartungsfroh an.

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Norgels muntere Ausführung darüber, was eine gute Geschichte ausmacht, bringt Sindri sichtbar aus dem Konzept, daher fängt sie eher stotternd an.

 

"Nun, ja, sicher, leider gibt es bei uns grad nich´viel Orkse, nur Wölfe un´Bären un´manchmal so eigentümliches Getier.." ein kleiner Seufzer ist vernehmbar, "Nu´, aber eine lustige Geschichte kann doch auch gut sein, nich´wahr, Herr Zwerg?"

 

Sich in die Runde umblickend und durch die wohlwollenden Gesichter Mut schöpfend, beginnt sie endlich.

 

"Nu´, ich stamm ja aus dem östlichen Clanngadarn, mein Dorf heißt Llansilin. Eines Sommers, ein paar Jahre zuvor, wurden die Bären in der Nähe vom Dorf eine Plage für unsere Leute. Wenn Jemand sich aus der Palisadenumzäunung entfernte und alleine oder zu zweien ging, konnte es vorkommen, das neugierige und hungrige Bären ihm nachstellten, um den Proviant zu erbeuten oder das gefangene Wild abzujagen. Auch wurden viele Fallen von den jungen Bären des Jahres geplündert. Die älteren Bären kamen meist nicht den Menschen zu nahe, aber bei einem Zusammenstoss reagierten sie angriffslustig.

 

Also forderte man Gawr ap Wys, den Jäger auf, ein paar der störenden Bären zu erlegen, die anderen würden sich dann schon trollen. Gawr machte sich mit einer Gruppe junger Jäger auf, um ihnen die Bärenjagd beizubringen und, weil dieser Jäger niemand andres is´als mein Vater, nahm er mich mit zum Helfen, weil er mich schon in einigem für die Jagd ausgebildet hatte."

 

Sindri ist nun in ihren Gedanken versunken und nickt sich selber zu, während sie die Bilder der Geschichte wieder vor ihre Augen holt.

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Unterdessen hat sich Stina beim Abladen und Versorgen der Tiere nützlich gemacht und macht sich nun daran, ein kleines Nachtmahl vorzubereiten. Sie sitzt also ein wenig abseits, nah genug hinter Sindri, um zuhören zu können, mit Schneidebrett und Gemüse und dem Suppenhuhn, dass ihr die Agga am Morgen zugesteckt hat.

 

Leise tönt das Rupfen und Schaben herüber, während sie das Huhn entfedert und ausnimmt, wobei sie dies über einer hölzernen Schüssel tut und vermeidet, dass Blut oder Essensreste in den Boden kommen.

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Sindri sitzt aufrecht da, die Augen ins Lagerfeuer gerichtet und fährt fort:

 

"Ich blieb mit einem Jungen beim Lager und kümmerte mich um Verpflegung und das Bereiten der Nachtlager. Am Ende des ersten Tages hatten die Jäger noch keine Bären gefunden, aber einige Kaninchen und ein Wildschwein erlegt. In der Nähe des Lagers gab es kein fließendes Wasser, so grub ich lediglich ein Loch in der Erde, um die Eingeweide und anderen Reste der Beute zu entsorgen."

 

Nochmal blickt Sindri kurz in die Runde, mit leiser Stime setzt sie fort:

 

"Während ich beschäftigt war, ertönte ganz in der Nähe das hungrige, ungeduldige Knurren eines Bären. Der junge Jäger sprang vor Schreck auf und lief in die Richtung, in die die anderen Jäger gezogen waren. Ich selbst kletterte eilig auf einen mittelgroßen Baum. Dieser schien mir gut, da ein Bär zu wuchtig wär´, um an ihm hoch zu klettern, andererseits war der fest genug, um nicht einfach umgeknickt zu werden. Leise verharrte ich."

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Mergronn hat es sich auf seiner noch zusammengefalteten Decke bequem gemacht, hat die Beine übereinandergeschlagen und benutzt das Stämmchen, das er herangezogen hat, als Rückenlehne, bis es als Feuerholz benötigt wird.

Er stopft seine kurze dunkle Holzpfeife mit einem schwarzen, herb duftenden Tabak und bietet diesen auch in der Runde an.

Bald steigen blauschwarze Wölkchen auf, während er der Geschichtenerzählerin lauscht. Die silbernen Runen auf seiner Rüstung und das silberne Amulett um seinen Hals werfen den Feuerschein lebendig zurück.

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"Das hungrige Klagen und ein Rascheln näherte sich schnell, gleichzeitig vernahm ich die Signale der Jäger."

Sindris Stimme wird nun hell und aufgeregt,

"Mein Vater eilte herbei um seine Tochter zu schützen. Kaum hatte er den Lagerplatz erreicht, sah er sich nach mir und dem Bären um. Mittlerweile war dieser aber verstummt, wohl weil er das Nahen eines Menschen gehört und gerochen hatte. Gawr ap Wys hielt sich in einer Deckung und wartete. Als das Rufen und Laufen der anderen Jäger aus dem Wald lauter wurde, ging er kurz aus seiner Deckung und mahnte sie mit Zeichen zur Ruhe.

 

Plötzlich sah er Erschrecken in ihren Gesichtern aufsteigen und konnte erkennen, dass sie geradewegs hinter ihn starrten. Dann hörte er dicht hinter sich das Klagen eines Bären und wandte sich schnell, das Jagdmesser angriffsbereit hebend um, gerade als der Bär seine Tatzen auf seinen Rücken legte. Überrascht schrie er selber auf, stolperte unter dem Druck des Bären und fiel auf die Seite. Seine Gefährten sprangen mit gezogenen Speeren vor um ihm zu Hilfe zu kommen."

 

Sindri hat immer schneller gesprochen und atmet nun heftig durch.

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Nachdem die Wacheinteilung nun festgelegt und Kira mit Mergronn mehr als einverstanden ist, macht sie es sich auf ihrem Fellumhang bequem. Sowohl die getrockneten Früchte und die Pfeife ablehnend, wartet die junge Frau sehnsüchtig daraus, dass Stina mit dem Bier umher geht.

Da Kira die Erzählung Sindris nicht unterbrechen will schaut sie immer wieder auffordernd zwischen der ehemaligen Sklavin und dem Priester hin und her. Fast ist sie schon so weit ihres Vaters Trinkhorn zu werfen, als Ihr die eingetretene Stille auffällt.

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Sindri beruhigt sich etwas und mit beschwörend erhobenen Händen fährt sie fort:

 

"Doch da sprang ich mit schrillem Schrei tief von meinem Baum herunter und stolperte zu den Jägern: “Halt- nein! Wartet, greift nicht an!“ Die Worte gellten aus meiner Kehle, fast wäre ich in die den Bären angreifenden Speere gesprungen. Die Jäger stoppten aus Sorge, mich zu verletzen.Der Bär indess..."

 

Sindri hebt bei diesen Worten das erste Mal die Augen und betrachtet ihre Zuhörer neugierig, fährt dann langsam, fast genüsslich fort: " ...der Bär indess knurrte kurz und nutzte dann die Gelegenheit, um erst meinen sich aufrappelnden Vater, dann mich herzhaft abzuschlecken."

 

Sindri betrachtet weiterhin die Gesichter der Personen der Gefährten im Feuerschein, um erste Reaktionen aufzufangen.

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Das Huhn ist mittlerweile vorbereitet und in einem Topf gelandet, nun werden Zwiebeln grob enthäutet und gehackt.

Der beissende Geruch der frischen Frühzwiebeln dringt hinüber zum Feuer, während ein tiefes Summen aus Stinas Kehle eine Art Melodie andeutet. Versunken sitzt sie da und hebt nicht den Blick, der durch den Zwiebeldunst leicht getrübt ist.

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Sindri huscht ein schelmisches Grinsen übers Gesicht, sie nickt Norgel zu und fährt fort mit ihrer Geschichte:

 

"Ich stellte mich direkt schützend vor ihn und sprach die Jäger an: „Sehr ihr nicht, das ist Grummel, das Bärenjunge, das ich letzten Sommer gepflegt und nach dem Winter freigelassen habe! Der tut uns nichts, er ist faul und feige!“

 

Wie zur Zustimmung grummelte der Bär und wandte sich ab, ging ein paar Schritte zurück und buddelte die noch nicht ganz vergrabenen Fleischreste aus dem Loch. Schmatzend setzte er sich hin. Gawr ap Wys hatte sich erst den Bärenspeichel aus dem Gesicht gewischt und steckte nun laut schimpfend das Messer weg. Seine Jagdgefährten entspannten sich und fielen aus Erleichterung in ein herzhaftes Gelächter, wobei sie über den Bärenkuss von Grummel an den großen Jäger „der Bär“ spotteten.

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Sindri grinst nun, legt den Kopf schief,

 

"Ich allerdings fing mir eine ebenso erleichterte wie herzhafte Ohrfeige meines Vaters ein, er schalt mich, dass sowas von zuviel Vertraulichkeit mit den Tieren komme und welchen Unsinn mich meine Mutter gelernt habe - ein Bär sei schließlich eine Beute und kein Schmusetier! "

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Nun liegt ein breites Grinsen auf Sindris Gesicht, während sie endet:

 

"Das hätte er besser nicht laut gesagt, denn gerade war Grummel fertig mit der Mahlzeit und stupste ihn um Nachschub bettelnd an. Den Jägern standen die Tränen vor Lachen in den Augen, als sie lauthals „Gawr und sein Schmusebär!“ riefen und sich auf die Schenkel klopften. Bei so viel Getöse trollte sich der Bär nun lieber doch von dannen und ich, nun, hochrot vor Scham und dazu mit einem Abdruck von fünf Fingern im Gesicht, begann hastig aufzuräumen.

 

Das war für mich das Ende der Bärenjagd, ich wurde ins Dorf zurück geschickt und vermied es seitdem, Bärenjunge bei uns aufzunehmen.

 

Der gute Ruf meines Vaters war erstmal dahin, das ganze Dorf weidete sich an der Geschichte.

Erst später, als er wieder sein Jagdgeschick bewies und drei Bären erlegte, hörten die Leute auf, zu witzeln.

Nur manchmal, wenn er abends im Langhaus zuviel getrunken hat, schmunzeln ein paar der älteren Jäger und nennen ihn „Grummel, der Bär“.

 

Zufrieden mit sich entspannt sich Sindri und lacht leise vor sich hin.

"Nun, Ulfgarsson, wer ist nun ein Bärentöter?" schmunzelt sie zu ihrer Seite rüber.

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Mergronn hat sich während der Geschichte nach vorne gelehnt, bei dem recht unspektakulären Ende jedoch wieder nach hinten an den Baumstamm. In kurzen Zügen pafft er an seiner Pfeife und beobachtet die Reaktion der anderen Zuhörer.

Lediglich bei der Erwähnung des Spottes, den sich der Jäger einfing, zucken seine Mundwinkel.

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"Ach, Herr Algrimm!

Die Männer haben soviel Aufhebens mit ihrer Jagd gemacht und es war genug Unruhe im Wald, dass die Tiere lieber weiter gezogen sind, auch Grummel. Man hat ihn nicht erlegt, aber es wurde ihm ungemütlich und vielleicht fand er ja ne Bärendame, die ihn richtig `erzogen´ hat!"

bei den letzten Worten feixt Sindri neben sich Ulfgar an, "sowas macht ne Menge aus..."

 

Zu Norgel und Mergronn gewandt, meint Sindri noch: "Bei uns geht es halt ruhig zu, spannend sind manchmal die Streitigkeiten mit den albischen Nachbarn oder ein Durchreisender, der sich ausnehmen lässt, aber sonst-" sie zuckt mit den Achseln, "Das hier ist was ganz anderes!"

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Das Bier erst Mal vergessend lauscht Kira dem Rest der Geschichte, an dessen Ende sie sich ein unterdrücktes Kichern nicht verkneifen kann. Zuerst jedoch spiegelt sich Verwunderung über Sindris Mut in Kira´s Gesicht wieder.

Dann setzt die Waeländerin mit leichtem Tadel an: Zum Glück konnte sich Euer Herr Vater von der Schmach reinwaschen.

Leicht schüttelt sie den Kopf. Es sind schon Leute für weniger zum Kampf gefordert worden.

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Es gibt ein leises Platschen, als die Zwiebeln in den Topf wandern, zusammen mit ein paar Küchenkräutern. Stina wischt sich über die Augen, die nun aufmerksam Sindri mustern, packt den Topf und trägt ihn Richtung Feuer.

 

"Chhrr, hm" räuspert sie sich und schaut Kira an, "kann ich dänn chierr über das Feuer chängän, bittaschön?" in der linken Hand erscheint ein kleines Dreibeingestell mit Haken, dass sie irgendwo aus dem Gepäck gezaubert hat.

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Die junge Waeländerin greift sich den Schlauch und öffnet den Stopfen. Prüfend riecht sie am Inhalt bevor sie einen Schuss Bier in die Flammen gießt und eröffnet.

Ein hoch auf die Götter! Mögen Sie unsere Taten mit wohl wollen begleiten und uns Kraft geben unsere Feine zu töten.

Flugs nimmt sie einen kräftigen Schluck um den Trunk sodann an Mergronn weiter zu reichen.

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