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Der Dieb - Karl-Georg Müller (oder: Herr Agadur hat eine Geschichte erzählt...)


Oquhila

Der Dieb - Karl-Georg Müller  

8 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Der Dieb - Karl-Georg Müller

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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Jetzt ist es also soweit: Der Dieb ist, nach einigen Verzögerungen, erschienen und ich hab ihn auch schon gelesen. Das Buch wurde als 6. Band in der Saramee-Reihe im Atlantis-Verlag veröffentlicht, auf die ja bereits von seinem Autor, dem hochgeschätzten Alterspräsidenten des Forums Agadur, an entsprechender Stelle hingewiesen wurde.

 

Was kann ich Euch zu dem Buch erzählen?

 

Erst mal was zu den Äußerlichkeiten (hey, ich bin ein Mann, da achtet man schon auf das Äußere): Durch das, auf den ersten Blick, etwas ungewöhnliche Format (müsste DIN A5 sein) hat man etwas mehr in der Hand als beim gewöhnlichen Taschenbuch, was ich ganz angenehm empfand. Die Verarbeitung (Bindung, Papier und Schriftsatz) ist absolut gelungen und fördert noch den Lesespaß. Bei Spielen gibts in der Beurteilung ja häufig den Punkt Haptik, der in diesem Fall bei mir sehr positiv ausfällt. Es macht einfach Spaß, das Buch in die Hand zu nehmen. Allein das Titelbild von Chris Schlicht ist nicht 100%ig mein Geschmack. Es ist zwar bemerkenswert, dass bei einem doch relativ kleinen Verlag das Titelbild speziell für dieses Buch entstand und eine Szene aus der Geschichte darstellt. Allerdings finde ich insbesondere die Zeichnung der Person immerhin die Hauptfigur der Geschichte nicht so sehr gelungen, wohingegen die Nachtstimmung der Stadt im Hintergrund recht gut eingefangen wurde.

 

Doch nun zum Wesentlichem der Geschichte. Zuerst muss ich sagen, dass das Lesen Spaß gemacht hat. Die Geschichte ist flüssig geschrieben, hält an einigen Stellen mal kurz inne, um dem Leser auch ein wenig abseits der eigentlichen Story etwas über die Stadt Saramee und seine Bewohner zu erzählen. Doch dann gehts auch schon wieder weiter und es kommt keine Langeweile auf. Der Leser begegnet der Hauptfigur, dem Dieb Salil, an einem Wendepunkt seines Lebens: Sein Lehrmeister ist brutal ermordet worden und er weiß nun nicht recht, wies weitergehen soll. Da stolpert er mehr oder weniger zufällig über einen Auftrag, der ihn in den Turm eines merkwürdigen Gelehrten führt. Dort gilt es dann einige Gefahren zu bestehen und seltsamen Kreaturen zu begegnen. Und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. ;) Halt der Stoff, aus dem gute Abenteuer gemacht sind.

 

Vom Stil, der Geradlinigkeit und dem Tempo der Geschichte wurde ich an die frühen Erzählungen der Fantasy-Literatur erinnert (Howards Conan, Andersons Das zerbrochene Schwert). Dem Autor gelingt es, lebendige Charaktere zu entwerfen, die es dem Leser erlauben, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Darüber hinaus machen die Bemerkungen zur Stadt und ihrer Bewohner Appetit, sich auch mal die anderen Bände anzuschauen. Saramee scheint noch eine Menge zu bieten (und könnte als Vorlage für das eine oder andere Stadtabenteuer, z.B. in Corrinis dienen).

 

Einziger Wermutstropfen ist, dass das Lesevergnügen nur knapp ein Wochenende lang gehalten hat. Aber vielleicht ist ja für die Auflage der neuen Bände im nächsten Jahr ein größerer Umfang geplant.

 

Insgesamt ein empfehlenswert von mir.

Geschrieben

So. Nun kann ich auch meinen Senf dazugeben. :D

 

 

Ein fettes "Empfehlenswert" für meinen Dad, auch wenns schwerfällt ihn zu loben, nachdem ich Jahre lang versucht habe, dass du vermeiden. ;)

 

Aber mal im ernst, es ist wirklich eine sehr gute Arbeit, die er da abliefert.

 

Der Schreibstil ist sehr flüssig und gefällig. Keine holprigen Formulierungen, keine unnützen Wiederholungen, wie in so vielen Romanen, wo sich der Held auf jeder Seite dreimal die Lippen schürzt, weil dem Autor keine bessere Schilderung von Emotionen einfällt.

 

Was mir besonders gefällt ist, dass Agadur in der Lage ist, wie hoffentlich auch bald im Quellenbuch Cuanscadan zu bewundern sein wird, seinen Charakteren Leben einzuhauchen. Sie haben immer auch eine dunkle Seite. Nicht alles ist wunderbar schwarz-weiß, sondern oft genug auch in der Mitte oder schlägt mal hierhin, mal dorthin aus.

 

Die Geschichte ist spannend und, wie Oquhila schon schrieb, auch in der Lage Ideen für eigene Abenteuer zu liefern.

 

Schön zu sehen ist auch, dass dem Autor nicht die Luft ausgeht. Eher im Gegenteil. Aufgrund der Seitenvorgabe, so scheint es mir, musste er eher ein wenig kürzen. Es ist also auch Potential für eine längere Geschichte vorhanden.

Ebenso für eine Fortsetzung.

 

Als Fazit bleibt mir trotzdem ein wenig Bedauern.

Bedauern, dass wir offensichtlich einen guten und sprachlich begabten Erzähler in unserer Mitte haben und wir uns trotzdem über keine MIDGARDgeschichten von ihm freuen dürfen.

Ich nehme einfach mal an, dass das steife Korsett, welches MIDGARD so gerne vorgibt, einen Autor eher daran hindert, seine Phantasie schweifen zu lassen als ihn zu unterstützen.

 

Besonders unter Berücksichtigung der bisherigen Publikationen für unsere Welt, ist das mehr als bedauerlich.

  • 2 Wochen später...
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Es ist mir ja fast schon peinlich, erst jetzt das Buch gelesen zu haben. :lookaround:

 

Wenn ich allerdings die riesige Teilnehmerzahl in der Abstimmung betrachte (mit mir sind es gerade mal fünf Leute, die zu diesem Buch eine Meinung haben), dann relativiert sich dies sehr rasch wieder.

 

Die Bestellung war über die Buchhandlung in Münster problemlos möglich und innerhalb von 24 Stunden erledigt.

 

Nach dem Oquhila und Einskaldir quasi schon alles gesagt haben, was zu dem Buch zu sagen ist, bleibt mir nur die Bestätigung dessen übrig, was andere auch schon gelobt und bemängelt haben:

 

Super Charaktere, witzige Szenarien und Einfälle und tolles Ambiente, auch wenn Agadur an manchen Stellen etwas zu detailverliebt war... Ich denke da nur ungern an die Szene aus der Leseprobe. Ich konnte den Kerl quasi riechen... Igitt.

Aber es ist schlicht und ergreifend zu kurz! :plain:

 

Die Geschichte macht Lust auf mehr. Viel mehr!

 

Eine Fortsetzung wäre sicher nicht schlecht, denn ich will wissen, wie es mit Salil weiter geht.

 

Aber auch auf weitere Werke (z.B. Cuanscadan) Agadurs hat dieses Häppchen Appetit gemacht. :thumbs:

 

Detritus, hungrig

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ich bin mal Amhairgins Lesetipp nachgegangen und habe Herr Agadurs Roman "Der Dieb" gelesen. Ich fand das Buch ziemlich gut, nur viel zu kurz. Ich frage mich schon wann ich die restlichen 13 Kapitel zu lesen bekomme.

 

Der Anfang viel mir etwas schwer, aber danach konnte ich es flüssig lesen und die Geschichte hat mich im Bann gehalten. Die Figuren sind schön ausgearbeitet und auch der Hintergrund gefällt mir.

  • 7 Jahre später...
Geschrieben

Seit einigen Tagen ist “Der Dieb” wieder erhältlich – diesmal aber in der “Kindle Edition”, nachdem die Printausgabe seit etlichen Jahren vergriffen ist. “Der Dieb” ist meine erste längere Erzählung, erschienen in der Fantasy-Reihe “Saramee”. Bei Amazon lassen sich die Einleitung von Christoph Weidler, dem Herausgeber der Reihe, und eine kürzere Leseprobe einsehen.

 

“Nachdem sein alter Lehrmeister Adall ermordet wurde, muss der junge Dieb Salil auf eigenen Füßen stehen. In seiner Bewährungsprobe schliddert Salil in das Abenteuer seines Lebens mit einem hinterlistigen Halunken, einem merkwürdigen Gelehrten und einer undurchsichtigen Schönheit. Und Salil schließt eine neue, sehr ungewöhnliche Freundschaft …” All das und noch viel mehr lässt sich nun also wieder nachlesen.

 

Wer mehr über Saramee erfahren möchte, wird im Saramee-Wiki fündig.

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