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Ist Perry machtversessen?


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Geschrieben

Nach der Lektüre des letzten Romans muß man an Perrys demokratischem Verständnis schon ein wenig zweifeln.

 

Da schlägt man ihm vor, die Terraner, womit man ohne Zweifel die Bürger der LFT meint, aus der Gefahrenzone der sich bildenden Negasphäre zu retten und mit auf eine zugegeben ungewisse Reise zu nehmen und was macht er?

 

Er erklärt nicht etwa, daß eine derart schwerwiegende Entscheidung nicht in seinem alleinigen ermessen liegt. Das er das Parlament benachrichten muß, oder das er nur für sich sprechen kann, daß er selbst lieber bleibt und die Negasphäre zu verhindern versucht, aber allen freistellt sich selbst zu entscheiden. Nein er antwortet, ohne sich auch nur eine Bedenkzeit auszubitten, das sei nicht der WEG DER TERRANER.

Ist der jetzt vor vom lauter Kosmokratenumgang schon derart anmaßend geworden? Er benimmt sich, als ob alle Bürger der LFT seine unmündige Kinder wären.

Aber als Großvater von ES ist das wahrscheinlich normal.

Eine der normalen Ausreden hat er zumindest nicht. Weder ist Terra unerreichbar, noch drängt die Zeit. Der Abflug ist ja zum Zeitpunkt der Frage ja erst in zwei Jahren. Genug Zeit, um zum Beispiel eine Debatte zu führen. Da offenbart sich wieder einmal sein merkwürdiges Demokratieverständnis.

Das war ja bei Camelot schon so.

Doppelt bedenklich ist, das er dermaßen handelt, obwohl ihm erst kurz vorher ein älterer Mann sehr drastisch vor Augen geführt hat, welche Konequenzen seine Entscheidungen für das Leben von Normalbürgern haben. Er denkt sogar kurz daran aber auf die Idee, die Terraner oder zumindst deren gewählte Vertreter zur Abwechslung mal wie denkende und prinzipiell gleichgestellte Intelligenzwesen zu behandel, hält er offenbar nichts. Er findet es anscheinend völlig normal, der Masse existentielle Informationen vorzuenthalten. Zumindest wird in dem Roman nicht berichtet, das auch nur ein Bürger der LFT darum gebeten hätte, den Flug nach AHANDABA mit zu machen. Sieht so aus, als ob das Wissen um dieses Angebot nur einer kleinen Gruppe zugänglich gemacht wurde. Da nimmt Perry also mal eben alle LFT Bürger in Geiselhaft für seinen Weg der Terraner.

Falls diese Charakterisierung Perrys nicht gewollt war, und das nehme ich mal an, dann ist das aber gründlich schief gegangen.

Gruß Logarn :wave:

Geschrieben

Nun die Terraner zu retten bedeutet ursächlich eigentlich nur die Bewohner des Sol-Systems.

Unabhängig davon würde Hunderte von Billionen Lebewesen in der Gefahr zurücklassen.

Wäre jetzt für das auserwählte Volk von ES ein wenig peinlich.

Geschrieben

Trotzallem währe es durchaus fair gewesen jedem Terraner die Entscheidung selbst zu überlassen. oder?

Das ist dann Entscheidungsfreiheit pur!

 

Jeder hätte für sich entscheiden können, ob er das Risiko des bleibens oder das Risiko des Weges auf sich nehmen will. (Probleme bezüglich eines zu geringen Gen-Pools hätte es wohl wegen der Anwesenheit der Motana nicht gegeben.)

 

Aber ich bin eigentlich mal gespannt, ob nicht irgendwelche Zivilisationen in den anderen Sternenhaufen (und zwei davon sind ja enorm groß) exestieren, die eine solche Reise ablehnten und sich lieber in der Milchstraße versuchen.

Geschrieben
Ich würde hier wirklich gerne die Kommentare lesen wenn sich die 1/2 Menschheit aus dem Staub gemacht hätte.

Es geht doch gar nicht darum ob die halbe Menscheit flieht. (Ich zähle übrigens mindestens alle Lemurabkömmlinge zur Menschheit.) Sondern ob man sie wie erwachsene behandelt oder wie ein Tyrann selbstherrlich über ihre Köpfe hin entscheidet. Vor allem, wenn ein Roman vorher zigmal erwähnt wird, das Perry sich die Frage stellt ob er sich zum Herrn über Leben und Tod aufspielt. Hier wird sie beantwortet.

Geschrieben

Wie hätte die Abstimmung aussehen sollen ?

Die größte denkbare Gefahr bedroht die Milchstraße. Zahllose technisch überlegene Völker türmen, weil sie befürchten unterzugehen. Wollen wir bleiben ??

Was wäre da wohl rausgekommen ;)

Geschrieben

Ja und Nein.

Auch in realen Demokratien findet nicht ständig eine Volksbefragung statt. Insbesondere bei Themen wie Krieg kenne ich eigentlich keine Regierung die vorher die Bevölkerung befragt hat. Letzlich geht es ja um nichts anderes als einen Krieg.

Geschrieben

Es gab schon häufiger Situationen die ähnlich waren. Ich rechnete nicht damit, daß viele oder gar alle gegangen wären, aber ein paar Miliarden LFTler wären wohl kaum ein Problem gewesen. Es geht auch mehr ums Prinzip, als um den Modus dere Auswahl. Tatsache ist, das Perry nicht autorisiert war, eine derartige Entscheidung zu treffen. Er verhält sich wie ein absolutistischer Herrscher.

Geschrieben

Das ist in der Wirklichkeit nicht anders. Wann wird abgestimmt von den Vertretern der Staaten. Eher gar nicht. Es geht um funktionierende Regierungen. Ob ein Regierungschef allerdings auf Dauer massive Entscheidungen treffen könnte ohne an Zustimmung zu verlieren und irgendwann sein Amt zu verlieren ist ein anderes Thema.

Wenn ich nur mal betrachte wie oft England/Frankreich in den Krieg gezogen ist wäre es deiner Argumentation folgend erschreckend.

Geschrieben

Bei Gelegenheit eine Randbemerkung. Die Serie heißt Perry Rhodan und nicht die Geschichte der LFT. Er ist der Held und trifft ja praktisch per Definition Entscheidungen. Aber Scherz beiseite. Bei der Fragestellung Auswandern aus der Galaxis oder vermutlich untergehen hätte jeder die Flucht ergriffen und die Serie wäre vorbei.

Geschrieben

Da bin ich nicht so sicher! Alle wissen, dass San Fransico ein fürchterlichers Erdbeben erleben wird, das tausende Tote kosten dürfte. Eine Massenflucht gab es bisher nicht. Das Datum liegt ja im ungefähren. So ist es doch auch mit der Negasphäre. "Was kümmert es mich, wenn die in 500 oder gar 1000 Jahren kommt? Wir haben halt keinen Extrasinn der uns unser unlogisches und kurzsichtiges Verhalten immer wieder vor Augen führt.

Und zu England/Frankreich; die meisten Kriege fanden statt, als beide Staaten von Monarchen geführt wurden. Insofern eher eine Bestätigung meiner Ansicht das Perry wie ein absolutistischer Herrscher agiert.

Bei echten Demokratien wird Kriegsführung schwieriger.

  • 3 Jahre später...
Geschrieben
Da bin ich nicht so sicher! Alle wissen, dass San Fransico ein fürchterlichers Erdbeben erleben wird, das tausende Tote kosten dürfte. Eine Massenflucht gab es bisher nicht. Das Datum liegt ja im ungefähren. So ist es doch auch mit der Negasphäre. "Was kümmert es mich, wenn die in 500 oder gar 1000 Jahren kommt? Wir haben halt keinen Extrasinn der uns unser unlogisches und kurzsichtiges Verhalten immer wieder vor Augen führt.

Und zu England/Frankreich; die meisten Kriege fanden statt, als beide Staaten von Monarchen geführt wurden. Insofern eher eine Bestätigung meiner Ansicht das Perry wie ein absolutistischer Herrscher agiert.

Bei echten Demokratien wird Kriegsführung schwieriger.

 

Das stimmt; es gibt auch immer wieder Bewegungen, die sich dann gegen die Kriegsführung richten (z. B. auch sogar beim 2. Weltkrieg in Amerika wurde der Einstieg Amerikas in den Krieg stark debattiert, und es gab eine starke Gegenbewegung), und die Leute mobilisieren wollen und können. Oppositionelle Parteien unterstützen teilweise die Kriegsgegner und gewinnen damit Wahlen (z. B. in Deutschland in Sachen Irak-Krieg).

Geschrieben

Und zu England/Frankreich; die meisten Kriege fanden statt, als beide Staaten von Monarchen geführt wurden. Insofern eher eine Bestätigung meiner Ansicht das Perry wie ein absolutistischer Herrscher agiert.

Bei echten Demokratien wird Kriegsführung schwieriger.

 

für England und Frankreich mag das stimmen bei der USA schon weniger. Die hat nämlich ihre meisten äh alle Kriege unter einer demokratischen Führung geführt. Soweit ich weiß gab es bei keinem dieser Kriege eine Volksabstimmung ob das Volk auch dazu bereit ist. Und das obwohl die Amerikaner sich für den demokratischten aller Staaten halten..

Geschrieben

Ich für meinen Teil glaube das Perry Rhodan dieses Angebot nur deshalb abgelehnt hat weil es unmöglich war allen Terranern, denen auf Terra und denen auf allen Kolonien, die gleichen Chancen auf Auswanderung zu gewähren.

Außerdem entstünde daraus ein riesiges ökonomisches Problem da die LFT sich in ihrer eigenen Verfassung verpflichtet hat Kolonisten einen angemessenen Start zu ermöglichen und sie mit Technik, Material und Planung zu unterstützen.

Es ist auch nicht zu unterschätzen welche Schwächung es für die Volkswirtschaft bedeuten würde wenn auch nur zwei oder drei Prozent der Bevölkerung abwandern sollten.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Die irdische Menschheit ist schon mehrmals geflohen oder hat sich so versteckt als gäbe es sie nicht mehr.

Ich denke z.B. an die Episode mit dem Mahlstrom, in deren Folge die Aphilie entstand. Oder als sich das Sonnensystem hinter dem ATG-Schirm versteckte gab es enorme wirtschaftliche Probleme.

 

Die Menschheit im PR-Universum wäre ohne die Erde nicht mehr die Menschheit.

 

Ansonsten muss ich mich Wulfere anschliessen. In Fragen von Krieg und Frieden haben demokratische Regierungen nur ganz selten das Parlament um eine Entscheidung gefragt.

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